Aprikose und Mandel von Royalgirl ================================================================================ Kapitel 8: Bittersüß -------------------- „Lass mich dir zeigen, dass du doch noch ein Mensch bist“, schnurrte seine Stimme, bevor seine Lippen ihren Mund protestierunfähig machten. Ihre Lippen waren weich und schmiegten sich perfekt an seine, es raubte ihm dem Atem und er löste sich für einen Moment von ihr, um nun langsam die Tränen weg zu küssen. Sein Mund bahnte sich den Weg weiter zu ihrem Hals, ihre Haut schmeckte ein wenig fruchtig, eine flüchtige Erinnerung an Aprikosen schoss ihm durch den Kopf. Ein süßes Keuchen entwich ihren freien Lippen, als er sich immer weiter zu ihrem Ohr bewegte. Eine empfindliche Stelle, merkte sich der Teil seines Hirns, der noch arbeitsfähig war. Kaum einen Moment später, suchten seine Lippen wieder ihre, eine unbeschreibliche Hitze schmiegte sich um sein Gesicht und wanderte weiter zu seinem Bauch. Seine Hand fuhr fahrig durch ihr wildes Haar und zog ihr Gesicht näher zu seinem, er löste ihr Haarband, denn er wollte sie so haben, wie er es sich vorgestellt hatte. Er wollte einfach alles von ihr haben, er wollte sie, dieses zerstreute und verlorene Wesen, sie sollte ganz ihm gehören. Ihre Hand wanderte zielstrebig zu seiner Brust und blieb erst stehen, als sich ihre Fingernägel in seinen Nacken krallen konnten. Ob es weh tat wusste er nicht genau, er spürte nur dieses unbändige Verlangen ihr alles zu rauben, was ihren Herz so erschwerte und ihr einen Moment der Amnesie zu schenken. Sein Arm schlang sich um sie und zog sie unter sich aufs Bett, sie würde ihm alles geben was er wollte, dass wusste er mit absoluter Sicherheit, als er sein Gesicht in ihrem Nacken vergrub. Seine Hände hatten mit einem Handgriff den Zierknoten ihres Kimonos geöffnet und spazierten nun auf ihrer alabasterfarbenen Haut, als seien sie für nichts anderes erschaffen wurden. Seine Berührungen ließen sie keuchen und sich winden, immer weiter streckte sie sich ihm entgegen, als ob sie nie etwas anderes getan hätte. All das was gerade geschah, konnte nicht mehr seiner Fantasie entspringen, in seinen wildesten Träumen, hatte es ihm an Fantasie gefehlte, was diese Frau ihn gerade an Berührungen empfinden ließ. Es war dieser abwesende und zugleich allwissende Blick, den ihn noch rasender machte, sie sollte endlich ihm gehören. Alles danach, war wie ein Rausch, der alles betäubte und doch so intensiv machte. Er merkte nicht mehr, dass sie ihm Eifer des Gefechtes biss, oder dass sich ihre Nägel, auf der Suche nach Halt, tiefer in seinen Rücken gebohrt hatten, als es ihm am nächsten Morgen lieb sein würde. Ihr Körper war perfekt für ihn, diese Harmonie führte zu einer alles umschließenden Ektase, die keine Gedanken zuließ. Es war wie ein Hirntot, doch alles in ihnen lebte mehr als zu vor. Alles was davor war, war wie ausgelöscht, es war nur noch der Moment übrig, in denen sie vollkommen miteinander verbunden waren. Es war das, was er von nun an nur noch für sich beanspruchte, es war seins. Sie war seine Frau und niemand würde sie ihm nehmen können. Der Rausch verflüchtigte sich langsam, nur noch ein Hauch ließ erahnen, was ihre Körper vor Minuten noch gefühlt hatten. Ihre dunklen langen Haare waren zerwühlt und ihre Haut strahlte eine wohlige Wärme auf, die es galt einzufangen. Seine Lippen legten sich sacht auf ihr Stirn und zogen sie wieder näher zu sich, es war ein Anspruch, der nun auf ewig bestand haben würde. Ihr Gesicht war zu ihm gewandt, er wusste, dass sie noch wach war, dennoch ließ sie ihre Augen geschlossen und atmete ruhig weiter. Seine Finger spielten abwesend in ihrem Haar, er ließ eine Strähne zwischen seinen Fingern sich auf und ab bewegen. Ihre Hand legte sich zielgerichtet auf seine Brust, sein Herzschlag war wieder im normalen Bereich, doch für eine Sekunde war ihm so, als ob er langsamer werde. Ihr ruhiges Atmen ließ ihn langsam ins Reich der Träume gleiten, seit Wochen war es eine Nacht ohne Alpträume, sie schien so klar zu sein, dass er hätte schwören können, all seine Gedanken detailgenau wieder geben zu können, doch auch sein Bewusstsein schien nach Jahren endlich wieder ruhig zu sein und er konnte schlafen. Endlich schlafen. Etwas, was ihm schon seit langem gefehlt hatte. In ihrem Kopf dröhnte das Blut, was hatte sie nur getan? Wie hatte das geschehen können? Ihre Hand war wie auf magische Weise auf seiner muskulösen Brust gelandet. Ihr Blick hob sich vorsichtig, er hatte seine Augen geschlossen und seine Brust hob und sank regelmäßig. Seine Haut war warm und spannte sich über seine definierten Muskeln, alles so perfekt ausgewogen, dass es einem fast Angst machte. Wie sie so auf ihm ruhte, erinnerte er sie an ein altes Bild aus Kindertagen. Es hing in einem Tempel und erzählte die Geschichte zweier tragisch Verliebter, entzweit durch unterschiedliche Welten, die schlussendlich an ihrer unterschiedlichen Herkunft scheiterten. Sie atmete etwas schwerer aus, ihr Kopf verstand immer noch nicht was geschehen war. Auf ihrer Wangen klebten noch die trocknen Überreste ihrer Tränen und da gab es noch etwas, worüber sie sich zu hundert Prozent sicher war. Sie war keine Jungfrau mehr. Ihr Herz raste, wie hatte er diese Situation nur so ausnutzen können, schalte es in ihrem Kopf wieder, doch etwas weiter unter, war die Sache dann doch nicht mehr eindeutig. Sie drückte ihre Hand an die Stelle, wo sonst ihr Herz war, es sich aber jetzt so anfühlte als ob tausend Ameisen ihr Innerstes infiltriert hätten. Sie wusste, dass er ihre Situation ausgenutzt hatte, aber auch dass sie nicht gezögert hatte. Keine schüchterne Zurückhaltung bei seinen Küssen, geschweige denn von dem bewussten Genuss, was danach auf sie zugekommen war. Sie seufzte ein weiteres Mal, ihr Kopf drohte zu platzen und gleichzeitig wusste sie so wenig. Er hatte ihr das Einzige geraubt was noch ihr gehört hatte, ihr Körper und ihre Unschuld. Er bewegte sich ruhig, sein Arm zog sie näher zu sich. Seine Haut war so einladend war, das es ihr kaum möglich war, mit offenen Augen zu grübeln. Es war ihr erstes Mal, aber nicht seins, sie hatte es zugelassen und sie wusste genau, dass es nichts zu sagen hatte, nicht einmal die Küsse und die geteilten Berührungen. Sie war wirklich naiv, er hatte recht, doch die erwarteten Tränen blieben aus, da war nichts mehr um das es sich zu trauern lohnte. Seine Haut war so weich und sein Geruch, ließ sie tiefer versinken. Auch wenn das Ganze wohl nur aus einer seiner Launen heraus geschehen war, so war es etwas gegeben, was sie in Konoha wohl nicht so schnell erlebt hätte, nicht auf diese Weise. Ihr Kopf kam langsam zur Ruhe, anscheinend gehört sie nun ihm, vollkommen, ohne Ausnahme, sie wusste nicht genau ob sie schreien oder einfach nur da liegen wollte. Ihre Gedanken wurden immer schwerer, auch wenn er nur mit ihr spielte, war das vielleicht ihr Neuanfang auf der Suche nach ihrem Weg des Ninjas. „Sei endlich Leise, dein Gestöhne macht mich noch ganz wuschig“, dröhnte seine tiefe Stimme aus seinem Brustkorb wieder. Automatisch schoss ihr das Blut in die Wangen, sie hatte nicht damit gerechnet, so eine Wirkung zu erzeugen, auch wenn er vielleicht nur log. Sie strich sich noch einmal die Haare zurück, bevor sie bereit war, an seiner Seite zu versinken, seine Wärme fühlte sich so richtig an, doch in ihrem Kopf schrien die Alarmsirenen. Die Patsituation in ihrem Kopf wurde einfach von ihren Träumen mit fort gerissen. Auch wenn ihr nichts mehr gehörte, dieser Moment konnte ihr niemand nehmen, bevor sie die Augen endgültig schloss, sah sie noch einmal in sein Gesicht. Seine Augen waren wie eben noch geschlossen, sie war sich sicher, dass er sie auch noch jetzt fest im Blick hatte. Seinen Augen konnte nichts verborgen bleiben, doch er hatte tiefe Augenringe, seine Lippen wirkten rau. Die Illusion des perfekten Mannes verblaste langsam, auch er war nur ein Mensch. In ihrem Inneren tauchten ein Gefühl des kurzen Glücks auf, es war albern, aber sie waren beide Menschen und sie lebten. Sie lebten beide, auch wenn es in völlig verschiedenen Welten, sie fühlte sich lebendiger als all die vergangenen Jahre zuvor. Es war bittersüß. Seine Augen öffneten sich langsam, sein Blick hing an der Decke fest, irgendwas schien anders als sonst zu sein, sie war heller als sonst, seltsam befand sein noch müder Verstand. Er fühlte sich, als hätte er Jahre nicht mehr so tief geschlafen. Sein einer Arm fühlte sich wie betäubt, ruckartig drehte sich sein Kopf nach Rechts, dass hier war eindeutig nicht sein Zimmer. Neben ihm schlummerte eine zierliche Gestellt ruhig in seinem Armen. Hinata. Was hatte er nur getan? Seine Miene war versteinert, unbewusst sog er ihren Duft auf, ihre Schwäche und Verletzlichkeit hatten ihn so stark angezogen, dass es ihm unmöglich gewesen war zu widerstehen. Es war fast so als, ob alles Negativ sich greifbar im Raum wie Nebel verteilt hatte. Es war ihm nichts anderes übrig geblieben als sie davon zu befreien, zumindest einen Moment. Im Nachhinein war es für ihn unerklärlich, warum er nicht hatte widerstehen konnte, war das ein Genjutsu, was er nicht bemerkt hatte? Seine Finger spielten in ihrem weichen Haar, es war eindeutig nicht der richtige Zeitpunkt für diese Art von Ablenkung. Er musste sich weiter vorbereiten, es würde bald eine Revolution geben und er würde ein Teil davon sein. Dieses Zeitalter der Ungerechtigkeiten und veralteten Traditionen mussten ein Ende haben, zu viel wurden schon geopfert. Er schloss seine Augen wieder, seine Zähne knirschten angespannt, seine Hand fuhr sich fahrig durchs Gesicht. Vielleicht war es kein Genjutsu gewesen, aber es war ungewöhnlich, dass es einfach nur aus dem Moment entstanden war. Wäre seine Vergangenheit gerecht gewesen, hätten sie sich bestimmt unter anderen Umständen getroffen. Hätte man damals einen anderen Befehl erteilt, hätte man sich anders mit dem Problem auseinander gesetzt, wäre er jetzt ein angesehener Teil des Uchiclans, Itachi wäre ohne Zweifel Anbu. Sein Name schmerzte, selbst wenn er in nur in seinen Gedanken flüsterte. Er hätte eine laute aber herzensgute Frau gefunden, er wäre glücklich gewesen, hätte eine eigene kleine Familie gehabt die es zu beschützen galt. Und er selbst wäre wohl auf Hinata getroffen, als Teil einer Abmachung ihrer Clans, eine arrangierte Ehe, anfangs noch fremd, aber je besser sie sich hätten kennen lernen können, desto stabiler und ehrlicher wäre es geworden. Vielleicht wären sie zusammen glücklich geworden. Seine Finger spielten immer noch in ihrem seidenwichen Haar, sein Kopf war beruhigt, dass sie nicht zu der Art Mädchen gehörte, was sich schnell in ihn verliebte, sein Bauch grummelte leise auf. Hätte diese ganze Situation mit Karin stattgefunden, hätte er nun ein echtes Problem, ihre anhängliche Art wäre nur zu einer Belastung geworden, ihre Schwärmerei würde ihm im Kampf noch nützen, aber eine Besessenheit wäre nur ein Nachteil. Er wusste genau, dass Hinata nicht in ihn verliebt war, sein Bauch grummelte ein zweites Mal, er drehte seinen Kopf wieder ihr zu und schaute in ein waches Paar heller Augen. Eine Strähne lag war und ohne einen wirklichen Platz auf seinem Arm. Ihre Augen starrten ihn unverhohlen an, es war also auch nicht ihr Plan gewesen ihn zu verführen, dachte er sich mit einem stillen Grinsen. Die Stille, die zwischen ihnen stand war nicht unangenehm, aber es fehlte etwas, etwas was er nicht in Worte fassen konnte. „Wie geht es deinen Verletzungen“, drang seine Stimme an sein Ohr, ungewohnt tief, aber nicht so rau wie sonst. Ihre hellen Augen wendeten sich flüchtig ab, erst als ihre Antwort über ihre warmen Lippen wich, zog ihr Blick seinen wieder in ihren Bann. „Es sind bereits frische Narben.“ Sein Mund verzog sich zu einem Strich, er hatte sie wirklich härter zugerichtet, als sie es verdient hatte. „Siehst du, du bist doch noch ein Mensch und am leben“, meine er leise in ihre Richtung. Über ihre Stirn legten sich kurz Falten und eine tiefe Traurigkeit legte sich wie ein trüber Schleier über ihre Augen. Er hatte nur die Wahrheit ausgesprochen, aber es war nicht das was er sich erhofft hatte. Er wusste nicht mehr, wann er das letzte mal gehofft hatte oder wie sich das nun anfühlte. Sie sollte ihn so nicht ansehen müssen, er hatte einen Fehler gemacht und das was sie tat, tat sie nicht sich selbst zu liebe. Er richtete sich auf, zog seinen Arm von ihr weg und setzte sich an die Bettkante. Sein Magen rebellierte weiter, etwas hier fühlte sich eindeutig falsch an, die Galle in seinem Mund schluckte er ohne eine Mine zu verziehen. Er stand auf und zog sich an. Er konnte sie nicht zwingen etwas zu fühlen, von dem er selber noch keine Ahnung hatte was er sich erhoffte. Er war ohne ein weiteres Wort gegangen und hatte sie nackt in diesem viel zu großen Bett zurück gelassen. Ein Schauer durch fuhr ihren Körper, sie schlang die Decke mit der letzten noch verbliebenen Wärme um sich. War es wirklich das was sie wollte? Wollte sie hier Glück finden? Wie sollte sie das nur anstellen, eine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel. Er war wie ein Pendel, er hatte sich ihr angenommen und doch nur unterworfen, er hatte sie berührt und doch wieder zurück gewiesen, ihr wurde noch kälter. Sie hatte ein wages Gefühl von Vertrautheit gespürt , als seine Arme sie gehalten hatten, doch all das hatte er mit sich genommen, in dem Moment, in dem die Tür ins Schloss fiel. Was sollte sie nur tun? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)