Aprikose und Mandel von Royalgirl ================================================================================ Kapitel 2: Die richtige Entscheidung? ------------------------------------- Sie war unerwartet schwerer als ihre Figur vermuten ließ, provisorisch hatte einen Dreckverband um die Bauchwunde gemacht. Er bezweifelte, dass sie medizinischen Fähigkeiten wirklich optimal dafür waren, aber da er sonst seine Gegner tötete hatte er noch keine Zeit bzw. keinen Zweck darin gesehen sie zu verbessern. Er ging nun schon ein halbe Stunde stoisch seinen Weg zu seiner Unterkunft und trug sie weiterhin auf den Armen, um sicher zu gehen, dass nicht noch weiter in sich zusammen fiel. Ab und an wachte sie aus ihrer Ohnmacht auf, aber nur für kurz und mit jedem weiteren Mal schien ihr einsetzendes Fieber zu steigen. Der Schneefall wurde stärker, er hatte seinen Schal um ihr Gesicht gewickelt um sie zumindest ein wenig zu wärmen, er schnaufte ungläubig, dass er das hier alles tat. Er hätte sie einfach liegen lassen sollen, aber etwas in ihm hielt ihn davon ab, vielleicht die Neugierde, die sie geweckt hatte oder einfach um seine Langeweile zu vertreiben. Mit schlechtem Gewissen hatte das nichts zu tun. Sollte sie ihn nerven würde es einen Weg geben das Problem zu beseitigen. Er stieß die Tür auf und ging weiter auf sein Zimmer zu, er legte sie mit Bedacht auf seinem Bett und stellte den Rucksack auf einen Stuhl. Ein gequältes Stöhnen kam über ihre geschwungenen Lippen, auf der linken Seite war das Blut verkrustet und kleine Hautfetzen hingen von ihrem Kinn. Er musste sie wohl stärker erwischt haben als gedacht, selbst die Schnittwunde war tiefer als geplant und würde ohne Behandlung wohl zum Tot führen. Er öffnete seine Tür zum breiten Korridor, er sah sich nach einem Untergeordneten um und entdeckte einen in unmittelbarer Nähe, der kurz vorm Einschlafen war. Er verdrehte genervt die Augen und hustete gekünstelt in die Richtung des jungen Mannes, er war zwar jünger, aber weit aus beeindruckender als die halb schlafende Gestalt in der Ecke. Der Wächter zuckte panisch zusammen bei seinem zweiten Huster. Unbeirrt von dem verschreckten Verhalten beorderte er ihn näher zu sich. Er flüsterte nur, dass sie am Leben bleiben sollte, sonst würde sein Leben enden. Es schien sein Gegenüber in eine Starre versetzt zu haben, vergleichbar nach einem seiner Wutanfälle. Ohne ein weiteres Wort wand er sich ab und schritt gelassen weiter zum Hauptgebäude, in Richtung Zentrale von Team Taka. Er würde den anderen Mitgliedern nicht mitteilen was er auf seinem Spaziergang gefunden hatte, sie würde vorerst nur ihm gehören. Er öffnete die große Holztür und betrat einen weiteren Gang, der ihn tiefer in das Zentrum der Höhle führte in dem sie ihr Quartier aufgeschlagen hatten. Es war nicht zu vergleichen mit dem Uchia oder Hyuugaanwesen, aber es war praktisch, weitverzweigt und bot dadurch viel Ruhe vor den Anderen. In dem Abteil, in dem sich nun die junge Hyuuga aufhielt hatte er nur für sich beansprucht und um ein paar Räume und Ausgänge erweitern lassen. Er war ein praktisch veranlagter Mensch, doch etwas Luxus hatte er sich gegönnt, um nach dem Training abzuschalten und um besser die Gedanken um die nächsten Schritte kreisen zu lassen. Besonders gut gelang ihm das in seiner Sauna oder dem großzügig angelegten Bad. Im Grunde war es eine Verschwendung hier so viel Arbeit rein zu stecken, aber er bereute seine Ausweitung seines einzigen Rückzugsortes nicht im Geringsten. Er ging einen weiteren Flur entlang und befand sich am gewünschten Ort, dem Zugang zur Küche. Sein Magen hatte schon vor einer Stunde angefangen zu knurren und endlich hatte er die Zeit gefunden seinen Hunger zu stillen und seine Kraftreserven mit etwas Gesundem zu verbessern. „Du warst aber lange fort. Wolltest du nicht schon vor Stunden zurück sein?“, schnarrte es links von ihm. Er setzte sich wortlos an den Tisch und musterte Karrin ausgiebig, sie würde durch ihren besonderen Fähigkeiten wohl schon bemerkt haben, dass er nicht alleine gekommen war. „Mach mir einen Salat“, entgegnete er ihr ohne weiter auf die Fragen seiner Teamkollegin einzugehen. Ungläubig riss sie hinter ihrer schwarzen Brille die Augen auf, augenblicklich verzog sich ihr Mund zu einer Grimasse, die ihm vermutlich zeigen sollte, dass er sie gekränkt hatte. Mürrisch verdrehte er seine dunklen Augen, er war zu matt um auf ihr Getue einzugehen. Er schnaufte in ihre Richtung, ihr Lippen fingen an sich zu kräuseln, bevor sie endgültig in Tränen ausbrechen konnte, stieß er sich von seinem Stuhl hoch um selber nach den Zutaten zu suchen. Bevor er jedoch dazu kam, hatte die Rothaarige schon ihren Körper zwischen ihn und die Theke geschoben und lies ihn wissen: „Ich mach das schon.“ Ohne weiter auf ihr viel zu näherungsbedürftige Art einzugehen, drehte er sich um und nahm wieder Platz. Egal wie ungerecht, unhöflich oder abweisend er zu ihr sein würde, sie war ihm verfallen und tat alles, was er von ihr verlangte. Einfach um zusehen wie weit sie gehen würde, hatte er sie schon für sich putzen lassen, sein Zimmer, seine Waffen und seine verschwitzten Sachen. Sie hatte alles gemacht und war für ihn nur noch eine Art dressiertes Haustier, stumpfsinnig, ab und an nützlich, aber ohne jeglichen Charakter. Er hatte seit dem Tod Itachis darüber nachgedacht netter zu sein, doch in seinen Augen verdiente sie es nicht. Sie schnitt die Tomaten auf und garnierte sie sorgfältig auf seinem Salat, sie hatte sich die Mühe gemacht ein Dressing anzurühren und einen kalten Orangensaft hinzustellen. Er nahm ihr die Schüssel ab und machte sich wortlos daran zu Essen. „Ich kann sie spüren, wenig Chakra, aber scheinbar interessante Fähigkeiten, aber in einem schlechten Gesundheitszustand…Was willst du von so etwas…schwachen?“, erkundigte sie sich neugierig in seine Richtung. Die Frage brannte ihr schon seit seinem Eintreten auf der Zunge, er hingegen würdigte sie nur einem kurzen Blick und widmete sich weiter seinem Essen. Erst nach weiterem Drängen merkte er kurz auf und unterrichtete sie: „Ich will in Ruhe essen, du störst und es hat dich nicht zu interessieren.“ Nach einer halben Stunde erhob er sich, dass Geschirr würde sie schon spülen und begab sich alleine in seinen Abteil. Seine Schritte hallten dumpf den Steingang entlang, er ließ sich Zeit beim Gehen, hier würde ihn niemand belästigen. Als er um die Ecke zu seinem Schlafzimmer schlenderte, stand ein verspannter Wachposten vor der Tür und schielte nervös auf den näher kommenden Mann. Er genoss die flackernde Panik in den Augen seines Untergeordneten. Es erfühlte ihn mit Zufriedenheit, wie Andere auf seine Macht reagierten. Er blieb stehen und analysierte den Mann, worauf er nur nervös schluckte und über die trocken werdenden Lippen leckte. „Die Bauchwunde ist gereinigt, es scheint sich aber eine Infektion eingeschlichen zu haben, der gebrochene Unterarm ist fixiert, die anderen Schnittwunden sind verarztet, aber ihr Fieber geht nicht zurück…“ Mit jedem Wort schien der Mann leiser zu werden und versucht sich in sich selbst zurück zu ziehen, wie eine Schnecke. Er ließ sich einem Atemzug lang Zeit, bevor er antwortete: „Warum stehst du dann noch hier rum?“ Der Angstschweiß trat auf seine Stirn. „Hier gibt es keine Medizin die man verwenden könnte...“, seine Stimme brach ab, als Sasuke ihn am Hals die Tür entlang nach oben schob und ihm die Luft aus der Lunge drückte. „Dann hol welche“, zischte er den ehemaligen Medic-nin herrisch an, der sofort nach seinem Loslassen nach vorne übertaumelte und davon stürzte. So ein Trottel, er hatte Glück das er bereits satt war, genervt drückte er die Klinke zu seinem Schlafzimmer auf. Der direkte Blick auf sein Bett wurde durch eine Trennwand verhindert, wofür er sehr dankbar war, des Weiteren stand ein großer hölzerner Schrank gegenüber dem Bett. Er hatte nur wenige Klamotten und alle waren darauf ausgerichtet vor allem praktisch zu sein. Sein Blick fiel auf die schlafende Gestallt in seinem Doppelbett, ihre weichen Umrisse drückten sich durch die Bettdecke. Leise trat er näher und setzte sich auf die äußere Ecke, mit dem Blick zum wandhohen Fenster. Es beruhigte ihn, dass ihr Atem wieder regelmäßig ging, es klang nach einer Verbesserung. Vorsichtiger als er von sich selbst gewohnt war, rückte er näher zu ihr. Sie zitterte leicht und auf ihrer Stirn schimmerte der Nachtschweiß. Ihre Haare lagen wirr um ihren Kopf, es erinnerte ihn ein wenig an Seide, fließend und kühl. Ihr Keuchen ließ ihn aus seinen Gedanken erwachen, ihr musste es schlimmer gehen als er gedacht hatte. Kaum merklich fuhr er zusammen, würde ihr der Schweiß nicht auf der Stirn stehen, wäre das Bild sehr harmonisch. Ihre schwarzen Haare, die im Licht einen dunklen Blauton annahmen, lagen wie gemalt auf seinem Kissen, ihre kleine Hand hatte seine Bettdecke näher zu sich gezogen und die andere lag friedlich unter seinem Kopfkissen. Bei jedem Einatmen hob sich sacht ihr Brustkorb, sie war schön musste er zugeben. Er wollte wissen ob ihre Haut so weich war wie es aussah, ohne sich selber richtig kontrollieren zu können, war seine Hand schon in ihre Richtung gewandert. Ihre Hand war angenehm kühl und erinnerte ihn ein wenig an einen Pfirsich, wobei ihre Stirn grade zu glühte unter seiner Hand. Sie zuckte leicht zusammen, als er ihre Wange streifte. Sie musste wohl geweint haben, ihre Augenlieder hatten an den Rändern eine dünne Salzschicht. Ihm kam wieder ihr Satz in den Kopf, weiterhin sie anstarrend dachte er darüber nach, welche Ursache wohl ihr Verhalten hatte. Vielleicht hatte Naruto es endgültig geschafft sie mit seiner schwachsinnigen Art zu verletzen, jedoch erschien es ihm logischer, dass sie vor dem Druck der Familie geflohen war. Sie war zu sensibel, schüchtern und konnte sich nicht durchsetzen, kein Wunder warum sie einfach vor ihren Problemen davon lief. Um seine These zu bestätigen, durchsuchte er ihren Rucksack nach einer Spur, die darauf hindeutete, dass sie vielleicht doch auf eine Mission geschickt war. Nichts. In einer Seitentasche entdeckte er ein Foto, sie und ihre Mutter, sie war noch viel zu jung gewesen, dass sie sich ohne das Foto sicher nicht erinnern würde. Ein leichter Stich durch zog seine Brust, er nahm das Foto an sich und legte es in die Schublade neben dem Bett. Wenn sie es wirklich vermissen würde, würde sie schon danach suchen. Ein unaufdringliches Klopfen an der Tür ließ ihn aufmerken. Er durchquerte sein Schlafzimmer ruhig und öffnete dem Medic-nin die Tür. Unterwürfig streckte dieser ihm ein Tablett mit dampfenden Kräutertee, kalten Tüchern und einer Passte in einer weißen Schüssel. „Wir haben leider kein Antibiotika um die Infektion zu bekämpfen. Ersatzweise habe ich eine desinfizierende und Heilkräfte anregende Paste angerührt, sie hat den gleichen Effekt, nur muss sie täglich äußerlich aufgetragen werden und es brennt“, endete er mit demütiger Stimme, bevor er eintreten konnte um sie zu verarzten, nahm Sasuke ihm das Tablett aus der Hand. „Du wirst nichts sagen. Rühr täglich die Paste frisch an“, erteilte er ihm und verschwand wortlos in seinem Zimmer. Er stellte es auf dem Nachttisch ab und schlug die Decke zurück, automatisch rollte sich die junge Frau enger zusammen und stöhnte laut auf, als die frische Wunde auf drohte zu platzen. In seinen Händen bewegte sich wie eine sehr große Puppe, nur mit Mühe konnte er den Verband ab machen und nach dem die Paste aufgetragen war, wieder fest um sie zu wickeln. Es war mehr Arbeit als er erwartet hatte, er schnaufte genervt, indessen er sie wieder ablegte, dachte er darüber nach, ob er sich auf das Sofa im Nebenzimmer zurückziehen sollte. Ein Blick auf die zierliche frierende Frau, die in seinem großen Bett eindeutig verloren aussah reichte um ihn davon zu überzeugen, dass er bei ihrem Schlaf nicht stören würde. Er stand auf und machte sich in Richtung Bad auf, das warme Wasser löste seine Verspannungen ein wenig, obwohl ein ausgiebiges Bad viel effektiver gewesen wäre, musste er sich eingestehen, dass er doch erschöpfter, aber vor allem müder war, als es ihm recht war. Mit einem Handtuch bekleidet begab er sich in sein Schlafzimmer. Ohne zu zögern legte er sich auf die freie Seite und zog die Decke näher zu sich. Da es nur eine einfache Unterkunft war, drang die Kälte weiter ein als es ihm lieb war. Er rückte näher an die fröstelnde Person heran und sog noch einmal ihren Duft auf, bevor er in den Schlaf sank. Es fühlte sich vertraut an. Warm. ~So, ich hoffe es gefällt und ich denke mit 21 würde Sasuke so handeln (hab jetzt alle mal ein wenig altern lassen höhö) ich freu mich schon auf das nächste Kapitel ;) LG Royalgirl~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)