Aprikose und Mandel von Royalgirl ================================================================================ Kapitel 11: Ausflug ------------------- Es hatte eine Weile gedauert bis sie sich fertig umgezogen hatte, er nervte ihn schon jetzt warten zu müssen, aber der Pelzmantel, den er ihr vor mehr als einem Monat mitgebracht hatte, stand ihr ganz gut, stellte er zufrieden fest. Sie waren durch den Ausgang den sie bereits kannte, ins Freie getreten, er hatte es vermieden weiter mit ihr zu sprechen. Im Moment war er sich nicht sicher ob da wohl etwas Sinnvolles rauskommen würde, mit ihr zu reden war so eine Sache, sie war zugleich verlegen, aber auch so naiv ehrlich und stellte Fragen, die sie irgendwann Mal in Schwierigkeiten bringen würde. Leise war sie ihm nach draußen gefolgt und nun rührte sie sich nicht mehr, was war nur mit dieser Frau los? Er drehte sich fast schon laut stöhnend um, damit er sie im Blick haben konnte. Der Winter draußen war bissig und er traute ihr nicht zu hier draußen alleine zu Recht zu kommen. Doch sie stand einfach da und sah in den Himmel, es hatte wieder angefangen zu schneien und die sacht fallenden Schneesterne landeten auf ihren Schultern. In dem Mantel wirkte ihre Haut noch blasser und ihre Haare noch schwärzer, sie hatte ihren Blick auf ihn gelegt, aber sie sah durch ihn hindurch. Es war einer dieser Momente in dem sie nicht zu scheu war ihn direkt anzusehen, aber ihr Geist war an einem völlig anderen Ort, ohne weiteres konnte er sie nicht erreichen. Was sie wohl auch gerade dacht, er konnte es nicht deuten und das gefiel ihm nicht. Ob sie sich manchmal auch so fühlte wenn er sie so ansah? Unsichtbar und fern. Grade als er ihr entgegenbluffen wollte, dass sie sich bewegen sollte, kam sie auf ihn zu. Ihr Schritt war ihm zu langsam, sie näherte sich ihm immer viel zu langsam für seinen Geschmack, etwas tief in seinem Magen hatte den Wunsch, sie näher bei sich zu haben, an seiner Seite wäre es einfach sie zu beschützen. Sein Geist lachte bitter, nicht beschützen dachte er zynisch, es wäre leichter für ihn die Distanz zwischen ihnen zu überwinden, dass hatte nichts mit Beschützen zu tun, sie gehörte ihm, deswegen musste sie auch neben ihm stehen. Sie war auf seine Höhe gelangt, ihr Gesicht war dem Wind entgegen gerichtet, auch er sah in die Richtung, konnte aber nicht entdecken was ihren Blick so festhielt, da war nichts außer das Weiß auf den dunklen, scheinbar toten Bäumen die sich auf dem Berg wie ein dichter Blickschutz wanden. Sie spazierten ruhig durch die verschneite Landschaft, innerlich grübelte er was er hätte sagen können, aber da gab es im Moment nichts zu reden und so gingen sie weiter. Er wusste immer genau in welchem Teil des Waldes sie sich gerade aufhielten, als sie auf die Lichtung kamen auf der er sonst trainierte, er sah ihr ein verwundert zu, wie sie stehen blieb und ihn dann lange ansah. Ihre Lippen waren rosig, ihre Wangen hatten einen gesunden Rotschimmer, allgemein wirkte sie gesünder. Ihre Lebensgeister waren wieder in die schöne Hülle zurückgekehrt, die ihn nun fast jeden Abend wärmte, es gefiel ihm, dass sie gekämpft hatte und das sie weiter lebte, wenn er es je vor sich selber zugegeben hätte. Nichts desto trotz die Bauchwunde war nun nur noch eine dünne blasse Linie, doch sie war da und mahnte ihn wie zerbrechlich sie doch eigentlich war. Sie würde nie an Sakura und ihre Fähigkeiten heranreichen oder geschweige denn, denen von ihrem Cousin. „Ich will das du mich trainierst“, brach es so überraschend aus ihr hervor, dass er die Umgebung für einen Moment ignorierte, der Schnee, der schwer auf den Ästen lastete, der Wind, der ruhiger wurde und sich legte oder das Knirschen des Schnees unter den Bewegungen der Waldbewohnern. „Was“, kam es völlig entgeistert über seine Lippen. „Na trainieren, du kannst üben und ich kann meine Fähigkeiten verbessern“, schlug sie eingeschüchtert vor. Seine Schläfe pochte, am liebsten hätte er seine Hand darauf gedrückt, hätte sich um gedreht und wäre tiefer in den Wald gegangen, so weit wie möglich, ganz weit weg. „Ich brauch nicht zu üben Hinata. Ich brauche deine Hilfe nicht, wenn ich wöllte hätte ich dich getötet. Falls es dir entgangen ist, an meinen Händen klebt Blut, ich töte Menschen, ich erpress und foltere Menschen, Männer oder wenn es sein muss Familien. Ich hole mir was ich will, ich schrecke nicht davor zurück was gut oder falsch sein soll. Ich bekomme immer das was ich will, wozu verdammt sollte ich üben. Ich kann es schon, ich kann kämpfen, ich kann töten und ich habe das erreicht was ich wollte“, schnaubte er zynisch in ihre Richtung. Dieses törichte Weib! Seit wann kam sie auf so dumme Ideen, hatte sie zu heiß gebadet oder war sie zu oft an den Bettpfosten gestoßen? Beschämt sah sie zu Boden, ihr irrtümlicher Mut hatte er mit seiner immer drohender werdenden Ansprache zerstört, da war nichts mehr was sie ihm entgegenzusetzen hatte. Er überwand die Distanz zwischen ihnen mit zwei stolzen Schritten, sein Kantana rasselte ungeduldig in seiner Scheide, sie sollte ruhig Angst haben. Angst hielt einen Menschen am Leben und sie sollte endlich schätzen was sie besaß, sie sollte endlich erkennen, dass er nie zu den Guten gehören würde. Er wollte ihr Angst machen, sie sollte ihn endlich fürchten und nicht mehr so schrecklich naiv sein. Wie konnte sie nur daran festhalten, dass er gute Dinge tun könnte, dass es überhaupt etwas gab, was gut oder liebenswert an ihm sein könnte. Er starrte ihr ungeduldig in die Augen, sie sollte endlich erkennen, dass vor ihr ein Monster stand, seine Augen fingen an bedrohlich zu flackern, eine Eigenschaft die nach der Operation das erste Mal aufgetreten war und er beugte sich weiter vor. Er sah von oben auf sie herab, im entging nicht wie sie sich auf die Lippe biss oder da eine kleine verräterische Spur in ihrem Augenwinkel glitzerte. Ihre Haltung veränderte sich schlagartig, sie straffte ihre Schultern und stieß ihn ruckartig von sich. Mit einer schnellen Handbewegung hatte sie sich seines Schwertes bemächtig und hielt es nun zittrig mit beiden Händen umklammernd auf ihn gerichtet, vielleicht war sie ja doch so verrückt wie er selbst. Er hatte all ihre Bewegung vorhergesehen und hatte sich auf das Spiel eingelassen, was auch immer grade durch ihren Kopf spuckte, er würde einfach mal abwarten worauf das hinaus laufen würde. Sie spannte ihren Körper an, auf ihrem Gesicht hatte sich so etwas wie Entschlossenheit breitgemacht, wollte sie ihn etwa töten? Ihr Schlag kam wie erwartet von rechts, mit einer einfachen Handbewegung werte er sie ab, das war doch lächerlich, er sollte das beenden, aber etwas hielt ihn ab. Ihr Keuchen, ihre Haltung und auch den Willen alles zu geben, den sie wie ein Bild auf ihrem Gesicht zur Schau stellte, stoppten ihn, das Spiel vorzeitig zu beenden. Sie griff wieder an, dieses Mal schlug er ihr das Schwert im hohen Bogen aus der Hand und zwang sie, sich mit ihren eigenen Händen zu verteidigen. Sie schlug auf ihn ein, sie hatte ihre Emotionen absolut nicht unter Kontrolle kommentierte er ihre nichtvorhandene Taktik. „Ich kann dir nicht sagen ob es wirklich das ist, was du erreichen wolltest. Ich weiß nicht ob du dein Ziel schon erreicht hast und ich weiß auch nicht ob du glücklich bist. Aber was ich mit absoluter Sicherheit weiß, ist das du es geschafft hast stark zu werden, auch wenn ich nicht bereit bin den gleichen Preis wie du zu bezahlen“, brachte sie keuchend zwischen ihren Lippen hervor, als sie einem seiner belustigten Schläge auswich. „Ich bin gespannt, erklär es mir“, forderte er sie mit funkelnden Augen auf. Ab und an parierte er einen Angriff und konterte, sie kam ihm nie wirklich nah, warum setzte sie nicht ihr Bluterbe ein? „Mein Leben hat sich verändert, es ist eigentlich das reinste Chaos und ich brauche etwas woran ich glauben kann. Denn jeder hat ein bestimmtes Schicksal und ich werde nun einen neuen Weg einschlagen und dazu muss ich stärker werden. Ich muss es schaffen stark zu sein, ich muss es schaffen, um endlich glücklich zu werden“, gestand sie, seinem Geschmack nach viel zu ehrlich. Wie konnte sie nur behaupten das er sein Ziel nicht erreicht hatte und was meinte sie mit glücklich werden, wollte sie etwa mit ihm glücklich werden? War sein Versuch sie von sich fern zu halten so schief gegangen? Er musste ja eine beeindruckende Wirkung auf seine Gegner haben dachte er sarkastisch. Es war genug, er stellte sich gerade hin und schlug sie von sich weg und setzte zu einer schallenden Ohrfeige an. Das Geräusch schallte durch den Wald, es schreckte ein paar Vögel auf, die zerstreut durch die Luft flohen. Er drehte sich um und machte sich auf dem Weg zurück, sollte sie doch hier draußen ihre Stärke suchen, so ein Schwachsinn. Es war dieser kurze Moment in dem seine Sinne anschlugen, es war wie eine Vorahnung, er wich schnell ihrem Schlag aus, scheinbar hatte er sie wütend gemacht. Fein, wenn sie nun ihre ganzen Kräfte nutzt, würde er aufhören nett zu sein, er würde sich weiter zurückhalten, aber mit einer Ohrfeige würde sie nicht noch einmal davon kommen. Er wandte sich wieder der zierlichen Gestalt zu, die entschlossen genug war ihn mit ihrem Byukugan anzugreifen. Ihre Adern umrahmten die hellen Augen und ließ sie sehen wo sein Chakra pulsierte. Sie wollte sich beweisen und er ließ es zu. Es war anstrengender sich zurückzuhalten, um sie nicht ernsthaft zu verletzten statt ihre Angriffe zu kontern. Es ging eine ganze Weile hin und her, sie atmete schwer und auch wenn sie es nicht zeigen wollte, ihre Verletzung machte ihr doch zu schaffen. Plötzlich schwankte sie, hielt sich ihren Bauch und kippte langsam auf ihn zu, hatte er sie etwa erwischt ohne es zu bemerken? Aus ihrem Augenwinkel rann eine einzige blutige Träne und die Adern zogen sich langsam zurück. Er konnte nicht erkennen, wie er es angestellt hatte sie zu treffen, kurz fragte er sich, ob sie aus Tollpatschigkeit einfach nur gestolpert sei? Doch sie schwankte weiter, ihre Knie gaben langsam nach, es war ihm unmöglich sie einfach in den Schnee fallen zu lassen. Er ging einen Schritt auf sie zu, grade als sie begann zu stürzen, hatte er sie schon aufgefangen. „Ich verliere meine Fähigkeit, ich weiß nicht warum oder wie ich es aufhalten kann. Bitte“, sie fiel an seine Brust und er fing sie auf. Ihre traurigen Augen musterten sein Gesicht, die Träne zog eine blutige Bahn hinter sich her, wie hatte er das nur übersehen können? Sie hatte zwar etwas von Bastard gemurmelt, aber er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, dass es wirklich eintrat, dass sie wirklich nicht mehr Teil des Clan war. Ihre Mutter musste wohl durch ein zweites Bluterbe ihre Fähigkeiten verändern, aber warum versagte ihr eigener Körper, konnte es sein, dass es ihr wie ihm erging? „Ich glaube, ich muss einen anderen Weg finden stark zu sein und ich glaube es war kein Zufall, dass du mich gefunden hast“, wisperte sie andächtig an seine Schulter, langsam sanken seine Arme um ihre Hüfte. Er legte sein Kinn auf ihre Schulter, etwas in ihm wusste, dass sie Ärger machen würde. „Was willst du damit sagen“, wollte er wissen, rührte sich aber nicht, zu sehr wollte er den Moment in sich aufsaugen. Nur sie zwei, einsam, verloren auf einer Lichtung und doch hielt er sie und sie lehnte sich an ihn. „Wie sind zwei Seiten von ein und derselben Sache, ich weiß nicht warum ausgerechnet du es bist, aber ich glaube fest daran, dass uns mehr verbindet. Ich kann es nicht beschreiben, aber ich denke, du bist mit meinem Glück und mit meiner Stärke verbunden, ich versteh es selber nicht. Vielleicht weil wir uns so ähneln oder auch nur weil wir zum richtigen Zeitpunkt aufeinander getroffen sind, aber ich kann dich nicht verlassen.“ Ihre Stimme war leise, doch sie war deutlich wahrzunehmen. Er atmete geräuschvoll aus, auch er hatte versucht sich fernzuhalten, hatte sich selber in die Kälte geschickt und bestrafft wenn sein Geist wieder auf Wanderschaft ging. Und doch wenn sie in seine Arme sank, erst dann kam er zur Ruhe, war frei vom Nebel in seinem Kopf und sah die Dinge klarer als er sich es eingestehen wollte. Er hatte sie zwar für sich beansprucht, doch er hätte nie gedacht, dass sein Streben sie zu besitzen, sich in etwas wie ein Umschwärmen gewandelt hatte. Er zog seine Bahnen um sie, wie ein Planet auf seiner vorgeschriebenen Bahn, er hasste sich dafür so schwach zu sein, das Gefühl verschwand wenn sie ihre zarte Hand auf seine Wange legte und er ein kleines Lächeln gewann. Was es auch war, es hatte ihn vollkommen aus dem Konzept gebracht, er war vom Kurs abgeraten und vernachlässigte seinen Plan, aber endlich fühlte er wieder so etwas wie eine Bestimmung. Sie. Einzig und alleine sie lenkte seine Aufmerksamkeit, er konnte sich nicht recht wehren, er musste eingestehen, dass das was sie versucht hatte zu erklären wirklich zutraf. Er stellte sich wieder grade hin und nahm ihr Gesicht in seine Hand, sanft küsste er das Blut fort, es passte so absolut nicht zu ihr und schloss kurz die Augen. „Das ist verrückt! Ich habe es probiert, wirklich, ich wollte dich ziehen lassen, aber ich kann nicht“, gab er zu. Ihre Augen weiteten sich einen Moment und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich weiß“, flüsterte sie in seine Richtung. „Und was machen wir nun“, fragte sie weiter, er kannte die Antwort darauf nicht, er konnte nur hoffen, dass es da wirklich mehr gab als nur die bittere Realität. „Wir werden dein Technik verbessern, das ist erbärmlich“, murrte er, denn er wusste selber nicht wie es weiter gehen sollte. Sie standen ruhig da, sein Herzschlag hatte sich wieder beruhigt, sie musterte weiter aufmerksam seine Mimik. Er hatte sie so wütend gemacht, sie wusste er hatte sich zurückgehalten, gegen ihn würde sie nie eine Chance haben, aber das er sie so unterschätze, hatte stark an ihren Nerven gezerrt. Solange bis sie den Kampf mit ihrer Beherrschung verloren hatte und dann ging eigentlich alles recht schnell, selbst mit ihrer vollen Kraft war sie nur ein schlechter Witz für ihn gewesen. Erst mit ihrer Attacke war sie wieder runtergekommen, ihr Blickfeld hatte sich aufgelöst, sie konnte sein Chakra nicht mehr sehen, stattdessen war da ein trüber Schleier aus Farben gewesen. Ein bitterer, aber vor allem salziger Geschmack lag auf ihrer Zunge, scheinbar hatte sie für einen Moment seine Gefühle gesehen und geschmeckt. Die Kraft war so schnell aus ihr rausgeflossen, dass sie nur noch fallen konnte, doch er war da und hatte sie aufgefangen. Er küsste sie auf die Stirn und das Prickeln auf ihrer Haut versprach ihr, dass er immer da sein würde. Seine Lippen bewegten sich abwärts und hielten inne als sich ihre Münder trafen. Alles war so kompliziert, aber der Kuss war ehrlich. Am Ende war es doch einfacherer als sie es sich beide hätten eingestehen wollen, er rückte noch näher heran um sie vor der Kälte abzuschirmen. Sie schloss wieder die Augen und versuchte sich Klarheit zu verschaffen, aber da war nur das rhythmische Heben seines Oberkörpers, seit wann atmete er so laut? Ihr Kopf schmerzte fürchterlich, es fühlte sich so an als ob ihr Haaransatz Feuer gefangen hätte, man ihr mehrere Tritte gegen den Hinterkopf verpasst hatte und sie gleichzeitig frontal auf einen Baum gestürzt wäre. Am liebsten hätte sie ihren Kopf in seiner Jacke vergraben um endlich etwas Linderung zu spüren, aber ihre guten Manieren hielten sie Gott sei Dank von so einer Torheit ab. Er musste sie schon so für verrückt halten, also musste sie seine Annahmen nicht noch bestärken. Ihr Kopf hatte den ganzen Moment noch nicht ganz verarbeiten können, also standen sie da und Hinata versuchte einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen, zwecklos, denn selbst wenn sie es geschafft hätte etwas daraus zu lesen, ihr Schädel brummte unerträglich. Aber er hatte wirklich gesagt, dass er sie nicht gehen lassen konnte oder war das nur Einbildung gewesen? Hatte sie wirklich all das ausgesprochen was ihre Seele so belastet hatte? Auch wenn sie sich gesträubt hatte und ihn zu Beginn fürchtete, so war sie doch von Anfang an der festen Überzeugung gewesen, dass es Schicksal gewesen sein musste, dass er sie gefunden hatte. Dass er sie verletzt und gequält hatte, ignorierte sie bewusst, denn da war mehr, je länger sie miteinander Zeit verbrachten, desto besser verstand sie ihn und das meist ohne Worte. Auch wenn er glaubte nichts preiszugeben, so wusste sie doch instinktiv wie er sich fühlte, obwohl das ein Uchia nie zugegeben oder ausgesprochen hätte, aber sie hatte Vertrauen in ihr Bauchgefühl. Auch er war verletzt und seine Wunden brauchten lange zum heilen, aber sie hoffte darauf, dass sie seine Schmerzen lindern konnte. Sie hielt sich an der Vorstellung fest, dass er sie brauchte und sie auch ihn. Er hatte ihr etwas gegeben, ein eigenes Leben und er gehörte dazu. Ob sie sich das je erträumt hätte? Nie, aber jetzt war er da, hielt sie in den Armen und ihre Schmerzen ließen langsam nach. Dann war es wohl beschlossene Sache, jede kitschige Vorstellung von einer romantischen Zukunft konnte sie vergessen, nun war er da und beanspruchte ihre volle Aufmerksamkeit. Ein leichtes Prickeln kletterte über ihren Rücken den Hals hoch. Sie trat ein Stück von ihm zurück, sich aus seiner Umarmung zu lösen hatte sie an einiges mehr an Überwindung gekostet, als sie es erwartet hatte, doch nur so konnte sie ihm endlich in die Augen sehen. Die ganze Zeit hatte sie sich gescheut, aus Angst da könnte ein Funken Spott zu sehen sein, jedoch war da nichts als ehrliche Neugier zu sehen. Meinte er es wirklich ernst, glaubte er ihr und war das wahr, was er geflüstert hatte? Sie hoffte es wirklich sehr. Mutig beugte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dieser war anders als die Vorherigen, er war schüchtern und sanft. Sie wollte, dass er spürte, wie dankbar sie war auch wenn sie diese neue Versuchung mit Vorsicht angehen würde. Er sah sie an und begann frech zu grinsen, sie war nun endgültig erschüttert, so etwas hatte er noch nie gemacht, zumindest dann nicht, wenn sie ihn beobachtet hatte! „Dir ist klar, dass ich dich schon nackt gesehen habe, also weiß ich nicht ob ich mich aufs Training konzentrieren kann, wenn du dich nach meinen Anweisungen bewegen wirst“, gestand er schelmisch. Herrjeh dachte sie, als ihr das Blut in die Wangen schoss, im Bett war es die eine Sache, aber das er hier draußen so etwas aussprach. Ihre Schamesröte loderte wie eine Signalfackel auf, wie konnte er nur so taktlos sein? Dieser Hauch von Romantik hatte sich in eine peinliche Hitze auf ihren Wangen gewandelt. „Wie soll ich denn jetzt noch was von dir lernen können, wenn ich daran denken musst, wie du mich nackt vor dir siehst“, wisperte sie schockiert. Er grinste und griff nach ihrer Hand, dann zog er sie hinter sich her, was auch immer er vor hatte, sie war nicht in der Lage es zu deuten. Er stellte sie sich nackt vor, brannte es sich weiter in ihr Hirn an, wie sollte sie denn jetzt noch konzentrieren können? „Komm schon“, meinte ihr Gegenüber, als er sie auf die Position gestellt hatte und sich nun auf eine breite Wurzel, die nicht völlig zu geweht war, fallen ließ. „Was soll ich denn jetzt machen“, kam es überrascht aus ihrem Mund. „Ich werde mich nicht wiederholen, also mach genau das was ich sage“, wies er sie streng an, innerlich lächelte sie, offensichtlich gefiel es ihm Befehle zu erteilen, diese Autorität stand ihm. Etwas in ihr fand das anziehend, wofür sie sich nur noch mehr schämte, das war doch verrückt! Vielleicht würde das ganze Chaos doch gut enden. Er forderte viel von ihr, doch sie gab ihr Bestes, immer wieder geriet sie ins Straucheln, nichtsdestotrotz machte sie weiter. Sie bemühte sich wirklich, aber sie war unsagbar schlecht, die einfachsten Angriffstechniken waren nicht sauber, alleine die Defensive war recht solide, aber damit konnte man keine ordentliche Attacke vorbereiten. Ihr Mund hatte sich vor Konzentration zu einer seltsamen Grimasse verzogen, doch nichts ließ ihn auch nur für einen Moment daran zweifeln wie sehr sie das hier wollte. Es war schon süß, sie war süß. Er hätte sie gerne angelächelt, aber in solchen Sachen war er nicht gut, deswegen behielt er sie weiter im Blick und korrigierte weiter die Fehler aus. Es hatte wieder stärker angefangen zu schneien, aber sie wollte nicht aufhören, erst als es dämmerte und er offiziell das Training beendet hatte, fing sie wieder an runter zu kommen. Sie schwitzte und glühte vor Wärme, ein wenig vom Stolz angesteckt, dass sie es durchgezogen hatte, nahm er ihre Hand und sie spazierten zurück. Etwas ungelenk kratzte er sich am Kopf und schielte auf die zierliche Gestalt neben sich, die wieder versonnen zu lächeln begonnen hatte, ob da schon immer diese Wärme gewesen war, wenn sie damit anfing, fragte er sich verstohlen? Ja also... Ich hoffe es ist realistisch geblieben :D gut, vielleicht ein wenig romantisch, aber hey... LG :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)