Der Mann ohne Vergangenheit von Hotepneith ================================================================================ Kapitel 12: Naraku ------------------ Der fürstliche Berater setzte sein Auto auf die Auffahrt des Anwesens, ehe er mit der Fernbedienung das Tor schloss. Die sieben Krieger waren unterwegs im Norden, sicher auf ihrem privaten Rachefeldzug, den er ihnen erlaubte. Man musste zusehen, dass man seine Mitarbeiter bei Laune hielt. Das galt auch für Hakudoshi, der heute mit dieser Haushälterstochter im Kino war. Ein kurzes, flüchtiges Amüsement. Sollte der doch. Noch heute Abend würde der gute Hakudoshi wieder erfahren, warum man ihm, Naraku, bedingungslos gehorchen musste. Zumal, wenn man sein Abkömmling war. Das hatten Akago und Kanna ja heute erlebt. Akago hatte seinen Sinn verloren. Als er selbst damals in den Westen zurückgekommen war, auf der Suche nach Macht, hatte er es für sicherer gehalten, sein Herz in einen Abkömmling zu stecken. Wenn man Hochverrat plante, sollte man auch ein Scheitern einrechnen. Das hatte sich nun erledigt. Er war im engsten Beraterkreis des Fürsten, dieser schätzte ihn offenkundig und hatte sich, das hatte er selbst durchaus bemerkt, mit Hilfe seines Geheimdienstes über ihn erkundigt. Nun, da konnte nichts Negatives ausgegraben werden, da war er sicher. Und, als einer der vier engsten Berater gehörte er logischerweise auch zu dem engsten Nachfolgerkreis. Myouga kam dafür nicht in Frage, weder die Hundedämonen noch die anderen Fürsten würden einen derartigen Fürsten anerkennen. Shouga hatte sich durch eine Äußerung gegenüber Inu Yasha und dessen Lebensrecht selbst aus dem Rennen genommen. Blieben also nur noch er und Karasu. Und dessen Leben zu beenden würde für Mukotsu kein Problem darstellen. Die sieben Krieger waren durchaus sehr nützlich. In sieben Wochen wäre er der offizielle Nachfolger des Inu no Taishou und daran konnte niemand mehr rütteln. Der Inu no Taishou würde sein Gesicht verlieren, wenn er nach der öffentlichen Ankündigung keinen Thronfolger ernannte. Überdies war Naraku trotz aller Vorsicht eigentlich sicher, dass dessen Blick ihm gegolten hatte. Er, ein verachteter Dämon, auf der höchsten Stufe der Macht. Er hatte es weit gebracht seit seinen mühsamen Anfängen. Und niemand, den er heute traf, wusste noch wer er war. Ein anderer Name, ein anderes Gesicht, eine andere Art – und niemand brachte ihn mehr mit Onigumo in Verbindung. Nur noch Kagura und Hakudoshi wussten, dass er es einst gewesen war, aber die würden heute wieder parieren. Und in naher Zukunft würde er auch sie nicht mehr benötigen. Die sieben Krieger auch nicht. Bankotsu und seine Männer waren zwar loyal, aber es war ein zu großes Risiko. Sie konnte erzählen, dass er sie vor der Hinrichtung bewahrt hatte und andere, schwerwiegendere, Dinge. Er musste sie los werden. Hm. Es war womöglich doch ein wenig voreilig gewesen auch Kanna zu absorbieren, aber er hatte sie in diesem Moment für nutzlos gehalten. Sicher, sie war ergeben, aber sie hatte den Seelenspiegel nicht so hinbekommen, wie er es verlangt hatte. Nur andere Orte zu sehen, nie den Fürsten beobachten oder gar belauschen zu können, hatte ihn nicht befriedigt. Nun gut, sie weilte in Ruhe wieder in ihm, das war jetzt eben so. Er hatte gelernt mit seinen Entscheidungen zu leben. Bedauern brachte nichts. Hakudoshi und Kagura benötigte er – zumindest, solange die sieben Krieger noch existierten. Beide konnten kämpfen und bedauerlicherweise unterlag er immer noch gewissen Schwächemomenten, die die Krieger zwar nicht kennen sollten, aber es war besser, eine mehr oder weniger zuverlässige Wache bei sich zu haben. Ursprünglich hatte er ja vorgehabt, den Fürsten durch eine Treuebekundung auf seine Seite zu ziehen, aber das war ja wohl nun nicht mehr nötig. Oder? Es konnte nicht schaden, würde Drachen ins Spiel bringen, ihn als Retter des Landes dastehen lassen, die sieben Krieger erledigen.... Ja. Karasu, dann die Drachen – und der Inu no Taishou kam an ihm als Erbe garantiert nicht mehr vorbei. War er erst einmal Thronfolger, würde er auch bald Fürst werden. Sicher, der Herr der Hunde war stark, aber es gab auch probate Mittel gegen zu starke Hunde. Danach waren Kagura und Hakudoshi fällig, um auch die letzten Zeugen zu beseitigen. Diesen Plan sollte er sich noch einmal gut überlegen, ehe er Kontakt zu Ryuukossei aufnahm, dem jüngeren, ehrgeizigen Sohn des Fürsten des Nordlandes. Pläne mit Drachen waren stets ein wenig schwierig, mit Drachen im Allgemeinen. Tsubasa, der starke Herr dieses Volkes, schätzte überdies den Inu no Taishou und würde daher bestimmt keinen Krieg vom Zaun brechen wollen. Aber sein Jüngster war da impulsiver.... Naraku lehnte sich zurück und dachte lange nach. Als er hörte, dass Hakudoshi zurückkehrte, rief er nach diesem und Kagura. Schweigend wartete er, bis seine Abkömmlinge vor ihm saßen, anscheinend nicht nervös. Hatten sie noch nichts mitbekommen? „Ich möchte euch beiden mitteilen, dass Kanna und Akago heute wieder zu mir eingegangen sind.“ Zu seiner Befriedigung erstarrte selbst Hakudoshi ein wenig, während Kagura hauchte: „Du hast sie....?“ „Ja. Es erschien mir an der Zeit mein Herz wieder zu mir zu nehmen. Keine Sorge, meine Lieben. Ihr seid nützlich. - Kagura, du wirst morgen in den Norden reisen und Kontakt zu Ryuukossei aufnehmen. Ich möchte wissen, wo der steckt und vielleicht mich mit ihm treffen. Hakudoshi, du sagst Mukotsu, dass ich ihn benötige.“ „Mach das nur selbst,“ erwiderte der nur scheinbar Zwanzigjährige, um eilig fortzufahren: „Bankotsu und seine Männer haben einen gewissen Stolz. Du bist ihr Auftraggeber und sie wollen auch mit dir reden. Ich bin nur ein Bote.“ „Da hast du doch tatsächlich Recht.“ Naraku seufzte in Gedanken. Er vergaß immer wieder wie empfindlich Personen sein konnten. Nun, als Fürst würde er darauf keine Rücksicht mehr nehmen müssen. „Ihr dürft dann gehen.“ Und nach dem Beispiel, dass er mit den anderen beiden Abkömmlingen gezeigt hatte, würden sie brav sein. Erst im oberen Stock blickten sich die Beiden an. Kagura war blass: „Er hat sie einfach so.....“ „Er ist unser Schöpfer,“ erwiderte Hakudoshi sachlich: „Aber mir ist klar, dass das auch auf uns wartet. Flucht....“ „Wäre sinnlos. Du weißt, dass er mein Herz hat. Ich käme nicht weit.“ „Glaubst du, ich? Er weiß stets, wo wir sind. Noch sind wir ihm nützlich, noch hat er seinen Plan nicht durchgeführt.“ „Das heißt,“ flüsterte Kagura: „Wenn er Fürst ist.....“ „Ja.“ Hakudoshi holte tief Atem: „Ich werde nachdenken, liebe Schwester. Aber wir haben nicht viele Möglichkeiten. Wir sind nur seine Abkömmlinge. - Wir wurden beide bei Hofe vorgestellt. Nach uns würde sich der Inu no Taishou erkundigen. Das ist unser Schutz einstweilen. Und das heißt auch, dass wir sicher sind, auch, wenn er Thronfolger ist. Erst, wenn Vater, Naraku, Fürst ist, sind wir fällig. Und bis dahin sollten wir einen Plan haben.“ Sie nickte. Naraku verließ sein Arbeitszimmer. In der großzügigen Diele blieb er stehen und musterte wie immer zufrieden mit sich das elegante Haus, die geschmackvolle Einrichtung. Natürlich nicht die seine. Er wäre auch bereit gewesen in einer Höhle zu wohnen, aber er hatte durchaus begriffen, dass die Umgebung den Mann bei seinem Aufstieg unterstützte. Langsam ging er in das Wohnzimmer. Für einen Moment tauchte das Bild einer Frau, einer Dämonin, vor ihm auf. Hier hatte sie gesessen, so verzweifelt, ja, aufgelöst, wie er nie zuvor eine Dämonin, geschweige denn, eine Hundedämonin gesehen hatte. Damals hatte er erst begriffen, welche Macht man über eine Mutter bekam, wenn man ihr Kind bedrohte. Nun ja, die Sache war ein klein wenig aus dem Ruder gelaufen. Er hatte sich selbst hineingesteigert und das kleine Spiel wohl etwas zu weit getrieben, selbst, nachdem sie ihm unter seinem wahren Namen Vollmacht über ihr Vermögen erteilt hatte. Als er ihr vorgelogen hatte, wie ihr Sohn sterben würde, war sie schlicht durchgedreht, wahnsinnig geworden. Das passierte eben, wenn man zu emotional an eine Sache heranging. Immerhin hatte er sie nicht absorbieren können, wie er es eigentlich vorgehabt hatte – er wollte nicht seinen kühlen Intellekt riskieren. Hakudoshi hatte den Kleinen unterdessen nach Akumu gebracht. Sicherheitshalber, um keinen Zeugen zu belassen. Manchmal bewunderte er seinen ..hm....Ältesten für dessen Ideen. Man hatte selbst kein Blut an den Händen, aber das Hundebaby würde dort sicher sterben. Kein Bandenmitglied zu sein bedeutete man war Freiwild in der Gegend und ein Kleinkind würde nie überleben. Ersterer Punkt war wichtig, denn der Inu no Taishou war bedauerlicherweise kein Narr und stellte natürlich entsprechende Fragen. Und den anzulügen war überaus schwer. Das war ein gewiefter Taktiker mit einer feinen Nase. Nun gut. Was er, Naraku, selbst als Berater dann in der folgenden Zeit erfahren konnte war, dass sich die Dämonin nie wieder erholt hatte und verrückt geblieben war. Aus diesem Grund war sie auch nicht hingerichtet worden, aber man schob ihr das Verschwinden, ja, den Tod, des Kleinen in die Schuhe. Angeblich hatte der Fürst sie lebendig einmauern lassen. Auch recht. Ihm selbst war wichtiger gewesen, dass irgendwer wohl schlau genug gewesen war, Onigumos Verbindungen zu ihr zu belegen, aber ihn, Naraku, nicht mit Onigumo in der Verbindung brachte. Sicherheit für ihn selbst war stets oberstes Gebot. Darum jetzt auch mit Karasu die Entfernung des letzten Konkurrenten, dann die Beseitigung der Zeugen. Er musste noch einmal gut darüber nachdenken, aber sein Plan war eigentlich wasserdicht. Nur sieben Wochen und er hatte sein Ziel der letzten Jahrhunderte erreicht. Wer konnte schon so lange und perfekt einen Zweck über eine so lange Zeit verfolgen? ER war einfach perfekt. Als die sieben Krieger der Knochenbande am Sonntag Abend zurückkehrten, hatte der Berater seinen Plan soweit fertig. Als Bankotsu als deren Anführer und Mukotsu als der Apotheker ihm gegenüber saßen, seufzte er ein wenig theatralisch: „Es gäbe da einen Mann, einen Dämon, der so ein rechter Stein in meinem Weg ist....“ Bankotsu nickte nur knapp: „Und wir sollen ihn beseitigen? Nun, da Mukotsu hier ist, vermute ich, dass du an Gift, eine Krankheit, gedacht hast. Aber das wäre unter Umständen fatal.“ Naraku sah das anders, aber ihm war klar, dass man seine Verbündeten bei Laune halten musste Überdies war Bankotsu nicht nur der Stärkste sondern auch einer der Schlauesten der Sieben. Hatte er selbst womöglich etwas übersehen? „Nun?“ „Ein recht starker Dämon, vermute ich?“ „Schon älter, aber aus einer Vogelfamilie.“ Der Berater blickte zu dem Apotheker: „Ein Problem?“ „Nicht sehr,“ erwiderte Mukotsu; „Gegen meine Gifte helfen auch dämonische Kräfte weniger. Aber.....er wäre dann der dritte Mann, der dir im Weg steht und so stirbt. Das meinte Bankotsu. In weniger als fünf Jahren.“ „Wie schnell die Zeit vergeht....Euer Vorschlag?“ „Ein Unfall.“ Bankotsu zuckte die Schultern: „Ein Vogel, vielleicht auch aus dem Rat des Fürsten? Dachte ich es mir doch. Der macht doch bestimmt auch einmal einen Ausflug. Beschaffe uns den Termin und Jakotsu wird mit Freuden den Rest übernehmen.“ „Einverstanden.“ Noch durften die Sieben nicht misstrauisch werden. Das würde mit ihr letzter Auftrag werden: „Oh, ehe ich es vergesse: ich habe Kagura...äh, mit den Zwillingen....“ Bankotsu entwickelte manchmal eigenartige Ansichten von Ehre und Moral, aber würde so nicht nachfragen: „In den Norden geschickt. Wenn es möglich ist, möchte ich mich mit Ryuukossei, dem jüngeren Sohn des Drachenfürsten, treffen. Dazu wäre allerdings eure Anwesenheit von Nöten. Ich traue keinem Drachen.“ „Leibwächter, also?“ Bankotsu nickte: „Ja, wir werden auch mit einem Drachen fertig. Oder mit Zweien.“ „Zu viele werden es nicht sein,“ meinte der Berater unverzüglich. Nun, er hoffte auf so fünf bis sieben, aber wozu das ausplaudern. Danach sollten die Sieben erledigt sein und satte Drachen waren zufriedene Drachen. Überdies galt Ryuukossei als grausam – er würde ihm sowohl dieses siebenköpfige Geschenk wahrlich aus der Hand fressen, als auch die Spezialität, die er dann geplant hatte. Natürlich würde das für den Bastard des Fürsten nicht so gut enden, aber zur Sicherheit musste eben auch der Junge verschwinden, der noch das Blut des Inu no Taishou in sich trug. Das bedeutete faktisch allerdings, dass die Drachen an diesem neuen Kampflehrer vorbei mussten, da sollte er sie vorwarnen. Aber, das hatte er bereits alles bedacht. Und jetzt musste er nur noch den Terminkalender seines geschätzten Ratskollegen in die Finger bekommen, dann war Karasu schon so gut wie tot. Jakotsu hatte eine Schwäche für vieles Reden und langes Sterben seiner Opfer. Aber, da hatten die Beiden schon Recht: mit so einem grausamen Überfall würde ihn niemand in Verbindung bringen, zumal, wenn er zu diesem Zeitpunkt neben dem Inu no Taishou saß. Sango und Miroku hatten nach ausgiebigen Gesprächen mit Inu Yasha, Kagome und dem Mann, der sich Tantei nennen ließ, eingesehen, dass sie zwar Augenzeugen geworden waren, wie Naraku seine angeblichen Kinder absorbiert hatte, aber nichts unternehmen konnten. Sicher, auf das Schaffen von Abkömmlingen stand der Tod, aber wer garantierte ihnen, dass er nicht die Zwei einfach wieder formen würde, wenn der Fürst nachfragte? Er konnte das sicher auch so machen, dass man sie für echte Dämonen halten musste. „Dann sind Hakudoshi und Kagura auch in Gefahr,“ meinte Kagome: „Und sie werden das wissen. Vielleicht sagen sie gegen ihren Vater, ich meine, ihren Erschaffer aus?“ „Unwahrscheinlich,“ seufzte Miroku: „Er dürfte sie ziemlich an der Kandare haben. Und, wie ich schon sagte, wenn sie Schwierigkeiten machen, werden sie absorbiert und andere neu erschaffen. Wenn er schon so weit gegangen ist, wird er auch den Rest durchziehen. Sein Ziel dürfte die Thronfolge sein.“ „Da ist er aber nicht der Einzige,“ wandte Inu Yasha ein: „Sagen wir mal, außer mir so ziemlich jeder. Vater hat doch alle Berater schon überprüfen lassen. Karasu ist sicher auch dabei und dieser Chinou und ...naja, Myouga eher weniger.“ Sesshoumaru dachte nach. Er sollte Naraku überprüfen, so lautete sein Auftrag und sein Klient hatte schon viel dafür bezahlt. Aber diese ganzen Verdachtsmomente brachten nicht viel, das ließ sich alles wegerklären, eine unglückliche Anhäufung bestimmter Umstände, mehr nicht. Und Miroku hatte Recht: wenn Naraku wirklich der Mann war, der für die Macht über Leichen ging, würde er auch entsprechend neue Abkömmlinge erschaffen, gleich, ob es verboten war. Auch die Knochenbande hatte er ja vor der Hinrichtung bewahrt. Hm. „Die sieben Krieger.“ „Du meinst, verhaften und ausfragen?“ Kagome schüttelte den Kopf: „Ich weiß ja nur, was ich über sie las, und die Momente, in denen ich da einen von ihnen im Haus sah.....aber ich denke nicht, dass die plaudern. Sie haben nichts zu verlieren.“ „Dann müssen wir sie auf frischer Tat ertappen.“ Der Fürstensohn setzte sich auf: „Sango und Miroku, folgt denen doch das nächste Mal nach Norden. Wenn sie da wieder jemanden umlegen oder so....ruft die Polizei. Das hatten wir doch sowieso schon vor, ehe ihr Naraku folgtet.“ „Und ich gehe zum Haus,“ schlug Rin unerwartet vor, die erst vor wenigen Minuten dazugestoßen war und sich lautlos gesetzt hatte: „Ein Mädchen in meinem Alter, das auf einem Tablet spielt ist kaum verdächtig. Die Dämonenjäger haben sie dagegen ja schon gesehen, als sie ihnen folgten. Übrigens, Se...Tantei-sama, Jaken ist wieder zurück, wenn auch in Akumu. Er hat eine interessante Begegnung gehabt, allerdings nur einseitig. Er hat Kagura im Norden gesehen – nahe am Fürstenschloss, wie sie mit einem Drachen sprach.“ Sesshoumaru stutzte: „Die sieben Krieger stammen aus dem Norden, Naraku selbst war angeblich dort – was sucht sie?“ „Die Knochenbande wurde von Fürst Tsubasa zum Tode verurteilt, und der wird kaum seine Meinung geändert haben,“ sagte Kagome: „Das wird immer rätselhafter.“ „Keh,“ murmelte Inu Yasha: „Das sieht nach einem Komplott aus und Naraku ist der Hauptverdächtige. Ich gehe doch zu Vater und erzähle ihm alles.“ „Noch mal, das musste ich ja auch einsehen,“ betonte Miroku: „Alles sieht seltsam aus, aber er kann sicher alles gut erklären. Selbst die sieben Krieger. Sie halten den Mund und er gibt an, dass er nichts von ihrer Vergangenheit wusste...Beweise ihm das Gegenteil. Und du solltest am Besten wissen, dass dein Vater auf Beweise achtet. Außerdem....heute ist der letzte Dienstag des Monats.“ „Oh, ja.“ Der Halbdämon seufzte: „Ja, da sollte man ihn nicht mit wilden Vermutungen stören.“ Er bemerkte den fragenden Blick seines Schwertkampflehrers: „Es....an einem solchen Tag hat seine erste Frau ihren Sohn umgebracht....Vor, ja, zweihundertfünfzig Jahren, so ….Also, ich war zwar schon auf der Welt, aber ich kann mich daran nicht erinnern. Und dann hat mir ja auch kaum mehr jemand darüber etwas erzählt.“ Sesshoumaru nickte ein wenig. Jungs mit seinem Namen schienen keine gute Zeit gehabt zu haben. Ob sie beide wohl nach dem gleichen Vorbild benannt worden waren? Bestimmt ein großer Hundedämon. Ob der auch so viel Pech mit seiner Familie gehabt hatte? Wohl eher weniger. „Dennoch,“ meinte Sango: „Es sollte den Fürsten interessieren, dass ein Berater Kontakte zu den Drachen sucht oder besitzt. Wieso hat das eigentlich nicht Myouga herausfinden können?“ „Jaken stehen andere Mittel zur Verfügung,“ erwiderte Rin sofort: „Und er ist unauffälliger in der Branche, schon seit langen Jahrhunderten. Er hat einen Namen. Und er arbeitet nicht für den Staat.“ „Außerdem ist das doch gleich,“ meinte Inu Yasha, froh, von dem trüben Thema um seinen Bruder ablenken zu können. Es belastete Vater heute noch, er glaubte wohl versagt zu haben, seinen Jungen nicht beschützt zu haben. Und darum machte es auch ihn selbst immer traurig. Ein guter Grund, Vater nicht allein zu lassen, gleich, ob er selbst woanders womöglich netter behandelt werden würde. „Fürst Tsubasa und Vater verstehen sich doch ganz gut. Naja. Nach wohl so dem einen oder anderen Duell während des Krieges. Und Tsubasa will sicher keinen neuen Krieg. Außerdem hat der doch Söhne, also kann sich Naraku nicht zwei der vier Fürstentümer unter den Nagel reißen.“ „Vorausgesetzt, dass er das überhaupt vorhat,“ warnte Miroku wieder: „Und auch, wenn er nur hofft der Thronfolger zu werden, wäre eine vorsichtige Anfrage bei den Nachbarn nicht schlecht. Drachen sind nun mal, auch, anders als Dämonen.“ Ja. Und da gab es irgendeinen Punkt den sie übersahen, dachte Sesshoumaru. Aber auch er konnte ihn nicht finden. „Gut. Rin bleibt am Samstag vor Narakus Haus – aber höchstens drei Stunden morgens, Sango und Miroku folgen den sieben Kriegern. Dann machen wir eine Besprechung. Und dann informieren ich....Inu Yasha und ich den Fürsten. Denn dann kommen wir auch so nicht mehr weiter. - Und, Inu Yasha: morgen um acht auf dem Kampfplatz.“ Der junge Halbdämon grinste, auch oder weil er wusste, was das für ihn heißen würde. Den Nachmittag würde er dann sicher wieder lieber in einem warmen Bad verbringen. Mittwoch war stets Kampftraining angesagt. Und, obwohl er schon viel an dämonischen Verhalten dazugelernt hatte, hatte er noch immer Probleme damit diese Energieangriffe zurückzuschicken oder wenigstens nicht so abzubekommen. Der alte Zausel von Schmied hatte nur gemeint, da sei schon was da, er solle nur suchen. Also suchte er – und das bedeutete leider, sich Tanteis Energie um die Ohren jagen zu lassen. Aber aufgeben kam nicht in Frage. Erstens sowieso nicht, zweitens für Vater und drittens für Tantei, der sich wirklich Mühe mit ihm gab und ihn auch wie...ja, wie einen Freund, aber Dämonen hatten so etwas weniger, naja, fast wie einen Bruder behandelte. Ohne freilich jedoch auf den Vorrang als Lehrer zu verzichten. Eigenartig, dass der den gleichen Namen wie sein verstorbener Bruder trug. Aber vielleicht war das eine Mode gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)