Der Mann ohne Vergangenheit von Hotepneith ================================================================================ Kapitel 8: Gespräche -------------------- Sesshoumaru starrte das Menschenmädchen an. Diese Kagome hatte auf ihn bislang weniger den Eindruck gemacht ihn sympathisch zu finden – eher, wenn sie ihre Fähigkeiten unter Kontrolle hätte ihn läutern zu wollen. Warum also wollte sie „für ihn“ etwas tun? Sango musterte ihn ihrerseits: „Mir will scheinen, Sie haben mehr gemacht, Tantei, als nur nicht bei Naraku zu klingeln. Sie sind überzeugt, dass da etwas nicht stimmt.“ Dämonenjäger. Und sie hatte natürlich in der Familie möglicherweise durch Naraku den Verlust erlitten. „Zwei...Bekannte meinerseits haben ermittelt.,“ gab er zu. „Und?“ drängte Inu Yasha: „Anscheinend haben sie ja etwas herausgefunden, dass in die richtige – oder eher in die falsche Richtung geht.“ Tantei schwieg. Jahrzehnte, Jahrhunderte gelernte Disziplin forderten das von ihm. Aber: war hier vielleicht doch die Möglichkeit, die er gesucht hatte? Miroku beugte sich vor: „Tantei - Ermittler. Sie suchen den Mörder Ihrer Mutter und den Mann, der Sie nach Akumu geschickt hat. Die Dämonenjäger suchen Beweise, ob Naraku sie bewusst in eine Falle lockte oder es wirklich nicht wusste. Schließen wir uns zusammen. Kagome trifft sich mit Hakudoshi und fragt harmlos nach. Und Sie sagen uns, was Sie herausgefunden haben. Wir bilden ein Einsatzgruppe. Ist Naraku unschuldig, macht es nichts. Ist er jedoch schuldig....“ Sesshoumaru dachte nach. Geheimdienst und seine eigenen Verbindungen hatten versagt. War gerade das, eine Gruppe von Außenseitern, die Chance? Mit ihnen würde kaum jemand rechnen, das war klar. Und womöglich hatte auch Naraku das übersehen. So meinte er langsam: „Gut. Einverstanden. Unter einer Bedingung. Ich leite die Gruppe.“ Er war der Erfahrenste. Dämon, dachten die Menschen. Inu Yasha seufzte: „Ja, schon klar, Herr Lehrer. Aber ich will Kagome eigentlich nicht in Gefahr bringen.“ „Sie ist nicht in Gefahr,“ erwiderte Sango: „Sie hat ein Treffen mit einem Anbeter. Fragt sie was....niemand wird sich wundern. Man plaudert bei solch einem Treffen, redet und will sich näher kennenlernen. Das ist alles.“ „So ist es.“ Der Mann, der sich Tantei nennen ließ, lehnte sich unmerklich entspannter zurück: „Am Samstag wirst du, Kagome, Bericht erstatten. Und, Inu Yasha, ich brauche bis dahin zwei Passierscheine. Dann können meine Bekannten auch her und erzählen, was sie herausgefunden haben. Dann sehen wir weiter.“ „Oh, der Halbdämon ist auch nützlich?“ murrte der Fürstensohn: „Ja, ich besorge sie dir.“ „Du bist womöglich noch ganz anders nützlich,“ meinte Sesshoumaru nur. „Eines noch, Tantei.“ Miroku sah ihn ernst an: „Gruppenleiter in allen Ehren. Aber dann duzen wir uns alle.“ Ihm war nicht entgangen, dass der Hundedämon Kagome bereits geduzt hatte. Und er wollte klar machen, dass Menschen hier auch was zu sagen hatten. „Einverstanden.“ So bat Inu Yasha um Audienz bei seinem Vater, die er auch umgehend bewilligt bekam. Als er vor dem Fürsten niederkniete, musterte der ihn, fragte jedoch nur: „Ein Problem oder ein Besuch?“ „Kein Problem, Vater,“ beteuerte der Halbdämon, der das zu Recht auf seinen neuen Lehrer bezog. „Ich bin sehr froh, dass Tantei mich trainiert. Es ist hart, aber das muss es wohl auch sein, damit ich viel lerne.“ Natürlich hatte Vater bereits von dem Ablauf der ersten Stunde gehört. „Ich wollte mich bei Ihnen bedanken.“ „Gut. Ich habe gehofft, dass du mit ihm auskommst.“ „Ja. Er ist eben...anders als die anderen Lehrer. Allerdings vermute ich, dass er auch noch keinen Schüler wie mich hatte. - Zu diesem Thema. Tantei möchte am Wochenende Besuch erhalten. Vielleicht könnten Sie ihm zwei Passierscheine ausstellen lassen?“ Der Inu no Taishou rief einen Diener und gab die Order weiter, ehe er wieder zu seinem Sohn blickte: „Deine Lehrer verstehen sich auch, Menschen und Hundedämon?“ „Ja.“ Inu Yasha sah gegen die höfische Regel auf und lächelte: „Wirklich, Vater. Es ist alles bestens. Machen Sie sich bitte keine Sorgen.“ „In diesem Fall....“ Der Fürst hätte nie zugegeben, dass ihn das erleichterte: „Wirst du eine Einladung zu dem Empfang in einer Woche erhalten. Du wirst dort mit mindestens einem Lehrer erscheinen, am besten mit Tantei.“ Der sollte schließlich Gelegenheit bekommen unauffällig Naraku kennen zu lernen. Trotz allem Privatleben verlor der Taishou nie sein eigentliches Ziel aus den Augen. Und er war zufrieden, dass der Mann, dem er zwei gleichzeitige Aufträge gegeben hatte, beide gleichermaßen sorgfältig erfüllte. Das besaß Seltenheitswert. „Danke.“ Das passierte fast nie. Gewöhnlich sollte er abseits bleiben, aus gutem Grund. Kagome klingelte ein wenig aufgeregt am Tor des vornehmen Anwesens. Durch die umgebende Mauer und das Tor wirkte das alles abweisend, man konnte nicht hineinsehen. Und, aber das hatte sie niemandem erzählt, es war doch ihre erste Einladung zu einem Jungen, oder eher jungen Mann nach Hause. Hakudoshi schien um die Achtzehn, Neunzehn zu sein, eher jünger, aber er war ein Dämon und da täuschte das. Sie musste ja nur an Tantei denken, für den zweihundertfünfzig Jahre gerade mal seine Jugend bedeuteten. Hoffentlich erfuhr sie hier und heute etwas, das ihm helfen würde das Rätsel seiner Vergangenheit zu lüften. Das Tor wurde geöffnet und sie erkannte den jungen weißhaarigen Dämon, der sie anlächelte: „Hallo, Kagome. Komm nur.“ Sie betrat das Gelände: „Oh, ist das ein großer Garten,“ entfuhr es ihr. Nun, eher schon ein Park. Hinten befanden sich einige Männer, die sie für menschlich hielt, die wohl gerade mit dem Schwert übten. Sie hatte nur nie zuvor so ein langes Schwert gesehen, das aus einzelnen Gliedern bestand wie eine Kette – und dessen Reichweite offensichtlich enorm war. „Ja, er ist ziemlich groß.“ Hakudoshi schloss das Tor: „Lass dich durch die nicht verunsichern. Das sind nur die Wachen meines Vaters. Sie üben.“ „Wachen, ach ja. Das muss man wohl haben. Im Schloss gibt es allerdings dämonische Wachen.“ „Das sind die Krieger des Fürsten, klar. Das hier sind Menschen. Jetzt komm mit. - Nervös?“ „Ein bisschen,“ gestand sie. Er hatte es gesehen, wozu leugnen. „Ich...naja, es ist das erste Mal.“ „Dann freut es mich, dass du zu mir kommst.“ Er begleitete sie in die Vorhalle des Hauses: „Warte bitte kurz hier. Ich frage schnell meinen Vater ob er dich kennenlernen will. Wenn nicht, gehen wir gleich hoch.“ Sie wurde unwillkürlich rot: „Ach nein, nicht in dein Zimmer....“ „Schön, dann hier drüben ins Esszimmer. Ich bin gleich wieder da.“ Hakudoshi war durchaus davon angetan, dass sie so zurückhaltend war. Aber natürlich, dachte er, ihre Mutter arbeitet bei Hofe, da will sie sich sicher keinen Patzer leisten. Und es sprach durchaus für sie, dass sie die Situation eher verlegen als begeistert aufnahm. Immerhin wusste sie doch, dass er der Sohn eines reichen und mächtigen Mannes war. Kagome sah sich alleingelassen um. Das Haus war wirklich groß. Wenn Tantei hier gelebt hatte, musste seine Familie oder vielmehr seine Mutter sicher auch reich gewesen sein. Warum er dann wohl in Akumu gelandet war? Aber genau das wollte er ja herausfinden. „Na, was haben wir denn da Schönes?“ sagte jemand und sie drehte sich um, in der Annahme, den Hausherrn vor sich zu sehen. Irritiert blickte sie auf einen Mann undefinierbaren Alters, der kaum ihre Größe erreichte. Vor seiner unteren Gesichtshälfte hatte er ein Tuch gespannt. Und er fasste sie an, wollte sie mit sich ziehen. „Lassen Sie mich!“ protestierte sie sofort und versuchte sich loszureißen. Er roch eigenartig, fast wie eine ganze Apotheke. Sollte sie nach Hakudoshi rufen? „Mukotsu!“ Dieser kam soeben wieder aus dem Arbeitszimmer seines Vaters: „Lass sofort meinen Gast los!“ Der Unbekannte gehorchte: „Ich dachte sie ist für mich, Hakudoshi....“ erklärte er und es klang fast entschuldigend. Kagome spürte einen gewissen Schauder. Was war das denn für einer? Hakudoshi ließ das kalt: „Verschwinde wieder in deiner Küche, Giftmischer!“ Als er mit Kagome allein war, lächelte er: „Entschuldige. Hat er dich sehr erschreckt? Er ist...der Apotheker meines Vaters. Und er...naja. Er fühlt sich manchmal einsam. Aber das gibt ihm noch lange nicht das Recht hier einfach Leute zu belästigen,“ erklärte er eilig: „Vater möchte dich nicht sehen.“ Nun ja, das war hoffentlich sehr freundlich umschrieben, dafür, dass Naraku gesagt hatte: ich will keines deiner Betthäschen kennenlernen, lass den Unsinn. Er war vorsichtig genug gewesen nicht darauf hinzuweisen, dass er in Kagome weit mehr als das sah. Vater suchte schließlich nach einer guten Partie für ihn und konnte ziemlich....böse werden. „Also komm, setzen wir uns. Meine Schwester wird uns Tee machen. Kagura führt den Haushalt.“ Das ergab die Gelegenheit die erste Frage zu stellen: „Oh, dann...hast du keine Mutter mehr?“ „Nein, sie ist schon lange tot.“ Das klang sehr gleichmütig, dachte sie. Ihr Vater war auch vor Jahren verstorben, aber deswegen erinnerte sie sich doch an ihn. Aber nun gut. Dämonen sahen das wohl anders. Aber sie wollte ja etwas herausbekommen, und so setzte sie sich, plauderte, erzählte auch ein wenig von sich, aber hütete sich davor zu viel zu reden, obgleich Hakudoshi sehr an Inu Yasha interessiert schien. Samstag Vormittag kamen Rin und Jaken. Die drei Freunde und der Halbdämon waren ein wenig überrascht, dass Tanteis Computerspezialistin jünger war als sie, aber Kagome meinte nur: „Wenn du willst kannst du dich hier bei mir mit einloggen. Hier ist der Zettel mit dem Code für das Netz.“ „Danke.“ Rin lächelte und setzte sich neben sie, klappte ihren Laptop hoch, während Jaken neben Sesshoumaru Platz nahm. Dieser sah in die Runde: „Wir haben uns geeinigt, dass wir alle Naraku als Ziel haben. Bevor Rin zusammenfasst, was wir über ihn haben, erzählt Kagome von dem Besuch gestern.“ Die sah auf: „Im Prinzip ist es nicht viel, was ich herausgefunden habe, Tantei. - Sie haben menschliche Wachen, sechs sah ich im Garten üben, einer, ein gewisser Mukotsu, lief mir im Haus über den Weg. Er ist recht klein und riecht wie eine ganze Apotheke. Hakudoshi sagte, er sei der Apotheker seines Vaters, bezeichnete ihn aber auch als Giftmischer. Wobei, das sehen manche ja als Synonym. Kagura, die älteste Tochter, führt den Haushalt. Ich sah später auch die jüngeren Geschwister. Sie haben alle weiße Haare bis auf Kagura. Und, was mir auffiel, Hakudoshi sagte, seine Mutter sei schon lange tot, aber Akago, der Jüngste, ist noch ein Baby, das nicht laufen kann. Kanna, seine Schwester, trägt ihn. Aber sie sind Dämonen, da mag das anders sein. Ich fragte auch, wie lange sie schon da wohnen und Hakudoshi meinte, so lange er sich zurückerinnern kann. Das würde aber nicht zu den zweihundertfünfzig Jahren passen, oder?“ Sie sah zu dem Hundedämon, der ja bis zu diesem Zeitpunkt in dem Haus mit seiner Mutter gelebt hatte. „Hast du Naraku gesehen?“fragte er nur. „Nicht richtig, nur durch einen Türspalt, als Hakudoshi mich verabschiedete. Er scheint recht jung zu sein, ich hätte ihn als Mensch auf Mitte Zwanzig geschätzt, aber dann wäre er, selbst als Dämon, doch nicht viel älter als sein ältester Sohn...? - Oh, und Hakudoshi versuchte mich über Inu Yasha auszuhorchen, aber ich ging nicht so richtig darauf ein.“ „Menschen täuschen sich oft im Alter von Dämonen,“ warf Jaken ein: „Interessanter ist, dass Naraku dann seit fünf Jahren einen eigenen Apotheker hat. Da lässt sich einiges machen.“ Sesshoumaru nickte: „Rin.“ Diese sah auf: „Alles, was wir über Naraku wissen? Moment.“ Sie rief ihre Notizseite auf und begann vorzulesen: „Nach offiziellen Angaben wurde Naraku hier in der Stadt vor knapp tausend Jahren geboren. Ich konnte allerdings vor einem Zeitraum vor zweihundertfünfig Jahren seinen Namen nirgendwo finden, auch nicht aus den Zeiten nach dem Großen Krieg. Einer Zeitungsnachricht zufolge stamme er ursprünglich aus dem Norden, aber auch in den dortigen Datenbanken konnte ich nichts über ihn finden. Allerdings kommen die sieben Krieger, die bei ihm sind, aus dem Norden und wurden dort vor einigen Jahren wegen Morden und Brandstiftungen hingerichtet.“ „Dafür sahen sie mir ganz lebendig aus,“ meinte Kagome: „Sicher?“ „Bilder der Knochenbande und der sieben Wachen sind identisch. Übrigens war auch ein Mukotsu bei der Knochenbande. - Vor rund zweihundertfünfzig Jahren erst kann man Naraku hier nachverfolgen. Er war da schon ein reicher Mann und beantragte die Zulassung als Makler. Das bedeutet, er muss zuverlässig sein, das heißt er darf nicht im Gefängnis gesessen haben und er muss ordnungsgemäße finanzielle Verhältnisse nachweisen. Damit bekam er die Maklerlizenz. Eine Firma in dem Sinn hat er nicht, er arbeitet als einzelner Kaufmann, wie man das nennt. Er hat keinen Partner. Wenn ich das richtig verstanden habe, legt er Gelder seiner Kunden an und erhält dafür Provision. Aber er ist, laut Zeitungsberichten, auch an manchen Firmenzusammenschlüssen beteiligt, deren Aktien oder Wertpapiere er an Kleinanleger verkauft, bevor sie zustande kommen. In der Zeitung hieß es, es sei ein sehr risikobehaftetes Geschäft für die Anleger, da manche Firmen zwar im Gespräch sind aber eine Fusion nie zustande kommt. Naraku schließt für sich die Haftung aus. Das ist nicht gerade nett, aber legal.“ „Es sei denn,“ warf Miroku ein: „Er weiß, dass es gar keine Fusion geben wird, streut aber Gerüchte, verkauft die Papiere und streicht den Gewinn ein. Gibt es Hinweise dafür?“ „Nein,“ erwiderte Rin: „Seine vier Kinder sind auch erst ab diesem Zeitpunkt, also vor zweihundertfünfzig Jahren, nachzuvollziehen. Schulen oder so gab es keine. Eine Mutter dazu finde ich auch nicht, weder hier noch im Norden. Vor gut zweihundert Jahren wurde Naraku Berater des Fürsten, was er auch heute noch ist.“ „Keh,“ machte Inu Yasha: „Das verstehe ich nicht. Vater lässt doch seine Berater überprüfen. Da müsste doch rausgekommen sein, dass Naraku praktisch keine Vergangenheit hat.“ „Was nicht unbedingt verwunderlich ist,“ antwortete Jaken, bemüht, seine instinktive Abneigung gegen den Halbdämon zu unterdrücken, nachdem Sesshoumaru-sama deutlich gemacht hatte, dass er den Jungen schützen würde. „Der Große Krieg endete vor vierhundertfünfzig Jahren, währenddessen gingen allerlei Papiere verloren. Und so mancher Dämon, der gegen den Inu no Taishou gekämpft hatte, nutzte die allgemeine Amnestie um sich mit einem neuen Namen zu versehen. Ich glaube nicht, dass der Fürst daher die Vergangenheit seiner Berater so genau überprüfen lässt. - Und sonst ist mit Naraku ja alles in Ordnung.“ „Kleinigkeiten stimmen nicht,“ ergänzte Sesshoumaru: „Sie achten sehr auf Beobachter, Naraku überprüft, ob er beschattet wird, vor dem Zeitpunkt vor zweihundertfünfzig Jahren ist nichts zu finden. Verdächtig, ja. Aber kein Beweis.“ Sango beugte sich vor: „Die sieben Krieger stammen aus dem Norden und wurden anscheinend vor ihrer Hinrichtung bewahrt. Das macht natürlich den Mann verdächtig für den sie momentan arbeiten. Aber es ist wirklich kein Beweis. Es könnte auch Zufall sein und er gar nichts von ihrer Vergangenheit wissen. Die Tatsache, dass er Wachen hat, ist nur zu üblich. Das gehört zu gewissem Reichtum und Einfluss dazu. - Verlassen sie nie das Grundstück?“ „Doch, mit Hakudoshi,“ sagte Rin: „Am Wochenende, wenn Naraku selbst dort ist. Die Zwillinge bleiben nie allein...Moment.“ Sie sah zu Kagome: „Du hast doch vorher gesagt....“ Diese nickte: „Zwillinge sind das doch nie. Akago ist ein Baby, das getragen werden muss, und diese Kanna sieht eher aus wie....nun, bei einem Menschenmädchen würde ich sechs, sieben sagen.“ „Wieder etwas, das verdächtig ist – aber kein Beweis.“ Miroku sah zu seiner Nachbarin: „Sango, was hältst du davon, wenn wir morgen mal in der Gegend um Narakus Haus herumlungern? Vielleicht fahren die Krieger weg, wenn sie es nicht schon heute getan haben, und wir können ihnen unauffällig folgen.“ „Sie achten auf Beschatter,“ entgegnete die Dämonenjägerin, blickte aber zu Tantei: „Dennoch, wir wären vermutlich als Pärchen unauffälliger als ein einzelner Dämon, der ihnen folgt.“ Der nickte nachdenklich: „Jaken.“ Der kleine Krötendämon fuhr förmlich zusammen, ehe er wusste, was gemeint war: „Das Haus ist jedenfalls gesichert, also kein Einbruch möglich. Neben der Tatsache, dass da die sieben Krieger leben, liegt rund um das Grundstück auch noch eine sehr unsympathische Alarmanlage. Die reagiert auf Bewegung und auf Körperwärme. Zu allem Überfluss sind mehrere gute Bannkreise gelegt worden. Jemand wie ich würde dort prompt geläutert werden. - Strom, Wasser und so weiter laufen über unterirdische Rohre, aber es steht zu vermuten, dass auch diese ähnlich gesichert sind.“ „Ehe ich es vergesse,“ meinte Inu Yasha: „Am Mittwoch Abend sind wir beide, also du, Tantei, und ich, zu einem Empfang eingeladen, an dem auch Naraku teilnehmen wird. Da kannst du ihn dir dann ja angucken.“ Der Fürst dachte mit. „Du hast die Einladungen?“ fragte der Hundedämon nur. „Noch nicht, aber die dürfte ich morgen bekommen.“ „Gut. - Jaken, wann fahren Hakudoshi und die Krieger meist weg?“ „Unterschiedlich, aber immer sehr früh,“ gab der Krötendämon zurück: „Wenn die Menschen, ich meine, die beiden Dämonenjäger sie da beschatten wollen.....sie sind sehr misstrauisch.“ „Wir passen auf,“ versprach Sango: „Und, ehrlich gesagt, wenn, dann werden sie wohl eher auf Profis achten, nicht auf Amateure. Gut, dann sind wir bei Sonnenaufgang dort. Wenn wir wissen, was sie machen, kommen wir wieder her. Ich werde ein Auto aus unserer Gemeinschaftsgarage nehmen. Dann können wir, falls es notwendig ist, auch mal ein anderes aussuchen und so.“ Sesshoumaru nickte. Das war gut mitgedacht. „Dann geht jetzt.“ Es war ein weiser Rat, denn die Nacht würde kurz sein. Momentan konnten sie noch einen Mittagsschlaf einlegen. So verabschiedeten sich die beiden Jäger und verschwanden. Inu Yasha meinte derweil nachdenklich: „Naraku bewohnt doch jetzt das Haus, in dem du früher glaubst gewohnt zu haben.“ „Ja.“ Der Hundedämon war erstaunt, ohne es jedoch zu zeigen. „Und das gehört jetzt Naraku.“ „Ja,“ antwortete Rin: „Und zuvor dem Fürsten, ich habe nachgesehen, als ich mich in die Datenbank...äh...eingeklinkt habe.“ „Und davor?“ „Das ist nicht eingescannt.“ Sie sah ihn an: „Die Unterlagen über die Grundstücke sind nur teilweise in der EDV, so bis dreihundert Jahre, je nach dem. Was meinst du?“ „Die eigentlichen Akten sind hier im Schloss. Die könnten wir uns ja mal ansehen. Vielleicht steht dann da auch der Name deiner Mutter, Tantei, oder deiner Eltern.“ Sesshoumaru nickte: „Du kannst in das Archiv? Das müsste doch verschlossen sein.“ „Komm schon.“ Der Halbdämon schüttelte etwas den Kopf. „Ich weiß ja, dass das alle gern vergessen, aber ich bin nun mal der Sohn des Fürsten. Und du mein Lehrer. Wir müssen eben so tun, als ob du mir da was zeigen oder beibringen willst.“ „Dann machen wir das jetzt gleich,“ entschied der Hundedämon: „Kagome, kannst du Zimmer für Rin und Jaken hier besorgen?“ „Ja,“ sagte die Tochter der Haushälterin: „Ich gehe gleich zu meiner Mutter. - Euch ist doch allen klar, dass Naraku auch unschuldig sein kann? Es gibt für alles, was wir bislang haben auch harmlose Erklärungen.“ „Ja,“ meinte Jaken: „Aber es ist nun einmal erwiesen, dass in seinem Haus Schwerverbrecher wohnen – und dass er ein Mann ohne Vergangenheit ist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)