Das Schicksal des Vaters Reika Serie 3 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 21: Epilog Der Beginn einer Dynastie -------------------------------------------- Zhaina - Geheimnis Kisho Der seinen eigenen Verstand kennt / gebraucht Teiko - Der Glückliche 21. Kapitel - Epilog Der Beginn einer Dynastie Zwar war ein Besuch bei Totosai dem Schmied geplant, doch dann wurde der Aufenthalt im Schloss länger. Reika störte es keineswegs. Schon lange sah die Fürstin das westliche Schloss als ihr Zweites zu Hause an. Mit Tara, den Tigerdämonen und Damien durch die Wälder zustreifen gefiel der jungen Frau. Der kleine Tiger hatte inzwischen die Leibwächterin akzeptiert, vermutlich, weil er erkannte, dass sie seinen Menschen nur beschützte. Selbst Daichi schloss dieser, nach einigem Zögern, in sein Herz, sobald er merkte, wie harmlos der Welpe war. Dennoch gab es eine Kleinigkeit, die Reika ihrem Gemahl verschwieg. Niemand zeigte es offensichtlich, doch sie hatte immer wieder den Eindruck, das etliche Youkais im Schloss Daichi verachteten. Solange sich ihr Lord mit einer Menschenfrau vergnügte, hatte wohl niemand etwas dagegen. Seit jedoch der Welpe da war und auch offiziell als Erbprinz bestätigt wurde, kamen den Dienern, Soldaten oder einigen Gästen bedenken. Doch das war nicht die einzige Sache. Sesshomaru zeigte in den letzten Tagen einen übermäßigen Beschützerinstinkt. Nachdem die Dämonenjägerin heimlich ein Gespräch belauschte, verstand sie dann das merkwürdige Verhalten ihres Gefährten. An dem Tag war Reika wie immer in der Bibliothek, weil sie sich auch weiterhin für die Bücher interessierte. Da gab es so viel Wissen. Zwar hatte sie die Suche nach Informationen über Hanyou aufgegeben, doch jetzt wollte sie alles über Youkai herausfinden. Vor allem die Geschichte des westlichen Reiches interessierte sie. Das waren Dinge, die sie eines Tages ihrem Sohn beibringen wollte. Gerade stand Reika verborgen hinter einem Regal als draußen vor dem geöffneten Fenster sich Naoki und Sesshomaru über den verräterischen Diener unterhielten. So erfuhr sie nun genau das, was beide ihr verschweigen wollten. Jetzt konnte die junge Mutter auch die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, was ihre Person und ihr Kind betrafen, verstehen. Es war Sesshomaru, der zuerst ihren Duft in der Nase hatte. So sah der jüngere Daiyoukai hoch und entdeckte seine Gefährtin am offenen Fenster. Nur wenige später trafen sie sich im Innern und besprachen die ganze Sache. Jetzt erzählte Reika von ihren Beobachtungen. Ganz unbekannt war es dem Fürsten nicht, denn das Gleiche teilte ihm schon Tara mit. Damit würde sich Sesshomaru zu gegebener Zeit befassen. In erster Linie stand der Schutz seiner Familie. Da Inuyasha weiterhin im westlichen Schloss verblieb, schickte Naoki zwei Soldaten nach Musashi, damit sie dort Tadashi beim Schutz der anderen Wesen unterstützen konnten. Denn wenn Daichi in Gefahr war, dann vielleicht sogar Izayoi oder Kagome. Es gab viele zuverlässige Soldaten im Schloss, doch nur wenigen vertraut General Naoki vollkommen. Aus diesem Grund schlug er Ryan für den Posten als Leibwächter vor. Ein weiterer Grund, der blonde Youkai konnte mit einigen der Drachen umgehen. In diesem Zusammenhang kam auch das Gespräch auf Naokis Nachfolger als General. Der jetzige Hauptmann würde fähig genug sein den Posten zu übernehmen und Yumis Gefährte wäre weiterhin als Berater oder Ausbilder tätig. Doch sehr zum Bedauern des Generals lehnte der Hauptmann ab. Er plante sogar selbst seinen Posten aufzugeben, da er eine neue Gefährtin gefunden hatte und deren Herr suchte ebenfalls einen zuverlässigen Anführer für seine kleine Armee. Somit würde dem Westen nicht nur ein General fehlen, sondern jetzt auch ein Hauptmann. Dass eine Bemerkung der jüngeren Fürstin ausschlaggebend für die Entscheidung der beiden Daiyoukai sein würde, damit rechnete sie überhaupt nicht. Die Dämonenjägerin meinte: "Wenn Tadashi kein Mensch, sondern ein Youkai wäre, würde er sicher ideal für den Posten sein." Da sahen sich Onkel und Neffe an, wobei sie beinahe gleichzeitig eine Eingebung hatten: "Ryoto." Sesshomaru wusste, dass es keinen Besseren geben könnte. Immerhin hatte sein Vater den Hanyou selbst zum Hauptmann ernannt und ihn auch diesbezüglich ausgebildet. Für den Lord gab es auch keinen Zweifel, dass sich Ryoto, bei den Soldaten, durchsetzen konnte. Da hätte dessen Sohn mehr Schwierigkeiten, weil er überwiegend menschliche Gene, vererbt bekam. Außerdem war Tadashi eher geeignet den Schutz in Musashi zu gewährleisten, denn dort wurde er inzwischen als menschlicher Hauptmann geachtet. Die Dorfbewohner schätzen bereits das Können des Soldaten und verließen sich auf seinen Schutz. Dennoch musste eine weitere Tatsache bedacht werden. Um das Schloss gegen Angriffe zu schützen, wäre Ryoto aufgrund seiner Behinderung trotz allem fähig genug. Deshalb würde es reichen, wenn er Befehle erteilen konnte, ohne direkt in einem Kampf eingreifen zu müssen. Doch außerhalb des Schlosses oder des Bannkreises würde die Leitung ein anderer übernehmen müssen. Es war General Naoki, der jemanden vorschlug. Da Ryan den Posten als Reikas Leibwächter ablehnte, unterbreitete Naoki ihm eine andere Möglichkeit. Diese kamen, dessen zukünftigen Plänen sehr zugute, sodass der blonde Hundedämon annahm. Aufgrund dieser Umstände gab es im Moment keinen Nachfolger für Naoki. Somit diente er weiterhin als General, doch viele seiner Aufgaben konnte er mit der Zeit abgeben. Obwohl sich der Daiyoukai in Zukunft um seine Familie kümmern wollte, begrüßte es Yumis Gefährte auch weiterhin genug Aufgaben im Schloss zu haben, besonders Andere auszubilden lag ihm schon immer. Nach einem längeren Gespräch mit dem General ging Ryan in den westlichen Flügel. Wie erwartet stand Tara auf ihrem Posten vor den Gemächern der grünäugigen Dämonenjägerin. Einen Moment blieb er mitten im Gang stehen. Das vor ihm Liegende erforderte seinen ganzen Mut. Der Soldat war eher ein zurückhaltender ruhiger Youkai, der oft wenig sprach. Kurz darauf stand er vor der Leibwächterin und fragte: "Kann ich dich einen Moment sprechen?" "Ich bin im Dienst Ryan", ermahnte Tara nur. "Keine Sorge. General Naoki weiß, das ich mich mit dir unterhalten möchte. Er gab mir den Rat es sofort zu tun", erklärte der Hundedämon. Da nun die weibliche Youkai sich ihm zuwandte, begann der zukünftige Hauptmann: "Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich gebeten wurde, deine Ablösung bei der Fürstin zu übernehmen." Jetzt hatte Ryan die volle Aufmerksamkeit der Dämonin. Die Sicherheitsvorkehrungen waren verschärft worden. Deshalb war es auch in Taras Interesse, wer außer ihr auf Reika aufpassen sollte. "Das ist eine große Ehre", bemerkte sie nun. Ryan stimmte ihr zu und erklärte: "Ja da ist es, doch ich habe abgelehnt." Tara war enttäuscht, als sie fragte: "Ist es, weil Lady Reika ein Mensch ist?" "Nein", versicherte der Soldat. "Seit einiger Zeit verspüre ich den Wunsch, mich zu binden. Mein Dienst bei der Fürstin käme dann mit den Dienstzeiten meiner zukünftigen Gefährtin in Konflikt. Da ich aber viel Zeit mit ihr verbringen möchte ...", den Rest ließ er unausgesprochen. Er schaute nur Tara erwartungsvoll an. Diese senkte nun ihren Blick und entgegnete: "Ich verstehe, dann wünsche ich dir viel Glück." Ryan unterdrückte ein Seufzen. Für einen kurzen Moment streifte sein Blick noch einmal die Leibwächterin mit einem liebevollen Ausdruck. Da keine Reaktion von der blonden Youkai kam, wandte er sich dann ab und ging fort. Offensichtlich waren seine Worte nicht eindeutig genug, so würde er sich etwas Besseres überlegen müssen. Die Leibwächterin sah dem Wachposten nach und versank in Gedanken. Deshalb bekam sie nicht mit, dass die Fürstin in der halb geöffneten Tür stand und alles mithörte. Schon längere Zeit mochte Tara den blonden Youkaikrieger. Es war sogar Reika aufgefallen, dass die Sympathie offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch scheinbar hatte Tara alles falsch verstanden oder wollte sich ihre eigenen Gefühle nicht eingestehen. Die Leibwächterin war oft in der Arena, nicht nur um mit Shun zu üben, sondern auch Ryan heimlich betrachten zu können. Diesen war das aufgefallen und so hatte er sich Hoffnungen gemacht. Erst Reikas leise Stimme riss die Dämonin aus ihren Gedanken. "Tara korrigiere mich! Aber mir fällt nur eine Youkai ein, deren Dienstzeiten sich in diesem Fall, mit denen von Ryan überschneiden würden. Bei jeder Anderen kann General Naoki die Zeiten anpassen." Die Leibwächterin blickte noch immer in die Richtung, wohin der Hundedämon verschwunden war. Weshalb sie Ryans Worte falsch aufgefasst hatte und eher enttäuscht war, konnte sie nach Reikas Erläuterung selbst kaum fassen. Hatte der Dämon wirklich sie gemeint? Doch Reika schwieg noch nicht: "Ich an deiner Stelle würde ihm nachlaufen. Nicht das eine andere Dämonin noch die Chance nutzt." Obwohl Tara es tun wollte, erinnerte sie sich an ihre Aufgabe: "Verzeiht Herrin aber das ist kein Grund meine Pflicht zu vernachlässigen." Doch auch dafür hatte ihre Fürstin eine Lösung. "Keine Sorge, ich bin sicher, unter diesen Umständen übernimmt Nanami kurzfristig deine Aufgabe." Die ältere Youkai kam gerade vom Garten herein und war im Begriff die Bibliothek zu betreten. Zwangsläufig hörte sie das Gespräch mit. Ehrlich gesagt war sie auch etwas neugierig geworden und hatte ihre Schritte deshalb verlangsamt. Als ihr Name fiel, drehte sie sich um und bestätigte: "Es stört mich keineswegs, Lady Reika Gesellschaft zu leisten." Da die jüngere Hundedämonin immer noch zögerte, fügte Nanami hinzu: "Wenn du zu lange wartest, verpasst du vielleicht dein Glück. Ryan ist sicherlich ein guter Gefährte." Tara hauchte noch ein Danke und schon rannte sie dem Soldaten hinterher. Dieser war inzwischen bereits draußen im Hof und auf dem Weg zu den Ställen, wo er seinen Bruder vorzufinden hoffte. Da hörte er seinen Namen und blieb stehen. Kaum hatte er sich umgewandt, als ihm auch schon die Leibwächterin um den Hals fiel. "Du Dummkopf, musst du einen Antrag in so geheimnisvolle Worte kleiden", fuhr Tara den blonden Youkai an. Dieser schob die Leibwächterin ein Stück von sich fort und betrachtete seine zukünftige Gefährtin. "Meiner Meinung nach war es deutlich genug. Doch wenn du darauf bestehst. Möchtest du mit mir den Bund eingehen, meine Gefährtin werden, das Lager mit mir teilen, die Mutter meiner Kinder ..." Da fiel ihm Tara ins Wort: "Das genügt. Ja, zu allem auch wenn dir noch mehr einfällt." Ryan lächelte sie an. Gerade jetzt war er wohl der glücklichste Dämon und genau in diesem Moment störte es ihn nicht, das er so offen Gefühle zeigte. Seine nächsten Worte bestätigen es auch: "Ich glaube, wir beide, verbringen viel zu viel Zeit bei den Menschen. Bevor ich jedoch meine Selbstbeherrschung wieder unter Kontrolle habe, möchte ich das hier tun." Damit zog er Tara in seine Arme und küsste sie. Es war ein langer und sehr leidenschaftlicher Kuss. Obwohl jede Menge Soldaten, Diener und Gäste stehen blieben, die beiden Liebenden interessierte es nicht. Erst nach einer ganzen Weile trennten sie sich und Ryan äußerte: "Sobald ich die Erlaubnis deiner Eltern habe, werde ich nicht länger auf dich verzichten. Es gibt auch noch einen weiteren Grund, warum ich deine Ablösung nicht übernommen habe. General Naoki möchte mich zum Hauptmann ernennen." Glücklich lächelte Tara. Ihre Eltern würden ihre Zustimmung nicht verweigern. Sie hätte sich keinen besseren Gefährten wählen können, davon war die Leibwächterin überzeugt. Nachdem sie noch einige Dinge an einem ruhigeren Ort besprochen hatten, kehrten beide zu ihren Pflichten zurück. Der junge Krieger hatte noch am selben Abend die Ställe betreten, wo die Drachen untergebracht waren. Staunend blieb er stehen. Einer der Diener kam herbei und erzählte, wie störrisch sich Ah-Un wieder benommen hatte, als sich Jaken um ihn kümmerte. Da wäre Ryans jüngerer Bruder Teiko zufällig vorbei gekommen und hatte den Drachen nicht nur zur Vernunft gebracht, sondern sich gleich mit ihm angefreundet. Einige der anderen Drachen schienen ihn ebenfalls akzeptiert zu haben. Einige Tage beobachtete der blonde Youkai, bevor er einen Entschluss fasste. Ryan betrat die Bibliothek. Als der Fürst ihm das Sprechen erlaubte, trug er sein Anliegen vor: "Da mich General Naoki demnächst zum Hauptmann ernennt, fehlt dann ein Drachenlenker. Mit eurer Erlaubnis mein Fürst würde ich deshalb meinen jüngeren Bruder Teiko als Reiter und Leibwächter ausbilden." Nachdenklich betrachtet der Lord den Soldaten. "Weshalb kommst du damit zu mir. Als Hauptmann obliegen dir diese Aufgaben in Zukunft." Dieser erklärte deshalb: "Ja, Herr. Doch die Begleitmannschaft für die Fürstin bestimmt ihr selbst. Deshalb möchte ich erst eure Entscheidung einholen." Dieses Mal dauerte die Pause, bis eine Antwort erfolgte, noch länger. Sesshomaru musterte den Youkai und versuchte ihn einzuschätzen. Seit dem Vorfall mit seinem Bruder Inuyasha hatte sich Ryan sehr gut entwickelt. So gut das sein Onkel ihn als Hauptmann wollte. Eigentlich durfte man niemanden einen Vorwurf machen. Zwar waren im Schloss Gerüchte über Inuyasha als Erbprinz bekannt gewesen, doch niemand hatte den Jüngeren jemals persönlich getroffen. Sein Auftauchen kurz vor dem Fest war deshalb überraschend gekommen. Zum Schluss erkannte Ryan, seinen Fehler und sorgte jetzt dafür, das Andere, nicht den Gleichen begingen. Das war sogar lobenswert. Doch welche Pläne hatte der Soldat nun. So fragte der Fürst: "Du glaubst, Teiko ist fähig genug dafür oder geht es dir nur um deine Familie? Willst du deinem Bruder einen höheren Posten zuschanzen?" Beschämt senkte Ryan seinen Kopf etwas. An diese Möglichkeit hatte er gar nicht gedacht. Es musste ja in der Tat so aussehen. Doch mit fester Stimme gestand er: "Das hatte ich nie im Sinn. Es geht mir in erster Linie um unsere edle Fürstin und ihren Schutz. Ah-Un ist sehr wählerisch wie ihr wisst edler Herr. Außerdem wurde Teiko bereits von zwei weiteren Drachen akzeptiert." "Ah-Un?", mehr brauchte der Lord der westlichen Länder nicht zu äußern. Sofort erzählte Ryan von dem Vorfall mit Jaken, was bei Sesshomaru eine hochgezogene Augenbraue zur Folge hatte. Gelegentlich hatte der Daiyoukai den Verdacht, dass Ah-Un absichtlich störrisch war. "Das vereinfacht dann einiges und nun verstehe ich deine Bitte. Doch, ob dein Bruder würdig ist, werde ich selbst prüfen. Bereite ihn deshalb dementsprechend bis einen Tag vor Neumond vor", teilte der Fürst zum Schluss seine Entscheidung mit. Dankbar verbeugte sich der Soldat und suchte wenig später seinen Bruder auf. Obwohl er noch recht jung war, hatte er schon eine gute Ausbildung in verschiedenen Kampftechniken von ihrem Vater erhalten. Dennoch sorgten sich die Brüder, ob der Jüngere den Ansprüchen ihres Lords gewachsen war. Die nächsten Tage verbrachte Teiko mit den Drachen und übte viel. Er hatte sogar das Privileg mit dem General kämpfen zu dürfen. Teiko wusste jedoch das sie nur Übungskämpfe bestritten. Gegen den Fürsten trat er mit scharfen Waffen an, und wenn er versagte, konnte es sein Leben kosten. Beim Schutz seiner Familie gab es für Lord Sesshomaru keine Kompromisse. Dann war es so weit. Der junge Youkai stand seinen Fürsten in der Arena gegenüber. Der Kampf war hart, doch Teiko gab nicht auf. Er kämpfte verbissen weiter. Ihm war klar, das er gegen seinen Lord, keine Chance hatte, dennoch gab er sein bestes. Erst als der junge Soldat beinahe am Rande seiner Erschöpfung war, brach Sesshomaru den Kampf ab. Nun erst ließ sich Teiko zu Boden sinken. Eigentlich dachte der Fürst, dass seine Gefährtin wütend auf ihn war, doch mehr als einen bösen Blick warf sie ihm nicht zu. Sogleich ging Reika zu dem Soldaten, um nach seinen Verletzungen zu sehen. Der Youkai wehrte jedoch ab und erkläre: "Mir geht es gut edle Fürstin. Macht euch keine Gedanken, weil unser Herr mir so hart zugesetzt hat." Diesmal lächelte sie nur und sagte: "Ich weiß Teiko. Mein Gemahl hat dich einer Prüfung unterzogen, ob du es wert bist, in Zukunft einer meiner Beschützer zu sein. In meinen Augen hast du bestanden, doch die endgültige Entscheidung liegt bei unserem Herrn." Sesshomaru beobachtete Reika genau und vernahm jedes ihrer Worte. Noch dachte er nach. Als dann jemand sprach, war es nicht der Fürst, sondern General Naoki, der lobte: "Deine Technik ist vielversprechend. Einige deiner Schläge waren nicht vorhersehbar. Du wirst jedoch weiterhin meinem Training unterzogen. Bestimmt werden auch Nanami und Tara dich speziell ausbilden können. Einen Kampf zu bestreiten ist eine Sache. Jemanden zu beschützen eine andere, dass solltest du nie vergessen." Indessen war Sesshomaru ein paar Schritte gegangen und blieb nun neben Ryan stehen, als er auch schon anerkennend zu diesem sagte: "Dein Bruder wird dich eines Tages übertreffen." Es dauerte nicht lange, bis die Bedeutung der Worte sank. Der blonde Youkai warf einen Blick zu seinem jüngeren Bruder, bevor er meinte: "Das würde mich stolz machen." Nur jemand der genau hinsah, bemerkte, wie der Fürst seinen Kopf etwas verbeugte. Es war dessen Art still seine Bewunderung zu zeigen. Gleich danach ging er weiter und befahl Nanami: "Hol mir einen weißen Obi." Die Leibwächterin verstand und eilte los. Kurz darauf war sie zurück und überreichte dem Fürsten das Gewünschte. Dann stand Sesshomaru vor Teiko, um ihm den Stoff zu geben. Der junge Youkai kniete noch in der Arena, nahm den Obi aber entgegen. Er begriff sofort, was es zu bedeuten hatte. Dennoch warf er einen kurzen Blick zu seinem älteren Bruder. Im nächsten Moment stand Teiko auf und band sich den weißen Obi um. Mit einem Kopfnicken bedankte er sich und fügte mit einem Seitenblick auf Reika hinzu: "Ich werde euch nicht enttäuschen Herr." Einen letzten Blick bekam der neue Leibwächter der jüngeren Fürstin, bevor der Lord davon ging. Reika folgte ihrem Gemahl sofort. Ihr war nicht entgangen das sich Sesshomaru in dem Kampf zurückgehalten hatte. Ein wenig war sie auch froh darüber und weil der junge Youkai eine Chance bekommen hatte. Die Fürstin hatte ein gutes Gefühl, was Teiko betraf, und schätzte sich wirklich glücklich ihn in Zukunft als zweiten Leibwächter haben zu dürfen. Wenige Tage später kaum das die Neumondnacht vorüber war, reiste das Fürstenpaar sowie die beiden Hanyou Erbprinzen in Begleitung von Tara und Teiko nach Musashi. Inuyasha bemerkte gelegentlich, wie sein älterer Bruder ihn heimlich musterte. Der Hanyou hatte seinem Bruder tatsächlich gezeigt, was er als Mensch drauf hatte. Naoki war die ganze Nacht mit ihm und der jüngeren Fürstin in der Arena gewesen. Selbst Tara, Nanami und Ryan waren gegen Inuyasha angetreten. Nur Sesshomaru beschränkte sich eher aufs Zusehen. Sein Bruder hatte ihn wieder einmal überraschen können. Der Lord war sich sicher das Inuyasha, das alles nicht in einer einzigen Nacht gelernt hatte. Kaum hatte er einen Blick mit seiner Gemahlin gewechselt, kannte Sesshomaru die Antwort. Reika und der Hanyou mussten schon früher mehrmals miteinander geübt haben. Auch wenn der Erbprinz nicht so viel Zeug, wie er sich ausdrückte, mit sich herumschleppen wollte, wusste er nun, wie nützlich einige Gegenstände sein konnten. Sein Onkel hat ihm eines seiner normalen Schwerter geschenkt, von Reika bekam er einige Wurfsterne und eines ihrer Messer. Bestrichen mit Dämonengift und dem richtigen Umgang, den er inzwischen beherrschte, würden die Waffen in Neumondnächten ihren Zweck erfüllen. Wer konnte schon voraussehen, wann Inuyasha das brauchen würde. Ihre Ankunft in Musashi sprach sich schnell herum. So dauerte es nicht lange bis Rin und Kohaku den Fürsten aufsuchten. Beide hatten endlich beschlossen den Bund miteinander einzugehen und wollten nun nur noch Sesshomarus Erlaubnis einholen. Kaum hatte das Pärchen seine Zustimmung und waren fröhlich fortgelaufen, um bei Kaede und Miroku einen Termin festzulegen, überkam den Daiyoukai ein eigenartiges Gefühl. Irgendwie war es schön, wenn seine Rin glücklich war. Schon lange störte es ihn nicht mehr das Nyoko und Rin ihn immer öfters verehrter Vater nannten. Eines Tages würde das Daichi ebenso tun und vielleicht blieb sein Sohn nicht sein einziger Nachkomme. Eine Beobachtung die Sesshomaru später machte brachte ihn erneut zum Nachgrübeln. Teiko nahm gerade den Sattel von Ah-Un ab. Genau in diesem Moment fegte Nyoko wie ein kleiner Wirbelwind an dem Krieger vorbei, da ihr Ziel Reika war. Doch plötzlich blieb das Kind stehen und schaute zu den beiden Drachen. Langsam ging sie zurück und begutachtete den blonden Soldaten. Der war neu und sie wusste nicht wieso, Teiko war ihr sofort sympathisch. Unbeeindruckt wollte der Soldat eigentlich seine Arbeit fortsetzen, doch die Musterung des Mädchens irritierte ihn. Das Kind beschränkte sich nicht darauf von einer Seite zu schauen, sondern wechselte auch auf die Andere. Dann spürte er Nyokos Blick in seinem Rücken und kurz darauf stand sie auf Ah-Uns anderer Seite, um den Krieger von vorn zu betrachten. Dann wurde Teiko auch noch von dem menschlichen Kind angesprochen: "Bist du ein starker Krieger?" Dieser lächelte etwas und antwortete: "Nein, ich habe meine Ausbildung gerade erst begonnen." "Wenn ich groß bin, suche ich mir einen Gefährten, der so stark ist wie Hauptmann Tadashi. Er hat mich nämlich gerettet vor diesen Sklavenjägern, die der Blütenstaubdämon befehligt hat", erzählte das braunhaarige Mädchen begeistert. Obwohl es ihm niemand gesagt hatte, schlussfolgerte Teiko aufgrund der Ähnlichkeit, dass dieses Kind eine Verbindung zur Fürstin hatte. Höflich antwortete er deshalb: "Es gibt sicherlich viele Menschen, die ein so hübsches Mädchen, wie du es eines Tages sein wirst, als Gefährtin nehmen möchten." "Ob auch ein Youkai mich mögen würde?" bohrte sie weiter. "Vielleicht", vermutete er und gab weiter an. "Einige haben nichts gegen Menschen." Im Moment fragte er sich, worauf das Kind hinaus wollte. Sofort wollte Nyoko wissen: "Und du?" "Ich?" Diese Frage überraschte Teiko. Genau genommen hatte er über so etwas noch nie nachgedacht. Seine Familie pflegte zwar Umgang mit einigen Menschen und er diente jetzt Lady Reika, doch wie stand er selbst dazu. Eigentlich verachtete er Menschen nicht aber sie deshalb mögen? Wenn man es sich überlegte, hatte sich zwar Lord Sesshomaru eine menschliche Gefährtin genommen und schätzte einige wenige Menschen, doch die meisten verachtete dieser noch immer. Im Schloss hört man viel das Gerücht, das der Fürst besonders Banditen, Soldaten oder erbärmliche Feiglinge verabscheute. Ein Diener wollte sogar eine Äußerung des Lords gehört haben, dass dieser nur den Bund mit Lady Reika eingegangen wäre, um Menschen zu studieren. Wenn sich jemand wie der Fürst für Menschen interessierte, musste es doch auch positive Dinge an ihnen geben. Wahrscheinlich sollte er in Ruhe darüber nachdenken. Deshalb lautete seine ausweichende Antwort: "Bis jetzt kenne ich noch nicht viele Menschen." Mit einem äußerst süßen Lächeln kam von Nyoko: "Du kennst nun mich." "Bis jetzt hast du noch nicht einmal deinen Namen verraten", erwiderte der Leibwächter. "Nyoko", kam es ganz kurz von dem Kind. Sicherheitshalber fügte sie noch an: "Lady Reikas Nichte. Sie hat sich um mich gekümmert, seit meine Eltern ermordet wurden." "Das ist sicher sehr lieb von ihr. Mein Name ist übrigens Teiko. Meinen Bruder Ryan kennst du bestimmt schon." Diesmal nickte sie nur und blickte den Soldaten wieder, mit diesem interessierten Blick, an. Gerade stellte sie sich vor, wie Teiko sie vor dem bösen Dämon beschützt, der ihre Familie getötet hat. Dann seufzte sie. Ah-Un hatte die beiden Gesprächspartner sehr genau beobachtet. Plötzlich drehte er einen seiner Köpfe herum und schubste Nyoko. Das Kind verlor das Gleichgewicht. Mehr aus einem Instinkt als wirklich helfen zu wollen bewahrte Teiko sie vor dem Sturz. Nun hielt der Leibwächter das Kind in seinen Armen. Nyoko küsste den Youkai auf die Wange und hauchte: "Danke das du mir geholfen hast. Ah-Un hat so etwas noch nie gemacht. Er ist eigentlich immer ganz lieb zu mir." Der Soldat warf dem einen Drachenkopf einen Blick zu. Teiko drängte sich der Gedanke auf das der Drache absichtlich das Mädchen in seine Arme gestoßen hatte. Jetzt schnaubte Ah-Un. Gerade in diesem Moment löste sich Nyoko von dem Soldaten und ging einige Schritte fort. Sie winkte ihm noch einmal kurz zu und murmelte zwar leise aber bestimmt: "Jetzt bin ich noch zu jung aber in vier Jahren wirst du schon sehen, wie ich dein Herz erobere." Dann sauste sie einfach davon, um nun endlich ihre Tante zu begrüßen. Teiko schüttelte den Kopf und widmete sich wieder der Pflege des Drachen. Doch plötzlich unterbrach er seine Arbeit und blickte erneut zu Nyoko hinüber. Etwas war an dem Mädchen, was ihm gefiel. Er hatte ihre leisen Worte noch genau gehört. Der Leibwächter war jetzt schon neugierig, wie das Kind so etwas schaffen wollte, um ihre Vorhersage einzulösen. Der Lord der westlichen Länder hatte das alles mit angesehen. Nun stand er regungslos da. Er hätte den Krieger zwar zur Ordnung rufen können, doch dann ließ er es. Da Reika ihren Gemahl inzwischen sehr gut kannte, wusste sie auch diesen merkwürdigen Blick zu deuten. Etwas beschäftigte ihn. Deshalb fragte sie nach. Ohne seinen Blick von den Drachen abzuwenden, bemerkte der Fürst: "Ob Musashi den vielen Hanyou gewachsen ist die es bald hier geben wird." "Sie werden unsere Tochter sicherlich genauso akzeptieren wie Daichi", entgegnete Reika. Blitzschnell fuhr Sesshomaru herum und musterte seine Gefährtin. Diese erklärte: "Zukünftige Tochter wäre wohl besser gewesen. Damit würdest du mir einen Wunsch erfüllen." Das Reika sich noch eine Tochter wünschte erfreute den Lord. Noch mehr, da sie gerade von sich aus darüber gesprochen hatte. Im Moment war der Zeitpunkt noch zu früh, das wussten sie beide. Um aber auf sein eigentliches Anliegen zurückzukommen, hörte Reika ihren Gemahl leise sagen: "Gerade ging mir die Frage durch den Kopf, wo Shun mit Shaline wohnen wird. Ob er in Daikis Reich bleibt?" "Meine Cousine ist glücklich dort. Doch sie würde niemals das Risiko eingehen und Shun gefährden. Ob sie beide Kinder haben werden, ist ja noch nicht sicher." "Dadurch, dass Shun noch so jung ist, vielleicht nicht aber was ist in einigen Jahren, wenn noch mehr Youkai sich menschliche Gefährtinnen nehmen?" Es war eine Vorstellung, die dem Lord überhaupt nicht behagte. Dennoch behielt er es für sich. Die ganze Zeit hatte der Lord seine Fürstin nicht angeblickt, sondern schaute immer nur in eine bestimmte Richtung. Die Dämonenjägerin, die noch immer nicht verstand, worauf Sesshomaru speziell hindeuten wollte, schaute ebenso dorthin und bemerkte nun ihre Nichte zusammen mit Teiko. Nachdem das Mädchen ihre Verwandte begrüßte hatte, war sie zurück zu dem Soldaten gegangen, um ihm bei Ah-Uns Pflege zu helfen. Das hatte sie auch früher schon getan. Youkai und Menschenmädchen schienen sich zu unterhalten, gelegentlich lachte Nyoko. Obwohl sie sich gerade erst kennenlernten, sah es aus, als ob sie schon ewig Freunde wären. Das veranlasste Reika jetzt zu vermuten: "Du denkst doch nicht etwas das Nyoko und Teiko? Meine Nichte ist viel zu jung." Doch auch für dieses Argument hatte der Daiyoukai eine Antwort: "Vier Jahre sind für einen Dämon nur wenige Augenblicke. Doch für einen Menschen reicht es um aus einem kleinen Mädchen eine schöne junge Frau werden zulassen." "Weil Shaline und ich den Bund mit einem Dämon eingegangen sind, muss nicht auch noch Nyoko ... Nein das glaube ich nicht. Ihr Vater war ein Dämonenjäger und sie träumt davon, auch eine zu werden. Sie will mir nacheifern", widersprach Reika. Genau in diesem Moment sank dann die Bedeutung ihrer eigenen Worte. Sie war selbst eine Dämonenjägerin und ging trotzdem den Bund mit einem Youkai ein. Da war es doch kein Wunder, wenn Nyoko ebenso dachte. Danach schaute sie wieder hinüber zu ihrer Nichte. Vielleicht hatte der Lord recht. Sie schmunzelte leicht. Irgendetwas mussten Youkais an sich haben, sonst würden doch nicht alle Frauen ihrer Familie so ein Interesse zeigen. "Du wirst dich an meine Worte erinnern", flüsterte Sesshomaru leise in das Ohr seiner Gefährtin. Die Fürstin hatte nicht bemerkt, wie ihr Gemahl hinter sie getreten war. Deshalb gab die junge Mutter jetzt von sich: "Wenn wir Menschen, Dämonen und Hanyou studieren wollen, müssen wir den Bund mit ihnen eingehen. Nur auf diese Weise lernen wir, unseren Hass auf eure Rasse zu vergessen. Das beste Beispiel bin ich." "Hanyou und ein ganz bestimmter Youkaikrieger scheinen dich ganz besonders zu faszinieren." "Damit hast du recht, nur einer hat mein Herz erobert", gab Reika zu. Nachdenklich blickte Sesshomaru in die Ferne. Ganz richtig war die Aussage nicht. Es gab jede menge Dämonen und das nicht nur unter den Hunden, für die sich seine Gefährtin interessierte. Doch ihre Liebe besaß nur er. "Du hast mein Versprechen, sobald meine Feinde besiegt sind und niemand ist mehr in Gefahr, werden wir unser eigenes Hanyoumädchen zeugen." "Es würde mich wirklich glücklich machen dir eine Tochter zuschenken, mein edler Fürst", gab Reika zu. Immer noch den jungen Leibwächter beobachtend, bemerkte der Lord der westlichen Länder: "Vielleicht ist das der Beginn einer einzigartigen Dynastie." "Eine Dynastie aus Youkai, Hanyou und Mensch", stimmte seine Gefährtin dem Daiyoukai zu, während Sesshomaru ihr kurz über den Nacken streifte. Eine Geste, die nur für sie beide deutlich zeigte, was er sich gerade wünschte. "Lass mich nicht allzu lange warten!", flüsterte der Fürst, bevor er verschwand. Noch einmal sah sich die junge Frau um und dann folgte sie ihrem Gemahl in das Innere des Hauses. Reikas Worte prägten sich Sesshomaru ein. Ob sein zukünftiges Ich tatsächlich einmal zurückblicken würde, um sich an den heutigen Tag und die Worte seiner Gemahlin zu erinnern. Das würde sich vermutlich zeigen ... Ende Ein würdiges Ende hoffe ich. Wie war das, ich wollte doch noch mehr schreiben. Am Anfang des 4. Teils steht erst einmal ein kurzer Besuch bei Totosai an, Ryoto trifft im westlichen Schloss ein und Inuyasha geht allein einer Spur nach die Kougas Wölfe gemeldet haben ... Bis jetzt bin ich mir immer noch nicht schlüssig, in welcher Zeitabfolge ich den 4. Teil schreibe. Habe die Möglichkeit einer langen Version oder nur das Wichtigste. Aufgrund der vielen Leser würde ich gern ausführlich meine Idee umsetzen Was erwartet den Leser im 4. Teil. u.a. - Das Geheimnis um die Feinde wird endlich gelüftet. Lord Sesshomaru erkennt, das man sich gelegentlich doch für Hanyou interessieren sollte - Lord Yagos Rückkehr steht an, pünktlich zur Geburt einer kleinen Prinzessin und sehr zum Missfallen von deren Vater ;) - Shun bekommt ein außergewöhnliches Angebot. Doch nimmt er es an? - Callmaru wagt sich zurück ins westliche Schloss und lässt sich erneut von einer Fürstin verzaubern. - Fürst Daiki trifft mehrere Entscheidungen und findet doch noch seine große Liebe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)