Das Schicksal des Vaters Reika Serie 3 von CheyennesDream ================================================================================ Kapitel 20: Frühlingsgefühle ---------------------------- Anmerkung: Ich habe mich doch entschlossen das eine oder andere Geheimnis auszuplaudern. 20. Kapitel - Frühlingsgefühle Noch immer saßen Onkel und Neffe in der Bibliothek. Gemeinsam arbeiten sie die Korrespondenz durch, die wegen der Suche nach Reika liegen geblieben war. Wenig später gesellten sich Yumi und Nanami zu den beiden. Die ältere Fürstin bemerkte Reika zwischen den unzähligen Reihen von Bücherregalen, deshalb fragte sie ihren Sohn: "Es sieht so aus, als ob deine Gefährtin viel Zeit hier verbringt. Sucht sie etwas Bestimmtes." Nur kurz blickte Sesshomaru auf und sah hinüber zu seiner Gemahlin. Während er schon den nächsten Brief in seine Klauen nahm, erklärte er: "Bücher über Hanyou." Deshalb wandte sich Yumi nun zu Naoki: "Du kennst dich doch am besten hier aus." Dieser erläuterte sofort: "Zum größtenteils. Soviel ich weiß existierte früher ein Buch darüber, doch es steht nicht dort, wo es sein sollte. Deshalb suchen die beiden jetzt." Nanami hatte inzwischen prüfend die Luft beschnuppert, weil sie den Geruch ihres Sohnes in der Nase hatte. Dennoch nannte sie nur den Namen: "Shun?" Wieder hörte man den General: "Er hat mich um Erlaubnis gebeten, die edle Fürstin zu unterstützen. In meinen Augen gab es keinen Grund deinem Sohn die Bitte zu verweigern." Aufgrund seiner guten Ohren hörte der Bote das Gespräch mit. Vermutlich würde seine Mutter gleich die richtigen Schlüsse ziehen. Deshalb ging er nun langsam zu den anderen Youkais, wo Nanami tatsächlich meinte: "Wenn sich Shun für dieses Buch interessiert, will er dann mit Shaline den Bund eingehen?" "Falls du nichts dagegen hast verehrte Mutter", erklang die Stimme des jungen Hundedämons hinter der Leibwächterin. Dann fügte er noch hinzu: "Vorausgesetzt unser edler Fürst ist ebenfalls mit der Wahl meiner Gefährtin einverstanden." Reika war dem jungen Boten gefolgt und nun musste sie lächeln. Offenbar freute sie sich für ihre Cousine. Das war auch der Grund, warum Sesshomaru Folgendes antwortete: "Sicherlich wird Nanami deswegen noch ein Gespräch mit dir führen, vor allem was möglichen Konsequenzen betrifft, doch, solange du nichts tust, was Shaline schadet, hast du meine und auch die Erlaubnis meiner Gefährtin." Offenbar hatte Shun es in dieser Beziehung nicht allzu eilig oder er bedachte alles sorgfältig, wie die Anwesenden gleich erfuhren. "Shalines Zustimmung habe ich noch nicht eingeholt. Es war auch meine Absicht Fürst Daiki darüber zu informieren, jedoch nur, wenn niemand etwas dagegen hat." "Nachdem was mir Tadashi erzählte, ist der Fürst über deine nächtlichen Besuche bei meiner Cousine informiert", erzählte Reika. "Das hatte ich befürchtet. Ryoto glaubt, dass der Fürst ein Gespräch gehört hat, das ich mit meinem Bruder führte. Dennoch hat Daiki mich nie durch seine Soldaten aufgehalten", gestand Shun jetzt. Doch niemand rügte ihn deswegen. Im Gegenteil Nanami zeigte es zwar noch nicht, doch im Stillen freute sie sich für ihren Sohn. Leise sprach der Bote aber weiter: "Wenn du Einwände hast verehrte Mutter kann ich es verstehen. Immerhin wäre ich der erste Youkai, der so jung den Bund eingeht." Sehr zu seiner Überraschung kam es direkt von General Naoki: "Du wirst wohl kaum warten wollen, bis Shalines Enkelin alt genug für dich ist. Wenn du die Schneiderin magst, lass dir diese Chance nicht entgehen." Bis jetzt hatte die ältere Daiyoukai geschwiegen. Doch sie wusste genau, ihre Meinung war am Ende ausschlaggebend. Sich zu Menschen hingezogen zu fühlen lag offenbar in der Familie. Diese Richtung behagte der braunhaarigen Hundedämonin viel mehr als eine andere. Nanami konnte dem Welpen nicht einmal einen Vorwurf machen. Immerhin war ihr erster Gefährte ein Mensch. Selbst Ryoto hat sich für eine menschliche Frau entschieden, obwohl es sogar einige Youkai gegeben hatte, die Interesse an ihm zeigten. Sie würde zwar mit Shun diesbezüglich einige Gespräche führen, dennoch war sie sich sicher, dass der Youkai von seiner Wahl nicht abzubringen war. Vielleicht was das auch ganz gut so. Das Glück ihrer Kinder stand bei ihr an erster Stelle. Über den anderen Grund war sie jetzt nicht in Stimmung nachzudenken, denn das würde ihr nur die Freude verderben. Doch was sie am meisten verblüffte, war ihr Fürst. Da dieser Menschen verachtete, wie würde er deshalb persönlich dazu stehen, trotz das er Shun sein Einverständnis bereits mitgeteilt hatte. Lord Sesshomaru schien ihre Gedanken erraten zu haben, weil er jetzt sagte: "Ich kann wohl kaum einem Youkai Vorschriften machen, wenn ich selbst diesen Schritt gewagt habe. Anderseits wird das hoffentlich unter uns Hundedämonen nicht zur Gewohnheit." Daraufhin gab die ältere Fürstin ihre Meinung kund."Nun wenigstens hat ein männlicher Dämon in unserer Familie genug Verstand sich nicht mit einem Menschen einzulassen." Bei diesen Worten wandte sich Yumi ihren Gemahl zu. Doch der General schaute genau in die andere Richtung. Er fand wohl, dass ein kleiner Vogel, draußen vor dem Fenster, seine Aufmerksamkeit genau in diesem Augenblick verdiente. "Naoki", hauchte im nächsten Moment die Fürstin. Es gelang ihr nicht, das leichte Entsetzen aus ihrer Stimme zu verbannen. Deshalb entschloss sich der ältere Daiyoukai sie doch anzublicken, wobei er erklärte: "Ich habe nie eine Menschenfrau beschlafen." Dass was er damit erreichte, war das Gegenteil, nun hatte er erst recht die Aufmerksamkeit aller. Nachdenklich blickte er erneut zum Fenster hinaus. Im nächsten Moment seufzte der General. Sein Familie wollte eindeutig mehr wissen, auch wenn sie nicht fragten. Deshalb entschloss er sich die Geschichte, in Kurzfassung, zu erzählen. "Das war vor deiner Zeit Yumi und bevor ich hierher ins Schloss kam. Bei einer Wanderung rettete ich durch Zufall eine schwangere Frau vor niederen Dämonen. Sie war sehr sympathisch und wir unterhielten uns den ganzen Weg bis zu ihrem Dorf. Sie war auf Besuch bei ihrer Schwester gewesen und allein unterwegs. Ihr Gemahl, der nicht nur brutal war, weigerte sich auch auf den Besuch mitzugehen. Am Waldrand kurz vor ihrem Dorf verabschiedete sie sich von mir und gab mir noch einen Kuss auf die Wange, um so ihre Dankbarkeit zu zeigen. Obwohl ich sie lieb gewonnen hatte, ließ ich sie zurück zu ihrem Gefährten. Sie meinte das, seit sie das Kind erwartet, wäre er richtig nett zu ihr und würde sie auch nicht mehr schlagen. Einige Wochen später, etwa die Zeit, in der dieses Kind auf die Welt kommen sollte, wollte ich sie wieder sehen. Da erfuhr ich das ihr Mann, nicht nur das ungeborene Baby, sondern auch die Mutter getötet hat. Jemand sah unsere Verabschiedung am Waldrand und berichtete es ihm. Er war der Annahme, dass seine Frau ein Verhältnis mit mir hatte und das Kind unser Hanyou. Ich wurde rasend vor Wut und zerfetzte ihn, aber erst nachdem ich ihm mitgeteilt habe, dass er sein eigenes Kind getötet hatte. Vermutlich hätte jedes männliche Wesen in dem Dorf dran glauben müssen aber, bevor ich auch nur einen von ihnen zwischen meine Klauen bekommen hatte, tauchte mein Bruder auf und schlug mich nieder. Als ich wieder wach wurde, befand ich mich in den Verliesen des Schlosses. Inu no Taisho saß außerhalb des Banngitters und hat gewartet, bis ich wieder bei Besinnung war. Dann hatte er mir gesagt, wenn ich zu viel überschüssige Energie habe, kann ich sie in der Arena beim Kampftraining loswerden. Das ich den Mann getötet habe bereue ich nicht aber für jeden weiten Toten in dem Dorf, dafür hätte ich mich mein Leben lang selbst verachtet." "Ist dieser Mensch der Grund, weswegen du bei dem Diener ...", Sesshomaru vollendete, seinen Satz absichtlich nicht. Reika musste nicht unbedingt erfahren, was vorgefallen war. "Das war der Auslöser", gab Naoki zu." Es wird dir jedoch nicht gefallen Sesshomaru." "Das spielt keine Rolle", war alles, was der Fürst dazu meinte. Doch dann warf Yumi vorwurfsvoll ein: "In letzter Zeit verschweigst du tatsächlich eine Menge, mein lieber Gemahl. Muss ich dich an meine beiden Hofdamen erinnern!" "Du weißt genau, dass ich nur dann Anschuldigungen erhebe, wenn ich Beweise habe. Hinagiku hat Benikos Namen nie genannt. Der einzige Grund, warum ich sie verdächtigt habe, weil beide im Garten zusammen waren und dann ihre Flucht, die von Shun verhindert wurde. Da auch Beniko schon früher gegen Lady Reika vorgegangen ist …", den Rest ließ er offen, da jeder wusste, was gemeint war. Nach einer kurzen Pause erklang seine Stimme erneut: "Nun verehrter Neffe wahrscheinlich hat Fürst Daiki deiner Gefährtin das Leben gerettet, als er sie festhielt." Kurz blickte Sesshomaru zu Reika, bevor er zugab: "Es lag nie in meiner Absicht den Fürsten zur Rechenschaft zuziehen. Daiki gehört zu den Menschen dessen Handlungen selbstloser sind, als es am Anfang den Anschein hat. Wenn du aber etwas weißt in Zusammenhang mit meiner Gemahlin ...", in diesem Moment unterbrach sich der Fürst. Gerade kam ihm ein Gedanke. Schwangere Menschenfrauen, Feinde, Benikos Kräutertrank ... Die gleichen Gedanken hatte vermutlich auch der General. Nun jedoch würden sie nie erfahren ob der Diener mehr wusste. Naoki schämte sich selbst, weil er in diesem Moment die Kontrolle verloren hatte, doch das Bild dieses anderen Menschenmädchens und deren brutaler Mann tauchten vor seinem Augen auf, als der Diener einen Teil seines Auftrages gestand. Es lag in der Absicht des Generals alle Details seinem Neffen mitzuteilen, jedoch nicht in der Nähe der jungen Fürstin. Doch jetzt blieb ihm keine Wahl. "Der spionierende Hundedämon in Musashi hatte den Auftrag Lady Reika zutöten, falls sie schwanger wäre. Selbst Beniko hat inzwischen zugeben das sie versuchen sollte die Zeugung eines Erben zu verhindern. Beide wurden von einem Pantherdämon dazu animiert. Demnach waren unsere Vermutungen völlig richtig." "Seit unser Krieger getötet wurde, scheint kein Fremder mehr in Musashi gewesen zu. Selbst Shun konnte keine weitere Spur von ihm finden", erwiderte Sesshomaru. In diesen Zusammenhang fiel jetzt auch noch dem Boten sein eigenes Versäumnis ein. "Er ist Tod. Ryoto ist mit ihm aneinandergeraten. Der Dämon hatte eine Abneigung gegen Hanyou und dachte wohl das ein Krüppel leicht zu besiegen ist", erzählte nun Shun. "Wegen der Information über Lady Reikas Aufenthaltsort hatte ich diesen Umstand völlig vergessen. Bitte verzeiht edler Fürst." Wieder eine Spur, die im Nichts verschwand. Gerade fragte sich Sesshomaru, ob die fremden Hundedämonen Söldner vom Festland waren. Der Einzige, der eventuell Auskunft geben konnte, war Lord Yago. Kazimir und auch Faruk konnten in dieser Beziehung nicht weiterhelfen, da die beiden Brüder noch nie außerhalb von Japan waren. Laut schlussfolgerte der Lord: "Demnach ist er Reika von Musashi aus doch gefolgt oder er hat uns belauscht." "Vermutlich hat er auf eigene Faust im Südosten gesucht. Anderseits kann er auch mir gefolgt sein. Ryotos Zusammentreffen mit ihm war zum Zeitpunkt, als ich Shaline aufgesucht habe. Kurz vor Vollmond", gab der jüngste Youkai noch an. Der Lord der westlichen Länder sah zu seinem Onkel und fragte: "Ich nehme an, du hast inzwischen entsprechende Maßnahmen getroffen." Dieser bestätigte: "Wachen oder Diener werden in Zukunft genau überprüft. FaiMao achtet besonders darauf, wer in diesem Flügel Dienst hat. Niemand wird Reika oder Daichi zu Nahe kommen." Ein Gefühl gab Sesshomaru den Ausschlag einige Bedenken laut zu äußern und danach noch eine Bitte zustellen: "Mir lässt die Bemerkung der Katze keine Ruhe, was den Geruch betrifft. Wenn sie es auf meinen Erben abgesehen haben, dann vielleicht auch auf meine Schwester. Besser du beschützt meine verehrte Mutter ebenso sorgfältig." "Dieser Gedanke kam mir auch schon. Nachdem ich die Herzen sämtlicher weiblicher Youkai ohne Gefährten im Schloss gebrochen habe, fällt es nun nicht mehr auf, wenn ich ständig bei Yumi bin." "Dann werde ich auch vorerst mit Shaline den Bund nicht eingehen. Sie ist Lady Reikas Cousine und ich möchte sie nicht in Gefahr bringen. Falls die Feinde das herausfinden und sie als Geisel nutzen nur um die Fürstin zu bekommen, würde ich mir das nicht verzeihen können", beschloss Shun deshalb. Man stimmte seiner Entscheidung sogar zu. "Entschuldige Shun, es steht immer noch meine Antwort aus", lenkte dann Nanami das Gespräch wieder zurück auf ihr ursprüngliches Thema. "Sobald das mit den Feinden erledigt ist, werde mit Shaline glücklich. Es stört mich nicht, wenn deine Kinder Hanyou sind." Die grünäugige Dämonenjägerin meinte dann noch: "Nur schade, dass wir nirgendwo das Buch finden können." "So ungern ich das zugebe. Das einzige Buch was existierte, hat Prinzessin Izayoi bekommen kurz vor Inuyashas Geburt. Ich nehme an, es ist damals ein Opfer der Flammen geworden" gestand danach Nanami. Reika saß auf einem Kissen, hatte die Hände auf ihrem Schoß und blickte nachdenklich zu Boden. Plötzlich sah sie hoch, während ein Lächeln über ihr Gesicht blitzte, bestimmte die Fürstin: "Wir schreiben einfach ein Neues. Da ich vieles notiert habe während meiner Schwangerschaft und auch Kagome offenbar Buch geführt hat, ist das doch ein Anfang." Die Leibwächterin gab dann ebenfalls an: "Sicherlich erinnere ich mich noch an genug Dinge, die im Buch standen, Herrin." Reika legte ihre Hand auf die Klaue der Youkai und bat: "Wenn wir hier unter uns sind, musst du mich nicht Herrin nennen." "Nun es ..." Doch die Fürstin unterbrach: "Dann befehle ich es dir", mit einem Seitenblick auf ihren Gemahl bat sie dann: "Trotzdem habe ich eine Bitte." Da Nanami auffordernd nickte, erläutere die Dämonenjägerin ihr Anliegen."Erkläre mir, warum mein Gemahl Ryoto wie einen Lord behandelt. Seiner Erklärung nach hat sich dein Sohn dieses Privileg hart erarbeitet. Doch ich glaube Sesshomaru kein Wort." "Ich habe nicht gelogen", fast schon knurrend entgegnete das der Fürst. Die Leibwächterin lächelte etwas, danach blickt sie ihren zweiten Sohn an. Gerade fragte sie sich, ob ihr Jüngster alles gut aufnehmen würde. Nachdem sie noch einmal tief Luft geholt hat, gestand sie: "Euer Gemahl hat nicht gelogen. Die Anerkennung unseres Fürsten hat sich Ryoto wirklich erst verdienen müssen. Erst viel später erfuhren beide, das mein Sohn der Erbe eines Lords ist." "Ryotos Vater?", wollte Reika wissen. "Nein, der meines älteren Bruders. Seine Vorlieben sind anderer Natur und deshalb denkt er nicht daran eine Gefährtin zunehmen, um Nachkommen zu zeugen. Aus diesem Grund hat er meinen erstgeborenen Sohn als seinen Nachfolger bestimmt. Das Problem ist nur, nach Ryotos Geburt hat mein Bruder ihn nicht anerkannt. Demnach wäre Shun sein Erbe, wenn er von ihm wüsste." Wenn Reika überrascht war, zeigte sie es nicht. Mehr zu sich selbst flüsterte sie nun: "Anderer Natur, dann bevorzugt er männliche Wesen." "Callmaru", mehr brauchte Naoki nicht in den Raum zustellen sofort hatte er die Aufmerksamkeit aller. "Lord Callmaru?", fragte Nanami jetzt. Deshalb erklärte der General: "Dein Bruder hat ihn am Hof des östlichen Herrschers kennengelernt, seit dem teilen sie das Lager." Die jüngere Fürstin musste fragen: "Wer ist dieser Callmaru?" Da erst fiel allen ein, das Reika den Dämon nicht kennen konnte. So gab Sesshomaru an: "Ein Schmetterlingsdämon. Weibliche Wesen finden ihn sehr anziehend. Deshalb solltest du dich vor ihm in acht nehmen, besonders vor dem Staub, den er benutzt." "Sprich nicht für mich oder Nanami. Ich verabscheue dieses fliegende Insekt", warf Yumi ein, wobei sie aufgebracht war. Deshalb schlussfolgerte der Lord der westlichen Länder: "Callmaru hat es gewagt dich zu beleidigen verehrte Mutter." Danach sah er seinen Onkel an. Dessen Blick war auch grimmig bei der Erinnerung. Das Yumi dieses schlechte Erlebnis überwunden hat, zeigte jetzt ihre Erläuterung der damaligen Umstände. Während ihrer Erzählung lauschte Sesshomarus Gefährtin zwar, aber gleichzeitig kam ihr auch eine Eingebung. Deshalb sah sie ihren Gemahl an. Dieser formte tonlos mit den Lippen: "Möglich." Was er damit meinte, wusste sie sofort. Die Wahrheit würden sie bestimmt gemeinsam herausfinden. Shun saß die ganze Zeit still da, mit einem unleserlichen Gesicht. Es war weniger die Herkunft seiner Mutter, die ihn schockte, sondern sein Onkel. Kein Wunder, das seine Mutter ihn oft so merkwürdig beobachtet hatte, wenn er in der Arena trainierte. Dann noch seine Bemerkungen er wäre an Dämoninnen nicht interessiert. Vermutlich hätte er Nanami seine Gefühle zu Shaline schon viel eher beichten sollen und nicht nur davon sprechen, sie nur wie eine Schwester zu mögen. "Shun", in der Stimme seiner Mutter las der junge Bote Besorgnis. "Keine Sorge. Weder der Titel noch ein Erbe interessieren mich. Ryoto hat wesentlich mehr Anrecht darauf. Falls ihm mein Bruder nicht zusagt, kannst du meinen Onkel ausrichten, er kann das Erbe auch gern meinen zukünftigen Hanyoukind vermachen." Beinahe hätte Nanami gelacht: "Das werde ich sicherlich eines Tages. Ehrlich gesagt bin ich froh darüber. Es erfüllt mich gerade mit Genugtuung, dass ihr ebenso wie ich denkt. Meine größte Angst war, dass einer meiner Söhne ihm ähnlich wird. Als du dich nicht für weibliche Wesen interessiert hast, kamen mir schon Bedenken. Vermutlich warst du tatsächlich noch zu jung." "Nicht wirklich Mutter. Mein Herz hat nur damals schon gewusst das Shaline und niemand anderes meine Gefährtin werden wird." Kurz danach verließen sie alle die Bibliothek. Zum Schluss ging Naoki hinaus. In der Tür drehte er sich noch einmal um und sah stirnrunzelnd auf das Bild seines Vaters. Obwohl er wegen des Geruches nichts gesagt hatte, so dachte er auch darüber nach. Dennoch war er sich sicher, dass sein Vater keine anderen Kinder hatte. Trotzdem ließ ihn der Gedanke nicht los, dass dieser der Schlüssel zur Lösung war. Während man im westlichen Schloss glücklich über Lady Reikas Rückkehr war und dann plötzlich neue Gefahren entdeckte, gab es tief im Südwesten in der Nähe eines kleinen Hafenortes andere Sorgen. Arata sah seinem Sohn stolz nach. Es war nicht das erste mal, das dieser eine Transaktion vorteilhaft abgeschlossen hatte. Vermutlich würde er alle Geschäfte bald in die Hände des Jüngeren legen können. Der Lord konnte durchaus zufrieden sein. Glücklicherweise hatte sein Sohn kaum Eigenschaften seiner Mutter geerbt, sondern kam mehr nach ihm selbst. Wobei es auch ihr Aussehen betraf. Arata war ein Hundedämon aus der gleichen Art wie Nanami. Außer einem leichten Geruch nach Fuchs sah man Kisho die Herkunft seiner Urgroßmutter weder in der menschlichen noch in der wahren Gestalt an. Nur die Fellfärbung des jüngeren hatte einen leichten rötlichen Schimmer, was jedoch nur auffiel, wenn man es wusste. Sein Nachkomme war ihm wichtig, auch wenn er für dessen Mutter keine Liebe und noch weniger Sympathie empfand. Zwar hatte er sich mit ihr notgedrungen arrangiert und ihr sogar den Wunsch nach einem zweiten Welpen erfüllt aber das Lager teilten sie fast nie. Arata wünschte sich immer noch, das die Youkai die seinen Erben geboren hätte, eine Andere gewesen wäre, dennoch konnte er mit dem, was er erreicht hatte, zufrieden sein. So wandte sich der Händler ab und begab sich wieder in seinen Arbeitsraum, da unzählige Papiere, bedingt durch seine lange Abwesenheit warteten. Kaum hatte er das erste Schreiben in die Hand genommen, als ein kleiner stechender Schmerz ihn aufschreckte. Unwillkürlich fuhr seine Klaue zum Hals, um den nervenden Blutsauger zu erschlagen. Eine fiepende Stimme protestierte sofort. "Myouga, du lernst auch nie dazu", tadelte Arata. Der Flohdämon hüpfte auf die Platte des Tisches, sah sich suchend um und flüstere so leise das der Hundedämon ihn kaum verstehen konnte: "Sind wir ungestört?" "Ich denke schon. Dieser Raum hier ist schalldicht." Mit einem Seufzen sprach dann Myouga verständlicher: "Ihr habt einen Verräter unter euren Angestellten oder ihr beantwortet absichtlich keine Briefe. Weder aus dem nördlichen noch westlichen Reich." Verständnislos schaute Arata auf den kleinen Blutsauger. Erst nach einer ganzen Weile gestand er: "In letzter Zeit befand ich mich häufig auf Reisen. Viele Nachrichten sind deshalb wohl liegen geblieben. Einiges sehe ich gerade durch." Mit diesen Worten griff er sich den Stapel Briefe. Doch die von Myouga erwähnten Schreiben befanden sich nicht darunter. Aufgeregt hüpfte der Floh auf der Platte hin und her, vor allen, da er den immer grimmiger werdenden Blick des Lords bemerkte. Deshalb wagte er zu fragen: "Auch keine vom Taisho?" "Vom ...", mehr brachte der Lord nicht heraus. Den Taisho zu ignorieren war ein Frevel. Das käme schon fast Verrat gleich, vor allem da Arata ein Mitglied des äußeren Rates war. "Weshalb hat der Taisho mir geschrieben", fragte Arata, sobald er seine Fassung wieder gewonnen hatte, jedoch eher vorsichtig. Myouga antwortete sofort: "Zum einen gab es ein dringendes Treffen aller Oberhäupter wegen Überfällen auf Dämonen zum anderen wegen eurer Tochter. In letzter Zeit war sie recht ungehorsam und hat unsere neue Fürstin beleidigt." Das war sogar recht Milde ausgedrückt. Doch vorerst wollte der Flohyoukai noch nicht genauer werden. Irgendetwas sagte Myouga, das Arata so harmlos er auch wirkte, anderseits sehr zornig werden konnte. "Deshalb hat Naoki dich jetzt geschickt, damit wir gemeinsam das Problem lösen, danach will er mich im Westen sehen", kam der Händler dem kleine Blutsauger zuvor. Dieser stimmte sofort zu. Doch Arata war noch nicht fertig: "Das werden wir gleich. Sobald diese Sache erledigt ist, erzählst du mir alles über Beniko. So harmlos, wie du es gerade dargestellt hast, war die Sache sicherlich nicht. Ich kenne meine Tochter und auch den verehrten General. Das Ganze beläuft sich auf ein weit schlimmeres Vergehen als nur eine Beleidigung." Myouga schluckte kurz und kaum hatte er sich wieder gefangen, nickte er. Dann schielte er den Lord noch einmal kurz von der Seite an. Die dumme Beniko konnte doch unmöglich die Tochter dieses Hundedämons sein. Kaum hatte der Floh seine Zustimmung erteilt, befahl der Händler: "Gut, dann wirst du dich jetzt in die Schreibstube begeben und nachsehen, was Benikos Mutter gerade treibt." Das Myouga so einfach gehorchte lag nur daran, das Naoki ihn gebeten hat, jeder Anfrage oder einem Befehl von Lord Arata sofort Folge zuleisten. Gerade hüpfte er davon, als Arata noch hinterher rief: "Und halte deinen Blutdurst im Zaum." Eine Antwort ersparte sich der kleine Quälgeist. Nur wenig später war er zurück. Die Gemahlin des Lords saß in dem Gemach und öffnete Briefe. Eigentlich war es Aratas Absicht sofort zu ihr zugehen, doch dann ließ er sich zuerst von Myouga alles berichten, zwecks Beniko und wie es zu dem Treffen kam. Benikos Mutter Zhaina war gerade dabei einen Brief zu schreiben. Sie benutzte dafür die Dämonensprache, der sie kundig war. Obwohl sie erschrak, als ihr Gemahl eintrat, zeigte sie es nicht. Arata begann sofort: "Meine Liebe, ich vermisse einige Briefe. Lord Yago und auch der Taisho haben mir mehrmals geschrieben." Die Youkai erbleichte etwas. Dann sagte sie harmlos: "Oh, dann liegen sie noch hier auf meinem Tisch. In letzter Zeit war so viel zutun, da habe ich sicher nicht alle Schreiben geöffnet." "Dann ist es ja gut. Wir werden wirklich mit einer Menge Anfragen überschwemmt", stimmte der Lord zu. Es entsprach sogar den Tatsachen. "Hier auf dem Tisch?", vergewisserte er sich noch einmal, bevor er zu suchen anfing. Zhaina erklärte: "Ja, such du da, ich habe hier noch mehr Papiere liegen, die ich dir ohnehin gleich bringen wollte", damit ging sie zu einem Regal an der Wand. Doch dort befanden sich nicht nur Briefe, sondern auch ein kleines Stilett, das sie gern als Brieföffner verwendete. "Hier sind sie nicht", sagte sie dann nach einer Weile und trat zurück an den Tisch. Während Arata noch immer ahnungslos suchte, hob sie das Messer und wollte zustechen. Blitzschnell fuhr ihr Gemahl herum und fing die Hand ab. "So ist das", mehr äußert er nicht. Doch Zhaina gab nicht auf. Bevor Arata reagieren konnte, hatte sie nun auch in der anderen Klaue ein Messer, diesmal mit vergifteter Klinge. So kam es zu einer Rangelei zwischen ihnen. Mit dem Stilett konnte die Youkai zwar gelegentlich den Händler verletzen, da er immer wieder versuchte dem vergifteten Messer zu entgehen, doch ihr Ziel erreichte sie nicht. Im Gegenteil. Als Arata wieder einmal ihrem Angriff entging, streifte sie sich selbst mit dem Messer. Laut polternd fiel eines der Regale um. Zeitgleich gelang es dem Lord seiner Gefährtin das Stilett zu entwenden, da er es gerade zwischen seine Klauen bekam. Weil es sich um schnell wirkendes Gift handelte, das einmal im Blut seine sofortige Wirkung entfaltete, schwächte es die Gefährtin des Lords. Nur wenige Hundedämonen waren immun gegen Gifte, erschwerend kam noch bei Zhaina der Anteil an Fuchsblut dazu. Wenn sie überleben wollte, musste sie dringend ein Gegengift nehmen. So nahm die rothaarige Youkai ihre ganzen Reserven zusammen um ein allerletztes mal die Klinge gegen ihren Gemahl zuführen. Doch Arata wich aus und stach diesmal ebenfalls zu. Nur einer der beiden Kämpfenden traf sein Ziel das Herz des anderen. Der Händler war den Bruchteil eines Augenblicks schneller. Somit rettete er sein eigenes Leben und wurde nicht einmal von der giftigen Klinge berührt. Danach ließ er sich zu Boden sinken. Der Krach und die anschwellende Energie seines Vaters warnten Kisho, das etwas im Gang war, obwohl er sich gerade am anderen Ende des Grundstücks befand, erreichte er die Schreibstube noch vor den Wachen. Bleich saß Arata auf dem Boden mit geschlossenen Augen, während sich sein Körper bereits im Heilprozess befand. "Ich habe gerade deine Mutter getötet", gestand der Händler kaum das sein Sohn den Raum betrat. Dieser warf einen kurzen Blick zu der weiblichen Leiche und dann kniete Kisho sich neben seinen Erzeuger nieder. "Was ist mir dir. Bist du in Ordnung verehrter Vater." Jetzt öffnete der Lord seine Augen und blickte seinen Erstgeborenen an. Er dankte gerade den Göttern für diesen Sohn. "Es geht mir gut", beruhigte Arata und befahl den Wachen: "Schafft sie mir aus den Augen!" "Willst du mir davon erzählen?", fragte Kisho neugierig mit einem Hauch von Besorgnis. Sein Vater war ein sehr friedliches Wesen, doch wenn Zhaina es schaffte, seinen Zorn zuwecken muss ihr Vergehen mehr als ungewöhnlich gewesen sein. Gerade setzte der Lord an, von dem Vorfall und dem Hintergrund, zu berichten, als ihm noch etwas einfiel. Hatte seine tote Gefährtin nicht gerade etwas geschrieben. So bat er nur: "Gleich, geh zum Tisch und lies mir den Brief vor, den deine Mutter gerade verfasst hat!" Der junge Hundedämon tat wie geheißen und sah das Schreiben stirnrunzelnd an:" Keine Namen verehrter Vater. Nur das Beniko im westlichen Schloss festgehalten wird und keine Neuigkeiten zu berichten hat. Doch sie hat jemanden gefunden, der Nachrichten heraus schmuggeln kann. Ein Diener. Das ist leider alles." Nachdenklich starrte Arata zum Fenster hinaus. "Myouga", sagte er dann nach einer ganzen Weile. Dieser antwortete: "Das wird meinem Herrn gar nicht gefallen." Der Lord wandte sich an seinen Sohn und fragte: "Kommst du eine Weile allein zurecht?" "Sicher, du hast mich immerhin gut ausgebildet", erklärte Kisho. "In den nächsten Tagen werde ich in den Westen reisen, zu einem wegen Beniko und dann sollte ich dem Taisho Rede und Antwort stehen." Danach erzählten Myouga und der Lord, dem jüngeren Hundedämon, was vorgefallen war. Dieser hatte dann später noch einen eigenen Verdacht. "Ein Pantherdämon war einmal hier. Er hat einen Brief für ...", hier unterbrach er sich selbst und fuhr dann anders fort. Das Wort Mutter konnte er nicht mehr aussprechen. Der Youkai war gerade sehr enttäuscht: "… für die Verräterin gebracht. Ob es da Zusammenhänge gibt?" Aratas Blick schweifte hinüber zu der kleinen Feuerstelle. Sie diente Zhaina, um Tee zu zubereiten, den sie sehr gern trank aber auch um im Winter etwas Behaglichkeit zu verbreiten. Jetzt konnte man erkennen das wohl auch Papier dort verbrannt wurden. Vorwurfsvoll erklärte Arata: "Vermutlich. Ich kann nur hoffen, dass der Taisho gnädig ist und uns vom Verrat freispricht. Wie konnte mir nur so etwas entgehen." Nachdem nun alles beschlossen war, ging Kisho in sein eigenes Gemach. Er wollte eine Weile nachdenken. Das sein Vater ihm vertraute ehrte ihn und niemals würde er ihn enttäuschen. Zu seiner Mutter hatte der Youkai nie eine richtige Bindung gehabt. Gleich nach der Geburt war er einer Amme übergeben worden, die dann später auch sein Kindermädchen war. Erst bei Beniko hatte sich Zhaina anders, mehr mütterlich verhalten. Deshalb unterschieden sich die Geschwister vielleicht auch so im Charakter. Lord Arata traf zusammen mit dem kleinen Floh Myouga im Westen ein. Es war reiner Zufall, das ihm Nanami über den Weg lief. Als sich beide erkannten, blieben sie stehen, um sich anzusehen. Gerade fragte sich Nanami, wie lange sie Arata nicht gesehen hatte, das war bestimmt eine Ewigkeit her, einige Jahre vor Ryotos Geburt. Plötzlich senkte die Leibwächterin ihren Blick und sagte: "Willkommen im Schloss Lord Arata. Sicherlich kann euch Myouga den Weg weisen. Wenn ihr mich Bitte entschuldigt." Ohne eine Antwort abzuwarten, ging die braunhaarige Hundedämonin davon. Obwohl Benikos Vater ihren Namen rief, reagierte die Leibwächterin nicht. Sie wollte einfach einen Ort aufsuchen, wo sie in Ruhe nachdenken konnte, um ihre Gefühle zu ordnen. Bis Nanami außer Sichtweite war, sah ihr der Lord nach. Dann seufzte er kurz und befahl dem kleinen Blutsauger: "Bring mich zu deinem Herrn!" In der Nähe des Einganges kam es zu einem weiteren Halt. Beniko kam gerade heraus um ihren täglichen Spaziergang zusammen mit ihren drei Wächter absolvieren. Kaum hatte sie ihren Vater entdeckt, als sie zu ihm rannte und ihm um den Hals fiel. "Ich bin ja so froh, weil du hier bist. Du wirst nicht glauben was ich durchgemacht habe." Arata schob sie von sich weg: "Tochter", mehr sagte er nicht. Deutlich konnte die rothaarige Youkai den strengen Ton heraushören. Nur ganz kurz warf der ältere Hundedämon einen Blick auf die Gruppe Tiger. Da sie seiner Tochter gefolgt waren, schlussfolgerte er daraus, dass es sich um Benikos Wächter handelte. Myouga hatte auch so etwas in diese Richtung erwähnt. Faruk und Kazimir grüßten höflich. "Da ich annehme, dass du bei deinen Wächtern gut aufgehoben bist, entschuldigst du mich hoffentlich. Lord Sesshomaru und der Taisho erwarten mich.", damit wollte er eigentlich gehen doch etwas Wichtiges hatte er noch vergessen: "Deine Mutter ist übrigens tot. Glaube ja nicht, dass du mich genauso um den Finger wickeln kannst, wie sie es immer versuchte." Diesmal ging er endgültig zum Eingang. Kaum einer sah sein Lächeln und niemand konnte seine Gedanken verfolgen. Seine Tochter würde ihn vermutlich ständig in den Ohren liegen, betteln oder flehen. Sein Herz würde hart bleiben. Kein weibliches Wesen würde es mehr schaffen ihre Wünsche bei ihm durchzusetzen. Wirklich alle, nein. Es gab eine Youkai, für die würde er, sogar die Sterne von Himmel holen, wenn es ihm möglich wäre. Doch vorher brauchte er diesbezüglich ein paar Informationen. General Naoki ist in dieser Beziehung die zuverlässigste Quelle. Sicher würde dieser über alle Dämonen im Schloss Auskunft geben können. Zu aller erst musste sich der Lord aber um seine Tochter kümmern. So erfuhr dann der Händler jede Einzelheit, da Myouga nur eine Kurzfassung gegeben hatte. Beide Daiyoukai verband eine lange Freundschaft, obwohl Arata eher in Yumis und Nanamis Alter war. Auch wenn Lord Arata selten im westlichen Schloss weilte, so traf er sich dennoch regelmäßig, mindestens einmal im Jahr mit General Naoki, aufgrund der Handelsbeziehung, und dann, weil er ein Mitglied des äußeren Rates war. Erst der Umstand das Arata eine längere Seereise bewältigt hatte und die Vertuschungen in seinem eigenen Haus, hatte den Lord gehindert das letzte Treffen zubesuchen. Dennoch waren seine Sorgen umsonst. Der Taisho fällte kein Urteil aufgrund der Umstände und da beide Hundedämonen ein Abkommen getroffen hatten mit dem sogar Lord Sesshomaru einverstanden war. Einige Tage später reiste der Händler zusammen mit seiner Tochter ab. Als Begleitpersonen, zum einen als Schutz und zum anderen als Wache für Beniko, waren Shun und Kazimir eingeteilt. Außerdem begleitete Ryan die Gruppe. Um schneller ans Ziel zu gelangen, bekam die Reisenden zwei Drachen mit, wobei Shun den einen führte und Ryan den anderen. Ah-Un wurde vom Fürsten selbst gebraucht, da dieser Totosai aufsuchen wollte. Der Drache war auch eigensinnig, was seine Reiter anging, er duldete nicht jedes Wesen. Kaum war Lord Arata in seinem Haus angekommen und die Begleitung abgereist, traf der Händler gewisse Maßnahmen, was seine Tochter betraf. Wenn sie glaubte, dass ihre Gefangenschaft zu Ende war, hatte sie sich geirrt. Selbst ihr Bruder begegnete der rothaarigen Youkai mit einer Kühle, die sie an ihm noch nie zuvor bemerkte. Zum Schluss äußerte Arata noch: "Glaube mir Beniko, der erste Bewerber der den Palast betritt und um deine Hand anhält, wird dich bekommen." Dann ließ er seine Tochter allein. Nur wenig später saß er in seinem Arbeitszimmer. Doch anstatt zu arbeiten, grübelte er nach. General Naoki hatte ihm einige seiner Fragen beantwortet. So wusste er nun auch, das Nanami tatsächlich im Moment ungebunden war. Der Umstand ihren Sohn Shun kennengelernt zuhaben erfreute ihn ebenso. So kam es, dass der Lord eines Tages beim Essen etwas bekannt gab: "Sobald Beniko vermählt ist, werde ich einige Dinge ändern. " Das seine Tochter eisige grüne Funken aus ihren Augen auf ihn warf ließ ihn dabei völlig kalt. So fuhr er nach einem kurzen Seitenblick auf die weibliche Youkai fort: "Kisho für einige Zeit werde ich dir die Geschäfte übergeben, da ich beschlossen habe mir eine neue Gefährtin zunehmen. Aufgrund ihrer Stellung wird sie ihr derzeitiges Domizil nicht verlassen. Außerdem hat mir Lord Sesshomaru einen Posten als Handelsberater angeboten. Den werde ich annehmen, falls meine Auserwählte mit mir den Bund eingehen möchte." "Bedeute dir diese Dämonin etwas?", fragte sein Sohn daraufhin. Nun lächelte Arata: "Wir waren nicht nur verlobt miteinander, sondern liebten uns. Es ist zwar bedauerlich, das ich für deine Mutter nie irgendwelche Gefühle aufbringen konnte. Wenigsten habe ich sie nicht gehasst für das, was sie mir damals angetan hat. Für dich bin ich sogar dankbar, obwohl durch deine Zeugung hat Zhaina, mir jegliche Chance genommen mit Nanami den Bund einzugehen. Jetzt jedoch bin ich frei für diesen Schritt." Als Nanamis Name fiel, erbleichte Beniko. Eine Schale, aus der sie gerade trinken wollte, fiel scheppernd auf den Boden und verspritzte den Inhalt. Zwar war es weder ihrem Bruder noch Arata entgangen, dennoch setzte beide ihr Gespräch fort, als ob sie nicht existierte. Die Rothaarige fragte sich, gerade ob ihr Vater scherzte und sie auf diese Weise quälen wollte. Sie rätselte auch, was wohl schlimmer wäre, wenn man die Tatsache wegließ, das Nanami ihre neue Stiefmutter werden würde. Den kleinen Boten Jungen oder einen Hanyou als Stiefbruder zu bekommen. Deshalb stand sie nun auf, entschuldigte sich und ließ sich von den Wachen zurück in ihre Gemächer bringen. Das Schmunzeln ihres Vaters entging ihr dabei. Arata wusste genau, wie sehr seine Tochter den Gedanken verabscheute. Dennoch wurde das Gespräch fortgeführt. "Sie hat zwei Söhne. Einen Hanyou mit dem Namen Ryoto und Shun hast du kürzlich selbst kennengelernt. Außerdem hat der Hanyou bereits einen Sohn, der inzwischen den Bund mit einem jungen Menschenmädchen eingegangen ist", hatte Arata hinzugefügt. Kisho wusste es selbst nicht warum, aber das Glück seines Vaters lag ihm am Herzen. Da er selbst mit Menschen Handel betrieb, war ihm der Umgang mit diesen Wesen kein Gräuel. Im Gegenteil einige von ihnen schätze er sogar. Er selbst war mehrmals im westlichen Schloss gewesen und kannte daher auch die Leibwächterin. So wie sein Vater sie beschrieb, war sie eine fürsorgliche Mutter und wer wusste schon, ob es nicht doch noch eines Tages einen Welpen in der Familie geben würde. Ryoto und Shun hatten sicher auch nichts gegen eine gemeinsame Schwester. Doch bis zur Abreise seines Vater vergingen noch etliche ereignisreiche Wochen. ... tbc ... 21. Kapitel - Epilog Der Beginn einer Dynastie Es gibt ein paar Änderungen im Schloss. Auch Youkai sind nicht vor Amor gefeit und Ah-Un bekommt einen neuen Drachenreiter, den er wohl gern mit einem kleinen Menschenmädchen verkuppeln möchte, oder war doch alles nur Zufall ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)