Ohne jedes Wort von Rizumu ([Sakura-Center; Sasuke/Sakura; Naruto/Hinata]) ================================================================================ Kapitel 2 ▷ Ein chaotischer Morgen ---------------------------------- Frühling. Die Zeit der Kirschblüten. In dieser Jahreszeit ist fast die komplette Stadt in einen rosa Farbton gehüllt, so dominant sind die Kirschbäume in diesem Ort. Zu dieser Zeit, tragen die Bäume die selbe Farbe wie die Haare Sakuras, die sie von ihrem Vater geerbt hatte. Das letzte, dass ihr von ihrem Vater geblieben war. Früher, war sie immer für die Farbe gehänselt worden, sodass sie sich gewünscht hatte, ihre Haare hätten die selbe Farbe wie dir ihrer Mutter: Blond. Oft hatte sie sich gefragt warum sie mit dieser knalligen, Farbe bestraft wurde. Klar, so knallig waren ihre Haare nicht, doch die Farbe stach überall heraus. Sie konnte nicht in der Menschenmenge untergehen, nicht mal in einer überfüllten S-Bahn. Sie saß in der Straßenbahn auf dem Weg zur Schule und versuchte sich klein zu machen, denn in jedem Moment hielt die Bahn an der Haltestelle an der Ino immer dazu stieg. Und genau das war es, vordem sich das eigentlich so selbstbewusste Mädchen fürchtete. Klar freute sie sich, bei dem Gedanken eventuell mehr Zeit mit Sasuke verbringen zu können, doch gleichsam hatte sie Angst davor. Schließlich hatten sie noch nie ein paar Worte wechseln können. Zudem fragte sie sich, ob sie wirklich helfen konnte. Klar, sie war nicht dumm, doch musste sie immer alles schriftlich erklären, außer bei Hinata, doch die würde ihre Hilfe wohl kaum gebrauchen können. Sie war selbst sehr gut in der Schule, es haperte eben nur beim mündlichen. Die Haltestelle wurde angesagt und die Bahn fuhr langsamer, bis sie stoppte. Ruckelnd kam die Bahn zum stehen, die zwei Türen ihres Wagons öffneten sich und die wenigen Leute, die hier raus mussten, stiegen aus. Erst danach, stiegen die neuen Fahrtgäste ein, wobei es zu 90 % nur Schüler waren. Sakuras Hände krallten sich an dem Block fest, der auf ihrem Schoß lag und wünschte sich nicht aufzufallen, oder dass Ino in den falschen Wagon stieg. Doch all das würde sie nicht retten, sondern die Begegnung nur aufschieben. Spätestens in der Schule würden sie sich treffen. Eine Stimme drang aus den Lautsprechern und forderte die Gäste auf, zurückzutreten. Kurz darauf gingen die Türen zu und die Straßenbahn setzte sich ruckelnd in Bewegung. Von Ino war nichts zu sehen. Ein tonloses Seufzen entglitt Sakuras Lippen und sie sah hinaus aus dem Fenster, an dem alles mögliche vorbeiraste: Häuser, Autos, Menschen und diese wundervollen rosafarbenen Bäume. Der Frühling war schon immer ihre liebste Jahreszeit gewesen. »Zzzt, zzzt«, ein surrender Ton drang an ihre Ohren, als würde irgendetwas vibrieren. Wahrscheinlich nur ein Handy. »Zzzt, zzzt«, nun spürte sie das Vibrieren in der Tasche ihres Rockes und sofort realisierte sie, dass es ihr eigenes Handy war, das vibrierte. Es musste eine Nachricht, oder ein Anruf von Ino sein. Wohl eher eine SMS, denn auf die Frage nach ihrem Aufenthaltsort, konnte sie ihr nicht antworten, also musste es eine Textnachricht sein. Sakura griff in ihre Rocktasche und zog das Kommunikationsgerät heraus, auf dessen Display die Meldung »Eine neue Nachricht« stand. Mit flinken Finger drückte sie auf den Tasten und öffnete die Nachricht. Von: Ino Betreff: D: Wo bist du? Ich hoffe du sitzt im anderem Wagon und bist nicht krank! DX Wir müssen doch noch unsere Lerngruppe besprechen. XP Wir treffen uns dann unter der Anzeigetafel, Stirnie! >3 Ino war wirklich in den falschen Wagon eingestiegen. Vielleicht sollten sie mal einen festen Platz ausmachen. Immer im letztem, oder im ersten Wagon. Irgend etwas. Schnell tippte Sakura eine Antwort und sendete sie an ihre Freundin. An: Ino Betreff: Re: D: Ich sitze im letztem Wagon. Ich dachte du schaust nach meinen Haaren, dabei hab ich erst jetzt bemerkt, dass ich am falschen Fenster sitze, sorry. ;P Du meinst das wirklich ernst, dass wir mit den Jungs zusammen lernen sollen, oder? Glaubst du nicht, dass es nach Hinten losgehen wird, wegen Hinata und Naruto? :/ Ich mache mir da einige Sorgen, weil sie kein Wort heraus bekommt und ich alles aufschreiben muss. Das einer der Beiden meine Fingersprache verstehen wird, bezweifle ich. .3. An der Anzeigetafel, ja, aber auch nur weil ich mich da mit Hinata treffen werde :P Als würde ich wegen dir da hin gehen! XD Wer ihre SMS' las, der würde nicht darauf schließen, dass sie von Sakura stammen würden, den sie schien wie ausgewechselt zu sein, wenn sie mit jemanden schrieb. Ja natürlich war es ihr irgendwie unangenehm, wenn sie immer alles aufschreiben musste, während ihr Gegenüber sprach. Wer würde sich da nicht so fühlen? Doch sehnte sie sich nun nicht nach einer Stimme. Sie lebte damit und kam damit klar, es war schließlich alles nur eine Frage der Gewöhnung. Außerdem sprachen mit ihr auch nicht so viele Menschen. Sakura seufzte und sah wieder aus dem Fenster, in der Hand ihr Handy haltend. Um sie herum unterhielten sich viele Schüler und Schülerinnen und sie seufzte. Sie wusste gar nicht mehr wie es war, sich mit anderen zu unterhalten, auch nicht wie ihre Stimme klang. Das hatte sie über die Jahre hinweg vergessen. Erneut vibrierte ihr Handy und sie überlegte, ob sie überhaupt nachsehen wollte, denn irgendwie, fehlte ihr dazu die Lust. Es durfte eh nichts wichtiges sein. Nur Sachen, die sie auch noch später besprechen konnten. Trotzdem, die Neugierde und der Drang nach Ablenkung brachte sie dazu nach der Nachricht zu sehen. Von: Hinata Betreff: Wir warten auf euch. Ich stehe unter der Anzeigetafel, wie immer und warte auf euch. Sasuke steht hier bei mir. Er sagt, er wolle dich etwas fragen wollen. Vielleicht ist es ja wegen dem Musik-Club? Ich mein, es kann doch sein, dass Naruto-kun mit ihm wegen seiner Idee geredet hat und Sasuke dich nun selbst fragen will, ob du mit machst, weil er es ebenfalls für eine gute Idee hält? Das wäre doch klasse, oder? Hinatas Nachrichten unterschieden sich von denen Inos: Keine Smiles, ein vernünftiger Fließtext. Es wirkte alles einfach viel edler. Kein Wunder, denn Hinata stammt aus dem wohlhabenden Clan der Hyuugas. Das einzig nervige daran war ihr Cousin Neji, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, auf das Mädchen aufzupassen und sie vor jeder Art von Unheil beschützen wollte. Vor wirklich Jeder. Somit war ihm Naruto ein Dorn im Auge. Letztes Jahr, als Neji noch ihre Schule besucht hatte, gab es wirklich kaum eine Gelegenheit, zu der er dem Blondem nicht klar machen musste, dass er unter ihm stand und das nur, weil Hinata für Naruto Gefühle hegte, von denen der Uzumaki selbst keine Ahnung hatte. Von daher ahnte er auch gar nicht, woher die Antipathien des Hyuugas ihm gegenüber kamen. Doch das war nun nichts, was Sakura interessierte, denn ihre Freundin schrieb das Sasuke auf sie wartete. Er wartete auf sie. Auf sie. Warum? Hinata schrieb eine Vermutung. Die naheliegend war, deswegen stimmte Sakura ihr auch in der Sache zu, doch war es wirklich der Grund? Hatte Naruto ihm von ihren Liedtexten erzählt, oder ihm womöglich auch noch welche gezeigt, die den Uchiha überzeugen konnten? War es am Ende wirklich so einfach den Uchiha auf ihre Seite zu ziehen? Mit, vor Aufregung, zitternden Händen tippte sie die Antwort an Hinata. Das mittlerweile noch eine Nachricht von Ino angekommen war, interessierte sie gerade nicht. An: Hinata Betreff: Re: Wir warten auf euch. Sasuke-kun wartet mit dir an der Anzeigetafel? Hat er denn nicht gesagt was er will? Wartet er wirklich auf mich? Sakura war viel zu aufgeregt um eine vernünftige Antwort zu tippen. Sie überflog den Text nur kurz um zu sehen, ob es Fehler gab und schickte ihn dann ab. Uchiha Sasuke wartete also auf sie. Mit laut schlagendem Herz öffnete sie die Nachricht von Ino und drückte auf Antworten, ohne den Inhalt der Massage zu lesen. Ihr war gerade alles egal, sie wollte nur ihren Gefühlen und Gedanken Luft machen. An: Ino Betreff: Re[2]: D: Sasuke-kun steht zusammen mit Hinata an der Anzeigetafel! Sie meinte, er wartet auf mich! O////////////////O Aufregung, das war gerade das Gefühl, dass sie verspürte, zusammen mit einer leichten Übelkeit. Das war normal, so erging es ihr immer, wenn sie aufgeregt war, so wie jetzt. Außerdem war sie in solchen Momenten sehr schreckhaft und zuckte wegen jeder Kleinigkeit zusammen. Auch wegen dem vibrierendem Handy in ihrer Hand, das sie die ganze Zeit wie gebannt angestarrt hatte. Aufgeregt öffnete sie die Nachricht von Hinata, begierig den Grund zu erfahren, warum Sasuke ausgerechnet auf sie wartete. Von: Hinata Betreff: Re[1]: Wir warten auf euch. Er kam zu mir und hat mich gefragt, ob ich mich hier mit dir treffen würde und als ich sagte, dass dies stimmt, sagte er, dass er hier mit mir warten würde, mehr nicht. Mehr nicht. Mehr nicht. Die zwei Wörter las sie öfters, ehe sie die Nachricht schloss. Sie konnte Hinata nicht antworten, vor Aufregung. Es war doch verrückt, da wartete ein Junge aus ihrer Klasse auf sie und schon konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie war nur noch in der Lage an ihn zu denken, etwas anderes schaffte sie gar nicht. Somit erschrak sie auch, als das Handy erneut vibrierte. Eine Nachricht von Ino, die sie gleich öffnete. Von: Ino Betreff: Re[2]: D: Sag mal wo bist du? Ich stehe hier mit Hinata und Sasuke unter der Anzeigetafel, doch von dir ist keine Spur zu sehen! Unter der Anzeigetafel? Sakura musste die Nachricht noch einmal lesen, ehe sie ahnte was geschehen war. Sie sah fast schon panisch zu dem Bildschirm, auf dem die nächsten Stationen angezeigt wurden und erkannte, dass sie ihre Haltestation verpasst hatte. Sie hatte noch nicht einmal mit bekommen, wie die Bahn gehalten hatte! Sakura stand auf und lief zur Tür. Sie musste raus und zum anderen Gleis laufen, denn sie wusste, dass die Bahn, mit der Naruto fuhr, nur wenige Minuten später an dem kleinen Bahnhof ankam. Das heißt, wenn ihre nun keine Verspätung hatte und sie schnell genug lief, dann konnte sie die Bahn noch erwischen. Die Straßenbahn wurde langsamer, bis sie endlich stehen blieb. Panisch drückte Sakura auf den Knopf, durch den sich die Tür öffnen sollte. Es ging alles viel zu langsam. Als die Türen endlich sich geöffnet hatten, sprang sie hinaus und drängte sich an denen vorbei, die in diese Bahn steigen wollten. Zu ihrem Glück war die Treppe ganz in ihrer Nähe. Mit nur wenigen Schritten hatte sie diese erreicht und rannte die Stufen hinunter. Auf welchem Gleis hielt die Bahn mit der sie fahren musste? Sie hatte keine Ahnung und Zeit jemandem eine SMS zu schreiben hatte sie schon mal gar nicht. Aufgeregt sah sie hinunter und fragte sich wie viele Stufen diese Treppe hatte. Es kam ihr so vor, als würde sie eine Rolltreppe runter laufen, die hoch fuhr. Gut, dann musste sie also ihr sportliches Glück heraufbeschwören und sprang. Sie entdeckte noch in der Luft Naruto, der ihr in dem Moment in die Augen sah. »Sakura-chan!«, sagte er begeistert. Seine blauen Augen funkelten wie ein glasklarer See im Sommer. Sie lächelte, also hatte sie noch Zeit um die Bahn zu erwischen. Was ein Glück. Doch das war auch alles. Als sie auf eine der Treppenstufen aufkam, knickte sie weg und fiel nach vorne, die restlichen Stufen hinunter. Sie schloss die Augen und erwartete den Schmerz, doch der blieb aus. Stattdessen spürte sie wie kräftige Arme sie auffingen und hielten. »Nicht so stürmisch, Sakura-chan, teheheheh.« Das Mädchen öffnete die Augen und sah in die des Blonden. Er war erleichtert, dass konnte sie in seinem Gesicht lesen. Genauso wie Sakura es war. Darüber, das sie sich nicht verletzt hatte. »Was machst du den hier?«, fragte der Blonde und verlegend wollte Sakura ihr Geständnis auf den Block malen, doch er war weg! Sie sah sich um, vielleicht hatte sie ihn ja bei dem Sturz verloren. Doch hier war keiner. Er war nirgends zu sehen. Dabei hatte sie ihn in der Bahn die ganze Zeit festgehalten. Es fiel ihr wieder ein. Als sie aufgestanden war, hatte sie nicht nur ihr Handy zurück in die Rocktasche geschoben, sondern auch den Block neben sich auf den Sitz gelegt und dort gelassen. Oh nein, das war ihr Ende. Wie sollte sie sich mitteilen, oder am Unterricht mitmachen? Sie musste sich doch Notizen machen! »Was hast du, Sakura-chan?«, fragte Naruto besorgt. Das Mädchen konnte ihm jedoch nicht antworten. Nicht ohne etwas zu schreiben. Da vibrierte ihr Handy. Sie zog es heraus und sah, dass sie eine Nachricht von Hinata bekommen hatte, doch sie öffnete sie nicht, sondern rief die Funktion auf, mit der sie eine SMS schreiben konnte. Dort tippte sie die Erklärung für Naruto ein und hielt das Kommunikationssystem vor seine Nase. »Ich habe meine Haltestelle verpasst und meinen Block in der Bahn liegen lassen«, las er vor. »Hm, dann solltest du dich beeilen, denn die Bahn zurück fährt gleich.« Eine Lautsprecherdurchsage ertönte, die verkündete, dass die Bahn die Sakura und Naruto nehmen mussten, einfuhr. Das war das Stichwort für den Blonden und er packte das Handgelenk des Mädchens um sie mit sich zu ziehen. »Entschuldige, Sakura-chan. Wir müssen uns beeilen!« Das Mädchen hatte Probleme damit Schritt zu halten, denn sie war noch nie die sportlichste gewesen. Ein typisches Mädchen halt. Somit stolperte sie dem Jungen eher nach, doch dadurch schaffte sie es noch rechtzeitig die Bahn zu erwischen. Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, musste sie erst einmal zu Atem kommen und wäre am liebsten auf den Boden gesunken, beschränkte sich jedoch eher damit, sich an die Haltestange zu lehnen. »Das war knapp!«, sagte Naruto und das Mädchen nickte ihm zustimmend zu. Sakura zog ihr Handy hervor und öffnete die Nachricht von Hinata in der sie ihr schrieb, dass sie sich um sie Sorgen machte, dass Sasuke schon vor gegangen war und dass Ino und sie noch auf sie warten würde. Lächelnd tippte Sakura eine Antwort. An: Hinata Betref: Re[3]: Wir warten auf euch. Danke Liebes. Ich habe irgendwie ganz verschlafen, dass ich aussteigen musste und bin eine Station zu weit gefahren, vor lauter Aufregung. Zu allem Übeln habe ich meinen Block und meinen Kugelschreiber in der Bahn liegen lassen. Macht euch keine Sorgen um mich. Ich habe Naruto getroffen und stehe nun in der Bahn. In ein paar Minuten bin ich bei euch. Sakura schickte die Nachricht ab und wollte das Handy in ihre Rocktasche schieben, als Naruto sie etwas fragte: »Wem hast du geschrieben?« Gar nicht neugierig, ging es Sakura durch den Kopf und öffnete das Textfenster erneut. »Hinata«, schrieb sie und hielt ihm das kleine Gerät entgegen. »Ah. Wartet sie am Bahnhof auf dich?« Sakura nickte. Zusammen mit Ino würden sie dann zur Schule gehen. Hoffentlich schafften sie es noch rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn. Naruto war es ja immer egal gewesen, ob er pünktlich kam, oder nicht. Die Straßenbahn hielt und Naruto betonte noch ein mal, dass sie hier aussteigen müssen. Sakura blickte, als sie auf dem Bahnsteig stand, auf den Display ihres Handys um sich zu vergewissern, dass sie keine Nachricht bekommen hatte. Danach schob sie es für den Rest des Tages in ihre Rocktasche. Zusammen mit Naruto, ging sie den Bahnsteig entlang, die Treppe hinunter und dann zur Anzeigetafel. Es waren nicht mehr all zu viele Schüler unterwegs, die ihnen über den Weg liefen, die meisten waren bereits auf dem Schulgelände. Somit fielen Hinata und Ino, die nervös auf die Uhr sahen richtig auf und das ohne rosafarbenen Haaren. Sakura lächelte Naruto an und bedankte sich bei ihm, in dem sie mit den Kopf nickte, dann lief sie los und ließ den blonden Jungen stehen. »Da bist du ja Sakura!«, Ino war die Erste, die das Mädchen bemerkte und meckerte direkt mit ihr. »Was träumst du so vor dich hin! Sasuke sah wirklich schlecht gelaunt aus! So jemanden lässt man nicht einfach stehen!« »Ino … So schlimm war es doch gar nicht«, Hinata versuchte die Lage zu beruhigen, jedoch war es unmöglich, wenn Ino sich erst einmal über irgendetwas aufregte, dann konnte sie niemand davon abbringen. »Oh doch! Ihr hätte wer weiß was passieren können!« »Es ist ihr doch nichts passiert.« Sakura drehte sich um. Naruto stand hinter ihr, so als wollte er ihr den Rücken stärken. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte aufmunternd. »Ich habe sie ja noch rechtzeitig gefunden. Sie ist mir quasi wie ein Engel in die Arme geflogen.« Eigentlich war das ja richtig süß, doch keiner hatte dafür momentan den Kopf. Hinata brachte eh nichts in Narutos Gegenwart über die Lippen, Sakura sprach generell nicht und Ino war viel zu aufgebracht. »Ach? Ich denke das deine Gegenwart schon Strafe genug war!«, gab die Blonde von sich und wand sich ab. »Wir sollten gehen, damit wir nicht wie Naruto zu spät kommen.« Das stürmische Mädchen packte ihre beiden Freundinnen etwas grob an den Handgelenken und zog sie eilenden Schrittes mit sich. Sie war wohl immer noch sauer wegen dem Fleck auf ihrem Rock. »Aber Ino, Naruto-kun wollte doch nur nett sein«, gab Hinata mit zitternder Stimme von sich. Sie war noch unsportlicher als Sakura und hatte schon bei Ino Probleme schritt zu halten. Da konnte man sehen, was das Cheerleeding bei der Blonden brachte, sie hatte eine prima Ausdauer, im Gegensatz zu ihren Freundinnen. 『 Die erste Pause in der Schule 』 Sakura hatte während des Unterrichts öfters zu Sasuke gesehen, doch dieser hatte sich nicht für sie interessiert, sondern sich nur um den Unterricht gekümmert. Verständlich, doch Sakura verunsicherte es. Sie machte sich Sorgen darum, ob er wirklich sauer auf sie war. Es war so schlimm, dass sie sich nicht traute auf ihn zu warten um mit ihm zu reden. Hinata hatte ihr ein paar Blätter geliehen und zum Glück hatte sie noch ihr Federmäppchen in der Schultasche, so konnte sie mit schreiben und sich auch mit Sasuke unterhalten, sofern es dazu kommen sollte. Ino hatte ihr immer wieder zu geflüstert, dass sie sich trauen sollte zu ihm zu gehen. In der Klasse schnatterten alle wild drauf los, es war der letzte Tag vor dem Wochenende, das Hauptthema waren ihre Vorhaben, für die beiden freien Tage die vor ihnen lagen. Verabredungen, Shoppingtouren, Kinobesuche. Doch Sakura konnte sich gar nicht auf das Wochenende konzentrieren. Sie fragte sich was Sasuke von ihr gewollt hatte. War es denn so unwichtig, dass er nun gar nicht mehr mit dem Mädchen sprechen wollte? Ein tonloser Seufzer entglitt ihren Lippen, während sie alle ihre Sachen zusammen räumte um mit ihren beiden Freundinnen in die Kantine zu gehen. Ino wollte sich dort etwas zu Essen holen. Jedoch hielt ein Schatten, der sich plötzlich auf ihren Tisch legte, davon ab. Erschrocken sah sie auf und blickte in tief schwarze Augen. Sasuke. Der Junge wirkte, als wüsste er nicht so ganz, was er hier wollte. Man könnte meinen, er wäre genauso schüchtern wie Hinata, doch seine Körperhaltung war eine ganz Andere. Selbstsicher, stolz, anmutig. »Haruno-san«, sagte der Schwarzhaarige, ohne das Mädchen wirklich anzusehen. Es schien so, als würde er durch sie hindurch sehen. Sakuras Lippen bewegten sich, zu einem stummen Wort und es dauerte ein paar wenige Minuten, bis sie bemerkte, dass ihr Gegenüber nichts hörte. Sie war wie gebannt von dem Aussehen Sasukes. Schnell nahm sie Blatt und Stift zur Hand und schrieb auf diesem: »Du darfst mich Sakura nennen.« Sasukes Augen schlossen sich halb, nachdem er den Text gelesen hatte, erwiderte jedoch nichts. Also schrieb das Mädchen den nächsten Satz. Diesmal war es eine Frage: »Du wolltest heute morgen etwas von mir? Hinata hat es mir erzählt.« Sie ließ ihm Zeit den Satz zu lesen, ehe sie weiter schrieb und sich erklärte. »Ich bin aus versehen eine Station zu weit gefahren, deswegen haben wir uns verpasst.« »Naruto hat es mir erzählt«, sagte Sasuke mit einer reservierten Stimmlage und schob ihr das Blatt hin. »Ich wollte dich nur fragen, wie es dir geht, nach dem Unfall gestern.« Schnell schrieb das Mädchen die Antwort auf das Blattpapier. »Gestern hatte ich noch Kopfschmerzen, aber jetzt ist es okay. Mir geht es wieder gut«, sie schob dem Schwarzhaarigem den Zettel zu und lächelte ihn an. Sie hoffte, dass sie sich noch weiter unterhalten könnten, doch da irrte sie sich. Sasuke nickte. »Gut«, sagte er nur und ging, ohne ein weiteres Wort ihr zu wechseln. Sakura sah ihm nach. Enttäuschung machte sich in ihr breit, jedoch auch einige Glücksgefühle, denn er hatte sich um sie gesorgt. Deswegen hatte er zusammen mit Hinata auf sie gewartet und sie stellte sich so dumm an und verpasste es auszusteigen. Wahrscheinlich dachte er das Schlimmste von ihr. Eine Hand schlug ihr auf den Rücken, freundschaftlich und wenige Sekunden später sah Sakura in das Gesicht von Ino. »Na? Hast du nichts anbrennen lassen?«, fragte die Blonde mit einem breitem Lächeln. »Was macht ihr denn am Wochenende?«, Ino schielte auf das Blattpapier, dem stummen Zeugen ihrer Unterhaltung und las direkt, dass nichts Großartiges geschehen war, ohne das Sakura sich die Mühe machen musste, ihr alles zu erklären. Das blonde Mädchen war nicht dumm, sie wusste, dass sie mit diesem Thema gar nicht erst weiter machen musste. Außerdem wäre es Taktlos ihrer Freundin gegenüber, also entschied sie sich sie abzulenken. »Was hältst du davon, wenn wir am Wochenende etwas unternehmen?« Sakura reagierte nicht wirklich darauf. Sie sah in die blauen Augen ihrer Freundin, nahm dann ihre Bentobox und verließ den Klassenraum. Die Haruno ließ ihre Schreibsachen zurück, was immer hieß, dass sie sich nicht unterhalten wollte. Wahrscheinlich zog sie sich zurück um nachzudenken. Würde sie nun Sasuke fallen lassen? Dabei liebte Sakura ihn so ehrlich, wie niemand anderes, doch auf der anderen Seite, hatte Ino dann freie Bahn und musste sich nicht mehr zurück halten. Doch zunächst, stand das Aufmuntern Sakuras im Vordergrund. Ohne jede Vorwarnung erklang Hinatas Stimme hinter der Blonden, welche zusammen zuckte, als wäre sie ertappt worden. »Sakura scheint es nicht sehr gut zu gehen.« Ino schüttelte den Kopf. »Ich denke ihr macht die Sache mit Sasuke ziemlich zu schaffen.« »Hm«, die Schwarzhaarige ging zu ihrem Platz und nahm ihre Tasche. Hinata gehörte zu den Mädchen, die immer und über all ihre Handtasche, mit all den Schulsachen mit schleppte. Was Ino auch bei dem Preis des Modeaccessoires verstehen konnte. Sie kannte nicht mehr den Preis der Tasche, nur dass diese aus Frankreich kommt und von einem Markendesigner stammt. Ihr Vater hatte sie ihr mitgebracht. Ino war damals total neidisch auf sie gewesen. Welches Mädchen würde das nicht sein? Hinata bekommt so viele teuer und schöne Sachen, ohne dass sie diese trägt. Stattdessen rennt sie immer wie eines dieser Mauerblümchen herum. Kein Wunder, dass Naruto sie nicht beachtet. Was für eine Verschwendung. »Wir sollten sie aufmuntern«, gab die Hyuuga von sich. »Es gibt bestimmt etwas, über dass sich Sakura freuen wird.« Ino ließ ihren Blick durch den Klassenraum schweifen und blieb an einem blonden Haarschopf hängen. »Ich glaube, ich habe eine Idee!«, sagte sie und deutete mit der Hand, dass ihre Freundin hier auf sie warten sollte. Es war besser, denn bei Inos Vorhaben, würde sie nur stören. Das blonde Mädchen, ging auf den Haarschopf zu. Der Junge kramte gerade in seiner Tasche, so als würde er etwas suchen und sah ziemlich verzweifelt aus. »Hey, Naruto!« Der Angesprochene wand dem Mädchen seinen Kopf zu und Ino konnte es nicht glauben, doch der sonst so immer heitere Naruto weinte. Es waren so große Tränen, dass Ino sich diese gar nicht erklären konnte. »Ist ...«, ungläubig sah sie ihn an. »Alles in Ordnung mit dir?« Naruto schüttelte den Kopf und zog den Schnodder in seiner Nase hoch. »Ganz und gar nicht!«, jappste er vor Tränen. Das Mädchen konnte sich nicht erklären, ob das alles nur Show, oder Ernst war. Ino hoffte, dass es nur ein Schauspiel war. »Jetzt reiß dich mal zusammen!«, beschwerte sie sich. Wenn Naruto ihr nur was vor spielte, dann würde sie richtig sauer werden! »Du siehst aus wie ein heulendes Baby, das nach seiner Mama schreit! So was ist kein richtiger Mann!« »Du hast ja gar keine Ahnung!«, Naruto wand sich beleidigt zum Fenster. Zumindest hatte er aufgehört zu heulen. »Nein habe ich nicht und irgendwas in mir sagt, dass du es mir gleich sagen wirst, obwohl ich es gar nicht wissen will«, Ino verdrehte die Augen. »Also sprich schon. Bring es hinter mich!« »Vergessen wir es«, murrte der Blonde und schubste seine Schultasche vom Tisch, sodass diese auf den Boden fiel. »Lass mich raten«, Ino grinste. »Du hast deine Bento Box zu Hause vergessen.« »Hnn«, brummte Naruto zunächst nur. »Meine Mutter hat es einfach nicht geschafft vor der Arbeit eines für mich fertig zu machen.« »Sag bloß, du bist noch nicht in der Lage dir selber eines zu machen«, Ino war ja schon viel von Naruto gewohnt, doch das überraschte selbst sie. »Hey, ich bin sehr wohl in der Lage dazu, mich um mich selbst zu kümmern!«, empört blickte der Blonde das Mädchen an, das rechts neben ihm stand. »Ich verschlafe einfach nur! Mir fehlt die Zeit um mir selbst das Essen für die Schule fertig zu machen!«, rechtfertigte er sich. Doch warum tat er das eigentlich? Die Blonde hatte kein Recht dazu, ihn wegen irgendetwas zu verurteilen. »Was machst du denn, dass du so lange wach bleibst?« »Pff, das wirst du als Mädchen nicht verstehen.« »Du hast doch sicherlich die halbe Nacht lang irgendwelche Videospiele gespielt«, vermutete Ino. »Und wenn schon.« »Deswegen hast du auch immer so schlechte Noten.« »Warum interessiert dich das eigentlich?«, fragte der blonde Junge empört. Ihm war das Mädchen nur lästig. Vor allem bei dem Lächeln, das auf ihren Lippen lag. Er wusste es nicht einzuschätzen. »Was willst du überhaupt von mir?« »Ich will dir helfen«, erklärte Ino und setzte sich auf das Pult des Jungen. »Ich schlage dir einen Deal vor.« »Was für einen Deal?«, fragte Naruto misstrauisch. Sein Gefühl hatte sich nicht geirrt. Ino heckte wirklich etwas aus. »Du hast Hunger, aber nichts zu essen und wie ich dich einschätze hast du auch kein Geld um dir etwas in der Kantine zu kaufen«, zählte das Mädchen auf. Sie war sich sicher, dass ihr Plan klappen und die Falle zuschnappen würde. »Also leihe ich dir etwas Geld, dafür ...« Skeptisch legte Naruto seine Stirn in Falten. Es war doch klar, dass ein Angebot von Ino einen Hacken hatte. Jetzt war nur noch die Frage, was das für einer war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)