Die richtige Dosis von Schrabbel (Eine "Sasori x Sakura" Geschichte) ================================================================================ Kapitel 6: Schmerz ------------------ Da stand er, genau vor ihr. Die roten Haare wehten leicht im Wind und die braunen Augen fixierten Hidan neben ihr mit einem bösen Blick. „Lass sie los!“, sagte er jetzt ganz ruhig. Sakura spürte die Kraft die von Sasori ausging und Hidan zog seine Sense zurück. Langsam ließ die Anspannung in Sakura nach und Fragen machten sich in ihr breit. Was machte Sasori hier? Und warum hatte er Hidan ausgegraben? Hidan verstaute seine Sense wieder auf seinem Rücken und ging zu Sasori. „Ich geh mir ein anderes Opfer suchen. Jashin erwartet, jetzt nachdem die Sense mit Blut bedeckt war, ein Opfer.“, zischte Hidan hinter zusammengebissenen Zähnen hervor. Sasori nickte. „Treffpunkt wie vereinbart.“, sagte er und Hidan sprang in die Baumkronen und war kurz danach verschwunden. Sasori wandte seinen Blick nun zu Sakura und fixierte sie mit seinen braunen Augen. Sakura konnte den Blick darin nicht deuten und doch schlug ihr Herz schneller bei diesem Anblick. Nein, es hatte sich nichts geändert. So oft sie sich auch selber gesagt hatte, dass Sasori für sie gestorben war. Egal wie oft sie sich gesagt hatte, dass er nun wieder ein Mitglied Akatsukis war. Sie hatte immer Angst gehabt, noch einmal auf ihn zu treffen, weil sie selber wusste, dass sie ihn immer noch liebte. „Was machst du hier?“, fragte er sie mit monotoner Stimme. Sakura schluckte schwer und antwortete leise: „Ich hatte eine Mission und bin durch ein kleines Missgeschick hierher geraten.“ Sasori hob eine Augenbraue. „Das hatte nicht zufällig etwas mit der Explosion des geheimen Tempels zu tun?“ Entsetzt schaute Sakura ihn an. Woher wusste er das? „Das ist mir Antwort genug. Gib mir die Schriftrolle!“, forderte er. Sakura schüttelte den Kopf und ging in eine Verteidigungshaltung über. „Muss das denn sein?“ Sasori stieß genervt die Luft aus. Auf einmal schossen zwei Marionetten auf Sakura zu. All das war so plötzlich, das sie nicht rechtzeitig reagieren konnte. Die Marionetten hielten sie fest und sie konnte sich nicht bewegen. Sasori kam langsam auf sie zu, er hatte ein spöttisches Lächeln im Gesicht. Und genau das machte Sakura sehr wütend. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und zog mit einem Ruck die Marionetten zu sich heran und zerstörte beide mit einem Schlag. Das Grinsen wich aus Sasoris Gesicht. Sakura schoss auf ihn zu und hatte die Faust zum Schlag erhoben. Der Weg war frei, sie konnte das alles hier und jetzt beenden. Tränen schossen in ihre Augen. Und dann… stoppte sie, nur Zentimeter von Sasoris Gesicht entfernt. Sie konnte es nicht. Sie konnte nicht den Menschen töten, den sie über alles liebte. Sasori streckte die Hand aus und drückte ihre immer noch erhobene Faust nach unten. Dann hob er seine Hand und legte sie auf Sakuras Wange. Sanft strich er die Tränen die fort. „Wein doch nicht, Sakura.“, flüsterte er leise. Seine Hände hielten auf einmal ihre Handgelenke und legten sie hinter ihren Rücken, hielte sie dort fest. Immer näher kam er ihr. Es war beinahe so, als würde er sie umarmen. Als Sakura das realisierte, fing sie an zu zappeln und sich zu wehren. Doch Sasori hielt sie fest und nach kurzer Zeit weinte sie einfach nur noch still an seiner Schulter. Sasori ließ ihre Handgelenke los und legte seine Hände wieder um ihre Wangen. Sanft strich er mit den Daumen die dicken Tränen weg. „Wein doch nicht. Vor allem nicht wegen mir. Ich habe es nicht verdient, das du um mich weinst.“, flüsterte er leise und legte seine Stirn gegen ihre. Sakura weinte immer noch und die dummen Tränen wollten einfach nicht aufhören. „Ich kann es einfach nicht. Selbst wenn ich wollte. Ich kann dir nicht wehtun, Sasori… Warum? Warum kann ich einfach nicht…“, sagte sie von heftigen Schluchzern geschüttelt. Sasori drückte sie fester gegen seine Brust und wusste nicht was er tun sollte. Er hatte sie verlassen und gemeine Dinge zu ihr gesagt, damit sie sein Geheimnis nicht entdeckte und herausfand. ‚Wer weiß wie lange es noch hält?’, dachte er bei sich und biss sich auf die Wange. Fester zog er Sakura an sich heran. Warum tat er das jetzt? Er sollte sie wegstoßen, ihr die Schriftrolle abnehmen und verschwinden. „Sakura?“, flüsterte er leise. „Ich werde dir die Schriftrolle nicht wegnehmen. Du kannst sie behalten und wirst sie sicher nach Konoha bringen. Ich werde Hidan davon abhalten hinter dir her zu gehen.“ Erstaunen lag in ihrem Blick als Sakura ihn mit geröteten Augen ansah. „Warum?“ „Ich bin es dir schuldig.“, sagte er mit einem Lächeln und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Seine Hand verweilte an ihrer Wange. „Das was ich dir angetan habe, kann nicht verziehen werden. Und doch konntest du mich nicht töten.“ Er strich mit der Hand leicht über ihre Wange. „Das macht dich schwach. Aber auch zu einem sehr, sehr netten Menschen. Und das ist mir viel wichtiger als alles andere.“ Ernst sah er ihr in die Augen. Hoffnung keimte in ihm auf. Vielleicht ja doch. Vielleicht bestand ja doch noch Hoffnung, dass es nicht so passiert war wie er es sich gedacht hatte. ‚Oh Bitte!’, flehte er stumm. ‚Bitte lass es wirklich sein!’ „Nur eins noch…“, sagte er zu ihr. „Danach wirst du mich für eine lange Zeit nicht sehen.“ Er hatte sich entschieden. Er würde fortgehen und seinen Plan zuerst weit weg von ihr verfolgen. Vielleicht war in der Zeit in der er weg war alles verflogen und trotzdem noch alles so wie jetzt. Er würde es tun, für sie. Für eine Zukunft. Für sie beide. Sanft nahm er ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Schließ die Augen.“, hauchte er. Sakura tat es ohne zu zögern. Wenn Sasori sagen würde: ‚Komm mit mir und lass Konoha hinter dir!’, sie hätte es sofort getan. Sanft legten sich weiche Lippen auf die ihren. Sasori küsste sie! Es war nur ein kurzer Augenblick und dann war er fort. Seine Arme hielten sie nicht länger und seine Lippen berührten nicht mehr ihre. Wind kam auf und trug eine Stimme zu ihr, die irgendwo entfernt in den Bäumen zu ihr gesprochen hatte. „Warte auf mich!“ Wie konnte er nur so naiv sein? Sasori sprang durch die Baumkronen und der Akatsuki-Mantel flatterte im Wind. Warum hatte er das getan? Es hatte alles wunderbar geklappt, als er Sakura vor einem halben Jahr verließ. Und jetzt hatte er sie unverhofft wieder gesehen. Er hatte Hidan vor gut einer Woche in der Nähe von Konoha ausgegraben und sie waren dann gemeinsam in diesen Wald gegangen um die geheime Schriftrolle aus dem Tempel zu holen. Doch der Tempel war zerstört und Sakura hatte die Schriftrolle. Hätte er ihr nicht als Nukenin diese einfach wegnehmen können? Sasori schüttelte den Kopf. Nein, das hätte er nicht gekonnt. Genauso wenig wie Sakura ihn hatte nicht töten können, könnte er ihr niemals wehtun. ‚Naja, nur wenn es nicht zu ihrem eigenen besten ist.’, dachte er. Sasori liebte sie. Ja, von ganzem Herzen und es tat ihm weh nicht bei ihr zu sein und sie im Arm zu halten. Doch es musste sein. Und auch wenn Akatsuki nur ein Vorwand war, so verfolgte er doch ein Ziel. Vielleicht ein anderes als Sakura dachte, und dennoch war es von größter Wichtigkeit. Hidan brauchte er wegen dessen Fähigkeiten, sein restliches Team würde er noch zusammenstellen. Immer weiter und schneller sprang Sasori durch die Bäume. Nach einiger Zeit landete er neben einem blutverschmierten, grauhaarigen Mann. „Hidan? Bist du mit deinem Opfer fertig?“, fragte er mit einer monotonen Stimme. Hidan sah ihn an. „Ja. Und du? Hast du es dieser Schlampe gezeigt?“ Hidan grinste böse, als ihn plötzlich ein Faustschlag mitten ins Gesicht traf. Sasori funkelte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. „Wag es noch einmal etwas Schlechtes über Sakura zu sagen und du wirst es bitter bereuen!“ Hidan gluckste nur belustigt. „Sasori aus dem roten Sand… Was hat diese Göre nur mit dir angestellt?“ „Huldige du mal deinem Jashin und lass das meine Sorge sein! Und jetzt, lass uns gehen. Wir haben einen weiten Weg vor uns!“ Sasori drehte sich um und sprang in den Baumkronen davon. Hidan lächelte finster und sagte leise: „Die kleine Schlampe, soso Sasori. Damit habe ich dich in der Hand.“ Und mit einem gemeinen Lachen sprang er Sasori hinterher. Ein Mann ging langsam die Straße entlang. Lange war er nicht mehr hier gewesen. Sechs Jahre lang war er mit seinen Kumpanen jenseits des weiten Meeres gewesen und hatte sich gänzlich seinem Plan gewidmet. Nun hatte er ihn in die Tat umgesetzt. Sasori seufzte. Es war ein schweres Stück Arbeit gewesen Hidan von diesem Plan zu überzeugen. Doch letztendlich hatte es funktioniert. Sasori hoffte einfach, das er mit diesem Plan alles was er als Puppe verbrochen hatte wieder gut machen würde. Doch jetzt war etwas anderes wichtig. Er hatte sie damals verlassen und alleine zurückgelassen und es gab nicht einen Tag an dem er nicht an sie gedacht hatte. Jede Nacht hatte er sie in seinen Träumen besucht und tagsüber hatte er sich nach ihrer Stimme, ihrem Lächeln gesehnt. Sein Herz zog sich zusammen, heute würde er sie wiedersehen. Wie es ihr wohl ginge? In der Ferne konnte er schon den Hokagefelsen erblicken. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er zog sich in den Wald neben der Straße zurück, denn er war immer noch ein feindlicher Ninja und die Anbu würden ihn ohne mit der Wimper zu zucken angreifen, wenn sie ihn entdeckten. Ohne Probleme gelangte er über die Mauer die Konoha umgab. Leise schlich er über die Häuser und betrachtet den Trubel unter sich. Es war Nachmittag und die Straßen waren voller Menschen. Er hielt nach einem rosa Haarschopf Ausschau. Er hatte sich entschlossen ihr alles zu erzählen. Warum er sie verlassen hatte, was sein geheimer Plan gewesen war. Einfach alles… Sasori duckte sich in den Schatten eines Schornsteins und versteckte sich so vor fremden Augen. Seine hingegen waren auf die Straße unter ihm geheftet. Er suchte noch immer nach dem Mädchen, dass er über alles liebte. Ob sie sich wohl verändert hatte? Da! Seine Augen weiteten sich. Dort schob sich ein rosahaariges Mädchen durch die Menge. ‚Sakura!’, dachte er nur. Er folgte ihr auf den Dächern bis sie stehen blieb. Sasori blickte sich um und erkannte ein Schild das an einem großen Gebäude hang. Sie standen vor der Ninja-Akademie von Konoha. Sie wartete anscheinend auf jemanden. Immer wieder blickte sie auf die Uhr. Nach fünf Minuten öffnete sich die Tür der Akademie und die Schüler strömten heraus. Ein kleines Mädchen löste sich aus der Gruppe und lief auf seine große Liebe zu und fiel ihr um den Hals. Beide lachten. Sasori stand der Mund vor Staunen offen. Wer war dieses Mädchen? Sie war etwa fünf oder 6 Jahre alt und trug ein rosa Kleidchen. Sakura nahm das kleine Mädchen an der Hand und sie gingen zurück durch die Menschenmengen. Sasori folgte den beiden. Er wusste nicht was er denken sollte. War das Sakuras Kind? Nein! Sakura liebte ihn, das konnte nicht ihr Kind sein. Oder doch? Er spürte einen schmerzvollen Stich. Nach einer Viertel-Stunde kamen Sakura und das Mädchen an einem kleinen Haus an. Vergnügt hüpfte die Kleine die paar Stufen bis zur Haustür hoch und drückte auf den Klingelknopf. Kurze Zeit später öffnete ein grauhaariger Mann. Das Mädchen umarmte als Begrüßung seine Beine und Sakura lächelte vergnügt und sagte etwas. Der Mann kratzte sich verlegen am Hinterkopf und schien zu antworten. Genau konnte Sasori das nicht erkennen, da er eine schwarze Maske über Mund und Nase trug. ‚Moment, eine schwarze Maske?’, dachte Sasori sich. ‚Den kenn ich doch…’ Auf einmal beugte Sakura sich vor und gab dem Mann einen Kuss auf die von der Maske bedeckte Wange. Sasori traute seinen Augen nicht. Wut flammte in ihm auf. Was hatte Sakura mit diesem Mann zu schaffen? Der Grauhaarige hob das kleine Mädchen hoch und ging aus der Tür hinaus. Sakura zog die Tür zu und folgte ihm die Treppen hinunter. Vergnügt gingen die drei die Straße hinunter. Sasori kochte vor Wut und Eifersucht. Er wollte unbedingt wissen was Sakura mit diesem Mann zu tun hatte. Fünf Minuten Später stand Sasori an der Haustür wo eben noch seine Sakura gestanden hatte. Er las das Schild auf der Klingel, ‚Haruno’ stand dort. Mit Hilfe seiner Chakrafäden öffnete er die Tür und trat ein. Zu seiner Linken ging eine Tür in ein gemütlich eingerichtetes Wohnzimmer. Er ging hinein und betrat durch eine Flügeltür eine weiße Küche. Sasori ging weiter und fand einen Flur in dem eine Treppe in die nächste Etage ging. Oben angekommen erstreckte sich erneut ein Flur von dem vier Zimmer abgingen. Er ging zur ersten Tür und schloss sie genauso schnell wie er sie öffnete. „Nur das Bad…“, nuschelte er leise. Bei der nächsten Tür angelangt öffnete er auch diese. Dahinter befand sich ein Kinderzimmer in einem sanften Gelb. Ein Bett stand am Fenster und auf dem Boden lagen hier und da verstreut ein paar Spielsachen. Sasori schloss die Tür wieder und ging zum nächsten Zimmer. Diese Tür war abgeschlossen. Er öffnete sie wieder mit seinen Chakrafäden. Der dahinter liegende Raum war dunkel, doch in Schemen konnte Sasori etwas erkennen. Dort lag eine Marionette. Um genauer zu sein, seine Marionette. Diese Marionette hatte er Sakura hinterlassen als er fortgegangen war. Sasori packte sich die Marionette und ging aus dem Raum. Die Marionette unter dem Arm steuerte er auf die vierte und letzte Tür zu. Langsam öffnete er diese und blickte erneut in ein Schlafzimmer. Ein großes Bett stand an der rechten Wand, ein Schrank an der linken. Gegenüber der Tür befanden sich zwei Fenster. An den Seiten des Bettes stand jeweils ein Nachttisch. Diese waren voll gestellt mit Bilderrahmen. Sasori näherte sich vorsichtig und als er die Bilder darauf erkennen konnte fiel ihm die Marionette aus der Hand. Es waren Bilder von Sakura, dem kleinen Mädchen und IHM. Glücklich lächelten die drei in die Kamera. Auf einem Foto das Sasori direkt ins Auge gesprungen war hielten der grauhaarige Mann und Sakura das Mädchen in die Höhe und küssten es auf die Wangen. Es war ein süßes Foto und doch war es als zerbrach etwas in Sasori, denn darunter stand in einer Kinderschrift ein Wort: ‚Familie’. Also war es Sakuras Kind und dieser Mann war ihr Mann. Sie hatte ihn vergessen und liebte ihn nicht. Stumme Tränen fielen aus seinen Augen. Er hob die Marionette an und hörte, dass etwas in ihrem inneren klackerte. Verwundert öffnete er das versteckte Fach und im Bauch der Marionette lag das Armband das er Sakura damals zu Weihnachten geschenkt hatte. Kalte Wut erfasste ihn. Sie hatte ihn weggesperrt, die Erinnerungen an ihn und alles andere auch. Er griff nach dem einen Nachttisch und schleuderte ihn gegen die Wand. Er zerbrach und die Bilderrahmen fielen alle mit gesprungenem Glas auf den Boden. Sasori schnappte sich eines der Fotos auf dem noch intakten Nachttisch und rauschte dann hinaus und die Treppe hinunter. Er kramte in den Schubladen der Küche bis er einen Zettel und einen Stift gefunden hatte und schrieb eine Nachricht die er gut sichtbar an die Haustür heftete. Dann verschwand er so unbemerkt aus Konoha wie er es betreten hatte. Er fühlte nur noch sehr wenig. Hass, Trauer, Enttäuschung und vor allem Schmerz durchströmten ihn. Fest hielt er die Marionette unter den einen Arm geklemmt, in der immer noch das Armband mit den Schneeflocken steckte, und das Bild, auf dem Sakura fröhlich in die Kamera winkte, in der linken Hanf umklammert. Tränen flossen über sein Gesicht. Er hatte gehofft und gehofft und jetzt war alles umsonst. Sie hatte jemand anderen. Er hatte sich dazu entschlossen zu fühlen und war enttäuscht worden. Jetzt spülte ein Gefühl alles andere fort: Schmerz… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)