Gravity von bu ================================================================================ Kapitel 4: Schlachtpläne ------------------------ Loki blieb unfähig etwas zu sagen während er sich in seinen Gedanken an die letzten Worte zurück erinnerte die Odin zu ihm gesprochen hatte. //Er wusste das seine Zeit bald um war, dummer alter Narr…//, dachte er verbittert während er auf den leblosen Körper starrte und im Hintergrund noch seinen ach so starken Bruder schluchzen hörte. Sein Kopf senkte sich während er leise anfangen musste zu lachen und dann immer lauter wurde. “Seht ihn euch an, der ach so mächtige Thor, Gott des Donners, König von Asgard. Sitzt auf dem Boden und weint sich die Augen aus wie ein kleines Mädchen” Jedes Wort das er ausspie verfehlte seine Wirkung nicht. Im Gegenteil, der Blonde hörte sofort auf zu schluchzen und blickte mit immer noch verquollenen Augen zu dem jüngeren auf. “Steh auf du Klotz!”, befahl Loki dem König und packte ihn noch an seinem Brustpanzer um ihn wieder auf die Beine zu bekommen. “Reiß dich gefälligst zusammen! Der Tod hatte ihn ehrenhaft auf dem Schlachtfeld ereilt, das ist alles was man sich als König nur wünschen kann. Er wird als Held in die Geschichte eingehen, aber das nur wenn du diese Schlacht noch zum Sieg führst. Ansonsten war sein Tod vergebens und wir werden ihm auf direktem Wege nach Walhalla folgen” Für Thor waren die Worte vergleichbar mit einem Wurf in eiskaltes Wasser. Er konnte dem folgen worauf sein Bruder hinaus wollte und schaffte es somit sich einigermaßen zusammen zu reißen. Wenn es eine Eigenschaft gab die er wirklich an Loki bewunderte, dann war es wohl seine Selbstbeherrschung. Zu jedem Zeitpunkt immer zu verbergen was man wirklich fühlte, das war für ihn selbst undenkbar. “Also gut”, sagte der Donnergott gefasster und konnte sich nach diesem kleinen Ausbruch wieder seiner eigentlichen Aufgabe widmen. So ungern er sich das eingestand, er brauchte Loki wirklich um das alles durchzustehen, um nicht selbst wahnsinnig zu werden. Gerade als sie darüber berieten wie sie weiter vorgehen konnten, wurde der Vorhang des Zeltes angehoben und vier weitere bekannte Personen traten herein, die alles andere als Erfreut waren den Schwarzhaarigen hier zu sehen. “Was macht er denn hier?”, brach Volstagg sofort los und war entsetzt darüber wie ruhig Thor neben seinem Bruder dem Verräter wirkte. “Hast du etwa schon vergessen was dieses Aas alles getan hat? Dank ihm wärst du beinahe für immer als Sterblicher auf der Erde geblieben, in dem Glauben auf ewig ein Verstoßener Asgards zu sein. Wir sollten zusehen wie wir unsere Situation verbessern können, statt sie noch zusätzlich zu verschlechtern” Während der Rede hatte Loki nicht lange gefackelt und damit begonnen mit einer Hand den Bart des Kriegers in Brand zu stecken. Als dieser den Rauch an sich aufsteigen sah, verstummte er sofort und verließ brüllend das Zelt. Außer dem jungen Zauberer amüsierte sich niemand über das Schauspiel, und er hörte auf zu lachen als die übrig gebliebenen, einschließlich seines Bruders ihn ernst ansahen. “Wollte sonst noch jemand etwas sagen?”, fragte er noch unbekümmert und bewegte seine Finger, bereit den nächsten Zauber auf einen der drei loszulassen falls sie es auch nur wagten etwas gegen ihn zu sagen. “Er wird uns helfen, außerdem war es der letzte Wunsch meines Vaters, und wir alle wissen was für ein weiser Mann er gewesen ist” Betretenes Schweigen machte sich breit, bis Volstagg mit seinem angesengten Bart zurück in die Runde trat und sie nun zu sechst weiter darüber diskutierten wie sie vorgehen konnte. Loki brachte dabei die entscheidende Raffinesse ins Spiel, mit der sie durch ungewöhnliche Vorgehensweisen alle feindlichen Streitmächte zu einem Punkt bringen konnten, und dort dann mit voller Härte zuschlagen konnten. Es war Lokis alte Leidenschaft sich mit dem Gegner augenscheinlich zu verbünden und ihn so von innen heraus auszuspionieren, ihm falsche Informationen zukommen zu lassen und ihn gegebenenfalls sogar zu vernichten. Alle Anwesenden waren alles andere als begeistert von dem Plan, da immer noch großes Misstrauen gegenüber dem Gott der Zwietracht herrschte. Allerdings hatten sie keine andere Wahl und so kamen sie spät nachts zu einem vollendeten Plan, der sehr riskant war, aber momentan das einzige war was sie hatten. Thor hielt seinen Bruder noch am Arm zurück, als dieser bereits bei den Pferden war und sich darauf vorbereitete ins feindliche Lager zu reiten. Es war dem blonden Hünen einfach nicht möglich, Loki ohne ein weiteres Wort ziehen zu lassen, nachdem er seinen Vater einen Tag zuvor bereits verloren hatte und nun auch noch sein Bruder ohne mit der Wimper zu zucken bereit war, sein Leben aufs Spiel zu setzten. Hatte er sich wirklich so sehr in seinem Bruder getäuscht? Immerhin hatte sich dieser bis jetzt nur als Verräter, egoistischer Egozentriker oder Wahnsinniger präsentiert. Doch welches Ziel verfolgte er wirklich, wenn er ohne eine Gegenleistung einfach bereit war für den Frieden Asgards zu kämpfen. Oder war alles am Ende Teil seines eigentlichen Plans, nun geschickt auf die dunkle Seite zu wechseln, um allen Asen endgültig eins auszuwischen und somit triumphierend als Sieger aus einer Schlacht hervor zu treten, in der er nicht einen Finger gerührt hatte. Diese Ungewissheit beunruhigte ihn so stark, dass er es unmöglich zulassen konnte ihn ziehen zu lassen, bevor er keine klaren Antworten bekommen hatte. Sein hoffnungsvoll verzweifelter Blick brachte auch in die Augen des Schwarzhaarigen wieder mehr Leben, so dass sie sich für einen kurzen Moment sprachlos gegenüberstanden, bis Loki seinen Arm von der großen Hand seines Bruders losriss, weiter den Gurt am Sattel festzog und versuchte ihn und seine seltsamen Blicke zu ignorieren. Thor beobachtete das sture Verhalten seines Bruders und wurde dadurch schnell an ihre Kindheit erinnert, in der es des Öfteren vorgekommen war, dass er sich ihm gegenüber so verhielt und zwar jedes Mal, wenn er sich bedrängt fühlte. Doch dieses Wissen hielt den Donnergott keineswegs ab, im Gegenteil, nun wollte er ihn erst recht weiter in die Ecke drängen, so konnte er vielleicht wirklich mehr über die wahren Absichten seines Bruders erfahren. Erneut griff er nach dem, für asenische Verhältnisse, schmächtigen Arm und zog ihn sich heran. Nur für einen Moment ließ sich der Schwarzhaarige mit dem Oberkörper schlaff mitziehen, bevor er sich gegen den Griff erneut zu wehren begann und seinen Arm wieder zurückzog. Dies ging ein paar Mal hin und her bis er seinen Arm mit Hilfe seiner Magie kurz blasser werden ließ und Thor somit ins leere griff. Überlegen zog er einen Mundwinkel hoch und hob noch eine Augenbraue an, als wollte er sagen: “Mit mir nicht Bruder” Da er nun damit fertig war das Pferd zu satteln, hielt er sich an einem der Riemen fest, bereit aufzusteigen, kam aber nicht wirklich dazu, da Thor nun dazu übergegangen war ihn von der Seite zu Boden zu schubsen und weiter auf ihn zukam. Sauer stützte Loki sich vom Dreckigen, bereits von Pferden zertrampelten, Erdboden auf und schüttelte die frisch angezogene Robe ab, die nun seitlich von Schlamm bedeckt war. “Ist das etwa deine Art mir eine gute Reise zu wünschen? Ich bin keiner deiner Saufkumpanen” Sofort nach seinem Satz wurde er erneut vom Größeren an der Brust zurück in den Dreck geschubst. “Thor!!!” Zischte er nun mittlerweile kochend vor Wut. “Wenn du damit erreichen willst, dass ich es mir anders überlege, dann mach nur so weiter” Zum zweiten Mal richtete er sich wieder auf und verdrehte nur die Augen als er nun auch die andere Seite sah. Mit Hilfe seiner Magie befreite er sich schnell von den Schlammresten und zielte als nächstes auf die Füße seines Bruders um ihn hinfallen zu lassen und dabei zu zusehen, wie er es war der sich nun verdreckt vom Boden erhob. “Ich denke das sollte es nun gewesen sein”, sagte er um dieser Albernheit selbst ein Ende zu setzten und wand sich von Thor ab und dem Sattel entgegen. Er war noch paralysiert vom seltsamen Verhalten des Blonden, das er gar nicht so schnell reagieren konnte wie er an der Schulter herumgewirbelt wurde und nun direkt zwischen dem Sattel und Thor, der sich vor ihm aufgebaut hatte eingeschlossen war. Loki setzte an etwas dazu zu sagen und schaffte es auch nach zwei Anläufen, indem er zuerst seine Hände bestimmend gegen die Brust seines älteren Bruders legte und ihn weg schob. “Ich bin auch keins deiner betrunkenen Weibsbilder, das du mit einem deiner Blicke um den Finger wickeln kannst” Da er mit seiner körperlichen Kraft nicht weiter kam, setzte er wieder seine Magie ein und verpasste dem Donnergott einen Stoß der ihn ein paar Schritte zurückstraucheln ließ. So bedrängt zu werden hasste er wie nichts anderes. Er musste sich kurz sammeln und ließ Thor dabei nicht aus den Augen. Es machte Loki einfach wahnsinnig wie er dort einfach nur stand und ihn fixiert hatte. “Was willst du verdammt!?”, seine Stimme klang beinahe etwas hysterisch. Und er wäre wohl augenblicklich aus der Haut gefahren, würde nicht sofort auf seine Frage die Antwort seitens seines Bruders folgen die darin bestand, dass er ruhig auf ihn zukam und eine Hand in seinen Nacken legte, wie er es immer tat wenn er ihm im Vertrauen etwas erzählen wollte. Etwas beruhigter von der nun nicht mehr ganz so bedrohlichen Situation wartete er ungeduldig darauf was sein Bruder ihm noch mit auf den Weg geben wollte und hatte bereits so eine Ahnung. //Jetzt wird er mir wieder etwas davon erzählen das er mich töten wird wenn ich einen Fehler begehe, wenn er mir nicht sogar mit Verbannung droht. Fragt sich nur, was davon schlimmer wäre. Aber egal wie viel er mir auch droht, es ändert nichts daran dass das Schicksal der Asen tatsächlich in meinen Händen liegt. // Erheitert durch den inneren Monolog den er mit sich selbst führte, hatte er die Augen geschlossen und schmunzelte kurz auf, bevor er seine Augen öffnete und das große Gesicht des Donnergottes dicht vor sich sah. Immer noch spürte er die warme Hand in seinem Nacken und stockte verwirrt in all seinen Regungen als der Blonde die letzten Zentimeter überwand und ihm mit geschlossenen Augen seine Lippen aufdrückte. Sofort verkrampften sich seine Hände in der Luft während seine Augen weit aufgerissen waren und er für unglaublich lange drei Sekunden unfähig war eine Reaktion zu zeigen, bevor er den, allen Anschein nach, wahnsinnig gewordenen Thor mit einem erneuten Schlag zwei Meter weit von sich schlug und danach anfing zu grinsen. “Und ich dachte ich bin es der halluziniert, dabei bist du es wohl der mich gerade mit einer Hure verwechselst” Sein Mund verzog sich angewidert und er spuckte seinem Bruder noch vor die Füße, bevor er endlich auf das Ross aufstieg und mit einem Augenzwinkern davon ritt. Anders als er sich das gedacht hatte, war es nun Thor selbst der verwirrt drein blickte und entgegen seines Vorhabens mit noch mehr unbeantworteten Fragen zurück blieb. Hinzu kam noch das aufkommende Verlangen das ihn überkam, als er den Schwarzhaarigen so dicht vor sich hatte. Es gab schon oft solche Momente zwischen ihnen, in denen er sich eingebildet hatte eine gewisse Anziehungskraft zu Loki zu spüren, aber bis jetzt hatten diese Momente meistens mit einem Scherz oder einem Dummen Spruch seines Bruders geendet. Selbst jetzt, als er ihn direkt auf die Lippen geküsst hatte, schaffte es der junge Zauberer tatsächlich noch sich aus der Situation zu winden und ihn mit einem zwinkernden Auge und vielen Fragen zurück zu lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)