The Meaning Of Friendship von Satoni (wird überarbeitet | NaruSasu | SasuNaru | AU) ================================================================================ Kapitel 3: G L O W L I G H T ---------------------------- - G L O W L I G H T – Von Alkohol, lauter Musik, einem Geschenk und viel Kotze Meine Pupillen fahren wild umher, versuchen die vielen Eindrücke zu speichern, die meine Sinne übermannen. Mein Körper bewegt sich komatös in der Masse. Automatisch werde ich mitgezogen, treibe im Strom der Menschen um mich, während ich von der Hand an meinem Ärmel zielsicher geführt werde. Mein Atem geht tief, meine Lunge inhaliert den ungewohnten, aber angenehmen Geruch. Den Geruch einer Großstadt. Den Geruch einer Metropole. Den Geruch meiner neuen Heimat. Ähnlich wie Tokyo und doch so fremd. Faszinierend. Die Lichter um mich herum lassen meine Pupillen schrumpfen, als ich direkt in sie schaue. Ich bleibe automatisch stehen und ohne es zu merken, legt sich ein Lächeln auf meine Lippe. Unsanft werde ich angerempelt, doch das ist mir egal. Ein weiteres Mal werde ich angerempelt und wieder ist es mir egal. Es ist einfach wunderschön. Die bunt leuchtenden Plakatwände, die vorbeirauschenden Autos, die arrogant hervorstechenden Hochhäuser, die bis in den dunklen Abendhimmel ragen. Es ist wunderschön. New York bei Nacht ist wunderschön. Unbezahlbar. Die Hand, die mich bis dato geführt hat, will mich nun an den Rand des Gehwegs ziehen. Erst beim dritten Ziehversuch komme ich wieder in Bewegung. Unbeholfen streife ich einmal quer durch die Masse. Meine Füße bleiben abermals stehen, als mich keine fremden Menschenkörper mehr berühren und ich keine fremden Ellenbogen mehr in meinem Rücken verspüre. Wie in Trance blinzle ich immer noch verträumt in die Lichter hinein, bis sich ein Schatten direkt vor mich stellt und mir die Sicht versperrt. „Regel Nummer 1: Bleib niemals mitten in der Fußgängerzone stehen.“ Ich brauche ein paar Sekunden, bis ich wieder in die Wirklichkeit finde und realisiere, wer dort vor mir steht. Ich sehe feuerrote Haare, welches an den Spitzen schon fast Orange glänzen dank des Lichts in seinem Rücken. Ich sehe grüne Augen, die keine Andeutungen machen, durchschaut zu werden. Und ich sehe weiße Haut, die durch den Schatten, den er selbst wirft, fast grau erscheint. Verwirrt blinzle ich Gaara nun geradewegs an und kann beobachten, wie er seicht den Kopf schüttelt und Andeutungen eines Schmunzelns macht. Verlegen lächle ich zurück und kratze mich kurz am Hinterkopf, während meine Stimme gedämpft das Wort ergreift. „Oh, sorry, ich war nur so ...“ „Fasziniert?“, vollendet der Rothaarige schließlich meinen Satz, während seine schmalen Lippen sich nun weiter in die Breite ziehen und er vollständig zu schmunzeln beginnt. „Komm’, die Anderen warten auf uns. Meine Schwester hat mir schon drei Mal geschrieben.“ Gaara greift in seine Jeans-Tasche, holt sein Handy hervor und hält mir dann als Beweis das selbige keine drei Sekunden später vor die Nase. Ich beuge mich leicht zum Handy vor und fange an den kurzen Nachrichtenverlauf zu überfliegen. Meine Lippen formen dabei lautlos die getippten Worte nach ... 21:28: ‚wir sind gleich da ;) haben die anderen erfolgreich abgeholt (außer hinata - die arme ist krank) – temari’ 21:34: ‚wir warten am eingang. wo bleibt ihr denn, ihr lahmärsche? hopp hopp! -.- temari’ 21:51:‚sag’ mal habt ihr euch verlaufen? wir gehen gleich ohne euch rein. shikamaru raucht schon seine fünfte zigarette. wollt ihr daran schuld sein, dass er krebs bekommt? wollt ihr das? hmh? – temari’ Ich lachte kurz auf bei der letzten Nachricht und grinse mein Gegenüber schräg an. „Wir sind also Schuld daran, dass Shikamaru zu viel raucht, ja?“, frage ich dann skeptisch und hebe amüsiert eine Augenbraue. „So, wie ich Temari kenne, hat sie selbst schon fünf Zigaretten geraucht.“ Mit einem Schmunzeln auf den Lippen lässt Gaara beiläufig sein Handy wieder in der Hosentasche verschwinden. „Und wer ist Hinata?“ „Eine langjährige Schulfreundin von Temari. Sehr schüchtern aber auch sehr ehrgeizig und gutherzig“, erklärt er mir sachlich und schaut zur Seite. Ich nicke verstehend und er beobachtet für einen kurzen Moment die vorbeigehenden Menschen hinter sich, ehe er wieder zu mir blickt. „Wir sind gleich da, Naruto. Glaubst du, du schaffst das, ohne noch mal stehen zu bleiben?“, lächelt er mich dann erheiternd an. Ein kleiner Windstoß bläst ihm dabei die Haare ins Gesicht. „Nein, ich glaube nicht“, grinse ich mit einem Hauch Ironie in der Stimme und setze mich auch schon in Bewegung, als mein Gegenüber vorangeht. Während wir wieder in die Menschenmassen tauchen, greift der Rotschopf erneut nach dem Ärmel meiner orangefarbigen Jacke, damit ich nicht den Anschluss an ihn verliere und in der Masse untergehe. An der nächsten Kreuzung biegen wir ab und keine fünf Minuten später wird Gaara auch schon langsamer, während er wieder den Rand des Gehwegs ansteuert. Etwas unsanft remple ich ihn aus Versehen von hinten an, woraufhin er meinen Ärmel loslässt und den Kopf zu mir wendet. Er schaut mir unmittelbar in die Augen und deutet mit seiner rechten Hand auf eine kleine Rauchschwade, die in der Nähe des Eingangs zum Club in den Abendhimmel hinauf steigt. Meine Pupillen folgen dem Rauch, der durch einen Windhauch vor die Neonröhren geweht werden, die den Namen des Clubs formen. Gaaras klare Stimme dringt kurz darauf an mein Ohr dringt, während sein Atem unwillkürlich meine Ohrmuschel streift. „Wir folgen am besten dem Rauch, okay?“ Ich nicke verstehend und blinzle ihn unverfroren an. „Klar. Oder soll ich einfach mal ...“, ein herausforderndes Grinsen legt sich auf meine Lippen, „... laut los rufen?“ „Wenn du Spaß daran hast und dir das nicht zu peinlich ist, Naruto, dann nur zu.“ Mit einem hohen Maß an Skepsis mustert mein Gegenüber mich und sieht mich abwartend an. Scharf ziehe ich die Luft ein. Der Geschmack von Rauch und Asphalt legt sich dabei auf meine Zunge, während sich meine Lungen füllen und meine Stimmbänder auch schon zu beben beginnen. „SHI-KA-MA-RUUU! TE-MA-RIII! WO SEID IHR? SHI-KA-MA-RU! TE-MA- aua, verdammt, was sollte das?“ Erschrocken wirble ich umher, nachdem mir auf sehr unsanfte Art und Weise eine Faust in den Rücken gerammt wurde. Murrend reibe ich mir die geschlagene Stelle und schaue sogleich in die blaue Augen Temaris vor mir. Sie schlägt wie ein Kerl. Ähnlich wie Sakura. Und ähnlich schmerzhaft. Ein heimisches Gefühl beschleicht mich. „Sag mal hast du sie noch alle, Naruto?“ Bedrohlich knurrt ihre raue Stimme, während mich ihre Augen krakeelerisch anfunkeln. Sie durchbohren mich erbarmungslos. Stur versuche ich ihren Blick Stand zu halten, was sich als gar nicht so einfach erweist. „Na ja, es hat doch immerhin geklappt. Wir haben uns gefunden. Echt jetzt!“ Ich schmunzle Temari Schulter zuckend an, während sie aufgebracht eine Hand in die Hüfte stemmt. „Idiot ...“, schnaubt die Blondine abfällig. Rücklings greift sie mit der freien Hand nach der Zigarette Shikamarus neben ihr und zieht kräftig an dieser. Er nickt mir begrüßend zu. Ich tue es ihm gleich und beobachte Temari dabei, wie sie mehrfach an dem Glimmstängel zieht und der Rauch sie umschließt. „Furie ...“, murmele ich kaum hörbar und verenge leicht die Augen. Prompt schrecke ich zurück, als keine zwei Sekunden später ihre Pupillen mich erneut zu durchbohren versuchen. Sie mustert mich für einen kurzen Moment, die Augenbrauen zusammengezogen, der Mund verschlossen. Ihre Nasenflügel weiten sich, als sie durch diese den Rauch ausstößt. „Was hast du gesagt?“, fragt sie mich dann mit beängstigend ruhiger Stimme, zieht erneut an der Zigarette und macht einen Schritt auf mich zu. Ihr Parfüm vermischt sich mit dem Rauch, steigt mir mit einem Lufthauch in die Nase und veranlasst mich dazu, das Gesicht leicht zu verziehen. Provokant bläst sie mir nun den blauen Dunst ins Gesicht. Beim Einatmen kratzt der Qualm aggressiv an meiner Luftröhre und lässt mich unwillkürlich aufhusten. „Er hat nichts gesagt, Temari ...“, Gaara stellt sich schon beinahe beschützend vor mich und sieht seine Schwester eindringlich an, „wollen wir jetzt nicht langsam reingehen, hm? Du brauchst was zu trinken, Tema.“ Über seine Schulter blinzelt Temari ein letztes Mal zu mir, ehe sie ein kurzes Nicken von sich gibt und ihren Blick wieder von mir abwendet. Diese Frau kann mich ja gut leiden. Echt jetzt. Ich huste ein letztes Mal und streife mir kurz durchs Haar. „Wie wäre es, wenn wir uns, bevor wir reingehen, noch kurz vorstellen?“ Verwirrt versuche ich die fremde Stimme zu orten, die nun ertönt und erblicke dann einen braunhaarigen Jungen neben Shikamaru, der mich breit angrinst. „Ich bin Inuzuka Kiba. Freut mich sehr, dich kennen zu lernen, Naruto!“ Zur Begrüßung reicht er mir seine Hand. Sein breites Grinsen erwidere ich sofort. „Aburame Shino, sehr erfreut, Naruto“ Verwirrt drehe ich mich um und blicke sogleich in drei mir ebenso fremde Gesichter. „Mein Name ist Lee, freut mich!“ „Und ich bin Tenten.“ „Uzumaki Naruto, freut mich euch alle kennen zu lernen. Echt jetzt!“ Ich reiche einem nach dem anderen die Hand und lächle zufrieden, ehe Temari hinter mir auch schon das Wort ergreift. „Kommt, Leute, wir gehen rein.“ Sie schnippst die Zigarette gekonnt zu Boden und drückt sie kurz mit der Schuhsohle aus, ehe sie auch schon die Führung übernimmt. An mir und Gaara vorbei huscht sie mit Shikamaru im Schlepptau in Richtung Eingang. Als ob es normal und selbstverständlich wäre, schreitet sie zielstrebig an der Schlange entlang zum Türsteher. Ich bekomme zwar nicht mit, was sie ihm sagt, aber es scheint zu wirken. Sie zeigt ihm die Karten vor und wir werden mit einer einfachen Handbewegung reingelassen, während uns die anstehenden Leute neidische Blicke zuwerfen. Wir betreten einen pechschwarzen Flur, der am Boden lediglich mit ein paar LED-Leuchten versehen worden ist, die uns den Weg aufzeigen. Der Gang endet an einem ebenso schwarzen Vorhang, den Temari ohne Zögern zur Seite schiebt, um durchzutreten. Die Musik, die bis dato nur dumpf den Boden hat vibrieren lassen und meine Fußsohlen kitzelte, dringt nun vollständig an meine Ohren und lässt mein Herz vor Aufregung schneller schlagen, als ich den großen Clubraum betrete. Meine Augen weiten sich, während Gaara mich sanft vorandrückt, da ich wieder halb stehengeblieben bin. So viele Menschen auf einem Haufen habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Echt jetzt. Die gesamte Tanzfläche befindet sich in der Mitte des Clubs, ist beeindruckend groß, sodass ich gar nicht sagen kann, wo sie genau endet. Drum herum befinden sich jede Menge Sitzmöglichkeiten, die Temari anzusteuern scheint. Wild flackern die bunten Lichter umher - passend im Rhythmus der Musik - und ehe ich mich versehe, drückt mich Gaara auch schon auf das weiche Polster einer Couch. „Was willst du trinken?“, höre ich dann auch schon seine Stimme nah an meinem Ohr. „Schnaaaaps!“, rufe ich mit lauthals zurück, um die Musik zu übertönen, die aus den Bässen hinausströmt. Er nickt verstehend und lächelt. „Gute Wahl!“ * * * * * „Auf einen geilen Abend, Leute!“, ruft Suigetsu aus geballter Lunge und streckt sein Glas Vodka in der Mitte des Tisches empor. Karin und Jugo tun es ihm gleich. Erwartungsvoll wandert der Blick des Weißhaarigen nun zu mir. Er mustert mich. Sieht mich auffordernd an. Sein Grinsen ist breit. Gelangweilt blicke ich zurück und mit einem Seufzen hebe ich nun auch mein Glas an. Das Klirren geht in der Musik unter. Mit einem Rutsch landet die klare Flüssigkeit in meinem Mund. Bitter verteilt sie sich dort und rutscht anschließend mit einem lauwarmen Nachgeschmack meine Kehle hinunter. Mein Handrücken fährt anschließend automatisch über meine Mundwinkel, während mein Blick durch den überfüllten Raum gleitet. Es ist stickig, heiß, der Geruch von Alkohol klebt förmlich an den Wänden und die Lautstärke der Musik hat einen Dezibel erreicht, wo man nicht einmal mehr sein eigenes Wort verstehen kann. „Und? Hat jemand bock zu tanzen?“ „Du kannst doch nicht mal tanzen, du Vollidiot.“ Karin schnaubt abfällig und reckt ihr Kinn in die Höhe. Wenn sie laut wird, nimmt ihre Stimme eine unangenehme Höhe an. So, wie jetzt. „Was? Ich bin ein Supertänzer! Du tanzt doch, wie ein Stock!“ Eingeschnappt verschränkt der Weißhaarige die Arme vor der Brust und lehnt sich über den Tisch zu ihr. „Bitte? Bist du so scharf drauf, meine Faust in deinem Gesicht zu spüren, hm?“ Die Rothaarige tut es ihm gleich und verzieht verächtlich das Gesicht. „Immer doch, Karin, immer doch“, grinst er sie nun süffisant an und streckt ihr provokant die Zunge entgegen. Gegenseitig versuchen sie sich mit Blicken zu durchbohren. Ich seufze und schließe für einen Moment die Augen, während ich mich nun zu den beiden vorbeuge. „Hör auf sie zu provozieren ...“ Ruhig sehe ich Suigetsu an und stütze einen Ellenbogen am Tisch ab, um mein Kinn mit der Hand abzustützen. „Oh, Sasuke, du setzt dich für mich ein!“, quietscht die Rothaarige auch schon und schlägt ihre Hände zusammen. Ihre Augen glitzern förmlich, während ihre Wangen sich rosa färben. „Oh, Sasuke, du setzt dich für die da ein?“ Verbittert schaut mich Suigetsu nun an und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. Kaum merklich schüttle ich den Kopf und schließe meine Augen wieder halb. „Ich setze mich dafür ein, dass wir hier nicht wegen einer Schlägerei rausgeworfen werden“, erkläre ich kurzerhand und streife mir durchs Haar. „Er hat angefangen!“, platzt es dann aufgebracht aus Karin heraus, während sie ihre Oberlippe nach vorne schiebt und mich unschuldig aus ihren feuerroten Augen her anschaut. „Hä? Gar nicht! Was redest du da?“ Die flache Hand des Weißhaarigen landet schlagartig auf der harten Tischplatte und lässt die Gläser erzittern. Die Angesprochene ignoriert das gekonnt und lächelt mich stattdessen verträumt an. Sie zieht ihre Schulter an und presst unschuldig ihre Arme an ihren kleinen Busen, sodass sich ihr Ausschnitt vertieft. „Sasuke, wollen wir tanzen gehen?“ Ihre Wimpern schwingen mehrmals, während ihre Stimme wieder zu hohe Töne anstrebt. Suigetsu vergeht sich derweil am Ärmel meines schwarzen Hemdes und zupft aufgeregt am selbigen. Gelassen sehe ich ihm aus dem Augenwinkel dabei zu und warte ab, was er zu sagen hat. „Sasuke, hör nicht auf den Stock!“, spricht er mir flehend zu und deutet dabei auf die Rothaarige am anderen Tischende. Aggressiv schlägt Karin den Arm weg, der auf sie deutet – den Blick nicht von mir abgewendet. „Und?“, fragt sie abermals nach, während ihre flache Hand Suigetsus Gesicht unsanft beiseite schiebt, sodass er halb auf das rote Polster der Couch rutscht und zu fluchen beginnt. „Meinetwegen“, sage ich nur und erhebe mich auch schon. Karin drückt Jugo ihre Tasche auf den Schoß und tut es mir gleich. Sie streicht kurz über ihren unverschämt kurzen Faltenrock, während ein zufriedenes Lächeln über ihre Lippen huscht und ihre Wangen sich röten, als sie mich ungeniert mustert. „Ich komm auch mit, ja!“, ruft Suigetsu aufgebracht und erhebt sich schwungvoll, voller Enthusiasmus. Ich nicke ihm nur entgegen, ehe meine Beine mich auch schon zur Tanzfläche tragen. Die Musik in meinen Ohren nimmt an Intensität zu. Der Boden unter meinen Füßen vibriert zunehmend, während mich der Rhythmus packt und ich, ohne es zu merken, auch schon von der Masse verschluckt werde. Mein Körper fängt automatisch an, sich zu bewegen. Im Rhythmus der Musik. Dass mich bereits ein Mädchen antanzt, nehme ich nur am Rande wahr. Ich schließe meine Augen. Die flackernden Lichter dringen durch meine Lieder, während die Musik immer intensiver wird. Die starken Bässe, gemischt mit einem Hauch Elektro und Alternativ. Es ist fast greifbar, die Vibration, die Emotion, die Stimmen. Sie lässt die Gedanken verschwinden, sie lässt den Körper beben, sie lässt den Verstand verstummen. Eine starke Mischung aus den verschiedensten Düften steigt mir in die Nase, während ich genießerisch den Kopf leicht in den Nacken lege. Er riecht nach Alkohol, nach den verschiedensten Menschen, nach Parfüm, nach Schweiß, nach Hitze, nach Party. „Sasuke!“ Mühsam öffne ich wieder die Augen und beobachte Suigetsu dabei, wie er das Mädchen vor mir etwas unsanft beiseite schiebt, um näher an mich heran zu kommen. „Sag mal, hast du ein paar Doller für mich?“ Sein Atem streift mein Ohr und seine hohe Stimme dröhnt ungehalten in dieses hinein. „Wofür?“ „Ich brauch’ Kondome, Mann! Auf der Toilette sind sicher Automaten! Oder willst du etwa Onkel werden?“ Er grinst mich schräg an und streicht sich eine verschwitze Strähne aus dem Gesicht. Schweigend greife ich in meine Hosentasche und ziehe aus meinem Portemonnaie ein paar kleine Scheine heraus, die ich ihm anschließend in die Hand drücke. „Danke, Sasuke!“, brüllt er mir noch entgegen, ehe seine weißen Haare auch schon wieder in der bunten Masse untertauchen. Nur kurz schaue ich ihm nach, bis ich mich wieder Voll und Ganz auf die Musik konzentriere und mich fallen lasse. * * * * * Rhythmisch bewege ich mich in der Masse. Die Musik durchströmt meinen Körper und lässt die Endorphine in mir Glücksgefühle produzieren. Es erinnert mich an alte Zeiten. Zwar konnte ich schon damals nicht sonderlich gut tanzen, aber es macht jedes Mal aufs Neue Spaß. Es bestärkt mich sogar noch, als ich sehe, wie schlecht Lee doch tanzen kann. Wenn man das überhaupt tanzen nennen kann, was er dort veranstaltet. Ein Grinsen huscht über meine Lippen. Es sieht eher so aus, als würde er durchgängig einen Stromschlag bekommen. Tenten, die von ihm angetanzt wird, steht nur paralysiert da und schaut ihm peinlich berührt mit hochrotem Kopf an. Wie ein Reh, das von einem Pinguin umwatschelt wird, der eine Art Paarungstanz aufführt. Man weiß einfach nicht, ob man es süß oder einfach nur lächerlich finden soll. „Die arme Tenten!“, ruft der Braunhaarige neben mir und grinst ebenso wie ich in die Richtung der Beiden. „Sind die ein Paar?“ „Ja, aber das wissen die selbst noch nicht, also psst!“ Der Inuzuka lacht kurz laut auf und bewegt sich dann weiter im Rhythmus der Musik. „Hey! Naruto!“ Verwirrt drehe ich mich um, als ich meinen Namen hinter mir höre und blicke sogleich in Temaris blaue, nun leicht glasige Augen. Sie beugt sich zu meinem Ohr vor. „Ich hasse dich nicht“, brüllt sie dann unkontrolliert, was mich zusammenzucken lässt. Das hätte sie auch ein paar Töne leiser sagen können und ... Moment! „Ehm ... ich dich auch nicht?“, erwidere ich etwas konfus und lächle schräg. Ihr Blick wandert kurz umher, bis er wieder mich fixiert. Oder es zumindest versucht. Immer wieder verlagert sie ihr Gewicht auf einen Fuß und sp schwankt sie stetig leicht hin und her. „Du bist in Ordnung, weißt du?“ Sie nickt bekräftigend und klopft mir zwei Mal auf die Schulter. Ich rieche den Alkohol in ihrer Stimme und muss leicht lächeln. So ist sie also, wenn sie trinkt. Verstehe. „Danke?“ Ich lupfe eine Augenbraue und frage mich, ob man ihren Worten im alkoholischen Zustand überhaupt Glauben schenken kann. „Na dann, wäre das ja geklärt!“ Sie hebt kurz die Hand, ehe ich sie das erste Mal überhaupt lächeln sehe. Ich lächle zurück und beobachte sie dabei, wie sie etwas orientierungslos in der Menge verschwindet. Ein Lächeln steht ihr definitiv besser, als ihre tödlichen Blicke, die sie sonst nur allzu gern an Andere verteilt. „Ey, Alter! Ich geh kurz auf Klo!“, meldet sich dann Kiba wieder zu Wort. Ich nicke ihm zu. „Ich komm’ gleich mit!“, rufe ich zurück und gemeinsam drängen wir uns auch schon durch die Menschenmenge an den Rand des Clubs, was sich als gar nicht so einfach erweist. Tief atme ich ein und wieder aus, als ich wieder mehr Freiheit um mich herum verspüre. Ich strecke mich kurz und folge dem Braunhaarigen auch schon auf dem Fuße. Zielstrebig folgt er der Ausschilderung, bis wir unser Ziel erreichen. Die Tür knarrt leicht beim Aufschieben. Kiba hält mir selbige zuvorkommend auf und ich trete ein. Meine Nase atmet sogleich die überraschend saubere, nach Dufterfrischer riechende Luft ein, während meine Augen sich zwanghaft verengen, als das sterile, klare Licht von oben herab auf meine Pupillen trifft. Ich brauche einen Moment, um mich an die ungewohnte Helligkeit zu gewöhnen. Beiläufig stelle mich ans Becken und ziehe den Reißverschluss meiner Jeans runter, während ich das Knarren der Tür hinter uns vernehme. Neugierig schielen meine Augen über meine Schulter zum Kondomautomaten, als ich höre wie im selbigen Geld eingeworfen wird. Der weißhaarige Junge dort summt leise vor sich hin, während er Schein für Schein in den Automaten einführt. Anschließend betätigt er einen Knopf. Es passiert nichts. Erneut drückt er den Knopf, doch auch beim zweitem Mal passiert nichts. „Was zum ...?“, murmelt er leise und presst nun zum dritten und vierten Mal den Knopf. Nichts. Die Maschine gibt kein Murren von sich. „Dreckteil!“, flucht er nun lautstark im hohen Tonfall und drückt nun knapp zehn Mal hinter einander auf den roten Punkt. Ich merke, wie Kiba neben mir seinen Reißverschluss wieder hochfahren lässt und zum Weißhaarigen rüber geht. Er mustert für einen Augenblick die Blechkiste, verschränkt dabei die Arme vor der Brust und legt kurz die Stirn in Falten. „Vielleicht einfach mal gegen boxen?“, schlägt der Braunhaarige dann grinsend vor und ballt auch schon eine Faust, die er anschließend mit voller Kraft gegen den Automaten hämmert. Nichts. Der Weißhaarige lacht kurz auf. „Also wo Gewalt nicht hilft, hilft bekanntlich nur noch mehr Gewalt.“ Mit diesen Worten tritt er nun kräftig gegen die Blechbox, doch auch so regt sich nichts. Ich schließe rasch meine Jeans und trete nun auch etwas näher an die Beiden heran. Neugierig mustere ich den Automaten. „Vielleicht ist ja auch nur der Knopf kaputt“, merke ich dann an und werde prompt verwundert von vier Augen angeschaut. Der Fremde nickt verstehend und presst anschließend seinen Daumen auf einen anderen Knopf und siehe da: die Maschine arbeitet. „Hey cool, Danke!“ Breit grinst er mich an, während er die Packung Kondome aus dem unteren Fach freudig entgegennimmt. Rasch reißt er die Packung auf und greift hinein. „Hier, schenk ich dir.“ Grinsend drück er mir nun ein Kondom in die Hand und dreht sich anschließend zu Kiba um. „Und hier auch eins für dich. Wir wollen ja fair bleiben, ne!“ Sein Lachen hallt in den Ecken der hohen Decke nach, während er auf die Tür zusteuert. Selbige fällt kurz darauf auch schon wieder ins Schloss. Der Weißhaarige ist verschwunden. Verwirrt starre ich auf die weiße Tür, blicke auf das Kondom in meiner Hand und anschließend zu Kiba, der mindestens genau so dumm dreinschaut wie ich. Meine Lippen formen sich automatisch zu einem Lächeln, dann zu einem Grinsen und schließlich verfalle ich ungehalten in lautes Gelächter, wo mein Gegenüber zeitgleich mit einstimmt. „Was für ein komischer Typ.“ Der Braunhaarige schüttelt leicht den Kopf nachdem wir uns wieder halbwegs beruhigt haben, lässt das Kondom in seiner Hosentasche verschwinden und tritt dann an das Waschbecken heran. Ich tue es ihm gleich und stelle den Hahn auf. Meine Hände fahren unten den lauwarmen Wasserstrahl. „Hat dir schon mal ein Fremder ein Kondom geschenkt?“, grinst mich Kiba dann durch den Spiegel her an. „Nein, das war das erste Mal“, schmunzle ich zurück. „Tja, dann müssen wir das feiern!“ Er zwinkert mir zu und mit einer raschen Handbewegung stelle ich den Wasserhahn aus. Kurz lasse ich meine Hände abtropfen, ehe ich nach dem Papier greife. Kiba macht es mir nach und gemeinsam verlassen wir anschließend die Toilette. Die Dunkelheit gepaart mit dem grellen Flackern der Lichter, lässt erneut meine Pupillen verrückt spielen, während meine Ohren voll und ganz von der Musik vereinnahmt werden und der Bass meine Glieder zum zittern bringt. Gemeinsam tauchen wir in der Menschenmasse unter. Ich lasse mich von der Musik führen, die meinen Körper beherrschen. Blinzelt schaue ich zu allen Seiten, sehe die vielen mir fremden Gesichter und tanze gedankenlos in der Menge. Neugierig beobachte ich die Menschen um mich herum, wie sie lachen, wie sie die Augen schließen, wie sie sich einander ab und zu etwas ins Ohr rufen, wie sich ihre Körper bewegen und das alles hier so sehr genießen. Mein Blick treibt weiter umher, bis ich schlagartig zum Stillstand komme und meine Mundwinkel prompt nach unten sacken. Es war nicht mehr als eine Sekunde, doch es hat gereicht, ihn zu erkennen. Wie in Zeitlupe. Mein Herz setzt aus. Mehrmals. Mein Atem stockt. Sekundenlang. Mein Mund nimmt eine beängstigende Trockenheit an. Sie kratzt an meinem Hals, während sich mein Verstand schlagartig verabschiedet. Das kann nicht sein. Das kann nicht sein. Ich setze mich in Bewegung. Meine Beine flirren, meine Hände schwitzen. „Sasuke!“, rufe ich lauthals aus voller Kehle, doch die Musik übertönt mich. „Sasuke!“ Ein weiteres Mal. Grob dränge ich mich durch die Menschen, werde abgepöbelt, doch das ist mir egal. „Sasuke!“ Und noch einmal. Ich bin nicht schnell genug. Immer weiter rückt der Hinterkopf in die Ferne. „Sasuke!“ Ein letztes Mal und ich verliere ihn aus den Augen. Mit aller Kraft dränge ich mich schließlich aus der Masse heraus. Panisch wandert mein Blick umher. Nichts. Ich drehe mich einmal um die gesamte Achse und dann sehe ich ihn. Seinen Rücken. Mit schnellen Schritten schreite ich auf ihn zu, den Blick starr auf seinen Rücken gebannt. An der Bar greife ich grob nach seiner Schulter, drehe ihn zu mir. „Sas...“ Fremde Augen blinzeln mich verständnislos an. Meine Hand lässt von der fremden Schulter ab. Ich schlucke schwer. Verdammt. „Sorry ... das war eine Verwechslung“, murmele ich nur und drehe mich wieder um. Langsam torkle ich umher. Meine Gedanken rasen. Ich beiße mir auf die Unterlippe und atme ein paar Mal kräftig durch. „Scheiße ...“, murmle ich leise und kneife kurz die Augen zusammen. Meine Hände fahren durch meine blonden Haare – langsam – während ich auf unserer Sitzecke zu steuere. Der Rothaarige erblickt mich sofort und rutscht ein Stück zur Seite, während Shikamaru an seinem Drink nippt. „Hey, Naruto, genug getanzt?“, fragt Ersterer mich dann, während ich mich neben ihm niederlasse. Ein Seufzen verlässt dabei meine trockene Kehle. Kaum hörbar. Meine feuchten Hände streichen über meine Oberschenkel und ich lege den Kopf in den Nacken. „Ich dachte, ich hätte ihn gesehen ...“ Verwundert hebt der Rothaarige eine Augenbraue und lehnt sich ein Stück zu mir. „Wen? Sasuke?“, harkt er anschließend nach, während seine grünen Augen mich nüchtern fixieren. „Ja ... doch es war ne Verwechslung. Dabei war ich mir so sicher. Echt jetzt ...“ Ich raufe mir erneut das Haar und bette meine Hände schließlich in meiner Halsbeuge. „Komm, ich bestell dir nen Drink – der bringt dich auf andere Gedanken“, schlägt der Gaara dann vor und greift auch schon zur Menükarte. Ich nicke kaum merklich und lasse mich tiefer in das weiche Polster der Couch nieder. Meine Hände rutschen wieder in meinen Schoß, während ich meine Augen schließe. Mein Mund ist leicht geöffnet. Unwillkürlich forme ich stumm die Silben seines Namens nach. Diese Augen. Ich habe sie doch gesehen. Seine Augen. Ich war mir doch so sicher. Verdammt. Sasuke. * * * * * Die Fahrstuhltür schließt sich fast lautlos. Er setzt sich in Bewegung, als ich die Nummer 21 drücke. Mein Blick ist stumm auf die Anzeige oberhalb der Fahrstuhltür gerichtet, während ich mich gegen den Spiegel der Innenwand lehne. Meine Arme verschränke ich vor der Brust, während ich diese Stimme erneut in meinem Kopf höre. Ich lasse sie Revue passieren, versuche sie zu rekonstruieren, versuche sie mir erneut vorzustellen. Meine Lieder schließlich sich. Jemand hat meinen Namen gerufen. Mehrmals. Und diese Stimme. Sie kam mir bekannt vor. Sie kam mir so dermaßen bekannt vor, auch wenn ich sie nur dumpf wahrgenommen habe. Es macht mich verrückt. Sie war da. Und rief nach mir. Nach mir. Ich öffne meine Augen einen Spalt weit. Etage 12. Könnte es sein, dass ... nein, das kann nicht sein. Ich lächle bitter und schüttle leicht den Kopf. Wie absurd. Ich stoße mich von der Innenwand des Fahrstuhls ab und trete an die Türen heran. Das Handy in meiner Hosentasche gibt ein leises Summen von sich. Ich nehme es nur am Rande wahr und hole es aus der Hosentasche hervor. Rasch überfliege ich die Nachricht von Suigetsu. ‚Hey, Sasuke, was loos? Wo bist du? Ich kann dich nicht finden! SOS!’ Ich seufze leise. Kaum hörbar. Wenn es doch so absurd war, zu denken, dass er es war, der dort nach mir rief, warum bin ich dann so früh von der Party abgehauen? Warum bin ich instinktiv verschwunden? Fast schon geflohen. Wie lächerlich. Wie lächerlich das doch alles ist. Er kann es doch nicht gewesen sein. Unmöglich. Die Fahrstuhltür geht auf und ich betrete den mit Teppich ausgelegten Flur. Den Schlüssel hole ich aus meiner Jackentasche hervor und nähere mich schließlich der hölzernen Wohnungstür am Ende des Ganges vorbei an den anderen Apartments. Vor der Tür mache ich Halt und lasse den Schlüssel in das Schloss hinein gleiten. Klackend drehe ich den Riegel um und überquere die Schwelle zum dunklen Parkettboden, welcher überraschend hell beleuchtet ist. „Du bist schon wieder da?“ Überrascht mustert mich mein Bruder vom Sofa aus. Sein Buch legt er zur Seite. Ich gebe nur ein leichtes Murren als Antwort von mir und entledige mich meiner Schuhe, während mein Schlüssel seinen Platz auf der Kommode findet. „Du hast niemanden mitgebracht?“ Skeptisch beäugt er mich, wie ich die Tür hinter mir schließe. „Nein“, antworte ich nur und hänge meine Jacke am Kleiderharken auf. Für einen kurzen Moment herrscht Stille im Raum. Ich gehe auf die Balkontür zu und öffne sie großzügig. Ich fülle meine Lungen mit der kühlen Luft von draußen, während ich im Türrahmen stehen bleibe und mich gegen ihn lehne. Unbewusst formt sich vor meinem inneren Auge ein Gesicht. Ein Gesicht mit einem breiten Grinsen und voller Aufrichtigkeit strahlende blaue Augen. Aus dem Augenwinkel heraus sehe ich, wie Itachi mich mustert. Er beobachtet mich, scheint etwas zu ahnen und das zu Recht. „Geht’s dir gut?“ Besorgt sieht mich mein Bruder an. Seine Stirn ist in Falten gelegt als ich zu ihm blicke. „Ja, ich bin nur müde.“ Ich fahre mir durchs Haar und schaue wieder nach draußen in die Nacht hinein. Ob er sich verändert hat? „Sasuke. Was ist los?“ Ruhig wendet sich wieder Itachis Stimme an mich. Ich stoße meinen Körper vom Türrahmen des Balkons ab und mache eine halbe Drehung, sehe meinen Bruder dabei nicht an. „Nichts ...“, winke ich dann mit einer einfachen Handbewegung ab, „... ich leg mich schlafen, wenn es dir nichts ausmacht.“ „Nein, nur zu.“ Ich nicke ihm entgegen und verschwinde im Flur der Wohnung. Kurz vor dem Bad ertönt nochmals die Stimme meines Bruders. „Ich hab übrigens Tomaten gekauft“ Ein kleines Lächeln huscht über meine Lippen bei seinen Worten, während ich kurz inne halte. Er kennt mich viel zu gut ... * * * * * - 3 ½ Jahre zuvor - „Und wie ist das?" Unsicher zupft der Blondschopf an dem mittlerweile dritten Shirt herum, dreht sich kurz um die eigene Achse und wartet die Reaktion seines Gegenübers ab. Skeptisch runzelt diese wiederum die Stirn und erhebt sich anschließend seufzend vom Sofa. „Hast du nicht mal was, was nicht gerade orange ist?", fragt er den Blondschopf im Vorbeigehen mit einem leicht vorwurfsvollen Unterton und stellt sich suchend vor dem offenen Kleiderschrank. Nachdenklich tippt er mit dem Zeigefinger auf sein Kinn und beugt sich leicht nach vorn. „Hmh. Sieht schlecht aus." Naruto zieht sich das Shirt wieder über den Kopf, wirft es achtlos aufs Bett zu den anderen Klamotten und stellt sich schließlich neben dem Uchiha, der gerade dabei ist etwas aus dem Chaos, welches Naruto seinen Kleiderschrank schimpft, zu fischen. Neugierig schaut er ihm über die Schulter, während die Hand des Schwarzhaarigen scheinbar zielsicher im Schrank verschwindet. Sie wühlt und wühlt und findet schließlich ihr Ziel. „Probier das an." Blind wird dem Blonden ein rotes Hemd gegen die Brust gepresst. Etwas verwirrt mustert der wieder das Stück Stoff in seiner Hand, die Stirn dabei in Falten gelegt. „Woher hast du das denn?", fragt er daraufhin und streift sich rasch das Hemd über. Mit flinken Fingerbewegungen schließt er Knopf für Knopf, krempelt schließlich die Ärmel hoch und richtet den Kragen. Erwartungsvoll schaut er dann zu seinem Gegenüber, der sich gegen den Kleiderschrank gelehnt hat, die Arme verschränkt. „Viel besser", nickt der ihm dann zu und fährt sich kurz durchs Haar, als er einen Blick auf die Uhr wirft. „Wollen wir los?" „Klar", grinst der Blonde als Antwort voller Vorfreude und mustert den Uchiha kurz. Sein schwarzes Hemd schmiegt sich perfekt an seinen Oberkörper und die dunkelblaue Hose sitzt wie angegossen. „Auch wenn ich neben dir echt alt aussehe, du Schönling", lacht er dann und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Kopfschüttelnd stößt sich Sasuke wieder vom Schrank ab und zupft dem Jüngeren kurz einen Fussel aus der blonden Mähne. „Hör bloß auf mit diesen Minderwertigkeitskomplexen. Du siehst gut aus, Idiot, und jetzt lass uns gehen." Sasuke schmunzelt leicht und steuert die offene Zimmertür an, wird dann aber Sekunden später von der Stimme seines Kumpels unterbrochen. „Wow, Sasuke, echt jetzt! Abgesehen davon, dass du mich einen Idioten genannt hast, du kleiner Bastard war das echt nett von dir", Naruto lächelt breit. Die Zufriedenheit in seinem Gesicht ist kaum zu übersehen. „Bilde dir nicht zu viel drauf ein, Naruto", er blickt nüchtern über seine Schulter zu seinem Freud hinüber. Seine Stimme wird untermalt von einem leicht genervten Unterton. „Können wir jetzt gehn?" * * * * * Musik erfüllt das Haus, Alkohol fließt in Strömen, Gelächter und viel nackte Haut. So, wie es sein muss. Etwas orientierungslos streift der Blonde durch den Flur - der Schwarzhaarige direkt hinter ihm. Neugierig lugt er in die Wohnküche hinein und erblickt sofort die rosa Haare der gesuchten Person. Wie auf Kommando macht sie auf ihrem Absatz kehrt, sodass ihr weißes Sommerkleid sanfte Falten wirft. Ein Strahlen legt sich auf ihre Lippen, als sie auf die neuen Besucher zugeht. „Ah, ihr seid gekommen! Wie schön!“ Die Rosahaarige fällt Naruto um den Hals, schließt anschließend auch Sasuke kurz in die Arme. Zufrieden lächelt sie beide an und nickt ihnen zu. „Genießt die Party Jungs, aber trinkt nicht zu viel“, zwinkert sie den beiden entgegen und wird dann auch schon wieder abgelenkt, als neue Gesichter den Raum betreten. Ihr Duft bleibt einem Moment an Ort und Stelle, ehe er sich verflüchtigt. Verträumt schaut der Blonde Sakura hinterher, atmet den kleinen Rest ihres Duftes ein, während sein Kumpel sich zwei Gläser schnappt und sie mit Alkohol befüllt. Abwesend tritt Naruto an den Tresen heran und seufzt ganz leise. „Sie ist so schön ...“, murmelt er verträumt und schmunzelt leicht. Der Uchiha reicht ihm ein Glas Cuba Libre, führt sein eigenes anschließend zum Mund und mustert seinen Kumpel aus dem Augenwinkel heraus. „Wann wirst du ihr sagen, was du für sie empfindest, hm?“, will er dann wissen, als das Glas bereits zur Hälfte geleert ist. Der Angesprochene verschluckt sich fast an seinem Getränkt und blickt seinen Kumpel mit entglittenen Gesichtszügen an. „Natürlich nie! Echt jetzt!“, antwortet er leicht empört und schüttelt verständnislos den Kopf. „Tze. Weichei.“ Provokant schmunzelt Sasuke den Blonden an und leert daraufhin scheinbar mühelos sein erstes Glas. Er dreht sich um und bettet seine Ellenbogen von hinten auf den Tresen, den Kopf legt er in den Nacken, als Naruto das Wort ergreift. „Ich will sie einfach nicht als Freundin verlieren. Das weißt du doch ... Sowieso ... würde ihr eh nur einen Korb bekommen.“ Lautlos leer auch er nun sein Glas und lässt verträumt die Eiswürfel auf dem Glasboden tanzen, während sich seine Mundwinkel nur schwer zu heben versuchen. Der Uchiha seufzt leicht genervt auf und greift mit der einen Hand zur Vodkaflasche neben sich. Großzügig kippt er dem Blonden zu einem Viertel das Glas mit der weißen Flüssigkeit voll , füllt den Rest mit Cola und sieht seinen Freund anschließend auffordernd an. „Trink“, spricht er dann trocken, während schwarze Augen auf blaue treffen. Naruto runzelt skeptisch die Stirn und legt den Kopf etwas schief. „Und was soll das bringen?“ „So hörst du auf zu denken und das brauchst du jetzt.“ Der Uchiha bricht den Blickkontakt ab und macht sich daran, sich selbst noch einen Drink zu mixen. Stumm wird er dabei von Naruto beobachtete, auf dessen Lippen sich nun ein deutliches Lächeln abzeichnet. Ein dankbares. „Wir sollten aber nicht zu viel trinken, Sasuke“ „Solange du noch weißt, wie du heißt, gibt es kein ‚zu viel’.“ - Eineinhalb Stunden später - „Scheiße, Alter ...“, lauthals fängt der Blondschopf an zu lachen, „... ich weiß nicht mal, warum ich lache.“ Der Schwarzhaarige zu seiner Rechten nickt abwesend und mustert grübelnd seine Handinnenfläche, runzelt leicht dabei die Stirn. „Sag mal ...“, er bewegt jeden einzelnen Finger einmal, „... sieht meine Hand komisch aus?“ Besorgt versucht er seinen Kumpel zu fixieren. Naruto mustert prüfend die fremde Hand und schüttelt nach kurzer Überlegung leicht den Kopf. „Nöö, gar nisch’!“ Er legt seine gestreckte Hand an die des Uchihas und lächelt aufmunternd. „Siescht du! Meine ist genauso! Echt jetz’“ Sasuke lacht leise auf und lässt seine Hand wieder in seinen Schoß rutschen. „Lustisch ...“, nuschelt er und greift nach seinem Glas. Er benötigt zwei Versuche, ehe der Glasrand seine Unterlippe erreicht und die Flüssigkeit seine Zunge berührt. „Ey, Sasuke ....“, kommt es dann mit gedämpfter Stimme vom Blonden. „Ja, Naruto?“, wird ihm kurz darauf auch schon erwidert. „Ey, irgendwie is’ mir übel ...“, erklärt Naruto weiter und klatscht sich kurzerhand die flache Hand gegen den Mund. „Du musst dagegen antrinken!“ Sasuke drückt ihm sein Glas in die Hand und sieht ihn streng an. „Trink!“ Der Aufgeforderte senkt den Blick und verliert sich kurz in der Tiefe des Glases. Ohne länger zu zögern ext er es dann in einem Rutsch. Unkontrolliert stellt er es anschließend auf den Holzboden des Flurs ab, während sich seine Augen schließen. „Scheiße ...“ Reflexartig krallt er seine Hand in den Ärmel seines Freundes und zieht leicht daran. „Was ist los?“ Sasuke sieht seinen Kumpel besorgt an. Oder er versucht es zumindest, denn mit einem dauerhaften Schmunzeln auf den Lippen des Alkohols wegen, schafft er es nicht, ernst zu schauen. „Dasch war eine schlechte Idee ... es kommt ...“ Der Blondschopf öffnet leicht den Mund und atmet tief ein und aus. „Bist du schwanger? Werde ich Patenonkel?“ Geschockt reißt der Schwarzhaarige die Augen auf und starrt betreten auf die blonden Haare Narutos. „Ich glaube nisch, dass du der Onkel meiner Kotze sein willst ...“ „Wenn sie reden kann ...“ „Scheiße ... Alter .... Echt jetzt ...“ Der Blondschpf klammert sich fester an Sasuke, stützt sich an dessen Schulter ab und versucht mit aller Kraft auf die Beine zu kommen, die ungewöhnlich wackelig auf die Belastung reagieren, als wären sie tagelang nicht mehr gelaufen. Sich an der Wand abstützend findet er halbwegs sein Gleichgewicht wieder und reicht dem Uchiha die Hand. Sasuke ergreift diese, während er auf sehr umständliche Art und Weise ebenfalls versucht, sich zu erheben. Naruto fällt dabei fast wieder zu Boden, doch schließlich findet auch der Schwarzhaarige sein Gleichgewicht. Erschöpft legt der Blonde den Arm um den Uchiha und gemeinsam schwanken sie in Richtung Badezimmer. „Wir ... schaffen das ... oder?“ „Wenn ... wir fest daran ... glauben.“ „Das hascht du soo schön gesagt, Sasuke!“ Schwankend bleiben sie vor der Badezimmertür stehen, lachend in einem leicht komatösen Zustand. Zielsicher greift der Blonde nach der Türklinge, bekommt sie allerdings nicht in die Hand und schwankt anstatt dessen zwei Schritte zurück – zieht dabei den Uchiha mit sich, der sogleich zu Lachen anfängt. „Du Idiot! Du hast die Klinke verfehlt!“ „Hey! Mach es doch besser!“ Unbeirrt greift die Hand Sasukes nach der Klinke. Selbst überrascht von dem plötzlichen kalten Eisen in seiner Hand, legt sich ein Grinsen auf seine Lippen, während er die Tür aufschiebt. „Du schuldest mir 10000 Yen!“, behauptet der Uchiha wie selbstverständlich und tastet nach dem Lichtschalter. „Haben wir gewettet?“ Verwirrt löst sich der Uzumaki von seinem Kumpel, während das Licht von oben herab den Raum ausleuchtet. „Keine Ahnung ...“ Der Blondschopf presst seine Hand gegen die Badtür und lässt sie so wieder ins Schloss fallen. Er lacht lauthals aus einem ihm unerfindlichen Grund, bis er plötzlich verstummt und sich eine Bleiche über seine sonst so gebräunte Haut legt. Er hält sich eine Hand vor dem Mund, schwankt im Zickzack auf das Klo zu, fällt sogleich hart auf die Knie und übergibt sich lautstark. Angewidert verzieht der Schwarzhaarige das Gesicht, gesellt sich langsam zum Blonden und lässt sich pendelnd neben ihm nieder. „Dasch war eklig, Alter, du klangst wie ein Tyrannosaurus Rex.“ Sasuke stützt sich an dem Badewannenrand in seinem Rücken ab und schmunzelt amüsiert. Langsam wandert der Blick Narutos zu seinem Kumpel. Aus halb geöffneten Augen sieht er ihn erschöpft an, die Arme an der Klobrille abstützend, der Rücken gekrümmt. „Sorry, dass ich nicht wie ein Mädchen kotze. Echt jetzt!“, motzt er dann leise rum und richtet seinen Blick wieder auf die Klobrille. „Ich verzeih dir ...“ Sanft klopft der Uchiha auf die Schulter des Blonden, streicht über dessen Rücken, als er sich erneut übergeben muss. „Das ist echt widerlich ...“, nuschelt Sasuke leise, während er den Mund verzieht. Als ihm der Geruch der Kotze in die Nase steigt, beschleicht ihn ein ungutes Gefühl – Übelkeit. Mit einem Mal sammelt sich ungewöhnlich viel Speichel in seiner Mundhöhle, während sein Magen sich stark zusammen zieht ... „Scheiße ...“, ist sein letztes Wort, ehe er sich auch schon zur rücklings liegenden Badewanne beugt und ihm der Mageninhalt mit einem Mal die Kehle hinaufsteigt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)