The Meaning Of Friendship von Satoni (wird überarbeitet | NaruSasu | SasuNaru | AU) ================================================================================ Prolog: H A P P Y . B I T H D A Y --------------------------------- - H A P P Y B I T H D A Y - Von hysterischen Müttern, Peter-Pan, Zukunftsplänen und verlorenen Traditionen „Du willst nach New York?“ „Genau.“ „Ganz allein?“ „Exakt.“ „Nur weil da eventuell irgendwo Sasuke lebt?“ „Japp!“ Ich schiebe mir ein Stück Kuchen in den Mund und blicke neugierig zu meiner Mutter auf, die mir sicher gleich an die Gurgel gehen wird. Sollte ich vielleicht doch die Flucht ergreifen? Ihre Ader pulsiert schon wieso so bedrohlich. Ich muss unwillkürlich bei ihrem Anblick schmunzeln. Nein, ich glaube, ich möchte sehen, wie sie explodiert. Gleich geht’s los... „Okay, verstehe ...“, drei, „Ich hab da nur noch eine kleine Frage, mein Sohn ...“, zwei, „... sag mir ...“, eins, „... hast du sie noch alle? Was fällt dir eigentlich ein! Nur über meine Leiche, du kleiner ...“ Sie will nach meinen Kragen greifen, doch wird sie von meinem Vater aufgehalten, der sich schützend vor mich stellt. „So war das nicht gemeint, Naruto“, er sieht mich entschuldigend an. „Sie liebt dich sehr und fragt sich, warum du uns nicht schon vorher davon erzählst hast.“ Ja, sicher wollte sie nur das damit sagen. Ich schüttle leicht den Kopf. „Weil sie mir sonst den Kuchen vergiftet hätte.“ Noch ein Stück Kuchen landet in meinem Mund, während mich meine Eltern etwas fassungslos mustern. „Das hätte sie doch nicht gemacht, Naruto ...“ – „Oh doch, das hätte ich!“ Wutentbrannt befreit sie sich aus dem Griff meines Vaters, funkelt mich einen kurzen Moment lang böse an, während ihre Stirnader wild pulsiert und stapft dann fluchend in die Küche. Sie ist ein herzensguter Mensch, wirklich, aber wenn sie mal wütend ist, dann... dann will man ihr nicht im Dunkeln begegnen. Ich schüttle mich kurz und blicke dann zu meinen Vater hinüber. „Ist sie etwa sauer?“, frage ich dann scherzhaft und grinse schräg. Mein Vater seufzt kurz auf und lässt sich dann wieder auf den Stuhl neben mir nieder. Mit dem einen Ellenbogen stützt er sich am Tisch ab und sieht mich mit einer Mischung aus Besorgung und Ernsthaftigkeit an. „Bist du dir sicher, dass du das machen willst, Naruto?“, fragt er mich dann schon beinahe vorsichtig mit gedämpfter Stimme. „Aber so was von!“, antworte ich ihm prompt, um ihm zu zeigen, wie ernst mir das ist, wie viel es mir bedeutet und wie stur ich auf meiner Meinung beharren werden. „Und seit wann planst du das schon?“ Er schlägt lässig die Beine über einander und blickt mir fest in die Augen. „Seit dem Tag, an dem Sasuke mit seiner Familie verschwunden ist. Dass sie nun in New York leben, habe ich damals schon von einer Nachbarin erfahren“, ich stochere abwesend mit der Gabel in meinen Kuchen herum. „Ich habe viel gearbeitet, um mir das Flugticket kaufen zu können. Kannst du vielleicht ... Mum etwas beruhigen? Denn umstimmen wird sie mich nicht.“ Er sieht mich einen Moment lang an, ehe er seine rechte Hand hebt und diese zu meinen Kopf führt. Kurz darauf spüre ich auch schon seine Hand in meinen Haaren, die leicht durch meine Strähnen fährt. Ich wehre mich nicht groß dagegen. Nur dieses eine Mal. „Die Sturheit hast du eindeutig von ihr geerbt“, lächelt er dann. „Ich versuche mein Bestes, aber versprechen kann ich nichts.“ Er lässt wieder von meinen Haaren ab und sieht nachdenklich zu den zwei Kerzen auf dem Tisch. Eine Zwei und eine Eins. Eine bedeutungsvolle Zahl. Eine Zahl, die alles verändert. Eine Zahl, die jetzt mein Alter bestimmt. Volljährigkeit. „Mein kleiner Junge wird langsam erwachsen, hm?“ Er lächelt etwas melancholisch und sieht aus dem Fenster. Einundzwanzig. Irgendwie kann ich mich mit dem Alter noch nicht so ganz identifizieren. Das passt nicht zu mir. Irgendwie. Es klingt so alt. Dabei bin ich doch die Jugend in Person. „Ich werde nie erwachsen werden, Dad“, grinse ich dann frech und werfe eine Schokolinse nach ihm, die den Tisch verzieren. „Du leidest wohl am Pansyndrom, hm?“ Er sieht mich belustigt an. Ich stutze und runzle verwirrt die Stirn. Was soll das denn jetzt heißen? „Hey, kein Grund mich zu beleidigen ...“, protestiere ich dann leise, verschränke die Arme vor der Brust und fange an zu schmollen. „Weißt du überhaupt, was das ist?“ Mein Vater lacht beherzt und schaut mich weiterhin lächelnd an. „Nein, aber es klang nicht nett ...“ Ich lege die Stirn weiter in Falten und schaue ihn eingeschnappt an. „Peter-Pan - der Junge, der nie erwachsen werden wollte. Den Rest muss du dir selbst erdenken“, erklärt er mir dann lächelnd. Hm. Pansyndrom ... Peter-Pan ... nicht erwachsen werden wollen ... „Ah, ich habs!“ Ich grinse ihn wissend an und nicke mehrmals. „Und? Hab ich dich damit jetzt beleidigt?“ „Nein. Sogar ziemlich gut getroffen würde ich sagen“, antworte ich kleinlaut und kratze mich verlegen am Hinterkopf. Ein lautes Klingeln durchdringt plötzlich den Raum und lässt mich sofort aufspringen. „Das sind sicher Sai und Sakura!“, grinse ich dann breit, laufe vom Wohnzimmer aus in den Flur hinein und reiße sogleich die Haustür auf. Mit viel Schwung, ohne daran zu denken, dass ich dabei ein paar Schuhe bei Seite schleudere. „Aaalles Gute, Narutooooo!“ Eine tiefe Stimme brüllt mir schon beinahe entgegen. Ich zucke erschrocken zusammen. Nein, das sind definitiv nicht Sakura und Sai. Es folgt ein herzhaftes Lachen und ehe ich mich dagegen wehren kann, werde ich auch schon in eine kräftige Umarmung gezogen. Und wenn ich kräftig sage, dann meine ich auch: kräftig. „Du ... erdrückst ... mich ... alter Sack!“, bekomme ich mit aller Mühe gequält heraus und werde auch schon wieder mit einem lauten Lachen los gelassen. Schwer atmend halte ich mir kurz die Brust. Er hat es wohl echt drauf angelegt, mich zu erdrücken. Echt jetzt. „Du bist ja richtig groß geworden“, lächelt mich Tsunade dann an. „Alles Gute, Naruto.“ Sie boxt mir grob in die Seite, als sich unsere Blicke treffen und entledigt sich ihrer Schuhe. Ja, so liebevoll ist sie immer zu mir. Ich streife mir kurz lächelnd über den Arm. Okay Leute, genug das Geburtstagskind gequält. „Schön, dass ihr kommen konntet.“ Mein Vater steht plötzlich lächelnd hinter mir und bettet beide Hände auf meine Schultern. Der alte Mann erwidert das Lächeln breit, blickt uns aber dann fragend an, als er sich kurz umsieht. „Nanu? Wo hast du denn deine reizende Frau gelassen, Minato?“, kommt es dann etwas verwundert von Jiraiya. Ich lächle entschuldigend, als sein [i[Naruto-du-hast-doch-wieder-was-ausgefressen-Blick auf mich fällt und streife mir verlegen durchs Haar. „Die zerreißt sicher gerade Kinderfotos von mir ...“ „Du willst also nach New York?“ „Japp.“ „Um deinen Freund Sasuke zu finden?“ Ich seufze bei der Frage. Geht das wieder so los, ja? Wissen die denn alle nicht, was wahre Freundschaft bedeutet? Theatralisch sacke ich auf meinen Stuhl zusammen und raufe mir verzweifelt durchs Haar. „Genau“, antworte ich dann etwas genervt, während mein Kopf Bekanntschaft mit der Tischplatte macht. „Auch wenn du keine Ahnung hast, wo du überhaupt suchen sollst?“ „Exakt.“ Ein Bisschen kopflos gehe ich schon an die Sache ran, aber mehr Informationen hatte die alte Frau nun mal nicht. Zumal sie fast einen Herzinfarkt bekommen hat, als ich sie damals etwas psychopatisch an den Schultern gepackt hatte und sie nach Sasuke ausgefragt habe. Ich kann nur hoffen, dass sie sich beim Namen der Stadt nicht vertan hat ... das wäre sonst irgendwie ein wenig unpraktisch. Unweigerlich huscht ein Grinsen über mein Gesicht. Die Frau dachte sicher, ich sei verrückt. In diesem Moment war ich das eigentlich auch. Ein bisschen. Nur ein Bisschen. Aber wie soll man sonst reagieren, wenn der beste Freund einfach spurlos verschwunden ist. Samt Familie. Das Haus leer. Keine Nachricht. Nichts. Und nur ein "Zu Verkaufen"-Schild im Vordergarten. Rote Schrift auf weißem Grund. Ich habe es umgetreten. Aus Versehen versteht sich. „DAS nenne ich Mut, mein Junge!“ Verwirrt blicke ich zu meinem Patenonkel auf, der mich breit grinsend anschaut. Tsunade verpasst ihm kurzerhand einen Schlag auf den Hinterkopf. Ich muss kurz auflachen, doch vergeht mir das Lachen ganz schnell wieder, als mich Tsunades Todesblick trifft. Ich blinzle sie nervös an und schlucke schwer. Ich kenne diesen Blick nur zu gut. Nur frage ich mich, warum er immer mir zugeworfen wird ... „Und wo willst du schlafen? Wo willst du arbeiten? Wie willst du Geld verdienen? Und wo willst du anfangen zu suchen? Wo hast du nur deinen Kopf? Denkst du überhaupt irgendwann mal über dein Handeln nach? So läuft das Leben nicht, Naruto! Werd erwachsen!“ Eine Frage nach der anderen prasselt erbarmungslos auf mich herab. Ich habe ehrlich gesagt auf keine davon eine Antwort. So viel planen liegt mir einfach nicht. Hauptsache ich habe das Flugticket und ein Ziel. Mehr brauche ich zur Zeit nicht. „Das wird sich schon irgendwie ergeben.“ Ich grinse zuversichtlich und deute ihr mit der Hand, sie solle runter kommen. Es hat sich doch bisher immer alles irgendwie ergeben. Wieso sollte es diesmal also anders laufen? Tsunade sieht mich kurz misstrauisch an und seufzt dann entmutigt. „Du bist ja so ein Träumer, Naruto. Ein hoffnungsloser Träumer." Sie lächelt leicht und streicht sich kurz durchs Haar. „Deine Mutter muss krank vor Sorge sein, so, wie ich sie kenne. Seltsam, dass sie dir noch nicht den Kopf abgerissen hat." Bedrohlich lässt sie ihre Fingerkuppen knacken und beugt sich nach vorne. „Vielleicht sollte ich das für sie übernehmen ...“ Ihre grünen Augen funkeln mir entgegen. Erschrocken zucke ich zusammen und halte abwehrend meine Hände hoch. Und ich habe gedacht, ich käme da heile raus ... wahrscheinlich bin ich wirklich ein Träumer. Und wenn schon. „Hey, ich hab heute Geburtstag!“ Meine Argumentation lässt zu wünschen übrig, ja, ich weiß. Hilfesuchend schaue ich zu Jiraiya, der mir nur belustigt eine Grimasse schneidet. Ich schaue ihn verständnislos an. Ist das sein Ernst? Wirklich? Er lässt mich auf dem Schlachtfeld allein? Das merke ich mir. „Naruto!“ Oh, meine Rettung, oh, ich bin gerettet! Mit funkelnden Augen strahle ich meinen Vater an. Etwas verwirrt mustert er uns, scheint zu verstehen und lacht kurz auf. „Und? Wie ist es gelaufen?“ Meine Stimme überschlägt sich beinahe vor Neugierde, während er sich wieder auf den Platz neben mir niederlässt. Er seufzt und lässt seinen Blick kurz in die Runde gleiten. „Sie lässt es sich durch den Kopf gehen." „Hurra!“, platz es ungehalten aus mir heraus und falle fast vom Stuhl. „Hey hey, das heißt nicht, dass sie damit einverstanden ist“, versucht er dann meine Euphorie zu bremsen und zieht mich wieder sanft zurück auf den Stuhl. „Aber immerhin heißt es auch nicht, dass sie es nicht ist.“ Ich grinse breit und werfe mir prompt ein paar Schokotaler in den Mund. „Da hat er Recht“, stimmt mir Jiraiya dann zu und zwinkert mir unterstützend entgegen, worauf er aber einen weiteren Schlag seitens seiner Frau einstecken muss. Ich grinse triumphal. Das geschieht ihm Recht. Das ist die Rache für das feige Grimassen-schneiden. Fast im selben Moment durchdringt ein lautes Sirren das Haus und lässt mich aufschrecken. „Ich geh schon!“, sage ich dann rasch und springe auch schon wieder auf. Das müssen jetzt aber wirklich Sakura und Sai sein. Mit einem Ruck reiße ich wieder die Haustür auf und muss unwillkürlich grinsen, als ich die Beiden vor mir stehen sehe. „Happy Birthday, Narutooo“, flötet mir Sakura entgegen, lächelt breit und hält mir ein kleines Präsent hin, welches ich dankend annehme. Sie umarmt mich kurz und tritt an mir vorbei ins Wohnzimmer, nachdem sie aus ihren Schuhen geschlüpft ist. Hinter ihr tritt auch schon Sai in den Flur, der mich auch mit einem Lächeln begrüßt. „Alles Gute, Naruto!“, auch er reicht mir ein Geschenk mit einer kleinen Karte anbei, „Die Karte ist von uns beiden. Sakura meinte, dass ein paar nette Worte nicht schlecht wären. Ich durfte auch die Karte aussuchen!“, erklärt er mir dann voller Stolz. Neugierig mustere ich das Kärtchen und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Drei kleine Bären also. Und der in der Mitte trägt ein kleines Hütchen. Typisch Sai. „Danke!", grinse ich ihn dann an und lege die Präsente auf der Kommode im Flur ab. Ich schließe die Tür hinter ihm und will ihm gerade folgen, als mich etwas am Arm packt und zurückhält. Verwirrt blicke ich mich um, sehe wie mein Handgelenk umklammert wird und treffe kurz darauf auf die Augen meiner Mutter. „Wann wirst du fliegen?“, fragt sie mich dann ernst. Ich schlucke schwer. „Morgen früh um 10:45 geht mein Flug von Hanada aus“, erkläre ich ihr dann vorsichtig. Einen Moment lang schweigen wir uns an. Als sie ihre Hand hebt, kneife ich reflexartig meine Augen zusammen, doch spüre ich keinen Schlag auf meiner Wange, wie eigentlich erwartet. Behutsam fährt ihre Hand stattdessen über meine Wange, ehe sie mich in ihre Arme schließt und leise seufzt. „Oh, Naruto ...“, ich spüre, wie sie leicht den Kopf schüttelt und mich dann traurig ansieht. „Wenn du mir nicht mindestens alle zwei Tage schreibst oder mich anrufst, dann komme ich persönlich nach und drehe dir den Hals um“, spricht sie mir dann liebevoll zu und presst die Lippen fest aufeinander, während sich ihre Stirn besorgt in Falten legt. Meine Mundwinkel heben sich innerhalb von Millisekunden. „Wenn du mich überhaupt findest in der großen Stadt", grinse ich dann und strecke ihr neckend die Zunge entgegen. „Ich bitte dich. Eine Mutter weiß immer, wo ihr Sohn ist. Da mach dir mal keine Sorgen“, lacht sie dann auf und lächelt mich an. „Aber nun, lass uns erstmal deinen Geburtstag weiter feiern ..." „Danke, Mama....“, flüstere ich noch, ehe sie mich wieder mit ins Wohnzimmer zieht. * * * * * „Du starrst schon die ganze Zeit auf dein Handy, erwartest du einen Anruf?“ „Nein.“ Ich packe mein Handy bei Seite und schaue fragend zu meinen Bruder, der im Türrahmen meines Zimmers steht und mich schon eine ganze Weile zu beobachten scheint. Sein Blick ruht auf mir. „Hast du sonst nichts Besseres zu tun, Itachi?“ Ich lächle etwas amüsiert und lehne mich zurück, was dem Stuhl ein Quietschen entlockt. „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen“, er schaut zum Kalender an der Wand, „Der 10. Oktober, Sasuke. Hat nicht irgendjemand heute Geburtstag?“ Fast schon erwartungsvoll sieht er mich an, während seine Hände in den Hosentaschen verschwinden. „Hmh“, mache ich nur und drehe mich mit samt Stuhl in Richtung Fenster. Die Dämmerung hat bereits begonnen. In der Ferne kann ich den Central Park sehen. Ich seufze. Er weiß genau, wer heute Geburtstag hat und fragt dennoch nach. Typisch. „Willst du ihm nicht wenigstens zu seinem 21. Geburtstag gratulieren? Er würde sich sicher freuen“, fragt er mich dann mit ruhiger Stimme und ich höre, wie er näher tritt. Das Laminat verrät ihn. „Nein", erwidere ich kurz und stütze mein Kinn in meine rechte Hand, die von der Lehne gestützt wird. „Wieso?", will er dann wissen, woraufhin ich die Augen verdrehe. „Ich habe seine Nummer nicht", erkläre ich ihm ruhig. Eine Lüge. Aber ich lasse sie so stehen. „Und wenn du sie hättest, würdest du dann anrufen?“ Seine Neugierde ist heute wohl nicht zu stoppen. Ich seufze genervt auf und fahre mir durchs Haar. „Nein", wiederhole ich anschließend mit etwas Nachdruck in der Stimme. „Hmh“, ich höre, wie er wieder kehrt macht. Kurz bevor er mein Büro wieder verlässt bleibt er allerdings stehen. „Ob der Kleine auch so oft an dich denkt, wie du an ihn?“, dann schließt sich die Tür und er lässt mich mit den Worten allein. * * * * * - Vier Jahre zuvor - „Steht auf, Idiot!“ Mit einem Rutsch zieht Sasuke die Vorhänge auf und lässt die Sonne erbarmungslos das Zimmer durchfluten. So erbarmungslos, dass sich tatsächlich im Bett etwas regt und komische Laute von sich gibt, die nicht ganz als Worte identifiziert werden können. Müde wird an der Decke gezogen und langsam mit den Beinen gestrampelt, sodass sich ein nackter Fuß ans Tageslicht verirrt und leicht zu zucken beginnt. „Wie spät ist es denn?“, grummelt der Blondschopf dann leise und zieht murrend die Decke über den Kopf, um der Helligkeit zur entgehen. Dabei wird nun auch der zweite Fuß entblößt und muss sich dem Licht entgegenstellen. Allein gelassen von dem eigenen Träger, fängt dieser Fuß nun auch mit den Zähnen an zu zucken. „Halb zehn“, antwortet der Schwarzhaarige knapp und sieht wieder zum Bett. Das Zucken fällt ihn sofort auf. Kurz überlegt er, ob er nicht einfach nach den Füßen des Blonden greifen soll, doch fällt ihm gleichzeitig ein, was beim letzten Mal passiert ist, als er das tat. Ein blaues Auge braucht er heute nun wirklich nicht. Er seufzt und schmunzelt leicht. Der Tritt war nicht ohne. Wirklich nicht. Aber irgendwie war es auch lustig. Naruto kann wie ein Mädchen kreischen. „Und wieso bist du so früh schon hier?“, stöhnt der Blonde dann leicht empört und schaut vorsichtig unter seiner Decke hervor zu Sasuke. Eingeschnappt schnaubt er ihm entgegen und sieht ihn abwartend an. Der Angesprochene hebt skeptisch eine Augenbraue und blinzelt Naruto als Antwort zunächst verständnislos an. „Du hast Geburtstag vielleicht?“, antwortet er dann seinem Gegenüber mit einer rhetorischen Frage und verschränkt die Arme vor der Brust. „Echt?“ Mit einem Ruck schnellt Naruto in die Höhe und schlägt die Decke grob zur Seite. Seine Augen funkeln vor Freude in der frühen Mittagssonne, während sein Lächeln seine schlechte Laune vergessen lässt. „Wie kann man vergessen, dass man Geburtstag hat?“ Sasuke stöhnt abfällig und sieht den Blonden ohne jegliches Verständnis an. „Das mach ich mit Absicht, damit ich mich umso mehr freue!“, grinst Naruto dann breit und erhebt sich, „Und was machen wir heute?“, fragt er anschließend beiläufig, während er sich von Kopf bis Fuß ausgiebig zu strecken beginnt. Seine Fersen verlassen sogar kurz den Boden, während seine Arme sich der Decke entgegen dehnen. Da nur eine Boxershorts seinen Körper bedeckt, tapst der Blonde auch schon auf seinen Kleiderschrank zu. Voller Elan reißt er ihn auf und sucht nach einen brauchbaren, aber auch sauberen Shirt, was sich als nicht allzu einfach erweist. „Das Gleiche, wie jedes Jahr“ Sasuke beobachtet ihn einen Moment lang, vielleicht auch zwei, greift dann nach dem Päckchen, welches er zuvor auf Narutos Schreibtisch abgelegt hatte und lässt es kurz in seinen Händen verweilen. „Also Ramen zum Frühstück bei Ichirakus, Mittags in den Zoo und Abends Filmmarathon“, grinst der Blonde dann breit und zieht sich ein sauberes, auch noch orangenes T-Shirt über den Kopf. Gesucht und gefunden. „Hier, fang!“ Naruto schaut erschrocken auf und schafft es gerade so in der Drehung das kleine Päckchen aufzufangen, welches Sasuke ihm zugeworfen hat. „Ich dachte wir schenken uns nichts?“ Etwas verwirrt betrachtet er das Geschenk in seinen Händen und runzelt leicht die Stirn, während sein Gegenüber sich auf dem Bett niederlässt. Blaues Papier umschließt das Päckchen, welches trotz seiner kleinen Größe recht schwer in der Hand liegt. „Du hast dich doch auch nicht daran gehalten“, argumentiert Sasuke dann. „Mach es einfach auf“, fordert er seinen Kumpel anschließend auf, lässt sich rücklings auf die weiche Matratze fallen und verschränkt die Arme hinter dem Kopf, wodurch sein schwarzes T-Shirt ein Stück weit nach oben rutscht. Sein Blick richtet sich auf die Decke, während der Geruch, der nach Schlaf riechenden Bettbezüge ihn umhüllt. Er hört, wie Naruto neugierig das Geschenkpapier aufreißt und Sekunden später scharf die Luft einzieht. Es herrscht kurz eiserne Stille, bis der Blonde vorsichtig das Wort ergreift. „Das is nicht dein Ernst ...“, presst er dann fassungslos hervor. Seine Stimme klingt heiser. „Da du dein Handy letztens im Klo ertränken musstest, dache ich mir, du könntest ein Neues gut gebrauchen“, erklärt der Angesprochene ihm dann mit ruhiger Stimme und schließt die Augen. „Auch wenn ich weiß, dass du mich so sicher wieder mit SMS’s bombardierst" Zu 50% bestehen diese Nachrichten immerhin aus Smileys. Naruto geht sehr fahrlässig mit diesen Zeichen um. Man muss nicht erwähnen, dass das Sasuke missfällt. „Das kann ich nicht annehmen, Sasuke“, entgegnet der Blonde bestürzt und presst fest die Lippen auf einander. Fest entschlossen, das Geschenk nicht anzunehmen. „Doch, das kannst du", seufzt der Schwarzhaarige dann leicht gelangweilt. „Aber-", versucht Naruto ihm zu widersprechen, wird dabei allerdings prompt unterbrochen. „Kein ‚Aber’. Versuch es diesmal einfach besser zu behandeln, als dein Altes“, Sasuke richtet sich wieder auf und sieht seinem Gegenüber direkt in die Augen, „Noch ein Handy werde ich dir sicher nicht schenken ... Trottel!“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)