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Die Kraft der Herzen für eine Person

von

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Ragnarök

„Master, bitte passt auf euch auf.“

Mit diesen Worten hatte Mirajane Makarov vor einem Tag verabschiedet. Die anderen Mitglieder der Gilde fragten sich, was der Rat wohl diesmal wieder zu bemängeln hatte. Sie hatten doch diesmal nichts angestellt. Der Master hatte sie darum gebeten, keine Aufträge anzunehmen, bei denen sie ihre Magie sonderlich stark entfesseln mussten. Warum er das wollte, hatte er nicht gesagt. Ja, selbst von Natsu hörte man nicht, dass er wieder etwas zerstört hatte. Was man bei ihm eigentlich schon hätte hören müssen.

Happy saß auf dem Tresen der Bar und sah nach draußen. Er hoffte sehr, dass Natsu wieder zurück kommen würde. Seit eineinhalb Tagen war er nun auf diesem Auftrag und es war wirklich seltsam, dass man nichts von ihm hörte. Da kam Lucy auf die blaue Katze zugelaufen und sah ihn strahlend an.

„Sieh mal was ich hier habe, Happy!“

„Eine Zeitschrift…“ Er klang nicht sonderlich interessiert an dem zusammengehefteten Papierstapel.

„Aber nicht irgendeine! Das ist der Weekly Sorcerer! Wenn irgendwo etwas über Natsus Gewaltausbrüche steht, dann hier drin! Sollen wir mal nachsehen?“

Happy nickte so viel und so schnell er konnte. Würde dort wirklich ein Bericht von Natsus momentanen Auftrag stehen? Er wünschte es sich sehr.
 

„Wir hatten mit mehr Gildenmeistern gerechnet…“

„Dann hättet ihr eure Einladung etwas früher absenden müssen“, sagte Bob, der Gildenmeister von Blue Pegasus.

„Oder ihr hättet angegeben um was es geht“, fügte Goldmine, der Master von Quatro Cerberus hinzu.

„Wir könnten aber auch einfach anfangen, um zu erfahren worum es geht.“ Alle drehten sich zu der Quelle der Stimme um. Bob musste lächeln und auch Goldmine konnte nicht anders.

„Wir haben uns schon gefragt, ob ihr euch diesmal nicht einmischen wollt“, sagte eines der Ratsmitglieder.

„Auch wenn jetzt nur drei Gildenmeister gekommen sind, so sollten wir beginnen.“ Die drei Gildenmeister warteten gespannt darauf, was sie zu hören bekommen würden. Org erhob sich um zu berichten.

„Wie es scheint, gibt es ein mehr oder weniger großes Problem“, begann er. „Ihr habt die Einladung zu diesem Treffen zwar schon gestern Mittag erhalten, doch der eigentliche Beginn unserer Sorge war am Abend zuvor. An jenem Abend haben wir eine Nachricht erhalten, eine Nachricht in der man uns dazu auffordert einen Gefangenen frei zulassen und einer Gilde auszuhändigen. Diese Gilde wurde namentlich in der Nachricht erwähnt. Es handelt sich um eine dunkle Gilde.“

„Sie wollen, dass ihr einen gefangenen Magier frei lasst?“, fragte Bob noch einmal erschrocken nach.

„Ja, einen sehr gefährlichen!“, antwortete wieder einer der anderen Ratsmitglieder.

„Um welchen Magier handelt sich dabei?“, wollte Goldmine wissen. Makarov und Bob sahen ebenfalls fragend zu den Ratsmagiern auf.

„Ja, ihr Sesselfurzer vom magischen Rat“, erklang eine Stimme von irgendwoher. „Helft meinem Gedächtnis doch mal auf die Sprünge!“ Ein Schatten wurde sichtbar und zu guter Letzt erkannte man einen jungen Mann mit langem dunkelblondem Haar. Ein gieriges Grinsen war in seinem Gesicht zu sehen.

„Sag, wer bist du!?“ Org war sichtlich überrascht, dass es einem unbekannten, und noch dazu ungeladenen, „Gast“ gelang, sich in die Versammlung zu schleichen.

„Ich?“, kicherte der junge Mann. „Man nennt mich Haze und ich bin hier, um eure Entscheidung zu erfahren.“

„Bist du etwa ein Mitglied dieser dunklen Gilde?“, fragte Makarov ernst. Das leise Lachen des Mannes war ihm Antwort genug.

„Wir werden keinen Magier frei lassen, auch wenn du ihn schon mitnehmen wolltest. Du kannst ihn aber gern im Gefängnisturm besuchen. Es ist nur fraglich, ob du wieder herauskommst…“

„Ich würde ihn aber gern mitnehmen und nicht nur besuchen…“, lächelte der Eindringling und legte den Kopf schief. „Ansonsten nehme ich ihn gewaltsam mit!“

„Dann lass es uns noch einmal wiederholen“, begann Guran Doma. „Wir werden, wer auch immer es sein sollte, ihn nicht frei lassen!“

„Schade…“, seufzte Haze und zuckte mit den Schultern. „Selbst schuld!“

Plötzlich hörte man eine Explosion und das ganze Gebäude schien zu wackeln.

„Was geht hier vor?!“, wollte Goldmine von Haze wissen.

„Ich sagte doch, dass ich ihn wenn nötig gewaltsam mitnehme!“

„Du wirst doch wohl nicht…!“ Org war entsetzt. Hatte dieser Typ etwa weitere Mitglieder mitgebracht? Er grinste finster und lachte laut auf.

„Laharl! Was ist geschehen! Antworte!“, befahl das Oberhaupt des Rates. Doch er bekam keine Antwort. Also versuchte er es erneut, aber nicht bei Laharl.

„Doranbalt!“ Doch auch er antwortete nicht.

„Meister… Guran…“, hörte man Laharls schwache Stimme vom Eingangsbereich. „Sie sind uns überlegen…“

„Wie meinst du das?!“

„Es sind einfach zu viele…“, erklärte der junge Mann mit letzter Kraft, ehe er zusammenbrach. Wut machte sich im Ratsoberhaupt breit und das Gebäude begann erneut zu zittern. Doch beruhigte es sich wieder, als Guran Doma eine Idee hatte.

„An alle Runenmagier!“, rief er aus. „Positioniert euch im Gefangenenturm und bewacht die Türen der Zellen! Bekämpft jeden Eindringling!“ Nach dieser Mitteilung wandte er sich den drei Gildenmeistern zu.

„Ich tue das nur äußerst ungern, aber werdet ihr helfen den Gegner zu bezwingen?“ Die drei Gildenmeister sahen sich an, als würden sie sich allein über ihre Gedanken beraten. Schließlich drehten sie sich wieder den Ratsmitgliedern zu und nickten einstimmig.

„Dann macht euch auf den Weg“, sagte Org und deutete auf das große Tor, das sich gerade durch seine Magie öffnete. Makarov wandte sich noch einmal kurz an Haze.

„Was für eine Gilde seid ihr nur, dass ihr es sogar wagt den Rat anzugreifen…“

Der junge Mann mit dem langen blonden Haar grinste. „Wir sind die Gilde des Untergangs! Wir sind Ragnarök!“
 

„Happy, jetzt mach doch nicht so ein langes Gesicht…“, versuchte Lucy die blaue Katze aufzumuntern. „Wer weiß, vielleicht kommt er ja heute Abend wieder.“

Aber Happy starrte weiterhin geradeaus auf die Straße hinaus. Es war wie er befürchtet hatte: Im Weekly Sorcerer stand nichts von Natsus Auftrag. Er hatte sich deshalb auch keine Hoffnungen gemacht, aber gewünscht hätte er es sich schon.

„Er ist also immer noch nicht zurück?“, erklang eine weibliche Stimme hinter Lucy.

„Elsa! Du bist wieder zurück?“

„Ja. Das war keine große Sache…“, erklärte die rothaarige Frau. „Um auf meine Frage von gerade zurückzukommen…“

„Ja…“ Lucy senkte den Kopf und sah ebenfalls etwas besorgt aus. „Natsu ist immer noch nicht zurück. Sogar im Weekly Sorcerer stand nichts.“ Elsa verstand und legte der Blondine beide Hände auf die Schultern, was sie aufblicken lies.

„Mach dir keine Sorgen! Natsu ist stark!“

Lucy lächelte und nickte. „Ja!“

„Der Hitzkopf hat sich wahrscheinlich nur wieder verlaufen!“

„Das musst du gerade sagen, Gray?“, fragte Mirajane, die wieder leicht rot lächelte. „Außerdem, Gray…“

„Was denn? Was gibt’s Mira?“

„Deine Klamotten…“ Sie deutete auf ihn, worauf er einen erschrockenen Schrei ausstieß. Happy, der dieses Gespräch mit verfolgt hatte, musste lächeln, auch wenn ihm nicht danach war.

„Bei euch ist es immer so lustig“, hörte man eine kichernde Mädchenstimme vom Eingang.

„Nanu? Erika, was machst du denn hier?“, fragte Elsa, als sie das Mädchen erkannte.

„Ich bringe eine Blumenlieferung für Evergreen. Ist sie da?“

„Evergreen ist im Mädchenwohnheim, aber sag mal Erika…“, begann Lucy. „War Natsu nicht mit dir bei einem Auftrag?“

„Ein Auftrag?“ Erika sah die Fairy Tail Magier verwirrt an. „Was denn für ein Auftrag?“ Lucy sah nun irritiert zu Elsa, die wiederum verwirrt zu Lucy schielte.

„Natsu hat einen Auftrag angenommen, den du hier aufgehängt hast, Erika…“, erklärte Elsa dem Mädchen mit dem langen azurblauen Haaren, welches nur den Kopf schüttelte.

„Ich habe keinen Auftrag ausgehängt und bin auch nicht mit Natsu zu einem aufgebrochen. Um was ging es denn in dem Auftrag?“

„In dem Auftrag stand, dass du eine seltene, auf dem Berg Hakobe wachsende Blume finden und untersuchen möchtest“, mischte sich nun auch Happy ein, in dessen Stimme Besorgnis mitschwang.

„Ich muss euch enttäuschen, aber ich habe keinen Auftrag ausgehängt…“, sagte Erika entschuldigend und verbeugte sich. Elsa, Lucy und Gray sahen sich ernst an und fassten wohl einen Entschluss.

„Ob er wohl…“, begann Elsa.

„In eine Falle gelaufen ist?“, beendete Gray die Frage.

Happy konnte es nicht glauben. Natsu in eine Falle getappt? Das konnte doch nicht sein! Er flog raus auf die Straße und holte tief Luft.

„AYE!!!“, schrie der Kater so laut er konnte. „AYEEE!!!“ Tränen bildeten sich in seinen Augen und er schrie noch einmal so laut er konnte und mit aller Kraft.

„AYEEE!!!“ Die Tränen rollten ihm über die Wangen und sein Zauber löste sich, sodass er zu Boden fiel. Doch waren die anderen drei ihm nach draußen gefolgt und Elsa konnte ihn noch rechtzeitig auffangen.

„Happy…“ Traurigkeit schwang in der Stimme Titanias mit und sie drückte den blauen Kater fest an sich.

„Er ist nicht gekommen…“, schluchzte er. „Er hat doch gesagt… Er hat doch gesagt, dass er wieder da ist, bevor ich Aye sagen kann… Aber er ist nicht gekommen! Natsu du Lügner!“

Gray sah betroffen zu Boden und auch Lucy weinte mittlerweile.

„Keine Angst Happy! Wir werden ihn finden und wieder zurückbringen! Ich verspreche es dir!“, sagte Elsa und hielt Happy ihren kleinen Finger hin, der mit seiner Pfote einhakte.
 

Als die Sonne langsam begann unterzugehen, war Happy des Weinen müde geworden und eingeschlafen. Elsa bettete ihn auf einem weichen Kissen und ging zu Lucy und Gray hinüber, die bei Mirajane am Tresen saßen. Die beiden hatten nachgefragt, ob es denn wirklich Erika war, die den Auftrag ausgeschrieben hatte.

„Wenn ich so darüber nachdenke… Dieses Mädchen sah zwar aus wie Erika, aber sie verhielt sich ganz anders“, erklärte sie.

„Wie meinst du das, Mira?“

„Nun ja, als sie hereinkam hatte sie einen ganz ernsten Blick und schien nur auf Natsu zu achten. Sie hat noch nicht einmal gegrüßt und das macht sie immer. Sie ist immer ein so fröhliches Mädchen. Des Weiteren hatte sie den Auftrag wirklich erst aufgehängt, als man hörte, dass Natsu arbeiten gehen wollte.“

„Du meinst also es könnte sich um…“

„…jemanden handeln, der die Magie Mirror beherrscht?“, beendete die Weißhaarige Elsas Frage. „Ja, das glaube ich!“

„Was ist Mirror?“, wollte Lucy wissen. Von dieser Magie hatte sie noch nicht gehört.

„Es erlaubt dem Anwender eine Person zu kopieren“, erklärte ihr Gray. „Es sind schon viele Magier dieser Magie zum Opfer gefallen.“ Lucy verzog das Gesicht. Mit dieser Magie wollte sie wirklich keine Bekanntschaft machen.

„Das ist ja fast so wie Gemini…“, stellte sie anschließend fest.

„Aber auch nur fast…“ Die rothaarige Magierin sah sehr ernst aus. Sie machte sich wirklich Sorgen um Natsu. Also beschlossen sie zum Berg Hakobe aufzubrechen, auch, wenn es bereits dunkel wurde. Das war die einzige Spur die sie hatten und ihre einzige Hoffnung ihn zu finden.
 

Es war dunkel und die Luft ziemlich feucht. Als Natsu aufwachte roch er sofort etwas modriges, was ihn daraus schließen ließ, dass er sich in einem Keller oder etwas ähnlichem befand. Was ihm natürlich sofort auffiel, waren die Gitterstäbe, die seinen Weg nach draußen versperrten. Vor der Zelle, in der sich Natsu befand, brannten ein paar Fackeln. Gerade genug, um den Raum zu erhellen. Da vernahm er auf einmal Schritte und konnte nicht glauben, wer da vor ihm stand.

„Erika?“, fragte er ungläubig. „Was hat das zu bedeuten?!“

„Thihihi!“, kicherte sie. „Was das zu bedeuten hat? Was wohl, du bist unser Gefangener!“ Natsus Entsetzen war groß und als er den Gitterstäben näher kam, sie sogar umfasste und fragen wollte, warum sie das getan hatte, durchfuhr ihn ein brennender und stechender Schmerz. Als er die Stäbe endlich loslassen konnte, wurde er leicht nach hinten gestoßen und landete auf dem feuchtem Boden.

„Ich an deiner Stelle würde diese Stäbe nicht anfassen. Sonst erleidest du nur noch mehr schmerzen!“, sagte die kleine Blumenverkäuferin.

„Du bist nicht Erika…“, stellte der Dragonslayer fest. „Wer bist du wirklich!“

„Oh! Du bist schlauer als ich dachte“, spottete die junge Frau, deren Stimme nun boshafter klang. Sie ging zu einer Säule und lief einmal darum. Das Haar, das im einen Moment noch Azurblau war, färbte sich grau. Auch hatte sich ihre Größe geändert. Sie war nun locker zwei bis drei Köpfe größer als Erika.

„Mein Name ist Zealotus! Und du bist nun Gefangener unserer Gilde!“

„Ach ja? Wie unpassend, ich müsste nämlich dringend nach Hause. Happy wartet auf mich!“, sagte der Feuermagier unbeeindruckt.

„Das nenne ich Pech…“, erwiderte die Frau darauf gleichgültig. „Am besten du schläfst noch eine Runde…“ Bei diesen Worten hob sie ihre Hand und Natsu wurde wieder Müde.

„Ist das etwa… die Schlummermagie… Sleep?“ Die Antwort auf diese Frage konnte er schon gar nicht mehr wahrnehmen. Denn er war, wieder, unfreiwillig ins Land der Träume geschickt worden.
 

„Natsu!!! Wo bist du!!!!, sagt sie“, wiederholte Horologium Lucys Worte, da man sie außen nicht hören konnte. Ein wilder Schneesturm tobte und die kleine Gruppe hatte so ihre Schwierigkeiten voran zu kommen.

„Wie sollen wir diesen Idioten denn bei diesem Schneesturm finden?“, fragte der Eismagier und sah sich weiterhin um. Sein Haar wehte ihm ins Gesicht und erschwerte es dem Eismagier noch zusätzlich etwas zu sehen.

„Ich weiß es doch auch nicht, aber wir müssen ihn finden! Nur so können wir sicher sein, dass er in keine Falle gelaufen ist!“, erklärte Titania. „Außerdem…“ Elsa senkte den Blick und schwieg, aber Lucy wusste was sie meinte.

„Du denkst an Happy, oder?“, gab auch Gray zu verstehen, dass er wusste, weshalb sie ihn unbedingt finden wollte.

„Wie kann dieser Typ auch allein einen Auftrag annehmen?! Hätte er dann nicht einen von uns mitnehmen können?“ Gray wollte seine Sorgen mit Wut überspielen, doch man erkannte die Sorge in seiner Stimme.

„Gray… Du musst deine Gefühle nicht verstecken… Wir machen uns doch ebenfalls Sorgen um Natsu…, sagt sie“, sprach Horologium wieder für seine Besitzerin. Gray lächelte schwach, Lucy hatte Recht. Auch wenn er sich immer mit Natsu stritt, so war er doch sein bester Freund.

Es war wieder ein Moment, der nicht hätte enden sollen, doch Lucy musste feststellen, dass Horologium solche Momente gern störte. Denn ein Piepen war zu hören.

„Die Zeit ist um! Gehabt Euch Wohl!“ Und schon war der Stellargeist verschwunden. Das weckte Erinnerungen in Lucy. Bei ihrem ersten Auftrag mit Natsu hatte Horologium sie schon einmal in der Kälte sitzen lassen, vor dem perversen Balkan der von Makao Besitz ergriffen hatte. Doch in der Höhle damals wehte kein Wind. Und auch als Wendy mit dabei war, am Tag vor dem Kirschblütenfest in Magnolia.

„Sag mal Gray“, wandte sich Lucy an den Eismagier. „Kannst du diesen Schneesturm nicht beenden?“

„Meine Spezialität ist Formmagie!“, erklärte Gray. „Ich bin kein Elementarmagier, wie Juvia.“ Man konnte jedoch hören, dass er es sich im Moment wünschte, dies zu sein.

„Fangt jetzt nicht an zu streiten!“, drohte Elsa den beiden. „Wir sollten noch etwas weitergehen!“

„Aber es ist schon dunkel Elsa. Lass uns zurückgehen“, sagte Lucy und die Rothaarige schien zu wissen, dass die Blondine recht hatte.

„Wenn wir doch nur etwas da hätten, das uns Licht geben kann!“, schrie Gray wütend und ballte die Hände zu Fäusten. Da kam Lucy eine Idee. Sie hatte einen Stellargeist, der mit Licht kämpfte.

„Öffne dich! Tor des Löwen! Loki!“, rief die Stellargeistmagierin und beschwor ihren ehemaligen Gildenkameraden, der nun ihr Geist war.

„Du hast mich gerufen, Lucy?“

„Loki, wir brauchen Licht!“, sagte sie und Lokis Hand wurde mit Licht umhüllt. Das Licht, wusste Lucy noch von ihrem Kampf gegen Bixlow, war hell genug, um ihnen in dem Sturm den Weg zu weisen. Mit der Hilfe von Loki konnten sie noch weiter durch den Sturm ziehen, welcher immer stärker wütete.

„Loki!“, sagte Elsa nach einer Weile. „Halte das Licht kurz mal etwas nach links!“ Der Stellargeist tat wie ihm geheißen und leuchtete an die gewünschte Stelle. Sofort eilte die Rothaarige an die Stelle, an der sie glaubte, etwas gesehen zu haben. Als sie wieder zu der Gruppe kam, hielt sie ihre Entdeckung vor ihrem Körper hoch.

„Das ist doch…“, setzte Loki an, stockte aber dann.

„Natsus Schal…“, sagte Lucy entsetzt.

„Irgendetwas muss passiert sein…“, stellte Gray fest, woraufhin Lucy ihn fragend ansah.

„Natsu würde seinen Schal doch niemals einfach so liegen lassen…“, wurde sie von Elsa an dieses Detail erinnert. Das war natürlich verständlich, denn immerhin hatte Natsu diesen Schal von Igneel erhalten. Diese Tatsache nahm alle Hoffnungen von den Fairy Tail Magiern. Sie machten sich auf den Weg zurück zur Gilde und Elsa zerbrach sich den Kopf, wie sie das Happy sagen sollte.

Was war hier nur geschehen?
 

„Meister Haze!“, schrie eines der Ragnarök Mitglieder verängstigt.. „Wir können nicht gegen diese Monster bestehen!“ Haze sah seine Untergebenen drohend an, hob die Hand und sandte einen Energieball in das Getümmel.

„Schwächlinge wie euch kann ich nicht gebrauchen!“, schrie er sie an. Seine restlichen Untergebenen bekamen noch mehr Angst und griffen wieder an. Die Gildenmeister schlugen sie alle zurück und die feindlichen Truppen entschieden sich doch zu fliehen, sodass nur noch Haze übrig war.

„Wartet nur ihr Würmer!“, murmelte er wütend. „Ich werde euch alle finden und bestrafen!“

„Na na na, mein süßer“, tadelte ihn Bob. „Solche Worte passen nicht zu deinem hübschen Gesicht.“

„Tut mir wirklich leid, Meister Bob, Gildenmeister von Blue Pegasus. Ihr seht heute wieder wahrlich bezaubernd aus, aber ich bin leider nicht interessiert.“ Und schon startete Haze einen Angriff auf Bob, welcher grazil auswich.

„Mit schleimenden Worten kommst du bei mir nicht weit!“, sagte Bob und holte zum Schlag aus. Und er traf! Haze hatte keine Möglichkeit auszuweichen und kassierte einen Schlag in den Magen. Er keuchte auf vor Schmerz und hielt sich die Stelle, an der er getroffen wurde. Bevor er aber einen Gegenschlag starten konnte, wurde er von Goldmine in einen Magiekäfig gesperrt.

„Makarov! Jetzt, beeil dich!“, rief er dem Master der Fairies zu. Dieser hatte seine Vorbereitungen abgeschlossen. Er machte ein paar Handbewegungen und feuerte eine starke Druckwelle gegen den Käfig und den darin gefangen Haze. Dieser sackte in dem Käfig zusammen und bewegte sich nicht mehr.
 

Elsa, Gray und Lucy kamen spät in der Nacht zurück zur Gilde. Happy war vor ein paar Stunden wieder aufgewacht und stellte fest, dass die anderen nicht mehr da waren. Als er ihnen folgen wollte, hielt Mirajane ihn auf und sagte ihm, er solle doch in der Gilde auf sie warten. Nachdem er die kleine Gruppe, die zurückkam, entdeckt hatte, flog er auf sie zu.

Schon allein der Gedanke, dass sie den blauen Kater sehr enttäuschen musste, schmerzte Elsa sehr. Sie bat Happy kurz allein mit ihr zu reden. Etwas abseits von den anderen zeigte sie Happy Natsus Schal, den sie gefunden hatten. Er betrachtete ihn eine ganze Weile ungläubig, bis er ihn in seinen Pfoten hielt. Als er nicht mehr anders konnte, flog er auf Elsa zu, umarmte sie und weinte…

„Er hatte sich fest vorgenommen, nicht zu weinen. Egal was für Nachrichten ihr mitbringen würdet“, erklärte Mirajane bedrückt und stellte ein paar Tassen heißen Tee auf einen Tisch, um den sich Lucy und Gray bereits setzten.

„Es ist für alle schwer zu verstehen, was da oben passiert sein könnte“, gab Gray zu. „Was ist nur dort oben mit Natsu geschehen?!“ Wutentbrannt schlug er mit der Faust auf den Tisch, weshalb sich einige andere erschreckten.

„Was ist wo mit mir geschehen?“, fragte eine wohlbekannte Stimme und Stille trat ein. Lucy drehte sich schnell um und konnte es nicht glauben.

„Natsu!!!“, stieß sie laut aus und jeder drehte sich zu ihnen um. Vor Gray, Lucy und Mirajane stand Natsu. Wie war das möglich?

„Natsu!“ Elsa drückte ihn sofort an sich, weshalb er ein kurzes „Autsch“ seufzte. Auch Happy flog auf ihn zu, wurde aber von Wendy und Gajeel aufgehalten.

„Was soll das?! Wendy? Gajeel? Lasst mich zu Natsu!“, schrie er schon fast verzweifelt.

„Sieh genau hin, blaue Katze“, sagte Gajeel, ohne den Blick von Natsu abzuwenden.

„Happy, das ist er nicht…“, erklärte nun auch Wendy, wobei Traurigkeit in ihrer Stimme mitschwang.

„Natürlich ist das Natsu, oder habt ihr Drachenschuppen auf den Augen!?“ Happy fand das nicht mehr lustig, er wusste ja, dass Gajeel sich an Natsu rächen wollte, aber das sogar Wendy ihm half konnte er nicht glauben.

„Natsu, was ist am Berg Hakobe passiert? Wo warst du?!“, stellte Elsa sogleich die wichtigsten Fragen. Doch da schien ihr etwas aufzufallen und hielt inne. Noch etwas irritiert bemerkte sie gerade noch, wie Happy an ihr vorbeifliegen wollte. Sie konnte ihn gerade noch aufhalten.

„Elsa, was soll das!? Fängst du jetzt auch an verrückt zu werden?!“, fragte die blaue Katze die rothaarige Magierin wütend.

„Geht von ihm weg…“, sagte sie ruhig und trat ebenfalls zurück. „Das ist nicht Natsu!“

Natsu sah sie verwirrt an. „Wie könnte ich nicht Natsu sein, Elsa?“

Elsa warf Happy zurück nach hinten, zu Wendy und Gajeel. Auch die anderen sahen Elsa irritiert an, weil sie nicht verstanden, was sie meinte.

„Was ist los? Was stimmt nicht mit ihm?“, wollte Lucy auch gleich wissen und Mirajane legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Ihr alle kennt Natsu doch! Es müsste euch doch auffallen, dass dies die Magie von Mirror ist!“, erklärte die Weißhaarige.

„Jetzt verstehe ich…“ Gray hatte erkannt, was Elsa und Mira meinten. Lucy war jedoch immer noch ahnungslos.

„Dann erklärt uns doch mal, was wir übersehen!“, rief Happy, immer noch wütend, nach vorn.

„Natsu trägt das Gildenzeichen am rechten Oberarm…“, erklärte der Eismagier.

„Das Gildenzeichen?“ Lucy sah sich Natsus rechten Oberarm an.

„Es ist nicht da!?“, stellte sie erstaunt fest. Wieder sahen alle zu Elsa, Mira und Gray.

„Natürlich ist es nicht an seinem rechten Oberarm, da Mirror es erlaubt, sich in das Spiegelbild einer Person zu verwandeln“, erklärte Mirajane.

„Und wenn Natsu sich im Spiegel ansieht ist sein Gildenzeichen auf dem…“, begann Elsa und deutete auf Natsus anderen Arm.

„…linken Oberarm! Da ist es!“ Happy konnte nicht glauben, dass er beinahe einem falschen Natsu auf den Leim gegangen wäre. Aber hatte sich Mira nicht früher einmal für ihn in Natsu verwandelt? Doch, er erinnerte sich. Aber dieser Miratsu hatte das Gildenzeichen am rechten Oberarm. Auch Mira schien sich daran zu erinnern und klärte ihn auf.

„Happy, du darfst Mirror nicht mit meinem Verwandlungszauber oder Lucys Gemini vergleichen. Die beiden schaffen perfekte Kopien, während Mirror die Person nur spiegelt.“ Die Fairy Tail Magier sahen wütend aus. Und der, der ihre wütenden Blicke zu spüren bekam, war „Natsu“.

„Wer bist du wirklich! Sag es uns, dann sehen wir vielleicht davon ab, dir Schaden zuzufügen!“, drohte Elsa mit einem wirklich sehr bösen Blick. Doch „Natsu“ lachte nur. Dann leuchtete er hell auf und sein kurzes Haar wurde lang. Seine Figur wurde weiblicher und als das Licht erlosch, stand eine junge Frau mit langen grauen Haaren vor den Fairy Tail Magiern.

„Schön, ihr habt mich also durchschaut“, kicherte sie weiter. „Aber ihr sollt wissen, dass ich heute nur zu euch gekommen bin, um euch eine Nachricht zu überbringen.“ Schweigen erfüllte die Gilde. Diese Frau hatte also eine Nachricht für sie?

„Was für eine Nachricht?!“, wollte Elsa wissen und forderte die Fremde zum sprechen auf.

„Ich, Zealotus, überbringe somit folgende Nachricht: Euer Freund, der Dragonslayer des Feuers, Natsu Dragneel, ist gefangener unserer Gilde!“ Entsetzen breitete sich in der Gilde aus. Was hatte diese Frau gesagt? Natsu, gefangener ihrer Gilde? Das musste ein Scherz ein!

Doch, wo sollte Natsu sonst stecken, wenn sie ihn nicht hätten?

„Warum tut ihr das?“, fragte Elsa gezwungen ruhig.

„Wir wollen die Welt verändern! Und dazu brauchen wir zwei Schlüssel“, erklärte Zealotus. „Den ersten Schlüssel, Natsu Dragneel, habe ich bereits für uns erlangt. Den zweiten Schlüssel werden wir auch bald besitzen! Hihihi!!“

„Was seid ihr nur für eine kranke Gilde!?“, lies Lucy nun endlich ihrem Zorn freien Lauf.

„Was wir für eine Gilde sind, fragst du?“, fragte sie spielerisch. „Wir sind die Gilde des Untergangs! Wir sind Ragnarök!“

Und schon war Zealotus verschwunden, aber sie hinterließ eine völlig geschockte Gilde.
 

„Nun denn Haze“, begann Makarov an Haze gerichtet zu sprechen.. „Dein Plan ist wohl gescheitert.“

„Gescheitert?“, fragte er amüsiert, als es ihm langweilig wurde, sich bewusstlos zu stellen. „Da wäre ich mir nicht so sicher!“ Er blickte nach hinten und man sah, wie sich eine ehemals stark verschlossene Tür öffnete. Die Gildenmeister starrten entsetzt auf die Tür, als die ketten klirrend zu Boden fielen. Sie fragten sich, was für ein Monster aus dieser Zelle treten würde. Als sie den jungen Mann sahen, zuckten sie für einen Moment zusammen.

„Mystogan?“, fragte sich Makarov, aber dann erinnerte er sich an ein Gespräch mit Elsa. Sie hatte ihn gefragt, ob es möglich sei, dass ihr Kindheitsfreund die Explosion, die durch das gesammelte Etherion entstand, überlebt haben könnte. Seine Antwort, die er damals gegeben hatte, war wohl falsch gewesen… Denn diese Person stand nun vor ihm.

„Gérard…“, flüsterte Makarov seinen Namen und der Blauhaarige sah auf.

„Wolltest du etwa ihn…?“ Org stockte der Atem .

„Genau!“, bejahte Haze die Frage. „Mein Meister wünscht Gérard zu sehen! Den Dragonslayer des Feuers haben wir ja bereits! Fehlt nur noch er!“

„Dragonslayer... Feuer...“, flüsterte Gérard leise. „Natsu...Dragneel...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  _Kyuubi_
2013-04-29T21:34:20+00:00 29.04.2013 23:34
ich finde deine FF interessant :D
ich bin echt auf auf das nächste apitel gespannt ^^
*ff zu favo pack*
bis zum nächsten kapi
und mach schnell weiter ;D

glg Portgas-D-Luffy
Antwort von: Maryhase
08.06.2013 14:21
Vielen Dank für deinen Kommi ^^

Es freut mich wirklich, dass du diese FF interessant findest, nur denke ich in letzter Zeit, dass nicht jeder so denkt ^^'
Von:  LaPassion
2013-04-29T08:43:47+00:00 29.04.2013 10:43
Hallo :)

Der Beginn der FF macht Lust darauf mehr zu lesen ...
Bin gespannt und freue mich auf weitere Kapitel :)
Antwort von: Maryhase
29.04.2013 14:16
Hey ^^
Wirklich? Freut mich zu hören und vielen Dank für deinen Kommi =3 Ich hab mich wirklich sehr gefreut und würde mich freuen, wenn du die FF bis zum Ende mit verfolgst.


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