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Wahre Freundschaft

Fortsetzung zu "Uraltes Versprechen"
von

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Catfever

+++WICHTIG+++

Ich weiß, wir hatten das Thema schon mal, doch ich möchte auch nochmal darum bitten, wirklich aufmerksam nach Kritik und Fehlern zu suchen. Ich möchte mich wirklich verbessern, und bin über jede Kritik froh, egal wie hart sie sein mag. Solange sie begründet ist, bin ich wirklich froh darüber und euch dankbar.
 

Weil wir schon beim Thema Kritik sind: @Devil_SSJPan: Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast. Du hast recht, es ist wirklich übertrieben, aber ich mußte das irgendwie einbringen. Und was die wenige Verwunderung angeht: Nunja, nachdem Siranei ja auch plötzlich fliegen konnte... aber du hast schon recht, mehr Verwunderung hätte auch nicht geschadet. Wenn ich Zeit habe, schreibe ich das noch um. Aber hier erstmal das nächste Kapitel.
 

Noch ein Hinweis: Alle unter 14 sollten vielleicht die Stelle die von den Sternchen begrenzt ist, nicht lesen.. Ich hab keine Ahnung, in welchen Berreich das fällt.. Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.

Viel Spaß!
 

Kapitel 8: Catfever
 

Schweigsam balancierte Siranei das Tablett mit den Getränken aus der Küche ins Wohnzimmer. Auf der Couch saßen Jeanne, Max, Tyson, Babsi und Ken. Kenny stand am Balkon und telefonierte, während Mariah und Ray am Boden hockten und Kai an der Wand lehnte. Alle waren still und fast jeder sah noch ziemlich schwach und müde aus. Nur leise drang Kennys Stimme vom Balkon ins Zimmer, doch niemand schenkte dem Beachtung. Schließlich beendete er das Gespräch und kam ins Zimmer.

"Emily und deine Mutter Max, werden in drei Tagen mit dem Flieger kommen um mit Spezialisten das ganze zu untersuchen. Die BBA ist wild drauf, zu erfahren wer das war. Übrigens werden die Legenders auch mitkommen, sie möchten die Sache mit unseren Bit Beasts erforschen..." Kenny endete und nahm sich ein Glas, ehe er sich beim Esstisch niederließ, den Blick zu den anderen auf der Couch gerichtet.

"Was uns zu unserem eigentlichen Gesprächsthema bringt.. Was ist passiert und was hat es mit unseren Bit Beasts auf sich?" Kai nahm den Faden wieder auf.

"Ich denke, dass unsere Bit Beasts uns ungeahnte Möglichkeiten und Fähigkeiten übertragen. Es ist offensichtlich, dass Kai durch Dranzer heilen kann. Damit hat er uns allen wohl lange Wochen Krankenhaus Aufenthalt erspart. Auch klar ist, dass Siranei offensichtlich durch Wiscorer Flügel bekommt und somit fliegen kann. Und ich denke, Mariah wird durch Galux so etwas wie eine Emphatin." Alle sahen Ray nachdenklich an.

"Emphatin?" Wiederholte Kenny verwirrt.

"Gut möglich. Sie wusste damals, wo Jeanne war, sie kannte die Gefühle mancher Personen und wusste aus unbeschreiblichen Gründen Dinge." Alle sahen Tyson etwas überrascht an. Er war ernst und keineswegs mehr lustig. Er erinnerte mehr an Kai als an den fröhlichen und dummen Tyson.

"Ich glaube.. als die Explosion stattfand, habe ich ein violettes Leuchten gesehen, dass uns beschützt hat. Ich erinnere mich an ein Gefühl von Schutz, dass den Schmerz zurückdrängte." Mariah sah abwesend aus dem Fenster.

"Draciel hat uns beschützt. Ich erinnere mich nur mehr schwach... ehe ich bewusstlos zusammenbrach. Ich weiß nicht mehr woher, doch irgend etwas sagte mir, ich müsste mich konzentrieren. Ich tat es, solange ich konnte. Dann muss ich irgendwann ohnmächtig geworden sein, denn in meinem Kopf ist nur mehr Schwärze an der Stelle." Mischte sich nun auch der heute enorm schweigsame Max ein. Die Geschehnisse hatten ihm sehr zugesetzt.

"Matzune wird uns einiges zu erklären haben.." Meinte Siranei nachdenklich. Auf die fragenden Blicke der anderen erklärte sie.

"Sie und Ai-Mi wissen Dinge über die Bit Beasts, die unglaublich sind. Es scheint als würde besonders Ai-Mi alles wissen was die ,heiligen Wesen', wie sie die Bit Beasts nennt, angeht." Siranei schwieg wieder und dachte an ihre erste Begegnung mit Ai-Mi zurück. Das war einige Monate, nachdem sie zu den Legenders kam. Die Augen der jungen Frau hatten sie nicht mehr losgelassen. Sie waren durchdringend und alles wissend gewesen. Seltsam, als wäre sie kein Mensch. Kurz ließ sie ihren Blick im Raum schweifen. Ken und Barbara wirkten verwirrt und erstaunt. Kein Wunder...

"Sie wirkt manchmal als wäre sie kein Mensch.." Meinte Mariah. Siranei nickte zustimmend.

"Wir werden sie alles fragen, wenn sie hier sind. Doch jetzt solltet ihr schauen dass ihr Nachhause und ins Btt kommt. Es ist beinahe schon acht Uhr und wir sind alle noch erschöpft." Wies Kai die Anwesenden an. Alle nickten und kaum eine Viertelstunde später waren alle Besucher gegangen. Mariah und Ray waren bereits total müde und gingen bereits ins Bett. Jeanne ging etwas später ebenfalls. Schließlich waren nur noch Siranei und Kai wach. Beide standen nebeneinander am Balkon und sahen in den wolkenverhangenen Himmel.

"Was beunruhigt dich?" Durchbrach Siranei schließlich die Stille.

"Dumme Frage, das der Bombenanschlag natürlich, was sonst!" Er wusste, dass sie etwas anderes gemeint hatte, doch er zog es vor, das was ihn beschäftigte zu verschweigen. Siranei sah ihn ernst an. Er wusste, sie hatte ihn durchschaut.

"Kai.. Uns alle beschäftigt dieses entsetzliche Geschehnisse. Wir wären alle gestorben. Doch wir leben. Den anderen mag es vielleicht nicht so bewusst sein, doch ohne Draciel wären wir alle unter Garantie ums Leben gekommen.. Und ich glaube das war es, was die Verantwortlichen erreichen wollten." Siranei wandte ihren Blick dem Lichtermeer zu. Kai antwortete lange nichts.

"Seit einiger Zeit habe ich seltsame Träume.. Ich sehe dunkle Gänge mit Fackeln schwach erhellt, karge Schlafräume. Manchmal sehe ich auch ein seltsames schwarzes Wesen. Es ist unheil voll und ich weiß nur, es ist abgrundtief böse." Er schauderte kurz. Siranei bemerkte dies und nahm zögerlich seine Hand und drückte sie leicht.

"Wir sind beieinander und solange das so ist, wird weder dir, noch mir etwas geschehen." Sie lächelte. Kai lächelte ebenfalls.

"Ja."
 

Kalte, stechende Augen, ein finsterer Blick gleich der Dunkelheit. Unbeweglich und starr stand sie da und blickte hinaus auf das Meer. Die Brandung spritzte an die Klippen bis zu ihr hoch. Ihre Ausstrahlung war mysteriös, geheimnisvoll, abweisend und eisig. Ihre schwarzen Haare, geziert mit dunkelblauen Strähnen wehten im Wind, umschmiegten sie sanft. Doch ihr Blick blieb ausdruckslos, immer nur starr auf das Meer gerichtet. Die Wellen klatschten gegen die Klippen, die Wassertropfen glitzerten im Mondlicht. Ein wundersames Schauspiel der Natur, und doch ließ es sie kalt. Eine lange Narbe zog sich unter ihrem linken Auge bis zum Ohr beinahe. Auf ihrem nackten Oberarm glänzte ein Schriftzeichen. Siai, das Zeichen für Freundschaft, Liebe, Treue und Vertrauen. Unter dem rechten Auge hatte sie einen schwarzen Strich, beinahe symmetrisch zu der Narbe auf der anderen Seite. Auf ihrer Stirn befand sich ebenfalls ein Schriftzeichen. Li - Wasser. Ihr Element, ihr Schicksal, ihr Freund und Beschützer. Und es würde ihr Tod sein. An dieser Klippe hatte sie viel verloren. Eine gute Freundin, beinahe ihr Leben. Doch nun war ihr Leben nichts mehr. Sie musste immer kämpfen, Tag für Tag lebte sie im Schatten und nur bei Nacht konnte sie frei sein. Es war das Leben im Untergrund. Nacht für Nacht kämpfte sie gegen das Böse. Es war die Rache für alle die sie verloren hatte. Doch bis jetzt war er an ihrer Seite gewesen. Bis jetzt. Bis diese Schweinehunde ihn erwischt hatten. Sie hatte alles verloren.

Keine Träne rann aus ihren Augenwinkel, sie war unbeweglich, in ihren Augen lag kein Schmerz, nur Kälte. Sie trat einen Schritt vor und sprang... Das Wasser würde ihr Tod sein. Doch nicht heute. Heute musste sie Rache nehmen. Sie breitete im Fall ihre Flügel aus und flog davon, dem Mond entgegen. Es war ihr Schicksal...
 

Mit einem Ruck fuhr Matzune aus ihrem Bett hoch. Verwirrt strich sie sich durch ihre verschwitzen Haare.

"Wie können wir das verhindern?" Fragte sie in die Dunkelheit.

"Gar nicht." Kam die Antwort aus der Finsternis. Matzune starrte entsetzt in die Richtung der Stimme.

"Wir müssen. Du hast selbst gesagt.. Wenn das Gleichgewicht gestört wird, wird es das Ende sein! Außerdem, können wir nicht zulassen, dass es geschieht!" Sie war aufgebracht. Die Träume brachten sie immer durcheinander. Lange schwieg ihre Gesprächspartnerin. Schließlich löste sich ein Schatten aus der Dunkelheit und kam zu Matzune.

"Du kennst die Zukunft... Doch du wirst sie nicht ändern können." Die junge Frau schwieg. Matzune ließ sich zurück auf die Matratze fallen.

"Bevor es passiert, werde ich es wissen und bei ihnen sein. Ich werde verhindern, dass es eines Tages geschieht...."
 

Weitere zwei Tage später waren schließlich alle soweit erholt, das bereits viel wieder gemeinsam unternommen wurde. Alle wollten die Zeit genießen und etwas Spaß haben. Es war nicht einfach, die letzten Tage einfach so zu vergessen, doch hin und wieder gelang es ihnen. Es war bereits Abend, als Kai, Ray, Mariah, Jeanne und Siranei in ihr Appartement zurück kehrten. Sie waren mit den anderen schwimmen gewesen und es hatte allen Spaß gemacht. Sogar Kai, auch wenn er es nicht zugab. Mariah fühlte sich ziemlich "seltsam" und ging schon sehr früh ins Bett. Der nächste Tag würde ein Sonntag sein. Einer nach dem anderen ging schließlich zu Bett und schon bald befanden sich alle im Land der Träume.
 

Mitten in der Nacht erwachte Mariah schweißgebadet. Sie fühlte sich erhitzt, als hätte sie Fieber und ihr war schlecht. Taumelnd stand sie auf und ging aufs Klo. Dort würgte sie einige Male, doch es kam nichts. Völlig erschöpft schleppte sie sich ins Bad und wusch sich erst mal mit eiskaltem Wasser das Gesicht. Als das kühle Nass ihr Gesicht berührte, schreckte sie erst mal zurück. Doch nicht weil es kalt war, sondern weil etwas in ihr sie dazu geleitet hatte. Mariah schüttelte den Kopf um das Gefühl loszuwerden. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr! Ihre Unruhe nahm zu. Sie trocknete sich ab und ging in ihr Zimmer zurück. Auf dem Weg dorthin sah sie Kai auf dem Balkon stehen. Er trug bloß eine Boxershort und sein gut gebauter Oberkörper war deutlich auszumachen. Mariah beobachtete ihn. Er hatte einen knackigen Hintern und eine sehr gute Armmuskulatur. Im nächsten Moment schrak Mariah innerlich zusammen. Was tat sie hier? Sie gaffte den Teamleader ihres Freundes an, als wäre sie wild auf ihn! Aber dieser Oberkörper.. ,Mariah! Reiß dich zusammen!' Dachte sie und zwang sich zur Ordnung. So schnell sie konnte huschte sie schwer atmend in ihr Zimmer zurück. An der Türe ließ sie sich auf den Boden sinken. Was war nur los mit ihr? Sie hatte Kai zwar schon immer gutaussehend gefunden, aber er war nur Nummer zwei nach Ray!

****

Als sie an Ray dachte wurde ihr sofort noch wärmer. Sie stand auf und ging zu ihrem Doppelbett. Der Chinese schlief seelenruhig. Er hatte seine Decke weg gestrampelt, weil es ziemlich warm war. Auch er trug nur Boxershorts. In Mariahs Kopf wirbelten tausend Gedanken auf einmal. Sie öffnete die Vorhänge und das Mondlicht tauchte den Raum in schummriges Licht. Sie musterten ihren Ray im Mondlicht. Seine starken Arme, seinen strammen Oberkörper. Nicht zu verachten war auch sein Hintern. Mariah begann bei dem Gedanken zu schnurren. Sie schlich beinahe auf ihn zu und ließ sich neben ihm nieder. Wie sollte sie ihn wecken? Kurzerhand entschied sie sich für die angenehmste Methode. Beinahe katzenhaft krabbelte sie auf ihn und legte sich zwischen seine Beine. Er lag auf dem Rücken, also genau richtig für ihr Vorhaben. Sie hauchte ihm ins Ohr und küsste ihn ungestüm. Ray blinzelte und war sofort hellwach, als er bemerkte, in welcher Position er sich befand. Und wer da auf ihm lag. Ungewöhnlich war das ja schon, aber was soll's. Dem stürmischen Kuss folgte ein weiterer leidenschaftlicher, wobei sich ihre Zungen duellierten und eine ungeahnte Hitze in Mariah hochstieg. Sie fühlte sich, als würde sie verglühen. Ray musste einen leisen Aufschrei unterdrücken, als Mariah ihm in die Unterlippe biss. Das würde eine lange Nacht werden.

****
 

Am nächsten Morgen waren Jeanne, Siranei und Kai bereits beim Frühstück, als Ray sich total müde aus seinem Zimmer schleppte. Er trug noch immer bloß Boxershorts, wenn auch andere als in der Nacht zuvor, warum wohl? Die anderen musterten ihn halb verwundert. Auf seinem ganzen Oberkörper waren Kratzspuren, auf seiner Unterlippe war ein Bissabdruck zu erkennen. Nicht zu verachten waren aber auch die Knutschflecken am Hals. Seine Haare waren ungebändigt, nur bloß hinters Ohr geschoben. Auf seinem rechten Ohrläppchen war ebenfalls ein Bissabdruck zu erkennen. Der Chinese ließ sich total KO beim Frühstückstisch nieder und legte seinen Kopf auf die Tischplatte. Nun erkannten die anderen, dass auch sein Rücken voller Kratzspuren war, und zwar noch ärgeren, als vorne. Siranei füllte ein Glas mit kalter Milch und stellte es dem armen Ray mitfühlend vor die Nase.

"Bist du unter einen Rasenmäher gekommen?" Fragte Jeanne leicht grinsend.

"So ungefähr.." Antwortete Ray nuschelnd, während er versuchte sich aufzurichten um seine Milch zu trinken. Der Versuch glückte schließlich nach zahlreichen vergeblichen Bemühungen. Kaum fünf Minuten später kam auch Mariah aus dem Zimmer. Sie schien nachdenklich, wirkte aber doch ganz fit. Mit einem leisen "Guten Morgen" setzte sie sich zu den anderen.

"Na Mariah, da hast du den armen Ray ja ziemlich zugerichtet." Kai konnte sich den Kommentar nicht verkneifen und fing sich auch sogleich einen Ellbogenstoß von Siranei. Mariah lief rot an und sah bewusst woanders hin, während Ray überhaupt nicht reagierte. Naja, eigentlich doch. Er kippte nach vorne auf die Tischplatte. Jeanne tippte ihn kurz an. Keine Reaktion. Darauf stupste sie ihn etwas fester an. Wieder keine Reaktion, dafür warf ihr Mariah einen äußerst bissigen Blick zu, der soviel sagte wie "Finger weg!", begleitet von einem äußerst unfreundlichen Knurren. Jeanne schreckte zurück und ließ ihr Vorhaben sein.

"Er ist eingepennt." Diagnostizierte Siranei. Und auch sie konnte sich ein Grinsen nur schwerlich verkneifen. Ebenso wie Kai und Jeanne.
 

Am Nachmittag traf man sich für einen Ausflug in der Vorstadt von Tokio. Es gab dort einen wunderschönen Park, in dem man den Nachmittag verbringen wollte. Außerdem gab es dort auch ein Schmetterlingshaus, welches sich besonders Jeanne unbedingt ansehen wollte. Ray war total müde und Mariah äußerst seltsam. Sie fühlte sich noch immer erhitzt und ihre Körpertemperatur war höher als normal. Doch sie wollte den anderen nicht den Ausflug vermasseln und sagte deshalb nichts. Doch es war nicht leicht für sie, ihre Gedanken zu zügeln. Irgend etwas beunruhigte sie total. Sie musste sich immer wieder zusammenzureisen, um irgend einen Jungen nicht zu sehr anzustarren. Siranei schien ihre Unruhe zu bemerken, denn die Ältere schien sie den ganzen Ausflug über zu beobachten.

Am Abend trafen die Fünf schließlich gegen halb 8 in ihrer Wohnung ein. Mariah ging es immer komischer. Manchmal wenn sie versuchte sich abzulenken, begann die Welt sich zu drehen und ihr wurde schwindelig. Dann kam wieder irgend ein Junge in ihr Blickfeld und ihr wurde wieder total heiß.

"Ich geh ins Bad!" Rief sie und holte sich fluchend ein paar Klamotten aus ihrem Zimmer, ehe sie im Bad verschwand. Das Wasser ließ sie erneut zurückschrecken und nur mit größter Überwindung konnte sie sich dazu bringen unter dem Wasserstrahl stehen zu bleiben. Was verdammt noch mal, war nur los mit ihr?

Eine Viertelstunde später war sie schließlich fertig und trat in ein Handtuch eingewickelt aus der Dusche. Sie blieb vollkommen erstarrt stehen, als sie Kai beim Waschbecken erblickte, der sie gerade im Spiegel erblickte. Stille. Peinliche Totenstille breitete sich aus, er lief beinahe rot an, während Mariah versuchte ihre Gefühl unter Kontrolle zu bekommen.

"Tut mir leid, ich dachte du bist nicht mehr im Bad..." Sagte er und wollte sich gerade verziehen, als er bemerkte, wie Mariah begann schwer zu atmen.

"Was hast du?" Fragte er und wollte näher kommen. Mariah stützte sich mit einer Hand auf den Badewannenrand, während sie Kai mit der anderen Hand Einhalt gebot.

"Geh besser... bevor es wieder beginnt." Keuchte sie und hielt sich krampfhaft fest. Kai zuckte bloß mit den Schultern, drehte sich um und verließ das Badezimmer. Mariah versuchte ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.

"Verfluchter Mist, was ist nur los mit mir?" Sie fluchte und Tränen standen ihr in den Augen. Diese Hitze machte sie fertig. Sie trocknete sich schnell ab, zog sich an und verließ das Bad. Im Wohnzimmer saßen die anderen, doch sie ignorierte sie bloß und ging in ihr Zimmer. Schwerfällig ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Sie wollte schlafen und den ganzen Mist vergessen. Was auch immer mit ihr los war, es war absolut nichts gutes. Nachdenklich fasste sie unter ihr Kopfkissen wo Galux lag. Als sie es anfasste, erschrak sie.

"Au.. was zum..." Der Blade war verdammt heiß gewesen. Verwundert nahm sie den Polster weg und sah auf ihren Blade. Der Bit Chip leuchtete leicht. Plötzlich spürte sie ein kurzes Brennen über ihrer linken Brust. Sie schob ihr T-Shirt ein Stück zur Seite und ein leiser erschrockener Schrei entwich ihr. Ein dunkel rosanes Zeichen leuchtete dort leicht auf. Es sah beinahe aus wie ein Chinesisches, aber sie kannte es nicht. Sie versuchte es runter zu reiben, ohne Erfolg. Nicht mal verwischt wurde es. Ein plötzlicher Gedanke schoss durch ihren Kopf. Ein plötzliches Wissen.. Das Zeichen bedeutete "Til". Was auch immer das wiederum bedeutete.. Sie sah auf ihren Bit Chip. Galux.. ja, alle Fäden liefen bei Galux zusammen. Aber was hatte das zu bedeuten?
 

Starr sah Antonis aus dem Fenster des Flugzeuges. Die nächtlichen Lichter von Las Vegas wurden langsam immer kleiner, bis sie beinahe gar nicht mehr zu sehen waren. Nur gedämpft hörte er die anderen sprechen, der Platz neben ihm war leer. Vor ihm saßen Matzune und George, die Reihe davor Cecilia und Fernando. Hinter ihm saß Ai-Mi. Auf der anderen Seite des Ganges saßen Emily und Judy, vor ihnen Steve und Eddy, und vor denen Michael. Antonis Gedanken waren weit weg, in Japan bei Siranei. Es war so still im Flugzeug.. ganz anders, als wenn Jeanne und Siranei noch bei ihnen gewesen wären. Er hatte es den beiden zwar nicht verraten, doch er war furchtbar enttäuscht, dass die beiden das Team verlassen hatten. Matzune meinte zwar, sie waren noch immer Mitglieder der Legenders, und die Planet Bladers waren nur eine Abspaltung des Teams, doch Antonis war da anderer Meinung. Siranei war nicht bei ihnen, sondern bei diesem Kai in Japan, und das bedeutete für Antonis, dass sie nicht mehr zum Team gehören wollte. Sie hatten doch immer alles gemeinsam unternommen. Aber seit ihrem Einzelausflug nach Las Vegas war alles anders geworden. Er bemerkte nur aus dem Augenwinkel, wie eine Person sich neben ihm niederließ. Es war George. Verwundert sah Antonis seinen Freund an.

"Hat es einen bestimmten Grund das du dich zu mir gesellst?" Fragte er.

"Matzune hat sich zu Ai-Mi gesetzt um mit ihr etwas zu besprechen.." Antworte George zerknirscht.

"Bloß weil deine Verlobte dich sitzen gelassen hat, kommst du zu mir?" Meinte Antonis zynisch.

"Schhh.. Nicht so laut." Herrschte George ihn an. Judy und Emily die genau auf der anderen Seite des Ganges saßen hatten Antonis Satz noch mitbekommen und glotzten die beiden an. George winkte bloß grinsend ab. Nach Möglichkeit sollten nicht zu viele Leute wissen, dass er und Matzune ein Paar waren. Und schon gar nicht, dass sie verlobt waren. Die Legenders und noch ein paar Teams gehörten in das Verwaltungsgebiet einer ziemlich militärischen Frau, die etwas gegen Beziehungen unter Teammitgliedern hatte. Deshalb hielten die beiden es so geheim es nur ging. Etwas zu streng geheim, wie Antonis fand. Glaubten die beiden den wirklich, irgendwer würde gleich zu dieser Schreckschraube rennen und es ihr petzten? Aber jedem das seine..

"Und was willst du jetzt von mir?" Fragte Antonis belanglos. War doch sowieso nur Smalltalk..

"Nur reden..."

"Aha. Und worüber?" George schwieg lange, ehe er antwortete:

"Zum Beispiel über dein Problem, bezüglich Siranei.."

"Ich hab kein Problem." Grummelte Antonis und sah stur aus dem Fenster.

"Ach bitte, dass kannst du jedem erzählen aber nicht mir. Du bist eifersüchtig, weil sie ihr eigenes Team, die Blade Breakers und Kai unserem Team vorgezogen hat."

"Eifersüchtig? Warum sollte ich eifersüchtig sein?" Fuhr Antonis ihn eingeschnappt an.

"Weil du sie liebst.. es ist kein Geheimnis, Antonis. Du liebst Siranei schon lange, doch sie hat deine Gefühle nie erwidert. Jetzt fühlst du dich verlassen, weil sie ihr eigenes Leben begonnen hat zu leben. Jeder von uns im Team hatte bisher nur das Team. Die meisten von uns haben keine richtige Familie, haben kein richtiges zu Hause mehr. Das Team war unsere Familie. Doch jetzt haben Jeanne und Siranei sich losgerissen und begonnen ihr eigenes Leben aufzubauen, aus eigener Kraft. Und wer sagt denn, dass sie nach der Weltmeisterschaft nicht wieder zurück kommen zu uns?" George sah ihn durchdringend an, er schwieg und sah bloß aus dem Fenster.

"Weißt du.. als ich ihr meine Liebe gestand, sagte sie, sie würde so etwas wie Liebe nicht empfinden können. Ich glaubte es damals. Ich glaubte es die ganze Zeit, bis sie wieder mit diesem Kai zusammen kam. Ich fühl mich verarscht.. Sie behauptete sie könne keine Liebe empfinden, doch ich bin überzeugt davon, sie liebt diesen Kai." Antonis hatte Mühe, die Tränen zurück zu halten. Sie hatte gesagt sie würde keine Liebe empfinden!

"Du musst loslassen... Und endlich beginnen sie zu vergessen!" Mit diesen Worten erhob sich George und kehrte auf seinen Platz zurück.
 

Am nächsten Morgen schleppte Ray sich gemeinsam mit Kai und Siranei, total gerädert in die Schule. Mariah war zu Hause geblieben, sie hatte Fieber und sie meinte ihr wäre nicht gut. Jeanne zog gegen Mittag zum Einkaufen los, somit war Mariah alleine..

"Sind wieder da!" Mit diesen Worten betrat Ray die Wohnung. Siranei und Kai folgten ihm schweigend. Jeanne tauchte in der Küchentür auf.

"Hey, hallo. Mittagessen ist bald fertig." Begrüßte sie die drei, ehe sie wieder in der Küche verschwand.

"Klasse!" Sagte Ray begeistert und betrat sein Zimmer. Erstaunt stellte er fest, dass Mariahs bett leer war.

"Jeanne, wo ist den Mariah??" Rief er in die Küche.

"In ihrem Bett, wo sonst!" Kam die Antwort von Jeanne.

"Nein, da ist sie nicht!" Rief Ray zurück. Er ging zur Toilette und klopfte. Keine Antwort. Die Türe war nicht abgesperrt und niemand befand sich am WC.

"Mariah??? Mariah, wo bist du??" Schrie er laut. Keine Antwort. Dafür kamen nun Siranei und Kai aus ihrem Zimmer.

"Was ist den los?" Fragte Siranei.

"Mariah ist weg. Dabei hat sie doch Fieber!" Antwortete Ray und leichte Panik in seiner Stimme war zu vernehmen. Er zog sich in Windeseile seine Schuhe an.

"Vielleicht ist sie bloß frische Luft schnappen." Wandte Kai ruhig ein. Doch Ray ignorierte die Bemerkung und stürzte aus der Wohnung. Die andren beiden sahen ihm bloß kopfschüttelnd nach.

"Typisch Verknallter.." Kommentierten Siranei und Kai synchron.
 

Ray hastete durch die Straßen und blickte abwechselnd links und rechts. Verdammt, wo war sie? Und warum war sie nicht im Bett geblieben? An einer Kreuzung blieb er stehen und sah sich um. Viele Leute waren unterwegs, die Einkaufsstraßen waren aber trotzdem nicht übermäßig voll. Da erblickte er sie plötzlich: Sie saß auf der Terrasse eines Eissalons und ihr gegenüber ein sehr gutaussehender Kerl. Ray klappte beinahe die Kinnlade herunter: Sie war aufreizend angezogen und flirtete sehr offensichtlich mit dem Typen. Ray rannte hin, kam jedoch abrupt zum stehen, als er sah, was sie taten: Sie küsste ihn! Leidenschaftlich und ungestüm! Seine Freundin küsste einen Anderen! Er konnte nicht hinsehen. Er stürmte hin und riss den Kerl weg. Dieser flog mit einem krachen gegen einen Tisch. Mariah sah ihn geschockt an.

"Warum.. warum??" War das einzige was Ray heraus brachte. Tränen begannen aus seinen Augenwinkel zu fließen, seine Stimme zitterte, sein Körper bebte. Seine Enttäuschung und sein Schmerz verdrängten die Wut, und den Hass, der in ihm aufkeimte. Mariah gab keine Antwort, stand nur da. Er schüttelte den Kopf um die Tränen loszuwerden.

"Dann ist es wohl aus.." Flüsterte er und rannte davon. Mariah stand vollkommen geschockt da..

"Nein Ray.. lass es mich doch erklären!!" Krächzte sie. Sie wollte schreien, hatte jedoch nicht die Kraft dazu. Tränen aus ihren Augenwinkel, suchten sich den Weg ihre Wangen herunter.. Passend zu ihrer Stimmung begann es zu tröpfeln, und kaum eine halbe Minuten später war aus dem Tröpfeln ein Regenguss geworden..
 

Er rannte ziellos durch die Stadt. Wusste nicht wohin, wollte nicht halten. Sie hatte ihn hintergangen! Er liebte sie verdammt noch mal, hatte sie schon so lange geliebt! Bilder der Vergangenheit schossen durch seinen Kopf. Wie sie auf der Klippe standen und Titanic nachspielten... Ihr erster Kuss nach dem romantischen Abendessen. Die vielen zärtlichen Momente, die sie teilten.

Tränen strömten seine Wangen hinunter, vermischten sich mit dem Regen. Kälte und Nässe fraßen sich durch sein Gewand, doch er spürte es nicht. Er rannte bloß davon, versuchte vergeblich den Schmerzen zu entkommen und seine Gefühle abzuschütteln. Schließlich blieb er völlig atemlos an einem Kanal stehen. Kaum Menschen waren unterwegs, er war in einem Wohnviertel gelandet. Doch all das interessierte ihn nicht. Er ging über die Brücke und ließ sich auf der anderen Uferseite im Gras nieder. So saß er da.. eine traurige Gestalt im Regen...
 

Ihr Herz hämmerte wie wild, ihr Puls war in die Höhe geschnellt und ihre Lungen versuchten vergeblich genug Luft zu bekommen. Sie hatte Seitenstechen und der regen verschleierte ihre Sicht. Sie konnte nicht mehr. Sie war in die Richtung gerannt, in die er ebenfalls davon gerannt war, immer ihrem Gefühl nach. Schließlich blieb sie für eine kleine Verschnaufpause auf der Brücke über einem Kanal stehen. Irgendwo hier musste er doch sein! Sie musste es ihm versuchen zu erklären, musste ihm sagen, dass sie ihn noch immer liebte, und das sie sich schuldig fühlte. Sie hatte es nicht mehr im Griff gehabt und sich einfach an diesen Kerl rangeschmissen! Völlig verzweifelt stand sie auf der Brücke. Sie nahm Galux aus ihrer Gürteltasche und sah es an. Der Bit Chip leuchtete leicht. Der Blade war noch immer enorm heiß, doch Mariah ignorierte das. Sie nahm den Bit Chip heraus und hielt ihn in Händen. Er glühte beinahe, doch sie spürte den Schmerz nicht. Ihre Tränen vermischten sich mit dem Regen.

"Wie konntest du mir das nur antun, Galux? Warum hast du dieses Etwas auf mich übertragen?!?!!!" Ihre Stimme bebte, als sie diese Worte schrie. Mit aller Wucht schleuderte sie den Bit Chip in Richtung des Kanals. Das Platsch als er im Wasser landete nahm sie nicht wahr. Sie sank weinend zu Boden.

"Ray... wo bist du nur??" Sie wimmerte und schluchzte. Das Brennen machte sie wieder auf ihr Zeichen aufmerksam. Dadurch, dass sie ein weit ausgeschnittenes Trägershirt trug, war das Zeichen gut zu erkennen. Sie wollte es runter bekommen, diese Erinnerung an Galux loswerden. Ihr treues Bit Beast hatte ihr diesen Schlamassel eingebrockt verdammt! Sie versuchte es abzukratzen, mit aller Kraft, doch sie kratze sich bloß die Haut auf. In ihrer Wut und Verzweiflung schrie sie laut auf.

"RAY!!!!!"
 

Er sah auf, als er glaubte eine Stimme vernommen zu haben. Durch den Schleier vor seinen Augen sah er auf die Brücke. Er sah jemanden auf der Brücke sitzen, zusammengekauert. Die Gitterstäbe des Geländers ließen einen Durchblick zu: Es war Mariah. Die Person die er jetzt von allen Personen dieser Welt am allerwenigsten sehen wollte. Ein Aufleuchten seines Blades, denn er wie immer in seiner Hosentasche trug, ließ ihn zusammenschrecken. Das grüne Leuchten ging von seinem Bit Chip aus. Es formte sich zu einer Kugel und formte sich neben ihm zu einem Tier.. Driger erschien, doch er sah so seltsam anders aus. Der Tiger sah so lebendig und echt aus... Seine gutmütigen Augen sahen Ray an. Dieser streckte die Hand zitternd nach seinem Freund aus.. Sein Fell glänzte silbern und war weich. Sein Bit Beast war in Echt erschienen. Kurz kraulte Ray seinen treuen freund, ehe dieser sich ihm entzog und davon spurtete, immer neben dem Kanal her. Ray sah ihm mit großen Augen hinterher.

Mariah hatte von alldem nichts mitbekommen. Sie hockte zusammengekauert am Geländer und blickte ins Nirwana. Sie hatte Ray verloren... und Galux weggeworfen.. Nun war sie allein. Sie zitterte am ganzen Leib, sowohl wegen der Kälte, als auch wegen ihrer psychischen Schmerzen. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich erschrocken um und erblickte Ray. In seinen Augen lag Schmerz und Enttäuschung. In Mariahs Augen erkannte er Verzweiflung, Angst, Trauer und Wut. Ihr Lippen bebten.

"Ray.. Es war nicht meine Schuld.. Bitte du musst mir glauben.. Ich wollte das nicht.. Oh Gott, Ray.. es tut mir so leid.. Ich liebe dich doch.." Sie weinte, versuchte den Augenkontakt nicht zu verlieren. Er sah sie an. Sie wusste wie er fühlte. Seine blicke sprachen bände.. "Wie kann ich dir je wieder vertrauen?" Schienen seine Augen anklagend zu fragen. Mariah zog sich am Brückengeländer hoch. Sie wollte stark sein.. Plötzlich erschien wie aus dem nichts eine Wildkatze neben ihr. Ein Gepard. Mariah erkannte das Tier sofort: Galux.

"Aber wie..?" Stammelte sie. Ray war ebenfalls verwundert. Hinter Galux tauchte nun Driger auf. Er ging zu Ray und blieb vor ihm stehen. Der Tiger wurde wieder zu grünem Licht und verschwand wieder in seinem Bit Chips. Galux wurde ebenfalls zu Licht, welches sich zu einem Bit Chip formte. Offensichtlich war ihr Bit Beast zu ihr zurück gekehrt. Mariah nahm den Bit Chip, der noch immer total heiß war und befestigte ihn wieder auf ihrem Blade. Sie steckte beides weg und bemerkte nur nebenher, das ihre Hände voller Brandwunden waren. Doch das interessierte sie nicht. Mariah sah Ray an, Ray sah Mariah an. Schließlich wandte er sich ab.

"Gehen wir nach Hause.. Dort gebe ich dir die Chance zu erklären.." Meinte er leise und ging davon. Mariah nickte und folgte ihm still.
 

"Wo wohl Ray und Mariah sind?" Besorgt blickte Jeanne auf die Uhr. Es war bereits eine Stunde her, dass Ray aufgebrochen war um sie zu suchen. Draußen regnete es in Strömen.

"Die werden schon irgendwo sein." Beruhigte Siranei sie und wandte sich wieder Matzune zu, die sie vorhin vom Flughafen abgeholt hatten. Die anderen Legenders waren nicht anwesend, nur Matzune und Ai-Mi waren da. Es war für den Abend ein Treffen bei Tyson ausgemacht worden. Mit einem leisen Knall flog die Wohnungstür ins Schloss und Mariah und Ray betraten das Wohnzimmer. Beide waren klitschnass und wirkten ziemlich distanziert zueinander. Sie sahen absolut nicht gut aus.

"Was ist passiert?" Fragte Siranei gleich alarmiert. Ray schwieg, Mariah sah woanders hin.

"Ich gehe duschen.." Mit diesen Worten steuerte Ray das Bad an. Im Türrahmen blieb er noch kurz stehen.

"Wir sprechen uns später.." Seine Stimme zitterte unmerklich. Die Badezimmertüre schloss sich und Mariah schleppte sich in Richtung ihres Zimmers.

"Matzune... du kennst dich doch gut mit Bit Beasts aus, oder? Kann ich dich mal unter vier Augen sprechen?" Mariahs Stimme war leise. Die Angesprochene nickte.

"Warte." Ai-Mi hielt sie auf.

"Dreh dich mal um..." Meinte die junge Frau. Verwirrt drehte Mariah sich zu den anderen um. Ai-Mi erschrak und deutete auf das Zeichen.

"Seit wann hast du das??" Fragte sie und zum ersten Mal, seit Siranei sie kannte, schwang ein Hauch von Emotionen in ihrer Stimme mit. Mariah blickte traurig auf das Zeichen.

"Es fiel mir gestern Abend zum ersten Mal auf.. aber bitte, ich muss jetzt unbedingt mit Matzune reden." Bat Mariah und ging ins Zimmer. Ai-Mi warf Matzune noch einen Blick zu, ehe diese dem Mädchen folgte. Jeanne, Kai und Siranei waren reichlich verwirrt.
 

"Kann... Ist.. Ist es möglich, dass mein Bit Beast eine gewisse Wirkung auf mich übertragen kann?" Mariah versuchte auszudrücken, was sie sagen wollte. Matzune sah sie verwundert an. Auf ihren fragenden Blick fuhr Mariah fort: "Nun ja.. seit ein paar Tagen benehme ich mich so komisch.. Wenn ich einen Jungen sehe, spielen meine Gedanken gegen meinen Willen verrückt, und ich muss mich zusammenreißen um ihn nicht anzugaffen. Ich hab seit zwei Tagen überhöhte Temperatur, dabei geht es mir beinahe prima.. Und irgend etwas in mir verabscheut plötzlich Wasser. Ich denke, dass das alles mit Galux zusammen hängt." Mariah ging zum Fenster und sah gedankenverloren hinaus. Matzune nickte verstehend.

"Ich glaube ich weiß, was los ist. Vor ein, oder zwei Jahren hat unser Team mal ein Mädchen getroffen, dass ein Katzen Bit Beast hatte. Es berichtete uns, dass es zweimal im Jahr total heiß auf Jungs wird, beinahe rollig, wie eine Katze. Wir haben heraus gefunden, dass Frauen, egal welchen Alters, wenn sie ein Katzen Bit Beast besitzen, nach einigen Jahren diese "Rolligkeit" bekommen. Das kommt davon, dass das Bit Beast diese Katzeneigenart, die in seinem Urinstinkt verankert ist, an seinen Besitzer abgibt, wenn die Bindung zwischen den beiden stark genug ist. Das ist auch dir passiert. Man könnte sagen, du bist rollig." Matzune hatte sachlich erklärt und Mariah war nun etwas erleichtert.

"Gibt es einen Weg, um es zu verhindern? Oder kann ich irgendwie verhindern, dass ich mit jedem x- Beliebigen Kerl anfange herum zu machen?"

"Nun.. am besten bleibst du die Zeit in der es ist zu Hause, so lange du überhöhte Temperatur hast. Du solltest das genau im Auge behalten. Und am allerbesten ist es, in dieser Zeit deinen Freund bei dir zu haben, sonst wirst du es kaum soweit kontrollieren können, dass du auch wirklich in der Wohnung bleibst." Mariah schwieg lange.

"Ist es meine Schuld, dass ich die Kontrolle über diese Rolligkeit verloren habe?" Mariah senkte ihren Blick. Es fiel ihr unheimlich schwer an die Geschehnisse zu denken. Matzune schüttelte den Kopf.

"Nein, dafür kannst du absolut nichts. Es liegt daran, dass Galux ziemlich stark ist, und dieser Urinstinkt sich auch deshalb so stark auf dich übertragen hat. Ich denke du solltest jetzt mit ins Wohnzimmer kommen, wenn du keine weiteren Fragen mehr hast. Ai-Mi möchte dich nämlich noch über das Zeichen fragen." Mariah nickte.

"Ich komme, wenn ich mit Ray gesprochen habe." Meinte sie. Matzune nickte und verließ den Raum. Mariah zog sich erst mal schnell um, ehe sie sich auf ihrem Bett niederließ. Sie lag nicht lange da, als sich die Tür öffnete und Ray herein kam. Er sah müde und geschunden aus. Die Kratzspuren der letzten Nacht waren noch gut sichtbar. Er ließ sich auf seiner Betthälfte nieder und sah sie an. Sie sah zurück. Eine Weile sahen sich beide nur schweigsam an. Schließlich versuchte Mariah den ersten Schritt.

"Bitte Ray, lass' es mich erklären. Ich hab eben erst selbst von Matzune erfahren, was wirklich hinter diesem scheiß Fieber und meinem Verhalten steckt... Du weißt doch, das Katzen ein paar Mal im Jahr rollig werden?" Sie sah ihn kurz an. Er nickte zögerlich, wusste nicht, wie das mit ihrem Fremdgang zusammenhing. Mariah fuhr fort, "Nun, Galux ist ein Katzen Bit Beast. Sie hat diesen Urinstinkt der Katzen übernommen. Durch die Verbindung zwischen ihr und mir, hat sich diese Rolligkeit auf mich übertragen. Laut Matzune wird ich also zweimal im Jahr mit Überhöhter Körpertemperatur und Schwindel herum laufen und heiß auf jedes männliche Wesen sein, dass ich sehe." Sie versuchte das ganze locker abzutun, doch Ray sah auch so schon ziemlich geschockt aus.

"Ich.. habe heute die Kontrolle verloren, da ich nichts von den Auswirkungen wusste und so etwas noch nie zuvor geschehen ist. Ich hoffe, du kannst mir vergeben.." Mariah sah betrübt nach unten, abwartend auf seine Antwort. Ray sah sie perplex an. Er hatte nicht gedacht, dass das alles mit ihrem Bit Beast zu tun haben könnte. Doch er glaubte ihr. Und er konnte ihr verzeihen. Sie sah niedergeschlagen aus, und kleine Tränen tropften auf die Matratze. Er krabbelte zu ihr und nahm sie in den Arm.

"Ich vergebe dir.. denn.. ich liebe dich." Er küsste sie, sie erwiderte den Kuss.

"Ich liebe dich auch.." Flüsterte sie zurück.
 

Eine halbe Stunde später kamen dann beide aus ihrem Zimmer heraus und Mariah wurde von Ai-Mi schon ungeduldig erwartet.

"Na endlich.. wo bleibt ihr den so lange?" Jeanne sah die beiden tadelnd an. Die Angesprochenen grinsten sich bloß zu.

"Gute Versöhnungen brauchen eben Zeit." Erklärte Mariah. Die anderen grinsten nun auch, bis auf Ai-Mi.

"Also, woher hast du dieses Zeichen?" Fragte sie ungeduldig Mariah. Diese wurde ernst.

"Galux. Glaube ich halt. Es hat in der selben Farbe aufgeleuchtet wie mein Bit Chip, nur etwas dunkler. Und es hat ein paar mal gebrannt.. aber sonst hab ich es nie gespürt und auch erst gestern Abend bemerkt, dass es überhaupt da ist." Mariah wirkte nachdenklich. Sie und Ray hatten beschlossen, niemandem von ihrer Begegnung mit ihren Bit Beasts zu erzählen. Es sollte etwas Geheimes und Privates bleiben. Ai-Mi warf Matzune einen kurzen Blick zu. Diese nickte.

"Wir klären das heute Abend beim Treffen mit den anderen. Bitte entschuldigt uns jetzt, wir müssen noch etwas erledigen." Mit diesen Worten erhoben sich beide.

"Okay. Bis nachher." Sagte Siranei und begleitete die beiden zur Tür, nachdem jeder noch ein "Bye" oder "Tschau" gesagt hatte.

"Ich würde sagen, wir sollten die Versöhnung wiederholen, meinst du nicht?" Grinsend sah Mariah Ray an. Der Schalk blitzte in ihren Augen. Er nickte ebenfalls grinsend.

"Nette Idee." Und damit waren beide in ihrem Zimmer verschwunden. Jeanne verzog sich in ihr Zimmer, während Kai und Siranei wieder einmal alleine im Wohnzimmer zurück blieben.
 

Tyson saß in seinem Garten, an einen Baum gelehnt und starrte gedankenverloren in den Himmel. Das Gras war noch feucht, vom Regen zu Mittag. Doch es war ihm egal. Der Himmel hatte aufgeklärt, die Wolken waren verschwunden und die Sonne schien. Seine Gedanken waren weit weg, hingen an Erinnerungen an die Vergangenheit. Ein leichter Wind ließ die Blätter im Baum leicht schaukeln. Ein einzelnes, beinahe schon gelbes Blatt segelte herunter. Abwesend folgte Tysons Blick dem Blatt. Erinnerungen stiegen in ihm hoch..

"Schau mal Mama, ein Blatt!" Verspielt hielt der kleine Junge der Frau ein Ginko Blatt hin.

"Das hab ich ganz allein mit meiner Willenskraft vom Baum geholt! Ich hab mir gewünscht dass der Wind eines herunter fegt für mich, und es ist passiert!" Die Frau lächelte und fuhr dem kleinen Jungen durch die blauen Haare.

"Aber Kleiner, das Blatt ist von selbst herunter gefallen. Du kannst den Wind nicht beherrschen! Das kann niemand Kind, nur Gott." Der kleine Junge zog einen Schmollmund.

"Gar nicht wahr!" Erwiderte er schmollend und patzig. Die junge Frau lachte leise. Es war ein sanftes Lachen, frei und unberührt.

"Lach nicht! Oma hat mir mal erzählt, dass in der Drachen Statue die im Dojo steht, ein Geist wohnt, der den Wind beherrscht!" Protestierte der kleine Junge. Die Frau sah ihn an und lächelte.

"Na wenn Oma das gesagt hat..." Sie wuselte ihm abermals durch die Haare und sah ihn aus ihren gutmütigen blauen Augen an.

"Eines Tages wirst du diesem Drachen sicher begegnen, der den Wind beherrscht. Dann wirst du ihn bitten, dass er für dich ein Ginko Blatt herunter weht. Und ich wette, er wird es tun." Der kleine Junge nickte energisch.

"Ja, Mama, ich will dem Wesen mal begegnen das den Wind beherrscht! Und dann wird es mein Freund werden, und wir werden die tollsten Abenteuer erleben!" Die Augen des kleinen Jungen leuchteten vor Freude. Die junge Frau lächelte bloß abermals.

"Ganz bestimmt, Tyson. Das wirst du, daran glaube ich fest."
 

Er hatte diesen Geist getroffen. Das Wesen, das den Sturm rufen kann. Und er war zu seinem Freund geworden. Nicht oft ließ er sich die Zeit, sich daran zu erinnern, wie es früher war.. Als seine Mutter noch bei ihnen war. Seine Oma hatte ihm immer wundervolle Geschichten über die Wesen erzählt, die über die Elemente herrschen. Sie hatte ihm von mystischen Abenteuern, voller Magie und unheimlicher Kräfte erzählt, und von vielen chinesischen Legenden. Das war gewesen als er noch klein war. Später war sie an einem Herzinfarkt gestorben. Plötzlich kam ihm eine Erinnerung in den Sinn. Sie hatte ihm immer Bilder in einem Buch gezeigt. Er erinnerte sich nicht mehr genau daran, doch es hatte etwas mit den Wesen zu tun. Nachdenklich stand er auf und ging ins Dojo. Sein Großvater trainierte gerade an einem Sandsack.

"Hey, Grünschnabel, was gibt es?"

"Opa erinnerst du dich noch an das Buch, das Oma mir immer gezeigt hat, und aus dem sie mir vorgelesen hat?" Sein Großvater hielt kurz in seinen Übungen inne.

"Ja, ich glaube das ist in der Kiste am Dachboden. Wieso?"

"Nicht so wichtig. Danke Opa!" Mit diesen Worten war Tyson losgespurtet.

Am Dachboden war viel Gerümpel, Kisten und vor allem viel Staub. Schweigsam machte Tyson sich auf die Suche nach dem Buch.
 

Nervös fummelte Max an der Fernbedienung herum. Er saß nun schon beinahe eine halbe Stunde vor dem Fernseher, ohne richtig wahr zunehmen, was eigentlich für ein Programm lief. Der Grund für seine Nervosität war, dass seine Eltern vor einer halben Stunden zu einem Spaziergang aufgebrochen waren, der hoffentlich ein klärendes Gespräch beinhaltete. Max hoffte so sehr, dass seine Eltern wieder zusammen finden würden. Zu seinem Glück waren die beiden nicht geschieden. Ein Streit vor vielen Jahren hatte zur Folge gehabt, dass Judy das Jobangebot der BBA in Amerika annahm, und so ihre Familie verließ. Max hoffte inständig, dass die beiden einen Weg finden würden, wieder gemeinsam hier in Japan zu leben. Als Familie. Gedankenverloren starrte er aus dem Fenster und verlor sich im Blau des Himmels. Vieles ging ihm durch den Kopf. Nicht nur die Sache mit seinen Eltern. Nein, auch seine Beziehung zu Jeanne, oder besser gesagt dem Mangel daran. Es war nicht weiter gegangen, und Max wusste eigentlich nicht, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war..
 

Kenny saß in seinem Zimmer und las in einer Beyblade Zeitschrift einen Artikel über die American Championchip. Das Team hatte gute Kritik bekommen, vor allem Max überraschender Sieg über Michael war sehr groß angesprochen worden. Viele Beyblade Experten waren der Meinung, dass die Blade Breakers eine reelle Chance gegen die Demolition Boys, so hieß das rußische Weltmeister Team, hätten. Andere wieder meinten, sie hätten keine Chance. Kenny war schon seit beinahe einer Stunde auf der Suche nach Informationen über das Team. Doch seine Suche war ziemlich erfolglos geblieben. Er hatte sehr wenig über das Team erfahren, und das Wenige würde ihnen auch nicht helfen sich besser vorzubereiten. Aber vielleicht wurde es auch Zeit, dass das Team lernte, mit jedem Gegner ohne Kenntnisse über ihn fertig zu werden. Aber waren Tyson, Max und Ray wirklich schon soweit? Ray wahrscheinlich, Max vielleicht, aber Tyson? Kenny schüttelte nachdenklich den Kopf und wandte sich Dizzi zu.

"Diz, hast du schon relevante Informationen gefunden?" Fragte er sein Bit Beast im Laptop.

"Tut mir Leid Chef, nichts. Aber ich bleibe dran." Kam die Antwort.

"Okay."
 

"Wie stehen die Dinge?... Ja, ich verstehe... also zwei Wochen noch.... Findet gefälligst heraus, wie sie sich retten konnten!...Ja, ich werde geduldig sein." Der Mann klopfte ungeduldig mit einem Stift auf dem Schreibtisch herum.

"In Ordnung, ich werde mich gedulden.. Auf wiederhören." Der Mann legte auf und betrachtete nachdenklich das Schachbrett vor sich.

"Wenn erst die Bauern beseitigt sind.. dann kommen wir zu den Springern, den Türmen und Läufern.. und dann werden auch König und Dame fallen.. Schmachmatt..."
 

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Nächstes Kapitel: Europa Tour (sagt ja wohl schon alles) Keine Ahnung wann ich es fertig hab... Aber ich hab ja Ferien, also genug Zeit zum schrieben! *grins*

Sayonara!



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Skullgr3y
2007-03-02T19:31:13+00:00 02.03.2007 20:31
Nein, wie GEIL!!!! Das is echt spitze!!!! Das is sooooo krass!!! RayxMariah 4eva!!!! Müsstest mal weiterschreiben, das is einfach genial!
*zu favo tu*

Taro 202 ^-^y Chu!
Von: abgemeldet
2003-07-03T20:44:33+00:00 03.07.2003 22:44
Wiedermal ein Geiles Kapitel ^^"
Mich würde das auch interresieren was Ranko gefragt hat ^^"
by by by
Natsuki

Schreib büüüüddeee schnell weiter ^^
Von:  Bass-no-Reita
2003-07-02T12:31:42+00:00 02.07.2003 14:31
einfach wieder ein G-E-N-I-A-L-E-S *alles extra beton* kapitel! *viel lob* naja eigendlich ist de ganze ff genial ^^ mach weiter so und schreib schnell das nächste kapitel ^^

mariah
Von:  Rami
2003-07-02T10:48:10+00:00 02.07.2003 12:48
Hallo,
also das war einfach ein phantastisches Kapitel.
Ich hatte mich schon riesig auf dieses Kapitel gefreut und finde es ist einfach super geworden. Mach bitte bald weiter.
Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!

Bye Rami
Von: abgemeldet
2003-07-01T17:39:22+00:00 01.07.2003 19:39
Aaaaaaaallso...normalerweise,wäre ja ICH erste gewesen,aber ich hab die Geschichte gesehen und wollte lesen und dann hab in Keyboard müssen...ja ich oute mich!! Ich spiele Keyboard. *AufDemTeilRumHüpf* Ich hasse es!!
Ja und nu zu deiner Fic!! -gg-
Subba geil!! Ich liebe Fics wo es um Ray und Mariah geht!! Echt geil!! Bitte schnell weida!!
Cu chouchou
Von: abgemeldet
2003-07-01T17:28:40+00:00 01.07.2003 19:28
Da hat Mariah ja noch mal glück gehabt, dass Ray ihr verziehen hat!
Das Chapter war wieder super genial und ich finds auch klasse, dass du die einzelnen Kapitel immer so lang machst ^.^
Freu mich wie imemr auf das nächste Chapter!
lg Devil
Von: abgemeldet
2003-07-01T16:24:47+00:00 01.07.2003 18:24
Supergeil wie immer!!!!
P.S. nur ne Frage, in der Chara beschreibung von Siranei hast du geschrieben das Kai nur wie ein Bruder für sie ist???
Verlieben die sich nun noch in einander???


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