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Die andere Kunoichi

(Naruto X OC X Hinata)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Diese Geschichte lief letztes Jahr unter dem Titel "Aiko-ka no pasu - Der Weg der Liebe". Nach längerem Überlegen habe ich mir überlegt sie neu aufzulegen! Die einzelnen Kapitel werden überarbeitet und Woche für Woche hochgeladen. Ich würde mich auf Feedback freuen!

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Wer sie wohl erwischt hat? Findet es heraus! ♥

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Wieder schon eine Woche rum! Wie die Zeit vergeht oÔ Jedenfalls wünsche ich viel Spaß mit Kapitel 7 :3 Würde mich sehr über Kommentare freuen ;) Also, seid nicht zu scheu ;)

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Die Woche ist wieder vorbei und es geht spannend weiter mit "Kapitel 9: Gemischte Gefühle" ♥ Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Meinung oder Ideen hinterlasst :)

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
00.26 (Samstag, Shanghai) Also nicht wundern, wenn es verfrüht erscheinen soll ;) Jedenfalls hab ich heute so einiges vor und da kommt es mir recht, wenn's nach Mitternacht ist ;) Viel Spaß beim Lesen ♥

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter ♥ Ich hoffe, dass ihr die Kapitel noch immer mögt :) Von Kapitel 16 wird es eine Adult Version und eine Nicht Adult Version geben, damit auch jeder die Geschichte weiterverfolgen kann ♥

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist die zensierte Version von Kapitel 16 :) Wer die Adult Version lesen will, muss umblättern ;)

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, es geht weiter :) Irgendwie... weil bei mir spinnt Mexx total T___T Ich hab mit Mühe darum kämpfen müssen überhaupt irgendwie was hochladen zu können >___< So bitte verzeiht, wenn ich nicht so schnell auf die Kommentare antworten kann Q__Q Jedenfalls bedanke ich mich an dieser Stelle für die vielen tollen Kommentare :) Ich hoffe, ihr werdet alle noch weiterhin Spaß an 'Die andere Kunoichi' haben ♥

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter :) Endlich geht Animexx bei mir wieder (Dank VPN. Haha) und kann wieder ganz normal hochladen :3

Viel Spaß mit Kapitel 21 :)

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
So, die letzte Woche in der zwei Kapitel erscheinen werden ;) Ab nächste Woche wird dann wöchentlich nur noch ein Kapitel erscheinen :D Jedenfalls wünsche ich viel Spaß mit diesem Kapitel :3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So langsam kommen die neuen Kapitel ;) Ab heute wird nur noch ein Kapitel pro Woche erscheinen :) Fleißig schreibe ich schon weiter und ich hoffe, ihr werdet immer wieder überrascht ♥ Viel Spaß beim Lesen!

LG
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Vorwort zu diesem Kapitel:
Liebe Leser, der Urlaub ist vorbei und endlich geht es weiter :) Ich danke euch für das warten und ich hoffe ihr werdet alle weiterhin viel Spaß haben ♥ Leider wird es keine Vorschauen mehr auf nächste Woche geben, da ich keine Kapitel vorschreiben konnte. Ich werde jedoch fleißig weiterarbeiten :3

Viel Spaß beim Lesen :)

Eure abgemeldet Komplett anzeigen

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Spezialtraining


 

Kapitel 1 : Spezialtraining !
 

 

 

Die Friedlichkeit, die über Konoha lag, war für das ganze Dorf sehr entspannend. Bisweilen gab es kaum irgendwelche gefährlichen Feinde, die alles daran setzten um diesen Frieden zu zerstören. Dennoch gab es tagtäglich genügend Missionen, die die verschiedenen Shinobis dieses Dorfes zu meistern hatten. Naruto jedoch, der gelangweilt auf seinem Bett lag und finster zur Decke starrte, wartete noch immer auf eine Mission, die er bewältigen könnte. Doch zurzeit waren nur die besseren Ninjas auf Missionen, während Shinobis seines Ranges sich langweilten oder aber ihre Zeit sinnvoll nutzten, was Naruto selbst jedoch zurzeit nicht tat, da Jiraya nicht im Dorf war. Gelangweilt rappelte sich der sechzehnjährige auf und wagte einen Blick aus dem Fenster. Ein wunderschöner, blauer Himmel mit strahlender Sonne lächelten ihn an, motivierten ihn aber nicht nur auch ein Schritt vor die Tür zu setzen. Schon nur der Gedanke an Training ohne Jiraya war für ihn eine Qual, denn schon seit über einer Woche versprach dieser ihm, ihm eine neue Technik zu erlernen. Dieses lustlose Verhalten trübte ihn nun schon seit zwei Tagen die Stimmung. Das Einzige, was er noch bewerkstelligen konnte, war der Weg zu seinem Lieblingsnudelstand. So entschied er sich, da es schon weit nach Mittagszeit war, Ramen nach Lust und Laune zu speisen. Kaum hatte er einen Fuß vor die Tür gesetzt, kam ihm schon Shikamaru entgegen, der die ehrenvolle Aufagbe hatte, ihm eine wichtige Nachricht zu überbringen.

„Guten Morgen, Naruto !“, meinte dieser in seiner üblich nichtigen Laune und mit seinem üblich gelangweilten Blick.

„Hey, Shikamaru ! Was geht ab ? Willste ein bisschen trainieren?“ Kaum kamen diese Worte über seine Lippen, grinste er bis über beide Ohren. Mit einem Partner zu trainieren wäre doch viel sinnvoller als alleine. Das zumindest dachte sich der Blonde. Jedoch wurde er aus seinen hübschen Gedanken gerissen, als Shikamaru erwähnte, dass er zu Tsunade gehen sollte. Sie hätte etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen.

„Vielleicht gibt mir diese alte Schachtel endlich eine Mission. Ist doch ziemlich langweilig ohne, oder etwa nicht? Warum bist du eigentlich noch hier?“

„Ich bin gerade eben zurückgekehrt und da meinte Tsunade ich könnte ja eben schnell bei dir vorbeischauen. Ich bin froh über die Tatsache, dass ich nun einige Zeit mal wieder die Wolken beobachten kann!“

„Du bist aber noch immer derselbe, nicht ? Ich danke dir, dass du vorbeigeschaut hast. Bin dann weg!“ Mit einem Handwink verließ Naruto Shikamaru und eilte zum Turm des Hokages, wo Tsunade ihn erwartete. Innerlich brannte er vor Begeisterung. Er war sich sicher, dass er eine Mission bekam, warum sonst sollte sie ihn zu sich rufen lassen? Es war ja nicht so, dass er kein Potential hatte, aber trotz aller Versuche war er doch noch immer ein Genin. Eine Tatsache die ihn immer wieder aufregte, wenn er daran dachte. Sakura war immerhin schon ein Chuunin. Die Welt konnte manchmal so ungerecht sein. Endlich angekommen, klopfte er stürmisch auf die Tür ein. Er konnte seine Neugierde kaum mehr zügeln.

„Komm rein, Naruto!“ Tsunades Stimme bat ihn herein und er riss die Tür mit voller Wucht auf.

„Ist es eine Mission ?“ Er konnte sich wirklich kaum mehr beherrschen, aber als er Tsunades Blick begegnete, wich er doch ein wenig vor ihr zurück. Dann erblickte er eine weitere Person im Zimmer, die mit dem Rücken zu ihm gewandt aus dem Fenster starrte. Langsam drehte sich diese Person um und blickte Naruto prüfend an.

„Das wird eine ziemlich schwierige Arbeit werden, Tsunade-sama“, meinte die junge Frau kühl. Verwirrt starrte Naruto zwischen den beiden Frauen hin und her. Er wusste nichts mit der Situation anzufangen. Jedoch raste sein Herz beim näheren betrachten der Kunoichi. Ihre grünen Augen musterten den Sechzehnjährigen. Ihr kastanienbraunes Haar war zu einem seitlichen Zopf gebunden und ihr Konohastirnband befand sich dort, wo es hingehörte: auf der Stirn. Naruto fand diese Frau äußerst attraktiv, konnte sich aber nicht daran erinnern diese Frau je im Dorf gesehen zu haben. Zudem schätzte er sie in seinem Alter, denn älter sah sie nicht aus.

„Nun, Naruto, damit du endlich zum Chuunin wirst, habe ich beschlossen, dass du ein Spezialtraining erhälst. Da Jiraya längere Zeit wohl nicht erreichbar sein wird, habe ich jemanden der Anbu diese Aufgabe erteilt. Das hier ist Chikage und sie wird dich die nächsten Monate stählern. Das Training beginnt sofort.“

„Warte ! Warum ausgerechnet eine Anbu ? Sind die denn nicht immer in Aktion?“ Naruto verstand nicht. Warum hatte niemand für ihn Zeit, aber diese Anbu doch?

„Wir müssen die Zahl der Chuunin steigern. Außerdem müssen wir dich gezielt trainieren, damit du dich im Notfall den Akatsuki wiedersetzen kannst. Sei glücklich darüber, dass ich dich in Erwägung ziehe! Ich erwarte Großes von dir. Und solange Chikage nicht der Meinung ist, dass du reif bist Chuunin zu sein, solange wirst du bei ihr im Training bleiben! Du wirst dann auch bei verschiedenen Missionen dabei sein. Denk daran, du willst doch irgendwann Hokage werden, oder etwa nicht?“ Mit diesen Worten stachelte Tsunade ihn bewusst an, was zur Auswirkung hat, dass Naruto voller Begeisterung sich dem Training widmen wollte.

„Na dann mal los !“, meinte Naruto und eilte voraus, dicht gefolgt von der ruhigen Chikage.

 

Draußen angelangt, blieb Naruto stehen und wartete auf seinen Mentor. Chikage erreichte ihn und stellte sich dicht neben ihn.

„Du bist relativ klein, Naruto“, meinte sie trocken.

„Ach was! Wir sind doch gleich groß, sieh mal!“ Er deutete auf seinen Kopf und wanderte zu ihrem herüber um die Größe zu vergleichen.

„Im Gegensatz zu dir bin ich ja auch vier Jahre älter.“ Die Art und Weise wie sie sprach beunruhigte ihn. Es war so, als wüsste sie alles von ihm.

„Dann bist du ja schon alt“, grinste er und erwartete eine Gegenantwort à la Sakura. Doch nichts dergleichen kam, stattdessen näherte sie sich seinem Gesicht und grinste.

„Alt und erfahren, mein Lieber!“, hauchte sie ihm ins Gesicht, wobei er mit einem Male die Hitze in seinem Gesicht spürte.

„Tja, dann musst du mir deine Erfahrungen lehren! Wenn ich dann Chuunin werde, werde ich auch sicherlich noch besser werden!“

„So war das nun zwar nicht gemeint, aber das ist ja egal. Wenn du mich einholen kannst, weiß ich, dass du das Zeug zum Chuunin hast. Dann mal los!“ Ohne auch nur eine Antwort abzuwarten, war Chikage verschwunden. Naruto, der sich der Situation noch nicht allzusehr bewusst war, sah sich um. Und dann machte es Klick! Er musste sich beeilen, sonst würde er nicht einmal wissen, wo sie trainieren würden. So kam es, dass er gen Norden verschwand und drei Stunden damit verbrachte seine Meisterin zu suchen, die sich im Wald versteckte und gemütlich auf ihren Schüler wartete.

„Lektion Nummer eins“, begann sie, als Naruto endlich angekommen war, „Verschwende keine Zeit!“

„Du bist ja auch ohne Vorwarnung verschwunden!“, protestierte dieser, doch sie brachte ihn mit einer Handbewegung zum Stillschweigen.

„In Zukunft wirst du mich einholen können. Es gibt Gegner, die sind schneller verschwunden als du ‚Konoha‘ sagen kannst. Mit jedem Mal, wo du mich nicht innerhalb der Zeit findest, die du zuletzt hattest, wirst du als Strafe einmal um ganz Konoha laufen. Wenn du mich beim nächsten Mal eben nicht unter drei Stunden findest, wirst du deine Strafe akzeptieren müssen.“

„Du bist knallhart“, gab Naruto zurück. Doch Chikage meinte nur, dass in der Shinobiwelt niemand erbarmen mit ihm haben würde, wobei er ihr zustimmen musste.

„Zeig mir, was du drauf hast. Zeig mir deine Jutsus!“ Chikage sprang einen Baum hinauf, um sich dort auf einen der Äste niederzulassen, damit sie den Kleinen beobachten konnte. Ohne auch nur zu protestieren, tat er, was sie von ihm verlangte. Schon in dieser kurzen Zeit wusste Naruto, dass dieses Training viel effektiver war als das mit Jiraya. Zwar lernte er von diesem immer wieder neue Techniken, aber dafür musste er andere Dinge wie Präzision, Denkvermögen und so weiter, einstecken. Chikage war hier um all dies zu schärfen. Um ihn zum Chuunin zu befördern. Naruto konzentrierte sich und kreutzte die Finger. Er zeigte ihr sein Kage No Bunshin und multiplizierte sich so lange, bis alles nur noch in orangenen Farben unterging.

„Beeindruckend. Aber was machst du mit so vielen von dir selbst? Je mehr ihr seid, umso schwieriger wird es den Gegner geschickt anzugreifen. Beschränke dich auf eine Zahl. Eine, wo du weißt, dass du damit am Besten umgehen kannst.“

„Hmm... Also, wenn ich so überlege... Ich brauche zwei für Rasengan... Sind zwei genügend?“

„Die Frage musst du dir selbst stellen. Wofür benutzt du dein Kage no Bunshin?“

„Na um den Gegner platt zu machen!“ Seine Antwort kam wie der Blitz, doch Chikage war weniger beeindruckt davon.

„Zeig mir noch deine anderen Jutsus. Danach sehen wir weiter.“ Bewusst ging die Braunhaarige nicht auf seine Antwort ein. Das machte ihn rasend. Doch er unterdrückte seine Gefühle. Je schneller er lernt, umso schneller wird er sie wieder los. Und umso schneller kann er Hokage werden. Nun konzentrierte sich Naruto auf sein Rasengan und durchlöcherte damit einen Baum. Mit großem Blick starrte die Anbu ihn an.

„Nicht schlecht, Herr Specht! Eine sehr wirkungsvolle Attacke. Ich wette aber mit dir, dass du sie aber nicht gerade zum richtigen Zeitpunkt benutzt, nicht wahr?“

„Ehm, ich weiß nicht?“ Verlegen kratzte sich der Blonde am Hinterkopf. Sie traf die Wahrheit. Er benutzte seine Jutsus immer dann, wenn es gerade für ihn passend war, aber nicht für die Situation. Wie oft hatte er schon das Glück gehabt den Gegner zu treffen? Und wie oft hatte er versagt?

„Was noch?“, fragte sie ihn barsch und verschränkte die Arme. Nach einiger Zeit kniete sich Naruto zu Boden. Erschöpft blickte er zu Chikage hoch, die elegant vom Baum herabhüpfte und sanft wie eine Feder neben ihm landete.

„Deine Jutsus sind ja schon mal nicht schlecht, trotzdem brauchst du noch sehr, sehr viel Training. Es geht nicht nur darum cool zu sein, sondern auch clever. Wer sich mit Köpfchen in den Kampf wagt, gewinnt eher, wie einer, der es nicht tut.“

Voller Begeisterung und ehrfurcht, blickte er die hübsche Anbu an. Sie war klug und schön und einfach besser als dieser perverse Lustmolch von Jiraya!

„So und jetzt geht es ab nach Hause!“, meinte sie und richtete sich auf. Sie streckte ihm die Hand hin, die er dankend ergriff. Sie war zart und angenehm vertraut. Dieser Gedanke ließ sein Herz höher schlagen. Er war noch nie in der Anwesenheit einer Frau gewesen, die so viel Reife für ihr junges Alter besaß. Tsunade konnte man, trotz ihrer Erscheinung, nicht miteinrechnen. Immerhin war sie schon über Fünfzig!

 

Die Sonne verschwand langsam aber sicher hinter den letzten Dächern, als beide Narutos Haus erreichten. Dieser öffnete die Haustür und drehte sich dann zu Yuna um.

„Ich danke dir, dass du mir hilfst. Wann treffen wir uns morgen? Und wo?“

„Wie wann treffen wir uns morgen? Morgen stehen wir gemeinsam auf und gehen gemeinsam trainieren!“ Ein hübsches Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus. Als Naruto dann den Sinn ihrer Worte verstand, schrie er auf.

„Du willst hier übernachten? Aber das geht doch nicht! Ich, ehm, ich...“ Mit einem Mal rannte dieser ins Haus hinein und räumte in sekundenschnelle sein Zimmer auf. All den Müll der letzten Woche schmiss er so schnell es ging weg, schmutzige Wäsche quetschte er in den Wäschekorb und das Bad putzte er im Schnelldurchgang. Als er sich dann umdrehte, um Chikage hereinzubitten, blieb sein Herz fast vor Schreck stehen.

„Hübsche Bude, mal abgesehen von dem ganzen Müll! Anscheinend hast du keine Freundin, soweit ich das beurteilen kann?“, fies grinsend sah die Anbu sich in seiner Wohnung um, als wäre es ihr eigenes Zuhause.

„N-Nein, habe ich nicht! Wer braucht denn schon so was! Außerdem habe ich keine Zeit!“ Mit knallrotem Gesicht wandte er sich von ihr ab.

„Dann bist du ja noch ein ganz Braver!“ In sein Ohr kichernd, umschlang sie seinen Bauch und drückte ihn an sich.

„Was bist du denn für eine perverse Frau!“, schrie er und löste sich aus ihrer Umarmung.

„Ach, Spaß verstehst du auch nicht. Das wird dann ja wohl langweilig. So findest du nie eine Frau!“ Zähneknirschend wandte sie sich von ihm ab und suchte nach dem Bad.

„Übrigens, wo schlafe ich heute Nacht?“

„Warum musst du unbedingt hier schlafen?“

„Na, ist doch klar! Während den Missionen kann es ganz gut sein, dass man zusammen an einem Ort schläft. Da wird kein Unterschied zwischen Mann und Frau gemacht, verstehst du?“

Naruto schluckte laut. So gesehen hatte er noch nie daran gedacht. Er war immer auf seine Missionen fixiert, oder sonst alles, was mit seinem Ziel zu tun hatte.

„Naruto!“ Ihre Stimme wurde knallhart. „Bei Missionen geht es nicht nur darum diese zu erfüllen, sondern auch die Umgebung genaustens zu kennen. Man muss seine Partner kennen um Strategien entwickeln zu können. Es gibt viele Faktoren, die man berücksichtigen muss, wenn man Erfolg haben will. Und solange du unter meinem Kommando stehst, solange werde ich keine Sekunde von deiner Seite weichen. Haben wir uns verstanden?“

Nickend gab er ihr die Bestätigung, dass er sie verstanden hatte. Einerseits machte es ihm Angst, aber andererseits hatte sie mit allem Recht. Da Anbu ja Spezialshinobi waren, wusste er, dass er dank ihr Chuunin werden konnte. Wie lange es jedoch dauern würde, stand noch in den Sternen.

„So und jetzt gehe ich erstmal baden!“, meinte Chikage kokett, nachdem sie das Badezimmer gefunden hatte. „Du kannst gerne mitkommen.“

Naruto sah sie ungläubig an. Er konnte sie nicht richtig einordnen. Scherzte sie nur, oder stand das in irgendeiner Weise mit seinem Training zusammen? Mit laut hämmerdem Herzen folgte er ihr ins Bad. Was war jetzt?

 

Warm, Wärmer am Wärmsten


 

Kapitel 2: Warm, Wärmer, am Wärmsten
 

 

 

Die Badezimmertür schloss sich vor Narutos Nase. Verblüfft starrte er diese an. Was war jetzt? Sollte er nun auch da rein, oder etwa nicht? Mit zittrigen Händen drückte er die Türklinke hinunter um hineinspähen zu können. Er sah nichts Weiteres als Chikage vor dem Spiegel, die sich genaustens betrachtete.

„Also willst du mich doch nicht alleine lassen?“, fragte sie durch den Spiegel an Naruto gewandt.

„Das gehört doch zum Training, oder etwa nicht?“

Diese Frage ließ die Anbu aufhorchen. Sie musste ein Lachen unterdrücken, wobei sie sich auf die Unterlippe beißen musste. „Was hat baden mit dem Training zu tun? Wenn schon, dann ist baden nur zum entspannen da!“

„Ah, ich – “ Stotternd wollte Naruto wieder das Bad verlassen, doch Chikage war so schnell, dass sie ihm die Tür abermals vor der Nase zuknallte und sie von innen abriegelte.

„Komm, lass mich ein wenig Spaß haben! Da ich dir schon zugeteilt worden bin, will ich auch etwas davon haben.“ Ihre Stimme war nah an seinem Ohr, was sein Herz bis zum Hals schlagen ließ. Wie sollte er sich in einer solchen Situation beherrschen? Noch nie, aber wirklich noch nie, ist je irgendeine Frau auf die Idee gekommen solche Sachen zu sagen, ihn quasi zu verführen. Gab es das überhaupt? Oder machte sie sich nur über ihn lustig?

„Aber du bist eine Frau und ich ein Mann... Und... Das geht nicht...“

„Wenn das dein einziges Problem ist“ Mit einigen schnellen Handzeichen verwandelte sich die Braunhaarige in ihren männlichen Gegenpart. Sogar als Mann sah sie hinreißend aus. Die Haare waren zwar kurz, aber dennoch kastanienbraun und wild. Ihre grünen Augen passten einfach zum Gesamtbild.

„Aber innerlich bist du noch immer eine Frau!“, gab Naruto trotzig zurück.

„Hm, und was stört dich daran?“ Mit einem lauten Knall war Chikage wieder die Alte. Sie entfernte sich von ihm und ließ das Wasser in die Badewanne ein. Mit einem süßen Lächeln bat sie ihn um ein Handtuch.

„Ich hole dir eins...“ Den Raum verlassend, nachdem er die Tür wieder entriegelt hatte, hoffte er, dass er schnellstens aus dieser schwierigen Situation herauskommen würde. Wie sollte er sonst reagieren? Es war ziemlich unpassend einer Frau beim Baden zuzusehen. Immerhin war er nicht dieser Lustmolch von Jiraya! Er war ein anständiger, junger Mann, der irgendwann eine hübsche Frau heiraten würde und lauter kleiner Kinder bekommen würde. Zumindest waren dies seine Vorstellungen. Nachdem er ein frisches Handtuch fand, begab er sich zu ihr zurück. Abermals öffnete er die Badezimmertür und sein Herz blieb nun gänzlich stehen.

„D-Dein Handtuch...“ Er versuchte von ihrem attraktiven und nackten Körper wegzusehen, doch  so einfach war das nicht. Sie zog ihn magisch an und er konnte sie einfach nur anstarren. Er legte ihr das Handtuch auf das Waschbecken ohne auch nur den Blick von ihr abzuwenden, bis er über einen seiner Boxershorts rutschte, die er nicht aufgesammelt hatte.

„Du bist mir schon ein Perversling. Kommst einfach spannen, mein Lieber!“ Diese Worte, die sie ausgesprochen hatte, waren weder so gemeint noch so gedacht. Das spürte Naruto ganz deutlich.

„Ich wollte nicht. Wollte dir nur das Handtuch bringen“, gab er zurück, während er noch immer unbeholfen am Boden hockte. Chikage ging in die Knie und er konnte nicht mehr standhalten. Er konnte nur ihre wohlgeformten Brüste anstarren und dem Drang diese zu berühren wiederstehen. Er schluckte laut als sie sich seinem Gesicht näherte. Als er dann nichtsahnend ihre weichen Lippen spürte, fühlte er sich leicht und geborgen. Doch bei einem Kuss blieb es nicht, als sie fordernd seine Lippen öffnete und ihre Zunge in seinen Mund drückte. Obwohl Naruto in solchen Dingen unerfahren war, so hatte er das Gefühl zu wissen, was er tun sollte. Der Kuss, den sie ihm gab, wurde nun leidenschaftlicher und fordender. Zum ersten Mal in seinem Leben spürte Naruto jegliche Form von Lust und Verlangen. Etwas, was er noch nie zu erforschen wagte.  Mit aller Macht versuchte er wieder bei Sinnen zu kommen um Chikage abzubremsen.

„Das gehört nicht zum Training!“, keuchte er und rappelte sich hoch. Er spürte, wie es in seiner Hose eng wurde. Dies entging der nackten Anbu nicht.

„Ich weiß. Aber warum darf eine Frau einen Mann nicht küssen?“

„Erstens, wir kennen uns kaum. Zweitens, bist du älter als ich. Und Drittens finde ich sicherlich noch andere Gründe!“

„Das Alter spielt keine Rolle, Naruto! Und ich kenne dich besser als du glaubst!“ Lächelnd ging sie wieder auf ihn zu, versuchte ihn erneut zu küssen, doch Naruto wandte sich von ihr ab und schloss die Badezimmertür hinter sich. Vor Aufregung ließ er sich auf die Knie fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Was hatte er sich dabei gedacht? Auch wenn dieses verdammt gute Gefühl noch immer anhielt, so wusste er, dass das nicht angemessen war. War sie denn nicht hier um ihn zu trainieren? War sie denn nicht hier um ihn zum Chuunin auszubilden? Verzweifelt hob sich der Blonde hoch und schlurfte in sein Schlafzimmer, wo er sich aufs Bett fallen ließ und die Augen schloss. Was würde ihn noch erwarten? War sie genauso notgeil wie Jiraya? Oder warum hatte sie ihn dermaßen überfallen? Noch immer spürte er ihre heißen Lippen auf seinen und er muss sich gestehen, dass sein erster richtiger Kuss, abgesehen von diesem Unfall von damals, als er Sasuke geküsst hatte, prickelnd und berauschend war. Und er würde es gerne noch einmal versuchen. Aber dann würde er wieder gegen seine Moral verstoßen. Seufzend legte er seinen rechten Arm über seine Augen und versuchte vor sich hinzudösen.

 

„Naruto?“ Eine weiche Stimme drang an sein Ohr und verschlafen öffnete er die Augen. Blinzelnd blickte er in Chikages Gesicht, deren Haare offen herunterhingen und ihn an der Nase kitzelten.

„Hab ich etwa geschlafen?“, fragte er gähnend und rollte sich zur Seite um aufstehen zu können.

„Du bist nur eingedöst, mein Lieber.“ Lächelnd setzte sie sich neben ihn.

„Das Training war dann wohl doch zu anstrengend gewesen.“ Verlegen kratzte sich Naruto am Hinterkopf, während er Chikage aus den Augenwinkeln betrachtete.

„Ich mag dich, Naruto.“

„Wie?“, erschrocken fixierte er ihre Augen.

„Ich habe dich schon seit einiger Zeit beobachtet. Immer die Berichte über dich gelesen, deine Taten bewundert. Du bist ein mutiger Kämpfer und besitzt enorme Willensstärke. Das fasziniert mich. Ich habe den Auftrag angenommen, weil ich weiß, dass in dir das Potential zu einem Top-Shinobi schlummert. Aber unter diesen Umständen wirst du es nicht weit bringen. Deine Techniken sind stark, ja. Aber dennoch fehlt es dir an Köpfchen und an Geschwindigkeit. Ich will aus dir einen guten Kämpfer machen.“

Fassungslos grinste Naruto sie an. Das war bisher das schönste Kompliment, welches er je erhalten hatte.

„Vielen Dank, Chikage“, meinte er ehrlich, „Aber ich weiß nicht was das mit dem Kuss zu tun hat.“ Verlegen blickte Naruto auf seine Füße, bedacht darauf seine Schamesröte zu verstecken. Nicht nur als Shinobi hatte er noch viel zu lernen, sondern auch als Mann.

„Eigentlich nichts. Aber das Angebot war verlockend um in deiner Nähe zu sein. Wie gesagt, ich mag dich. Und wer weiß, vielleicht wird da noch mehr daraus!“ Ihm zuzwinkernd, richtete sie sich auf.

„Aber woher soll ich wissen ob ich dich auch mag? Du bist hübsch, ja. Aber viel älter als ich und zudem eine Anbu. Und außerdem sollst du mir doch nur beim Training helfen.“ Wie sollte er sich verteidigen? Zu wissen, dass eine Frau ihn mochte, ließ seine Gefühle verrückt spielen. Früher hatte er sich immer wieder gewünscht Sakura würde ihm diese Aufmerksamkeit geben, doch nie gab es nur ein Anzeichen. Chikage dagegen gab offen zu warum sie hier war. Und, dass sie ihn mochte. Es gab tatsächlich jemand, der ihn, Uzumaki Naruto, mochte. Bei diesem Gedanken glaubte er zu spüren, wie seinem Herz Flügel wuchsen.

„Das Alter spielt keine Rolle. Ich will dir nur helfen. Und vielleicht ergibt sich ja was. Wie gesagt, ich mag dich. Liebe ist dagegen noch weit entfernt. Aber mögen genügt doch um sich angezogen zu fühlen, oder etwa nicht?“ Verführerisch lächelnd drückte sie ihn zurück aufs Bett und beugte sich über ihn. Mit einem Kuss brachte sie ihn zum stillschweigen. „Glaubst du, du könntest mich mögen?“, fragte sie ihn direkt.

„Ich weiß nicht, vielleicht. Aber ich habe doch keine Ahnung von solchen Dingen. Woher soll ich wissen, dass ich mich angezogen fühle?“

„Hämmert dein Herz?“

„Ja.“

„Kribbelt es im Bauch?“

„Ja.“

„Und was ist mit hier?“ Mit ihren zarten Fingern glitt sie über seine Lippen, hinab über seine Brust und über seinen Bauch um anschließen an seinem Schritt innezuhalten. Und sie konnte eine deutliche Beule spüren. Naruto fand es mehr als nur prickelnd und lustvoll, verzweifelte aber an weiteren Gedanken.

„Dann entspann dich, mein Lieber! Lass mich machen und nicht nur als Shinobi wirst du an Erfahrung sammeln, sondern auch als Mann!“ Verlangend beugte sie sich über ihn und küsste ihn stürmisch. Er gab sich ihr hin, wusste, dass sie die Führung haben sollte. Sollte das sein erstes Mal werden?

 

Bettgeflüster

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Die Angst in dir


 

Kapitel 4: Die Angst in dir
 

 

 

Das Sonnenlicht brannte auf Narutos nackter Haut. Als dieser endlich erwachte, fuhr er sich mit den Händen durch die Haare und richtete sich müde auf. Zuerst glaubte er, dass die gestrige Nacht nur ein Traum war, als sein Blick dann aber an seinem nackten Körper haften blieb und dieser zu den auf den Boden geworfenen Kleidern wanderte, wusste er es besser. Das Gefühl des Glücks überströmte ihn. Als er dann zur Seite blickte, verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht.

„War ja klar, dass sie verschwindet. Passiert doch in jedem Kitschroman“, murmelte er enttäuscht. Er kletterte vorsichtig aus dem Bett und wollte eines seiner Kleidungsstücke aufheben, als ein vertrautes Gesicht im Zimmer erschien.

„Guten Morgen, mein Lieber! Auch schon wach? Es gibt Frühstück. Beeile dich, damit du dein Training sofort beginnen kannst!“ Süß lächelnd verschwand Chikage wieder und ließ den erstaunten Jungen zurück. Hatte sie tatsächlich etwas von Frühstück gesagt? Hungrig wie ein Löwe, sprang er in seine Boxershorts und rannte in die Küche, wo ihn ein voll gedeckter Tisch erwartete. Mit nur einem Bademantel gekleidet, saß die Anbu am Esstisch und legte ihm zwei Toastscheiben auf den Teller.

„Das hat noch nie jemand für mich getan.“ Mit Tränen in den Augen ließ er sich neben sie fallen und bestaunte das reichlische Essen, welches sie ihm zubereitet hatte.

„Du hast was vergessen“, meinte Chikage kokett.

„Wie? Soll ich mich etwa anziehen?“

Ohne ihm eine Antwort zu geben, näherte sie sich seinem Gesicht und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Mit heißen Wangen blickte Naruto angestrengt auf sein Toast.

„Ich wusste ja nicht...“

„Kein Frühstück ohne Küsschen“, gab Chikage lachend zurück und bot ihm frische Milch an. Dankend nahm Naruto seine Tasse an und umklammerte sie fest mit beiden Händen um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Er wusste nicht, wie er sie einordnen sollte. Einerseits verhielt sie sich so, als wären sie ein Paar, andererseits wusste er aber, dass sie sein Mentor war. Was sollte er tun? Schon nur ein klitzekleiner Gedanke an letzte Nacht ließ sein Herz höher schlagen, was auch zur Folge hatte, dass er mit einer Beule in der Hose rechnen musste. Deshalb versuchte er sich zu beherrschen, indem er sich auf sein Toast konzentrierte, welches mit leckerer Erdbeermarmelade bestrichen war.

„Als ich deinen Kühlschrank öffnete, musste ich den Kopf schütteln. Von was ernährst du dich?“ Diese Frage riss den blonden Jungen aus  seinen Gedanken.

„Hauptsächlich von Ramen“, gab er verlegen zurück.

„In Zukunft werde ich mich um dein Essen kümmern. Ohne die nötige Energie wirst du dieses Training nicht durchstehen.“

Der Gedanke an gedeckten Tischen und das jeden Tag heiterte ihn noch ein wenig mehr auf. „Wann geht es los?“

„Sobald du fertig mit dem Frühstück bist.“

Voller Vorfreude schlang Naruto die Toasts herunter, bis er der Meinung war, dass er satt sei. Beim letzten Schluck Milch rieb er sich glücklich den Magen. Derweilen richtete sich die Anbu auf und verschwand so schnell wie der Blitz.

„Mist, ich muss ihr hinterher!“ Voller Hast rannte der Sechzehnjährige ins Schlafzimmer um nach seiner Kleidung zu greifen. Tollpatschig wie er war, brauchte er einige Zeit um sich ordentlich anzuziehen. Nach geschlagenen zehn Minuten, Zähneputzen inklusive, rannte er aus dem Haus und eilte zum gestrigen Trainingsort. Doch dort war sie nicht, was bedeutete, dass sie sich einen anderen Platz ausgesucht hatte. Er musste sie in den nächsten drei Stunden finden, ansonsten musste er die Strafe, die sich die Anbu für ihn ausgedacht hatte, ausbaden. Einmal rund um Konoha laufen war definitiv kein Zuckerschlecken. Nur Gai und Rock Lee würden diese Herausforderung freiwillig annehmen. Aber die hatten, befand Naruto, nicht mehr alle Tassen im Schrank.

„Ah, da bist du ja. Drei Stunden und zwanzig Minuten! Du weißt, was das bedeutet oder?“ Zufriedend lächelnd sprang sie vom Felsen, auf dem sie auf ihn wartete. Sie hatte sich im hintersten Winkel von Konoha versteckt und Naruto war nicht auf die Idee gekommen dort zu suchen. Er hatte bei den Stellen gesucht, an denen er schon mal trainieren war. Natürlich ohne Erfolg.

„Können wir das nicht sein lassen und sofort mit dem Training anfangen?“ Protestierend verschränkte er die Arme.

„Du gehst jetzt laufen oder du kannst dein Mittagessen streichen!“ Chikage fand das so lustig, dass sie ihn umklammerte und kitzelte. Naruto konnte sich kaum mehr halten vor Lachen. Er entwendete sich ihrem Griff, wobei er ihrem Gesicht so Nahe war, dass sein Herz tausend Töne schlug. Zwei zarte Hände umfassten es und küssten ihn stürmisch, was in ihm sein Verlangen nach mehr weckte. Doch die Braunhaarige löste sich von ihm und flüsterte ihm ins Ohr, dass er am Abend alles kriegen konnte, was er begehrte.

„Doch nur wer hart trainiert wird seine Belohnung erhalten. Und nun lauf deine Runde. Ich stoppe die Zeit. Wenn du meinen Rekord knacken kannst brauchst du nie mehr um Konoha zu laufen. Solltest du mich doch nicht in der vorgegeben Zeit finden...“

„Was ist denn dein Rekord?“ Brennend vor Neugierde biss er sich auf die Unterlippe. Es spornte ihn an, zu versuchen besser als eine Anbu zu sein. Außerdem wollte er sein Ziel, Chuunin zu werden, nicht aus den Augen verlieren. Und auch nicht ihre heißen Versprechungen.

„Dreißig Minuten und neununddreißig Sekunden!“

Mit offener Kinnlade bekam er einen hefitgen Klaps auf den Hintern. Ihrem Befehl folgend, begann Naruto zu laufen. Währenddessen ließ er seine Gedanken schweifen und erinnerte sich an letzte Nacht. Endlich war er ein Mann und er fühlte sich mächtig. Endlich wurde er begehrt, was er sich bis jetzt noch nicht so recht vorstellen konnte. Und er wollte mehr, traute sich aber nicht, ihr das zu sagen. Vielleicht wenn sie ihm wieder diese Pille gab, konnte er all seine Hemmungen verlieren und musste nicht ständig über das Richtige nachdenken. War es überhaupt klug sich mit ihr einzulassen? Was wäre, wenn diese Sache auffliegen würde? Würde man ihm das Training mit ihr verbieten? Sie von ihm wegnehmen? Und würde er dann auf Ewig Genin bleiben? Diese Fragen und noch Weitere, lasteten schwer auf seinem Herzen. Er kannte die Konsequenzen nicht. Eigentlich hatte er sich noch nie mit den Konsequenzen beschäftigt. Noch nie.

„Siebenundvierzig Minuten und zwölf Sekunden. Du bist echt lahm Naruto!“ Wie aus dem Nichts erschien Chikage neben ihm, als er die Ausgangspostion erreichte. Naruto, der völlig außer Atem war, stützte sich auf beide Knie und schaute zur Braunhaarigen hoch: „Wie schaffst du das nur so schnell?“

„Berufsgeheimnis!“, gab Chikage geheimnisvoll zurück und ging in die Hocke. „Wenn du fleißig trainierst und das tust, was ich dir sage, dann kann nichts mehr schief gehen.“ Mit einem Finger tippte sie ihm auf die Stirn, wobei Naruto das Gleichgewicht verlor und nach hinten fiel. Mit einem Satz sprang sie auf den Jungen und hielt ihn an beiden Handgelenken fest.

„Was machst du da?“, fragte der Blonde sie und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien, doch trotz der Tatsache, dass sie eine Frau war, war sie sehr, sehr stark.

„Wenn du dich nicht mal aus meinem Griff befreien kannst, dann wird das Training hart werden!“ Sie lächelte ihn an. Er wollte ihr antworten, doch sie drückte ihm einen Finger auf die Lippen. „Süßer, einfach nichts sagen, ja?“ Sie schien den Moment zu genießen. Naruto störte es doch ein wenig, dass sie dominant war. Er wollte sich beweisen, ihr zeigen, dass er etwas drauf hatte und dann endlich Chuunin werden und irgendwann seinen Traum, Hokage zu werden, erfüllen. Mit all seiner Kraft, die er verfügte wandte sich Naruto unter ihr und bewergstelligte es sie unter sich zu begraben. Triumphierend grinsend meinte er, dass er nun doch das Zeug zu einem guten Shinobi hatte.

„Wenn du wirklich so gut bist, dann zeig es mir“, stachelte sie ihn an. Es machte ihr Spaß ihn aufzuziehen, wie Naruto bemerkete.

„Ja, das bin ich! Dann fangen wir sofort mit dem Training an! Ich zeig dir, was ich so alles kann!“ Seine Motivation sprudelte aus allen Löchern heraus und er war nicht mehr aufzuhalten. Doch Chikage hatte momentan nicht das geringste Interesse an seinem Training.

„Küss mich!“, flüsterte sie ihm auffordern zu. Naruto schluckte und sah sie an. Es war ihm unangenehm sie in aller Öffentlichkeit zu küssen, auch, wenn sie sich an einem Ort befanden, der sie vor ungewollten Blicken schützte.

„Bitte, Naruto...“, meinte sie unschuldig süß. Er gab nach und beugte sich zu ihr. Sanft berührten seine Lippen die ihren. Ein kleiner Stromstoß durchzuckte ihn und er küsste sie leidenschaftlicher. Es gefiel ihm die Macht über sie zu haben, über ihr zu liegen und sich nicht von ihr führen zu lassen. Aber noch immer hielt ihn irgendetwas zurück. Seine Angst, gesehen zu werden, wuchs mit jeder Sekunde. Er konnte seiner Paranoia einfach nicht widerstehen. Was wäre, wenn jemand sie entdecken würden? Was wäre dann?

„Du wirkst so abwesend.“ Chikage bemerkte, dass ihn etwas beschäftigte. Verlegen lächelte er sie an und sprang von ihr runter um ihr aufzuhelfen.

„Glaubst du nicht, dass es gefährlich ist, uns hier in aller Öffentlichkeit zu küssen? Oder gar...“ Die letzten Worte blieben ihm im Hals stecken. Er hatte ja tatsächlich an den Beischlaf mit ihr gedacht, etwas, wo er der Meinung war, dass er es nicht einmal in Erwägung ziehen wollte, auch, wenn es ihm danach dürstete.

„Naruto“, die Anbu näherte sich ihm und legte beide Hände auf seine Wangen um sein Gesicht festzuklammern und ihm in die Augen schauen zu können, „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Uns wird schon niemand entdecken. Als guter Shinobi bist du in der Lage Eindringlinge zur rechten Zeit aufzuspüren. Bin ich nicht eine Anbu? Bin ich nicht dazu in der Lage?“

Der Sechzehnjährige überlegte kurz und stimmte ihr dann zu. Eigentlich brauchte er sich vor nichts zu fürchten. Solange sie an gut versteckten Orten blieben, konnte sie niemand finden. „Aber was wird aus dem Training?“, fragte er nun dann doch besorgt.

„Keine Angst, dafür haben wir noch genügend Zeit“, meinte sie grinsend und zog ihn an sich um ihn abermals leidenschaftlich zu küssen. Mit seiner Zunge spielend, fummelte sie an seinem Hosenbund. Sie war energisch und bestimmt. Naruto wollte das nicht. Er wollte dieses Mal die Oberhand nehmen. Ihr zeigen, dass er etwas draufhatte. So kam es, dass er schneller als sie war und sich wie ein richtiger Mann verhielt. Während er sie am Hals küsste und immer weiter runterwanderte, zog er sie Stück für Stück aus.

„Gleich erlebst du ein kleines Spielchen“, hauchte er ihr ins Ohr. Er wollte ihr zeigen, dass er auch wie sein konnte. Wollte, dass sie wusste, dass er kein Schwächling war. Langsam schob er ihr einen Finger zwischen die Beine und massierte sie dort. Leise stöhnte sie auf.

„Ich will mehr“, keuchte sie und Naruto versprach ihr das mit einem Grinsen.

 

Playtime

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Aufgeflogen!


 

Kapitel 6: Aufgeflogen!
 

 

 

Nackt und schweißgebadet, befand sich Naruto noch immer in Chikage. Und das von hinten. Sie sahen aus wie zwei wilde Tiere beim Geschlechtsakt. Eigentlich nichts Verbotenes oder Abartiges, wäre da nicht dieses klitzekleine Problem, welches die Beiden zu bewältigen hatten.

„K-Kiba...“ Narutos Starre war nicht mehr aufzulösen. Wie ein gelähmtes Kind stand er da, die Hände an Chikages Hüften festgekrallt. Die Tatsache, dass Kiba ihn beim Sex erwischt hatte, machte die Situation mehr als nur unangenehm. Auch sein Hund, Akamaru, war bei ihm und dieser bellte aufgeregt. Kibas Kopf legte an Farbe zu und als er merkte, dass er das nackte Pärchen noch immer anstarrte, drehte er seinen Kopf voller Scham weg.

„Es tut mir echt leid, Naruto. Ich wusste nicht, dass du...“ Es verschlug ihm die Sprache. Er fand einfach keine Wörter für diese unangenehme Situation. „Ich glaube, ich geh mal wieder...“ Bevor Naruto noch etwas sagen konnte, war Kiba auch schon wieder verschwunden. Verzweifelt und am ganzen Körper zitternd, löste sich Naruto von der Anbu und griff in Gedanken nach seinen Kleidern. Auch für sie schien der Spaß nun zu Ende zu sein, denn auch sie war ziemlich blass um ihre hübsche kleine Stupsnase.

„Du musst ihn dringend daran hindern, dass er das irgendjemandem erzählt!“ Die Anbu wurde ernst. Ihre zuckersüße Miene verwandelte sich in ein einziges Feld der Sorge. Es gab da etwas, was Naruto wissen musste, aber sie wollte es ihm nicht erzählen.

„Verheimlichst du mir etwas?“, fragte der Sechzehnjährige unwissend.

„N-Nein! Woher denn!? Sieh zu, dass du diesen Kiba, so war doch sein Name?, erwischst und ihn dazu verpflichtest dicht zu halten!“ Dieses Mal spürte Naruto eine Art Angst in ihrer Stimme. Irgendetwas war da faul. Aber er dachte nicht mehr weiter daran. Er musste zuerst Kiba auffinden.

„Und du hast gesagt, wir wären sicher...“ Enttäuscht und niedergeschlagen, zog sich Naruto seine restlichen Kleider an und ließ die Braunhaarige hinter sich zurück.

Er suchte überall nach Kiba, doch dieser war nirgends aufzufinden. Ohne eine feine Nase, wie dieser Shinobi eine hatte, war der Blonde aufgeschmissen. Wie sollte er, in einer Umgebung wie dieser, Kiba nur finden? Mit schwankenden Beinen entschied er sich dazu seine Suche beim Ramenstand zu beginnen. Er fragte den Besitzer, ob dieser zufälligerweise Kiba begegnet wäre. Doch vergebens. Weiter in Richtung Westen marschierend, begegnete er so einigen Menschen, doch niemand mag Kiba gesehen haben. Innerlich verzweifelte der Genin. So genau kannte er die Konsequenzen nicht, aber er wusste, wenn das aufflog, würden beide nicht verschont bleiben. Wahrscheinlich wäre das Training auf der Stelle vorbei. Dann hieß es wieder sich langweilen. Ohne Missionen, ohne Jiraya, war sein Leben öde. Als Chuunin hatte man einfach mehr Glück. Was würde eigentlich aus Chikage werden? Würde man sie bestrafen, weil sie ihre Aufgabe nicht ordentlich erledigt hatte? Nach nur mal zwei Tagen? Knappe zwei Tage, und schon ging alles schief. Aber auch wirklich alles. Hätte er ihr doch wiederstanden. Hätte er sich nicht von seinem Instinkt leiten lassen, dann wäre es nie soweit gekommen und sie würden noch immer trainieren.

„Naruto!“ Ino, die eigentlich nicht viel für ihn übrig hatte, eilte auf ihn zu und kicherte begeistert. Der Blonde wusste nicht, was das Mädchen wollte. Es war eigentlich auch seltsam, dass sie so begeistert auf ihn zurannte. Ihm wurde schwer ums Herz. Irgendwie hatte er eine böse Vorahnung. Und diese wollte er nicht wahrhaben.

„Stimmt es? Du hast eine Freundin?“ Wie eine Klatschtante, kicherte Ino mit vorgehaltener Hand. „Ich hätte nie gedacht, dass du, Naruto Uzumaki, je eine Freundin haben wirst! Und das als erster von uns allen!“ Mit uns allen meinte sie die übliche Gruppe bestehend aus Sakura, ihm, Ino, Chouji, Shikamaru, Shino, Hinata, Kiba, Lee, TenTen und Neji.

„Woher weißt du das? Was weißt du noch?“ So langsam geriet Naruto in Panik. In einer solchen Situation wusste er nicht, was er tun sollte.

„Oh, Hinata hat es mir erzählt. Außerdem habe ich gehört, dass du, naja, du weißt schon... Sex hattes.“ Der Blonden gefiel es über solche ‚Gerüchte‘, die der Wahrheit entsprachen, zu sprechen. Und Naruto wusste, dass sie auch weiterquatschen würde. Aber woher wusste Hinata es? Von Kiba? Immerhin waren sie ja ein Team, da wäre es ja auch nicht neu.

„Tut mir Leid, Ino, aber ich muss los!“ Ohne daran zu denken, auch Ino bescheid zu geben, sie solle nicht weiterplappern, rannte Naruto weg und suchte die Hyuuga. Es war ihm wichtig Kiba aufzufinden um ihn daran zu hindern es noch irgendjemanden zu erzählen.

Nach einigen Minuten, traf er auf die weinende Hinata. Dieser konnte sich nicht erklären warum sie weinte und es tat ihm auch leid sie so zu sehen, doch im Moment gab es Wichtigeres zu erledigen.

„Hinata!“ Naruto winkte ihr mit ernstem Gesicht zu und setzte sich zu ihr. Die Schwarzhaarige sah mit roten, verweinten Augen zu ihm hoch und errötete.

„War es Kiba, der dir das erzählt hat? Du weißt schon, das mit dieser Freundin, die ich haben soll.“ Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er sehr präzis gewählte Worte ausgesprochen, in der Hoffnung, er würde damit nichts verraten.

„Es ist also wahr?“, heulte Hinata vor sich hin und ihre Röte war wieder verschwunden. Naruto wollte es verleugnen, doch stattdessen erhielt er einen heftigen Klatscher auf die Wange.

„Warum? Ich liebe dich doch!“ Hinata schrie ihre Worte so laut, dass jeder, der um sie herumstand, auch wirklich alles mitbekommen hatte.

„W-Was?“

„Lass mich!“, schrie die Hyuuga, als Naruto sie am Ärmel griff um zu fragen, was das nun genau war. Dann rannte sie fort.

„Mist!“, murmelte der Blonde und richtete sich auf. Er steckte in der Klemme. Er wusste nicht, wo Kiba war. Weil Hinata ihm, in einer solch verdammten verzwickten Situation, ihre Liebe gestehen musste, war er deswegen noch mehr durcheinander. So konnte er auch nicht nach Kiba fragen. Und Chikage? Naruto hatte keine andere Wahl. Er wusste nicht, wo Kiba steckte und hatte alles vergeigt. Das Gerücht wird sich sicherlich wie ein Lauffeuer im Dorf ausbreiten und früher oder später Tsunade erreichen. Er sollte zu Chikage zurück und eine Lösung finden.

«Chikage?» Als der Blonde die Anbu erreichte, blieb sein Herz stehen. Sie war von drei anderen Anbu-Mitgliedern umzingelt, wobei zwei sie an beiden Armen festhielten. Der Dritte stand vor ihr. Wegen ihrer Masken konnte man weder ihre Gesichtert sehen, noch ihre Emotionen ablesen. Waren sie sauer auf ihre Mitstreiterin?

„Lasst Chikage los!“, schrie Naruto, doch der dritte Anbu, der sie nicht festhielt, drehte sich nur um und stieß ihn zu Boden. Vor Angst gelähmt starrte er diesen fassungslos an. Was war hier los? Wollten sie sie nun bestrafen?

„Auf Befehl des Hokages wirst du wegen sexuellem Missbrauch Minderjähriger verhaftet. Du wirst sofort ins Gefängnis gebracht, bis wir wissen, welche Strafe dir auferlegt wird!“

Chikage, die bis jetzt noch nichts gesagt hatte, starrte noch immer wie betäubt auf den Boden. Sie wusste es. Sie wusste, was passieren würde. Naruto hatte nicht an ihr Alter gedacht! Da sie ja Volljährig war, machte sie sich strafbar! Aber warum hatte sie es dennoch getan?

„Nein, Chikage!“ Naruto versuchte sich aufzurichten um gegen die Anbu zu kämpfen und sie zu befreien, doch sie waren schneller als er. Der Blonde vergrub seine Hände im weichen Boden. War das Ganze seine Schuld? War er verantwortlich für dieses Desaster? Was wäre, wenn er nie zugesagt hätte? Es mit allen Mitteln abgelehnt hätte? Es gab so viele Wenns, für die er keine Zeit hatte. Es gab jetzt Wichtigeres zu tun. Er musste zur Hokage!

 

Rettung in letzter Sekunde


 

Kapitel 7: Rettung in letzter Sekunde
 

 

 

„Was ist hier los?“ Schreiend rannte Naruto in Tsunades Büro, bereit Chikage zu retten, koste es was es wolle. Die Hokage, die gerade gelangweilt über ein paar Aufträge flog, blickte auf. Ihre Assistentin, Shizune, wurde bei Narutos Anblick purpurrot und versuchte ihren Blick woanders zu richten als auf den Sechzehnjährigen.

„Wovon sprichst du, Naruto?“ Die Vollbusige tat so, als sei nichts. Tat so, als wüsste sie von überhaupt nichts. Und dem Blonden gefiel das überhaupt nicht, denn er wusste, dass der Befehl direkt von Tsunade kam.

„Ich spreche von Chikage! Warum wurde sie festgenommen?“ Narutos Hände ballten sich zu Fäusten und am Liebsten hätte er auf sein Gegenüber eingeschlagen, selbst wenn er wusste, dass er überhaupt keine Chance hatte. Doch er hielt sich zurück, denn von diesem Gespräch hing alles ab.

„Ah. Das.“ Tsunade legte den Stapel Blätter von sich weg und faltete die Hände ineinander. Ernst sah sie zum Genin hoch und seufzte laut. „Weißt du Naruto, ich habe Chikage angeheuert damit sie dich trainiert. Nicht um irgendwelche Spielchen mit dir zu spielen. Und das nach nicht einmal einem Tag! Außerdem hat sie gegen Konohas Gesetz verstoßen, denn sie ist Volljährig, du aber Minderjährig. Ihre Strafe wird vorerst harmlos bleiben, solange, bis wir mit unseren Ermittlungen fertig sind. Wer weiß, was sie sonst noch so angestellt hat.“ Der Ernst der Situation legte sich über den ganzen Raum.

„Aber das war doch freiwillig!“, schrie der Blonde so laut, dass Shizune heftig zusammenzuckte. „Glaubst du, sie hätte mich zu irgendetwas gezwungen?“ Er konnte und wollte es nicht verstehen. Solange so etwas auf gemeinsamem Einverständnis basierte, müsste es doch eigentlich in Ordnung sein, oder etwa nicht?

„Das spielt keine Rolle, Naruto. Ich halte mich nur an das Gesetz. Und ich will nicht, dass noch mehr solcher ‚Unfälle‘ passieren. Du hast dir wahrscheinlich noch nie Gedanken über irgendwelche Konsequenzen gemacht, oder?“ Ihr unheimlicher Blick ruhte auf ihm. Ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und er versuchte sich deutlich zu beruhigen.

„Was für Konsequenzen sollte es da dann geben? Und außerdem, warum müsst ihr noch tiefer graben? Ich bin mir sicher, dass da nichts zu finden ist!“ Narutos Naivität amüsierte sie.

„Stell dir mal vor, ein minderjähriges Mädchen schläft mit einem viel älteren Mann. Sagen wir mal, sie ist zwölf – ein gutes Alter – und er ist zwanzig. Dann plötzlich geht das Gerücht um, sie sei schwanger. Und was ist dann? Erstens, ihr Leben wäre zerstört. Glaubst du nicht, dass sie viel zu jung ist um Mutter zu sein? Und Zweitens, wer gibt dem Mädchen die Garantie, dass der Zwanzigjährige sich auch wirklich als Vater anerkennt und sich um deren Unterhalt kümmert? Zur nächsten Frage: Ich weiß nicht, ob du je irgendetwas von Chikage erfahren hast, aber es gehen Gerüchte um, dass sie mit vielen Männern schläft. Du bist nicht der Einzige, Naruto!“ Tsunades Worte blieben im Raum hängen. Naruto musste diese erst einmal verdauen. Er hatte nicht eine einzige Sekunde an die Auswirkungen gedacht. Auch, wenn es in diesem Fall ein bisschen anders war, so war es doch gut möglich, dass die Anbu die Mutter seiner Kinder wurde. Aber Naruto besaß weder Geld noch Reife um mit Sechzehn Kinder aufzuziehen. Wie sollte er dann seinem Kind je ein glückliches, besseres Leben als seines, bieten?

„Sie fummelt auch an anderen Männern rum?“, kam es kleinlaut aus seinem Mund, als er kurz über die zweite Antwort nachdachte.

„Es scheint so. Einige Anbumitglieder meinten, sie hätte schon versucht sie zu verführen. Natürlich kann sie nicht jeden Mann um den Finger wickeln. Das ist der Grund, warum wir noch tiefer in ihr Privatleben eingreifen müssen. Vielleicht hat sie in der Vergangenheit auch schon solche dummen Fehler gemacht. Wir wollen den Schaden einfach nur eingrenzen. Irgendwann kommt der Tag an dem alles schief geht.“

Naruto, der gänzlich verwirrt war, lockerte seine Hände. Seine Nägel hatten sich in seine Handflächen eingebrannt und ein wenig Blut rann herunter. Trotz des Schmerzes, fühlte er sich betäubt. Er wollte Chikage zur Rede stellen. Wollte, dass sie ihm die Wahrheit erzählte. Doch dafür musste er ihr zuerst helfen.

„Ich verstehe...“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Naruto. Das Einzige, was er jetzt tun konnte war die Anbu retten. Auch, wenn er möglicherweise daran scheiterte, so wollte er doch Erklärungen. Hastig eilte er in Richtung Gefängnis. Er musste sie schnellstmöglich erreichen. Doch würde er es mit seiner aktuellen Geschwindigkeit schaffen? Er biss sich auf die Unterlippe und eilte so schnell er konnte. Auf dem Weg dorthin überlegte er sich, wie er es anstellen konnte, Chikage zu befreien. Er musste die beiden Anbu, die sie festhielten, irgendwie ablenken und K.O. schlagen. Das ging defintiv nur mit einem äußerst raffinierten Plan.

 

„Chikage, warum machst du nur solche Sachen?“ Yoshiro, ein alter Teamkamerade, hielt die Braunhaarige am rechten Arm fest, während Chiaki sie am anderen Arm festhielt. Solange sie so von beiden gepackt wurde, gab es überhaupt keine Fluchtmöglichkeiten.

„Du müsstest mich doch am besten kennen, mein Lieber!“, schnaubte die Gefangene verächtlich. Sie hasste es, wenn sie keine Kontrolle über die Männer hatte. Hasste es, wenn ihr Leben ihr aus den Händen entglitt. So wie sie die Hokage kannte, wusste sie, dass diese mehr Informationen sammeln würde. Und würde sie diese zusammentragen, dann war Chikage geliefert. Denn ihre Vergangenheit bestand nur aus Sünden. Und das nur mit zwanzig Jahren.

„Ja, ich weiß. Eigentlich schon. Aber einen Minderjährigen? Was hast du dir dabei gedacht?“

Doch die Anbu gab kein Wort von sich. Es war ihre Sache wie und warum sie ihre Männer wählte. Es war auch ihre Sache, warum sie Naruto wollte. Wie konnte man der ganzen Welt weis machen, dass man die Fähigkeit besaß Unmengen von Chakra beim Sex zu sammeln? Und zudem, wie konnte man erklären, dass man dauernd nach Körpernähe hungerte? Schon seit Urzeiten lag dieser Fluch in ihrer Familie, doch niemand hatte sich je getraut darüber zu reden. Aus Scham. Genauso wie sich Chikage schämte irgendjemandem die Wahrheit zu erzählen. Und Naruto war das perfekte Opfer. Sie musste nur den Kyuubi herauslocken, wenn sie miteinander schliefen, und schon konnte sie seine gewaltige Kraft speichern. Aber wenn sie nun ins Gefängnis musste, dann hieß es, dass sie bald sterben würde. Leidergottes war sie nicht in der Lage selbst Chakra zu bündeln. Und ihr Leben hing daran.

„Hey, da ist jemand!“ Chiaki machte Yoshiro auf eine Frau aufmerksam, die am Boden lag. Die beiden Konohashinobi näherten sich der am Boden liegenden Frau und rüttelten an ihr um zu sehen, ob sie noch lebte.

„Bitte, helfen sie mir...“, meinte die Blonde. Die beiden Anbu sahen sich an, denn sie wussten nicht, was sie tun sollten.

„Was fehlt Ihnen, junges Fräulein?“ Chiaki gab Yoshiro zu verstehen, dass er Chikage festhielt. Er sah nach den rechten Dingen.

„Ich bin Schwanger und ich... mein Kind...“ Die junge Frau fiel ihn Ohnmacht, was Chiaki alarmierte. Erst jetzt bemerkte er, dass um ihre Beine herum überall Unmengen von Blut floss.

„Wir müssen ihr helfen! Sonst verblutet sie! Fessel Chikage am Baum und hilf mir. Wir müssen sehr vorsichtig sein!“ Yoshiro beeilte sich und band die Braunhaarige so fest an den Baum, dass sie sich keinen Milimeter mehr rühren konnte. Er prüfte noch einmal seine Arbeit und kam Chiaki dann zu Hilfe.

„Langsam... Langsam... Wir müssen uns beeilen, sonst haben wir ein Problem!!“ Mit diesen Worten schleiften sie die unbekannte Schönheit weg, bereit ihr das Leben  zu retten. Dabei ließen sie ihre gefesselte Gefangene am Bauch zurück.

„Na toll. Und ich kann mich nicht einmal mehr bewegen.“ Seufzend ließ sie den Kopf hängen. Ein Geräusch ließ sie aufhorschen. Als sie dieses identifizieren konnte, sah sie den breit grinsenden Naruto vor sich.

„Lange nicht mehr gesehen, Chikage!“

Mit Herzklopfen sah sie den Blonden an. Ist er wirklich gekommen um sie zu retten? Trotz der Tatsache, dass sie ihn nur für ihre Spielchen benutzt hat?

 

Ein etwas anderer Plan


 

Kapitel 8: Ein etwas anderer Plan
 

 

 

Endlich, nach langem Überlegen, wie er es anstellen sollte, befand er sich bei der am Baum angefesselten Chikage. Er kniete sich zu ihr nieder und beobachtete sie. In ihrem Gesicht waren Erleichterung aber auch etwas anderes abzulesen. Etwas, was Naruto nicht wirklich deuten konnte. Nach dem Gespräch mit Tsunade hatte der Blonde genügend Zeit gehabt um sich Fragen und mögliche Antworten zurechtzulegen. Aber irgendwie war er nie auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, weshalb er alles dem Schicksal überlassen wollte. Ob es zum Guten oder zum Schlechten kommen sollte.

„Wie hast du das gemacht hierher zu kommen?“ Fragend sah sie den Genin an. Natürlich brannte ihr eine solche Frage auf der Zunge. Selbst der Blonde hätte sich solche Fragen gestellt.

„Das erklär ich dir nachdem ich dich hier losgebunden habe. Wir müssen sehen, dass wir schleunigst von hier verschwinden!“ Der Sechzehnjährige machte sich an die Seile zu schaffen und er musste zugeben, dass er diese selbst mit seinem Kunai nur unter aller Mühe durchtrennen konnte.

 

Als die Anbu losgebunden war, massierte sie jene Stellen, die ihr schmerzten. Besonders die Handgelenke waren ziemlich fest zusammengeschnürt worden, aus Angst, sie könnte irgendwelche Zeichen damit machen und sich dann befreien. Sie waren vorsichtig gewesen. Sehr vorsichtig. Und dann doch irgendwie nicht. Sonst hätte Naruto die Braunhaarige nicht befreien können.

„Jetzt erklär mir mal!“ Hartnäckig redete Chikage auf ihn ein, als sie auf flüchteten. Irgendwo mussten sie sich verstecken und irgendwie musste man das Ganze so drehen, dass Naruto und Chikage nicht als Abtrünnige galten. Aber an solches zu denken, war nicht der richtige Zeitpunkt.

„Auf dem Weg hierher habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie ich es anstellen könnte, dich zu befreien“,  begann der Blonde kühl. Er würde ihr es erklären aber sich nicht von ihr ablenken lassen, egal wie atemberaubend schön oder interessant sie war. Sie hatte ihn eh nur benutzt, wenn er Tsunade Glauben schenken konnte. „Mir kam die Idee, dass man Menschen in Not doch immer hilft. Da habe ich einen Schattendoppelgänger erschaffen und dieser hat sich dann in meinen weiblichen Gegenpart verwandelt. So einfach ist das. Aber anstatt die schlanke, hübsche Version zu nehmen, habe ich mir gedacht, dass eine Schwangere vielleicht viel besser ist.. Mit ein bisschen Blut war das Szenario glaubwürdig genug. Hoffe ich.“ Naruto wusste nicht, wie lange dieser Zustand anhielt. Wusste nicht, wann sich sein Plan in Luft auflösen würde.

„Das war eine gute Idee, mein Lieber!“ Mit ihrer zuckersüßen Stimme versuchte sie sich wieder bei ihm einzuschleimen, merkte er. Warum nur? Warum so hartnäckig auf ihn eingehen? Er ballte unbemerkt die Fäuste zusammen und sagte nichts mehr. Sie mussten an einen ungestörten Ort, wo er sie ausfragen konnte. Er wollte und brauchte Antworten. Ihm war das wichtig. Wenn sie ihn benutzt hatte, dann wollte er auch die Wahrheit wissen.

„Wir werden kurz in den Bergen rasten. Dann schauen wir, was wir als nächstes tun.“ Chikage  wusste anscheinend wo es lang ging. Aber wegzurennen war auch nicht gerade die beste Lösung. Aber vielleicht würde er sie wieder der Anbu überlassen, sobald er seine Antwort erhalten hatte. Aber so herzlos konnte er ja nicht sein, oder? Durch den Wald hastend, erreichten sie bald das Gebirge. Wie viel Zeit ihnen blieb, bis man sie fand, war ungewiss. Aber jetzt, wo sie zwischen all den gefährlichen Gesteinen standen, hatten sie ein wenig Schutz. Denn selbst für Erfahrene konnten die Berge den sicheren Tod bedeuten. Sie waren gefährlich und wurden, so gut es ging, gemieden. Wie viele Leben sind hier schon begraben worden? Bestimmt unzählige. An einem Abhang blieben sie stehen und Naruto kundschaftete mit seinen Augen die Umgebung ab. Es gab bestimmt so etwas wie eine Art Höhle hier.

„Sag mal, Chikage...“ Die Anbu blickte zu ihm hoch und er konnte erkennen, dass sie so eine Art Vorahnung hatte. Wäre sie eine Katze, hätte sie bestimmt ihre Ohren gespitzt und dann nach hinten gelegt. Aus Angst, etwas verraten zu müssen. Da sie nicht reagierte und ihn nur mit ihren grünen Augen anstarrte, fuhr der Junge fort: „Warum ich? Warum hast du mich auserwählt?“

Ahnungslos spielend, starrte sie ihn weiter an. „Ich weiß nicht, was du willst, Naruto.“

Doch der Blonde wusste es besser. Sie lügte. Sie wusste, was er von ihr verlangte, nur wollte sie nicht damit rausrücken.  Also entschied sich Naruto für die Wahrheit. Das war im Endeffekt am Leichtesten zu verdauen und am einfachsten, um darüber nachzudenken.

„Ich war vorhin bei Tsunade. Ich habe versucht sie zu überzeugen, dass du frei gelassen werden solltest. Aber anstatt mir die Bestätigung zu geben, hat sie mir etwas über dich erzählt.“ Er blickte gedankenverloren über das Geröll, als erwartete er eine freiwillige Antwort der Zwanzigjährigen. Doch sie sagte nichts. Wie ein verängstigter kleiner Hase wich sie vor ihm zurück, immer weiter dem Abgrund entgegen. „Du bist nichts anderes als eine Schlampe! Du hast mich nur zu deinen Zwecken benutzt! Und weißt du was? Sie haben den Verdacht, dass du schon früher genauso gewesen bist!“ Seine Stimme war laut und mit Ärger gefüllt. Sie hatte ihn enttäuscht. Er hatte so viel Spaß an der ganzen Sache gehabt, geglaubt, dass sie sich für ihn interessierte. Doch das Einzige, was für sie relevant war, war der Sex. Das war das Einzige, was für sie zählte. Und das war schon bei unzähligen anderen Männern so. Bei diesem Gedanken verkrampfte sich sein Magen.

„Das ist nicht wahr! Ich bin keine Schlampe! Ich mach das doch nur...“ Doch plötzlich verstummte sie, aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Der Blonde näherte sich ihr, doch sie wich weiterhin vor ihm zurück. Sie hatte definitiv Angst und das wollte er nutzen, auch, wenn es nicht gerade seinem Charakter entsprach.

„Du machst das doch nur?“, hakte er nach. Auf sie zugehend, erwartete er eine Antwort von ihr. Sie zitterte am ganzen Leib, als schnürre ihr die Angst die Kehle zu. Abermals wiederholte er seine Frage, was er dann bereute. Tränen stiegen auf und wenn er ehrlich war, dann passten sie nicht zu ihr. Diese andere, zierliche und zerbrechliche Seite passten nicht zu Chikage, der Verführerin. Er hatte sie als starke, selbstsichere Frau kennengelernt, die vor nichts zurückschreckte. Aber so langsam glaubte er, dass das nur eine Fassade war um ihr wahres Ich zu verstecken.

„Ich kann dir das nicht sagen...“ Es schmerzte ihn, dass er ihr nicht erklären konnte, warum sie ihn ausgewählt hatte. Er wollte den Grund dafür wissen, egal wie es um ihre Gefühle stand. Auch er hatte so etwas wie Gefühle und diese hatte sie definitiv nicht berücksichtig. Sie hatte ihn eiskalt geködert, damit sie ihren Spaß hatte. Damit hat sie auch sein Training zerstört und die Möglichkeit Chuunin zu werden. Naruto war sich sicher, dass er nun keinen weiteren persönlichen Lehrer mehr bekam. Die Gefahr, dass wieder so etwas Seltsames geschah, war ziemlich wahrscheinlich. Auch, wenn es männliche Lehrer waren, sie konnten noch immer so sein wie Jiraya, der ständig den Frauen hinterherjagte. Oder aber sie würde ihn als wertlos einstufen. Ja, vielleicht hatte Chikage ihn auch als wertlos eingestuft. Deshalb wollte sie nicht mit ihm trainieren. Narutos Gedanken verfingen sich einander und er konnte sie nicht davon abhalten die absurdesten Theorien aufzustellen. Also galt es nur noch sich auf das Gespräch zu konzentrieren.

„Wenn du keine Erklärung dafür hast, warum dursuchen sie deine Vergangenheit? Ich habe nicht das Gefühl, dass es sich hierbei nur um mögliche Straftaten handelt. Auch, wenn mir Tsunade jegliche Konsequenzen von Sex mit Minderjährigen eingebläut hat, so weiß ich, dass mehr dahinter steckt!“ Es war reiner Instinkt. Tsunade hatte vorhin beim Gespräch nur einen Augenblick gezögert, bevor sie ihm das mit den Straftaten erzählt hatte. Also muss Chikage schon vorher aufgefallen sein. Natürlich im negativen Sinne. Die Anbu hörte auf zu zittern und verwandelte ihre Angst in Wut. Naruto sah sie verwundert an. Was war jetzt los?

„Du warst der Köder! Das war von Anfang an geplant! Sie brauchten einen Grund um mich unter die Lupe nehmen zu können!“ Chikage biss sich fest auf die Unterlippe, sodass sie zu bluten anfing. Es war Tsunades Plan und sie musste nur abwarten, bis sich die Gerüchte in Konoha ausbreiteten. Nach Naruto verlangend, gab sie ihr das, was sie wollte. Vielleicht auch nur unbewusst, aber er war der perfekte Köder. Da sie ihn seit langem beobachtete, wusste sie, dass er eher der Typ war, der bei Frauen keine Chance hatte. Würde er eine Freundin haben, dann wäre es natürlich das Gesprächsthema Nummer eins! Doch von all diesen Gedanken bekam der Blonde nichts mit. Er verstand nicht, was sie mit Köder meinte, verstand nicht, von was für einem Plan sie redete. Verdutzt näherte er sich ihr wieder und wollte Antworten. Doch sie wich immer mehr vor ihm zurück, als müsste sie plötzlich eine Barriere zwischen den Beiden aufstellen.

„Weißt du, dass du mich ruinieren wirst?“ Von der zuckersüßen Chikage war nicht mehr die geringste Spur. Auch die ängstliche Version ihrer Persönlichkeit war unterdrückt worden. Nur noch Wut und Raserei waren in ihren Augen zu sehen.

„Nur, weil ich erst Sechzehn bin? Warum wolltest du mich eigentlich? Waren dir die Gesetze in Konoha denn nicht vertraut?“

Wieder sich ihr nähernd, wich sie weiterhin vor ihm zurück. Dabei verlor sie den Halt, als sie an einem losen Stein abrutschte. Sie fiel rückwärts den Abhang hinunter und versuchte verzweifelt sich irgendwo festzuhalten. Doch es gab nichts, woran sie sich festklammern konnte. Der Boden war viel zu locker und riss sie weiter in die Tiefe. Naruto, der noch immer oben am Rand stand, hatte sich erschreckt. Mit lautem Herzklopfen musste er sich auf die Rettung der Anbu konzentrieren. Er konnte nur hoffen, dass sie den Sturz überlebte. Das Einzige, was der Konohashinobi jetzt noch tun konnte, war selbst den Abhang runterzurutschen. Er griff nach dem geteilten Seil, welches Chikage aus Nutzen mitgenommen hatte. So schnell er konnte, band er die durchgeschnittenen Enden fest zusammen und überprüfte, ob diese ihn festhalten konnten. Das war definitiv der Fall, sodass er es nur noch um den einsamen großen Baum festbinden musste. Rasend schnell rannte Naruto den Abhang hinunter. Es war rutschig und gefährlich da sich immer wieder neue Erde von oben herablöste. Er musste sehr gut aufpassen nicht zu stolpern, denn ein noch funktionstüchtiger Shinobi war bei Chikages zweiter Rettung äußerst wichtig. Unten angekommen, suchte er nach ihr. Das Seil war zu kurz um noch damit herumzuspazieren, was er aus diesem Grund dann löste. Er konnte es noch immer zu einem späteren Zeitpunkt benutzen. Augenblicklich war ja niemand in der Gegend, der es durchtrennen konnte. Warum sollte das auch einer tun? Als Naruto siefand, musste er feststellen, dass sie ziemlich schwer verletzt war. Sie hatte sich den Kopf angestoßen, denn er war ziemlich blutig. Gut, dass Sakura ihn immer wieder ermahnte wenigstens Verband und Salbei mitzunehmen. Es könnte ja weiß Gott was passieren. Diese Utensilien entnahm er seiner Seitentasche um ihre Blutungen am Kopf zu stillen. Mit dem Verband konnte er ihr wenigstens für den Moment helfen. Aber ihm blieb nichts anderes übrig als die bewusstlose Kunoichi zurück ins Dorf zu bringen. Auch, wenn es arge Konsequenzen haben wird. Vorsichtig hob der Sechzehnjährige sie hoch und trug sie über die Schulter. Er erreichte den Platz, an dem das Seil runterhing und griff nach ihm. Den Abhang wieder hinaufzuklettern war eine anstrengende und mühselige Aufgabe, denn immer wieder rutschte er unter der lockeren Erde ab. Zudem musste er darauf achten, dass ihm Chikage nicht von der Schulter fiel. Oben angekommen legte Naruto sie vorsichtig auf den Boden. Was ihm nicht aufgefallen war, war, dass die Anbu-Einheit ihn schon erwartete. Sie waren wohl schneller als er. Viel schneller.

„Chikage braucht einen Arzt! Sofort! Sie hat massive Kopfblutungen!“ Er konnte seine Verzweiflung nicht mehr unterdrücken. Wenn er ehrlich war, dann machte er sich wirklich Sorgen um sie. Er musste ihr helfen.. Die drei Gestalten sahen aneinander an und nickten sich einstimmig zu. Sie hatten ihren mit blutdurchtränkten Verband gesehen und waren sich einig, dass sie sofort ärztliche Hilfe brauchte. Die Anbumitglieder stürmten mit der verletzten Chikage zurück ins Dorf, dicht gefolgt von Naruto.

 

Gemischte Gefühle


 

Kapitel 9: Gemischte Gefühle
 

 

 

Im Krankenhaus herrschte ein reges hin und her. Überall waren Anbu und Medizinshinobi, die sich vor einer ganz bestimmten Tür versammelten. Sogar die Hokage hatte sich unter diese ganzen Leute gemischt. Doch sie interessierte sich nicht für die Patientin hinter dieser verschlossenen Tür, sondern für den Genin, der davor stand und verzweifelt versuchte hineinzugelangen.

„Was zum Guckuck sollte das?“ Tsunades Gesicht war der Raserei verfallen und sie konnte nichts anders tun als Naruto anzuschreien. Die ganze Aktion, die er da geleistet hatte war in ihren Augen verdammt gefährlich gewesen. Zudem hatte er versucht einer Gesetzesbrecherin zur Flucht zu verhelfen. Natürlich konnte sich der Blonde nicht rechtfertigen, denn das, was er getan hatte, war aus reinem Impuls entstanden. Er konnte nur stottern und versuchen ihrer Wut auszuweichen.

„Soll ich dich auch noch bestrafen, Naruto Uzumaki? Schön und gut, dass du Heldenmut besitzt, aber das hier ist eine Angelegenheit, die dich nicht betrifft. Hast du mich verstanden? Du hast überhaupt nicht das Recht über Chikage zu urteilen! Diese Entscheidung liegt ganz alleine bei mir!“

Shizune, die neben ihr stand, sah genauso finster aus wie die Hokage. Natürlich gab sie ihrer Meisterin recht, denn seine Aktionen waren unter aller Sau gewesen.

„Du hast Glück gehabt, dass du auch nicht den Hang runtergefallen bist! Selbst die stärksten Shinobi Konohas meiden diese gefährliche Stelle! Du lernst nie etwas dazu!“ Tsunade wollte zum Schlag ausholen, doch ein Medizinshinobi funkte dazwischen.

„Hokage-Sama! Ihr Zustand ist stabil. Wir konnten die Blutungen stoppen, doch wir müssen bis Morgen auf weitere Untersuchungen warten!“ Die Hokage nickte ihm zu und der Arzt verschwand wieder. Ohne Naruto weiter zu beachten, drehte sie ihm den Rücken zu und postierte zwei Anbu vor die Türen.

„Er wird dieses Zimmer nicht betreten! Er kommt nicht einmal in ihre Nähe!“ Ihr Zorn spiegelte sich in ihren Augen wider. Selbst die Anbu fanden das ungeheuerlich. Frauen sollten lieber zahm und zärtlich sein. Nicht wie Furien handeln, fand Naruto. Aber Sakura war da nicht anders.

„Du wirst nicht mal einen Meter in ihre Nähe kommen! Das verspreche ich dir. Du hast besser zu verschwinden, ehe ich dich kurz und klein schlage!“ Wieder hob sie ihre Fäuste, doch der Shinobi war schneller verschwunden als sie zum Schlag ausholen konnte.

Seufzend setzte sich Naruto auf eine Bank vor dem Krankenhaus. Nun, da er jetzt alles verbockt hatte, wusste er ja nicht einmal was es mit ihm und Chikage auf sich hatte. Er konnte ihr kein Wörtchen mehr entlocken, was den Sechzehnjährigen frustrierte. Aber wenn er sie nicht mehr wiedersah, dann war dieses Kapitel auch abgeschlossen. Vielleicht war es auch gut so. Vielleicht auch nicht. Das konnte er nicht so genau sagen. Morgen aber würden sie sie untersuchen und dann? Würden sie sie dann auch ausquetschen? Wie sie es einst mit ihm gemacht hatten? Er konnte sich noch an diesen einen Tag erinnern. Ganz Konoha stand in Aufrur als es hieß, die Blaupausen der gesamten wichtigen Gebäude wären verschwunden. Dann aber stellte man fest, dass das ganze Dorf mit Bomben übersät war und kurz vor der Explosion standen. Und weil er mit dem Verdächtigen stets Ramen essen war, war er ein wichtiger Zeuge gewesen. Und da wandten die Anbu ein Hypnosejutsu an ihm an um ihn auszuquetschen. Es musste wohl geklappt haben, denn sie hatten Informationen, die ihnen wichtig erschienen. Und vielleicht würden sie das auch mit Chikage tun um genaueres über sie herauszufinden.

„Warum zerbreche ich mir eigentlich den Kopf darüber?“ Er hielt sich den Kopf fest und versuchte diese Gedanken auf irgendeine Art und Weise loszuwerden. Doch das schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

„Naruto-Kun? Ist alles in Ordnung?“ Plötzlich stand Hinata vor ihm. Ihr knallrotes Gesicht erinnerte ihn an ihre Worte. Nun kam das noch. Sie verwirrte ihn zugleich. Wie konnte sie in einer Situation, wo er alle Hände voll damit zu tun hatte, Kiba ausfindig zu machen, ihm sagen, dass sie ihn liebte? Er wusste ja nicht einmal wie er zu Chikage stand! Wie sollte er dann zu Hinata stehen? Sie war ja süß und total nett, aber irgendwie konnte er nichts mit ihr anfangen. Oder doch?

„J-Ja. Irgendwie schon...“ Vor sich hinstammelnd versuchte er alle möglichen Gedanken an die Anbu zu verdrängen. Es war jetzt definitv Schluss! Das Kapitel war abgeschlossen. Für ein und alle Mal! „Was machst du eigentlich hier, Hinata?“ Es wunderte ihn, dass er sie hier antraf. Er war mal knapp zehn Minuten hier und schon war die Hyuuga in seiner Nähe. Vielleicht war ja jemand ihrer Familie im Krankenhaus und er wusste halt nichts davon.

„Ich habe gesehen wie du ins Krankenhaus gestürmt bist. Und weil die Anbu in deiner Nähe waren, wusste ich nicht wie gefährlich die Situation war.“ Verlegen drückte sie beide Zeigefinger aneinander und schaute ihn mit rotem Gesicht an.

„Ach, mir ist nichts passiert. Ich habe nur Chikage ins Krankenhaus begleitet... Und wie du sicherlich gehört hast, habe ich nur eine Menge Ärger am Hals.“ Dämlich lachend sah er die Hyuuga an. Das war wirklich eine tolle Situation! Wie konnte er ihr das nur sagen? Er würde sie sicherlich nur noch mehr verletzen, da er nun wusste, dass sie ihn liebte. Warum war diese Situation nur so verzwickt? Warum nur?

„Ja, ich habe das gehört. Es kursieren Gerüchte herum, die mir Angst machen... Hast du wirklich eine Freundin?“ Ihre Frage war so ungeschickt formuliert, dass sie ihren Tomatenkopf von ihm abwandte.

„Nein. Natürlich nicht! Chikage und ich... Das ist ein abgeschlossenes Kapitel! Ich will nicht mehr darüber reden!“ Naruto versuchte auf stur zu schalten. Erstens war es ihm unangenehm etwas über diese Affäre zu erzählen. Zweitens wollte er nicht noch in aller Öffentlichkeit reden, denn es waren einige Menschen in ihrer Nähe und einige versuchten heimlich das Gespräch zu belauschen. Und drittens wollte er Hinata nicht noch mehr in Verlegenheit bringen.

„Da bin ich aber froh...“ Hinata war so erleichtert, dass sie, wie üblich, zusammenbrach. Er konnte sie ja ins Krankenhaus bringen, doch der Blonde wollte die Nähe der Hokage meiden. Außerdem wusste er, dass es der Kunoichi gut ging. Sie war halt nur wieder bewusstlos. Also trug er sie wie ein Held zu sich nach Hause. Hier waren beide ungestört und vielleicht würde ihm eine Lösung einfallen. Es lag ihm wirklich am Herzen was die letzten vierundzwanzig Stunden passiert war. Mittlerweile stand die Sonne schon  ziemlich tief und der Abend brach an. Erst jetzt bemerkte der Shinobi, dass er noch gar nichts gegessen hatte. Er ließ Hinata in seinem Bett zurück und wärmte sich Instantnudeln auf. Besser als gar nichts. Diese stopfte er sich appetitlos in den Mund. Immer wieder rief er sich in Erinnerung, dass für ihn dieses Vierundzwanzigstundenthema abgeschlossen war, doch sein Herz wollte diese letzten wunderschönen Stunden einfach nicht verbannen.

„Tut mir Leid, Naruto-Kun.“ Endlich war Hinata wieder wach. Es waren vielleicht nur zehn Minuten, aber er konnte trotzdem nicht verstehen, wie ihr das immer wieder passieren konnte. Sie war halt ein Tollpatsch.

„Ist nicht schlimm! Ich kenn dich doch!“ Er grinste bis über beide Ohren und sie lächelte zurück. Dann setzte sie sich zu ihm und sah ihn ernst an. Es schien, dass sie versuchte die Initiative zu übernehmen. Doch jedes Mal, wenn sie ansetzte, schüttelte sie nur den Kopf und wurde so rot, als hätte sie Fieber. Dann aber hatte sie ihren ganzen Mut zusammengekratzt bekommen und teilte ihm nochmals laut und deutlich mit, dass sie ihn liebte. Da er jetzt mit ihr alleine war, konnte er sie weder ignorieren noch dieses Thema umgehen. Also musste er sich etwas einfallen lassen. Und sie nicht zum Weinen bringen.

„Ich weiß, Hinata. Das hast du mir schon vorhin gesagt...“ Er hätte sich Ohrfeigen können! Wie konnte er nur einen solchen Spruch lassen! Er blickte in ihr Gesicht, welches nervös und traurig aussah. Ihm kam es vor, als wüsste sie bereits die Antwort und, dass sie bereit war diese hinzunehmen. Doch er brachte es nicht übers Herz sie zu verletzen. Obwohl er noch unerfahren war, näherte er sich ihr und sammelte sein ganzes Wissen, welches er sich von Chikage innerhalb der letzten Stunden abgeschaut hatte. Hinata blieb still und erwartete ihn mit lautem Herzklopfen. Langsam küsste er sie auf die Lippen und schloss die Augen. Da Chikage nun der Vergangenheit angehörte, fand er, dass er kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte. Sie erwiderte den Kuss und es schien, dass sie sich freute, denn nachdem er sich von ihr gelöst hatte, lächelte sie verlegen. Aber es hatte ihm keinen Spaß gemacht. Sie war so zurückhaltend. Im Gegensatz zu Chikage war sie einfach scheu. Vielleicht musste er sie ja nur dazu bringen etwas aktiver zu werden. Verlangend, küsste er sie noch einmal. Dieses Mal aber heftiger. Er öffnete ihren Mund mit seiner Zunge und drückte ihr diese hinein. Erschrocken biss sie zu.

„Tut mir Leid, Naruto-Kun!“ Es war ihr so peinlich, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie erhob sich, doch Naruto hielt ihr Handgelenk fest. Er wollte nicht, dass sie ging. Trotz der Schmerzen, die nicht nachließen. Er ignorierte das Pochen in seiner Zunge und lächelte gequält.

„Halb so wild! Kommt mal vor!“, meinte er etwas erstickt. Trotzdem wollte er ihr nicht das Gefühl geben etwas falsch gemacht zu haben. „Vielleicht sollten wir es mal langsamer angehen!“ Narutos Vorschlag brachte ihr das Lächeln zurück. Doch sie rührte sich nicht. Stattdessen starrte sie an ihm vorbei.

„Was ist?“ Naruto drehte sich um und entdeckte eine völlig entkräftete Chikage an seinem offenen Fenster.

„Ich störe wohl, was?“ Mit einem schwachen Lächeln ließ sie sich ins Zimmer fallen. Hinata schrie kurz auf und rannte zur Anbu, die noch immer mitleidig grinste.

„Sie müssen ins Krankenhaus!“ In Panik wollte sie der jungen Frau schon aufhelfen und sie zurückbringen wo sie hingehörte.

„Aber von dort komme ich doch gerade, Süße! Mach dir keine Sorgen. Hilf mir lieber auf und bring mich zu Naruto!“ Obwohl Hinata sich am liebsten geweigert hätte, half sie ihr trotzdem.

„Warum bist du  hier? Passen die denn nicht auf dich auf?“ Narutos völlig verwirrtes Gesicht hatte den Höhepunkt erreicht. Dies war definitv ein Tag, welcher er am Liebsten aus seinem Leben verbannte.

„Weil ich sonst Ärger bekomme. Verdammten Ärger. Hör zu! Nur ich kann dir das hier erzählen. Ich bin auf dich angewiesen mein Lieber. Leider. Aber ohne dich... Das wäre definitv mein aus.“ Schwach stützte sie ihren Kopf auf ihre Hand.

„Ich geh dann mal...“ Hinata fühlte sich plötzlich total fehl am Platz. Naruto ahnte, dass sie zu wissen meinte, wer diese Person war. Er hätte die Hyuuga gehen lassen, aber Chikage bestand darauf, dass sie hier blieb.

„Ich will nicht, dass du mich verpfeifst, Süße! Du wirst dir die Geschichte mitanhören müssen, ob es dir passt oder nicht. Aber...“ Yuna griff nach ihrer Seitentasche und kramte eine Pille heraus, die Naruto bekannt vorkam. „Schluck das, dann wirst du dich nachher an nichts erinnern. Glaub mir, du willst das tun. Ansonsten muss ich dich erledigen. Und zwar auf eine ganz unangenehme Art und Weise!“

„Das kannst du doch nicht mit ihr machen!“ Naruto versuchte Hinata zu beschützen. „Willst du die Wahrheit nun hören oder nicht? Willst du wissen warum das geschehen ist? Willst du? Deine kleine Freundin hier kann dich für den Rest deinen Lebens haben, solange sie tut was ich ihr sage. Und damit sie mich nicht bei der Hokage verpfeift, muss ich sie hier behalten. Verstanden?“

Naruto schluckte und nickte dann. Es blieb ihm nichts anderes übrig. Ohne sie würde er nicht wissen, was gestern und heute wirklich passiert ist. Besser gesagt, warum das passiert war. Hinata, die mittlerweile leichenblass war, griff zögerlich nach dieser Pille. Und Naruto griff nicht ein.

„Und die lässt mich das Gespräch wirklich vergessen?“

„Aber ja doch! Außerdem werde ich dir nachher deinen Wunsch erfüllen. Sozusagen als Dankeschön, dass du mich nicht verpfiffen hast.“ Schwach zwinkerte die Braunhaarige ihr zu. Naruto blieb still und sah zu, wie Hinata die Pille schluckte. Da die Situation sich nicht verschlechterte, war er beruhigt. Und dann begann Chikage ihre Geschichte zu erzählen...

 

Die Wahrheit


 

Kapitel 10: Die Wahrheit
 

 

 

„Es fing alles vor langer Zeit an. Unser Clan weiß nicht mal genau wann das alles geschehen ist. Wir waren Shinobi ohne jeglichen besonderen Fähigkeiten. Als mittlemäßige Bewohner dieses Dorfes waren und blieben wir ziemlich unerkannt. Wir gingen, wie jeder hier, zur Akademi, lernten und machten unseren Abschluss. Wir stachen nicht hervor und das war auch gut so. Doch eines Tages lernte eine Frau unseres Clans einen Mann kennen, in den sie sich unsterblich verliebte. Sie trafen sich gelegentlich außerhalb von Konoha, da die Frau Angst hatte, ihre Familie würde diesen Mann nicht akzeptieren. Im Gegensatz zu meiner Familie, die sehr auf Manieren beharrte und bestimmten Gepflogenheiten folgte, war er eher ein wilder Mann, der seine Freiheiten lebte. Heimlich trafen sie sich und eines Tages war sie schwanger. Natürlich wusste sie nicht, wie sie das ihrer Familie erklären konnte. Aber verbergen konnte sie es auch nicht. Also nahm sie all ihren Mut zusammen und lud den Mann zu sich nach Hause. Wie erwartet, waren ihre Eltern gegen eine Vermählung. Der Mann akzeptierte das und verabschiedete sich von ihr. Geplagt von Trauer, zog sie sich zurück und wollte nichts mehr mit ihrer Familie zu tun haben. Doch als das Kind zur Welt kam, hatte sie sich wieder an ihre Eltern gewandt, die ihr auch halfen. Doch nach der Geburt starb die Frau an Kindesgeburt und hinterließ ihren Eltern und ihren zwei Geschwistern ihre Tochter. Wie jedes Kind, wuchs sie ganz normal auf. Es schien, dass auch sie keine besonderen Fähigkeiten hatte und das beruhigte meinen Clan, der gerne im Hintergrund blieb. Doch dann, im Alter von dreizehn Jahren, als sie ihre erste Periode hatte, veränderte die Tochter sich. Sie wurde schwächer und verhielt sich seltsam. Ihr sonst schüchterner Charakter entwickelte sich nicht so, wie man es von ihrer Familie erwartet hatte. Sie wurde provokativ und, wie einst ihr Vater, Freiheitsliebend. Eines Nachts, als sie spürte, dass ihr der Tod entgegenlächelte, stahl sie sich davon und suchte sich einen Mann. Sie wollte ihre wilden Fantasien ausleben bevor sie starb. Die Tochter verbrachte die Nacht mit einem älteren Mann und fühlte sich daraufhin stärker. Es war, als wüsste ihr Körper, was sie zu tun hatte. Immer wieder hatte die Tochter diese Schwächeanfälle. Und immer, wenn sie die Nacht mit einem Mann verbrachte, fühlte sie sich wie neugeborgen. Nach einiger Zeit hatte sie begriffen, das sie nur überleben konnte, wenn sie Sex hatte. Die Gründe, die dahinter steckten, waren ihr unbekannt. So lebend und ohne ihrer Familie etwas zu sagen, genoß sie ihr Dasein als Shinobi. In der Akademi und auch danach, fing sie an aufzufallen. Ihre Fähigkeiten und ihr Chakra hatten sich gut entwickelt und waren enorm. Schon bald gehörte sie zu den Eliteninja. Doch irgendwann entdeckte ihre Familie ihr Geheimnis und stellte sie zur Rede. Nicht wissend, was sie mit ihr tun sollten, fragten sie einen Medizinshinobi, der Mitglied unseres Clan war, um Rat. Er stellte eine Untersuchung an, um herauszufinden, warum ihr Wesen sich abnormal verändert hatte. Die Antwort, die nach dieser Untersuchung parat lag, war erschreckend. Die Tochter musste sich von sexueller Energie nähren, die ihr Körper dann in Chakra umwandelte. Ohne dieses Chakra stand ihr der sichere Tod bevor. Das alles hatten sie bei mehreren Untersuchungen in verschiedenen Stadien herausgefunden. So konnte sie ihren Tod nur dann vermeiden, wenn sie Sex hatte. Die Familie, die sich diese schrecklichen Ergebnisse anhören musste, schämte sich dermaßen für die Tochter, dass sie ihr verboten, nur ein Wort darüber zu verlieren. Sie wollten alles geheim lassen. Und so kam es, dass niemand von unserer seltsamen Fähigkeit erfuhr. Als sie älter wurde, wurde sie verständnisvoller und fing an sich vor sich selbst zu ekeln. Sie hatte sich schon von so vielen Männern berühren lassen, dass sie sich vornahm zu heiraten. Aber sie suchte sich jemanden aus dem Clan heraus, aus Angst, dass jemand hinter ihr Geheimnis kam. Sie und ihr Mann bekamen bald darauf auch ein Kind und hofften, dass diese Fähigkeit nicht vererbt wurde, denn ein solches Leben, wie die Tochter eins hatte, wollte sie ihrem geliebten Sohn nicht geben. Doch mit dreizehn Jahren stellte sich heraus, dass sie doch vererbt wurde. Mein Familiengeheimnis wurde so von Generation zu Generation weitergegeben, ohne, dass auch nur jemand Ahnung hatte. Die Meisten suchten sich in unserem Clan jemanden aus, mit dem sie schlafen konnten, heirateten diese Person und waren fortan glücklich. Nun, ich aber will nicht so leben wie meine Vorfahren und habe mich deshalb auf ein ganz anderes Prinzip eingelassen. Tja, seit ich Dreizehn bin, habe ich schon mit so vielen Männern geschlafen, ich kann sie schon nicht mehr aufzählen. Im Gegensatz zu meinen Vorfahren habe ich aber etwas herausgefunden, was ich für mich behalte. Je größer das Chakra ist, umso weniger brauche ich Sex. Das kann von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen hinhalten. Aber sobald es zu anstrengend wird, wie zum Beispiel Heute mit diesem Sturz, kann ich eine Menge Lebensenergie verlieren, somit Chakra. Irgendwie ist mein Leben an das des Chakras gebunden.“ Chikage seufzte. Sie hatte ihr größtes Geheimnis preisgegeben und fühlte sich entblößt.

Naruto verspürte plötzlich Mitleid und verstand nun, warum sie ihn ausgesucht hatte. Es war einfach die beste Gelegenheit! Er mit dem Fuchschakra...

„Und du bist jetzt hierhergekommen um uns das zu sagen?“ Hinatas stimme klang aufgeregt und heller als sonst. Hatte sie das so sehr mitgerissen?

„Ja, zum Teil. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Naruto vertrauen kann“, meinte sie an Hinata gewandt. Naruto errötete bei ihren Worten und fühlte sich geehrt. Es war selten, dass jemand ihm so schnell vertraute. Aber sie konnte sicher sein, dass ihr Geheimnis sehr gut bei ihm aufbewahrt war. Er war nicht der Plaudertyp. Er mochte solche Menschen nicht.

„Was ist dann der andere Teil?“ Hinata stellte weitere Fragen. Fragen, die dem Blonden nicht so schnell auf der Zunge lagen.

„Nun, ich brauche Chakra!“ Trotz schwacher Stimme kamen ihr diese Worte locker über die Lippen.

Hinata jedoch errötete nur und blickte weg. Naruto sah sie etwas verloren an, dann aber blickte er zu Chikage, die ihn gierig anlächelte. Er schluckte. Er wusste, was sie nun wollte, aber er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.

„A-Aber, Hinata ist hier... Und...“

„Halb so wild. Komm mal her, Süßer!“ Chikage lockte ihn mit dem Zeigefinger zu sich, als wäre das Ganze nur ein Spiel. Naruto hielt kurz inne und überlegte. Jetzt, nachdem er die Wahrheit wusste, fühlte er sich einerseits erleichtert, andererseits aber machte sie ihm Angst. Sie war also nichts anderes als eine Sexsüchtige, deren Leben davon abhing. Ihr ganzes Verhalten beruhte nur auf ihrer abnormalen Fähigkeit und sie hatte ihn so geschickt manipuliert, dass er willenlos mitmachte. Auch, wenn es ihm sehr gefallen und er seinen Spaß daran hatte, so lähmte sein Verstand seinen Körper. Er wollte doch einen Schlussstrich unter dem Kapitel Chikage ziehen! Waren seine Gedanken der letzten Stunden umsonst?

„Komm, Süßer. Ich brauche deine Hilfe, damit ich aufstehen kann!“ Chikage wechselte ihre Taktik, ohne, dass der Blonde es mitbekam. Er war dermaßen verwirrt wegen der Geschichte, dass er gar nicht mehr wusste, was er tun sollte. Aber er wollte ihr ja auch helfen und so näherte er sich ihr. Sie umklammerte seinen Hals mit ihren Händen und hielt sich daran fest. Er hiebte sie hoch und plötzlich – vor Hinatas Augen – küsste sie ihn. Ein leidenschaftlicher Zungenkuss, den Naruto erschrocken und unerwartet entgegenahm. Ebenso wie eine Pille. Das kam ihm bekannt vor. Jetzt waren sie nicht mehr zu bremsen.

„D-Darf ich Naruto-kun auch küssen?“

Erschrocken drehte sich Naruto zur eifersüchtigen Hinata um. Ein solches Verhalten hatte der Blonde noch nie in seinem Leben bei der jungen Hyuuga gesehen. Und in diesem Moment wurde ihm klar, was Chikage ihr da gegeben hatte. Sie hatte alle beide angelogen. Und er hatte es nicht einmal bemerkt. Klar, das würde heiß enden. Er spürte jetzt schon, wie die Pille ihre Wirkung zeigte. Sein kleiner Freund wurde schon ganz ungeduldig und seine Fantasie versprach ihm einen flotten Dreier.

 

Liebe zu dritt

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Morgen danach


 

Kapitel 12: Der Morgen danach
 

 

 

Ein Sonnenstrahl kitzelte Narutos nackte Haut. Für ihn war es angenehm warm, doch dadurch, dass er diese Wärme verspürte, war er wach geworden. Verschlafen richtete er sich auf und blinzelte in die Sonne hinein, die sich einen Weg durch den Spalt zwischen seinen beiden Vorhängen gesucht hatte. Sein Kopf fühlte total benebelt an, doch an die Geschehnisse letzter Nacht konnte er sich noch genaustens erinnern. Die Morgenlatte war da natürlich nicht wegzudenken. Als er sich umschaute waren beide Mädels verschwunden. Er wusste nicht, was er denken sollte. War das nun doch alles ein Traum gewesen oder aber wollten sie ihn mit einem superleckeren Früchstück überraschen? Gespannt wie ein Kleinkind, richtete sich der Blonde auf und griff nach seinem Boxer, der sich irgendwo im Schlafzimmer verloren hatte. Er musste ihn gestern irgendwie noch aufs Zimmer getragen und ihn dann  vor Müdigkeit fallen lassen haben. Etwas unbeholfen zog er diesen an und trottete dann in die Küche. Doch der Traum vom gemeinsamen Frühstück war so eh und je geplatzt wie eine Seifenblase, die gegen die Wand stieß. Anstatt zwei süße Mädels, lagen nur zwei Zettel auf dem Tisch. Verwundert näherte er sich diesen und griff nach einem der beiden. Der erste war von Hinata:

Naruto-Kun. Es tut mir Leid wegen dem, was Gestern passiert ist. Ich weiß nicht warum ich nackt neben dir lag, aber ich finde es besser, wenn ich wieder nach Hause eile, ansonsten macht sich mein Vater sorgen. Du kannst mir noch immer später erzählen was los war. Hinata.“

Die Anbu hatte ihn dann doch nicht angelogen. Nun wunderte er sich ob er eine andere Pille erhalten hatte. Vielleicht hatte Hinata eine Mischung erhalten. Eine, die die Eigenschaften seiner Pille hatte und auch die Erinnerungen löschte. Er schüttelte den Gedanken ab und legte den Zettel vorsichtig auf den Tisch. Naruto verstand ihre Sorge. Ihr Vater war streng und bei Naruto zu übernachten kam wohl kaum in Frage. Während den Missionen war das natürlich eine andere Sache, da es immerhin unvermeindlich war. Und da schliefen die Shinobi ja in einer Gruppe zusammen beieinander. Das andere Stück Papier war von Chikage. Die Zeilen waren nicht besonders lang, aber umso mehr schmerzten sie:

Ich verschwinde. Suche nicht nach mir. Wir werden uns wohl nie mehr wiedersehen. Lebewohl. Chikage.“

Diese Worte, die sie in einer so schöner Schrift zu Papier gebracht hatte, verletzten den Uzumaki zutiefst. Sie hatte seine Gefühle durcheinander und ihn so zur Verzweiflung gebracht, dass er so langsam nicht mehr wusste, wo oben und wo unten war. Besonders in diesem Moment wurde das dem Sechzehnjährigen bewusst. Jetzt, wo sie weg war, fühlte er sich einsam und leer. Im Stich gelassen und abgestoßen. Warum tat Chikage ihm das an? Warum verließ sie das Dorf? Hatte sie Angst, dass er doch plaudern würde? Aber wenn sie verschwunden war, dann suchte man schon sicherlich überall nach ihr. Aber das Ganze ging ihn nichts mehr an. Er hatte seinen Teil erledigt und die Geschichte zwischen den Beiden war wohl mehr als nur beendet. Schon zum zweiten Mal zog er in Gedanken einen Schlussstrich. Ein tragisches Ende für den Helden. Die hübsche Frau ist ihm weggelaufen. Tolle Vorstellung! So entschied sich Naruto eine Dusche zu nehmen. Er fand, dass er stark nach Schweiß roch. Außerdem war warmes Wasser am Morgen sehr entspannend und angenehm. Wenigstens auf das Wasser freute er sich, doch ein lautes und heftiges Pochen an der Tür hielt ihn von seinem Vorhaben ab. Nur in den Boxershorts bekleidet, schlenderte er zur Haustür. Das Hämmern wurde nicht leiser, sondern aggressiver, bis er schlussendlich die Tür aufmachte. Vor ihm standen zwei Anbu, deren Haltung alles verriet. Gut, dass man ihre Gesichter nicht erkannte. Gut, dass sie, wenn sie auf Mission waren, stets ihre Masken trugen. Warum eigentlich trug Chikage nie die ihre? Selbst in einem Augenblick wie diesem, konnte er nicht anders als an sie zu denken. Obwohl er verärgert sein sollte über ihre Art und Weise die Dinge zu regeln, konnte er es nicht. Lieber trauerte er den letzten zwei Tagen nach.

„Auf geheiß der Hokage sind wir hier um dich zu ihr zu bringen.“

Verwirrt sah Naruto die beiden an. Er war der Meinung, dass er hier auf der Stelle zusammengeschrieen werden würde, damit er ihre Gefährtin rausrückte. Aber stattdessen verlangte Tsunade nach ihm. Ob das gut ausging?

„Ich ziehe mich nur noch schnell an“, meinte er und als er ins Haus trat, folgten sie ihm. Selbst im Bad ließen sie ihn nicht aus den Augen. Anschließend folgte er ihnen ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Während er sich wie ein Schwerverbrecher vorkam,  musste er feststellen, dass, seit Chikage in sein Leben getreten war, er den Anbu mehr als nur nötig über den Weg lief. Außerdem überraschten ihn immer wieder neue Zwischenfälle, die er definitiv nicht mit in sein Leben eingeplant hatte. So wie eben. Seufzend erreichte er Tsunades Büro. Er wurde unsanft hineingeschubst und wollte gerade etwas dazu sagen, als die Hokage sich laut und deutlich räusperte. Somit lenkte sie seine Aufmerksam voll und ganz auf das, was sie ihm zu sagen hatte.

„Naruto Uzumaki!“ Wenn die alte Oma schon so anfing, dann wusste er, dass es ernst war. Und, dass er einfach still sein sollte.

„Zuerst muss ich mich bei dir entschuldigen! Ich hätte nicht gedacht, dass diese Situation so enden würde!“ Es war eine Rarität, dass Tsunade sich entschuldigte. Doch trotz diesem untypischen Verhalten, was ihm übrigens zu Bedenken gab, verstand er nicht worauf die Ältere hinauswollte. Shizune dagegen lehnte nur mit dem kleinen Schweinchen in den Armen an der Wand und schaute ihn nachdenklich an.

„Wovon sprichst du?“

„Naruto, ich habe dich als Köder benutzt. So einfach ist das. Schon vor einiger Zeit sind wir auf Chikage aufmerksam geworden. Ihr verhalten war schon immer etwas seltsam, aber in den letzten Monaten schien sie nur noch aufzufallen. Shizune und ich haben uns sehr lange überlegt, ob wir unseren Plan in die Tat umsetzen sollen. Leider ist überhaupt nichts so eingetreten, wie wir es geplant hatten.“

Mit großen Augen sah er sein Gegenüber an. Sie scherzte ja wohl! Es war zwar nicht das erste Mal, dass sie so mit ihm umsprang aber dieses Mal war die Sache ja definitv größer.

„Ich versteh nicht. Wie hätte der Plan deiner Meinung nach aussehen sollen?“ Obwohl er innerlich vor Wut kochte, so wollte er ihr nicht böse sein, denn immerhin hatte er wunderschöne Stunden mit der hübschen Anbu verbracht.

„Ich habe Chikage angeheuert damit sie dich zum Chuunin trainiert. Ich wollte herausfinden, ob die Gerüchte über sie stimmen. Du hast dich halt am Besten für diese Mission geeignet, da normalerweise bei dir irgendwie die Informationen durchsickern. Wenn auch nur ungewollt. In diesem Fall hatte Kiba dich mit ihr erwischt. Soweit verlief alles nach Plan, dann aber, als wir sie für ein Verhör festnehmen und anschließend eine Untersuchung durchführen wollten, bist du auf die Idee gekommen sie zu retten. Das war nicht beabsichtigt. Überhaupt hättest du dich da raushalten sollen, nachdem sie als ‚Verbrecherin‘ entlarvt wurde. Tja, dann kam es zu einem unvorhergesehen Sturz und wir dachten, wir hätten wieder die Zügel in der Hand. Doch ihre Verletzungen gaben uns keine Möglichkeit sie zu untersuchen. Wir wollten bis zum Morgengrauen warten, doch sie war weg. In einem ihr günstigen Zeitpunkt hatte sie die Flucht durch die Fenster ergriffen und hat Konoha verlassen. Natürlich haben wir das erst am Morgen entdeckt.“ Soweit es ging, hatte sie ihm kurz und bündig die Details ihrer misslichen Lage preisgegeben. Jetzt verstand Naruto auch, was da passiert war.

„Und nun denkst du damit sei alles in Ordnung?“ Skeptisch sah Naruto sie an. Er hatte das Gefühl, dass es noch nicht vorbei war.

„Nein, natürlich nicht. Ich habe dich hierhergebracht, weil ich wissen will, ob du was von Chikages Aufenthalt weisst.“ Hoffnungsvoll sah sie ihn an.

„Tut mir Leid, aber sie hat mir heute Morgen nur einen Zettel hinterlassen in dem steht, dass sie weggeht.“

„Sie war also bei dir? Und du hast nichts unternommen?“ Tsunades Stimme wurde lauter und erfüllte den ganzen Raum. Shizune blieb weiterhin mucksmäuschenstill, da sie wusste, dass dies eine sehr unangenehme Situation war.

„Ja, sie war gestern bei mir.“ Mehr wollte der Uzumaki nicht verraten, denn immerhin hatte er ihr versprochen ihr Geheimnis nicht preiszugeben. Andererseits aber war dies ja auch ein Notfall und Tsunade könnte ihr womöglich helfen. Vielleicht eine Medizin herstellen oder so etwas in der Art? Das auf jeden Fall steigerte seine Begeisterung der Hokage alles zu erzählen und der Anbu somit zu helfen. Auch, wenn sie es ihm übel nehmen würde. Vielleicht aber würde sie ihm dennoch eines Tages dankbar sein. Das Gesicht der Hokage war puterrot und am liebsten hätte sie ihm jetzt ihre Faust in sein Gesicht gedrückt. Doch die Umstände verlangten, dass sie absolute Ruhe bewahrte. In einer solchen Situation war ein kühler Kopf gefragt.

„Und warum wenn ich fragen darf?“ So freundlich sie nur konnte, wollte sie ihm diese Information entlocken. Er war der Schlüssel zu Chikage. Er konnte ihnen helfen diese seltsame, junge Frau zu verstehen.

„Wenn ich dir die Warhheit sage, kannst du mir versprechen, dass du ihr helfen wirst?“

Mit hochgezogenen Augenbrauen starrte die Hokage den Jungen an. Wie sollte sie das verstehen? Gab es da etwas, was mehr komplex war, als sie je vermutet hatte? Trotzdem gab sie ihm ihr versprechen. Und sie würde sich daran halten. Solange sie wusste was oder wer Chikage war.

„Nun Chikage hat da ein kleines Problem... Sie braucht sexuelle Energie um überleben zu können. Irgendwie sind ihr Chakra und dieses Problem miteinander verbunden. Natürlich gibt es da auch diese eine Geschichte, aber ich denke, sie ist irrelevant... Sie hat nur mit mir, naja, das da gemacht, weil sie halt  Chakra brauchte.“ Der Hokage das zu erklären war nicht so einfach wie er dachte. Obwohl er in einer solchen Situation sicherlich die Klappe gehalten hätte, hatte er sich dieses Mal dagegen gestellt nur um dem armen Mädchen helfen zu können, da sie selbst jegliche Hilfe ablehnte.

„Und aus diesem Grund hat sie es verschwiegen? Somit ihr ganzer Clan?“ Zum ersten Mal mochte auch Shizune ihren Beitrag leisten. Sie war erschrocken über diese Neuigkeiten und konnte ihren Ohren nicht trauen.

„Leider stimmt es. Sie hat es mir selbst gesagt und Hinata betäubt, damit sie alles vergisst.“ Ups, er hätte Hinata vielleicht doch nicht erwähnen sollen.

„Hinata ist also auch da reingezogen worden.“ Tsunade faltete die Hände ineinander und überlegte, was sie in einer solchen Situation machen sollte. „Naruto! Ich werde dir eine Mission geben! Du wirst Chikage zurückbringen und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit ihr Problem gelöst wird!“

„Heißt das, ihre Taten werden übersehen?“ Natürlich machte er sich auch darüber Gedanken.

„Natürlich nicht! Sie oder irgendjemand aus ihrer Familie hätte sich an mich wenden sollen. Ich werde schon ein ernstes Wörtchen mit der jungen Frau reden, aber zuerst wirst du sie suchen und zurückbringen! Und zwar mit Hinata. Auch, wenn sie ‚vergessen‘ hat was auch immer da zwischen euch passiert ist, und ich will es mir definitiv nicht vorstellen wollen, wird sie dir bei der Suche behilflich sein!“

Naruto nickte. Mit einer Mission in der Tasche, verließ er das Büro. Die Anbu waren schon längst wieder verschwunden, doch stattdessen stand Jiraya da, mit hochrotem Gesicht und blutender Nase.

„He, du Perversling! Was hast du denn auf einmal?“

„Stimmt das? Du hattest einen flotten Dreier mit dieser Chikage und Hinata?“ Seine Augen funkelten vor Begeisterung. Sein Schüler war doch endlich erwachsen geworden und würde seinen Meister nun besser verstehen können.

„Was geht dich das an!“, maulte Naruto ihn an und verschwand beschämt aus dem Turm. Das war ja mal was. Was tat Jiraya überhaupt da? Und warum interessierte es ihn so sehr, was er tat? Ach, er musste sich diese Gedanken aus dem Kopf schlagen. Nun galt es Chikage zurückzuholen. Offiziell.

 

Die Mission beginnt


 

Kapitel 13: Die Mission beginnt!
 

 

 

Nachdem Naruto das Büro der Hokage verlassen hatte und dem alten Perversling begegnet war, hatte er einmal kurz Zeit zum Nachdenken. Es war offiziell, dass er und Hinata Chikage suchen sollten. Eine Mission, die sich als ziemlich anstrengend herausstellte, aber dennoch nicht unmöglich. Um dieser jungen Frau zu helfen, würde der Uzumaki alles tun. Wäre da nicht Hinata, die er noch abholen musste. Nur daran zu denken, war ihm schon mehr als nur peinlich. Er wusste nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Einerseits, konnte er so tun, als wäre nie etwas geschehen und dieses Thema nicht mehr ansprechen. Andererseits, wenn Hinata das erwähnte, was gestern Nacht möglicherweise passiert war, musste er ihr wohl oder übel die Wahrheit erzählen, von der sie weniger begeistert sein würde. Das zierliche Mädchen würde eh nur in Ohnmacht fallen und somit ein Hindernis werden diese Mission ordentlich zu erfüllen. Vor Hinatas Haus begegnete Naruto Neji. Hinatas Cousin, der wie jeden Morgen hart trainierte, stoppte seinen morgendlichen Einsatz und begrüßte seinen alten Freund.

„Naruto! Was machst du denn hier? Bist du nicht am trainieren?“ Mit dem Handtuch, welches der Hyuuga an einem Holzplock aufgehängt hatte, wichte er sich sein mit Schweiß durchtränktes Gesicht ab. Er war ernst wie eh und je.

„Ich wollte Hinata abholen. Auf Befehl der Hokage haben wir eine Mission zu zweit!“ Verlegen kratzte sich der Blonde am Kopf. Wenn er ehrlich war, wollte er dem Mädchen nicht begegnen. Nicht Heute.

„Oh, ach so! Ist schon lange her, dass du eine Mission hattest, oder? Hinata ist im Haus, du kannst sie ja abholen. Ich trainiere dann mal weiter! Wir sehen uns Naruto!“ Der Ältere wandte sich wieder von Naruto ab und widmete sich wieder voll und ganz seinem Training. Immer wieder fand Naruto, dass Neji tolle Kampkünste besaß. Aber heute hatte er Besseres zu tun als ihm zuzuschauen. Der erste Schritt dieser Mission bestand nämlich darin, dass er erstmal Hinata abholen musste. Und die Einladung, einfach ins Haus zu spazieren, konnte er einfach nicht abschlagen. Er hätte sonst Stunden warten müssen, bis der Hyuuga aufhören würde. Und dabei war Eile geboten. So befand sich Naruto in Kürze im Hause der Hyuuga. Alles war groß und geräumig. Sehr einfach gehalten. Man merkte, dass hier ein Clan wohnte, denn die langen Gänge und die vielen Räume, die daran angrenzten, konnten nur viele Menschen beinhalten. Er mit seiner kleinen Wohnung konnte da definitv nicht mithalten. Während er sich umsah, rannte er schon fast in Hinata hinein. Sie hatte ein Handtuch bei sich, wahrscheinlich um dieses mit dem von Neji zu tauschen. Wie fürsorglich!

„Oh, Hallo, Hinata!“, meinte der Blonde verlegen und musste sie auffangen, als ihr die Knie zu versagen drohten.

„N-Naruto... Was machst du hier?“ Mit roten Wangen, klammerte sie sich an dem Arm fest, mit dem er sie aufgefangen hatte. Ihr war die Situation wohl mehr als nur peinlich. Ebenso dem Blonden.

„Tsunade hat uns mit einer Mission beauftragt. Wir sollen Chikage zurückbringen, die am Morgengrauen abgehauen ist.“ Er schluckte. Er konnte einfach nicht mehr sagen, aus Angst vor dem, wie Hinata reagieren würde. Wütend? Beschämt?

„Ah, ach so. Ja, dann... Ich bringe Neji noch schnell das Handtuch und dann treffen wir uns am Osttor, ja?“ Sie ging ihm deutlich aus dem Weg, denn ihr Blick haftete fest am Boden, als sie mit ihm Sprach. Aber trotzdem tat Naruto das, wie sie es vereinbart hatten.

 

Am Osttor wartend, überlegte sich der Uzumaki, wie er ihr diese ganze Situation erklären konnte. Ohne Hinatas Willen zu berücksichtigen, hatte Chikage ihr nämlich eine Pille verabreicht, die dazu führte, dass die Schwarzhaarige all ihre Hemmungen verlierte. Zudem schien es, dass sie all ihre Erinnerungen an den gestrigen Abend verloren hatte. Naruto fühle sich schon alleine dadurch schlecht, dass sie gegen ihren Willen gehandelt hatte. Man hatte sie nicht gefragt, man hatte sie einfach benutzt. Natürlich war er deswegen wütend auf die Anbu. Doch diese Wut wurde auch von Mitleid überschwemmt, da sie einen Fluch in sich trug, der ihre sexuelle Interessen kontrollierte. Ohne Sex, kein Chakra. Und ohne Chakra, kein Leben. So einfach war ihre Situation gestrickt. Narutos Gedanken wurden abrupt beendet, als er von weitem seine Partnerin entdeckte. Sie war nicht besonders in Eile, noch lächelte sie ihn wie sonst an. Eine düstere Stimmung legte sich zwischen den beiden, als sie ihn erreichte.

„Wohin müssen wir hin?“, fragte das Mädchen sein Gegenüber.

„Hm, ich weiß nicht. Lass mich mal überlegen...“ Es war eine Seltenheit, dass Naruto sich so sehr anstrengte um an eine passable Lösung zu kommen. Sie fiel ihm auch sogleich ein und er plauderte munter drauf los: „Wenn wir hier geradeaus den Weg entlang gehen, müssen wir an dessen Ende nach rechts. Der Weg führt eigentlich zum Gefängnis, aber unterwegs wirst du von weitem Berge erkennen, an denen sich niemand ranwagt, weil sie so gefährlich sind. Wenn ich Chikage richtig einschätzen kann, dann wird sie diesen Weg wieder einschlagen, weil sie glaubt, dass immer noch niemand diese passieren wird.“

„Ach, und woher weißt du das?“ Hinatas verbissener Ton machte es dem Blonden überhaupt nicht leicht, diese Situation zu bewältigen.

„Ich habe versucht ihr zu helfen. Wir sind dann in diese Berge gekommen, sie ist abgerutscht und hatte sich ziemlich schwer verletzt. Aus diesem Grund befand ich mich auch im Krankenhaus. Und jetzt ist sie von da abgehauen.“

„Ach so... Und wir waren nur ihre Spielzeuge, oder wie?“

„Wie meinst du das?“ Jetzt verstand er überhaupt nichts mehr. Was meinte sie mit Spielzeug?

„Dass ich mich nicht daran erinnern kann, ist gelogen! Ich will mich nicht daran erinnern. Diese ganze Situation ist mir so peinlich und Chikage hat uns offensichtlich nur ausgenutzt! Sie fand das wohl sehr amüsant, dass ich dabei war! Sie hat schon immer mit den Menschen gespielt und sie wird es weiterhin auch tun. Das ist ihre Persönlichkeit! Ich hasse sie dafür!“ Hinatas Worte waren aufrichtig. Doch in diesen Worten schwang auch Wut mit, was bei ihr ziemlich selten war. Immerhin war sie eher die Schüchterne und Zurückhaltende. Natürlich konnte sie auch ganz anders sein.

„Du weißt also noch alles?“ Es hatte ihn erstaunt, dass Hinata noch nicht tot umgefallen war.

„Ja. Sie hat uns belogen. Und nun müssen wir sie retten? Glaubst du, dass es mir Spaß macht?“ Wütend stampfte sie einfach drauf los. Naruto rannte ihr hinterher, nicht wissend, was er sagen sollte. Warum hatte Tsunade sie mit auf diese Mission geschickt? Konnte sie sich denn nicht denken, wie Hinata auf diese Situation reagieren würde? Er schüttelte sich jegweiliche Gedanken ab und konzentrierte sich fortan auf seine Mission. Es war wichtig Chikage zurückzubringen, ihr zu helfen und dann abzuwarten, was mit ihr passierte. Vielleicht würde er sie nie wieder sehen. Das wäre einerseits angenehm, aber andererseits versetzte dieser Gedanke ihm einen Stich in die Brust.

 

Am Ende des langen Weges bogen die Konohashinobi rechts ab. Das Schweigen zwischen den Beiden wurden immer unerträglicher, aber zu reden war auch nicht besser. Während jeder seinen eigenen Gedanken nachging, erreichten sie schon bald die Berge, in denen Naruto die verletzte Chikage gerettet hatte. Eigentlich wäre alles anders verlaufen, wenn Kiba die beiden nicht gefunden hätte. Er hätte doch nicht schwach werden sollen und mit ihr in aller Öffentlichkeit schlafen sollen! Dann wären er und Hinata jetzt nicht hier und sie müsste nicht leiden. Das arme Ding tat dem Uzumaki so leid. Aber auch er war Schuld, denn immerhin hatte er ihr ihre Jungfräulichkeit genommen. Etwas, das bestimmt heilig für sie war.

„Sag mal Hinata...“, begann er, als er den Abgrund erreichte, an dem Chikage abgestürzt war, „Das, was gestern geschehen ist... Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich hätte nicht schwach werden dürfen. Ich habe viele Sachen gegen deinen Willen getan und das tut mir furchtbar leid...“ Die Röte drang bis zu seinen Ohren und er versuchte sie verzweifelt zu kontrollieren, doch nichts konnte sie aufhalten.

„Das ist ehrlich gesagt alles halb so schlimm!“ Hinata lächelte freundlich und richtete ihren Blick gen Himmel. „Solange du es gewesen bist, der mir mein erstes Mal geschenkt hat, ist es in Ordnung. Ich wünschte nur, dass du mich auch lieben würdest. Dann würde ich nicht einen solchen tiefen Schmerz im Herzen tragen.“ Die Antwort, die Hinata ihm lieferte, war so gar nicht eine, die er erwartet hätte. Es verblüffte ihn, solche Worte aus ihrem Mund zu hören. Doch sie brachten ihn auch zum Nachdenken. Er wusste nicht, ob er sie je lieben konnte. Er wusste ja nicht einmal, ob er Chikage lieben konnte. Obwohl er sich von beiden Frauen ziemlich angezogen fühlte, so konnte er sich nicht zwischen den beiden entscheiden. Doch die Tendenz, Chikage zu bevorzugen war momentan größer. Vielleicht, weil sie gerade nicht da war und in ihm eine Sehnsucht hervorrief.

„Tut mir Leid, Hinata. Ich weiß nicht, wie ich meine Gefühle einordnen soll. Ich will ehrlich mit dir sein. Ich kann mich nicht zwischen dir und Chikage entscheiden. Du bist eine tolle Frau, siehst echt hübsch aus und bist auch charakterlich mein Geschmack. Aber genauso ergeht es mir bei Chikage, auch, wenn sie anders als du bist. Deshalb weiß ich nicht, was ich mit meinem Herzen anstellen soll. Vielleicht wäre es besser, du würdest mich aufgeben. Ich will dich nicht verletzen. Außerdem weiß ich ja nicht einmal ob ich je einen von euch beiden lieben werde. Im Augenblick fühle ich mich euch beiden nur körperlich angezogen.»

Bis Hinata ihm eine Antwort lieferte, erreichten sie den Abgrund, den sie durchquerten wollten. Dafür war ein ziemlicher Umweg vonnöten, da sie sich zuerst einen stabilen Platz suchen mussten um hinunterrutschen zu können.  Die Hyuuga blieb abrupt stehen und senkte den Kopf.

„Ich werde immer auf dich warten, Naruto-Kun“ Ihre Stimme war nur noch ein schwaches Flüstern und es schmerzte ihn sie so zu sehen. Er hätte sie jetzt am liebsten in die Arme geschlossen, aber es hätte sie wohlmöglich nur noch mehr verletzt.

„Lass uns hier ausruhen!“, meinte Naruto. Seine Absicht war über die derzeitige Situation nachzudenken. Sie mussten sich überlegen, welchen Schritt sie als nächstes tun sollten um die Anbu zu finden. Sie konnte weiß Gott wo stecken. Hinata und Naruto setzten sich zu Boden, nahe einem Baumstamm, der sich hervorragend als Rückenlehne missbrauchen ließ. Die beiden starrten ahnungslos in den Himmel, als sich plötzlich eine violette Wolke über den Beiden erstreckte. Verwirrt sahen sie einander an und fragten sich, was das wohl war. Als sie verstanden, war es leider zu spät, denn ihre Augenlieder wurden schon schwer und sie konnten nur mit aller Mühe gegen den Schlaf ankämpfen, der sich in ihnen ausbreitete. Sie waren auf feindlichem Gebiet und hatten das wegen ihren abgedrifteten Gedanken überhaupt nicht bemerkt.

 

„Wieder so eine leckere, hübsche Beute!“ Ein Mann kniete sich über Hinata und begutachtete ihr Gesicht mit seinen Händen und Augen.

„Lass sie doch erstmals in Ruhe! Wir haben doch noch die Andere. Wir werden abstimmen müssen, wer wen kriegt!“ Sagte ein anderer, der sie kaum begutachtete.

„Und was machen wir mit dem da?“

„Den kriegt Schwester!“ Beide Shinobi hieften die schweren Körper auf und platzierten sie auf ihre Schultern, bereit sie in ihr Versteck zu bringen.

 

Wahre Absichten


 

Kapitel 14: Wahre Absichten
 

 

 

Die Dunkelheit beherrschte Narutos Körper und er fühlte sich schwer und hilflos. Einzelne Fetzen der Erinnerungen drangen bis an sein Auge, jedoch fügten sie sich nicht zu einem klaren Bild zusammen. Angestrengt versuchte er zu sehen, was geschehen war, doch nichts wollte so erscheinen, wie er es wollte. Wie lange befand er sich eigentlich in diesem Zustand? Was war mit Hinata, die bei ihm war? Die Hyuuga war doch bei ihm gewesen, oder? Oder befand er sich in einem seltsamen Traum und er war kurz davor aufzuwachen? Weder Realität noch Traumwelt konnte er unterscheiden. Sein Körper war wie gelähmt. Was war das?  Ein Rütteln an seinem Körper ließ den Uzumaki langsam die Augen öffnen. Zuerst sah er nichts, dann alles nur verschwommen und verzerrt. Bis ein klares Bild erschien, vergingen wenige Sekunden in denen er angestrengt versuchte die Person über ihm zu erkennen. Dann, endlich, konnte er hübsche Gesichtszüge wahrnehmen, die ihn lieblich anlächelten. Die feinen Gesichtszüge waren einer hübschen, jungen Frau zuzuordnen. Ihre grünen Augen funkelten ihn unschuldig an und ihre kleine Stupsnase passte perfekt in ihr Gesicht. Ihre dunkelgrünen Haare waren in einer komplizierten Art und Weise zusammengeflechtet und schenkten der Frau Eleganz. Ihre schmalen, schlanken Finger strichen über Narutos Gesicht, was in ihm ein Schaudern auslöste. Wer war diese Frau? Was wollte sie von ihm? Mit einem Mal riss er die Augen weit auf. Endlich konnte er seine Erinnerungen richtig zuordnen. Diese violette Wolke, die sich über ihn und Hinata gebildet hatte, hatte sie beide in den Schlaf geschickt. Das war geschehen, als sie auf der Suche nach Chikage waren, die sie noch immer nicht gefunden hatten. Was war eigentlich mit Hinata? Naruto versuchte sich umzusehen, doch erst jetzt bemerkte er, dass seine Hände und Füße an Ketten festgebunden waren. Sie hielten ihn so fest, dass es zwar nicht schmerzte, aber trotzdem übten sie eine leichte Anspannung an seinem Körper aus. Was um alles in der Welt war hier los? Diese junge Frau über ihm fand er jetzt nur noch unheimlich, mit ihrem aufgesetzten Lächeln und ihren grünen, funkelnden Augen.

„Was mache ich hier?“ Seine Stimme prallte an den Höhlenwänder wider und ertönten leise im Echo. Er versuchte sich zu befreien, doch diese Ketten wollten nicht nachlassen. Die Situation gefiel dem Blonden überhaupt nicht. Er wollte wissen, was mit Hinata war! Außerdem blieb ihm nicht mehr viel Zeit um Chikage zu finden, bevor sie über alle Berge war. Er wollte nicht an dieser komischen Frau scheitern.

„Wie ist dein Name?“ Die Stimme der jungen Frau war genauso lieblich wie ihr Äußeres.

„Ich bin Naruto! Und jetzt lass mich frei!“ Egal wie oft der Uzumaki ihr befahl ihn freizulassen, sie hörte nicht auf ihn. Stattdessen widmete sie sich lieber ihrem Gefangenen.

„Naruto, also? Mein Name ist Selena. Es freut mich dich kennenzulernen.“ Ein Kichern ihrerseits, welches unheimlicher war als Orochimaru es jemals gewesen war, veranlasste dazu, dass die Farbe in Narutos Gesicht gänzlich entwich. Was hatte diese Hexe nur mit ihm vor? „Du siehst ja so ängslicht aus, Naruto. Aber, aber! Ich werde dir jetzt erklären warum du hier bist und was mit dir und deinen Freunden passieren wird. Ich hoffe, du hörst gut zu!“ Abermals lächelte diese Frau so freundlich wie sie nur konnte. Aus Angst, einem frühzeitigen Tod in die Augen blicken zu müssen, nickte er stumm vor sich hin und suchte während ihren unheimlichen Erklärungen nach einem Ausweg. Der jedoch nirgends zu sein schien. „Nun, dieses Gebiet gehört uns, den Todata-Geschwistern. Sie bestehen aus mir, Selena, meinem großen Bruder Yamato und meinem kleinen Bruder Kenzo. Jeder Eindringling, der sich bis in unser Territorium wagt, wird die Konsequenzen zu spüren bekommen. Es fängt mit unserer Schlafwolke an und hört mit der Seelenaustreibung aus. Ist das nicht nett?“

Nett war für Naruto definitv eine übertriebene Wortwahl. Das hier war alles andere als nett. Es war furchterregend und schrecklich zugleich und er wusste sich nicht zu befreien. Das ging ihm gehörig auf den Senkel.

„Was meinst du mit Seelenaustreibung? Was ist mit Hinata? Wo ist sie?“

„Unter Seelenaustreibung kannst du ruhig Folgendes verstehen: Ich werde deinem Körper die Seele entnehmen und sie genüßlich verspeisen. Somit bewahre ich weiterhin mein jugendliches Aussehen und kann dich als meine Marionnette benutzen. Du musst wissen, meine Sammlung ist ziemlich groß und besteht nur aus hübschen Männern. Aber keine Angst, du bist definitiv die Nummer eins für mich. Aber nur im Augenblick. Und Hinata? Ich denke, dass müsste deine kleine Gefährtin sein, die wir da mitaufgegegabelt haben. Nun, Kenzo hat sich für dieses kleine Mädchen entschieden. Und wie ich ihn kenne, wird er vor der Seelenaustreibung seinen Trieben freien Lauf lassen!“ Wieder dieses unheimliche Kichern, welches ihm Angst machte.

Naruto mochte nicht daran denken, was dieser Kenzo Hinata etwas antat. Es machte ihn wütend zu hören, was diese grausamen Menschen zu tun gedachten. Er musste Selena irgendwie ablenken. Das ging nur mit einem Gespräch. Sie musste also nur drauf reinfallen. Und dann abwarten, ob er sich hier aus diesen Ketten befreien konnte. Das bezweifelte er zwar, aber es blieb ihm nichts anderes übrig als nur zu probieren. Er musste Hinata befreien!

„Und was ist mit dem anderen? Diesem Yamato? Wen hat er dann? Die müssen sich ja wohl sehr um Hinata gestritten haben, oder?“

„Ach, Naruto, darum musst du dir überhaupt keine Sorgen machen! Heute Morgen ist da so ein supersüßes Mädel gekommen, welches wir in die Falle laufen ließen. Da jeder nun sein Sammlungsstück hat, gibt es auch keinen Streit, oder?“

Ein anderes Mädchen? Heute Morgen? Er wollte ja nicht daran denken, aber er war sich ziemlich sicher, dass es sich hierbei um Chikage handelte. Immerhin glaubte er zu meinen, dass sie in diese Richtung verschwand. Ist ja ein gern gemiedeter Weg. Vielleicht war dieser auch nur wegen den Todata Leuten so gefährlich.

„Wie heißt sie?“, fragte der Blonde nervös und blickte seinem Gegenüber direkt in die Augen.

„Wie war hier Name nochmal? Chiaki? Nein, Chikage, glaube ich...“

Er hatte Recht gehabt! Es war die Anbu. Sein Gefühl hatte ihn nicht betrogen. Er war auf der richtigen Spur und das erfreute ihn. Doch diese Freude blieb in Grenzen, denn er war noch immer an diesem Tisch angekettet. Noch immer.

„Ich werde dann mit der Seelenaustreibung anfangen!“ Kokett sprang Selena vom Tisch und ließ ihren roten Kimono mit dem schwarzen Rosenmuster verführerisch zu Boden fallen. Unter diesem trug sie eine Art Gewand, welches aus Menschenknochen bestand und nur knapp Brust und Schambereich bedeckte. Ihr Hintern blieb frei. Naruto konnte nichts anderes tun als ihr zuzusehen. Diese Ketten waren unbrechbar und ihm fiel nichts anderes ein als auf eine gute Gelegenheit zu warten, die hoffentlich kam. Selena derweilen legte einen eingeübten Tanz um den Tisch herum ein. Die Knochen klackerten aneinander und erfüllten den Raum mit einem seltsamen Geräusch. Ihre Hüften kreisten, ihre Hände berührten mehrer Stellen seines Körpers. Und wenn Naruto genaustens hinsah, erkannte er Chakrafäden, die an verschiedene Körperstellen angebunden waren.  Die Grünhaarige murmelte einige Sätze, machte Fingerzeichen und blieb dann mit dem Rücken zum einzigen Ausgang in dieser Höhle stehen. Die Knochen klackerten weiter und das Geräusch drängte in Narutos Kopf. Dieser drohte zu platzen, als ihn plötzlich ein heftiger Schmerz durchzuckte und er spürte, wie ihm allmählich leichter und seltsamer wurde. Das Knochengeräusch hörte sich nun rythmisch und angenehm an und seine Sicht verschwamm. Als er kaum noch bei Bewusstsein war, riss ein Knall ihn aus seinem Trancemodus heraus. Sein Körper reagierte darauf mit einem heftigen Zucken. Dann fiel er wieder in seine Ursprungsposition zurück, dank den Ketten, die ihn festhielten. Sein Kopf, der am beweglichsten war, suchte nach dem Ursprung dieses Chaos‘. An der Tür stand Chiakge mit einer bewusstlosen Hinata auf dem Arm. Es schien, dass der Hyuuga nichts zugestoßen war, denn sie sah noch putzmunter aus – soweit man das so nennen konnte.

„Gestatten? Die Rettung hier! Einmal das Ausschalten dieser dummen Kuh bitte!“ Chikage, die seltsamerweise äußerst gut gelaunt war, sprang an die Wand hoch und warf fünf Kunai auf die mit Knochenbedeckte Selena. Diese reagierte sofort und rief mit einem Jutsu verschiedene Männer herbei. Das waren die, von denen die Grünhaarige gesprochen hatte. Die ganzen Männer deren Seelen von Selena aufgesogen wurden. Die, die sie zur persönlichen Sammlung hinzugefügt hatte. Chikage, nicht überrascht über diese Tatsache, vollführte ein Fingerzeichen, welches einen Doppelgänger erschaffte. Mit diesem griff sie gezielt ihr Gegenüber an, die anderen beiden Marionetten ignorierend. Sie waren zwar schnell und beweglich, doch solange der Gegner ihnen keine Befehle gab, rührten sie sich nicht. Von woher die Anbu das wusste, war dem Uzumaki schleierhaft. Aber dann fiel ihm ein, dass sie ja eine Anbu war und die waren bekannt für das Sammeln von Informationen. Auch in kürzester Zeit. Mit Kunai und Shuriken gelang es der Braunhaarigen den eher schwachen Gegner zu besiegen. Die junge Frau musste ihr Leben lassen, denn ein Kunai hatte sie ins Herz getroffen. Somit fielen auch die Menschenpuppen zu Boden und verfielen zu Staub, so wie es sich gehörte. Derweilen verlor Selena all ihre Schönheit. Sie entpuppte sich als alte, magere Frau, welche verzweifelt nach der ewigen Jugend und Schönheit suchte. Naruto war sich sicher, dass dass es den beiden Brüdern nicht anders ergangen war.

„Es freut mich echt dich zu sehen!“ Narutos Begeisterung war kaum in Grenzen zu halten. Die Anbu dagegen war über ihre erneute Begegnung nicht so glücklich.

„Ach, mein Lieber, mich freut es nicht so sehr dich zu sehen.“ Die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme war gegensächtlich zu ihrem Charakter. Es passte einfach nicht. Hatte sie schon Wind von der Sache bekommen? Dabei wollte er ihr doch alles in Ruhe erklären!

„Warum nicht? Weißt du denn nicht, dass wir hier sind um dir zu helfen? Ich habe mit Oma Tsunade gesprochen und die ist bereit dir zu helfen! Du wirst normal Leben können, verstehst du das?“

„Klar verstehe ich das, Naruto. Aber du solltest dich nicht in Dinge einmischen, die dich nichts angehen. Ich hätte schon selbst eine Lösung für mein kleines Problem gefunden.“ Die Braunhaarige ballte die Hände zusammen und stieß kontrolliert die Luft aus. Sie wollte nicht ausrasten, schon gar nicht in einem geschwächten Zustand. Sie brauchte Chakra.

„Ich habe es doch nur gut gemeint!“, protestierte der Blonde. „Außerdem wäre ich froh, wenn du mich von diesen Dingern hier befreien könntest!“ Verzweifelt versuchte er seinen rechten Arm so hoch zu heben wie er nur konnte. Allerdings nicht schmerzfrei.

„Ach, ich habe dich jetzt gerettet und du willst befreit werden? Süßer, glaubst du nicht, dass ich ein wenig Chakra bräuchte?“ Mit einem Lächeln, wie es zu ihr passte, setzte sie sich auf ihn auf den Tisch. Angeketteter Sex war ganz nach ihrem Geschmack.

„Chikage! Du wirst doch jetzt nicht - ?“

Sie hielt ihm die Hand auf den Mund und beugte sich zu ihm. Tief blickte sie ihm in die Augen und lächelte wieder. Doch es war ein verbittertes Lächeln. Eins, welches dem jungen Shinobi Angst einflößte.

„Ich heiße nicht Chikage, ja? Ich kann diesen albernen Namen nicht mehr hören. Diesen hat mir die Hokage gegeben, damit ich dich trainieren darf. Ich bin Asuka Oakahoshi, verstanden? Für dich einfach nur Asuka oder Asu. Und weißt du, Naruto, warum ich so scharf auf dich bin? Weißt du es?»

Jetzt machte Chikage ihm noch mehr Angst. Nein, nicht Chikage, sondern Asuka. Warum hatte sie ihm plötzlich seinen wahren Namen offenbart? Er wäre ja nie darauf gekommen, dass sie einen Decknamen tragen würde, aber trotzdem... Asuka passte besser. Es machte sie zu einem wirklichen Individum. Und dieser Mensch machte ihm, mit diesem Blick und dieser Stimme, Angst.

„N-Nein, woher soll ich das denn wissen? Ich weiß nur, dass du Sex zum Überleben brauchst!“ Naruto war ihr schamlos ausgeliefert und das wusste er nur allzugut.

„Nun, mein Süßer, ich hatte es von Anfang an auf das Chakra des Kyuubis in dir abgesehen. Je stärker das Chakra umso länger kann ich ohne Sex überleben. Und weißt du was ich jetzt tue? Ich werde das Monster in dir herauskitzeln. Ich werde mir dein Chakra zu eigen machen. Verstanden?“

Warum war Asuka so anders als sonst? Zeigte sie nun ihr wahres Gesicht oder war das wieder nur eine Fassade? Er blickte nicht durch, aber als sie diese verletzenden Worte herauspresste, brach es ihm das Herz. Er wollte ihr helfen und hätte auch eine Lösung gefunden, doch sie war von Anfang an nur hinter dem Fuchs her, der in ihm war. Jeder war hinter ihm her. Und sie hatte sich nie für ihn interessiert. Nie... Es brach ihm unendlich das Herz.

„Ach ja, die liebe Hinata, ich glaube, die hat es auch übel erwischt. Eigentlich müsste ich jetzt mit ihr ins Krankenhaus, aber dieser Zustand in dem du dich befindest, ist einfach zu perfekt.“

„Was? Lass mich frei! Hinata! Du kannst doch nicht so ein Monster sein!“ Naruto konnte ihren Provokationen nicht standhalten. Auch noch zu hören, dass Hinata in Lebensgefahr war und niemand etwas für sie tun konnte, versetzte ihn in Wut, und seine Augen änderten die Farbe.

„Die roten Augen des Kyuubis, wie weit kannst du gehen, mein Süßer? Wie weit?“ Das Spiel hatte für Asuka erst begonnen. Voller Genuss beugte sie sich über den Blonden und küsste ihn sanft auf den Mund. Sie konnte die Hitze in seinen Lippen spüren und gierte nach dem Chakra in seinem Körper.

 

Das Geständnis


 

Kapitel 15: Das Geständnis
 

 

 

Auf dem Tisch liegend, versuchte Naruto sich verzweifelt gegen Asuka zu wehren, die ihn mit aller Kraft am Kragen festpackte. Ihre Worte schallten noch immer in seinem Kopf herum und enttäuschten den Uzumaki zutiefst. Er hatte nie im Leben erwartet, dass sie zu so etwas fähig war. Sie war kaltblütig und egoistisch und das versetzte ihn in Wut. Sie hatte Hinata sterben lassen, hatte die beiden ausgenutzt und wollte nur von Anfang an sein Chakra. Das Chakra des Kyuubis. Er konnte solche Menschen nicht ausstehen, selbst, wenn sie einmal so lieb und reizend gewesen waren. Naruto musste feststellen, dass die Menschen es meist auf seine Jinchukraft abgesehen hatten und nicht auf seine Persönlichkeit. Das war sowas von ärgerlich!

„Warum nur? Warum bist du so?“, fragte der Blonde sie zischend. Dabei sah er die Anbu durchdringlich an, als könne er sie mit seinem Blick durchbohren. Doch solange er nicht genug Stärke besaß diese Ketten zu sprengen, solange war er machtlos. Mit aller Kraft sammelte er so viel Chakra wie möglich und riss an dem Eisen, welches ihn an den Tisch fesselte. Doch es genügte nicht.

„Tja, das Leben ist Scheiße, was? Glaubst du, ich habe je ein einfaches Leben gehabt? Um zu überleben muss ich meinen Körper hergeben. Hunderte von fremden Händen haben mich schon angefasst. Hunderte von fremden Körpern haben sich genussvoll gegen meinen gelegt. In der Hoffnung, dass dein Chakra mir helfen wird dieses Problem zu beseitigen, habe ich dich auserwählt, Naruto Uzumaki!“ Die Worte kame gequält lächelnd aus ihrem Mund. Als wäre ihr Leben nur eine reine Katastrophe und sie hätte nie so enden wollen, obwohl sie sich freiwillig den Männern hingab.

„Wer hat hier ein schwieriges Leben? Glaubst du, dass du die Einzige bist? Jeder hat sein Leben zu meistern, ganz gleich, welches Schicksal auf den Schultern getragen wird. Du bist echt erbärmlich, weißt du das?“ Seine Wut sammelte sich und er fühlte wie das Chakra des Kyuubis durch seinen Körper floss. Mit einer präzisen Handbewegung entledigte sich der Konohashinobi vom rechten Eisenstück. Nach und nach befreite er seine anderen Gelenke und es tat gut sich wieder frei zu fühlen.

„Siehst du wie wunderbar dein Chakra ist? Es würde mir das Leben bessern, weißt du das? Ich bin mir sicher!“ So gut die Braunhaarige konnte, drückte sie ihren schmalen Körper gegen den seinen. Mit einer Hand versuchte sie nach seinen Händen zu greifen um sie festzuhalten. Mit der anderen freien Hand versuchte sie ihm die Hose zu entfernen um gleich zum Geschlechtsakt zu kommen, doch Naruto wehrte sich so heftig, dass er sie umstieß und sie unsanft zu Boden fiel. Ein Stöhnen erfüllte den Raum. Asuka war ziemlich verletzt, doch das war dem Blonden so etwas von egal. Mit einem Satz sprang er von der Folterbank runter und landete nun selbst auf der Verletzten. Sie stöhnte nochmals laut vor Schmerz auf und gab sich Mühe, ihn von sich zu stoßen, doch der wütende Naruto ließ nicht von ihr ab. Er packte sie am Kragen und schüttelte sie so heftig wie er nur konnte.

„Weißt du, dass du eine verdammte Lügnerin bist? Du hast die ganze Zeit so auf toll getan, doch du bist nichts anderes als eine feige Schlampe!“

Asuka sah ihn entgeistert an. Naruto hielt sie noch immer fest und ihre langen, braunen Haare fielen geschmeidig zu Boden. Bei jedem Rütteln bewegten sei sich. Ihren Körper ließ sie aber schlaff hängen. Sie hatte jeglichen Versuch, sich zu befreien, aufgegeben. Vielleicht weil sie wusste, dass sie keine Chance gegen den wütenden Blonden hatte. Doch plötzlich rannen die Tränen über ihr Gesicht und er hielt inne. Er verstand nicht, was jetzt los war. Warum weinte sie?

„Ist das wieder ein Theaterstück von dir?“, fragte er wütend und starrte ihr geradewegs in die Augen, in der Hoffnung sie einzuschüchtern damit sie damit aufhörte.

„Ja, ich wollte dein Chakra“, begann Asuka, „Ich wollte so sehr die Lebensquelle des Kyuubis, dass ich alles daran gesetzt hatte sie mir anzueignen. Als Tsunade mich dann mit dem Auftrag, dich zu trainieren, beauftragte, war das wie ein Segen für mich. Ich musste mich nur an dich heranpirschen, dein Vertrauen gewinnen und abwarten bis der Kyuubi erscheint. Doch dann... Als ich von den Anbu geschnappt wurde, weil dieser Junge uns zusammen erwischt hatte, bist du mir hinterher gerannt um mir zu helfen. Mich von ihnen wegzubringen. Obwohl ich meine Strafe schon längst anerkannt hatte. In diesem Augenblick war ich von meinen Zielen abgelenkt, dass ich echt dachte, dass du ein netter Kerl bist. Warum solltest du einem Mädchen wie mir, welches du knapp zwei Tage kennst, helfen? Nachdem du mich ins Krankenhaus gebracht hattest und ich entflohen war, wollte ich mich revanchieren indem ich dir mein Geheimnis erzählte. Doch mein Gewissen hatte sich noch immer nicht beruhigt. Egal wie oft ich es in meinem Kopf zurechtgerückt hatte, mein Gewissen war mir mittlerweile im Weg. Also habe ich es, so gut ich konnte, ignoriert. Ich hatte nämlich von Anfang an vor dich zu provozieren, dir das Chakra des Kyuubis zu rauben und dann von hier abzuhauen. Nur alleine deswegen habe ich ein spezielles Jutsu entwickelt, welches mir ermöglicht die ganze Lebensquelle einer Person zu entziehen. Und da du ja zwei Chakraquellen hast, wäre es sicherlich in Ordnung, wenn ich dir den Kyuubi wegnehme... Doch nachdem ich geflohen war, hoffte ich, du würdest mir hinterherrennen. Vielleicht könnte ich dann die Chance noch einmal nutzen den Kyuubi aus dir zu entlocken. Aber leider wurde ich gefangen genommen. Und als sie mir dann erzählten, dass sie aus mir eine Puppe machen wollten, hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben Angst. Die Ketten hatten mir keinen Spielraum gegeben. Ich war machtlos. Doch dieser hässliche Sack war ja auf die dumme Idee gekommen mir die Hände zu befreien. Somit hatte ich dann die Möglichkeit Jutsus anzuwenden und mich zu wehren. Und als Anbu war es mir ein Leichtes ihn zu beseitigen. Er war eigentlich ziemlich schwach. Und als ich mich dann befreit hatte, brauchte ich einen Moment um mich zu sammeln. Und dann kam mir in den Sinn, dass es doch unfair wäre, wenn ich dir das Chakra des Kyuubis stehlen würde... Dieser Mann hatte mich an den Tisch gefesselt um sich mir eigen zu machen. Und eigentlich, wenn ich dir dein Chakra genommen hätte, dann wäre meine Verhalten nicht viel anders gewesen als von diesem Abschaum, oder? Und ab dem Zeitpunkt habe ich meine Meinung geändert...“

Naruto, der nicht wusste was nun Wahrheit oder Lüge war, versuchte in ihren Augen nach dem zu suchen was sich für ihn richtig anfühlte. Doch die Tränen, die dieser zierliche Körper verlor, beruhigten den Kyuubi in ihm und somit kehrte seine Ursprungsaugenfarbe zurück.

„Und das entspricht nun endgültig der Wahrheit?“, fragte Naruto vorsichtig. Er konnte ihr im Moment noch nicht so recht trauen, aber ihre Worte, ihr Blick, das fühlte sich für ihn richtig an. Es entsprach mehr der Wahrheit wie die anderen Dinge, die sie schon gesagt und getan hatte. Doch um sicherzustellen, dass sie ihm nicht schadete, hielt er sie noch immer am Kragen fest. Und sie wehrte sich nicht.

„Sieh es wie du willst. Ob es für dich die Wahrheit ist, musst du selbst entscheiden. Ich kann dir nur meine Worte weitergeben an die du glaubst oder nicht. Und deshalb sage ich dir noch etwas anderes, was mir am Herzen liegt. Ich habe dich immer wieder beobachtet. Ich hielt dich für einen eingebildeten Jungen, der glaubt immer alles besser machen zu müssen. Du warst so tollpatschig und naiv, da dachte ich mir, dass es mir ein Leichtes wäre an dich heranzukommen. Obwohl ich dich einfach nur für einen nervtötenden Bengel hielt, gab es etwas was mich an dir faszinierte. Du willst immer allem und jedem helfen, egal ob du dein Gegenüber lange kennst oder nicht. Wie besessen wolltest du diesem Uchiha helfen obwohl er Konoha verraten und verlassen hat. Den Mut, den du aufbringst und die Entschlossenheit die Dinge anzupacken haben mich angezogen. Und dann als ich dich endlich in meiner Nähe hatte, wollte ich ein kleines Spielchen wagen... Was überhaupt nicht so gelaufen war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und zwischendurch habe ich wirklich viel überlegt. Aber hier in der Höhle habe ich dann endgültig meine Meinung geändert.“ Asuka schluckte und sah weg. Mit ihrem freien Arm wischte sie sich die Tränen aus den Augen.

„Man sagt mir oft, dass ich die Fähigkeit habe die Leute umzustimmen. Ich schließe schnell Freunschaften und helfe jedem. Das ist meine Persönlichkeit. So zumindest sagen es die Leute um mich.“ Er dachte dabei an die Worte von Tsunade, die sie ihm einmal selbst gesagt hatte.

Asuka nickte und sammelte sich für weitere Worte: „Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt, Naruto Uzumaki“, flüsterte sie und sah ihm dabei wieder in die Augen. Erstaunt über ihren letzten Satz, ließ er Asuka sanft los, blieb jedoch sitzen. Naruto, der nicht wusste, wie er auf diese zweite Liebeserklärung reagieren sollte, sah sie an und lächelte verlegen. Es schien, dass sie keine Antwort erwartete. Vielleicht glaubte sie, dass sie seine Liebe nicht verdient hätte. Aber, wenn er aus dieser verdammten Höhle war, dann konnte er in Ruhe über alles nachdenken. Dessen war er sich sicher.

„Hinata...“, fing Asuka wieder an und sah zu ihr hinüber, „Ist nur bewusstlos.“ Als sie dann auch noch das Thema wechselte und ihn von diesem Geständnis ablenkte, fiel dem Blonden ein Stein vom Herzen. Jetzt verstand er, dass sie ihn nur provoziert hatte um ihre Lage im Nachhinein besser erklären zu können. Und er ihr zuhörte. Glücklicherweise war niemandem etwas passiert. Doch als Asuka plötzlich mit Husten anfing und sie abdriftete, wusste er, dass sie eine Unmenge an Chakra verloren hatte.

„Tja, ich habe mich zu sehr verausgabt... Ich habe keine Kraft mehr...“, flüsterte sie schwach. Ihr Atem war flach und unregelmäßig, doch sie war nicht bereit ihn nach der Lebensquelle zu fragen.

„Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig als dir zu helfen, oder?“ Grinsend beugte sich Naruto über die überraschte Anbu und küsste sie leidenschaftlich. Es war zwar eher der unpassende Ort für Sex, aber um ihr zu helfen, würde er alles tun. Irgendwie war sie doch ein guter Mensch. Und irgendwie mochte er sie.

 

Dem Herzen folgen (Zensiert)


 

Kapitel 16: Dem Herzen folgen (zensierte Version)
 

 

 
 

***
 

 

In ihrer Ecke, wo die Anbu Hinata abgelegt hatte, kam die Hyuuga so langsam zu bewusstsein. Sie öffnete ihre Augen und fühlte sich furchtbar benommen. Sie konnte sich nur an den Schlag am Kopf erinnern, den dieser Fettsack ihr verpasst hatte. Dann hatte die Dunkelheit sie umschlossen. Jetzt, da sie wusste, dass sie nicht mehr an dieser Bank gefesselt war, begutachtete sie die Umgebung. Und als die das Stöhnen vernahm, traute sie sich nicht den Kopf zu drehen. Es kam ihr nämlich ungemein bekannt vor. Doch ihre Neugier war größer und stärker, sodass sie sich ihr doch hingab. Und in dem Moment bereute sie es schon. Hochrot wandte sie den Kopf wieder ab. Sie hatte mit ansehen müssen, wie Naruto über Chikage lag und sie liebkoste. Ein Schmerz durchfuhr ihre Brust und instinktiv griff sie nach ihrer Jacke, als könne sie damit ihr blutendes Herz stoppen. Zu sehen wie Naruto mit dieser Anbu rummachte, versetzte sie in tiefe Trauer. Doch es gab da noch ein anderes Gefühl, welches sie noch nie zu spüren bekam. Hass auf Chikage, die ihr den Mann weggenommen hatte, den sie liebte. Langsam richtete sich Hinata auf und schwankte ein wenig umher. Die beiden bekamen nicht einmal mit, dass sie sich regte, also suchte sie sich selbst einen Weg hinaus. Während sie nach Freiheit gierte, kam sie zum Entschluss, dass es das Beste wäre, dass sie verschwand. Und damit nicht nur von hier, sondern auch aus Konoha. Sie konnte und würde es auch in Zukunft nicht ertragen, die beiden beieinander zu sehen. Wenn es Gottes Wille war, so würde sie ihn akzeptieren. Und vielleicht würde sie den blonden Schönling für immer aus ihrem Herzen verbannen können.

 
 

***
 

 

Hinata fand den Weg nach draußen. Sie war ziemlich schwach auf den Beinen, doch ihr Wille, dieser hässlichen Szene aus den Augen zu kommen, trieb sie voran. Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken. Erst jetzt genehmigte sie sich zu weinen. Naruto hatte sich offensichtlich für Chikage entschieden, nicht für sie. Er hatte ihr das Herz gebrochen, obwohl es ihm frei stand wen er liebte. Doch ihre nassen Freunde waren nicht aufzuhalten und sammelten sich auf dem Boden. Die Hyuuga hätte am liebsten geschrien  und Chikage verprügelt, in der Hoffnung, sich besser zu fühlen. Doch egal was sie tat, sie wusste, es würde ihr nicht helfen. Ihr Herz wäre nicht vom Liebeskummer befreit, denn Naruto würde sie noch immer nicht lieben. Dabei hatte sie all die Jahre ihr Interesse, ihre Liebe aufrecht erhalten. Selbst nach seiner zweieinhalbjährigen Trainingsreise hatte sie noch immer Gefühle für diesen Jungen gehabt. Am Tag des Wiedersehens war ihre Liebe neu erblüht und sie hatte sich geschworen ihm ihre Liebe zu gestehen. Doch sie war feige geblieben und nun war eine andere schneller und hatte sein Herz im Sturm erobert. In ihren Augen war das Leben unfair.

„Warum?“, flüsterte sie zwischen Tränen und Schluchzen. Sie wollte, dass sich alles änderte. Dass diese Chikage verschwand. Doch sie wusste, sie würde nicht den Mut dazu fassen können. Sie war schwach. Nicht so wie die Anbu. Diese war hübsch, stark und äußerst mutig. Und sie wusste ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Das war so unfair. Das war so unfair...

Dem Herzen folgen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Entscheidungen


 

Kapitel 17: Entscheidungen
 

 

 

Erschöpft vom Beischlaf, ließ sich Asuka sanft neben ihren Loverboy fallen. Sie hatte es ihm so ordentlich besorgt, seine Brust bebte regelrecht und es war ihr, als bekam er keine Luft mehr. Dabei entwich ihr ein Lächeln, eines, welches Naruto auch zum Grinsen brachte. Beide fühlten sich gut und jegliche Probleme schienen aus der Welt geschafft. Doch der Blonde musste sich an seine Mission erinnern, die er auszuführen hatte. Deshalb gab es auch einen Punkt, der anzusprechen war.

„Wir müssen dich zurück nach Konoha bringen“, meinte er ernst und sah ihr direkt in die Augen. Er hatte, wenn er ehrlich war, schon ein wenig Angst vor ihrer Antwort. Vielleicht wollte sie nicht zurückkommen und verschwand wieder, besonders dann, weil er ihr noch sagen musste, dass die Hokage von ihrem Geheimnis wusste. Ihr Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Sie wandte den Kopf weg um ihm zu zeigen, dass sie nicht zurück wollte. Er verstand sie, aber er wollte ihr helfen. Und genau so eine ähnliche Reaktion hatte der Shinobi befürchtet.

„Tsunade wird ein Heilmittel für dich erstellen. Die Hokage hat es mir versprochen. Und auf ihr Wort ist verlass. Tut mir Leid, dass ich mich nicht an unser Versprechen gehalten habe.“ Jetzt, wo es endlich raus war, fühlte er sich schon viel besser. Aber nur in dem Sinne, von, kein Geheimnis mehr mit sich rumtragen. Das schlechte Gewissen Asuka gegenüber war nicht verschwunden. Mit einem Ruck drehte sie sich wieder zu ihm um. In ihren Augen lag entsetzen.

„Du hast es ihr gesagt? Du hast ihr mein Geheimnis verraten? Ich dachte...“ Asuka biss sich auf die Lippen um ihrer Wut nicht freien Lauf zu lassen. „Vergiss es. Einem Kind wie dir kann man nicht vertrauen.“ Enttäuscht richtete sich Asuka auf und sammelte ihre Kleidung ein um sie anzuziehen. Naruto sah ihr traurig nach. Was hätte er in einer solchen Situation auch tun sollen? Ihm war klar, dass er sie verraten hatte, aber das war nur in ihrem Sinne. Sie aber wollte das nicht verstehen. Seufzend richtete auch er sich auf und zog sich an. Es schien verloren zu sein. Aber er wollte die Hoffnung nicht aufgeben.

„Wohin willst du, wenn du nicht zurück willst? Ich habe dir eine Möglichkeit gegeben, weißt du?“ Naruto atmete einmal tief ein und stieß die Luft wieder aus. Nach diesem schönen Moment war die Stimmung einfach nur erdrückend.

„Ich scheine wohl keine andere Wahl zu haben. Ihr werdet mich eh solange verfolgen, bis ihr mich gefunden habt, oder?“ Die Augen der Anbu blieben am Fleck haften, wo sie Hinata zurückgelassen hatte. Ihr Herz machte einen Sprung. Die Jüngere war verschwunden. Und mit einem Mal war ihr Gespräch so unwichtig wie eine Sardinenbüchse.

„Was ist?“ Der Shinobi hörte den Laut, den Asuka von sich gab. Er brauchte jedoch keine Antwort, denn als er nirgends seine Partnerin sah, panikierte er. Wie der Wind eilte er an der Braunhaarigen vorbei und durchkämmte die anderen Räume auf der Suche nach ihr. Letzendlich stürmte er nach draußen und rannte beinahe in die Gesuchte hinein.

„Oh, Gott, Hinata! Wir dachten, dir wäre was passiert! Warum bist du einfach so verschwunden?“ Dass es seinetwegen war, sah der Blonde natürlich nicht ein. Im Augenblick vergrößerte er ihre Wunde nur noch und das, ohne es einmal zu ahnen. Er war halt der geborene Tollpatsch.

„Ich brauchte ein wenig... Luft“, lügte die Hyuuga. Sie schaute ihm dabei kein einziges Mal in die Augen. Als die Anbu neben den Beiden auftauchte, marschierte Hinata geradewegs in Richtung des Dorfes. Sie wusste wo sie waren, denn sie war klug genug gewesen um die Umgebung mit ihrer Fähigkeit, dem Byakugan, zu durchforsten. Sie wollte keine Sekunde länger neben Asuka oder gar Naruto sein. Nur, wenn sie sich einen Moment lang nicht beherrschte, kamen ihr diese schrecklichen Bilder wieder in den Sinn. Und so etwas wollte sie nicht sehen, da sie Naruto geliebt hatte. Jetzt war sie sich darüber nicht mehr so sicher. Vielleicht hing ihr Herz noch an ihm, aber sie hatte sich geschworen, dass sie sich von ihm fernhielt. Wenn sie es übers Herz brachte.

„Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“ Naruto holte sie rasch ein und ging neben ihr her. Asuka blieb weiter hinten und folgte den Beiden.

„Schön“, gab sie nur knapp von sich. Sie wollte überhaupt nicht mit ihm reden. Selbst er, der sonst nie etwas raffte, verstand, dass Hinata nicht reden wollte. Ebenso wenig wollte die Anbu es, weshalb er seinen eigenen Gedanken nachhing. Schweigend suchten sie sich ihren Weg zurück ins Dorf. Als sie die Tore von Konoha erreichten, erwartete Shizune sie bereits. Sie hatte die ganze Zeit gewartet um sich zu vergewissern, dass sie auch sofort Tsunade aufsuchten.

„Tsunade-Sama erwartet euch.“ Ihre Assistentin lächelte nicht einmal, obwohl sie das oft machte. Wahrscheinlich war die Hokage nicht sonderlich gut gelaunt. Verständlich nach den ganzen Ereignissen.

„Ihr braucht mich ja nicht, oder? Ich geh nach Hause. Ich brauche ein Bad nach den ganzen Strapazen...“ So schnell wie eine kleine Maus, verschwand Hinata aus dem Blickfeld der Shinobi. Shizune wollte gerade Einwand gegen ihre Entscheidung nehmen, doch die junge Kunoichi war so schnell verschwunden, dass Shizune nicht einmal Zeit zum Luftholen hatte.

„Dann eben nur ihr zwei. Das muss ja eh genügen. Es geht ja eigentlich um dich, Chikage.“

Naruto wollte gerade Chikages wahren Namen mit dem Alten ersetzen, doch er hielt sich zurück. Nur er wusste im Augenblick, dass sie so hieß und es war überhaupt nicht die Mühe wert jeden zu korrigieren. Es hatte schon seine Richtigkeit Asuka einen Decknamen zu geben, wenn er auch den Sinn dahinter nicht verstand. Auf dem Weg zum Büro des Hokages blickte der Blonde manchmal heimlich zu Asuka rüber. Ihr Gesicht war tief in Falten gelegt und es ihm war, als hätte sie Angst vor dem was kam. Aber er würde sie unterstützen, komme was wolle. So würde er vielleicht wieder das gut machen, was er vermasselt hatte.

„Herein.“ Die Stimme von Tsunade klang überhaupt nicht erfreut, als Shizune routinemäßig an der Tür klopfte. Die drei traten in das spärlich eingerichtete Zimmer und blieben mit Abstand vor dem Schreibtisch der alten Frau, mit dem jungen Aussehen, stehen. Asuka ballte ihre Hände zu Fäusten und starrte den Teppich an, dessen Farben beruhigend hätten sein können, wenn sie sich nicht in einer solch verdammten Situation befinden würde. Naruto blieb ausnahmsweise ernst und hielt die Klappe, aus Angst alles zu verschlimmern. Er wollte nur abwarten und dann etwas sagen, wenn er es für sinnvoll hielt. Shizune dagegen lehnte sich an die Wand und nahm das kleine Schweinchen in den Arm, als es zu ihr angelaufen kam.

„Du hast deine Mission mit Bravour erfüllt, Naruto Uzumaki.“ Mit diesen Worten begann Tsunade ihr Gespräch. Doch kurz darauf lenkte sie ziemlich schnell vom Thema ab. „Asuka Oakahoshi, du wirst von der Anbu verwiesen und wirst fortan nur noch als Jonin agieren. Doch zuerst wirst du eine andere Maßnahme einbüßen müssen. Für eine Woche werden wir dich unter Beobachtung stellen, damit wir wissen, wie wir dein Problem lösen können. Sind diese Bediengungen verstanden worden?“ Mit gefalteten Händen starrte die Hokage geradewegs Asuka an, die noch immer zu Boden blickte.

„Ja, Hokage.“ Zwischen zusammengebissenen Zähnen presste sie ihre Worte aus. Ihre Fäuste zitterten. Sie wollte die Beherrschung nicht verlieren. Ihr blieb keine andere Wahl. Wenn sie noch einmal floh, dann würde man sie auf die Liste der Abtrünnigen setzen. Und sie brauchte keine hitzigen Konohaanhänger, die ihr hinterherrannten und ihr Chakra aufbrauchten.

„Du wirst mir deine ganze Ausrüstung zurückgeben. Außerdem – “

„Warte, Oma Tsunade! Du kannst sie doch nicht vom Dienst suspendieren, oder?“ Der Blonde funkte dazwischen, was die Hokage noch wütender machte. Er verstand einfach nicht, warum Tsunade solche Maßnahmen ergriff. Dabei war es ja auch indirekt seine Schuld.

„Und warum nicht? Hast du mittlerweile meinen Posten übernommen und entscheidest, was mit Asuka passiert?“

„Nein, aber das kannst du nicht machen! Sie liebt doch sicherlich ihre Arbeit!“

„Ist mir egal, ob sie ihre Arbeit liebt oder nicht. Die Anbu sind dem direkten Befehl des Hokages unterstellt und sie hat mich hintergangen! Erstens, sollte ich wissen, was mit meinen Leuten ist. Ich muss sie kennen und ihnen vertrauen können. Zweitens, hat sie sich einer Untersuchung entzogen. Damit hat sie eindeutig bewiesen, dass ich ihr nicht vetrauen kann. Und Drittens, wäre sie beinahe eine Abtrünnige geworden, weil sie glaubte, sie müsse das Dorf verlassen! Glaubst du, dass ich solche Leute für mich arbeiten lassen kann?“ Mittlerweile war es so laut, dass sich das Schweinchen von Shizunes Arm befreite um sich hinter einem Bücherstapel zu verstecken, welcher zufälligerweise in dem Chaos in der Ecke stand.

„Du musst doch verstehen, dass sie ihre Gründe hat, oder nicht? Ich kann nicht zulassen, dass – “ Naruto versuchte die Situation zu retten, doch dadurch verschlimmerte er sie nur.

„Dass ich schonend mit ihr umgehen soll? Sie hat einen unverzeihlichen Fehler begangen. Hätte sie sich mir anvertraut, hätte ich ihr sicherlich schon viel früher helfen können, anstatt erst jetzt. Und wehe du wagst es noch mehr Partei für sie zu ergreifen! Ich werde dich unter Beobachtung stellen, damit ich sicher gehen kann, dass du keine Dummheiten anstellst und versuchst ihr zu helfen. Shizune, bring Naruto von hier weg und hetz Kakashi auf ihn. Er wird in perfekt bewachen können!“

„J-Jawohl!“ Ganz steif verfolgte die Schwarzhaarige ihrem Befehl und versuchte den sich wehrenden Uzumaki aus dem Zimmer zu zerren, was kein einfaches Unterfangen war, besonders, wenn er sich wie ein gefangenes Tier wehrte.

„A-Aber – “

„Genug jetzt!“ Asuka schrie plötzlich so laut, dass jeder im Raum verstummte und innehielt. Die, über die gesprochen wurde, meldete sich endlich zu Wort. Obwohl sie sich hätte wehren sollen, tat sie es nicht. Sie akzeptierte die Entscheidung des Hokages, was Naruto verzweifeln ließ, denn es war alles irgendwie ja seine Schuld. „Naruto, tu was man dir sagt. Du machst alles nur noch schlimmer, ja? Kümmer dich endlich mal um deinen eigenen Kram und lass mich in Ruhe!“

Verdattert sah der Blonde sie an. Meinte sie das jetzt ernst? Wies sie ihn jetzt, in einem solch wichtigen Moment, ab? Er verteidigte sie und sie dankte ihm mit solch harten Worten? War seine ganze Mühe umsonst, gar kindisch? Sinnlos? Er wusste, dass er einen Fehler begangen hatte, doch er wollte ihn wieder zurechtbiegen. Wollte ihr helfen, indem Tsunade Gnade walten ließ. Doch Asuka zog, wie ein kleiner Hund, den Schwanz ein und gab nach. War das ihr Weg des Shinobis? Shizune zerrte wieder an Naruto, der ihr nun freiwillig folgte. Die Beiden verließen das Zimmer und ließen Asuka zurück. Dabei bemerkte er ihre Träne nicht, die sie für ihn fallen ließ.

 

Getrennte Wege


 

Kapitel 18: Getrennte Wege
 

 

 

Asuka befand sich noch immer im Büro der Hokage. Sie hatte ihr Gesicht hinter ihren Haaren versteckt, als wolle sie nicht, dass man ihr ansah, dass sie nicht mehr ganz so stark war, wie sie immer tat. Ihre Hände waren noch immer zu Fäusten geballt und ihre Fingernägel bohrten sich in ihr Fleisch, sodass etwas Blut floss. Doch all den Schmerz, den sie verspürte, war nichts im Gegensatz zu dem, was sie innerlich zeriss. Auch waren es nicht die Worte der Hokage, die sie zum Verzweifeln brachten, sondern das, was Naruto ihr angetan hatte. Sie hatte sich gewünscht, er würde ihr Geheimnis für sich behalten. Doch stattdessen wusste nun Tsunade über ihr Bluterbe, welches in ihren Augen nicht heilbar war. Doch diese Situation verschuldete sich sich auch selbst, da sie ja immerhin vor ihrem wahren Ich weggerannt war. Aber die Wenns und Abers retteten ihre derzeitige Lage auch nicht mehr.

„Jetzt, wo dieser Lümmel endlich weg ist, kann ich in Ruhe mit dir reden. Ich bin noch immer wütend auf dich, aber ich will dir eine Chance geben, da du immerhin nicht für dein Bluterbe verantwortlich bist. Dein Verhalten aber dulde ich nicht, dass das jetzt einmal klar ist, ja?“ Die Stimme von Tsunade war wieder ruhig, aber ernst.

„Ja, ich habe verstanden. Ich werde jede Bestrafung annehmen, da ich mich nicht als würdig erwiesen habe in Euren Diensten zu stehen.“ Die professionnelle Seite, die, die die Anbu immer stets begleitete, kam wieder zum Vorschein. Wäre sie nur so geblieben und hätte sie sich nicht von ihren Emotionen leiten lassen, dann wäre sie nie hier gelandet.

„Gut. Ich werde dir jetzt einmal erklären, was wir mit dir vorhaben. Wir werden dich untersuchen. Deine Fähigkeiten sowie dein Bluterbe werden wir gründlich durchforsten und einen Bericht darüber erstellen. Anschließend werde ich alles in meiner Macht stehende tun, damit ich dir auf irgendeine Weise helfen kann. Vielleicht ist dein Bluterbe nicht ‚heilbar‘. Aber ich werde die Hoffnungen nicht aufgeben. Es kann ja noch immer sein, dass ich es nur teilweise unterdrücken kann. Oder dir aber auch für dein Leben lang helfe. Da du ja jetzt kooperativ bist, werde ich wohl keine Schwierigkeiten voraussehen müssen, oder?“ Asuka nickte kurz. Das Zeichen, dass sie verstanden obwohl in ihr noch immer Unbehagen schlummerte.

„Sobald wir dich untersucht haben, werden wir dich in einem fluchtsicheren Zimmer isolieren. Dort werden wir dich beobachten und sehen, wie du auf meine Medizin wirkst. Ich habe zwar gesagt, dass du nur eine Woche dort bleiben wirst, aber sollte das Heilmittel nicht den gewünschten Effekt erzielen, so erlaube ich mir dich noch länger dort zu behalten. So. Das wäre dann mal das. Da du fortan nicht mehr zur Anbueinheit gehören wirst, werde ich jemanden losschicken, der deine Sachen abholt. Ich will auf Nummer sicher gehen, dass du auch nicht abhaust. Dann werde ich dich wieder als Jonin einstufen lassen und du wirst ein weibliches Team erhalten, welches du trainieren darfst. Da du ja noch immer außergewöhnliche Fähigkeiten hast, wirst du schwache Genin sicherlich aufstufen können. Sollte ich aber wieder was von deinen sexuellen Begierden hören, so werde ich drastichere Maßnahmen in die Wege leiten. Auch Naruto bleibt Tabu. Hast du mich verstanden?“

Schluckend blickte die Braunhaarige auf. Tsunade hatte ihr in allem Ernst Naruto verboten. Das hieß, sie konnte zwar mit ihm reden aber sich ihm nie wieder nähern. Obwohl sie ihm ihre Verliebtheit gestanden hatte, blieb es bei dem. So etwas wie Liebe entwickelte sich dann nicht mehr. Vielleicht auch nie. Aber sie wollte die Hokage nicht erzürnen und blieb deshalb stumm. Somit akzeptierte sie ihr Schicksal vollkommen.

„Nun, ich werde dich dann persönlich zu unserem Untersuchungsraum begleiten. Folge mir.“ Tsunade erhob sich aus ihrem Stuhl und ihre imposanten Brüste wippten auf und ab. Entschlossen, und ein wenig entspannter, durchquerte sie den Turm nach draußen, wo sie Asuka zum Krankenhaus führte. Sie wechselten kein Wort mehr miteinander und je näher die ehemalige Anbu dem Hospital kam, umso größer wurden ihre Nervosität und Angst. Doch das Unvermeidliche trat ein und nach einiger Zeit befanden sie sich an ihrem Zielort.

„Tsunade-Sama? Ist das eine Patientin, die wir untersuchen sollen?“ Einer der Medizinshinobi kam angerannt, als er die Hokage erblickte. Sein weiße Kleidung wirkte unheimlich auf Asuka und sie begann am ganzen Körper zu zittern.

„Ja. Ich will, dass ihr alle ihre Fähigkeiten ausmacht und herausfindet, was ihr Bluterbe ist. Ich kenne schon einige Details, aber ich will auf Nummer sicher gehen. Ihr werdet mir, wie üblich, einen Bericht schreiben, in dem ihr alles notiert, was euch aufgefallen ist. Und mit alles meine ich auch wirklich alles. Und wenn es sich dabei nur um einen Pickel am Hintern handelt!“

Mit großen, erschrockenen Tieraugen sah Asuka kurz zur Blonden dann zum Mediziner rüber. Man würde sie entblößen wie eine Banane, deren Schale langsam abgezogen wurde. Alles wird man von ihr wissen, sogar die unwichtigsten Sachen. Sie dachte in allem Ernst daran wieder zu fliehen. Sie hatte furchtbare Angst vor dem Ergebniss. Angst, dass man ihr die schlechte Nachricht übermittelte, dass ihre ‚Krankheit‘, wie sie sie manchmal nannte, nicht heilbar war und sie auf ewig ihren Körper hergeben musste nur damit sie am Leben blieb.

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Es wird nicht schmerzen. Das einzige was sein kann, ist, dass du dich langweilst. Vielleicht schläfst du eine Runde und ruhst dich aus. Nachher wird alles besser aussehen.“ Tsunade war wieder sanft geworden, so wie man sie am liebsten hatte. Doch für wie lange, das war immer eine Glückssache.

„D-Danke», stotterte die Braunhaarige. Sie sah Tsunade hinterher, wie sie das Zimmer verließ und die arme Asuka gänzlich im Stich ließ. Aber ihr blieb nichts anderes übrig als das zu tun, was man von ihr verlangte.

„Nun, würdest du dich bitte hier auf diesen Tisch legen? Dann können ich und mein Assistent mit unserer Arbeit beginnen. Du wirst keine Schmerzen haben und auch sonst nichts anderes spüren. Wir untersuchen dich nur und notieren alles.“

Nickend setzte sich die Patientin auf den Tisch. Bevor sie sich hinlegte, atmete sie einmal tief ein und aus. Sie musste ihre Nervosität in den Griff bekommen. Während die Medizinshinobi ihrer Arbeit nachgingen und die Zeit nur langsam verstrich, schloss Asuka ihre Augen. Nicht lange danach driftete sie ins Reich der Träume.

 

 

Shizune und Naruto gingen nebeneinander her und sprachen kein Wort miteinander. Die Stille, die zwischen den Beiden herrschte, war erdrückend und die Assistentin der Hokage konnte nicht anders als diese zu unterbrechen.

„Hör mal, Naruto. Das ist nur zum Besten von Asuka. Du musst das verstehen. Sie hat ein paar Fehler gemacht und die muss sie jetzt einbüßen. Du hättest auch bestraft werden sollen, weil du sie einfach aus den Fängen der Anbu befreit hast. Aber da du Tsunade erklärt hast, was mit ihr los war, drückt sie noch einmal ein Auge zu. Und jetzt hetzt sie Kakashi auf dich, damit du auch ja nichts Falsches machst und dir wieder alles versaust.“ So gut sie konnte, versuchte sie ihm seine Situation zu erklären. Doch dem Blonden war diese egal.

„Ist mir egal. Ich wollte ihr helfen und das hab ich gemacht und jetzt wirft sie mir solche Dinge an den Kopf. Sind Frauen immer so kompliziert?“ Was das Thema Frauen anging, da war er wirklich noch auf unterster Ebene. Er musste noch so viel lernen.

„Nun, manche Frauen sind so, andere sind so. Asuka hat eben ihre eigene Persönlichkeit. Aber da sie ja nie etwas von sich erzählt hat, müssen wir davon ausgehen, dass sie uns von Anfang an belogen hat. Das heißt, wir müssen ihre Hintergrundgeschichte noch einmal ordentlich durchnehmen. Normalerweise geht uns das ja nichts an, aber da sie mal bei der Anbu gearbeitet hat wollen wir alles über sie wissen. Vielleicht kann sie dann in ein paar Jahren wieder zurück. Aber ich kann nichts versprechen!“ Wie eine große Schwester, versuchte Shizune ihm beizustehen und ihm ihre Sicht der Dinge zu erzählen.

„Ach so. Ich kann ja eh wohl nichts mehr machen. Wo ist Kakashi denn überhaupt? Ihr habt ihm doch sicherlich Bescheid gegeben, oder?“ Naruto überließ nichts mehr dem Zufall. Selbst, dass sein ehemaliger Sensei zu spät war, war nicht mehr dem Zufall überlassen.

„Ich glaube, dass er gleich jeden Moment kommen müsste. Und so lange er nicht hier ist, bleibe ich an deiner Seite.“

Das waren tolle Aussichten. Er wollte nur noch nach Hause und sich auf sein Bett legen und seine Ruhe haben. Er konnte über nichts mehr denken. Er wollte nicht mehr. Mit einem ‚Puff‘ erschien Kakashi Hatake vor ihnen. Sein üblicher Auftritt bestand darin, dass er erst einmal so tat als wäre nichts und dann eine so billige Ausrede aussuchte, dass sie schon nach Jahren nicht mehr wirklich ernstzunehmen war.

„Schönen, guten Morgen! Tut mir Leid, dass ich so spät bin, aber ich musste den Garten meiner Nachbarin umgraben. Ganz schön hart, muss ich euch sagen.“ Naruto hatte Recht. Er hatte nur vergessen zu erwähnen, dass er dabei sein typisches Grinsen unter seiner Maske versteckt hielt. Aber an seinen Augen konnte man ihm es ablesen.

„Ich gebe Naruto dann an dich ab. Wir sehen uns, ja? Ich muss zurück und Tsunade assistieren!“ Shizune drehte ihnen den Rücken zu und rannte blitzschnell in Richtung des Krankenhauses, wo sich vermutlich Asuka befand. Sie waren bestimmt schon dabei sie zu untersuchen.

„Na, was hast du denn so schlimmes verbrochen, dass ich auf dich aufpassen muss?“ Die Neugierde packte den Jonin wie eine Katze, die hinter einer Maus her war.

„Das hat man dir nicht gesagt?“ Verblüfft schauten sie einander an.

„Eigentlich nicht. Ich weiß nur, dass du wieder Unruhe gestiftet hast und ich dich deshalb für einige Zeit überwachen muss. Aber du wirst mir doch sicher alles erzählen, oder?“ Der Hatake war so neugierig, dass es Naruto schon an den Kragen ging. Wenn sie ihm schon nichts gesagt hatten, dann brauchte er auch jetzt nichts zu wissen. Beleidigt ging der Blonde an ihm vorbei, Richtung eigene Wohnung. Kakashi rannte ihm hinterher, aber ohne noch weiter auf seine Frage zu beharren. Er verstand rasch, dass Naruto nicht mit ihm über diese Situation reden wollte. Vor seiner Wohnung, suchte der Genin nach seinem Hausschlüssel und sperrte die Tür auf. Zu wissen, dass nun auch Kakashi seine Wohnung betrat, schlauchte ihn. Warum ließ man ihn nicht in Ruhe? Er schmiss seine Reisetasche in die Ecke und ließ sich dann einfach auf sein Bett fallen. Er nahm Asukas Geruch wahr, wenn auch nur ganz leicht. Kakashi inzwischen machte es sich am Fenster gemütlich und blickte hinaus. Da Naruto noch immer nicht mit ihm reden wollte, nahm er sich den neuesten Band seiner Lieblingsserie und begann dort weiterzulesen, wo er zuletzt aufgehört hatte.

„Hattest du schon mal die Situation, dass dich zwei Mädchen gleichzeitig mochten?“ Der plötzliche Sinneswandel von Naruto ließ den Angesprochenen aufhorchen. Er legte das Buch kurz beiseite und sah seinen Partner an, der noch immer sein Gesicht im im Kissen vergrub.

„Nein, hatte ich nicht. Aber eine ganze Horde Frauen, die auf mich standen.“

Das war ja mal wieder typisch Kakashi! Er war ja der Frauenheld schlechthin und nur, weil er sein Gesicht unter einer Maske versteckte und es niemanden zeigte. Zumindest nicht aus freiwilligen Stücken.

„Das war eine ernstgemeinte Frage!“ Naruto war sauer. Wie konnte er das nicht ernst nehmen?

„Hmm... Tut mir leid. Und nein, in einer solchen Situation bin ich noch nicht gewesen. Manchmal ist es schon anstrengend genug, wenn ein Mädchen einem die Liebe gesteht.“ In Erinnerungen schwelgend, blickte er hoch auf die Decke, hörte dem Genin aber noch immer zu.

„Und was hast du dann gemacht? Bist du einfach abgehauen und nichts gesagt?“ Diese Frage brannte ihm schon geraumer Zeit auf der Zunge. Er hatte in beiden Fällen, bei Hinata und Asuka einfach nicht reagiert. Und er wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Ob ein Mädchen eine Antwort hören wollte oder nicht.

„Nun, wenn mich das Mädchen nicht interessiert hat, habe ich ihr es gesagt. Dann weinen sie, weißt du? Aber sie werden es überstehen und sich neu verlieben und irgendwann ihren Partner fürs Leben finden. Warum fragst du?“

Dann hatte Naruto es vermasselt. Oder auch nicht, da er ja nicht wusste, was er für die beiden empfand. Aber er konnte nicht beide gleichzeitig lieben, oder?

 

Ihr Atem war rasend schnell. Seit Hinata die Beiden verlassen und ihnen den Rücken zugedreht hatte, ist sie nicht mehr zum stehen gekommen. Erst kurz vor ihrem Anwesen stoppte sie. Ihre Hand lehnte gegen eine Mauer und sie versuchte verzweifelt nach Luft zu ringen. So schnell war sie schon lange nicht mehr gelaufen. Unterwegs hatte sie unzählige Tränen verloren, die niemand aufhalten konnte. Deren trockene Spuren sah man ganz deutlich. Aber sie wollte ihrem Vater nicht so erscheinen. Er würde viele Fragen stellen, sie quasi durchlöchern und auf so etwas hatte sie absolut keine Lust. So wischte sie sich die Tränen mit dem Ärmel ihrer übergroßen Jacke ab und holte noch einmal tief Luft. Als sie die Tür des Anwesens öffnete, begrüßte eine Bedienstete sie. Sie lächelte, wenn auch noch immer etwas gequält.

„Ist mein Vater zu Hause?“, fragte sie die Angestellte.

„Ja, Miss Hinata. Wollen Sie, dass ich Euch zu ihn bringe?“ Wie es sich für eine Bedienstete gehörte, brachte sie die Hyuuga zum Büro von Hiashi. Nach einem kurzen Klopfen ertönte ein ‚Herein‘ und Hinata trat ein. Das Mädchen schloss die Tür hinter sich zu und blieb kurz vor dem Schreibtisch ihres Vaters stehen um ihre Hände darauf abzulegen.

„Vater! Ich habe eine Bitte an dich!“ Sie war so entschlossen ihm es zu sagen. Sie würde auch nicht zögern, das hatte sie sich selbst versprochen. Hiashi zog die Augenbrauen hoch und sah seine Tochter erstaunt an. Sie zeigte selten einen so starken Willen.

„Was gibt es denn?“ Er legte seinen Schreibpinsel beiseite und schenkte ihr seine volle Aufmerksamkeit. Auch, wenn Hiashi noch manchmal streng und kühl war, so hatte er sich doch verändert. Und nur dank Neji, der es geschafft hatte ihren Vater zu überzeugen, dass er auch etwas Wert war.

„Ich habe beschlossen auf Trainingsreise zu gehen! Wir hatten ein kleines Problem auf unserer Reise und ich war wie immerbziemlich nutzlos. Ich will eine ehrwürdige Hyuuga werden und ordentlich trainieren. Aber, wenn ich hier im Dorf bleibe, sehe ich meine Chancen sinken.“ Die Worte, die sie aussprach, hatte sie sich schon lange zurechtgelegt. Sie hatte diesen Entschluss gefasst, als sie vor Asuka und Naruto geflohen war, die es heftig miteinander getrieben hatten. Aber hinter dieser Fassade gab es nur einen wahren Grund: Sie wollte von hier verschwinden und Naruto nie wieder sehen.

„Das kommt so plötzlich... Wäre es nicht besser, du würdest eine Nacht darüber schlafen? Dann wirst du klarere Gedanken haben. Außerdem weißt du genau, dass ich dich nicht alleine schicken kann...“

„Ich weiß, Vater. Aber ich habe mir das schon lange überlegt. Für mich ist es wichtig. Ich will meine Familie irgendwann beschützen können. Und mich nicht auf andere verlassen müssen. Ich bitte dich, gib mir die Erlaubnis!“ Aus Verzweiflung warf sich das Mädchen auf den Boden und verbeugte sich so tief vor ihm wie noch niemanden zuvor.

„Aber du weißt, dass du auch die Erlaubnis der Hokage brauchst?“ Das war der schwierigere Teil ihres Wunsches. Aber sie hatte sich fest vorgenommen auch Tsunade zu überzeugen.

„Ich weiß. Aber wenn du sie bittest, ihr erklären könntest...“ Ihr Vater verstand, worauf sie hinaus wollte. Er überlegte eine Weile und kam zu dem Entschluss, dass es nicht schaden konnte. Ihre Schwester, Hanabi, war mittlerweile schon besser als die Sechzehnjährige. Und es stand fest, dass Hinata das Erbe antrat. Also konnte es wirklich nicht so falsch sein.

„Na gut. Wenn ich hier fertig bin, werde ich dich zur Hokage bringen. Ich habe einen guten Freund im Nachbarsdorf, der wird dich bestimmt mit Freuden aufnehmen. Ich werde ihm auch eine Taube zufliegen lassen, sodass er Bescheid weiß. Außerdem wird Neijis Team dich begleiten, sofern sie zur Verfügung stehen. Und sollte alles reibungslos verlaufen, so kannst du aufbrechen wann immer du willst.“

Hinata, die nun glücklicher gestimmt war, verbeugte sich noch einmal dankend vor ihrem Vater und verließ dann das Zimmer. Da sie gedachte sofort aufzubrechen, nachdem alles geregelt war, packte sie schon einmal die nötigsten Sachen ein. Es war ihr wichtig und sie hatte schon lange nicht mehr ein solches Gefühl gehabt. Vor zwei Jahren, als Naruto auch auf Trainingsreise war, hatte sie sich geschworen, dass sie seinetwegen stärker werden würde. Doch ihre Persönlichkeit war noch immer dieselbe geblieben und hinderte sie daran überhaupt aktiv zu werden. Sie hatte immer nur an ihn gedacht und ihr Herz am Training ausgeschüttet. Kiba und Shino wussten, was sie für Naruto empfand. Doch dieser hatte lieber diese eingebildete Anbu, mit ihren verdammten Pillen. Sie bereute es, an dem Abend geblieben zu sein. Sie hätte verschwinden sollen. Dann würde sie sich auch nicht so schlecht fühlen. Hinata wimmelte diese Gedanken ab und konzentrierte sich auf ihre bevorstehende Reise. Sie war sich so sicher, dass sie gehen konnte. Und selbst, wenn man ihr die Erlaubnis nicht gab. Dessen war sie sich sicher. Nachdem sie fertig war, ließ sie sich auf ihr Bett fallen und blickte zur Decke hoch. Sie wusste nicht, wie lange sie fortblieb, aber auf jeden Fall so lange, bis sie Naruto vergaß. Doch das würde nicht einfach werden. Wer zwei Jahre lange liebte, der würde nicht einfach so damit aufhören. Als es an der Tür klopfte, sprang Hinata, wie vom Teufel gestochen, auf und öffnete ihre Zimmertür. Ihr Vater war gekommen um sie persönlich abzuholen, was eine Seltenheit war.

„Ich habe eine Taube losgeschickt und erst jetzt eine Nachricht erhalten. Er hat mir die Erlaubnis gegeben, dass ich dich bei ihm unterbringen kann. Ich kann dir aber nicht garantieren, dass die Hokage noch in ihrem Büro ist. Wie du siehst, ist es schon lange dunkel. Aber deinetwegen will ich es probieren.“

Hinata hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit verflogen war. Aber sie wollte es auf jeden Fall versuchen und nickte ihrem Vater zu. Beide verließen das Anwesen, auf dem Weg zum Turm der Hokage, wo noch ein Licht brannte. Sie hatten Glück. Hoffentlich bekam Hinata das, was sie sich wünschte.

Resultate


 

Kapitel 19: Resultate
 

 

 

Der Abend brach ein, doch Naruto wollte nicht aufstehen und das Licht anmachen. Ebenso wenig wie Kakashi, doch mehr als purer Faulheit. Der Blonde lag noch immer im Bett, mit dem Gesicht auf die Decke starrend. Kakashi dagegen hatte sich kein bisschen vom Fleck gerührt, aber er hatte zumindest sein Buch eingepackt, in welchem er heute nicht mehr weiterlas.

„Was ist, wenn ein Mädchen einem Jungen gesagt hat, dass sie ihn mag, er aber nie darauf geantwortet hat?“ Narutos schlechtes Gewissen, Hinata noch mehr verletzt zu haben, als sie es schon möglicherweise war, wuchs. Ebenso das Asuka gegenüber.

„Nun, dann wird es sich noch immer Hoffnungen machen bis der Junge ihr sagt, was er für sie empfindet.“ Kakashi erschien ein solches Gespräch leicht seltsam, da noch keiner seiner ehemaligen Schüler über ein solches Thema mit ihm gesprochen hatte.

„Und wenn das Mädchen den Jungen mit einem anderen Mädchen erwischt? Was ist dann? Bringt sie den Jungen um? Also Sakura würde das ja bestimmt tun...“

„Tja, dann sagen wir mal, dass das Herz des Mädchens gebrochen ist. Jeder reagiert da anders drauf. Die einen werden total traurig, die anderen wütend, andere wiederrum sehnen sich nach Rache. Letzteres ist natürlich nur ein Extrembeispiel.“

Naruto überlegte. Wenn er sich recht erinnerte, hatte Hinata ihm ein Liebesgtändnis gemacht, er ihr aber keine Antwort darauf gegeben. Das hieß, dass sie sich noch immer Hoffnungen machte. Das Gleiche galt für Asuka, der er noch nicht geantwortet hat. Es gab aber einen Unterschied: Nach dem Geständnis hatte er mit ihr geschlafen. War das dann eine Art Antwort?

„Also sagen wir mal so: Ein Mädchen sagt einem Jungen, dass sie ihn liebt. Der Junge antwortet ihr nicht, da er sehr, sehr in Eile ist. Natürlich vergisst er auch ihr etwas zu sagen. Dann kommt ein anderes Mädchen und sagt ihm auch, dass sie ihn liebt. Auch da antwortet er nicht aber er hat ehm... Na, du weißt schon, mit ihr.“ Mit roten Wangen blickte der Uzumaki verlegen weg. Über ein solches Thema hatte er noch nie zuvor gesprochen und er kam sich albern vor. Ihm war es peinlich seinem ehemaligen Sensei seine Situation zu erklären, auch, wenn er sie übertrieben einfach darstellte. Aber solange Kakashi sich nichts anmerken ließ, konnte es ja nur gut ausgehen, oder?

„Die Situation ist natürlich etwas heikel. Wenn der Junge Sex mit dem Mädchen hat, da sollte er sich fragen, ob er auch Gefühle für sie hat, oder, ob es nur aus reinem Spaß war. Sollte es aber nur aus Spaß gewesen sein, kann es auch sein, dass die Gefühle des Mädchens dadurch verletzt wurden. Und sie könnte dem Jungen deswegen auch sauer sein.“

Naruto nickte. Also wenn er mit Asuka geschlafen hat, dann nur, weil sie Chakra brauchte. So sah er es zumindest. Aber ob das stimmte? Wie konnte er wissen, ob man verliebt war oder nicht? Er hatte zwar immer gesagt, er würde Sakura lieben, aber das war mit vierzehn. Er war reifer geworden und fand das jetzt ziemlich kindisch, denn die Kunoichi war immer gemein und fies zu ihm gewesen, auch, wenn sich das heute geändert hatte.

„Und wie soll der Junge denn merken, dass er verliebt ist?“ Die Frage war dämlich. Zu dämlich. Aber er wollte alles wissen.

„Also, man hat Schmetterlinge im Bauch, oder Schweißausbrüche, man kann auch nervös werden und nicht wissen, was man sagen soll. Oder man muss ständig an das Mädchen denken. Egal in welcher Form die Gedanken sind. Und wenn es nur darum geht, dass sie am anderen Ende des Dorfes wohnt. Aber jetzt mal zu dir Naruto: Da du mir das ja erzählt hast, heißt das, dass es zwei Mädchen gibt, die dein Herz erobern wollen?“ Der Jonin brachte das Gespräch auf den Punkt. Naruto hätte alles abstreiten können, doch würde es nichts nützen. Also überlegte er es sich anders und entschied sich dazu, dass er ihm die Wahrheit erzählte. Es konnte ja nicht schaden, denn immerhin war Kakashi eine erwachsene Person. Und die Erwachsenen wussten normalerweise immer alles besser.

„Also die Sache ist die: Tsunade hat mir eine Anbu vorgestellt, die mich trainieren soll. Dieses Mädchen hat mich verführt und wir haben miteinander geschlafen. Am nächsten Tag haben wir es draußen gemacht und Kiba erwischte uns, der die Sache zwischen mir und Asuka Hinata weitererzählt hat. Sie natürlich hat mir daraufhin gestanden, dass sie mich liebt. Aber weil ich darauf fixiert war Asuka zu helfen, habe ich sie irgendwie übersehen... Und dann bin ich Asuka hinterhergerannt, die eingesperrt werden soll. Mit einem Trick habe ich sie befreit, sie aber hat sich dummerweise kurz danach verletzt. Ich wurde gefunden und man brachte sie ins Krankenhaus, wo sie sich hinausgeschlichen und mich aufgesucht hat. Hinata war bei mir zu Hause, weil sie zusammengebrochen war. Wir haben uns war geküsst, aber dann kam Asuka und hat uns beide verführt. Und du kannst dir ja sicherlich vorstellen, was da passiert ist. Naja, danach ist sie abgehauen, Hinata und ich sind ihr dann hinterher. Auf der kleinen Mission hat mir dann auch Asuka gestanden, dass sie mich mag. Ich habe mit ihr geschlafen, aber ihr nicht geantwortet. Das war’s!“ Naruto hatte, so gut es ging, die ganze Geschichte kurz zusammengefasst. Er hoffte, dass Kakashi ihm mit einem Rat weiterhelfen konnte, ansonsten war alles umsonst und er würde sich in seiner Nähe nur noch unwohl.

„Das nenne ich mal eine Situation...“ Kakashi, der ihm geduldig zuhörte, war ziemlich überrascht über Narutos Geschichte. Er hätte nie im Leben gedacht, dass er so schnell, so reif werden würde. Er hatte zwar noch einen weiten Weg vor sich, aber lernen musste jeder.

„Und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich hab erst einmal Asukaverbot. Deshalb bist du hier. Und das schlaucht mich. Ich will mit ihr über das Geschehene sprechen. Ich will nicht, dass sie mir böse ist, weil ich ihr Geheimnis kenne!“

„Sie hat dir also ihr Geheimnis verraten?“ Der Weißhaarige hob eine Augenbraue.

„Ja... Und ich habe es der Hokage gesagt, damit ich ihr helfen kann. Aber mein Plan ist total nach hinten losgegangen.“

„Du hast nicht an die Konsequenzen gedacht, stimmts? Wie dem auch sei. Zuerst einmal würde ich das Problem mit Hinata lösen. Du hast sie ziemlich verletzt mit deiner Art mit ihr umzugehen, weißt du das? Zumindest vermute ich das. Sie hegt bestimmt viele Hoffnungen, die wahrscheinlich nicht erfüllt werden.“

Er hatte ihn erwischt. Er hatte wirklich nicht an die Konsequenzen gedacht. Naruto raufte sich die Haare und war am überlegen. Jetzt musste er sich um Hinata kümmern, aber er wusste nicht wie. Er wollte ihr nicht noch mehr Schaden zufügen. „Und wie stelle ich das an? Sie einfach besuchen und sagen: ‚Hallo, Hinata. Schön, dass du mir deine Liebe gestanden hast, aber ich habe kein Interesse‘ ?“ Das war dämlich.

„Nein, natürlich nicht. Aber ich denke du könntest ihr das schonend beibringen. Wenn du eine Nacht darüber schläfst, wirst du sicherlich wissen, was zu tun ist. Und bevor du fragst: Ja, ich werde dich begleiten. Ich habe immerhin einen Auftrag angenommen.“

Seufzend ließ sich Naruto wieder aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Seine Augenlieder wurden immer schwerer und erst jetzt bemerkte er, wie müde er war. „Danke Kakashi, dass du mir geholfen hast. Wenn ich das mit Hinata geklärt habe, kläre ich das mit Asuka. Aber ich denke bei ihr wird es schwieriger werden. Ich weiß nicht, was ich über sie denken soll. Sie hat mir viel beigebracht. Zwar nicht das, was ich lernen sollte, aber trotzdem. Und dann waren da Momente wo ich sie überhaupt nicht verstanden habe, weil sie wieder ganz anders handelte. Die Flucht, die Geheimniskrämerei und dann auch noch ihre wahre Absichten. Eigentlich hat sie mich ständig belogen und im Nachhinein immer die Wahrheit gesagt.“

„Wenn du dir so viele Gedanken um Asuka machst, dann bin ich mir sicher, dass du Interesse an ihr hast. Vielleicht solltest du am Ball bleiben und sehen, wie sich die Beziehung zwischen euch entwickelt. Das ist mein Rat.“

„Mag sein. Aber ich werde mich erst einmal hinlegen und dann darüber im Schlaf grübeln. Ich bin echt Müde!“ Wie auf Kommando fing der Uzumaki an zu gähnen. Er erhob sich und zog sich um, bereit sich hinzulegen.

„Du kannst ruhig auf dem Sofa schlafen. Solange es gemütlich für dich ist...“ Er zeigte noch in Richtung Wohnzimmer, legte sich dann ins Bett und war – mir nichts, dir nichts – so fest eingeschlafen, dass er sogar anfing zu schnarchen. Kakashi versprach sich eine wunderbar, anstrengende Nacht.

 

Sonnenstrahlen kitzelten den blonden Jungen wach. Noch immer müde, streckte er sich wie eine Katze, die versucht ihre Glieder wieder in Ordnung zu bringen. Verschlafen richtete er sich auf und sah sich um. Kakashi saß wieder am Fenster und las sein Buch. Er blickte nicht einmal auf, als Naruto wach geworden war.

„Guten Morgen!“, meinte dieser knapp, richtete sich auf und schlurfte in Richtung Küche. Kakashi sprang vom Fensterbrett, nachdem er sein Buch eingepackt hatte. Er folgte seinem Schützling und setzte sich auf einen der freien Stühle.

„Ich habe die Nachricht erhalten, dass ich dich zu Tsunade bringen soll. Es gibt schon Resultate, was Asuka angeht und sie will, dass du sie weißt. Immerhin hat Asuka es dir zu verdanken, dass man ihr versucht zu helfen.“

Die gute Nachricht erschrack den Sechzehnjährigen zwar, aber er blieb gefasst. Er nahm sich Müsli und Milch und stellte die beiden Sachen auf den Tisch. „Ich verstehe das nicht. Nachdem ich so einen Scheiß gemacht habe, will sie, dass ich zu ihr komme? Dass ich alles erfahre? Träume ich?“ Er schüttete sich sein Frühstück in seine Schüssel und begann zu löffeln. Sein Appetit war groß und niemand würde ihm diesen nehmen.

„Also, ich weiß es nicht. Ist auch egal. Nachdem du gefrühstückt hast, gehen wir zum Turm und dann kannst du zu Hinata. Das hattest du ja vor, oder?“ Kakashi kramte sein Buch heraus und las an der Stelle weiter, wo er aufgehört hatte. Die Spannung, die er beim Lesen verspürte, baute sich mit jeder Zeile auf, sodass er seine Umwelt schon fast ganz ignorierte. Für den Uzumaki kam dies gerade recht, denn so musste er sich nicht verpflichtet fühlen ihm zu antworten. Morgens war er nämlich überhaupt nicht gesprächig und er wollte nur seine Ruhe. Er wusste ja selbst, was er tun wollte. Obwohl er eine angenehme Nacht hatte, hatte er noch immer keinen Plan, wie er mit Hinata reden sollte. Also entschied er sich, dass er alles dem Zufall überließ. Entweder sie verstand oder sie verstand nicht. Nach einem kleinen Energieschub ging Naruto schnell duschen und zog sich ebenso rasch an. Anschließend verließen sie die Wohnung und eilten zum Turm des Hokagen.

 

„Ja?“ Tsunade war ziemlich beschäftigt, als die Beiden eintraten. Sie beugte sich über einen Stapel aus Dokumenten, neben dem noch unzählige, aufgeschlagene Bücher mit den verschiedensten Bildern lagen. Als sie Kakashi und Naruto erblickte, hörte sie mit ihrer Arbeit unverzüglich auf.

„Ah, Naruto du bist da! Gut. Ich habe dir einiges zu berichten. Es ist sehr ernst.“ Besorgt sah die Hokage den blonden Jungen an. Kurz darauf nahm sie ein ein Dokument vom Stapel neben ihr und starrte es an, während sie mit Naruto redete: „Wir haben Asuka untersucht. Das, was du uns gesagt hast, stimmt. Ihr Chakra ist mit ihrem Leben verbunden und es ist Genbedingt, das heißt, ich könnte es nur mithilfe einer Genmanipulation schaffen. Dieser Eingriff würde aber sehr, sehr schwierig werden und die Chancen bestehen nur fünfzehn Prozent. Wie dem auch sei. Ich kann auch eine Medizin herstellen, die eine gewisse Menge an Chakra enthält. Das Problem aber ist, dass Asuka in verschiedenen Situation mehr Chakra verbraucht als in anderen und das kann ich nicht voraussehen. Außerdem ist es mir unmöglich eine unlimierte Anzahl an Medizin herzustellen.“

Naruto sah sie an. Er verstand im Moment nur Bahnhof und das gab er der alten Frau auch zu verstehen. „Das heißt, entweder eine Operation oder die Medizin? Und beide Optionen eignen sich nicht dafür?“ Das war das, was er zumindest verstand.

„Genau. Die Operation liegt bei fünfzehn Prozent Erfolgschance. Die Medizin ist noch komplizierter herzustellen. Und weißt du warum die Erfolgschance so niedrig ist?“

Naruto schüttelte den Kopf. Er hatte keine Ahnung von diesem Kram und er würde es wahrscheinlich auch nie verstehen.

„Nun, Asuka hat da ein kleines Problem. Und zwar ist sie schwanger. Und das von dir.“

 

Der Wille zählt

Kapitel 20: Der Wille zählt
 

Die soeben erhaltene Nachricht hallte in seinem Kopf wider. Naruto, hatte soeben erfahren, dass er Vater wird. Er sank auf die Knie und starrte den Boden an. Wie war das möglich? Warum ausgerechnet jetzt, nachdem so viel passiert war? Warum hatten sie nicht aufgepasst? Er aufgepasst? Der Blonde war der Verzweiflung nahe. Shizune, die mit bleichem Gesicht an der Wand stand, ließ das Schweinchen runter und ging auf den Sechzehnjährigen zu und kniete sich vor ihn hin.
 

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie ihn, doch er ignorierte die Frage. Nichts war in Ordnung. Immerhin hatte er ein Kind gezeugt und das wahrscheinlich beim ersten Mal, wo er mit der ehemaligen Anbu geschlafen hatte. Der Spaß hörte nun definitiv hier auf. Er wusste nicht, was er tun sollte. Wenn sie das Kind gebar, wie sollte er sich denn benehmen? Er war immerhin noch selbst ein Kind!
 

„Das ist ein Witz, oder Oma Tsunade?“, fragte er verzerrt grinsend. Er wollte nicht, dass dies die Realtiät war. Vielleicht war es ja nur ein Traum, aus dem er bald erwachte? Aber für einen solchen fühlte sich das viel zu echt an.
 

„Es ist mein Ernst, Naruto. Ich könnte dich anschreien, weil du nicht aufgepasst hast, aber das ist nun mal passiert und man kann es nicht ändern. Aber die Entscheidung, das Kind zu behalten, liegt bei Asuka. Natürlich hast du auch ein Wörtchen mitzureden, aber schlussendlich wird ihr Willen zählen“, meinte die Hokage ganz ruhig und legte ihre Hände wieder auf den Tisch.
 

„Dann stimmt das also wirklich? Was glaubst du, soll ich jetzt machen?“, fragte der Blonde verzweifelt und richtete sich schwankend wieder auf. Shizune hielt ihn fest, damit er nicht umkippte.
 

„Ich kann dir deine Entscheidung nicht abnehmen. Die musst du selbst treffen. Aber bevor wir Asuka besuchen werden, will ich dir die möglichen Optionen noch einmal sagen. Nur mit dem Unterschied, was es zur Schwangerschaft beitragen könnte“, erklärte die Hokage. „Erstens. Wenn Asuka nicht abtreibt bleiben die Chancen einer Operation bei fünfzehn Prozent. Dabei könnte sie das Kind verlieren und unfruchtbar werden, da ihr Lebenschakra, so wie ich es nenne, mit ihren innerlichen weiblichen Geschlechtsorgangen verbunden ist. Sollte sie abtreiben, steigen die Chancen auf dreißig Prozent. Aber das Risiko der Unfruchtbarkeit bleibt. Das heißt, wenn die Operation fehlschlagen sollte, haben wir das Problem noch immer nicht gelöst. Und sollte Asuka sich entscheiden, das Kind zu behalten, so werde ich ihren Eingriff erst in spätestens einem Jahr durchführen können. Nach einer Geburt muss jede Frau sich erst einmal erholen.“ Die erste Möglichkeit sprach Tsunade an und Naruto nickte nur. Jetzt verstand er schon mehr als vorhin, doch die Tatsache, dass er Vater wurde, war ihm noch immer nicht geheuer.
 

„Zweitens. Ich könnte Medikamente herstellen. Da ich aber nicht weiß, was ich brauche und wie ich es zusammensetzen soll, kann es Tage, Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre dauern. Ich werde viele Bücher studieren müssen um eine Medizin herstellen zu können. Sollte ich es aber dennoch schaffen, so bleibt trotzdem ungewiss, ob die Wirkung kurzfristig oder langfristig ist. Es kann aber auch gut sein, dass es gar nicht funktioniert. Nebeneffekte könnten auftreten, von denen ich nichts im Vorfeld weiß. Auch diese Möglichkeit birgt gewisse Risiken.“
 

Der Blonde nickte. Er verstand auf was Tsunade rauswollte. Egal für was Asuka sich entschied, es war und blieb auf irgendeine Weise gefährlich. Aber wenn sie nichts ausprobierten, würden sie auch sicherlich keine Resultate erzielen.
 

„Wenn sie sich für keine der Optionen entscheidet und sie das Kind behalten will, wie wird sie die Schwangerschaftsmonate überleben?“, fragte Shizune plötzlich ihre Meisterin.
 

„Diese Frage stelle ich mir schon die ganze Zeit. Da sie aber nicht die Einzige ist, die mit diesen Fähigkeiten ein Kind geboren hat, muss es wohl eine claninterne Lösung geben. Zuerst werden wir mit Asuka reden, dann entscheiden wir weiter. Ohne ihr Einverständnis können wir sowieso nichts machen.“
 

Ihre Assistentin und der Genin nickten zeitgleich. Als sich Tsunade dann erhob, folgten die Beiden ihr. Naruto, dessen Körper sich taub anfühlte, hatte alle Mühe sich zu beherrschen und ihr zu folgen. Aber er wollte Asuka gegenüberstehen und aus ihrem Mund hören, was sie wollte. Einerseits, wollte Naruto das Kind nicht haben, da er fand, dass er noch viel zu jung war. Aber er konnte Asuka auch nicht im Stich lassen, sollte sie das Kind wollen. Und andererseits, wuchs gerade ein Lebewesen in ihrem Körper an, und man sollte ja nicht töten. Das Kleine konnte ja nichts dafür, dass es gezeugt wurde.
 

„Soll ich mitgehen?“ Kakashi, der noch immer vor der Tür des Hokages stand, blickte von seinem Buch auf, als die Tür aufging.
 

„Du kannst gerne noch ein Weilchen hier warten. Wenn wir fertig sind, dann kannst du dich wieder um Naruto kümmern. Erstmal müssen wir die Anbu besuchen“, meinte Tsunade etwas angespannt und schritt dann einfach an ihm vorbei. Naruto ignorierte seinen ehemaligen Sensei und trottete den beiden Frauen gedankenverloren hinterher. Für ihn kam nichts anderes in den Sinn als das Kind haben zu wollen. Es abzutreiben wäre unmoralisch. Es war ein Fehler gewesen sich micht Asuka einzulassen, aber er musste diesem nun gegenüberstehen. Auch, wenn er die Braunhaarige sehr mochte, an eine Hochzeit dachte er noch überhaupt nicht. Und normalerweise heirateten Menschen, wenn die Frau schwanger war, oder?
 


 

Asuka ging nervös auf und ab. Aus einem bestimmten Grund sperrte man sie in einen der Räume im Krankenhaus ein und ließ sie keine einzige Minute raus. Nicht einmal dann, wenn sie auf die Toilette wollte. Selbst die Fenster waren vergittert, sodass eine Flucht unmöglich war. Nachdem die Hokage sie untersuchen ließ und man ihr Bericht erstattet hatte, war sie so schnell wie möglich nach draußen geflitzt und hatte einigen Medizinshinobi angeordnet die Braunhaarige einzusperren. Es gab wohl beunruhigende Nachrichten und die machten selbst die sont so gelassene und ruhige junge Frau nervös. Nach dem ewigen hin und her, setzte sich Asuka endlich aufs Bett. Doch selbst, als sie auf der weichen Matraze saß, konnte sie nicht stillhalten. Sie wippte mit ihren Beinen auf und ab und hörte nicht mehr auf, bis sich die Tür öffnete. Verwundert erblickte sie Naruto, den sie nicht erwartet hatte. Die Hokage sprach direkt und ohne umschweife die Testergebnisse aus.
 

„Wir haben die Ergebnisse zusammengestellt. Definitiv ist dein Chakra mit deinem Leben verbunden. Wir haben zwei Möglichkeiten für dich parat, die du dir anhören solltest. Aber zuerst will ich dir noch etwas Wichtigeres sagen. Es tut mir leid, dass ich dir das mitteilen muss, aber, Asuka, du bist schwanger.“
 

Ihre Reaktion war noch heftiger als die von Naruto. Da sie schon saß, konnte sie nicht mehr auf die Knie fallen, aber sie schaffte es vom Bett zu fallen. Wie auch immer das möglich war, sie lag da, mit den Beinen noch auf der weichen Matratze und mit dem restlichen Körper auf dem Boden. „Ich bin was?“, fragte sie ungläubig und sie glaubte, sich übergeben zu müssen. Wenn sie wirklich schwanger war, dann wollte sie wissen von wem. Immerhin hatte sie mit vielen Männern geschlafen. Sogar noch in der Nacht, bevor sie am nächsten Morgen Naruto kennenlernte.
 

„Du bist schwanger. Und der Vater ist Naruto“, sagte die Hokage ruhig und schon zum hundersten Mal.
 

„Und Sie sind sich sicher, dass Naruto der Vater ist?“, fragte die ehemalige Anbu ungläubig. Ohne Vaterschaftstest war das doch kaum herauszufinden. Und sie wusste genau, dass man das selbst nicht mit einer medizinischen Analyse herausfand.
 

„Absolut. Die Eizellen werden immer mit blauem Chakra umgeben, damit sie auch richtig schön kräftig werden. Je mehr Chakra in diese flösst, umso größer wird das Chakra des Kindes sein. Deine Eizelle ist aber Rot, was bedeutet, dass diese das Fuchschakra umgibt. Und somit, sollte das Kind geboren werden, wird es einen natürlichen Chakrafluss haben, kombiniert mit dem des Kyuubis.“
 

Diese neue Information erschrack sowohl Naruto als auch Asuka. Die Beiden wussten nicht, dass der Kyuubi solche Fähigkeiten vererben konnte. Eine interessante Theorie.
 

„Ich muss das alles erst einmal verdauen», murmelte Naruto und setzte sich auf einen Stuhl, der direkt neben dem kleinen Nachttisch stand, den man den Patienten immer zur Verfügung stellte. Der Blonde hatte einen, wahrscheinlich späterhin, übermächtigen Shinobi erzeugt. Und das nur dank seines Fuchsgeistes, der in ihm lebte. Er überlegte sich gerade ob es ratsam war, dem Kyuubi einen Besuch abzustatten. Er hasste das Monster in ihm, doch er wusste genauso, dass dieser ihm Antworten gab. Vielleicht erfreute es ihn auch. Während Naruto noch immer überlegte, was nun richtig und was falsch war, erklärte die Hokage derweilen der Schwangeren, welche Optionen ihr offen standen. Asuka saß mittlerweile wieder auf dem Bett und hörte zu. Dann, als das letzte Wort gefallen war, nickte Asuka abwesend und starrte einen Fleck an der Mauer vor sich an.
 

„Ich gebe euch beide Zeit, um es euch zu überlegen. Wenn ihr eine Antwort gefunden habt, dann lasst es mich wissen. Was die Möglichkeiten angeht, die ich dir erzählt habe Asuka, da würde ich mir es ganz genau überlegen. Kakashi wird dich nachher abholen, kommen, Naruto, und dann steht das Verbot wieder. Selbst, wenn sie schwanger ist, werde ich nicht milder sein.“ Tsunade wollte gerade gehen, als Asuka einen Laut von sich gab.
 

„Es gibt da nicht viel zu überlegen. Ich habe mir schon oft Gedanken über eine solche Situation gemacht und egal wer der Vater ist, ich will das Kind behalten.“ Es war ihr entschlossener Wille der zählte, befand Tsunade und lächelte sanft. Selbst die Hokage würde nicht daran denken je abtreiben zu wollen.
 

„Gut. Falls Naruto auch das Kind behalten will, schlage ich euch vor, dass ihr euch einigt, wie ihr das in Zukunft bewältigen wollt. Naruto weiß, wie es ist, ohne Familie aufzuwachsen und ich bin mir sicher, dass er deshalb das Kind nicht im Stich lässt. Aber ich will, dass ihr das wie zwei Erwachsene regelt und mir dann wenigstens etwas präsentiert. Ich werde ein Auge auf euch werfen, damit es klappt. Wenn ich finde, dass alles gut läuft, dann darfst du ruhig wieder Anbu werden. Und du Naruto werde ich trainieren lassen, damit du dann doch noch Chuunin wirst.“ Mit einem Nicken legte die Hokage die Hand auf die Türklinke und drückte sie runter.
 

„Ach, bevor ich es noch vergesse. Hinata hat das Dorf für eine unbestimmte Zeit verlassen um zu trainieren. Ich wollte dich das nur wissen lassen, Naruto.“ Und dann schloß sie die Tür hinter sich.

Das Erbe des Kyuubis


 

Kapitel 21 : Das Erbe des Kyuubis
 

 

 

Die Nachricht, die Tsunade nun zusätzlich neben der Schwangerschaft verkündete, schlug, ebenso wie die erste, wie eine Bombe ein. Dass Hinata das Dorf verlassen hatte, konnte der Blonde überhaupt nicht nachvollziehen. Dabei hatte er noch so einiges vor, wie zum Beispiel sich bei ihr zu entschuldigen und ihr klar zu machen, was er für sie empfand. Und während er über Hinata grübelte, schien Asuka diese Nachricht überhaupt nicht zu berühren. Einerseits konnte er nicht verstehen, warum die Braunhaarige so kühl war, aber andererseits kannten sie sich ja nicht wirklich, weshalb ihr das ja auch egal sein konnte. Immerhin hatte sie soeben ihre persönliche Nachricht erhalten. Und die galt auch für ihn.

„Es kommt alles so plötzlich“, bemerkte Naruto und legte den Kopf zwischen die Hände. „Erst die Schwangerschaft und jetzt noch Hinatas Abreise. Warum hat sie mir nichts gesagt?“ Seine Worte waren eher an sich selbst gerichtet als an die Anbu, deren Problem sich definitiv nicht nach Hinata richtete.

„Ich kann dir da nicht helfen. Wir haben sowieso im Moment andere Dinge zu besprechen, schon vergessen?“ Sie wirkte ein wenig gereizt, so, als würde es sie ziemlich stören, dass er wegen ihr so niedergeschlagen war.

„Ja ich weiß. Tut mir Leid.“ Der Genin entschuldigte sich bei ihr und schob Hinata in Gedanken erst einmal weg. Er würde ihr nachher einen Brief schreiben in der Hoffnung, sie würde ihn irgendwann beantworten. Vielleicht aber sollte er Hiashi fragen, der ja sicherlich wusste, wohin es die Kunoichi verschlug.

„Meine erste Frage an dich ist eine sehr ernste. Willst du das Kind wirklich haben? Denn, wenn du mir zustimmst, dann brauche ich dich mehr den je.“ Asuka sprach so geheimnisvoll, dass der Raum sogleich kühler wirkte. Er wusste nicht, was sie damit meinte, aber es klang nicht gerade einfach. Es konnte ja nicht so schwierig sein Vater zu sein, oder?

„Ja, ich denke schon. Ich kann das Kind einfach nicht töten lassen, das wäre zu brutal und unmoralisch. Und solange du es willst, will ich es auch.“ Seine Antwort stand fest. Er wollte das Kind großziehen, so wie es sich gehörte. Selbst, wenn er erst Sechzehn war.

„Gut. Dann wäre das mal geklärt. Ich werde dir jetzt so einiges erklären. Du musst mir genau zuhören. Und wenn es soweit ist, müssen wir das genau so umsetzen. Alles, was ich dir sage, muss ich wohl oder übel auch Tsunade erzählen. Mir ist es aber lieber, es würde nur deinen Ohren bestimmt sein“, seufzte die ehemalige Anbu. Naruto nickte nur und schluckte. Er war gespannt was sie ihm erzählen hatte. Sein Herz bebte vor Nervosität, als ihm einfiel, dass sie ja ein seltsames Bluterbe hatte. Ob es nützlich war, war ja eine andere Sache, aber es wurde vererbt und was, wenn sein Kind das auch hätte? Sein Atem ging schneller und er hatte alle Mühe sich zu beruhigen. Er durfte jetzt nicht kneifen.

„Wenn wir ein Kind haben, egal ob Junge oder Mädchen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es meine Gene erbt. Im Klartext: Es wird sich auf jeden Fall nicht zurückhalten und sich durch die Welt schlafen, wenn ich das mal so sagen darf.“ So hart die Realität auch war, sie holte auch Naruto ein. Und wenn er nur daran dachte, wie seine eigene Tochter mit unzähligen Typen rummachte, wurde ihm schlecht. Obwohl er jetzt noch nicht Vater war, so hatte er schon Instinkte entwickelt – zumindest in seiner Einbildung.

„Und dagegen kann man nichts machen?“, fragte Naruto in der Hoffnung, es gäbe doch irgendetwas, was nur so kompliziert war, weswegen ihr Clan das nie umsetzte.

„Nein, leider nicht“, seufzte die Schwangere. Ihr Leben war nicht einfach und das des Kindes würde auch nicht besser werden.

„Und was ist mit dir? Du brauchst doch Sex um überleben zu können, oder? Während der Schwangerschaft können wir das doch nicht mehr machen, sonst schaden wir dem Kind.“ Aufgeregt wedelte er mit seinen Händen hin und her. Das ganze war ja schon schön und gut, aber erst jetzt wurde es kompliziert. Irgendwie musste sein Clan eine Lösung für dieses Problem haben, sonst stünde Asuka nicht vor ihm.

„Das ist der Part, der für uns beide sehr, sehr anstrengend wird. Vielleicht noch anstrengender als für normale Schwangere.“ Sie lächelte ihn ironisch an. Natürlich wurde sie schon eingeweiht. Im Falle, wo so etwas kam, sollte die Tochter stets bereit sein. Und dieser Fall war nun eingetroffen. Es graute sie davor es auch noch umsetzen zu müssen.

„Das Prinzip, wie ich überlebe, ist ganz einfach. Wenn ich mit jemandem schlafe verwandelt sich die sexuelle Energie in Chakra um, welches mich dann nährt. Während der Schwangerschaft muss ich dieses Prinzip also auch anwenden. Aber ab dem vierten Monat soll ich keinen Sex mehr haben, weil ich dem Kind damit nämlich schaden kann. Und ab dieser Zeit werde ich im Bett liegen und an einem Tropfen hängen.“ Asuka schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Der eklige Part würde jetzt folgen, aber der Clan hat bis heute keine andere Möglichkeit gefunden.

„Das ist doch in Ordnung, oder etwa nicht? So schlimm hört es sich ja überhaupt nicht an!“, meinte der Blonde lächelnd. Das konnte ja doch nicht so kompliziert sein.

„Ich habe noch nicht ausgesprochen. Es geht ja noch weiter. In dem Tropfen befindet sich Blut, welches sich mit meinem vermischt. Aber in diesem sind keine Nährstoffe, sondern der Liebessaft des Mannes.“ Sie ließ ihre Aussage auf ihn einwirken, doch sein Gesichtsausdruck glich dem eines Esels.

„Ehm, Liebessaft?“ Naruto, der mit solchen Ausdrücken nicht vertraut war, verstand nicht wovon sie sprach. Er stellte sich gerade einen Apfelsaft vor, den der Mann kochte, oder so etwas in der Art.

„Sperma, du Depp!“, meinte sie etwas lauter und sein Gesicht wandelte sich zu einer Tomate um.

„Ah, ach so. Also musst du Sperma mit Blut zu dir nehmen? Das ist ja ganz seltsam.“ Dämlich lächelnd kratzte er sich am Hinterkopf. Diese Situation wurde ihm allmählich zu peinlich.

„Ja und es wird noch seltsamer. Du darfst dir nämlich tagtäglich einen Runterholen. Und das zweimal am Tag.“ Dabei grinste sie so frech, dass ihm das Herz stehen blieb. Sie hatte ihn reingelegt. Diese fünf Monate würden die Hölle werden. Er wollte das nicht durchmachen.

„Und es gibt keine andere Möglichkeit?“ Er bettelte schon regelrecht um eine andere Lösung, doch Asuka hatte keine für ihn.

„Außer natürlich du willst, dass ein anderer Mann das für mich tut“, meinte sie so gelassen wie nur möglich und wurde dabei aber rasch wieder ernst. „Es gibt nicht viele Frauen in unserem Clan, die ein Kind gebären wollen. Weil es sehr anstrengend für sie sein wird. Die Männer haben es da leichter, bei ihnen ist das ja ein ganz normaler Prozess.“

„Brauchst du denn mehr Chakra als sonst? Wegen dem Baby?», fragte der Genin interessiert. Dass er am Meisten bei der ganzen Sache leiden würde, vergaß er lieber.

„Nein. Ich brauche nur Chakra für mich selbst. Die Eizelle versorgt sich von selbst. Natürlich darf ich das Essen nicht vergessen, denn alleine vom Chakra wird das Kind nicht wachsen“, bemerkte sie anschließend. „Das einzige, was mich beschäftigt, ist, was dein Chakra auf das Kind bewirkt. Wird es stärker? Was ist mit dem Bluterbe? Könntest du mir das sagen? Immerhin hast du ja den Kyuubi in dir.“

Jetzt war Naruto an der Reihe um alles zu erklären. Doch der Haken bei der Sache war, dass er keine Antwort hatte. Das Einzige, was ihm dazu einfiel, war seinen Kyuubi zu besuchen. Und das Gespräch würde wie immer ganz einseitig werden. Naja, nur solange, bis der Fuchsgeist überzeugt war. „Wenn du mir einige Minuten gibst, dann kann ich dich nachher aufklären.“ Naruto konzentrierte sich. Asuka sah ihn verwundert an. Sie wusste nicht, was er da tat, aber für sie sah es nach Meditation aus. Oder versuchte er gerade mit dem Kyuubi zu reden?

Die vertraute Umgebung einer Kanalisation sagte dem Genin, dass er den Weg zum Fuchsgeist gefunden hatte. Langsam wattete Naruto durch das Wasser, bis er den Käfig, in dem sich sein Lebensgefährte befand, erreichte. Ein lautes Knurren drang zwischen den Gitterstäben hindurch, ihn wissen lassend, dass der Kyuubi seine Präsenz spürte.

„Was willst du schon wieder von mir?“, fragte der Kyuubi mit seiner dunklen und unheimlichen Stimme. Naruto, der nicht wusste, wie er seine Frage formulieren sollte, schluckte erst einmal, bis er die Worte fand.

„Ich bin hier um dir zu sagen, dass ich Vater werde.“ Der Blonde ballte seine Hände zu Fäusten zusammen um sich Mut anzusammeln. Nicht, weil er nicht mit ihm sprechen konnte, sondern, weil ihm diese ganze Situation unangenehm war.

„Na, das freut mich für dich. Und was hat das mit mir zu tun?“, fragte dieser lachend.

„Tsunade meint, dass das Kind dein Chakra haben wird. Doch niemand weiß etwas genaueres darüber. Welche Auswirkungen es auf das Kind haben wird, wenn es am wachsen ist. Asuka hat ein Bluterbenproblem und wir kommen einfach nicht weiter.“

„Außnahmsweise kommst du mich mal nicht wegen meines Chakras besuchen. Aber sag mir, was habe ich davon, wenn ich dir das erzähle?“, fragte er ruhig.

„Dein Chakra wurde schon auf das Kind übertragen. Bist du denn nicht auch glücklich, dass du Vater wirst? Vielleicht nicht auf die Art, wie man es sich normalerweise vorstellt.“ Naruto war fest entschlossen ihm diese Antworten herauszulocken. Er wollte wissen. Er musste wissen.

„Ja, da muss ich dir ausnahmsweise mal Recht geben. Dann hör gut zu. Das Kind wird man später mit dir vergleichen können. Es wird Zugriff auf mein Chakra haben, wann und wo es will. Es kann es frei kontrollieren, denn es gibt niemanden, der es zurückhält. Und es kann die Gestalt eines kleinen Fuchses annehmen, so wie du. Der einzige Unterschied dabei wird sein, dass das Kind keinen Schaden annehmen wird, weil es nur einen Teil meines Chakras hat. Es ist nicht so stark wie ich, aber es ermöglicht eine tierechte Verwandlung.“ Kyuubi lachte laut auf. Es schien ihm zu gefallen, dass aus dem Kind ein richtiges Füchschen werden konnte.

„Und mit dem Problem deiner Frau. Ich kann dir das nicht so genau sagen, aber es gibt zwei Möglichkeiten, die eintreten könnten. Entweder ist mein Chakra stark genug um gegen das Bluterbe anzukämpfen und somit die Eizelle zu schützen, oder aber das Kind wird zusätzliches Chakra brauchen. Das kannst du deiner Liebsten ruhig sagen. Mein Chakra ist nämlich etwas ganz besonderes.“

 

Naruto kehrte in die Realität zurück und sah Asuka entschlossen an, die ziemlich verwundert war. Er überdachte seine Entscheidung noch einmal. Das Gespräch mit Asuka und dem Kyuubi halfen ihm dabei einen entgültigen Entschluss zu fassen.

„Gut! Ich werde alles dafür tun, dass es dir und unserem Kind gut geht. Wir werden das gemeinsam schaffen! Das ist nämlich mein Weg des Shinobis!“

 

Der Ältestenrat


 

Kapitel 22 : Der Ältestenrat
 

 

 

Vor einer Woche hatte Hinata Konoha den Rücken gekehrt und befand sich nun bei diesem Freund ihres Vaters. Die Leere, die in ihr herrschte, konnte sie mit nichts füllen. Selbst das Training, welches sie als Grund angab um ihre Heimat verlassen zu können, gab ihr kein befriedigendes Ergebnis. Sie vermisste ihre Freunde, vor allem Kiba und Shino, die ihr sehr nahe standen. Aber sie hatte sich für die Einsamkeit entschieden, denn sie hätte es länger nicht in Narutos Nähe ausgehalten. An diesem schönen, sonnigen Tag brachte Chiaki, der Sohn des Freundes ihres Vaters, einen Brief, der an sie adressiert war. Ihr Vater hatte ihr geschrieben. Er fragte, ob sie sich gut eingelebt hatte und hoffte, dass das Training etwas nutzte, denn immerhin war sie die Stammhalterin des Hyuugaclans. Dann, in den letzten Zeilen, fing sie an zu zittern. Sie zerknüllte den Brief in ihrer Hand und versuchte verzweifelt gegen ihre Tränen anzukämpfen, doch schlussendlich hatten sich ihre Freunde einen Weg an die Oberfläche gebannt.

„Ist etwas passiert?“, fragte Chiaki besorgt und sah sie mit schiefgelegtem Kopf an. Hinata jedoch schüttelte einfach den Kopf. Natürlich war das gelogen, aber er konnte sie nicht verstehen. Hiashi berichtete ihr, dass  Naruto Vater werden würde. Dass es ein ehemaliges Anbumitglied war. Es machte sie wütend, dass Asuka es tatsächtlich geschafft hatte, ihn an sich zu binden. Aber es stimmte sie auch furchtbar traurig, da er sich nicht für sie entschieden hatte. Verzweifelt, wie sie war, lehnte sie sich an Chiakis Brust, der sie wiegend in den Arm nahm. Er war der Einzige, der sie jetzt noch trösten konnte.

 

 Tsunade und Kakashi standen vor der Zimmertür, in der Asuka untergebracht war. Die Hokage war einen Deal mit Asuka eingegangen: Sie ließ sich jeden Tag untersuchen, wenn Naruto sie auch tagtäglich besuchen durfte. Um Asukas Bluterbe besser zu verstehen, willigte sie also ein. Jedoch waren die beiden Erwachsenen im Augenblick an einem recht ungünstigen Augenblick gekommen und blieben nur vor der Tür stehen. Die Vollbusige war genervt und atmete einmal tief ein und aus um nicht gleich ins Zimmer zu stürmen und dem werdenden Vater eine zu verpassen.

„Sie halten sich auch nicht zurück“, meinte Kakashi grinsend und kratzte sich am Kinn. Die Situation war ziemlich unangenehm, da sich immerhin sein ehemaliger Schüler hinter dieser Tür befand.

„Das geht schon jeden Tag so. Die Leute fangen an sich zu beschweren. Sie wollen ihre Ruhe und nicht diesem Gestöhne zuhören müssen.“ Tsunade ballte eine Hand zu einer Faust zusammen und versuchte sich zusammenzureißen.

„Tja. Und die Nachricht, dass Naruto Vater wird, hat sich ziemlich schnell verbreitet, findest du nicht?“

„Ja, das stimmt. Die meisten nehmen es positiv auf. Ino und Sakura schwärmen schon davon Babysitten zu dürfen. Naja, Sakura war am Anfang etwas wütend und hat ihn verprügelt, ihn dann aber gelobt. Du weißt ja, wie temperamentvoll sie sein kann.“ Die Hokage ging ans Fenster und blickte hinaus. An einem sonnigen Tag wie diesem hatte sie kaum Lust zu arbeiten, aber davor drücken konnte sie sich nicht. Zumindest nicht schon wieder. Shizune würde ihr den Kopf abreißen.

„Und was ist mit dem Ältestenrat?“, fragte der Weißhaarige, der sich ebenfalls ans Fenster gesellte.

„Ehrlich gesagt, die kratzen nicht ab oder? Die sind schon so alt und leben noch immer. Sie auf jeden Fall sind nicht begeistert. Ein zweiter Kyuubi würde nur Probleme bereiten. So ihre Meinung.“ Seufzend legte sie ihre Hand auf die Stirn. Wie sie diese alten Menschen hasste! Sie waren nervig und stellten immer ihre Entscheidungen in Frage.

„Hm. Wohl nicht“, bemerkte Kakashi und fuhr fort, „Das heißt sie wollen Asuka zu einer Abtreibung zwingen?“

„Genau, das wollen sie. Sie denken, dass das Kind eine Gefahr werden könnte. Nachdem Naruto mir das mit dem Fuchskind erzählt hat, war ich auch nicht sonderlich begeistert, aber, wenn er und Asuka gute Eltern sind und ihr Kind ordentlich erziehen, dann denke ich, dass es da keine Probleme gibt. Diese alten Menschen aber sind der Meinung, dass Naruto zu unreif ist um Vater zu sein.“

„Ah, ich verstehe. Aber sie können ohne Asukas Einverständnis nichts unternehmen, nehme ich mal an?“

„Nein, können sie nicht.“ Tsunade blickte Kakashi ernst an. „Es gibt viele Fragen, die offen stehen. Sie wollen die alle beantwortet haben. Und ich muss Lösungen dafür finden. Aber das ist nicht so einfach.“

„Was verlangen sie denn von dir?“ Kakashi steckte die Hände in die Taschen, was keineswegs sein Desinteresse zeigte. Im Gegenteil er war ziemlich neugierig.

„Wird Asuka ihr Bluterbe an das Kind abgeben? Wenn ja, welche Wirkung hat es auf das Fuchskind? Braucht es dann mehr Chakra und muss es mit jedem Kerl oder jeder Frau schlafen? Oder bessert sich der Zustand dadurch und der Beischlaf ist seltener? Das war die Hauptfrage. Die anderen waren nur Kleinigkeiten wie das mit der OP. Die interessiert sie am Wenigsten.“

„Und du hast keine Antwort?“

Tsunade schüttelte den Kopf. Sie konnte das erst nach der Geburt des Kindes feststellen. Außerdem wahrscheinlich erst ab einem gewissenen Alter, wo sich das Bluterbe bemerkbar macht.

„Und was haben sie zur Methode gesagt, wie Asuka die Schwangerschaft überlebt?“ Kakashis Augenbrauen schnellten hoch.

„Das interessiert sie nicht sonderlich. Ihnen geht es nur darum, dass das Kind nicht geboren wird. Natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht. Es ist eine ziemlich seltsame und nicht gerade appetitliche Maßnahme, aber wenn das hilft.“ Sie zuckte mit den Schultern. Sie konnte eh nichts an diesem Verfahren ändern. Es war ja sozusagen eine Clantradition. „Um es auf den Punkt zu bringen: Das Chakra des Kyuubis könnte gefährlich für sie werden. Aber bevor sie überhaupt damit anfängt, werde ich auch Narutos Sperma untersuchen lassen um die Menge an Chakra definieren zu können. Dann erst sehen wir, ob sich Naruto dafür eignet. Wenn nicht, dann müssen wir uns jemand anderes suchen.“

Der Jonin drehte sich von Tsunade weg und blickte wieder aus dem Fenster. Sie beide wussten, dass nicht jeder sich freiwillig für so etwas abgedrehtes melden würde. Deshalb konnten sie nur hoffen, dass Naruto für diese Sache geeignet war. Immerhin war er ja der Vater des Kindes.

„Ich glaube, dass sie heute nicht mehr so schnell aufhören. Ich geh wieder zurück. Wenn sie fertig sind kannst du mich ja rufen. Bis nachher.“ Tsunade machte auf dem Absatz kehrt und ließ Kakashi zurück. Dieser zückte sein Buch heraus und begann dort zu lesen, wo er zuletzt aufgehört hatte.

„Wenigstens hab ich jetzt noch passende Hintergrundmusik“, meinte er scherzend und seufzte anschließend.

 

Besucher hinterlassen Chaos

Kapitel 23: Besucher hinterlassen Chaos
 


 

„Wie werden wir unser Kind nennen, wenn es ein Junge wird?“, fragte Asuka Naruto, der sie im Arm hielt und ihr über den Bauch streichelte.
 

„Hm, ich weiß nicht. Naruto Junior?“, grinsend blickte er die Braunhaarige an, die nur eine Augenbraue hochzog.
 

„Nein, jetzt mal im Ernst. Ich finde, dass Ryoichi ein schöner Name wäre.“
 

„Und was ist mit Shoichi? Gefällt dir der?“ Der Blonde richtete sich etwas auf. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, hatte er sich wieder angezogen, denn man wusste nie, wann Besuch reinplatzte.
 

„Nein, nicht wirklich.“ Die Lippen zu einem Ekelgesicht geformt, schüttelte Asuka den Kopf.
 

„Wenns ein Junge wird, dann darfst du den Namen aussuchen und wenns ein Mädchen wird, ich. Ist das eine faire Abmachung?“ Diese spontane Idee ließ Asuka lächeln. Sie stimmte dem zu und fragte ihn, wie ihre Tochter dann heißen würde.
 

„Ich würde es Itoe nennen. Itoe Uzumaki, klingt doch gut, oder?“ Er grinste sie weiter an.
 

„Na gut, wenns dein Wunsch ist.“ Zugeben, dass ihr der Name gefiel, wollte sie nicht. Die gelassene Stimmung, die zwischen den beiden herrschte, sorgte für Harmonie. Es war früher Nachmittag und die Sonne schien fröhlich in ihr Zimmer hinein. Es war eine Weile her, dass es geregnet hatte, doch lange blieb das Wetter nicht so. Einige schwarze Wolken machten sich am Himmel bemerkbar und umkreisten Konoha. Es war nur eine Frage der Zeit. An der Tür klopfte es und die Hokage kam herein. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Kurz nachdem die beiden Jugendlichen fertig waren, und sich glücklicherweise noch anziehen konnten, kam Tsunade hereingeschneit und verkündete, dass sie eine Probe von Narutos Sperma brauchte. Es stellte sich als äußerst praktisch dar, dass sie soeben Sex hatten und in dieser noch so peinlichen Situation wurde der ehemaligen Anbu eine Probe von Narutos Sperma entzogen und sofort ins Labor gebracht. Und das Ganze ohne ein weiteres Wort. Die beiden hatten gemunkelt, ob ihr das auch peinlich war.
 

„Ich habe dein Sperma nun untersucht.“ Tsunade hielt ein Blatt Papier hoch mit einigen seltsamen Notationen, die der Blonde eh nicht verstand.
 

„Und was ist damit?“, fragte er mit roten Wangen und fixem Blick auf das Blatt.
 

„Herzlichen Glückwunsch! Du darfst ab dem vierten Monat jeden Tag deiner Arbeit nachgehen.“
 

„Meiner Arbeit nachgehen?“, wiederholte er die letzten Worte der Vollbusigen. Wieder war einer dieser Momente eingetreten, in denen er nur Bahnhof verstand.
 

„Du darfst mich versorgen, du Depp!“ Asuka regte sich auf, weil er mal wieder rein gar nichts verstand. Ob das auf die Dauer gut ausging, war natürlich eine ungewisse Frage.
 

„Gut, da das ja jetzt geklärt ist. Ich will euch noch warnen. Der Rat wird irgendwann vorbeikommen um mit euch zu reden. Sie wollen - “
 

Es klopfte an der Tür und Tsunade brach ihren Satz ab. Sie drehte sich um und eine Frau mittleren Alters mit dunkelbraunem Haar, welches graue Strähnen vorzuweisen hatte, trat herein. Ihre Statur war etwas unförmig. So hatte sie große Brüste und einen mit Fett angereicherten Bauch, aber dagegen dürre Beinchen, die sie kaum zu tragen vermochten.
 

„Mama!“ Es gab keine Ähnlichkeit zwischen Asukas Mutter und ihr. Die Schönheit kam wohl vom Vater.
 

„Asuka, mein Schatz! Ist alles in Ordnung?“ Mit einer großen, mütterlichen Umarmung, umschloss die Frau ihr Kind und drückte es an sich. Tsunade rollte nur die Augen und meinte daraufhin, dass sie ging, doch wirklich kümmern tat es niemand. Naruto setzte sich auf den Stuhl, der am Fenster war und beobachtete die beiden nur, bis ihre Mutter ihn erblickte.
 

„Was macht der Bengel hier?“ Die Arroganz in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie musterte Naruto so streng wie eine Lehrerin, die sich überlegte, wie sie ihren Schüler bestrafen konnte. Ein eiskalter Schauer rannte über Narutos Rücken und er wünschte sich, dass das nur ihre Tante wäre.
 

„Ich bin Naruto Uzumaki und werde eines Tages Hokage sein!“, meinte er frech, nachdem er sich einigermaßen gefasst hatte.
 

„Was ist das für ein kindisches Ungeziefer? Wie kannst du nur mit solchen Angebern befreundet sein, mein Schatz?“ Die Mutter wandte sich wieder Asuka zu und ignorierte den Genin. Es machte ihn wütend, wie diese Frau ihn behandelte. Sie war der reinste Schrecken und hielt sich sichtlich für etwas Besseres.
 

„Mama, das ist der Vater meines Kindes.“ Dabei zeigte sie unverblümt auf den Blonden der nur grinste. Das geschah ihr Recht, sollte sie an einem Herzinfarkt sterben.
 

„Du bist schwanger?  Deswegen haben sie dich ins Krankenhaus gesteckt? Und er ist der Vater!? Liebes, das kann ich nicht dulden! Auf keinen Fall!“ Die Freude, die diese Frau entgegenbrachte war so kalt wie ein Eisberg. Sie fuchtelte und gestikulierte und wiederholte sich immer wieder. In Naruto stieg die Wut. Sie war eine von denen, die ihn nie akzeptieren würde. Es stimmte ihn wütend und traurig zugleich, wie oberflächlich ein Mensch nur sein konnte.
 

„Mama! Jetzt hör endlich auf!“
 

„Ich verbiete dir jeglichen Kontakt zu ihr, junger Freund. Mir ist Wurscht, ob du der Vater bist, aber sie hat definitiv etwas besseres als dich verdient, du unreifes Früchtchen!“ Mit drohendem Finger fuchtelte sie vor seiner Nase herum und er hätte ihn ihr am liebsten abgebissen.
 

„Hör auf!“, fing Asuka an zu schreien, „Wir sind zusammen und nach der Geburt des Kindes werden wir uns verloben, damit wir bald darauf heiraten können!“
 

Geschockt drehte sich die ältere Dame um. Naruto war nicht minder verwirrt, denn ihm war nicht bekannt, dass sie so etwas je ausgemacht hatten. Sollte das ihn erfreuen? Oder ihm Angst machen? Oder war das nur um ihre Mutter abzuschrecken? Ratlos blickte er Asuka an, die ihn jedoch gewollt ignorierte.
 

„Wie kannst du nur so schreckliche Dinge sagen, Liebes. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass du so eiskalt bist. Berücksichtigst nicht einmal die Gefühle deiner Mutter.“ Weinend richtete sie sich auf und verließ das Zimmer. Asuka, die auf Verständnis hoffte, blickte auf die zugefallene Tür, durch die vor einigen Sekunden noch ihre Mutter durchgegangen war. Sie wollte ihr doch nur klarmachen, dass Naruto ein echt netter Kerl war. Damit hatte sie aber wohl danebengetroffen.
 

„Wir verloben uns?“, fragte der Blonde anschließend als etwas Ruhe in den Raum kehrte.
 

„Das hab ich nur gesagt, damit meine Mutter verschwindet, verstehst du? Das ist doch überhaupt nicht entschieden!“ Asuka legte zwei Finger an ihre Schläfen und seufzte. Manchmal war Naruto mehr als nur schwer von Begriff. Schweigen trat ein. Asuka, die die ganze Zeit im Bett lag, strich sich gedankenverloren über den noch nicht vorhandenen Bauch und Naruto starrte sie an. Doch als es zum vierten Mal an diesem Tag klopfte, seufzten sie. Heute war ein Tag des Besuches. Des chaotischen Besuches. Denn bis jetzt waren alle, die hier mal reingekommen waren, auch wieder schnell verschwunden. Aus welchem Grund auch immer.
 

„Wie ich sehe, seid ihr beide hier versammelt. Wer war die Frau, die aus dem Zimmer gestürmt ist?“, fragte Koharu als sie eingetreten war. Homura war dicht hinter ihr und schloss die Tür.
 

„Meine Mutter“, gab Asuka nur knapp zurück. Die Ältesten waren früher gekommen als gedacht. Und Asuka wusste nich einmal was sie hier wollten.
 

„Sie scheint nicht besonders erfreut gewesen zu sein?“ Homura sah Asuka aufdringlich an, setzte sich dann auf den zweiten Stuhl, der rechts neben Asukas Bett war. Koharu dagegen blieb lieber stehen.
 

„Nein, war sie auch nicht.“ Die knappe Antwort verschleierte das Gespräch mit ihrer Mutter. Die Ältesten brauchten nichts davon zu erfahren. Es ging sie nichts an. Asuka, die lange genug im Dienst des Hokages stand, wusste, wie störrisch diese beiden alten Menschen sein konnten.
 

„Wisst ihr, warum wir hier sind?“, fragte Homura ruhig. Naruto schüttelte den Kopf, während Asuka sie nur beobachtete.
 

„Asuka, wir wollen, dass du abtreibst. Das Kind, welches teilweise die Kräfte des Kyuubis beinhaltet, könnte für das Dorf gefährlich werden.“
 

„Wie bitte?» Asukas Augenbrauen schnellten hoch. Sie musste sich verhört haben. Jetzt wollte man ihr auch noch das Kind wegnehmen.
 

„Du hast uns gehört. Die beste und sicherste Lösung für unser Dorf wäre, wenn du das Kind abtreiben würdest“, Koharu wiederholte, was ihr Partner gesagt hatte.
 

Das hatte zur Folge, dass Naruto aufsprang: „Nein! Das habt ihr alten Säcke doch überhaupt nicht zu entscheiden!“, wütend ballte Naruto die Fäuste zusammen. Anscheinend hatte man wirklich etwas gegen ihn. Seine Wut war so stark, dass seine Augen die des Fuchses wurden.
 

„Zügle dich, junger Freund! Wir geben euch drei Tage Gedenkzeit. Sollte es nicht zur Abtreibung kommen, werden wir wohl ganz andere Maßnahmen ergreifen müssen. Und damit meinen wir, dass wir euch das Kind abnehmen werden und es irgendwo anders unterbringen, wo es niemandem Schaden kann!“ Nach einem lauten Donner fing es plötzlich an zu regnen. Ohne es zu bemerken, hatten sich die schwarzen Wolken versammelt und ihr Wasser ausgeschüttet. Gelegentlich schlichen sich Blitze dazwischen. Asuka sah die beiden Ältesten entgeistert an und Naruto wurde immer wütender. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu verlieren, verließen sie wieder das Zimmer und ließen das junge Elternpaar zurück. So oder so hatten sie keine Entscheidung. Jeder der Besucher hatte etwas hinterlassen. Tsunade, die Freude. Asukas Mutter, das Schwiegermonster und die Ältesten den Tod.

Ein Plan muss her

Kapitel 24 : Ein Plan muss her
 

Die Tür fiel mit einem lauten Krach ins Schloss. Tsunade blickte von ihrem Schreibtisch auf und blickte dem aufgewühlten Naruto in die Augen. Er war außer Atem und auch außer sich vor Wut. Die Ältesten waren also vorbeigekommen.
 

„Das kann ich nicht erlauben! Sie wollen uns das Kind wegnehmen! Tsunade, du musst da etwas unternehmen!“ Naruto brüllte den ganzen Raum zusammen. Shizune war glücklicherweise nicht anwesend, ebenso wenig wie ihr kleines Schweinchen.
 

„Naruto. Ich weiß wirklich nicht, was ich dagegen tun kann. Ich hab schon wirklich alles versucht. Selbst verhandeln hat nichts gebracht. Sie wollen das Dorf schützen.“
 

„Na und? Ist dir unser Kind so wenig wert? Glaubst du, dass wir uns nicht um unser Kind kümmern können? Wenn wir beweisen, dass wir gute Eltern sind, dann müssen sie uns das wohl erlauben, oder etwa nicht?“
 

„Ich bin ja auch gegen die Entscheidung des Rates! Aber was kann ich schon tun? Du weißt, welche Sturköpfe das sind. Das einzige, was in einer solchen Situation hilft, ist ihnen ein Grab zu schaufeln!“ Tsunade konterte mit einer heftigeren Stimme zurück. Naruto musste einsehen, dass sie nichts dagegen tun konnte. Natürlich konnte sie noch mit ihnen streiten, aber selbst dann, wusste sie, dass sie gar keine Chance hatte. Sie würden sich nehmen, was sie brauchten. Würden das Dorf ohne ihren Rat beschützen und später darauf zurückkommen.
 

„Soll ich denn nie im Leben eine Familie haben? Warum schaut ihr alle auf uns Jinchuuriki so herablassend hinab?“
 

„Beruhige dich, Naruto“, meinte Tsunade besorgt, als sie erkannte, dass Narutos Augen die Farbe des Fuchses annahmen. „Das Problem liegt nicht an deinen Kräften. Sie fürchten, dass du zu jung bist um Vater zu sein. Du bist erst Sechzehn!“
 

„Bald Siebzehn. Und, wenn das Kind geboren wird, bin ich bald Achtzehn“, meinte Naruto trotzig und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
 

„Mir ist es egal wie alt du bist. Ich bin mit dir einer Meinung. Es ist nicht in Ordnung, was der Ältestenrat vorhat und ich werde eine Lösung für euch beide finden. Ich hab da auch schon was im Kopf, aber bis ich nichts Konkretes weiß, will ich euch beiden keine Hoffnung machen.“
 

„Asuka meint, wenn es nötig ist, wird sie fliehen.» Seufzend ließ der Blonde seine Arme wieder fallen. Asuka gedenkte in den nächsten drei Tagen zu fliehen, bevor sie überhaupt eine Entscheidung treffen musste. Eigentlich gab es ja nichts zu entscheiden, denn es stand fest, dass sie das Kind wollten. Alle beide.
 

„Schon wieder? Warum rennt sie immer vor Problemen weg?“ Tsunade legte ihre Stirn in Falten und stieß heftig die Luft aus. Das war ja mal wieder klar. Asuka rannte immer weg, wenn es Probleme gab. Zumindest war das in den letzten Tagen ziemlich häufig der Fall gewesen.
 

„Ihr macht ihr das Leben auch schwer!“, verteidigte Naruto seine Geliebte.
 

„Ach ja? Wäre sie vorher mit ihrem Problem gekommen, dann hätten wir schon viel früher etwas tun können. Außerdem ist sie jetzt schwanger und das wird sich weiterhin in die Länge ziehen. Wie gesagt, ich schau, was ich für euch tun kann und gebe dir dann Bescheid.“ Naruto nickte und verließ niedergeschlagen Tsunades Büro.
 

„Wie ist es gelaufen?“, fragte sie ihn neugierig.
 

„Tsunade sucht nach einer Lösung. Das tut sie schon die ganze Zeit und es bringt einfach nichts! Die alten Säcke sind so verbissen mit ihren Idealvorstellungen vom perfekten Dorf, da ist kein Platz für eine Familie für mich drin. Ich bin so was von stinksauer! Echt jetzt!“, knurrend ließ er sich aufs Bett fallen. Asuka zog ihn zu sich und streichelte ihm durchs Haar. Sie war den Tränen sehr nahe, das konnte der Blonde von unten aus erkennen, als er sie anschaute.
 

„Dann müssen wir das Dorf verlassen“, flüsterte die Braunhaarige. Einige Tränen bannten sich einen Weg nach unten und landeten in Narutos Gesicht. Es stimmte ihn ebenso traurig und auch seine Tränen waren kaum mehr aufzuhalten. Er musste aber für beide stark bleiben!
 

„Dann geh ich mit dir“, meinte er fest entschlossen und richtete sich wieder auf, „Aber wie machen wir das mit der Schwangerschaft?“
 

„Ich weiß es nicht. Vielleicht hole ich mir den Rat meiner Mutter. Obwohl, nein, lieber doch nicht, die mag dich nicht sonderlich, hab ich den Eindruck. Und, wenn wir sagen, dass wir von hier abhauen, dann wird sie uns verpfeiffen. Das muss wirklich unter uns bleiben. Und das mit der Schwangerschaft wird schon klappen. Wir könnten ja irgendwohin gehen, wo man uns aufnimmt, oder so.“
 

Nach einem kurzen Augenblick des Überlegens, nickte Naruto erneut. Er schlug ihr vor nach Suna zu gehen, Gaara würde sie sicherlich aufnehmen und unter diesen Umständen sicherlich. Er verstand Naruto mittlerweile besser als jeder andere und sie waren sehr gute Freunde geworden, nachdem, was sie schon alles miteinander durchgemacht hatten.
 

„Das können wir machen. Aber diese Nacht will ich aber noch ausschlafen können, ja?“ Matt lächelte sie. Seit sie wusste, dass sie schwanger war, benahm sie sich ihm gegenüber anders. Sie war viel fürsorglicher, ruhiger und weniger provokativ. Nun ja fast, denn wenn sie Sex wollte, dann bekam sie den auch. Asuka blickte aus dem Fenster. Der Regen hatte nachgelassen, doch der Himmel war nich immer schwarz bewölkt.
 

„Ich schlage vor, dass du gehst. Die Krankenschwester wird eh bald kommen und dich hinausschicken. Und morgen sprechen wir noch einmal über unseren Plan, ja?“
 

„Ja, werden wir. Schlaf gut. Wir werden das schon irgendwie auf die Reihe kriegen“, meinte Naruto und küsste sie kurz auf den Mund, bevor er sich vom Bett erhob und ging.
 

Jetzt war Asuka wieder alleine. Sie seufzte. Sie hatte es satt hier zu sein. Nur, weil man sie regelmäßig untersuchte. Weil man ihren Biorythmus zusammenstellen wollte und ob dieser etwas mit dem Verlust ihres Chakras zu tun hatte, welches sie zum überleben brauchte. Und dann waren da noch die Gedanken an die Aussage der Ältesten. Niemand würde ihr, ihr Kind wegnehmen, dessen war sie sich sicher. Es klopfte an der Tür und mit einem «Herein», öffnete sich diese. Sie drehte ihren Kopf wieder vom Fenster weg und blickte in zwei vertraute Augen, die irgendetwas zu sagen hatten.

Eine alte Liebe


 

Kapitel 25: Eine alte Liebe
 

 

 

„Ach, du bist es, Sai“, meinte Asuka, als der Schwarzhaarige ins Zimmer kam. Sie war nicht sonderlich begeistert ihn zu sehen.

„Ja, der bin ich. Wie geht es dir?“

„Was willst du?“, blaffte die ehemalige Anbu ihn an. Er kam zu einem ziemlich schlechten Zeitpunkt, wie sie fand. Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit bei der Anbu-Ne wurden in ihr geweckt. Sie hatte diese ganz gut ausblenden können. Diese Zeit war nämlich endgültig vorüber.

„Ich bin auf Danzou’s Befehl hier. Ich soll dir sagen, dass du dein Kind abtreiben sollst. Die Ältesten meinen, dass es nur eine Gefahr für das Dorf darstellt.“ Sais ruhiges Gesicht, welches keine Miene verzog, fixierte sie. Asuka drehte nur ihren Kopf von ihm weg.

„Dann sag ihm, dass ich es nicht abtreiben werde. Und schon gar nicht hergeben werde! Klar? Damit sollen sie sich abfinden. Schluss.“ Ihre Entscheidung stand fest und an dieser konnte niemand rütteln.

„Dann werden sie dich zu deiner Entscheidung zwingen müssen. Soweit ich weiß werden sie dir am dritten Tag der Bedenkzeit das Kind wegnehmen. Du lässt ihnen keine Wahl. Das hab ich aus einem Gespräch rausgehört.“

Asukas Kopf richtete sich wieder blitzschnell auf. Ihre Augen waren weit aufgerissen und die Angst stand ihr im Gesicht geschrieben. „Sollen sie doch. Du hast deine Arbeit ja getan, dann verschwinde wieder!“ Sie wollte ihm nicht zeigen, dass sie schwach war. Sie war es auch nicht. Nie und nimmer. Doch Sai rührte sich nicht. Er blieb an Ort und Stelle stehen, starr wie eine Statue.

„Was gibt es denn noch?“ Asukas Ton war scharf und beleidigend. Sie war aufgewühlt dessen, was er soeben gesagt hatte. Doch nach einigen Sekunden fasste sie sich wieder. Sie wollte ja gemeinsam mit Naruto das Dorf verlassen. Egal, wie die Konsequenzen aussahen. Das war ihr Ass im Ärmel, sollte etwas schief ausgehen.

„Warum hast unsere dreijährige Beziehung einfach über Bord geworfen?», fragte er so direkt wie nur möglich. Asuka sah ihn zuerst verblüfft an und lachte dann. Ja, diese drei Jahre waren schön gewesen. Aber je mehr sie darüber nachdachte umso unechter kam ihr diese Beziehung vor. Er war der Einzige, der sie je wirklich verstand. Und er hatte nie Einwände gegen ihr Verhalten gehabt. Und dann, nach drei Jahren machte sie Schluss, weil es sie nervte. Er kannte keine Gefühle und das sagte sie ihm auch prompt ins Gesicht.

„Doch, die hatte ich, Asuka. Ich konnte sie dir nur nie zeigen.“ Sai setzte sich auf den Stuhl, der sich neben dem Bett befand. Wie ein braver Schuljunge, saß er aufrecht und blickte ihr ins Gesicht. Und Asuka wusste, dass er so etwas wieder aus seinen Büchern gelesen hatte. Er lernte alles aus ihnen.

„Nun ist es zu spät, Sai.“ Betrübt blickte sie aus dem Fenster. Sie hatte Sai immer gemocht. Sie hatte ihn wirklich geliebt, aber das war nun nicht mehr möglich, obwohl sie sich diese Zeit zurücksehnte. Aber sie erwartete ein Kind und das von Naruto. Und er war der Vater. Er sollte der Vater werden. Er war einer auf ihrer langen, langen Liste.

„Warum hast du ausgerechnet Naruto erwählt?“ Die Stille machte sich in dem kleinen Raum breit. War es purer Zufall oder doch geplant? War es, weil sie anfing sich in ihn zu verlieben oder, weil sie es glaubte. Sie hatte keine wirkliche Antwort auf seine Frage. Aber sie wusste, dass, wenn es nicht Naruto war, wäre es ein anderer. Aber nie jemand, den sie von Herzen liebte. Wie Sai.

„Weil er der Vater ist“, gab sie anschließend zurück.

„Du liebst ihn doch gar nicht!“ Eine Regung in Sai. Asuka wusste, dass er zeitweise mit Naruto und Sakura auf Mission ging und sie wusste, dass ihn das änderte. Innerlich blieb er jedoch noch immer der Gleich. Eines Tages würde er vielleicht so werden, wie Asuka ihn haben wollte.

„Ich mag ihn. Er ist sehr unterhaltsam. Außerdem ist er ziemlich leicht manipulierbar. Das kann ich sehr gut gebrauchen.“ Die andere Seite ihrer Seele kam nun zum Vorschein. Die Asuka, die sie immer einsperrte, damit niemand sie sah. Wenn sie ehrlich war, hatte sie selbst, als sie Naruto vermeintlich die Wahrheit gesagt hatte, gelogen. Sie log doch ständig. Und das nur, weil sie egoistisch war. Und warum? Weil sie sich nach Freiheit sehnte. Unabhängig zu sein. Nicht sich verpflichtet zu fühlen mit den Kerlen zu schlafen, weil sie es musste. Sondern Sex haben, weil sie liebte. Aber niemand würde ihr helfen wollen. Sie hatte ein abstoßiges Bluterbe, welches sie so gerne loswerden wollte. Und da gab es nur eine Möglichkeit, die sie die ganze Zeit für sich behielt.

„Was soll dieses Spielchen, das du da treibst, Asuka?“ Er ahnte es, vielleicht schon seit längerem. Sie waren zwar seit einem Jahr getrennt, aber er wusste genau wie sie sich fühlte und, dass sie früh genug alles ändern wollte. Aber wie, das hatte sie ihm nie erzählt.

„Wenn ich ein Kind bekomme, dann verlier ich mein Bluterbe. Es ist, als wäre es nie dagewesen. Aber das Kind bekommt es an meiner Stelle. Und es wird auch das Einzige sein, weil ich nachher nicht mehr fruchtbar sein kann. Jetzt weißt du es, ja?“ Sie schämte sich so sehr für das, was sie imstande war zu machen. Sie benutzte Naruto schon von Anfang an. Sie war zwar in viele Situationen gestolpert, die sie nicht vorhergesehen hatte, aber im Endeffekt erreichte sie das, was sie von Anfang an geplant hatte: Ein Kind bekommen und aus Konoha abhauen. Und dann konnte sie ein neues Leben führen. Eins, welches sie nicht als Schlampe brandmarktete.

„Aber das muss niemand wissen, hörst du mich Sai!“

„Ja, sicher. Ich habe aber auch gehört, dass Tsunade was dagegen unternehmen will. Warum lässt du sie das nicht machen?“, fragte der Schwarzhaarige anschließend.

„Sie wird eh nichts machen können. Diese OP von der sie spricht, wird ihr nie gelingen. Diese Medizin, die sie sucht, wird nie existieren. Ich kann mich nur von meinem Fluch befreien, wenn ich ein Kind gebäre. Und, wenn ich weiß, dass es einen Vater hat, um den es sich kümmert, dann kann ich einfach gehen.“

„Das ist also dein Plan? Ein Kind bekommen und dann abhauen? Wohin willst du? Wird man dich überhaupt wollen? Hast du dir schon über die Konsequenzen Gedanken gemacht?“

„Seit wann bist du so wissgierig geworden? So kenn ich dich ja gar nicht!“ Asuka war erstaunt. Er, der ruhige Typ, war plötzlich an allem interessiert. Machte er sich etwa Sorgen um sie?

„Das spielt doch keine Rolle. Komm einfach zur Anbu-Ne zurück und alles wird so sein wie früher.“ Sais Versprechungen klangen beruhigend. Doch Asuka wusste es besser. Es konnte nicht so werden wir früher. Danzou und die Ältesten wollten ihr das Kind austreiben und Naruto war der Vater. Er würde für die nächsten neun Monate ständig bei ihr sein, sich um sie kümmern, ohne zu ahnen, dass sie ihn nur als Ablage benutzte. Und dann, wenn das Kind geboren war, drückte sie es ihm in den Arm und verschwand. Würde sie aber zur Anbu-Ne zurückkehren, dann würde man ihr das Kind mit Sicherheit austreiben und sie konnte sich einen anderen dummen Jungen suchen. Aber wie lange das wohl wieder dauern würde? Sie wollte nur von hier weg. Und Naruto hatte sich schon immer eine Familie gewünscht. Das wäre doch ziemlich perfekt, fand sie.

„Du weißt, warum ich euch verlassen habe, Sai. Ich bin nicht mit Danzous Politik einverstanden. Schön und gut, dass er mich in jungen Jahren aufgegabelt hat, aber nachdem ich der Anbu beigetreten bin und ein Doppelleben geführt habe, habe ich mich beim Hokage viel wohler gefühlt als bei ihm.“ Sie senkte ihre Stimme.

„Und aus diesem Grund hast du dich auch von mir getrennt“, meinte Sai schnell.

„Ich hab dir das doch schon erklärt, nicht?“ Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er sah zum anbeißen aus. Es zuckte in ihren Fingern und sie konnte sich kaum mehr beherrschen. Die Erinnerungen waren stärker als sie selbst.

„Würdest du mir noch eine Chance geben, wenn ich dich darum Bitte?“ Sai, der nie irgendwen je um etwas bat, tat es bei Asuka. Die Zeit bei anderen Leuten tat ihm gut. Vielleicht würde auch er sich besinnen und Danzou den Rücken kehren.

„Vielleicht irgendwann mal, aber jetzt nicht. Ich will das jetzt durchziehen. Du kannst mir ja nachher noch immer folgen, mein Süßer.“ Sie war übers Bett gekrabbelt und hatte sich auf seine Knie gestützt um ihm ins Ohr flüstern zu können.

„Aber gegen ein letztes Mal hast du nichts einzwenden?“, fragte er sanft lächelnd und sie schüttelte den Kopf. Dann zog sie ihn an sich und küsste ihn sehnsüchtig. Sie hatte das vermisst. Hatte ihn vermisst und es eine gute Zeit lang eingesperrt. Und jetzt konnte sie nicht anders als an ihre gemeinsame Zeit mit ihm denken. Tja, sie war definitiv noch immer eine Schlampe gewesen. Selbst Sai war sie nie treu geblieben, aber das wusste er. Damals hatte es ihn nie gestört, denn er wusste, dass sie ihn geliebt hatte. Und das waren für ihn zwei verschiedene Dinge gewesen.

Tut mir Leid, Naruto, dachte sie noch.

 

Eine nichtgewollte OP

„N-Naruto?“ Asukas Kopf hämmerte. Sie fühlte sich noch etwas vom Schlag benommen. Ihr Blick haftete auf Naruto, der am anderen Ende des Raumes mit verbundenen Augen und einem Knebel im Mund an einem Stuhl festgestrickt war. Seine Hände, sowie seine Fußgelenke waren mit dicken Seilen umbunden;  er hatte überhaupt keine Chance sich zu befreien. Die ehemalige Anbu sah sich noch weiter um. Der kahle Raum, in dem sie sich befanden, wurde nur von schwachem Licht durchflutet, welches aus einem Loch genau über ihrem Kopf durchdrang. Sie rüttelte an den Seilen, doch sie waren genauso fest, wie sie es erwartete. Angst durchfloss sie. Sie wusste, dass man ihr das Kind nun wegnahm. Eine dicke Träne floss über ihre Wangen und tropfte zu Boden. Sie und Naruto wollten fliehen, doch der Genin hatte es sich im letzten Augenblick anders überlegt. Und seine Überzeugung hier zu bleiben und das Kind hier großzuziehen, mit all seinen Freunden, hatte sie letztendlich auch überzeugt. Doch nun befand sie sich an einem Ort, an dem niemand ihr mehr helfen konnte. Es war zu spät. Eine Stimme ließ sie aufhorchen. Zuerst dachte sie, es wären Danzō und sein Gefolge, doch dann merkte sie, dass das Murren aus Narutos vollgestopften Mund kam. Er versuchte der Braunhaarigen irgendetwas mitzuteilen, doch sie verstand ihn nicht.

„Beruhige dich Naruto, ja?“, bat sie ihn verzweifelt und starrte ihn hilflos durch eine verschwommene Sicht an. Doch Naruto stöhnte weiter durch den Knebel und sein Kopf schwankte seltsam hin und her. Nicht wissend, was sie tun sollte, starrte sie ihren Geliebten verzweifelt an. Sie erinnerte sich an den Abend vor drei Tagen, an dem Naruto gegangen war und Sai sie besuchen kam. Es tat ihr alles so leid, und sie wollte es ihm so gerne mitteilen. Doch sie hatte Angst auf seine Reaktion. Asuka schloss die Augen und erinnerte sich...

 

Sai zog Asuka an sich und vergrub seine Hand in ihren Haaren. Aus schwarzen Augen sah er sie lustvoll an. Er wollte so viel mehr als nur dieser einfache, leidenschaftliche Kuss. Sein Gesicht näherte sich dem ihren. Plötzlich legte die Braunhaarige beide Hände auf seine Brust und sah ihn grinsend an.

„Glaubst du wirklich, dass ich jetzt etwas mit dir anfangen werde? Vergiss es Sai, diese Zeiten sind vorbei!“ Mit aller Kraft stieß sie ihn von sich weg. Er fiel etwas unsanft auf den Stuhl zurück und blickte sie erschrocken an.

„W-Wie? Aber das von vorhin...?“

„Das von vorhin wolltest du doch hören, oder? Glaubst du, ich wäre so dumm und würde einfach abhauen? Und das Kind Naruto überlassen? Und jetzt mit dir rumvögeln?“ Asuka lachte auf und setzte sich wieder aufs Bett. Sie schüttelte den Kopf und ihre Haare wehten im Takt, bis sie wie ein Schleier vor ihrem Gesicht Ruhe fanden.

„Ja, das dachte ich. So bist du, das weiß ich!“, gab der Schwarzhaarige verletzt zurück und richtete sich auf.

„Du weißt doch schon lange nicht mehr wer ich bin! Selbst ich weiß es nicht. Jedenfalls will ich, dass du gehst. Richte Danzō aus, dass ich mein Kind nicht hergeben werde! Niemand wird es mir wegnehmen!“, flüsterte sie angespannt. Verletzt und wütend, drehte sich Sai auf dem Absatz um und ließ die Schwangere alleine zurück. Die Tür fiel ins Schloss und Asuka seufzte erleichtert auf. Tränen flossen über ihre Wangen und befeuchteten ihr Gesicht. Fast hätte sie eine Dummheit begangen. Doch ihre Gedanken waren bei Naruto. Sie hatte ihn vor ihrem inneren Auge gesehen. Wie er lachte. Sein warmes, herzergreifendes Lächeln. Und in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie nicht mehr die alte Asuka sein konnte. Sie wollte ihn nicht mehr ausnutzen, denn sie hatte sich in ihn verliebt.

 

„N-Naruto?“, fragte Asuka zögerlich. Ein Murmeln drang aus dessen Richtung, was sie als Antwort des Zuhörens empfand. „Vor drei Tagen... Als du mein Zimmer verlassen hattest... Kam Sai. Du musst wissen, ich gehörte früher der Anbu-Ne an. Und zu dieser Zeit war ich auch mit Sai zusammen. Nun ja, er kam zu mir und bat mich zu ihm zurückzukommen. Zuerst wollte ich nicht, dann dachte ich an unsere gemeinsame Zeit und, dass er sich verändert hatte und irgendwie haben wir uns geküsst und – “ Ein entsetztes Stöhnen drang aus Narutos Richtung und Asuka biss sich auf die Lippen. „Es ist nichts weiteres passiert! Das schwöre ich dir! Ich musste an dich denken und in dem Moment wurde mir klar, dass ich nicht mehr die alte Asuka sein kann! Deinetwegen und des Kindes wegen! Ich... Naruto, ich liebe dich!“, schrie sie ihm verzweifelt entgegen. Asuka war sich bewusst, dass das hier womöglich der letzte Augenblick war ihm ihre Gefühle zu gestehen. „Es tut mir aufrichtig leid, was alles passiert ist! Glaub mir! Ich... Ich liebe dich doch nur...“ Tränen floßen weiter ihre Wangen hinunter. Auch, wenn es nur ein Kuss war, fühlte Asuka sich schlecht und sie wünschte sich, sie hätte die Zeit zurückdrehen können um Sai gleich einen Korb geben zu können.

„Wie rührend...“, meinte eine Männerstimme hinter ihr. Asuka drehte den Kopf und erblickte Danzō, sowie zwei Iryōnin. Mit einem Mal wich ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht.

„Ihr wisst ja, was ihr zu tun habt!“, meinte Danzō nur und umkreiste Asuka, die ihn aus ängstlichen Augen beobachtete. Einer der Iryōnin marschierte zielstrebig auf Naruto zu und zog eine Spritze heraus, die er an seinem Hals ansetzte.

„W-Was ist das?“, wollte Asuka wissen. Ihr Herz pochte wie wild und sie hatte nicht nur um sich selbst Angst, sondern auch um Naruto. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn und ihr gemeinsames Kind.

„Ein Beruhigungsmittel“, erklärte Danzō, „Somit können wir uns in Sicherheit wiegen. Der Bengel wird weder Tsunade noch irgendwen verständigen können. Solange wir dich hier unten haben, werden wir ihn auch hierbehalten.“

Die Braunhaarige schluckte. Ihr wurde im Augenblick klar, dass niemand ihr mehr helfen konnte. „Bitte... Du kannst das nicht tun...“, flüsterte sie flehend.

„Warum nicht? Das, was du da in dir trägst kann eine Gefahr für ganz Konoha sein! Glaubst du, ich lasse das zu? Tsunade mag sentimental sein, aber das Wohl des Dorfes hat höchste Priorität! Kinder kannst du mit jedem kriegen, nur nicht mit dem da!!“ Danzō erhob wütend die Stimme und richtete seinen Arm auf den gefesselten Jungen.

„A-Aber – “

„Sei still! Ihr da! Fangt sofort an!“, schrie Danzō die beiden Iryōnin an und entfernte sich einige Schritte um sie ihre Arbeit machen zu lassen. Die Medizinninjas näherten sich der Schwangeren und fingen an; während der eine ihren Puls maß, bereitete sich der andere vor.

„Wird sie auch eine Beruhigungsspritze erhalten?“, griff Danzō ein, als er keine erblickte.

„Nein. Das Beruhigungsmittel könnte die Operation erschweren. Wir brauchen klare Sicht und somit wird ihr Körper frei von jeglichen Medikamenten bleiben!“, erklärte der Iryōnin, der soeben die Handschuhe überstreifte.

„Gut. Ich vertraue darauf, dass ihr eure Sache ordentlich macht!“

„Ja!“, riefen beide im Chor. Und dann wurde es ernst. Asukas Blick flatterte hin und her und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Als der mit den Handschuhen sich ihr näherte, wandte sie sich so heftig im Stuhl, dass es dem Iryōnin unmöglich war überhaupt mit der Operation anfangen zu können.

„Halt du sie still, Kenta!“ Kenta nickte und hielt ihren Kopf fest, doch es brachte nicht viel. Sie entriss sich seinem Griff und biss ihm in die Hand.

„Die verdammte Göre hat mich gebissen!“, schrie Kenta und verpasste ihr einen Schlag mitten ins Gesicht. Für kurze Zeit sah Asuka Sterne vor ihren Augen schwirren, doch sie konnte sich wieder einfangen. Sie wollte nicht aufgeben. Sie durften ihr das Kind nicht wegnehmen!

„Fangt doch verdammt noch mal an!“, schrie Danzō ungeduldig und näherte sich wieder dem Geschehen.

„Wenn sie nicht stillhalten kann, dann kann ich nicht arbeiten!“, meinte der andere Iryōnin nervös.

„Ihr werdet doch wohl etwas dagegen tun können?“ Der Ältere schritt auf und ab und sah die beiden abwechselnd an. Dann beugte er sich zu Asuka hinüber und sah ihr tief in die Augen, aus denen purer Hass strahlte. „Nur, weil du einmal zu uns gehört hast, heißt das noch lange nicht, dass ich dich verschonen werde. Wenn du nicht bald stillhälst, werde ich dich Grün und Blau schlagen!“, drohte er ihr.

„Du wirst mir mein Kind nicht wegnehmen!“, zischte die ehemalige Anbu und spie ihm ins Gesicht. Danzō schrie kurz auf, verfluchte sie und schlug ihr so fest ins Gesicht, dass sie mitsamt Stuhl nach hinten fiel.

„Aufrichten!“, befahl er den beiden Iryōnin, die seinem Befehl anschließend folgten. „Das wirst du büßen, du Göre!“ Er versetzte der Gefangenen einen weiteren Schlag. Blut quoll aus ihrem Mundwinkel heraus und tropfte zu Boden. Der Schmerz betäubte Asukas Sinne, doch sie konnte damit umgehen. Es war nicht das erste Mal, dass sie Danzōs Zorn zu spüren bekam und auch nicht das erste Mal, dass auf sie eingeprügelt wurde. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah sie ihm direkt in die Augen. Sie war sich zu hundert Prozent sicher, dass man ihr das Kind nicht wegnahm. Sie würde alles dafür tun.

„Du stellst dich also stur, Asuka? Es ist nicht das erste Mal, nicht wahr? Du weißt ja, wie es damals ausging?“ Danzō lächelte breit und, als die Gefangene keine Antwort gab, schlug er noch einmal heftig zu. Ihr Kopf taumelte in alle Richtungen, sie sah abermals Sterne und Übelkeit breitete sich in ihrem Magen aus.

„Ihr könnt sie doch nicht so zusammenschlagen! Wir müssen ja nur eine Operation machen!“, griff der Iryōnin mit den Handschuhen ein.

„Nur eine Operation? Ihr seid doch unfähig sie stillzuhalten, also muss ich das ja wohl erledigen!“, schrie Danzō ihn an.

„Wir meinten ja nur...“, gab Kenta klein bei und ging ein paar Schritte zurück.

„Dann lasst mich hier eure Arbeit erledigen! Ich werde ihr das Kind schon ausprügeln!“ Danzōs Wut war unermesslich und weitere Schläge in ihr Gesicht folgten, bis sie ohnmächtig war. Ihr Gesicht war geschwollen, hatte schon dunkle Färbungen angenommen und auch ihren rechten Arm hatte es erwischt. Und bei jedem Schlag hatte sie kein einziges Mal aufgeschrieen. Sie hatte nur eingesteckt, mit dem Ziel, Danzō irgendwann selbst zu erledigen.

„Gut, jetzt könnt ihr ja an die Arbeit gehen! Die Gute rührt sich jetzt für eine Zeit lang kein Stück! Wie lange werdet ihr brauchen?“, fragte der Leiter der Anbu-Ne ernst.

„Ungefähr eine halbe bis eine Stunde, demnach wie die Eizelle sich eingenistet hat!“, meinte Kenta rasch.

„Gut. Fangt an!“ Danzō entfernte sich wieder und lehnte sich gegen die kalte Mauer. Sein Atem ging schwer. Er hatte sich mehr anstrengen müssen als gedacht. Die Iryōnin bereiteten sich nochmals vor und als die Operation beginnen sollte, schnellten drei Köpfe nach Links, wo sich Naruto befand.

„Was um Himmels Willen -“, rief Kenta und wisch einige Meter zurück. Der andere Iryōnin war genauso entsetzt und Angst durchfloss seinen Körper. Danzō dagegen biss sich auf die Zähne und schrie: „Schnell, gib ihm eine Beruhigungspritze!“ Kenta reagierte nicht gleich, also übernahm Danzō dessen Aufgabe. Er nahm sich eine der fünf Spritzen, die im Koffer des Iryōnin lagen und eilte auf Naruto zu; doch zu spät.

 

 

Kyubi no Koromo


 

Kapitel 27: Kyūbi no Koromo
 

 

 

Danzō wich zurück. Das, was sich vor seinen Augen abspielte konnte nicht wahr sein. Er schluckte und trat noch einige Schritte zurück, bereit die beiden Iryōnin und Asuka zurückzulassen.

„Aus diesem Grund kann ich dich nicht das Kind zur Welt bringen lassen!“, presste er hervor, wissend, dass diese Nachricht sie nicht erreichen würde.

Narutos Aussehen hatte sich gänzlich verändert; seine Pupillen waren schlitzförmig, seine Zähne schärfer als die einer Katze, aus seinen Finger wuchsen Krallen und um ihn bildete sich ein rotes Chakragewand. Danzō wusste, dass er nun gehen musste. Er konnte ihn nicht aufhalten, nicht ohne alles auf Spiel zu setzen. Außerdem, würde es hier einen Kampf geben, so würde jemand das mit Sicherheit bemerken und nachsehen. Das konnte er nicht riskieren. Gerade, als er sich umdrehte, hörte er, wie die Fesseln um Narutos Gelenke auseinandergerissen wurden. Er beschleunigte sein Tempo, doch mit einem Mal stand der Fuchsjunge vor ihm und fletschte die Zähne wie ein Hund. Ein dritter Schweif bildete sich und Danzō spürte die Macht, die von ihm ausging.

„Hör mal Naruto, lass uns das doch mal bereden. Ich denke, hier liegt doch nur ein Missverständnis vor!“

Ein Knurren drang aus seinem Mund. Er sprang auf Danzō zu, der geschickt ausweichte. Wie Katz und Maus hechteten beide durch den kahlen Raum, bis der Ältere nach Kenta griff und diesen nach dem wütenden Naruto warf. Abgelenkt, widmete sich dieser nun dem Iryōnin, während Danzō die Flucht ergriff.

„B-Bitte t-tu mir nichts!“, flehte Kenta Naruto an. Dieser jedoch konnte weder zwischen Freund noch Feind unterscheiden.

„Kenta! Die Beruhigungsspritze!“, rief sein Kollege ihm zu.

„Das wird doch nichts helfen! Der wird mich zu Hackfleisch machen, bevor ich überhaupt dazu komme!“

Naruto hechtete auf den Iryōnin zu, der, wie schon zuvor Danzō, nur auswich. Diese Taktik funktionierte so lange, bis Narutos Krallen sich in sein Bein vergruben. Aufschreiend, fiel er zu Boden und Blut durchtränkte seine Kleidung.

„Tu doch was, Juro!“, schrie Kenta ihm entgegen. Juro, etwas panisch sah sich um und entdeckte seinen Medizinkoffer. Er griff nach dem erstbesten Gegenstand und schmiss ihn an Narutos Kopf, der sich wütend umdrehte und nun ihn im Visier hatte. Derweilen heilte Kenta seine Wunde.

„Greif nach der dicken Spritze im Koffer, Kenta! Du musst sie nur mit dem Serum der kleineren Spritzen füllen. Ich denke, das wird reichen um ihn außer gefecht zu setzen!“, rief Juro seinem Freund zu. In Sekundenschnelle formten seine Finger Zeichen und er wandte ein Jutsu an, welches jedoch an Naruto abprallte. Dieser peitschte den Iryōnin mit seinen Schwänzen gewaltsam zu Boden. Keuchend wagte er einen Blick auf seinen Partner, der sich zum Medizinkoffer schleifte und tat, was ihm vorgeschlagen wurde.

„W-Was ist hier los?“ Asuka kam wieder zu Bewusstsein und sah sich um. Als sie Naruto erblickte, weiteten sich ihre Augen und ihr Herz fing an höher zu schlagen. „Naruto!“, rief sie und dieser drehte sich zu ihr um. Knurrend legte er den Kopf schief. Er trottete auf sie zu und blieb einige Meter vor ihr stehen. Seine Augen trafen die ihren und sie lächelte. „Hör auf, Naruto. Es ist nichts passiert...“, murmelte sie schwach. Der Genin holte die mit krallenbesetzte Hand aus und riss sie nach unten. Asuka schloss die Augen und wartete; doch nichts geschah. Statt sie anzugreifen, griff Naruto lieber Kenta an, der hinter ihm, mit der Spritze in der Hand, stand. Mit seinen Schweifen schlug er dem Iryōnin seinen Gegenstand aus der Hand, setzte noch einmal aus, und traf ihn ziemlich übel. Stöhnend sank dieser zu Boden. Nicht nur sein Bein hatte es erwischt, sondern jetzt auch seine Brust, aus der Blut herausquoll. Entsetzt blickten Juro und Asuka den Verletzen an. Beide konnten ihren Augen nicht trauen. Der Genin wandte sich Asuka zu, als seine Ohren sich aufrichteten. Sein Kopf schnellte nach oben und seine Augen erblickten Danzō, der aus der Deckungöffnung alles beobachtete. Beider Blicke trafen sich, was Danzō zum Rückzug veranlasste. Mit einem Sprung klammerte sich Naruto an der kleinen Öffnung fest und versuchte sie zu durchbrechen; dann schlüpfte er durch die größere Öffnung hindurch.

„I-Ist er jetzt weg?“, fragte Kenta vorsichtig und versuchte etwas zu sehen, doch seine Sicht war leicht verschwommen.

„Ich denke schon...“, murmelte sein Freund, der zu ihm eilte und ihn sofort heilte.

„Und wenn schon! Glaubt ihr, Konoha sei damit nicht in Gefahr?“ Asuka fluchte und versuchte ihre Fesseln zu lösen, die aber nach wie vor nicht nachgaben. Kenta und Juro schwiegen, denn beide wussten, wie sehr sie im Unrecht lagen. Erst dank Danzō war Kurama ausgebrochen. Und die beiden Medizinshinobi waren mittendrin. „Juro, hör mir jetzt mal gut zu: Du wirst mich jetzt losbinden, dann bringst du Kenta ins Krankenhaus. Ich werde die Hokage verständigen, damit sie etwas gegen Naruto unternehmen kann! Verstanden?!“

Juro nickte und entfernte sich kurz von seinem Freund, dann band er Asuka los, die sofort loshechtete und dem Blonden durchs Loch folgte. Oben angekommen, befand sie sich im Zentralgebäude der Anbu-Ne. Sie hatte selbst nicht gewusst, dass es ausgerechnet hier unten eine weitere Kammer gab. Die Schmerzen und die Erschöpftheit in ihrem Körper blendete sie aus. Ihre Priorität bestand nun darin, die Hokage aufzufinden, die sicherlich schon nach den beiden ausschauh hielt. Da sie sich hier auskannte, wusste sie, wohin sie musste. Von Danzō und Naruto fehlte jegliche Spur und sie hoffte, beide waren nicht inmitten in Konoha am Kämpfen. Als sie jedoch den Ausgang erreichte und die Hälfte der Strecke bis zum Hokageturm hinter sich hatte, erblickte sie die Kämpfenden und ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich.

„Ich muss mich beeilen!“, murmelte sie, als ein heftiger Schmerz im Unterleib sich ausbreitete. Sie biss sich auf die Zähne, blendete weitere Gedanken aus und umging den Kampfplatz.

 

„Da unten scheint etwas los zu sein!“, murmelte Tsunade gedankenverloren. Schon den ganzen Morgen suchten Suchtrupps nach Naruto und Asuka, doch bis jetzt gab es keine Spur. Sie wusste selbst nicht, ob beide nun doch abgehauen waren oder eher verschleppt wurden. Als ein Gebäude einstürzte, erschrak Tsunade fürchterlich. „Du meine Güte!“, rief sie und stürzte aus dem Zimmer, wo sie in die verletzte und erschöpfte Asuka rannte.

„Naruto... Kyūbi... Danzō...Kampf...“, brachte die Braunhaarige noch gerade so, als sie zusammenbrach.

„Asuka! Hey, was ist mit dir los?“ Tsunade versuchte die Angesprochene wachzurütteln, doch sie rührte sie nicht. Ihr blieb nichts anderes übrig als die junge Frau ins Krankenhaus zu bringen. Doch zuvor galt es Yamato aufzufinden. Shizune, die einen der Suchtrupps leitete, kam angerannt.

„Tsunade-Sama! Draußen, da passiert gerade was! Wir haben Naruto – “

„Ich weiß. Uns bleibt keine Zeit mehr, bis er das Dorf in Schutt und Asche legt. Finde Yamato, damit er den Fuchs in ihm bändigen kann!“, befahl Tsunade.

„Yamato ist schon da... Es gibt nur ein kleines Problem... Er wurde von Naruto erwischt! Einige Iryōnin sind bei ihm, doch um den Fuchs bändigen zu können, braucht er mehr Selbstkontrolle! Ich glaube, er braucht deine Hilfe!“ Rasch fügte Shizune noch hinzu, sie würde sich um Asuka kümmern.

„Gut. Sie sieht ziemlich übel aus. Versichere dich, dass alles mit ihr und dem Kind in Ordnung ist!“ Mit diesen Worten richtete sich die Vollbusige auf und eilte zum Schauplatz Konohas.

 

„Yamato.“ Tsunade erreichte den Verletzten ohne ihre Augen vom Kampf zwischen Danzō und Naruto abzuwenden. Alles, was um sie herum war, war schon teilweise bis ganz zerstört worden und viele Shinobi halfen den Bewohnern sich an einen sicheren Ort zu begeben. Shikamaru, der unter den ganzen Leuten war, erblickte Tsunade, nickte ihr zu und widmete sich wieder seiner Arbeit, erleichtert, dass sie nun anwesend war. Die Hokage selbst jedoch achtete nicht sonderlich auf all die fleißigen Shinobis, sondern vielmehr auf Naruto, dessen drei Schweife gerade einen Dorfbewohner erwischten, der nicht schnell genug vom Platz kam.

„Wir brauchen mehr Medizinninjas!“, fluchte sie laut, wusste aber, dass das nichts brachte. Sakura, die bei Yamato war und seine Wunde am Arm heilte, blickte ihre Meisterin erleichtert an.

„Ich brauche etwas mehr Chakra. Ich war kurz dabei Naruto zu bändigen, als eine Feuerkugel direkt auf mich zuflog. Ich konnte nicht schnell genug ausweichen...“ Seufzend biss sich Yamato auf die Unterlippe. Er hätte früher da sein sollen. Er hatte das Symbol auf seiner Handfläsche bemerkt, aber da er gerade am Rande Konohas bei einer Mission war, konnte er nicht sogleich gehen ohne seine Leute zu informieren.

„Schon gut. Ich helfe dir und dann, bitte Yamato, zügle ihn!“ Ohne Weiteres, kniete sich Tsunade hin und begann Chakra in seinen Körper zu flößen. Kurz nachdem sie fertig war, atmete sie erleichtert auf und richtete sich an Sakura. „Hilf den anderen!“ Die Kunoichi nickte und verschwand im Chaos.

„Danke, Tsunade. Ich werde sofort beginnen. Könntest du darauf achten, dass sowas nicht noch einmal passiert? Ich könnte jemand anderes fragen, aber sie alle stecken mitten in diesem Chaos und die Bewohner evakuieren hat höchste Priorität!“

„Du kannst auf mich zählen!“, meinte die Hokage und richtete ihre Augen auf den Kampf. Danzō sah schon ziemlich übel aus und Naruto wollte nicht aufgeben, bis er wahrscheinlich tot war. Plötzlich kam ihr die Vermutung nahe, dass Danzō etwas mit Narutos und Asukas Verschwinden zu tun hatte. Sie hoffte, dass dem nicht so war, doch sie hatte eine schreckliche Ahnung und die Wut fing an sich in ihr zu stauen.

„Ich bin bereit!“, rief Yamato ihr zu und vollführte sein Jutsu. Binnen weniger Sekunden war alles vorbei. Die mit Stacheln versehenen Pfähler verschwanden und Naruto fiel bewusstlos zu Boden. Yamato ließ sich erschöpft zu Boden sinken und atmete schwer; so eine Technik war nach wie vor wirklich anstrengend.

„Danke, Yamato!“, richtete Tsunade an ihn, welcher ihr nur zunickte. Danzō, der sich aus dem Staub machen wollte und sich schlurfend vom Schauplatz entfernte, wurde von einer wütenden Hokage empfangen.

„Du gehst jetzt mit mir, Danzō! Ich verlange Erklärungen!“, zischte sie ihm zu und blickte ihm bedrohlich in die Augen.

„Was gibt es da schon zu erklären? Der Bengel hat sie doch nicht mehr alle! Hat mich angegriffen, nur weil ich ihm einfach so gedroht habe!“, verteidigte sich dieser.

„Diese Geschichte kannst du mir in meinem Büro erzählen! Shikamaru! Kiba!“ Die beiden Shinobis, die sie als erstes erblickte, rief sie zu sich. „Bringt Danzō in mein Büro. Achtet darauf, dass er nicht flieht! Und wenn ihr Sakura findet, nehmt sie mit. Er bräuchte auch ein bisschen Hilfe!“

Hinatas Willen


 

Kapitel 28: Hinatas Willen
 

 

 

Der Himmel war wolkenlos und friedlich. Das Geräusch von fallenden Schweißtropfen drang leise an ihr Ohr und bestätigte das, was sie tat: hart trainieren. Die junge Hyuuga keuchte kurz auf, als ein Schlag sie an der rechten Schulter traf. Ihr Gegner, Chiaki, war ein sehr guter Shinobi und nahm keine Rücksicht auf sie. Seit sie Konoha vor einigen Wochen verlassen hatte, nun hier bei ihm war und mit ihm tagtäglich trainierte, fühlte sie, wie stark sie geworden war. Keine einzige Sekunde hatte sie aufgehört an ihren Fähigkeiten zu feilen. Mit jeder Minute, der sie sich dem Training widmete, verdrängte sie die Gedanken an Naruto und Chikage. Doch dadurch staute sich ihre Wut ins Unermessliche. Ein Gefühl, welches sie noch nie so intensiv verspürt hatte.

„Hinata, alles in Ordnung?“, fragte Chiaki und hörte sofort mit dem Training auf.

„Ja, alles gut. Bitte, ich will weitermachen“, meinte sie schwer atmend. Sie stützte sich an einem schmalen Baum fest und blickte ihn direkt an; lächelnd.

„Du siehst aber nicht so aus, als wärest du in Ordnung!“, meinte der Braunhaarige besorgt.

„Wirklich, mir gehts gut!“ Schwankend ging sie auf ihn zu und wollte zu einem Schlag ausholen, als ihr Schwarz vor Augen wurde und sie zu Boden fiel. Ihre Knie schürften am Boden auf. Nach wenigen Sekunden sah sie wieder klar und blickte ihren Trainingspartner verlegen an.

„Vielleicht hast du recht. Ich bin doch etwas müde“, gestand sie verlegen und griff nach Chiakis Hand, die er ihr entgegenstreckte.

„Komm, ich bring dich rüber in den Schatten. Bei der Hitze ist es auch nicht verwunderlich, dass du jetzt schon am Ende bist!“ Er hob die Hyuuga sanft hoch und half ihr in den Schatten des Hauses zu gelangen, wo sich beide auf die Holzbank niederließen. Chiaki griff nach zwei Wasserflaschen, die schon ziemlich ausgeleert waren und reichte eine an Hinata weiter.

„Danke“, murmelte sie, schraubte die Kappe runter und gönnte sich einen großen Schluck. „Ah, das tut gut!“ Lächelnd blickte sie zum Himmel hoch und seufzte. Immer, wenn das Training vorbei war, fühlte sie sich von allem befreit.

„Du bist sehr hübsch, Hinata“, meinte Chiaki plötzlich, was sie erröten ließ. Mit verlegenem Blick sah sie weg und starrte lieber ein einsames Gänseblümchen an. „Ich mag dich sehr. Das wollte ich dir sagen...“

„D-Danke.“ Hinata wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie dachte an Naruto zurück, wie sie ihm ihre Liebe gestand und er ihre Gefühle nicht erwiderte. Genauso erging es ihr bei Chiaki. Er war nett und sah wirklich gut aus, doch er war nicht das, was sie wollte. Denn ihr Herz hing doch noch zu sehr am blonden Jungen aus Konoha.

„Tut mir leid, Chiaki, aber ich fühle nicht das gleiche wie du...“

Ein kurzes Schweigen brach aus, bis Chiaki ihr antwortete. „Ist wirklich gar nicht so schlimm. Ich finde es schon schön genug, wenn du nur bei mir bist und mit mir trainierst.“ Zwei Vögel flogen an den beiden vorbei und landeten im Rasen neben ihnen, wo einer von ihnen an einem Wurm zog.

„Ich wäre auch gerne frei wie ein Vogel“, wechselte die Hyuuga plötzlich das Thema. „Manchmal frage ich mich, ob das Schicksal es mit mir gut meint, oder nicht. Meine Schwester ist besser als ich, meine Fähigkeiten sind nur mittelmäßig und den Jungen, den ich liebe, der liebt schon eine andere und wird bald Vater...“ Seufzend ließ sie ihren Kopf in ihre Hände fallen. Tränen bannten sich an die Oberfläche.

„Vielleicht solltest du dein Schicksal einmal selbst in die Hand nehmen? Deinem Vater zeigen, dass du besser als deine Schwester bist und vielleicht auch dem Jungen, den du liebst, deine wahren Gefühle zeigen. Glaubst du nicht, du solltest wirklich mal mit Grübeln aufhören und deinem Herzen folgen?“ Chiaki sah sie ernst an und legte seine Hand auf die ihre. Hinata zuckte kurz zusammen, entzog sie ihm jedoch nicht. „Und...“, fing Chiaki erneut an, „...wenn deine Liebe nicht erhört wird, dann kannst du jederzeit zu mir zurückkommen.“

Dankbar lächelnd nickte die Hyuuga ihm zu. Der Shinobi richtete sich auf und streckte sich ausgiebig. „Also, ich denke, das Training reicht für heute. Morgen machen wir weiter. Ich werde meinem Vater noch ein wenig helfen. Du kannst dir ja inzwischen Gedanken machen. Wir sehen uns dann zum Abendessen, ja?“ Er beugte sich vor und küsste sie auf die Wange, dann verließ er sie. Hinata blickte ihm hinterher und brach verzweifelt in Tränen aus. Sie musste etwas unternehmen. Das stand fest.

 

Als die Sonne schon unterging, wischte Hinata sich ihre letzten Tränen weg. Sie hatte jetzt stundenlang über jegliche Vor- und Nachteile gegrübelt, bis sie einen Entschluss fasste: Nach Konoha zurückgehen und die Dinge auf ihre Art und Weise regeln. Noch heute Abend wollte sie ihrem Vater einen Brief schicken, in dem stand, dass sie ihn besuchen will. Nebenbei würde sie Chikage herausfordern und ihr zeigen, was sie von ihr hielt. Nur, damit sie sich besser fühlen konnte. Dann würde sie Naruto noch einmal von ihrer Liebe überzeugen und, wenn es gar nichts brachte, so würde sie zu Chiaki zurückkehren und für immer hierbleiben. Die Scham könnte sie nämlich nicht ihr Leben lang ertragen. Sie wusste, was nun zu tun war und stand auf. Sie musste endlich einen Schlussstrich ziehen, anstatt ihren Gefühlen nachzujammern. Und dann würde sie das tun, was für alle am Besten war...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 2: Warm, Wärmer am Wärmsten erscheint am 13.04.2013

[...]Naruto wandte sich von ihr ab und schloss die Badezimmertür hinter sich. Vor Aufregung ließ er sich auf die Knie fallen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Was hatte er sich dabei gedacht?[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 3: Bettgeflüster (Adult) wird am 13.04.2013 erscheinen

[...]. Die Braunhaarige sprang von ihm herunter und ermahnte ihn, sich nicht zu bewegen. Nach wenigen Sekunden war sie wieder zurück und sprang voller Elan auf seinen Schoß. Grinsend küsste sie ihn und schob ihm eine Pille in den Mund.[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 5: Playtime (Adult) erscheint am 20.04.2013

[...]„Schau mal nach, ob ich nach Eis schmecke, mein Lieber!“ Kichernd drückte sie Narutos Kopf nach unten, von ihm etwas verlangend, was er keinen Deut verstand.
„Eis? Wo?“ Unbeholfen blickte er hoch. Was wollte sie von ihm?[...]
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 7: Rettung in letzter Sekunde erscheint am 27.04.2013

[...]„Na toll. Und ich kann mich nicht einmal mehr bewegen.“ Seufzend ließ sie den Kopf hängen. Ein Geräusch ließ sie aufhorschen. Als sie dieses identifizieren konnte, sah sie den breit grinsenden Naruto vor sich.
„Lange nicht mehr gesehen, Chikage!“
Mit Herzklopfen sah sie den Blonden an. Ist er wirklich gekommen um sie zu retten? [...]
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 8: Ein etwas anderer Plan erscheint am 27.04.2013

[...]„Sag mal, Chikage...“ Die Anbu blickte zu ihm hoch und er konnte erkennen, dass sie so eine Art Vorahnung hatte. Wäre sie eine Katze, hätte sie bestimmt ihre Ohren gespitzt und dann nach hinten gelegt. Aus Angst, etwas verraten zu müssen. Da sie nicht reagierte und ihn nur mit ihren grünen Augen anstarrte, fuhr der Junge fort: „Warum ich? Warum hast du mich auserwählt?“[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 9: Gemischte Gefühle erscheint am 04.05.2013

[...]Hinata blieb still und erwartete ihn mit lautem Herzklopfen. Langsam küsste er sie auf die Lippen und schloss die Augen. Da Chikage nun der Vergangenheit angehörte, fand er, dass er kein schlechtes Gewissen zu haben brauchte.[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 10: Die Wahrheit erscheint am 04.05.2013

[...]Die Tochter verbrachte die Nacht mit einem älteren Mann und fühlte sich daraufhin stärker. Es war, als wüsste ihr Körper, was sie zu tun hatte. Immer wieder hatte die Tochter diese Schwächeanfälle. Und immer, wenn sie die Nacht mit einem Mann verbrachte, fühlte sie sich wie neugeborgen.[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 11: Liebe zu dritt (Adult) erscheint am 11.05.2013

[...]Trotz Narutos Zustandes, funktionierte sein Hirn noch für diese Schlussfolgerung: die Anbu hatte es auf sie beide angesehen. Naruto wurde von den beiden hübschen Mädels abgelenkt. Chikage zeigte der Hyuuga, wie man richtig küsste![...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 13: Die Mission beginnt erscheint am 18.05.2013

[...]„Du weißt also noch alles?“ Es hatte ihn erstaunt, dass Hinata noch nicht tot umgefallen war.
„Ja. Sie hat uns belogen. Und nun müssen wir sie retten? Glaubst du, dass es mir Spaß macht?“ Wütend stampfte sie einfach drauf los. Naruto rannte ihr hinterher, nicht wissend, was er sagen sollte. Warum hatte Tsunade sie mit auf diese Mission geschickt?[...]
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 14: Wahre Absichten erscheint am 18.05.2013

[...]„Es freut mich echt dich zu sehen!“ Narutos Begeisterung war kaum in Grenzen zu halten. Die Anbu dagegen war über ihre erneute Begegnung nicht so glücklich.
„Ach, mein Lieber, mich freut es nicht so sehr dich zu sehen.“ Die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme war gegensächtlich zu ihrem Charakter. Es passte einfach nicht. Hatte sie schon Wind von der Sache bekommen? Dabei wollte er ihr doch alles in Ruhe erklären![...]
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 15: Das Geständnis erscheint am 25.05.2013

[...]„Sieh es wie du willst. Ob es für dich die Wahrheit ist, musst du selbst entscheiden. Ich kann dir nur meine Worte weitergeben an die du glaubst oder nicht. Und deshalb sage ich dir noch etwas anderes, was mir am Herzen liegt. Ich habe dich immer wieder beobachtet. Ich hielt dich für einen eingebildeten Jungen, der glaubt immer alles besser machen zu müssen. Du warst so tollpatschig und naiv, da dachte ich mir, dass es mir ein Leichtes wäre an dich heranzukommen. Obwohl ich dich einfach nur für einen nervtötenden Bengel hielt, gab es etwas was mich an dir faszinierte. Du willst immer allem und jedem helfen, egal ob du dein Gegenüber lange kennst oder nicht. Wie besessen wolltest du diesem Uchiha helfen obwohl er Konoha verraten und verlassen hat. Den Mut, den du aufbringst und die Entschlossenheit die Dinge anzupacken haben mich angezogen. Und dann als ich dich endlich in meiner Nähe hatte, wollte ich ein kleines Spielchen wagen... Was überhaupt nicht so gelaufen war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und zwischendurch habe ich wirklich viel überlegt. Aber hier in der Höhle habe ich dann endgültig meine Meinung geändert.“[...] Komplett anzeigen
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Kapitel 16: Dem Herzen folgen erscheint am 25.05.2013

[...]Hinata fand den Weg nach draußen. Sie war ziemlich schwach auf den Beinen, doch ihr Wille, dieser hässlichen Szene aus den Augen zu kommen, trieb sie voran. Erschöpft ließ sie sich zu Boden sinken. Erst jetzt genehmigte sie sich zu weinen. Naruto hatte sich offensichtlich für Chikage entschieden, nicht für sie.[...] Komplett anzeigen
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Kapitel 17: Entscheidungen erscheint am 01.06.2013

[...]„Du hast es ihr gesagt? Du hast ihr mein Geheimnis verraten? Ich dachte...“ Asuka biss sich auf die Lippen um ihrer Wut nicht freien Lauf zu lassen. „Vergiss es. Einem Kind wie dir kann man nicht vertrauen.“ Enttäuscht richtete sich Asuka auf und sammelte ihre Kleidung ein um sie anzuziehen.[...] Komplett anzeigen
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Kapitel 18: Getrennte Wege erscheint am 01.06.2013

[...]„Ich habe beschlossen auf Trainingsreise zu gehen! Wir hatten ein kleines Problem auf unserer Reise und ich war wie immerbziemlich nutzlos. Ich will eine ehrwürdige Hyuuga werden und ordentlich trainieren. Aber, wenn ich hier im Dorf bleibe, sehe ich meine Chancen sinken.“ Die Worte, die sie aussprach, hatte sie sich schon lange zurechtgelegt. Sie hatte diesen Entschluss gefasst, als sie vor Asuka und Naruto geflohen war, die es heftig miteinander getrieben hatten.[...] Komplett anzeigen
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Kapitel 19: Resultate erscheint am 08.06.2013

[...]Seufzend ließ sich Naruto wieder aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Seine Augenlieder wurden immer schwerer und erst jetzt bemerkte er, wie müde er war. „Danke Kakashi, dass du mir geholfen hast. Wenn ich das mit Hinata geklärt habe, kläre ich das mit Asuka. Aber ich denke bei ihr wird es schwieriger werden. Ich weiß nicht, was ich über sie denken soll. Sie hat mir viel beigebracht. Zwar nicht das, was ich lernen sollte, aber trotzdem. Und dann waren da Momente wo ich sie überhaupt nicht verstanden habe, weil sie wieder ganz anders handelte. Die Flucht, die Geheimniskrämerei und dann auch noch ihre wahre Absichten. Eigentlich hat sie mich ständig belogen und im Nachhinein immer die Wahrheit gesagt.“[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Mein Internet zu Hause geht nicht, weshalb ich von der Arbeit alles hochlade. Deswegen wird es hier keine Vorschau geben, da ich mit einer chinesischeingestellten Tastatur nicht umgehen kann... Ich hoffe, ihr koennt mir verzeihen.

LG
Aschera Komplett anzeigen
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Kapitel 22: Der Ältestenrat erscheint am 15.06.2013


[...]„Sie halten sich auch nicht zurück“, meinte Kakashi grinsend und kratzte sich am Kinn. Die Situation war ziemlich unangenehm, da sich immerhin sein ehemaliger Schüler hinter dieser Tür befand.
„Das geht schon jeden Tag so. Die Leute fangen an sich zu beschweren. Sie wollen ihre Ruhe und nicht diesem Gestöhne zuhören müssen.“ Tsunade ballte eine Hand zu einer Faust zusammen und versuchte sich zusammenzureißen.
[...] Komplett anzeigen
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Kapitel 23: Besucher hinterlassen Chaos erscheint am 22.06.2013

[...]„Wie werden wir unser Kind nennen, wenn es ein Junge wird?“, fragte Asuka Naruto, der sie im Arm hielt und ihr über den Bauch streichelte.
„Hm, ich weiß nicht. Naruto Junior?“, grinsend blickte er die Braunhaarige an, die nur eine Augenbraue hochzog.
„Nein, jetzt mal im Ernst. Ich finde, dass Ryoichi ein schöner Name wäre.“
„Und was ist mit Shoichi? Gefällt dir der?“ Der Blonde richtete sich etwas auf. Nachdem sie miteinander geschlafen hatten, hatte er sich wieder angezogen, denn man wusste nie, wann Besuch reinplatzte.[...]
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Kapitel 24: Ein Plan muss her erscheint am 22.06.2013

[...]„Das kann ich nicht erlauben! Sie wollen uns das Kind wegnehmen! Tsunade, du musst da etwas unternehmen!“ Naruto brüllte den ganzen Raum zusammen. Shizune war glücklicherweise nicht anwesend, ebenso wenig wie ihr kleines Schweinchen.

„Naruto. Ich weiß wirklich nicht, was ich dagegen tun kann. Ich hab schon wirklich alles versucht. Selbst verhandeln hat nichts gebracht. Sie wollen das Dorf schützen.“

„Na und? Ist dir unser Kind so wenig wert? Glaubst du, dass wir uns nicht um unser Kind kümmern können? Wenn wir beweisen, dass wir gute Eltern sind, dann müssen sie uns das wohl erlauben, oder etwa nicht?“[...]
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Kapitel 25: Eine alte Liebe erscheint am 22.06.2013

[...]„Aber gegen ein letztes Mal hast du nichts einzwenden?“, fragte er sanft lächelnd und sie schüttelte den Kopf. Dann zog sie ihn an sich und küsste ihn sehnsüchtig. Sie hatte das vermisst. Hatte ihn vermisst und es eine gute Zeit lang eingesperrt. Und jetzt konnte sie nicht anders als an ihre gemeinsame Zeit mit ihm denken. Tja, sie war definitiv noch immer eine Schlampe gewesen. Selbst Sai war sie nie treu geblieben, aber das wusste er. Damals hatte es ihn nie gestört, denn er wusste, dass sie ihn geliebt hatte. Und das waren für ihn zwei verschiedene Dinge gewesen.[...] Komplett anzeigen
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Kapitel 26: Eine nichtgewollte OP erscheint am 06.07.2013

[...]Die Braunhaarige schluckte. Ihr wurde im Augenblick klar, dass niemand ihr mehr helfen konnte. „Bitte... Du kannst das nicht tun...“, flüsterte sie flehend.
„Warum nicht? Das, was du da in dir trägst kann eine Gefahr für ganz Konoha sein! Glaubst du, ich lasse das zu? Tsunade mag sentimental sein, aber das Wohl des Dorfes hat höchste Priorität! Kinder kannst du mit jedem kriegen, nur nicht mit dem da!!“ Danzō erhob wütend die Stimme und richtete seinen Arm auf den gefesselten Jungen.[...]
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Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 27: KYŪBI NO KOROMO erscheint am 13.07.2013

[...]„Da unten scheint etwas los zu sein!“, murmelte Tsunade gedankenverloren. Schon den ganzen Morgen suchten Suchtrupps nach Naruto und Asuka, doch bis jetzt gab es keine Spur. Sie wusste selbst nicht, ob beide nun doch abgehauen waren oder eher verschleppt wurden. Als ein Gebäude einstürzte, erschrak Tsunade fürchterlich. „Du meine Güte!“, rief sie und stürzte aus dem Zimmer, wo sie in die verletzte und erschöpfte Asuka rannte.[...] Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ferien! Da ich auch ein bisschen Urlaub haben will (und quasi in Urlaub bin) wird das nächste Kapitel 'Hinatas Willen' erst am 04.08.2013 erscheinen :)

[...]„Ich wäre auch gerne frei wie ein Vogel“, wechselte die Hyuuga plötzlich das Thema. „Manchmal frage ich mich, ob das Schicksal es mit mir gut meint, oder nicht. Meine Schwester ist besser als ich, meine Fähigkeiten sind nur mittelmäßig und den Jungen, den ich liebe, der liebt schon eine andere und wird bald Vater...“ Seufzend ließ sie ihren Kopf in ihre Hände fallen. Tränen bannten sich an die Oberfläche.[...] Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (75)
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Von:  turrani
2013-11-23T22:24:08+00:00 23.11.2013 23:24
kommen noch weiter kapitel noch, ich würde gerne wissen wie es endet oder ob man sie auf einer anderen seite auch in deutsch und vollendet findet.

Von:  fahnm
2013-08-06T22:17:29+00:00 07.08.2013 00:17
Yeah^^
Hinata zeigt endlich was sie drauf hat.
Bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  Easylein
2013-08-06T21:05:38+00:00 06.08.2013 23:05
GO Hinata GO! ^-^
So is das richtig! Man weiss es erst, wenn man es versucht hat :)
Ich finde die Wendung von Hinata super und auch, dass sie so gut geworden ist in den Training. bin gespannt, was du noch so geplant hast :)
Klasse Kapitel mal wieder ^-^
Mach so super weiter

Lg Easy
Von:  narutofa
2013-08-05T14:47:26+00:00 05.08.2013 16:47
das war ein gutes kapitel. ich hatte spaß es zu lesen. ich hatte spaß es zu lesen.
da bin ich mal gespannt ob es hinata schafft. ich bin gespannt wie es weiter geht. mach weiter so
Von:  Naruto-no-Yoko-Biju
2013-07-20T19:49:48+00:00 20.07.2013 21:49
Hoffentlich kriegt Danzou eins aufs Maul von Tsunade und Naruto sollte unbestraft bleiben
Hoffentlich hat Asuka das Kind nicht verloren den aus dem Kapitel habe ich gelesen das sie heftige Schmerzen im Unterleib bekommen hat
und gutes Kapitel wollte ich noch sagen
Von:  fahnm
2013-07-15T22:37:26+00:00 16.07.2013 00:37
Oh Mann.
Das war ein Chaos.
Hoffentlich geht das ganz gut aus.
Von:  Easylein
2013-07-14T19:21:31+00:00 14.07.2013 21:21
Hi!

So kann es gehen. Ich fand das Kapi gut aber irgendwie hat mir dadrinnen das gewisse etwas gefehelt.... noch so ein schuss Pfeffer in der Suppe um es mal so auszudrücken. Ich mag es, keine Frage aber irgenwie hat was gefehlt....
bin mal gespannt, wie sich Danzou daraus reden will und was jetzt aus Asuka und Naruto wird. Außerdem machst du ja sehr neugierig auf das nächste Kapi :)

bis dahin einen schönen Urlaun und bis Anfang August dann :)

Glg Easy
Von:  narutofa
2013-07-14T18:14:36+00:00 14.07.2013 20:14
Das war ein gutes kapitel. ich hatte spaß es zu lesen. du hast alles gut beschrieben.
ich hoffe Danzō wird mal für seine verbrechen so richtig bestraft. und naruto bekommt keinem ärger. mach weiter so
Von:  fahnm
2013-07-07T20:35:19+00:00 07.07.2013 22:35
Wow
Jetzt wird es übel.
Naruto hat jetzt keine Kontrolle mehr über den Fuchs.
Jetzt wird's lustig.^^
Von:  narutofa
2013-07-06T22:39:14+00:00 07.07.2013 00:39
das war ein gutes kapitel. ich ahtte spaß es zu lesen.
das sich Asuka wirklich in naruto verliebt hat mich sehr überrascht. ich bin gespannt was noch so kommt. mach weiter so


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