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Gone away

TaichixYamato
von

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´´TAICHIS PART (!!)
 

„Now I can’t make you smile, or hear you laugh anymore.“
 

Die Zeit raste an mir vorbei.

Ein Tag verging nach dem anderen.

Und ich war wie in einer Art Trance.

Mein Dauergrinsen war aus meinem Gesicht gewischt.
 

Es war zwar erst einen knappen Monat her, dass ich ihn das letzte Mal spüren konnte, ihn bei mir hatte und es wie eine zufällige Bewegung wirken lassen konnte, wenn meine Hand über seinen Handrücken strich - doch mir kam es vor wie ein knappes Jahr.

Ich vermisste ihn so sehr, dass ich keine Worte mehr dafür finden konnte.
 

Ich lebte einfach von einem Tag zum anderen, ohne die Kleinigkeiten zu bewundern, wie ich es sonst immer tat. Ohne ihn fehlte einfach der größte Teil aus meinem Leben, der Teil, der mir immer am meisten Kraft gab, wenn ich das Gefühl hatte zu sinken. Unbemerkt, war er für mich so wichtig geworden wie die Luft zum atmen. Aber leider eben auch so selbstverständlich… Es war einfach normal ihn jeden morgen vor der Schule abzuholen und mit ihm zum Bus zu laufen. Es war normal meine Schulstunden neben ihm zu verbringen und ihn dabei beobachten zu können, wie er sich über das Niveau unserer Schule den Kopf zerbrach. Es war auch normal ihn nach dem Unterricht einfach mal mit mir nach Hause zu schleppen und gelangweilt mit ihm Fernseher zu schauen. Es war normal, dass nur ich ihn ungestylt sehen durfte. In Schlafanzug und zerstrubbelten Haaren, am besten auch noch mit Augenringen.

Die Freundschaft wurde einfach so selbstverständlich, dass ich erst jetzt bemerkte, was für einen verdammt großen Teil sie eigentlich ausgemacht hatte. Nein, welchen sie immer noch ausmachte. Eine Freundschaft, die so viel mehr war als nur eine Freundschaft. Unendliches Vertrauen. Unendlich viel Spaß. Ein gleichmäßiges Geben und Nehmen. Tausende Erinnerungen. Und… das Gefühl dem anderen so nah zu sein, wie es niemals jemand anderes war.
 

„Ach Yama…“, nuschelte ich in mein Kissen, bemerkte erst, dass ich weinte als eine Träne auf das Bild von ihm und mir tropfte. „Ich vermisse dich so, verdammt…“ Ich drückte mir mein Kissen ins Gesicht und fing ungehalten an zu schluchzen.

Wie so häufig zur Zeit.

Ich fühlte mich einfach nur noch leer, ohne ihn.
 

Leer.
 

Verlassen.
 

Einsam.
 

Es war wie eine klaffende Wunde in meinem Herzen, die sich nie mehr schließen wollte. Erst wenn ich seine Stimme hören konnte, hörte das Blut auf heraus zu fließen. Doch sobald er sich wieder von mir entfernte, strömte noch mehr heraus als zuvor. Ich weiß, es würde einfacher für mich werden, wenn ich gar nichts mehr von ihm hören würde. Irgendwann wäre das Blut verbraucht, es könnte nichts mehr heraus und die Wunde würde sich schließen. Zwar schmerzhaft, aber sie würde wieder zuwachsen. Doch bis es so weit kommen würde, hätte ich mich an den innerlichen Schmerz wahrscheinlich schon lange verloren.
 

„Taichi?“ Die Stimme meiner Schwester riss mich aus meinen Gedanken und ich wischte mir so schnell es ging über meine Augen und Wangen um meine letzten Tränen zu entfernen. Es sollte nicht Jeder sehen, wie schlecht es mir wegen Matt ging. Es reichte, wenn ich es wusste. Niemand durfte es wissen. Nicht sie. Nicht meine Mutter. Und erst recht nicht Matt.
 

„Hm?“, nuschelte ich, immer noch mein Gesicht ins Kissen gedrückt. Ich wusste meine Augen waren rot und geschwollen, deshalb versuchte ich einfach so zu tun als hätte ich geschlafen.

„Ich komm mal schnell rein, ich glaube ich hab hier was, was dir gefallen könnte.“ Ich hörte wie sich meine Zimmertür öffnete und meine Schwester in mein abgedunkeltes Zimmer eintrat. „Ich lege es dir hier auf den Schreibtisch.“, sagte sie. Sie kannte mich viel zu gut um nicht zu erkennen, dass es mir nicht sonderlich gut ging. Nach Matt, war sie wohl der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden.

„Danke.“, nuschelte ich.

„Tai? Du solltest vielleicht mal wieder raus gehen… Die anderen machen sich Sorgen um dich. Es wird zu auffällig.“

„Ich soll raus?“ Ich hob meinen Kopf, richtete mich auf und sah sie verzweifelt an. „Ich soll raus, wenn ich SO aussehe?“ Ich deutete auf meine Augen „Ich soll raus, wenn mein Herz bei jedem Schritt den ich mache droht zu zerbrechen? So soll ich raus gehen?! Warum… Warum kann er nicht einfach wieder zurück kommen…“ Ich spürte wie neue Tränen über meine Wangen rollten und meine Schwester sah mich entgeistert an. So hatte selbst sie mich noch nie gesehen. Am Boden zerstört. Mit den Nerven am Ende. Kein Funke von fröhlichem Glanz in den Augen und nicht mal der Anschein eines Lächelns in meinem Gesicht.

„Tai…“, flüsterte sie und sie näherte sich zwei Schritte, doch ich wusste ich würde es nicht ertragen, wenn sie sich jetzt neben mich setzten würde und mich tröstete… Das konnte nur Matt wirklich…

„Verdammt!“, schrie ich verzweifelt und vergrub die Fingernägel meiner rechten Hand in meinem linken Unterarm. Wie sollte ich diesen Schmerz nur noch einen einzigen Tag aushalten? Nein! Wie sollte ich ihn für eine einzige Stunde aushalten? „Kari… bitte, geh… bitte…“ Ich sah sie flehend an und sie ging wieder ein paar Schritte zurück.

„Wenn du mich brauchst Tai, ich werde immer für dich da sein.“, flüsterte sie. „Und naja… ich glaube es würde sich lohnen, wenn du dir anschauen würdest, was ich dir hingelegt habe.“ Mit diesen Wörtern schloss sie meine Zimmertür und ließ mich wieder in meiner Verzweiflung alleine.

So war es schon einfacher das Ganze auszuhalten.

Es war immer besser alleine zu sein, wenn man sich so fühlte.
 

Ich bemerkte wie mein Atem stockend ging und schlug mir gegen meine Stirn.

„Reiß dich zusammen, Taichi!“, flüsterte ich und versuchte meine Atmung wieder zu beruhigen. Doch dies war einfacher gesagt, als getan.

Ich konnte nicht einfach so weiter leben wie ein seelisches Wrack. Ich hatte doch normalerweise kein Problem, mit solchen Situationen umzugehen. Ich hatte noch nie Verlustängste gehabt… Noch nie so…

Um mich abzulenken knipste ich mein Nachtlicht an griff nach den Papieren die meine kleine Schwester hingelegt hatte und dieses Mal stock mir gänzlich der Atem. Meine Augen wurden riesig.
 

Es war eindeutig und ich war mir wirklich 100% sicher, ein Brief von Matt. Ein richtiger Brief. Handgeschrieben. Es war eindeutig sein Y auf dem Umschlag, für Yagami.

Ich war seit Wochen nicht mehr so nervös gewesen.

Mit schwitzigen Fingern öffnete ich den Umschlag und holte das Papier heraus. Es waren über zwei Seiten… Ein winzig kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich begann schließlich zu lesen.
 

„I remember what you wore on the first day

You came into my life

And I thought hey

You know this could be something

Cause everything you do and words you say

You know that it all takes my breath away

And now I'm left with nothing.
 

Tai, ich bin gerade mega verzweifelt. Ich hab ein neues Lied geschrieben - die Lyrics schreibe ich dir teilweise, wie du ja bemerken könntest ;) - und hab keinen dem ich das vorspielen könnte :/ Es ist kein Lied, was ich für meine Band geschrieben habe (wäre ja noch schöner) sondern einfach nur ein Lied für mich. Und für dich, so wie früher. Wenn du jetzt nicht so weit weg wärst, wäre ich schon lange zu dir gefahren und hätte es dir vorgespielt. Nur damit du den Text und die Noten bewerten kannst. Mir kommt’s so vor als bist du mein einzig ehrlicher Bewerter :/ Ich hab Sayuri hier mal ein paar vorgespielt und sie meinte bei jedem nur „Wunderschön“, „Perfekt“, „Oh Matt du singst so gut“, glaub mir, das kann wirklich nervig werden. Vor allem weil es nicht die Wahrheit ist… Auch Kisho kommt mir immer nur mit so einem Scheiß. Achja, langsam habe ich die Vermutung, dass zwischen den beiden heimlich was läuft ^^ Die schauen sich schon immer so an - ich fühl mich ab und zu richtig ausgeschlossen. Oh Gott! Da muss ich dir doch gleich mal was erzählen. Letztens wurden wir beim heimlichen Rauchen ‘erwischt’. Dafür gehen wir nachts nämlich immer raus aus dem Schulgelände und ja :D Dann hat Kisho so einen Schwachsinn gelabert und ich hab mich total bloß gestellt gefühlt! Er hat behauptet ich sei Schlafwandler. Ich! Das musst du dir mal vorstellen. Ich, Yamato Ishida und Schlafwandler. Was für ein Schwachsinn :D
 

Maybe its true, that I cant live without you

Well maybe two is better than one

There's so much time, to figure out the rest of my life

And you've already got me coming undone

And I'm thinking two, is better than one
 

Ich kann irgendwie nicht ganz realisieren, dass hier jetzt schon ein ganzer Monat vorbei ist. Kannst du das glauben? Einen Monat ohne dich und die anderen. Die Zeit verfliegt hier… Aber eigentlich, ist es gar nicht mal soo schlimm hier. Ihr fehlt mir natürlich alle mega, aber die Leute behandeln mich einfach so gut und sind super nett zu mir :) Und ich hab mittlerweile schon richtig gute Freunde. (Nicht so gut wie du, natürlich ♥) Auch mit Hiroki läuft es langsam besser. Er ist nicht mehr ganz so spießig ;) Aber letztens hab ich mich bisschen wegen Sakura mit ihm gestritten, der steht nämlich auf sie… Was soll’s :D
 

I remember every look upon your face,

The way you roll your eyes, the way you taste

You make it hard for breathing

Cause when I close my eyes and drift away

I think of you and everything's okay

And finally now, were leaving
 

Ich komm dich so schnell wie möglich besuchen, das verspreche ich dir! :) In einem Monat hab ich für zwei Wochen Ferien! Ich weiß, das hört sich lange an, aber ich bin mir sicher, dass wir beide die Zeit ohne den anderen noch überstehen werden . Ich hoffe es zumindest.

Aber jetzt hör ich mal auf mit meinen bescheuerten Geschichten hier, die dich eh nicht interessieren :P
 

Ich muss bei so vielen Situationen an dich denken <3

Ich erinnere mich noch an jeden einzelnen Gesichtsausdruck von dir. Glaub ja nicht, ich würde dich auch nur in einer einzigen Sekunde meines Lebens vergessen, oder dich nicht irgendwo in meinem Hinterkopf mit mir rumtragen! Man möge bemerken, dass ich immer noch die Kette um meinen Hals trage, an der das kleines ‚T’ hängt. Du weißt schon, die die du mir mal zum Geburtstag geschenkt hast vor ein paar Jahren.
 

And maybe its true, that I cant live without you

Well maybe two is better than one

There's so much time, to figure out the rest of my life

And you've already got me coming undone

And I'm thinking two, is better than one
 

Wenn ich daran denke, laufen mir Tränen über meine Wangen.

Wenn ich daran denke, spüre ich wie weh es mir tut, so weit von dir weg zu sein.

In jeder Sekunde spüre ich wie das Blut durch meine Adern läuft, nur noch für dich. Um dich irgendwann wieder zu sehen.

Ich spüre das Pochen meines Herzens stärker, wenn ich an dich denke.

Ich lebe von einem Tag auf den anderen. Genieße meine Zeit, mit den anderen und lache.

Doch niemals, könnten sie mich auch nur ansatzweise so glücklich machen, wie du es mit deiner bloßen Anwesendheit geschafft hast. Ich sitze hier und denke darüber nach, was du gerade machst und wie du es machst. Woran denkst du?

Ich denke daran, dass ich so viel verpasse.

Hast du noch am selben Tag Fußballtraining?

Hat Sora mittlerweile endlich braune Haare und Mimi wieder heller?

Ist Izzy endlich mal ein Stückchen größer geworden?

Isst du immer noch so viel? Hast du noch das Selbe Lieblingsessen?

Fehlt dir mein Essen genauso, wie es mir fehlt für dich zu kochen?

Vermisst du es auch, abends zu mir nach Hause zu laufen, weil dir langweilig ist?

Vermisst du es genauso wie ich, einfach nur den anderen anzurufen, um die Stimme des anderen zu hören?

Fehlt es dir genauso, neben mir zu liegen, wie es mir fehlt neben dir zu sein?

Ist es in Mathe immer noch so schlimm?

Macht sich Sora noch an dich ran?

Sind Kari und TK noch ein Paar?
 

Ich hör so wenig von allen… Es ist als würden sie mich vergessen… Mich und unsere gemeinsame Zeit.

Und wieder fließen die Tränen aus meinen Augen.
 

Tai, in jeder Sekunde meines Lebens, denke ich an dich und unsere Erinnerungen.

Und ja, es ist wahr, ich kann nicht ohne dich leben. Nie wieder.

Wenn du genau das endlich verstehst, wirst du auch unsere Entfernung und unsere Erinnerungen verstehen können.
 

Weil Freundschaft, irgendwann einfach nicht mehr ausreicht…

Und auch wenn sie nicht mehr ausreicht… was würde ich alles geben, um dir wenigstens in die Augen schauen zu können…
 

Weil auch Liebe, nicht alles richten kann.
 

I love you.“
 

Als ich fertig war, stockte mir der Atem komplett. Mein Herz schien aus meinem Brustkorb heraus brechen zu wollen, so stark schlug es. Doch aus meinen Augen kam nicht mal der kleinste Ansatz einer Träne.

Es war so wunderschön, wieder einen Beweis zu haben, dass es ihn gab. Seine Handschrift zu sehen, war wohl das Angenehmste, Schönste und Beste was mir hätte passieren können.

Es gelang mir sogar, ein kleines Lächeln hervor zu bringen. Und auch, wenn die letzten Sätze seines Briefes die Wunde in meinem Herzen noch mehr aufrissen als sowieso schon, konnte ich das Blut ignorieren, welches wieder hinaus lief. Es war die Art von Liebesgeständnis, die nur von ihm hätte kommen können.

Ich hatte schon so lange nicht mehr das Gefühl gehabt, einen Funken von Hoffnung zu haben und ich konnte mir selbst nicht erklären, woher er kam. Er war auf einmal da.

Das Wissen, dass es Matt dort besser ging, wie mir hier, beflügelte mich auf eine Art und Weise die ich nicht beschreiben konnte. Es gab so unendlich viel, das ich nicht beschreiben konnte. Ich wusste, dass ich ihn nur so vermisste, weil es genauso war wie er es gesagt hatte: Das Wissen, dass er nur mit Freundschaft gegangen war, reichte meinem Herzen nicht mehr aus. Ich hätte gerne das Wissen gehabt, dass er mich liebte und mit mir zusammen sein wollte, auch wenn er Stunden von mir entfernt war. Dass er mir treu bleiben würde und ich die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft nicht aufgeben musste.

Doch so wie es war, war es einfach zu unerträglich für mich geworden.

Ich wusste nicht, ob er mit jemand anderem etwas anfangen würde und mich einfach vergisst. Ich wusste auch nicht, ob ich überhaupt den kleinsten Funken Hoffnung haben durfte. Doch jetzt hatte ich Gewissheit und eine Erklärung für mein eigenes Verhalten.

Ich hatte euch doch gesagt, dass mich niemand so gut kannte wie Matt. Es waren eben genau diese unendlich vielen Erinnerungen, die uns verbanden. Und bevor ich es überhaupt erahnen konnte, hatte er schon gewusst, dass das ‚Wir’ stärker war, als die Entfernung, obwohl unsere Liebe uns nicht für immer verbinden konnte.

Und jetzt langsam, fügten sich die kleinen Puzzelteile zu einem großen Puzzle zusammen, welches nur Matt und ich verstehen konnten, weil andere unsere Gefühle einfach nicht spürten.
 

Und genau diese Gewissheit, ließ mich meinen Entschluss fassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Inan
2013-05-27T18:58:09+00:00 27.05.2013 20:58
Wie süß, die zwei werden ja richtig kitschig und melodramatisch :D
Es ist aber auch niedlich~ Und jetzt sind sie immerhin schon so kurz davor, beide zu wissen, woran sie genau aneinander sind <3
Auch, wenn Tai nicht traurig sein soll ._.
Schönes Chapter x3
Von:  Corocoro
2013-05-21T14:01:10+00:00 21.05.2013 16:01
Oh mein Gott...
das letzte (7te zu dem Zeitpunkt) Kapitel
Antwort von:  Corocoro
21.05.2013 16:03
... verdammt außversehen auf Enter gekommen xD

... das letzte Kapitel hat mich echt zu Tränen gerührt, voll süß :D
Schöner Schreibstil und die Story ist auch nicht schlecht.
Bin schon gespannt wie es weiter geht!

LG Corocoro <3


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