Demütigung 2 von Tikila89 (Ich will sein Spielzeug sein.) ================================================================================ Kapitel 28: Mama verkauft mich ------------------------------ Kapitel 28 „Sag schon!“ Bei den Worten holt er wieder aus, schlägt mich mit dem Lineal genau aus die Seite meines Oberschenkels. Ich bin noch angezogen, aber schon feucht. Ich habe meine Hände über dem Kopf, ich soll meine Haare aus meinem Nacken halten. Aber es dient nur dazu, dass ich meine Hände nicht dazu benutze die Schläge abzuwehren. Ich darf mich nicht bewegen, ziehe aber leise die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, als er mich trifft. Es ist später Nachmittag, ich habe ihm noch nicht gesagt, dass Sanji heute mit mir raus gehen will, aber das ist nicht der Grund, wieso er mich schlägt. „Zorro.“, stoße ich hervor und wage es nicht ihn anzusehen. „Ich hab dich nicht nach einem gefragt. Mit wem noch?“ Ruffy hält das Lineal in beiden Händen, steht direkt vor mir und ich bin hypnotisiert von der seiner unbewussten Umklammerung des Lineals. Er hält es sehr fest umklammert, aber ich kann sehen, dass er das nicht bewusst macht. Ich liebe diese unbewussten Bewegungen seines Körpers. Genau wie er seine Füße unbewusst bewegt, wenn er sich auf etwas konzentriert. Ich muss mich dann immer zurückhalten nicht vor ihm auf die Knie zu gehen und seine Zehen zu küssen um ihn so auf diese Bewegung aufmerksam zu machen. So wie ich jetzt am liebsten seine Finger in den Mund nehmen würde. Er wäre bestimmt ganz verwirrt, wüsste nicht, wieso ich das mache und würde seinen Schwanz in seiner Hose zucken spüren, weil ich ihn damit überrasche. Wieder schlägt er zu und reißt mich aus meinen Gedanken. „Sato und-„ Ich breche ab. Ich weiß, dass er gerade nicht gut auf ihn zu sprechen ist. „Und, wer?“, fragt er nach und ich weiß, dass ich es ihm sagen muss. Wenn er es nicht schon weiß. „San-Sanji.“ „San-Sanji? Bist du sicher?“, grinst er mich an und äfft mich spöttisch nach. Als ich das von ihm höre, wie er sich über mich lustig macht, beiße ich auf meine Unterlippe. Ich weiß, dass ich rot werde, kann das aber leider nicht verhindern. „Und wen soll ich mir jetzt für dich aussuchen?“, fragt er mich leise und ich schließe einen Moment die Augen. Er will sich wirklich einen für mich aussuchen? Einen von denen, die mich ficken dürfen. Wo ich nicht nein sagen würde. Soll ich ihm auch noch sagen, mit wem ich am liebsten was hätte? Er wird sich Sato aussuchen. Da kann er auch zusehen. Bei Sanji oder Zorro wird das etwas schwieriger. „Nein, ich glaub, wir machen das etwas anders.“ Er legt das Lineal zwischen meine Beine auf die Oberschenkel und ich schnappe nach Luft, als ich es spüre. Erst jetzt öffne ich wieder die Augen und schaue an mir herunter. „Ich such mir keinen aus, ich lass sie selbst entscheiden.“ Was? Wie soll das gehen? Wird er ihnen sagen, dass einer von ihnen mit mir schlafen darf? Und dann wird Streichhölzer gezogen, oder was? Obwohl, die vergleichen bestimmt etwas anderes als die Länge ihrer Streichhölzer. Ruhig, Schieda, jetzt nur nicht nervös werden. „Du sagst nicht, dass du es darfst. Die wissen ja, dass du mit mir zusammen bist. Wer sich als nächstes an dich ran macht, bei dem sagst du nicht nein, hast du gehört? Ich will, dass du alles machst, was der von dir verlangt. Und merk dir gut, was du machst. Ich will alles wissen, hast du kapiert?“ Ich nicke sofort, beobachte das Lineal zwischen meinen Beinen und zucke schon zusammen, als ich nur sehe, dass es nach Oben schnellt und mit einem kurzen Schlag meinen Kitzler unter der Jeans trifft. Ich presse reflexartig die Beine zusammen, versuche mich aber nicht zu heftig zu bewegen, auch wenn es echt wehgetan hat. „Ich hör dich nicht.“, stellt Ruffy leise Fest und presst das Lineal weiter gegen meinen Kitzler. „Ja, Käpten.“, keuche ich auf und halte die Augen vor Schmerz zugepresst. Erst jetzt nimmt er das Lineal von meiner Jeans und nimmt es wieder in beide Hände. Ich atme einmal tief durch, entspanne mich langsam, da der Schmerz verschwindet, aber das Gefühl von meinem Puls in meinem Kitzler bleibt. Plötzlich spüre ich Ruffy nah vor mir, seine Hände auf meiner Seite und in meinem Nacken. Ich versuche mich nicht zu bewegen, doch als er mit den Händen über meine Haut, unter mein Shirt gleitet, er mich zu sich zieht, fällt es mir schwer, mich weiter in dieser Position halten. Er vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren, atmet tief ein und presst mich an sich. Bei dem Gefühl bekomme ich eine Gänsehaut. Ich würde ihn so gerne in die Arme schließen, aber das darf ich nicht. Oh, Ruffy. Wie lange hast du mich nicht mehr so gehalten? Ich vermiss dich wirklich. „Ich würde am liebsten zusehen.“, flüstert er leise und ich kann nicht unterdrücken selbst vorsichtig seinen Geruch einzuatmen. Oh, wie lange ist es jetzt her, dass ich dich so nah bei mir hatte? Ich weiß es nicht, es war viel zu lange. Bitte, geh nicht weg von mir. Bleib immer bei mir. „Sag Sato nicht, dass ich das gemacht habe, okay?“ Er muss gar nicht sagen, was er meint, ich weiß es sofort. Mich zu umarmen, nah bei mir zu sein, ohne mich zu schlagen. Das ist etwas, was Sato ihm für die Zeit des Unterrichts verboten hat. Er dürfte jetzt nicht einmal mit mir alleine sein, aber ich werde nichts verraten. Wie könnte ich, wenn ich es selbst so sehr genieße? „Ich schweige, Käpten.“, flüstere ich leise und spüre, wie er vorsichtig nickt. Jetzt kann ich es ihm sagen. Jetzt würde es passen. Einfach leise sagen, was ich fühle. Aber will er das überhaupt hören? Nein, verschreck ihn nicht. Er weiß es bestimmt auch so. Wieder atmet er leise, tief ein, löst sich dann aber von mir und ich spüre erst jetzt, dass ich mich gegen ihn gelehnt habe um noch näher bei ihm sein zu können. Ruffy weicht zwei Schritte zurück, zieht sich das Lineal aus der Gesäßtasche und mustert mich einen Moment. „Okay.“, sagt er leise, aber ich weiß, dass er mit der Äußerung nur einen klaren Kopf bekommen will. Ich halte den Blick weiter gesenkt, muss mir aber ein Lächeln verkneifen, als er an mit vorbei auf die Tür zugeht. Noch einmal schlägt er während des Gehens mit dem Lineal auf meinen Hintern, bringt mich zum Keuchen, aber nicht zum Stolpern. „Du kannst dich wieder bewegen.“, sagt er leise, und ich höre ihn an der Tür. „Danke, Käpten.“, gebe ich leise zurück und ich weiß, dass er hören kann, dass ich lächle. Auch er lächelt auf, noch bevor er die Tür öffnet und aus meinem Zimmer verschwindet. Erst, als ich höre, wie er die Tür schließt, lasse ich meine Haare fallen, nehme meine Arme herunter und blicke ihm nach gegen die geschlossene Tür. Er will alles wissen, und ich soll nicht nein sagen. Ich soll alles machen, was sie von mir verlangen. Das wird interessant. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es Sanji sein wird. Ich schreibe, bis es dunkel wird. Versuche es jedenfalls. All meine Gedanken sind bei Naoki. Ich kann mich nicht konzentrieren, muss mit ihm reden und zwinge mich dazu, nicht aus meinem Zimmer zu gehen. Sanji hat mir vor dem Abendessen gesagt, dass es Essen gibt, ich aber doch lieber noch nichts essen sollte. Immerhin gehen wir gleich noch einmal zu zweit etwas essen. Aber das würde Ruffy auffallen, also aß ich wenigstens etwas. Ich habe zwar noch Hunger, aber das will ich ja auch noch haben. Ich ziehe mich sofort nach dem Abendessen um, diesmal ein kürzeres, enges, schwarzes Kleid. Es darf mich nicht stören, wenn ich mich bewege. Es hat halblange Ärmel, einen tiefen Ausschnitt und kleine, silberne Steinchen wie einer Flamme vom kompletten Rock über meine linke Seite bis über den Ärmel. Ich habe es mir gekauft, weil ich daran ans Tanzen gedacht habe, aber es wirklich tragen konnte ich nicht. Dazu noch das dünne Armkettchen, was mir Sanji geschenkt hat, smokey eyes, make up und fertig. Ich ziehe mir noch einen Mantel über, weil ich diesmal das Wetter nicht unterschätzen möchte. Außerdem will ich nicht, dass Sanji mein Kleid sieht, bevor wir ankommen. Er holt mich auf die Minute um neun Uhr ab. Schon als er mich sieht, obwohl er ja nur meinen Mantel sehen kann, fängt er an mich zu loben. Ich schüttle nur lächelnd den Kopf über ihn. Was will er sagen, wenn ich mich gleich ausziehe? Sanji führt mich diesmal nicht ganz so weit vom Hafen weg. Es ist ein großes Restaurant, viele Tische, laute Musik und in der Mitte des Raums, oder lieber der Halle, eine große, glatte Tanzfläche. Ich sehe sofort an der Position der Tische und der Tanzfläche, dass hier auf mal ein oder zwei Wettbewerbe stattfinden. Bei Wettbewerben mache ich schon lange nicht mehr mit, auch wenn ich mich heimlich mit den anderen Tänzerinnen messe. Aber das muss ja keiner wissen. Ich lasse den Blick schweifen und werde von Sanji an einen kleinen, runden Tisch geführt, der eigentlich für vier Personen reichen könnte. Es tanzt gerade ein Pärchen auf der großen Fläche. Tango. Was sonst? Sie trägt ein halblanges, rotes Kleid, was sich bei jeder Drehung straff um ihren Körper zieht während der Tänzer sie führt, sein Blick klebt an ihren Lippen und sie hält sich immer wieder bei ihm fest, lässt sich von ihm fangen und man sieht sofort, dass sie das nicht zum ersten Mal zusammen machen. Die Atmosphäre ist hinreißend. Es ist warm, es wird getanzt, es wird gelacht, es wird gegessen und sich auch an einem Tisch gestritten. Doch ein Streit scheint hier nicht zu stören, im Gegenteil. Es passt hier rein. Feuer. Mein Puls geht schnell und ich spüre das Kribbeln in meinem Bauch, weil ich nervös werde vor all diesen Menschen tanzen zu sollen. Als Sanji mir den Mantel abnimmt, findet er keine Worte. Ich setze mich daher schnell an meinen Platz, ziehe den Stuhl selbst nah an den Tisch und würde mich am liebsten halb unter ihm verstecken. Ich weiß, dass ich rot werde, und das nur, weil er mich ansieht wie ein Weihnachtgeschenk. „Wenn ich gewusst hätte, dass du so etwas im Schrank hast, dann hätte ich dich schon viel eher hier her eingeladen. Du bist Wunderschön, Prinzessin.“ Auf seine Worte muss ich lächeln, weiche seinem Blick aber nach unten aus und nicke sachte. Ich weiß, dass ich gut aussehe. Aber ihm muss ja nicht gleich einer dabei ab gehen. „Wie lange hast du nicht mehr getanzt?“ „Ein paar M-m-monate.“ „Dann hast du das wirklich oft gemacht?“ „Nicht, nachdem ich aus dem Verein geflogen bin.“ „Wieso bist du aus dem Verein geflogen?“ „Dominik hat meinen Tanzpartner verprügelt.“ „Oh.“ Ich nicke sachte und seufze bei der Erinnerung leise. Er war wirklich eifersüchtig. Aber das kann man bei dieser Art von Tanz auch werden. Damals war er aber noch relativ normal. „Ich finde das ziemlich beschränkt.“, unterbricht Sanji meine Gedanken, „Wenn man eine Frau liebt, dann sollte man doch dafür sorgen, dass sie Glücklich ist und sie nicht dazu bringen etwas aufzugeben, was sie so sehr liebt.“ „Genau.“, sage ich leise und blicke bei den Worten zu ihm auf. Er realisiert erst nach Sekunden, dass ich diese Worte auf ihn beziehe. Als er es begreift, weicht er seufzend meinem Blick zur Seite aus, sieht sich das Tanzpaar an und auch ich folge seinem Blick. Es ist der Kellner, der unser Schweigen unterbricht. Und wieder überlasse ich Sanji die Bestellung. Ich kann bei der lauten Umgebung aber gar nicht verstehen, was er bestellt, lächle einfach nur höflich und warte darauf, dass der Kellner geht. Dann erlischt die Musik, es wird applaudiert und die Tänzerin hängt ihrem Partner in den Armen. Ich sehe zu, wie sie strahlt, sich dann von ihm löst, sich kurz vor der Menge bedankend, glücklich Lächelnd verbeugt und mit ihrem Partner von der Fläche verschwindet. Jetzt, wo die Musik erloschen ist, kommt es mir gar nicht mehr so laut vor. „Das können wir doch besser, oder?“ Sanji lehnt sich zu mir herüber, reißt mich aus meinen Gedanken und ich blicke zu ihm herüber. Ich lächle nervös, weiß aber nicht, ob ich jetzt schon so weit bin. Wir sind doch gerade erst angekommen. Doch Sanji zögert nicht, erhebt sich und hält mir eine Hand hin, hält die andere hinter seinem Rücken und sieht mich lächelnd an. Ich zögere einen Moment, seufze dann selbst über mich, nicke und greife seine Hand. „Welchen Tanz?“, frage ich leise, als Sanji mich an den Tischen vorbei auf die Tanzfläche führt. „Kommt drauf an, was sie spielen.“, gibt er knapp zurück und will mich in etwas Entfernung von sich auf der Tanzfläche stellen, doch als ich ihn ein paar Meter vor ihm sehe, schüttle ich sachte den Kopf. Nein, mit der klassischen Eröffnung sind wir auch nicht besser als die, die gerade hier waren. Also gehe ich auf Sanji zu, der mich einen Moment verwirrt ansieht, doch ich verschwinde hinter seinem Rücken, stelle mich hinter ihm und kann so noch einmal die Augen schließen, ohne dass man mein Gesicht sehen kann. Ich muss aufpassen, dass mein Gesicht nicht sein Hemd berührt, ich will ja nicht, dass das Puder abfärbt. Noch bevor die Musik anfängt, realisiere ich, dass alles still ist. Okay, jetzt bin ich nervös. Ganz ruhig. Es ist einfach gar keiner da. Alle sind weg. Keiner sieht mich. Das was ich jetzt mache, das mach ich nur für mich. Und ein bisschen auch für Sanji. (http://www.youtube.com/watch?v=NUy9MXzUrVo) Als die Musik beginnt, fange ich noch nicht an. Nicht sofort. Ganz langsam gleitet meine Hand über seine Seite nach vorn, bis ich seine Hand auf meiner Spüre. Jetzt kann ich es spüren. Das warme Kribbeln, die Nervosität und den Rhythmus, der jede meiner Bewegung steuert. Als wir beginnen zu tanzen spüre ich seinen Atem oft auf meinen Lippen. Ich halte ihn nah bei mir, lasse mich von ihm führen, mich von ihm wegdrücken, mich zu sich ziehen und auch ich weiche vor ihm zurück, dränge ihn zurück, weiche seinen Blicken aber nicht aus. Es gehört dazu. Jeder Blick, jede Bewegung, jeder kleine Abstand unserer Lippen ist gewollt. Wir küssen uns nicht, auch wenn ich mich manchmal selbst zurückhalten muss. Es fühlt sich so gut an, mit ihm zu tanzen. Ich hatte es ganz vergessen. Wir fangen ruhig an, werden immer schneller, immer intensiver, bremsen dann unsere Bewegungen plötzlich aus um uns dann wieder steigern zu können. Unsere Tanzschritte werden immer komplizierter. Ich spüre seine Beine zwischen meinen, doch wir sind beide zu sicher, als dass wir eine Bewegung des anderen nicht kennen würden. Ich verliere den Boden unter den Füßen, als er mich hebt, mich führt, mich auf der Tanzfläche verführen könnte und ich selbst spüre wie auch er es genießt sich so mit mir zu bewegen. Mich so berühren zu dürfen und wie er sich zurück hält seine Lippen auf meine Haut zu legen. Am Ende des Liedes liege ich in seinen Armen, die Augen geschlossen und schnell atmend. Ich kann noch spüren, wie alles kribbelt, als er mich zurück in seine Arme zieht. Doch jetzt, wo die Musik vorbei ist, halte ich seinem Blick nicht mehr stand, weiche ihm nach Unten aus und realisiere die Stille um uns. Als ich mich von ihm wegdrehe, kann ich nicht aufhören zu lächeln. Er hält mit einer Hand meine Hand, mit der anderen meine Seite und wir beide können ein kurzes Lachen nicht unterdrücken, als der Applaus nun uns gilt. Ich will mich am liebsten hinter meinen Haaren verstecken, lasse mich von Sanji von der Tanzfläche führen und bin froh, dass er mich festhält, denn mir ist durch das Tanzen schwindlig geworden. Ich bin eben doch etwas aus der Übung. Als wir an unserem Tisch ankommen, wartet bereits das Essen auf uns. Ein großer Teller Austern auf Eis. Dazu ein Weißwein. „Wo hast du das gelernt? Das hab ich dir gar nicht zugetraut?“, Sanji strahlt glücklich, als er sich vor mir auf seinen Stuhl sinken lässt. Doch ich komme nicht dazu, ihm zu antworten. „Von mir, natürlich.“ Mein Blick weiter sich, als ich die Stimme höre. Ich drehe mich sofort nach ihr um und sehe Sato auf uns zukommen, der uns glücklich anlächelt. Er zieht sich ganz selbstverständlich einen Stuhl an den Tisch und setzt sich zu uns. „Wie lange seid ihr schon hier? Ich hab schon gewartet.“, sagt er dann und wendet sich an Sanji. Die haben sich abgesprochen? Ist Ruffy auch hier irgendwo? Noch bevor ich Sanji einen wütenden Blick zuwerfen kann schaue ich mich lieber nach hinten um, um zu sehen, ob Ruffy irgendwo zu sehen ist. Wo ist sein Strohhut? „Wir hatten keine Uhrzeit ausgemacht. Ich hab ihr auch nichts verraten.“ „Dann hättest du sie wahrscheinlich gar nicht hier her bekommen.“, grinst Sato zu Sanji und ich blinzle verwirrt zu den beiden auf. Sanji sieht mich entschuldigend, lächelnd an, während Sato sich in seinem Stuhl zurücklehnt und sich wie selbstverständlich eine Auster von dem Teller nimmt. „Was soll das? Sanji?“, frage ich irgendwann vorsichtig, doch Sato fängt die Frage ab. „Es hat dir doch Spaß gemacht, oder? Probiere mal die Austern, die sind echt gut.“, will er mich ablenken, doch ich schüttle nur verständnislos den Kopf. Jetzt werde ich wirklich nervös. Was hat Sato sich schon wieder ausgedacht? Und was lässt Sanji mit sich absprechen? Das ist nicht schon wieder so ein krankes Rollenspiel für Sato, oder? Das würde Sanji nie mitmachen. Niemals. „Könnt ihr m-m-mir mal sagen, wa-was ihr-„ „Reg dich nicht so auf. Ganz ruhig.“, unterbricht mich Sato lächelnd und hält mir eine Auster hin. Ich bin so verwirrt und überfordert, dass ich sie annehme, aber nicht sofort essen kann. „Wir haben in den letzten Tagen ganz schon was auf die Beine stellen müssen. Und dass du nichts raus bekommst, das war auch nicht so einfach. Naja, was heißt, es war nicht einfach? Die letzten Tage waren einfacher, da hast du ja eh nur bei Naoki im Zimmer gehangen.“ „Wo-wovon sprichst d-„ „Jetzt wird mal nicht ungeduldig. Iss schön deinen Teller leer. Ich würde auch zu gerne noch einmal mit dir tanzen. Aber nur, wenn du noch kannst, okay?“ Mit mir tanzen? Was soll das alles? Das ergibt doch gar keinen Sinn. Ich esse erst einmal die Auster in meiner Hand um einen klaren Kopf zu bekommen, nehme dann aber lieber mein Weinglas in die Hand, weil ich mich jetzt erst einmal beruhigen muss. Mit all dem habe ich nicht gerechnet. Irgendwas haben die beiden noch vor. „Du bist aufgeregt.“, stellt Sato irgendwann fest und ich sehe ihn nur kurz an, als sei das nicht schon offensichtlich. Er lächelt sofort auf und nickt. Er schaut auf seine Uhr, ehe er sich wieder an mich wendet. „Dann hast du noch Energie. Einen Tanz? Dann gibt’s ne Überraschung, okay?“ Eine Überraschung? Von ihm? „Eine gute oder schlechte?“, flüstere ich leise, aber ich bin nicht sicher, ob er es nicht gehört hat oder die Frage gekonnt ignoriert. Als ich sehe, wie er sich erhebt, trinke ich noch einen großen Schluck Wein, ehe ich seine Hand greife, vorher allerdings noch einen Blick zu Sanji werfe, der mir lächelnd und nickend hinterhersieht. Wir warten am Rand der Tanzfläche darauf, dass das Lied beendet wird. Sato hält dauerhaft meine Hand und ich kann nicht unterdrücken noch einmal nach einem Strohhut in der Menge zu suchen. „Ist Ruffy hier?“, frage ich dann leise, worauf Sato nur den Kopf schüttelt und mich ansieht, als hätte ich sie nicht mehr alle. „Er? Hier? Nein, nicht wenn ich mit dir tanzen will. Ich kenne ihn zwar noch nicht lange, aber ich traue ihm zu, dass er dich dafür bestrafen würde. Glaubst du nicht auch?“ Bei seinen Worten muss ich nicken. Ja, sehr wahrscheinlich sogar. Oder er würde mich von der Tanzfläche zerren. Vielleicht würde er den Unterricht abbrechen. Wer weiß? Ich atme tief durch, als das Pärchen auf der Tanzfläche Applaus empfängt, gehe dann mit Sato auf die Tanzfläche, gehe aber weiter als er und stelle mich ihm gegenüber. Mit ihm habe ich schon länger nicht getanzt. (http://www.youtube.com/watch?v=GSsfP8nRvYg) Mit ihm zu tanzen strengt mich mehr an, als ich gedacht habe. Es ist diesmal viel mehr ein Kampf als es mit Sanji der Fall war. Doch als ich schließlich am Ende des Liedes in seinen Armen liege, muss ich wieder Lächeln. Er verbeugt sich ganz offensichtlich noch auf der Tanzfläche vor mir um sich bei mir für den Tanz zu bedanken, ehe wir uns wieder an unseren Tisch setzen. Sanji wartet schon auf uns, kann den Blick aber nicht von mir abwenden. „Wenn man zusieht ist es fast genauso schön.“, flüstert er mir lächelnd zu, worauf ich ein kichern unterdrücken muss, Sato hingegen nickt sofort stark und gibt ihm recht. „Und ob. Sonst würde ja auch keiner zugucken.“ Wenn Sanji wüsste, worüber wir zwei nachdenken, dann würde er bestimmt rot werden. Wieder sieht Sato auf seine Uhr, blickt sich dann aber im Raum um, aber ich bin so geschafft von dem vielen Tanzen, dass ich erst einmal mein Weinglas leere, mir danach eine kalte Auster schnappe. Die kühlt wirklich ab. Und Sato hat Recht, die schmecken wirklich gut. „Entschuldige, Dass ich dir nicht gesagt habe, dass wir nicht alleine gehen. Aber ich wusste nicht, wie ich dir das erklären soll.“, sagt Sanji irgendwann, und lehnt sich zu mir herüber. Ich winke nur lächelnd ab, obwohl es mich immer noch wundert. „Ich verstehe das bis jetzt noch nicht, um ehrlich zu sein.“, lächle ich und zucke mit den Achseln. „Aber bis jetzt hat es Spaß gemacht. Es ist nicht so, dass es mich stört, wenn man zu dritt ist.“, als ich das sage, kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen, weiß aber, dass Sanji zwar die Andeutung versteht, es mir aber nie zutrauen würde. „Wessen Idee war das? Deine oder seine?“ „Eigentlich sind wir beide darauf gekommen. Wir haben uns aber darauf geeinigt, dass ich dich einlade. Wenn er es getan hätte, dann-„ „Ah, ich sehe sie. Wartet kurz auf mich, ich bin sofort wieder da.“, unterbricht Sato Sanji dann scheinbar beiläufig und erhebt sich vom Tisch. Ich blicke ihm kurz lächelnd nach und atme innerlich erleichtert auf, als Sanji mein Weinglas wieder auffüllt. Dann bleibe ich doch nicht mit zwei Kerlen die ganze Nacht alleine. „Ein Doppeldate?“, frage ich Sanji leise und lehne mich lächelnd zu ihm herüber. Der schüttelt aber nur kurz den Kopf auf meine Frage. Ihm scheint keine richtige Antwort darauf einzufallen. Was ist denn los? Plötzlich wieder so ernst? „Oh mein Gott, Schieda! Du bist es wirklich! Schnecke, wie geht es dir?“ Als ich die Stimme hinter mir höre, weitet sich mein Blick. Ich glaube, mein Herz setzt aus und ich spüre, wie mir mit einem Mal schwindlig wird. Das glaub ich nicht. Ich drehe mich reflexartig zu der Stimme um und sehe sie schon auf mich zukommen um mich in den Arm zu nehmen. „M-mama.“ Sie trägt ein enges, grünes Kleid mit weitem, langem Rock. Ihre blonden Haare sind Lang und fallen bleischwer über ihren Rücken und Schultern. Sie drückt mich strahlend an sich und ich starre sie fassungslos an. „Schnecke, wie geht es dir? Du hast dich so lange nicht gemeldet. Ich hätte dich ja gesucht, aber ich wusste wirklich nicht, wo ich hätte anfangen sollen. Und du kennst das ja, ich dachte, wenn ich nichts von dir höre, dann geht es dir gut. Das sagt man doch, oder?“ Sie setzt sich auf den Stuhl neben mir, vor mir sitzt Sanji und Sato setzt sich zurück auf seinen Platz auf meiner anderen Seite, Mama gegenüber. Ich glaube, mir wird schlecht. Das kann unmöglich echt sein. „Ihr zwei hübschen habt mir wirklich einen riesen Gefallen getan. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was ich mir für Sorgen um meine kleine Schnecke gemacht habe. Ich hab wirklich fast jeden Tag an die kurze gedacht. Ich habe sogar schon geglaubt, ihr Foto in der Zeitung gesehen zu haben.“, sie richtet sich sofort an Sanji und Sato, lächelt glücklich und die beiden natürlich genauso freundlich zurück. Ich würde am liebsten weglaufen, aber wenn ich jetzt aufstehe, dann kippe ich um. Mein Herz rast und ich blicke vor mir auf meinen Teller und die leeren Austern darauf. Das kann unmöglich die ihr ernst sein. Das passiert doch nicht im ernst, oder? „Das versteht sich doch von selbst, Frau Valentine, wie könnten wir-„ „Bitte, nennt mich Tilli. Wenn ihr mich mit Frau Valentine ansprecht komme ich mir so alt vor.“, unterbricht sie Sato sofort und nimmt ihr Weinglas in die Hand. „Ich bitte sie, man könnte glatt denken, ihr beide seid Geschwister.“, mischt sich jetzt Sanji ein und lächelt höflich, worauf Mama nur kurz verlegen abwinkt. „Ach, Schnecke, “, richtet sich meine Mutter wieder an mich, „du musst mir unbedingt erzählen was du alles erlebt hast. Isst du genug? Dein Kleid sieht so kalt aus, bist du sicher, dass es für diese Insel reicht?“ Sie tut doch nur so, als würde sie sich sorgen um mich machen. Aber ich kann spüren, dass Sanji und Sato mich ansehen, daher nicke ich nur kurz sachte. „I-ich hab noch n-nen Mantel.“, flüstere ich leise, sehe dabei aber nicht auf. „Was? Ach, Schnecke, du musst etwas lauter reden. So versteht dich doch keiner.“ Das ist nicht ihr ernst, oder? Kaum sieht sie mich wieder, nörgelt sie schon wieder an mir herum. Als sie das sagt, muss ich einfach aufsehen. Aber nicht zu ihr, sondern zu Sanji, dann zu Sato. Sie merken es gar nicht. Bin ich so empfindlich? Hat man mich wirklich nicht gehört? „Ich ha-hab gesagt, i-ich hab noch nen Man-Mantel.“, wiederhole ich dann etwas lauter und sehe, wie Mama neben mir nickt, als ich ihr antworte. „Das ist schön. Ich will nicht, dass du dich erkältest. Auf dieser Insel regnet es scheinbar ununterbrochen. Wenn wenigstens die Sonne etwas scheinen würde, aber nein.“ „Sonne.“, wiederhole ich leise ihre Worte und atme innerlich tief durch, lege die Hände auf meinen Schoß und verkralle mich in meinem Kleid. Nein, das funktioniert hier nicht. Ich spüre zwar, wie Sato mich mustert, aber er weiß nicht, womit er aufhören könnte. Nein, er kann jetzt auch nichts mehr besser machen. „Wo wohnst du eigentlich?“ Mama trinkt einen Schluck aus ihrem Weinglas und sieht mich an, während sie auf eine Antwort von mir wartet. Ich zögere lange. Ich will ihr gar nichts sagen. Sie gehört nicht mehr zu meinem Leben. Und das habe ich mir mit Absicht so überlegt. „I-ich-„fange ich dann leise an, doch Sanji übernimmt für mich, als er spürt, wie schwer es mir fällt. „Sie wohnt bei uns. Also, auf einem Schiff. Wir liegen gerade im Hafen an.“ „Bei euch auf einem Schiff? Ist das dein ernst? Oh, Schnecke, du teilst dir aber nicht das Zimmer, oder? Sag mir, dass du dein eigenes Zimmer hast.“ Was soll das hier werden? So tun als wäre sie eine gute Mutter? „Nein, sie hat ihr eigenes Zimmer. Es liegt meinem Gegenüber, also habe ich immer ein Auge auf ihre Tochter.“, antwortet Sanji ihr wieder und ich nicke nur leicht, um ihn zu bestätigen. „Hör sich das einer an. Da bin ich aber beruhigt, dass du auf meine kleine Schnecke aufpasst. Sie liest bestimmt immer noch den ganzen Tag, habe ich recht?“ Sieht aus, als hätte sie aufgegeben, mir Fragen zu stellen, wendet sich dafür jetzt dauerhaft an Sanji. Er nickt auf die Frage und sieht zu mir herüber. Ich fühle mich echt am falschen Platz. „Doch, das kann man sagen. Lesen tut sie viel. Sie hat sogar-„ Hier bricht Sanji seinen Satz ab, weil ihm eingefallen ist, was das für ein Buch ist, was ich geschrieben habe. Das erwähnt er dann doch lieber nicht vor meiner Mama. „Sie hat sogar, was?“, will Mama jetzt von Sato wissen, der nur lächelnd abwinkt. „Ach, es geht nur darum, dass sie gerne mal ein Buch schreiben würde. Mehr nicht.“ „Ein Buch schreiben? Schnecke, ist das wahr?“ Ich nicke sachte als Antwort, will aber immer noch nicht aufsehen. Ich wünschte, Sato hätte nichts verraten, denn jetzt wendet sich meine Mutter wieder an mich. „Und du glaubst, du bekommst das hin? Ich meine, du bekommst ja nicht einmal einen anständigen Satz über die Lippen. Da willst du ein Buch schreiben?“ Ich halte einen Moment die Luft in meiner Lunge, nicke dann aber doch sachte auf ihre Frage. „D-das ist was an-anderes.“ „Ach Schnecke, jetzt schmoll nicht. Du weißt, ich mein es nur gut mit dir. Vielleicht gewöhnst du dir das schreckliche Stottern ja irgendwann mal wirklich wieder ab, wer weiß? Ich glaube, du musst das nur richtig trainieren. Du weißt doch, deine Zunge ist ein Muskel. Wenn du ihn besser kontrollieren kannst, dann stotterst du auch bestimmt nicht mehr. Machst du noch, was ich dir vorgeschlagen hatte?“ Darauf schüttle ich den Kopf. Es geht nicht nur um meine Zunge. Meine gesamte Lunge streikt, wenn ich stottere. Sie versteht das nicht. „Und da wunderst du dich noch, dass es nicht besser wird?“, sie schüttelt verständnislos den Kopf über mich und wendet sich dann wieder an Sanji und Sato. „Ich hab ihr gesagt, sie soll Kieselsteine unter die Zunge nehmen und dann Zungenbrecher üben. Das trainiert. Mir hat mal jemand gesagt, dass man dadurch das Stottern wieder los wird. Aber seit doch mal ehrlich, wenn sie so stottert, das macht sie nicht gerade selbstbewusst, oder?“ „Ich bin nicht sicher, ob-„, antwortet Sato dann etwas von der Frage überrascht, wird aber sofort wieder von Mama unterbrochen. „Nein, überhaupt nicht. Natürlich nicht, schau sie dir doch an. Sie ist komplett eingeschüchtert, und das nur, weil sie Angst hat, etwas zu sagen.“ Als sie das sagt treffen mich wieder alle Blicke und ich spüre, wie sich mein Hals dabei zuschnürt. Wenn ich jetzt nochmal stottere, dann zeigt es doch nur, dass sie Recht hat. Und ich weiß, dass ich stottern würde. Alleine die Angst davor, dass ich stottern würde, bringt mich zum Stottern. „Tu mir ein Gefallen, wie war dein Name noch gleich? Sanji? Und pass drauf auf, dass sie ihre Übungen macht. Immer zwei Stunden am Tag, ja?“ „Ich glaube nicht, dass das hilft.“, gibt Sanji dann kurz zurück, bleibt dabei aber überaus höflich. So wie Sanji es eben nur sein kann. Mein Blick fällt auf mein Weinglas, was ich sofort in die Hand nehme, einen großen Schluck trinke und das Glas dann in meiner Hand auf meinem Schoß behalte. Mir geht es langsam besser, auch wenn ich mich immer noch nicht wohl fühle. Der erste Schock ist aber weg. Ich bin ja auch nicht alleine. Sanji und Sato sind beide hier. Ich bin nicht alleine. Nichts Schlimmes wird passieren. „Ach, das hilft, glaub mal. Schnecke hat ja auch nicht immer gestottert. Ich glaube, das kommt daher, dass sie immer so viel liest. Deswegen redet sie auch so wenig. Als sie noch kleiner war, da war das alles noch anders. Sie hat so viel geredet, dass ich ihr selbst nicht einmal mehr zuhören wollte. Ich bin dagegen ein geschlossenes Buch, wenn ihr wisst, was ich meine. Aber als sie lesen gelernt hat, ich weiß nicht, da hat es irgendwann einfach angefangen.“ „Kann es nicht sein, dass ihr Stottern von irgendwas anderem kommt?“, will Sato jetzt wissen, der das Thema aber nicht offensichtlich anschneiden will. Mama schüttelt aber sofort den Kopf über seine Frage. Sie ist fest davon überzeugt, dass es so ist, wie sie sagt. „Blödsinn. Ich kenne doch meine kleine Schnecke.“ „Nenn m-mich nicht s-so, okay?“ „Wie? Hast du dich jetzt doch wieder dazu entschieden, an der Unterhaltung Teil zu nehmen? Wieso denn nicht, Schnecke? Das passt doch zu dir.“, wendet sich meine Mutter wieder an mich und trinkt einen Schluck Wein. Ich atme leise durch, nicke dann aber doch sachte, um nicht antworten zu müssen. „Moment, das versteh ich nicht. Wieso passt Schnecke zu ihr?“, will jetzt Sato wissen und ich kann spüren, wie er mit einem Bein meines sucht. Er will mich unterstützten, will es aber nicht so offensichtlich zeigen. Ich lehne mein Bein sofort an seins an. Ich muss jetzt einfach spüren, dass ich nicht alleine bin. „Ach, ich hab mir den Spitznamen für sie ausgedacht, als sie angefangen hat zu stottern. Sie redet eben genauso langsam wie eine Schnecke kriecht. Es passt zu ihr. Außerdem hört es sich doch niedlich an, oder?“ „Das ist aber schon etwas gemein, finden sie nicht?“, mischt sich jetzt auch Sanji ein und ich kann spüren, dass er mich ansieht. Mama schüttelt aber sofort verständnislos den Kopf. „Wenn sie endlich aufhört, nenn ich sie auch nicht mehr so. Es liegt an ihr.“, lächelt sie selbstsicher und zuckt mit den Achseln. „Aber ich muss schon zugeben, du siehst echt schön aus, Schnecke.“ Bei den Worten weitet sich mein Blick. Ich schaue sofort zu ihr auf, kann nicht glauben, was ich gerade gehört habe. „W-was?“ Mama lächelt mich an und nickt sachte, während sie mich ansieht. Ich kann ein Lächeln nicht unterdrücken, sehe zu Sanji und Sato, dann wieder zu Mama. Sie findet wirklich, dass ich gut aussehe? Sie meint das wirklich ernst? „Ja, wirklich. Deine Haare gefallen mir wirklich gut. Das war bestimmt nicht so günstig, oder?“ „W-was?“ „Na, die sind doch nicht echt. Wir wissen doch beide, dass du schon immer ein Problem mit deinen Haaren hattest. Wo hast du das machen lassen? Das fällt wirklich fast gar nicht auf. Nur die Spitzen sehen etwas unecht aus.“ „I-i-ich hab-„ „Und deine Fingernägel. Hast du dich auch endlich für Gelnägel entschieden? Ich finde Naturnägel zwar schöner, aber das ist ja Geschmackssache. Du musst aufpassen, dass du nicht zu künstlich aussiehst.“ „Ab-aber- i-ich-„ „Schnecke, ich hab dir schon ein paar tausend Mal gesagt, du musst dich nicht wundern, wenn dich keiner Anspricht, wenn er eine Stunde auf eine Antwort warten muss. Ich mein das doch nur gut mit dir. Wenn du nur einmal auf mich hören würdest, dann könntest du so schön aussehen. Hast du keine falschen Wimpern? Deine sieht man fast gar nicht.“ Ich bekomme keinen Ton mehr heraus, starre sie wortlos an und weiche ihrem Blick dann nach unten aus, schüttle sachte den Kopf. „Ich weiß was!“, Mama schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch und hebt dann den Finger, als hätte sie eine bahnbrechende Idee. „Du bist ja jetzt alt genug. Weißt du, ich kenne da einen super süßen Chirurgen, er kommt mich manchmal besuchen, den könnte ich doch mal fragen, ob er dir ein gutes Angebot machen kann. Deine Nase bekommt der bestimmt auch hin. Die hast du bestimmt von deinem Vater. Verlass dich einfach ganz auf mich, ich besorg dir schon einen Termin. Danach kannst du dich auch wieder raus trau-„ „Hast du eigentlich eine Macke?!“ Sato ist es, der sie unterbricht. Ich zucke augenblicklich zusammen, weil ich diesen Ton nur gegen mich kenne, doch als ich aufsehe, starrt er meine Mutter an. „Was bist du eigentlich für eine hinterfotzige Nutte, dass du deine einzige Tochter so runtermachen musst?! Hast du irgendwelche Komplexe oder wieso machst du sie so fertig?!“ Ich starre ihn fassungslos an, sehe dann, wie Sanji sich von seinem Platz erhebt und um den Tisch auf mich zukommt. Ich verstehe das alles nicht. Was ist denn plötzlich los? Meine Mutter hebt entschuldigend und lächelnd die Hände, das Weinglas in der Hand. „Ich weiß gar nicht, was du von mir willst. Was ist denn daran so schlimm dass eine Mutter ihrer Tochter sagt, wie sie sich verhalten und Schminken soll? Das ist doch ganz natürlich.“ „Ganz natürlich hau ich dir gleich eine in die Fresse! Wag es ja nicht dich noch einmal mit Ihr zu unterhalten. Ich sag dir mal was über deine kleine Tochter! Wenn du nicht so eine verwöhnte Hure wärst, die ihr Geld damit verdient, die Beine breit zu machen und es nicht merkt, wenn die Wichser, denen du die Tür aufmachst, sich an deiner Tochter vergreifen, dann würde es ihr um einiges besser gehen!“ Sanji zieht meinen Stuhl zurück, aber ich starre nur Sato und Mama an, wundere mich aber nicht, dass er sie mit seinen Worten gar nicht erreicht. Sie schüttelt nur lächelnd den Kopf über seine Worte. Ich weiß, dass Sanji darauf wartet, dass ich aufstehe, aber ich kann nicht. Nicht jetzt. „Ich lass mir doch von einem verzogenen Kind nicht erklären, wie ich mit meiner Tochter umzugehen habe! Ich glaube, ich kenne sie gut genug, um zu wissen-„ „Ein Scheiß kennst du! Wenn du sie kennen würdest, dann wüsstest du, dass sie keinen beschissenen Chirurgen braucht! Dann wüsstest du, wieso sie stottert! Dann wüsstest du, wieso sie sich nicht bei dir gemeldet hat!“ Sanji greift meine Hand und reißt mich aus meiner Paralyse. Ich schaue zu ihm auf, kann nichts sagen, sehe ihm aber an, dass er kocht vor Wut. Nur nicht auf mich. Er zieht mich auf meine Beine und ich spüre, wie weich sich meine Knie anfühlen. Sofort wird mir wieder schwindlig, mein Blutdruck sinkt stark, doch Sanji legt eine Hand an meine Seite und hilft mir so vom Tisch zu verschwinden. „Sie ist meine Tochter! Ich weiß genau, was gut für sie ist! Und ich werde mir von einem dahergelaufenen-„ Mehr kann ich nicht erkennen, wir sind zu weit vom Tisch entfernt, als dass ich noch Worte erkennen könnte, doch die beiden schreien sich noch eine ganze Weile an, das kann ich hören. Ich zittere am ganzen Körper als Sanji mit mir vor der Tür stehen bleibt und mit mir auf Sato wartet. Als er das merkt, zieht er mich zu sich, presst mich an sich und atmet selbst einmal tief durch. Ich bin noch viel zu durcheinander, als dass ich etwas sagen könnte. „Das tut mir so Leid, Prinzessin. Das wusste ich nicht. Wir wollten nicht, dass das passiert. Ganz ehrlich. Wir haben gedacht-„ Er bricht den Satz ab, als sich die Tür neben uns öffnet. Doch nicht Sato, sondern Mama tritt aus der Tür. Sie bleibt vor ihr stehen, sieht sich um und hält ihre Handtasche mit beinen Händen fest. Dann trifft ihr Blick mich und sie kommt sofort auf mich zu. Ich weiche einen Schritt zurück, spüre, dass Sanji mich hinter sich schiebt und so ihre Sicht auf mich verhindert. „Geh mir aus dem Weg! Ich will mit meiner Tochter reden!“ „Was muss ich dir dafür bezahlen, dass du das nie wieder machst?“ „Was?“ „Ich meins ernst! Was willst du?!“ „Du kannst mir kein Geld für meine Tochter anbieten!“ „Für andere Dinge wirst du doch auch bezahlt! Also, was willst du, damit du sie in Ruhe lässt?!“ Sie Schweigt. Ich lehne mich gegen Sanji, spüre, wie ich zittere und schließe die Augen. Ich will hier weg. Ich will einfach nur noch hier weg. „Wie viel hast du dabei?“, fragt sie dann und ich ziehe die Luft scharf zwischen den Zähnen ein. Sie verkauft mich. Mama verkauft mich. Ich spüre, wie Sanji in seine Tasche greift, ihr dann wortlos diese Hand entgegenhält. Wie viel hat er dabei? Wie viel bin ich ihr wert? Sie zögert. Dann kann ich hören, wie sie die Scheine von Sanji entgegennimmt und ihre Handtasche öffnet. „Schnecke, tu mir einen Gefallen und pass auf dich auf, ja?“ „Hey!“, will Sanji sie unterbrechen, doch sie ignoriert ihn gekonnt. „Vergiss nicht, was ich dir beigebracht hab, ja? Und erzähl deinen Kindern von m-„ Plötzlich schlägt er zu. Sanji schlägt tatsächlich zu, zieht ihr seine Hand mit Schwung über die Wange und bringt sie zum Schweigen. Ich kann mich nicht bewegen, höre, wie sie Sanji schweigend gegenübersteht, dann wie ihre hohen Absätze auf dem nassen Boden sich von uns wegbewegen. Ich schlinge die Arme um Sanji, halte mich an ihm fest und spüre, wie ich zittere. Er legt eine Hand auf meine Hände auf seinem Bauch, dreht sich aber noch nicht zu mir um. Ich weiß, dass er ihr nachsieht. Er will nicht, dass ich auch nur noch einen Blick auf sie richte. Dann öffnet sich wieder die Tür, Sato hält meinen Mantel in der Hand und sieht sich um „Wo ist diese dreckige-„ „Sie ist weg.“, unterbricht Sanji ihn und dreht sich dann vorsichtig zu mir um. Sato legt mir sofort den Mantel um die Schultern, ich ziehe ihn mit meinen Händen vor mir zu und halte ihn fest. „Wie geht’s dir, Süße?“, fragt Sato mich dann und sucht von unten meinen Blick. Ich schüttle sofort sachte den Kopf, achte aber darauf mich nicht zu sehr zu bewegen. „I-i-ich-Ich will na-nach Hause.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)