Lust auf ein Spielchen? von NaschKatzi ================================================================================ Kapitel 5: ...Ich habe nie gesagt, dass ich einen Schlüssel habe... ------------------------------------------------------------------- „Na los, du Scheißding! Geh schon auf!!“ Wie von Sinnen zerrte Kagami an seinem Handgelenk, doch alles, was er damit erreichte, waren rote Striemen, die schon bald schmerzhaft zu brennen begannen. „Du Schwachkopf! Hör auf zu zappeln!“, motzte Aomine an seiner Seite. Genervt hielt er nach Takao Ausschau, konnte ihn aber nirgends entdecken. Der Scherzbold war wie vom Boden verschluckt! Aber früher oder später musste er wieder auftauen und dann würde er wünschen, nie geboren worden zu sein! Schnaubend wandte Aomine sich wieder Taiga zu, der immer noch erfolglos versuchte die Fesseln zu lösen. „Lass das! So wird das nichts!“ So ein Idiot! Zum Glück besaß er mehr Grips als dieser rothaarige Trottel. „Wir müssen gleichzeitig ziehen! Alles klar!?“, kommandierte er selbstsicher. Kagami runzelte argwöhnisch die Stirn. Ihm gefiel es überhaupt nicht, nach Aomines Pfeife zu tanzen. Aber er wollte keine Sekunde länger an diesen gefesselt sein, also kam er grummelnd der Aufforderung nach. „Na los! Zieh!“ Auf Kommando zogen die beiden jungen Männer was das Zeug hielt. Vor Anstrengung verfärbten sich ihre Gesichter puderrot. Doch trotz aller Bemühungen gaben die Handschellen nicht einen Millimeter nach. „Komm…schon…!“, stieß Kagami durch zusammengebissenen Zähnen hervor, verlor aber auf dem lockeren Erdboden das Gleichgewicht und purzelte zu Boden. „WOHA!“, schrie Aomine, als er unweigerlich mitgerissen wurde. Stöhnte richtete sich Kagami ein wenig auf. „Au Au…! Hä? Hey du! Geh…geh gefälligst runter von mir!“ Schockiert bemerkte er, dass Daiki quer über ihm lag. Das Gewicht des anderen nagelte ihn regelrecht am Boden fest. „Na los! Wird’s blad!“, fauchte der Rotschopf und zappelte ungeduldig mit den Füßen. Zum Glück sah ihn niemand in dieser peinlichen Situation. Auf ihrer Such nach Takao waren Aomine und er ein gutes Stück von den anderen entfernt in den Park hineingerannt. Es grenzte an ein Wunder, dass es noch nicht zu einem Blutbad gekommen war. „Schnauze!“ Benommen rappelte sich Aomine auf. „…Wir müssen gleichzeitig zieh…“, äffte Kagami Aomine flapsig nach. „Tzz, das ich nicht lache! Kannst du Genie nicht das Schloss knacken? Das müsste für einen wie dich ein Leichtes sein!“, stichelte er sauer und versetzte dem anderen Spieler einen Stoß, damit Aomine endlich von ihm runter kam. Und schneller als man „Winter Cup“ sagen konnte, war ein neuer Streit im vollen Gange. „Was sagst du da? Ich knack dir gleich was!“ Bevor Kagami sich´s versah, stürzte sich Aomine auf ihn. Ächzend wälzten sie sich auf dem Boden umher. Es dauerte nicht lange, da ihnen die Luft ausging. Keuchend ließen die Jungs voneinander ab, lagen hechelnd nebeneinander im Gras. „…Wenn…ich wieder…atmen…kann…mach ich dich fertig…“, japste der Rotschopf atemlos. Serins Ass fühlte sich wie gerädert. Das letzte Match war nicht so spurlos an ihm vorbei gegangen, wie gedacht. Erschöpft starrte er in den strahlend blauen Himmel. Die Farbe erinnerte ihn stark an Kuroko´s Haar. Kuroko, dieser kleine…Moment! Mit einem Rück setzte er sich auf. „Bin ich blöd!! Warum habe ich nicht gleich daran gedacht?!“, sagte er und hätte sich ohrfeigen können. Schnell sprang er auf. „Na los! Hoch mit dir!“ Ungeduldig rüttelte er an den Handschellen. „Au! Lass mich in Ruhe du Affe!“, protestierte Aomine, der sich nicht vom Fleck rührte. „Halt die Schnauze und steh auf!! Ich weiß wie wir die loswerden!“ Demonstrativ klapperte Kagami mit den Handschellen. Sein Leidensgenosse verstand nur Bahnhof. „Häh?“ Taiga wiederstand nur mühsam dem Drang, Aomine eins über den Schädel zu ziehen. „Du Holzkopf! Anstatt unsere Zeit zu vertrödeln, sollten wir uns den SCHLÜSSEL besorgen!!“ Das Wort „Schlüssel“ betonte er besonders stark. „Schlüssel? Wo willst du denn…Natürlich! Tetsu!!“ Endlich fiel bei dem Dunkelhaarigen der Groschen. Wie beschränkt war er eigentlich? Färbte Kagami´s Blödheit allmählich auf ihn ab?? Er musste so schnell wie nur irgend möglich von ihm weg!! Mit diesen Gedanken im Hinterkopf kam er auf die Füße. „Was stehst du hier noch so blöd rum? Wir müssen zu Tetsu!“, meinte er und zum ersten Mal waren Kagami Taiga und Aomine Daiki einer Meinung. ** Ich und meine große Klappe, dachte Takao und riskierte vorsichtig einen Blick nach unten. Unglücklicherweise machten seine Verfolger keine Anstalten zu verschwinden. Im Gegenteil! Bereits seit geschlagenen zehn Minuten führten die beiden ein regelrechtes Kaffeekränzchen. Wenn das so weiterging, würde er hier noch übernachten müssen. Der Gedanke war nicht sehr verlockend, denn der Baum, auf dem er sich in letzter Sekunde rettete, war nicht nur hoch, sondern auch ziemlich unbequem. Unruhig rutschte er auf seinem Platz umher. Zum Schrecken Takaos knarrte der Ast bedenklich, es segelten sogar einige Blätter zu Boden. Nicht gut! Ein Blick nach oben und man würde ihn entdecken. Aber zum Glück waren seine Teamkameraden viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Erleichtert holte er tief Luft. Wie lange er wohl noch warten musste? Was quatschten die denn nur?? Neugierig beute sich der vor, spitzte die Ohren, verstand aber nur Bruchstücke. „…geleichzeitig ziehen…“ Kurz darauf lagen Aomine und Kagami im Dreck. Oh la la! Der Anblick war Gold wert. Einfach zum Schießen! Takao fiel fast vom Baum. Nur mit großer Mühe konnte er das Gelächter, das ihm in der Kehle saß, unterdrücken. Oh Mann! Das ist ja die reinste Comedy-Show, schoss es ihm durch den Kopf, während er beobachtete, wie die Streitenden sich erneut zankten. Allmählich bekamen Taiga und Daiki immer mehr Ähnlichkeit mit einem aus dem Gefängnis entflohenen Knastbruder. Fehlte nur noch die gesteifte Kleidung inklusive Eisenkugel am Fuß. Die Vorstellung war urkomisch! „…Schlüssel…Tetsu…“, drang da Aomines Stimme an sein Ohr. Kurz darauf waren die Asse zwischen den Bäumen verschwunden. „Na endlich!“ Anscheinend gaben sie die Suche auf, um nun Kuroko heimzusuchen. Takaos Mitleid für den Blauhaarigen hielt sich in Grenzen. Lieber dieser als er. „Tja Jungs, ich bin eine Spur zu clever für euch!!“ Ein paar Herzschläge wartete er noch. Schließlich hatte er sich nicht umsonst den Hintern wundgesessen. Als er sicher war, dass die beiden Holzköpfe nicht mehr in der Nähe waren, machte er sich an den Abstieg. Beim Blick nach unten wurde ihm jedoch mulmig zumute. Der Baum kam ihm auf einmal viel höher vor. Plötzlich drehte sich alles um ihn herum. Ohne das Adrenalin im Blut fiel Takao wieder ein, dass er eigentlich kein Fan von großen Höhen war. Zitternd klammerte er sich an den breiten Baumstamm. Außerdem, was, wenn er falsch landete und sich etwas brach? Eine Verletzung konnte er sich nicht leisten! Midorima wäre fuchsteufelswild! Aber, das war die Lösung! „Genau! Shin-chan! Puh!! Zum Glück habe ich mein getreues Handy dabei!“ Froh einen Ausweg gefunden zu haben, kramte er das Telefon hervor. Sein Freund würde nicht sonderlich begeistert sein. Takao war es, als könne er den blöden Spruch, mit dem Shintarou ihn beglücken würde bereits hören. Aber damit konnte er leben, solange er nur von dem Baum herunter kam. Vergnügt schaltete er das Telefon ein. Das Foto der Aneinandergeketteten befand sich noch auf dem Display. Ein Bilderbuchschnapschuss. Seine missliche Sage für einen Moment vergessend, dachte Takao kurz darüber nach, das Basketballspielen aufzugeben und lieber Fotograf zu werden. Talent besaß er mehr als genug. Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen aus. Ein verdächtiges Rascheln über ihn lenkte seine Aufmerksamkeit von der möglichen Karriere ab. Ohne groß darüber nachzudenken ruckte sein Kopf in die Richtung des Geräusches. „Mhmm? Waahh!“, rief er überrascht aus, als etwas Rotbraunes aus dem Blätterdach sprang. Vor Schreck riss er die Hände hoch, das Handy glitt ihm aus der Hand. „Fuck! Nein!“ Mit Entsetzen verfolgte Takao das Telefon, welches im hohen Bogen in einem nahegelegenen Busch landete. Das Lachen verging ihm schlagartig, Fassungslosigkeit bemächtigte sich seiner. Mit offenem Mund glotzte der Point Guard auf die Stelle, wo das Gerät gelandet war. Wie sollte er nun zurück auf den sicheren Boden kommen? „Hallo? Aomine? Kagami? Äh…Jungs? Seid ihr noch da? Hallo!“ Doch niemand antwortete, die einzige Gesellschaft, die er hatte war das kleine Eichhörnchen, das vergnügte Kreise um ihn zog. ** „Kurokocchi! Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Die werden sich umbringen!“ Aufgeregt warf Kise die Arme hoch. Besorgt sah er in die Richtung, in der die Spieler des blauen Teams seit geraumer Zeit abgedampft waren. Der Blonde sprach damit die Worte aus, die allen Anwesenden durch den Kopf spukten. Wie kam der Phantom-Spieler nur auf diese durchgeknallte Idee? Handschellen? Welcher normale Mensch schleppte solche Dinger mit sich herum? „Also ich weiß nicht wie du…“ Bevor er jedoch weitere Bedenken äußern konnte, wurde er plötzlich rüde zur Seite gestoßen. „Kuroko-kun!! Was hast du gemacht?? Was soll das?? Wo zum Teufel sind die beiden hin??“ Breitbeinig baute sich Seirins Coach vor dem blauhaarigen Jungen auf. Kaum ließ man diese Dummköpfe eine Sekunde aus den Augen, gab es neuen Ärger! Riko hatte das Theater satt. Ein Sack Flöhe war weit leichter zu hüten. Kuroko sah gelassen zu Riko. „Kagami-kun und Aomine-kun? Nun, die beiden wollten sich unbedingt besser kennenlernen, um ihre Teamarbeit zu verbessern. Da habe ich den Ihnen ein wenig auf die Sprünge geholfen.“, erklärte er freundlich. Hundertprozentig stimmte das zwar nicht, aber wie hieß es so schön? Der Zweck heiligt die Mittel. Die Trainerin guckte das Phantom entgeistert an. Hatte sie irgendwas verpasst? Kamen gerade die Worte Aomine, Kagami und Teamarbeit in einem Satz vor? War das ein schlechter Witz? Im Geiste sah sie schon das Blut spritzten. „Kuroko-kun…!“ „Oh je! Tu was Hyuuga! Ich glaube sie explodiert gleich!!“, flüsterte Izuki ihrem Captain leise zu. Wenn er sich nicht täuschte war Riko kurz davor, Amok zu laufen. Und dann hätte die Seirin Basketballmannschaft zwei Mitglieder weniger. „Hä? Warum ich?“ Hilfesuchend sah Hyuuga zum Rest der Truppe. Synchron hoben alle abwehrend die Hände. „Kannst du vergessen…Ich hänge am Leben…Entschuldigung…Du bist der Captain…Nerv nicht…“, wurde ihm entgegen geschleudert. Es blieb ihm also nichts anderes übrig. Mutig legte er Riko eine Hand auf die Schulter. „Coach beruhig dich!“ Fing sich aber augenblicklich einen Todesblick ein und zuckte unwillkürlich zusammen. Manchmal war Aida Riko wirklich furchteinflößend. „Argh!! Schön, fein! Ich bin die Ruhe selbst!“, schnaubte sie dann zähneknirschend. „Sag mal Kuroko-kun, wo hast du die Dinger überhaupt her?“ Fragend sah sie Kuroko an. Neugierig schauten daraufhin alle zu dem Spieler. Der zeigte ungeniert auf Midorima. „Ich habe sie mir von Midorima-kun geliehen.“ Kurz, knapp, präzise. „Midorimacchi!? Seit wann stehst du denn auf Fesselspiele?“, gluckste Kise vergnügt. Der Angesprochene bedachte das Model mit einem wütenden Funkeln in den Augen, blieb aber äußerlich cool wie immer. In aller Seelenruhe rückte er die Brille zurecht. Auf die fragenden Gesichter der anderen hin ließ er sich zu einer Antwort hinreißen. „Ich habe immer einen Ersatzglücksbringer dabei.“, meinte Midorima seufzend. Woher sollte er wissen, was in Kurokos Kopf vorging? Apropos! Wo war überhaupt Takao? Hatten Aomine und Kagami ihn tatsächlich erwischt? Nun, Shintarou war es egal, solange Takao rechtzeitig wieder da war, um ihn nach Hause zu chauffieren. Ich bin nur von Geisteskranken umgeben, dachte Riko. Verzweifelt hämmerte sie sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Okay…Ich schlage vor wir suchen die beiden…ach ja Midorima-kun gibst du mir den Schlüssel?“ Auffordernd streckte sie die Hand aus. Midorima hob eine Augenbraue. „Schlüssel? Ich habe nie gesagt, dass ich einen Schlüssel habe…“, gab der Brillenträger schulterzuckend zu. Lautes Gepolter, einem Erdbeben gleich, ließ alle Mann herumfahren. „Midorima…sag…das nochmal…“ Ende Kapitel 5 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)