You are not alone ... von abgemeldet ((AoixRuki)) ================================================================================ Kapitel 6: Erst denken, dann handeln! ------------------------------------- Erst denken, dann handeln! "Es ist nicht so, dass ich dich hasse, aber...", ich verstummte und das beklemmende Gefühl in meiner Brust wurde immer stärker, lugte prüfend unter meinem Pony hervor, nur um auf hoffend, abwartende Augen zu treffen, welche mich regelrecht durchbohrten und die ganze Situation nicht gerade angenehmer machten. Ich konnte noch nicht einmal abschätzen, ob ich es ertrage, wenn er mir meine Hausaufgaben bringt und er denkt schon an so etwas wie Freundschaft… "Ähm... wolltest du mir nicht noch erklären, was ihr heute im Unterricht so gemacht habt...", fragte ich vorsichtig und irgendwie schämte ich mich für meine Feigheit. Aber ich konnte seinem Blick einfach nicht mehr stand halten, schaffte es nicht ihn weiter an zu schauen. Er räusperte sich nur und ich wandte meinen Blick schnell wieder ab von ihm, um seine Reaktion auf meinen Ablenkungsversuch nicht ertragen zu müssen. Er stand langsam auf und näherte sich mir. Wieder wich ich etwas zurück und verkrampfte augenblicklich, als er nach den Zetteln in meiner Hand griff und sich dann vor mich auf den Boden setzte. Er richtete seine Augen auf die Zettel, und ließ sie über das Papier zucken. Hin und wieder fixierten sie eine Stelle, nur um dann ihren Weg fort zu setzten. Er wirkte irgendwie etwas unschlüssig, als er auf sah und nun wieder mich mit seinen dunklen Augen traf. „Man… Taka… ich kann mich echt nicht konzentrieren, wenn du mich so anstarrst…“, seine Stimme klang zittrig, nervös und er kniff die Augen leicht zusammen. Rasch drehte ich mich weg und merkte auch schon, wie mein Kopf allmählich warm wurde und ich bestimmt auch die dem entsprechende Gesichtsfarbe annahm. Ich nestelte an meinem T-Shirt herum und bemerkte im Augenwinkel, wie er zögerlich weiter las. Einige Strähnen, die er sich hinter die Ohren gestrichen hatte, damit sie ihn bei lesen nicht störten, rutschten heraus, strichen ganz leicht seine Wangen und blieben vor seinem Mund hängen. Mein Blick folgte ihnen und auch ich blieb ebenso an seinem Mund hängen. Leicht geöffnet und so verdammt... sinnlich? Ich schüttelte den Kopf und starrte stattdessen lieber die Wand hinter Aoi nieder, um meine Gesichtsfarbe wieder einigermaßen zu normalisieren. Taka...reiß dich zusammen. Ich zog ihm schließlich einen der Zettel aus der Hand, um meine Nervosität zu überspielen und las mir selber kurz den Inhalt durch. Englisch...eigentlich kein Problem für mich, doch ich ließ es mir trotzdem noch einmal von Aoi erklären, damit ich ihn endlich Heim schicken konnten. So ackerten wir die Zettel durch und bis auf Aois monotone Stimme, die den Stoff erklärten, schwiegen wir uns lediglich an. Ab und zu nickte ich mal und gab ein:"Mhm.", von mir, doch ich traute mich nicht recht etwas zu ergänzen oder nach zu fragen. "Nun...ich geh dann mal, wenn du willst, bring ich dir Morgen wieder die Hausaufgaben...", sagte Aoi, als wir den letzte Aufgabe beendet hatten. Ich nickte nur kurz und drehte mich von ihm weg, damit sich dieser ohnehin schon unerträgliche Moment nicht noch weiter in die Länge zog. Die Tür schlug zu und ich war wieder alleine im Zimmer... irgendwie beruhigend, all die Anspannung viel von mir ab und allmählich entspannte ich wieder, ließ mich auf die Fensterbank sinken und schaute Aoi hinterher, der gerade das Haus verließ, nach rechts bog und schließlich hinter einer Hecke verschwand. Seufzend ließ ich mich aufs Bett fallen und die Zettel, welche eben noch darauf gelegen hatten, segelten zu Boden. Wenn ich das jetzt jeden Tag aushalten muss, dann weiß ich nicht wie lange meine Nerven das mit machen. Irgendwie war es anders mit Aoi in einem Zimmer zu sein, solch eine Anspannung fühlte ich nie bei meinen Klassenkameraden, mit denen ich durchaus schon einmal gemeinsam an einem Projekt arbeiten musste. Ich habe manchmal das Gefühl, das ich zerspringen würde, wenn Aoi mich ansieht oder anspricht, selbst, wenn ich böse auf ihn war, so schwang doch immer diese Unsicherheit mit, die mich so abweisend machte. Wenn ich jetzt so darüber nach denke, so wollte ich gar nicht, dass er mich in Ruhe lässt, vielleicht sollte ich die „Freunde-Sache“ eine Chance geben, egal wie schwer es mir fällt. Er scheint es ja immerhin ernst zu meinen, wenn er sagt, dass er den Mist, den er verursacht hat, wieder in Ordnung bringt und letztendlich kann man ihn auch nicht wirklich als schuldig bezeichnen. Er ist nun mal etwas...naiv, glaubt, dass ein Gespräch alles verändern kann, aber das kann es nun einmal nicht einfach so… denn bei manchen Menschen helfen noch nicht einmal die richtigen Worte etwas… Schwer fällig drehte ich mich auf die Seite und hielt mir den Kopf. Natürlich… irgendwo war da Angst vor einem weitere Treffen mit ihm, auch wenn er mit mir nur einige Zettel durch geht. Für mich ist es nun einmal schwer, ihn so zu akzeptieren und ihn aus zu halten, weil ich so gut wie keine Erfahrung damit habe. Andererseits, sollte ich froh sein, ihn zu haben, ob ich ihm nun mein Vertrauen schenke oder nicht, denn somit muss ich mir keine Gedanken um die Schule machen… An diesem Morgen wurde ich ausnahmsweise mal nicht von der vorwitzigen Sonne geweckt, welche mich immer gnadenlos um meinen kostbaren Schlaf brachte, der unter anderem auch noch so ziemlich die einzige Beschäftigung war, die mir ein bisschen die Zeit vertrieb, sondern von einem dunklen Grollen, welches sich als Donner herausstellte. Es regnete wie aus Eimern und auf der Straße bildeten sich bereits kleine Rinnsale, welche sich ihren Weg in die Gullys suchten. Ich zweifelte, ob Aoi sich bei diesem Wetter wirklich die Mühe macht extra zu mir zu kommen, doch ich wurde eines besseren belehrt, denn tatsächlich, klingelte er, pünktlich, eine Stunde nach Schulschluss wieder an der Tür. Ich hatte meine Mutter gestern ziemlich zusammen gestaucht, weil sie ihn einfach so hinein gelassen hatte und so kam sie dieses Mal höflich in mein Zimmer und fragte mich, ob sie denn Aoi herein lassen dürfte. Zögerlich bejahte ich dies und wenig später stand ein von Regen durchnässter Aoi in meinem Zimmer. Irgendwie tat er mir ja schon leid. Da kam er den ganzen Weg durch den Regen nur um mir, undankbarer Zicke, die Hausaufgaben zu bringen. Wieder blieb er zuerst unschlüssig im Türrahmen stehen und blickte mich fragen an, als ich ihm mit einer Handbewegung andeutete herein zu kommen. Er ließ sich genau wie gestern auf den leise knarzenden Schreibtischstuhl fallen und begann auch gleich wieder damit in seiner Tasche zu wühlen. Er zog ein Buch hervor, welches allerdings nur schwer als Physik Buch zu identifizieren war, da es, wie es sich nun einmal für ein Schulbuch gehörte, bereits auf zu lösen begann. Anschließen schälte er sich mühselig aus seiner nassen Jacke und hing sie über den Stuhl. Sie war nur eine recht dünne Übergangsjacke und er hatte sie anscheinend nicht einmal zu gemacht, sodass auch sein T-Shirt von Wasser durchnässt war. Es klebte, an seiner ansonsten nackten Haut und sein Körper zeichnete sich unter dem nun mehr oder weniger durchsichtigen Stoff ab. Ich wollte ja wegschauen und ich spürte auch wieder einmal langsam die Hitze in meinen Kopf aufsteigen, doch irgendwie konnte ich mich nicht abwenden. Er bemerkte anscheinend selber jetzt erst den klebenden Stoff und zog ihn am Bauch von seiner Haut ab, nur um ihn wieder darauf klatschen zu lassen. Dann sah er mich an. Irgendwie erinnerte er mich an einen kleinen Jungen, dem etwas Dummes passiert war und diese Vorstellung passte so herrlich gut auf ihn. Ich musste unwillkürlich grinsen, vielleicht, weil ich seinen Gesichtsausdruck wirklich zu komisch fand oder weil ich einfach nur mein Unwohlsein überspielen wollte, doch auch er verzog seine Lippe nun unsicher zu einem Lächeln. Zögerlich stand ich auf und schob mich, natürlich mit gebührlichem Sicherheitsabstand, an ihm vorbei zu meinem Kleiderschrank. Eigentlich war dieser Schrank das heiligste auf Erden und ich erlaubte nicht einmal meiner Mutter darin auf zu räumen, aber einen völlig transparent bekleideten Aoi konnte ich eben so wenig ertragen. Ich zog ein über großes, rot, schwarzes Karo-Hemd heraus, das mir normalerweise, bis knapp über die Knie reichte, damit es auch Aoi passte, denn all meine anderen Sachen währen ihm sicherlich zu klein gewesen. Wortlos hielt ich es ihm hin, den Blick immer noch starr in Richtung Schrank gerichtet. Ebenso Tonlos zog er es mir aus der Hand und drehte den Stuhl so, dass er mir nun mit dem Rücken zu gewandt war und sich das nasse Shirt über den Kopf zog. Ich schielte von der Seite seinen Rücken an, weiße Haut blitze hervor und neben der erneut aufsteigenden Wärme in meinem Kopf, war dort nun auf noch ein Kribbeln, dass sich langsam meine Arme hinauf zog und mich leicht schüttelte. Rasch schloss ich den Kleiderschrank wieder, um den mir unendlich lang vorkommendem Moment zu überbrücken, in dem Aoi das Hemd zu knöpfte und sich mir wieder zu wandte, immer noch mit einem unsicheren Lächeln. Das Hemd war auch ihm noch etwas zu lang und er hätte, bei seiner schlanken Figur, vielleicht sogar zwei Mal hinein gepasst, doch irgendwie stand es ihm. Ich nickte also nur knapp, um meine Meinung zu seinem neuen Outfit kund zu tun und er zog wieder leicht den Stoff und ließ ihn zurück auch seine haut sinken. Anschließend hob er das nasse Shirt von Boden auf. Man konnte es geradezu aus wringen und es lösten sich ab und zu einige Tropfen und fielen zu Boden, welche allerdings sofort von meinem Teppich aufgesogen wurden. „Du…Ähm…kannst mir das Shirt ruhig geben ich geb' es meiner Mutter zu waschen und dann kannst du es Morgen wieder haben.“, er nickt und reichte mir das triefende Shirt, mit welchem ich kurz darauf das Zimmer verließ. „Mutter, ich häng' hier ein Shirt über das Treppengeländer, könntest du es bitte waschen?“, schrie ich, damit sie es unten in der Küche hören konnte und ging wieder zurück ins Zimmer, ohne eine Antwort ab zu warten. Aoi saß immer noch genau so wie ich ihn zurück gelassen hatte auf dem Stuhl, doch sein Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Sein unsicheres Lächeln war einer traurigen Miene gewichen und er sah mich bedrückt an, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. „Ach Taka… man irgendwie ist das doch echt …verhext. Ich will mich eigentlich bei dir entschuldigen und alles wieder gut mache, doch ich schaff es einfach nicht. Ich bau immer nur noch mehr Mist und mach dir andauernd Probleme.“ „Also meiner Mutter zu sagen, dass sie dein Shirt waschen soll, war jetzt für mich eigentlich nicht so ein Problem.“, sagte ich und versuchte ihn mit einem knappen Lächeln zu überzeugen, da er mir wirklich nicht zur Last gefallen war. „Du weißt schon was ich meine… manchmal bin ich echt ungeschickt und denke einfach nicht nach…tut mir leid, dass ich so ein Idiot bin…“, er schaute bedrückt zur Seite und ich merkte, dass er seine Worte wirklich ernst meinte… „Ja du bist ein Idiot…na und? Du bist einfach ein bisschen Naiv und solltest manchmal wirklich erst denken und dann handeln…, aber ist doch egal, so bist du nun mal Aoi.“, sagte ich und war selbst überrascht, was ich da eben von mir gegeben hatte. Meine Worte waren recht unüberlegt gekommen und ich hatte sie zu meinem eigenen Erstaunen alle ernst gemeint. Auch Aoi blickte mich etwas verwirrt an und lächelte dann wieder leicht. „Man Taka, du bist echt viel zu nett zu mir.“, irgendwie wurde mir warm bei seinen Worten und ich freute mich regelrecht darüber, Merkwürdig… Völlig neben mir stehend, wankte ich zu meinem Bett hinüber und ließ mich darauf fallen, deutet ihn zu mir zu kommen und wieder gingen wir die neuen Zettel durch, die er in der Schule bekommen hatte, doch etwas war anders. Er wirkte viel gelassener als gestern und ohne, dass er es merkte, brachte er auch mich damit etwas zur Beruhigung. Als ich ihn wieder hinter der Hecke verschwinden sah, war ich irgendwie froh, mich heute nicht hatte langweilen müssen. Auch wenn seine Anwesenheit immer noch eine Tortur war und ich auch noch immer nicht so recht wusste, wie ich mit ihm umgehen und mit ihm reden sollte… Das Wetter änderte sich die nächsten Tage nicht wirklich, nein es verschlimmerte sich eher und die Rinnsale auf den Straßen waren mittlerweile schon zu kleinen Flüssen geworden. Am Montag konnte ich wieder zur Schule gehen… „Schonen sie sich aber noch etwas, Herr Matsumoto.“, hatte mein Hausarzt gesagt und ich würde mich ja auch schonen, wenn meine kleinen Freunde mir nicht wieder ihre Fäustchen ins den Magen rammten. Doch darüber sollte ich mir jetzt noch keine Gedanken machen, denn ich hatte ja schließlich noch einige Tage, die ich getrost zu Hause verbringen konnte, mit meinem persönlichen Privatlehrer, Professor Aoi… Ganz absurder Gedanke Taka, doch es bracht mich zum Lachen und irgendwie freute ich mich ja auch wieder auf etwas Gesellschaft. Ich hockte mich also an mein Fenster und blickte gebannt auf die Hecke, wartet darauf, das Aois schwarzer Haarschopf hinter ihr auftauchte und sich auf mein Haus zu bewegte. „Taka, ich hab hier das Shirt, das ich waschen sollte.“, meine Mutter schob ihren Kopf durch die Tür und trat kurz darauf in mein Zimmer, Aois weißes T-Shirt in der Hand. Mittlerweile war meine Mutter wieder ganz die alte und sprach auch wieder ganz normal mit mir. „Leg es einfach auf mein Bett. Danke“, ich bedachte sie mit einem leichte Lächeln und auch sie lächelte, als sie sich durch mein Zimmer bewegte und das Shirt ab legte. „Du und Yuu… ihr seid jetzt Freunde Taka? Das freut mich für dich.“, sie lächelte noch breiter, doch ich wusste nicht so recht, wie ich darauf antworten sollte. Auf die Fragen, ob ich mit Aoi befreundet sein wollte, hatte ich weder ihm noch mit selber wirklich eine Antwort gegeben. Also nickte ich einfach, um meine Mutter zufrieden zu stellen und sie kurz darauf tatsächlich mein Zimmer verließ. Ich widmete mich wieder meiner Stalker Tätigkeit und fixierte wieder stur die Hecke, doch Aoi kam einfach nicht hervor. Vielleicht war ihm das Wetter ja tatsächlich zu stark gewesen. Nachdem sein Shirt gestern quasi unter Wasser stand, konnte ich das auch mehr oder weniger verstehen und trotzdem war ich erstaunlicher Weise im Moment gar nicht froh darüber, mich jetzt mit meiner Langeweile 'rum schlagen zu müssen. Ich schob mich als von Fenster hinüber zu meinem Bett und setzte mich neben das Shirt, das meine Mutter darauf gelegt hatte. Ich streckte die Hand danach aus und fuhr mit den Fingern leicht über den weichen Stoff. Früher oder später musste Aoi ja vorbei kommen, wenn er sein Shirt jemals wieder sehen will. Ich legte es sorgsam auf meinen Schreibtischstuhl und kugelte mich auf dem Bett zusammen. Okay… mir war definitiv langweilig. Etwas lustlos fischte ich also nach meiner Fernbedienung, die natürlich mal wieder nicht da lang, wo ich sie hingelegt hatte, sondern war wieder irgendwo unter mein Bett gerutscht. In einer komischen Verrenkungs-Pose schielte ich unter mein Bett und zog das schwarze Etwas hervor, das schon etwas verstaubt war. Ich schaltete den Fernseher ein und gammelte den Rest des Tages einfach nur in meinem Zimmer herum. Entgegen meiner Erwartungen gestalteten sich die nächsten Tage nicht wirklich anders, denn trotz sich bessernden Wetters, tauchte Aoi und ebenso mein Karo-Hemd nicht hinter der Hecke in meinem Vorgarten auf. Ich war für meine Verhältnisse noch sozial benachteiligter als ohnehin schon. So stopfte ich am Montag Aois Shirt in eine Tüte und machte mich, wieder halbwegs als Taka erkennbar, denn meine Mutter war doch tatsächlich so gütig gewesen, mir mein Glätteisen und meine Schminke wieder zu geben, als mein Vater noch zur Arbeit war, auf den Weg zur Schule. Bis auf die Tatsache, dass meine Äffchen mir wahrscheinlich den Weg von der Schule nach Hause zur Hölle machen würden, schien das Glück mal auf meiner Seite zu sein. Ich schlenderte durch den Haupteingang und benutzte sogar meinen eigenen Spind, es war, als wenn ich meinen ersten Schultag noch einmal erlebte. Nachdem ich meine Bücher im Spind deponiert hatte, machte ich mich mit der Tüte, in der sich Aois Shirt befand auf den Weg in die Klasse, und wehe er hat mein Hemd nicht dabei! Ich vermisse es schon in meinem Schrank. Aoi war wie zu erwarten noch nicht anwesend und so setzte ich mich auf meinen gewohnten Platz. Zum Glück, tat mein Magen kaum noch weh, sondern drückte lediglich ab und zu ein wenig und somit konnte ich mich auch relativ normal, gerade hin setzten. Es klingelte und als die Lehrerin herein kam, Aoi jedoch immer noch nicht seinen Fuß durch die Tür des Klassenzimmers gesetzt hatte, wunderte ich mich schon ein wenig. Er kam zwar häufiger zu spät, aber immerhin kam er immer während der ersten Stunde. Mir wurden noch einige Zettel gegeben, welche Aoi mir in den letzten Tagen nicht vorbei bringen konnte, da er selber anscheinend schon länger fehlte, wie mir mitgeteilt wurde. „Wer nimmt für Shiroyama die Hausaufgaben mit?“, sie fragte laut in die ganze Runde, doch niemand machte die Anstalten, den Arm zu heben. Wenn er krank geworden war, weil er im strömenden Regen zu mir gekommen war, nur um mir Hausaufgaben zu bringen, dann war das doch mehr oder weniger auch meine Schuld oder? „I…Ich.“, Moment das war gerade MEINE Stimme gewesen oder? Taka bist du jetzt geisteskrank oder was? Dir ist schon bewusst, dass du dann zu ihm nach Hause kommen musst. In ein fremdes Haus, in einer fremden Gegend, die du kaum kennst, mit einem Typen, den du im Grunde auch kaum kennst…oder doch? Keine Ahnung. Kann man das unter „kennen“ verbuchen? Na ganz toll! Manchmal mach ich mir das Leben echt selber schwerer als es eigentlich ist… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)