Stay von Ashelia (Road to Ninja | Sasuke & Hinata) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war eine vertraute Berührung,‭ ‬wie er ihre Hand in seine nahm,‭ ‬sie näher zu sich zog.‭ ‬Sein Atem kitzelte auf ihrer Haut,‭ ‬seine Lippen waren zu etwas zwischen einem Grinsen und Lächeln verzogen.‭ ‬Sie wusste es,‭ ‬weil er diesen Gesichtsausdruck so oft trug,‭ ‬fand aber nie das richtige Wort für ihn,‭ ‬der so glücklich und gleichzeitig neckend war.‭ ‬Er kostete seinen Triumph,‭ ‬sie dort zu haben immer wieder auf‭‘‬s Neue aus.‭ ‬Seine Hände durchkämmten ihre langen Haare und seine Lippen auf ihrer Haut entlockten ihr ein kaum hörbares,‭ ‬wohliges Seufzen.‭ ‬Wenn sie darüber nachdachte,‭ ‬wie lange sie dafür gebraucht hatten um nun an dieser Stelle zu sein...‭ ‬wollte sie ihn wieder von sich stoßen.‭ ‬Denn eigentlich hatte sie nie den Uchiha an dieser Stelle gewollt,‭ ‬doch scheinbar war er es,‭ ‬der es umso mehr für sie beide gewollt hatte.‭ ‬Wenn sie an seine ständigen Versuche zurück dachte,‭ ‬ihre Abweisungen,‭ ‬ihre Beleidigungen,‭ ‬die nur ihm zuteil geworden waren‭ ‬und die er teils noch immer zu hören bekam,‭ s‬o bemerkte sie,‭ ‬dass sich dieses neckende Flirten in etwas anderes verwandelt‭ ‬hatte.‭ ‬Etwas,‭ ‬das ihre Kanten langsam schliff und Seiten an ihr zum Vorschein brachte,‭ ‬die sie selbst nicht kannte,‭ ‬ja,‭ ‬von denen sie nie gedacht hätte,‭ ‬dass sie diese überhaupt besaß.‭ ‬Und das machte sie nicht unbedingt glücklich in ihren starken Momenten in denen sie die Welt zum Teufel wünschen könnte,‭ ‬da es ihre Worte zu Lügen werden ließ.‭ ‬Er veränderte sie und sie wusste nicht,‭ ‬ob es zum Guten war. Aus seinen dunklen Augen sprach immer so viel Gefühl, dass ihr etwas unwohl dabei war weswegen sie froh war sie nicht sehen zu müssen.‭ ‬Denn so vielen anderen Mädchen versprachen sie Zuneigung,‭ ‬doch es war nie ein ernst gemeintes Versprechen.‭ ‬Am Ende des Tages war er schließlich nie bei‭ ihnen‭‬.‭ ‬Jedes Mal führte sein Weg ihn zurück zu ihr,‭ ‬so unverständlich es für sie schien.‭ ‬Aber wer war sie,‭ ‬die enterbte Tochter des Hyuuga Clans,‭ ‬dass sie ihm seinen eigenen Kopf absprechen konnte‭? Seine Lippen waren mittlerweile‭ ‬zu ihrem Ohr gewandert.‭ ‬Und sie‭ ‬war gerade bereit diese Gesten zu erwidern,‭ ‬als eine gedankenlose Bitte zu einem ausgesprochen Wort wurde:‭ „Ich möchte dich meinen Eltern vorstellen.‭“ Er hatte Glück,‭ ‬dass er überhaupt noch das letzte Wort gänzlich aussprechen konnte.‭ ‬Ihre Augen hatten sich kaum drei Sekunden geweitet,‭ ‬bevor ihr Körper den Schock verarbeitet hatte.‭ ‬Schmerz war das nächste,‭ ‬was der Uchiha fühlen durfte.‭ „Au au au,‭ ‬meine Haare,‭ ‬Hinata-chan‭!‬“ Denn an diesen packte die Hyuuga ihn nun‭ ‬nicht allzu sanft und drückte ihn in die Matratze ohne ihren Griff zu lockern.‭ ‬Ob seine Einwände am Schmerz lagen oder an der Sorge um seine Frisur konnte sie allerdings nicht sagen.‭ „Vergiss das‭ ‬‚Hinata-chan‭‘‬“ zischte sie ungehalten‭ ‬„Verrat mit lieber wie du auf diese absurde Idee kommst‭!‬“ Mittlerweile saß sie auf seinem Bauch,‭ ‬während der Uchiha ergeben unter ihr lag,‭ ‬was wohl daher kam,‭ ‬dass ihm ihre Wutausbrüche gefielen.‭ ‬Es war nicht daran zu denken,‭ ‬sein Grinsen in irgendeiner Art aus seinem Gesicht zu vertreiben.‭ ‬‬Masochistischer Bastard...‭ „Deine Familie wird mich‭ ‬‬hassen‭‬.‭ ‬Das weißt du.‭“‬ Aber sie vermutete,‭ ‬dass es das war,‭ ‬was er wollte.‭ ‬Alles,‭ ‬was er tat,‭ ‬lief darauf hinaus seinen Eltern eins auszuwischen.‭ Nachdem sein älterer Bruder seiner Familie den Rücken‭ ‬gekehrt hatte,‭ ‬war es Sasuke,‭ ‬auf dem die Last des Erben lag.‭ ‬Etwas,‭ ‬worauf Sasuke in der Vergangenheit nie vorbereitet worden war und wogegen er sich nun sperrte,‭ ‬wenn auch nicht offensprachig.‭ Hinata kannte dieses Gefühl‭ ‬in eine Rolle gedrängt zu werden,‭ ‬noch zu gut,‭ ‬obwohl sie schnell enterbt‭ ‬worden war,‭ ‬als bemerkt wurde,‭ ‬dass ihre schlechten Manieren noch nicht auf Hanabi abfärbten hatten.‭ ‬Es war eine Erleichterung für den gesamten Clan‭ ‬gewesen aber eine Enttäuschung für das Kind,‭ ‬welches nie so akzeptiert wurde wie‭ ‬es war.‭ Wahrscheinlich war es‭ ‬dies, was immer unausgesprochen zwischen ihnen stand.‭ ‬Sie waren so verschieden und doch waren zwischen ihnen unausgesprochene Gemeinsamkeiten,‭ ‬für die beide zu stolz waren um sie laut‭ ‬auszusprechen.‭ ‬Aber wahrscheinlich reichte das Wissen,‭ ‬dass es so war.‭ ‬Manchmal war es besser den Gedanken am Leben zu erhalten,‭ ‬statt ihn mit der Wahrheit zu zerstören,‭ ‬falls die Wirklichkeit widererwartend doch anders aussah.‭ ‬Aber wäre sie nun in Sasuke‭‘‬s Position...‭ ‬würde sie diesen Weg immer‭ ‬noch wählen‭? ‬Oder würde sie versuchen andere mit Stolz zu erfüllen auf die Gefahr hin sich zu verbiegen‭? Sie lockerte den Griff um seine schwarzen Strähnen ehe sie sie mit den Fingern‭ ‬hindurch kämmte.‭ ‬Langsam fand ihre Hand einen neuen Platz und ihre Finger legten sich an sein Kinn,‭ ‬womit sie den direkten Blickkontakt zu ihm herstellte.‭ „Hör zu.‭ ‬Ich gehe jetzt in die Küche.‭ ‬So lange hast du Zeit‭“‬,‭ ‬informierte sie ihn mit ruhiger aber drohender Stimme‭ ‬„und wenn ich wieder da bin,‭ ‬bist du durch das Fenster geklettert und verschwunden,‭ ‬verstanden‭?‬“ Eigentlich war das schon nett von ihr,‭ ‬denn nicht viel früher hätte sie ihn eigenhändig aus dem Fenster geworfen. Sie erhob sich,‭ ‬doch ihr Versuch das Bett zu verlassen klappte nicht ganz.‭ ‬Etwas hielt sie zurück.‭ ‬Seine Finger hatten sich um ihr Handgelenk gelegt,‭ ‬ohne dass sie es bemerkt hatte.‭ ‬Ohne ihn anzusehen,‭ ‬versuchte sie,‭ ‬seinem Griff zu entkommen,‭ ‬von ihm los zu kommen,‭ ‬doch er blieb eisern.‭ ‬Warum‭? „Bleib.‭“‬ Seine Stimme war leise,‭ ‬aber lauter als ein Flüstern.‭ ‬Bestimmend,‭ ‬aber trotzdem wie eine Bitte.‭ ‬Doch er machte klar,‭ ‬dass er wusste,‭ ‬was er wollte.‭ ‬Als ob sie das einschüchtern würde.‭ ‬„Was bildest du-‭“ Noch ehe sie das nächste Wort aussprechen konnte,‭ ‬war er aufgestanden und hatte sie zu sich herangezogen.‭ ‬Ihre freie Hand‭ ‬lag auf seiner Brust um ihn zu Abstand zu zwingen,‭ ‬doch es hatte nur wenig Wirkung.‭ ‬Ihre weiteren Worte wurden erstickt als seine Lippen auf ihren lagen.‭ ‬Sachte,‭ ‬aber kaum fordernd.‭ ‬Es reichte um ihren Atem stocken zu lassen und ihren Streit kurz zu vergessen.‭ ‬Sein Griff wurde lockerer bis er ihre Hand nur noch liebevoll in seiner hielt,‭ ‬als wäre ihr Wutausbruch vorhin nie geschehen.‭ ‬Jeder andere würde die nächsten Minuten Abstand von ihr halten,‭ ‬nur Sasuke schien das Vertrauen aufzubringen,‭ ‬dass sie nicht weiterhin versuchen würde,‭ ‬ihm zu schaden.‭ ‬Ihre Finger zitterten,‭ ‬aber sie war nicht in der Lage sie zur Faust zu ballen.‭ ‬Nichts wünschte sie sich mehr als ihre Fingerknöchel in seine Wange zu rammen,‭ ‬aber etwas hielt sie davon ab.‭ ‬Und sie verstand nicht,‭ ‬was‭ ‬es war.‭ „Ich hasse dich‭“‬,‭ ‬nuschelte sie,‭ ‬ihre Stimme gab ihr Bestes nicht zu brechen.‭ Seine Antwort darauf war lediglich ein Lächeln.‭ ‬Er wusste,‭ ‬dass es nicht einfach war zu ihr durchzudringen,‭ ‬da ihre Gedanken immer etwas mehr bei einem gewissen anderen Schwarzhaarigen sein würden,‭ ‬der sie vermutlich nie so sehen würde wie er‭ ‬es tat und dieses Wissen stimmte ihn sogar in eine gewisse Art und Weise eifersüchtig,‭ ‬wenn er es nicht besser wüsste.‭ ‬Dabei war dieses Gefühl Neuland für ihn,‭ ‬da er normalerweise eher selbst die Ursache für diese Eifersucht war.‭ ‬Nie hatte er das Opfer sein dürfen.‭ ‬Aber vielleicht,‭ ‬wenn er viel Glück hatte,‭ ‬würde es irgendwann enden und auch er würde einen Platz in ihrem Herzen haben dürfen.‭ Ihre Kraft war mit der Sekunde verschwunden,‭ ‬in der ihre Fassade begonnen hatte zu bröckeln und bot ihm endlich die Chance sie gänzlich in seine Arme zu ziehen.‭ ‬Zusammen mit ihr ließ er sich wieder auf dem Bett nieder und gemeinsam sanken sie zurück in die weichen Kissen,‭ ‬wobei er immer darauf bedacht war sie keine Sekunde los zu lassen.‭ ‬Es war eine schlechte Angewohnheit von ihm geworden,‭ ‬sich abends in ihr Zimmer zu schleichen und dort ein paar Stunden neben ihr zu schlafen,‭ ‬nachdem sie ausgiebig gestritten hatten,‭ ‬aber er wollte dieses Ritual einfach nicht mehr missen.‭ ‬Nie war es mehr als das gewesen und vor der Dämmerung war er wieder verschwunden,‭ ‬um von niemandem entdeckt zu werden.‭ ‬Doch bevor er sich dem Schlaf hingeben wollte,‭ ‬platzierte er einen Kuss auf ihrer Stirn und murmelte:‭ ‬„Und morgen reden wir ausgiebig darüber,‭ ‬warum ich dich meinen Eltern vorenthalten sollte.‭“ Es folgte ein unangenehmer Schlag gegen seinen Brustkorb und er konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen,‭ ‬welches schnell wieder verstummte als seine Augen schwer wurden.‭ ‬Für ihn war die Welt in diesem Moment in vollkommener Ordnung. 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