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Warum Ich?

Gegensätzte ziehen sich an!
von

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Die erste Stunde

Es war, wie immer, schon dunkel als die Schüler ankamen. Severus stand am Ufer, wie die letzten Jahre zuvor und wartete auf die Boote der Erstklässler. Minerva hatte ihn dazu abkommandiert. Wollte sie die Schüler zu Tode erschrecken? Nun ja, es hatte was, in die angsterfüllten Gesichter zu blicken.

Außerdem genoss er die Ruhe, bevor sie ankamen. Der See war schon immer einer seiner Ruhepole gewesen. Schon damals, als er noch Schüler war, hatte er oft hier gesessen, schlechte Nachrichten überdacht und anderes.

Schlechte Nachrichten, ja von denen hatte er für die nächste Zeit schon genug bekommen.

Er hatte die alte Hexe gesprochen und war nicht glücklich mit ihrer Antwort.
 

~~~Ein paar Stunden zuvor~~~

Severus ging zum Zimmer der Direktorin. Ohne anzuklopfen, riss er die Tür auf und trat mit grimmigem Gesicht auf McGonagall zu.

„Severus, um Merlins Willen, hast du mich erschreckt. Du kannst doch nicht einfach hereinstürmen als ob …“ sie brach ab.

Er baute sich vor ihr in seiner ganzen Größe auf, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte finster auf sie herab.

„Severus sag schon was los ist“

„Potters Mentor?“ war das Einzigste was er zischte. Die Direktorin sah zu ihm auf, für einen kurzen Augenblick schien sie zu überlegen, doch dann blitzte etwas in ihren Augen und es schien ‚klick‘ gemacht zu haben.

„Er hat es dir also selbst gesagt.“

„Nur eine Frage Minerva, warum?“

„Das ist dir doch ganz genau bewusst“, antwortete sie ruhig.

Er sah sie finster an.

„Jetzt sie mich nicht so an, es ist nun mal so und du wirst dich mit ihm arrangieren müssen. Ich erwarte von dir als Lehrer, und vor allem als Älteren, das ihr euch vertragt oder wenigstens miteinander auskommt“ gab sie jetzt im Befehlston wieder und sah durch ihre runde Brille auf ihn.

„hmpf“ war seine Antwort darauf. Er hätte doch Direktor werden sollen, dann hätte er Potter jetzt nicht am Hals.

„Harry ist ein sehr guter Student und seine Professoren von der Universität haben ihn hochgradig gelobt. Er ist jetzt älter geworden, Voldemort ist keine Gefahr mehr, das heißt ich will das ihr miteinander arbeitet“

Die Hexe funkelte Severus streng an. Der schwarz gekleidete Mann drehte sich ohne eine Erwiderung zur Tür. Als er an dieser war hörte er noch einmal ihre Stimme:

„Und wehe du lässt deine ganze schlechte Laune an ihm aus“.

Damit verließ er ihr Büro.

~~~~~~
 

Er war Potters Mentor! Warum? Nur weil dieser Bengel das Gleiche studiert wie er damals?

Und dann auch noch die Anspielung auf seine ‚Laune‘, wie sie es beschrieben hatte. Was sollte das jetzt? Als wäre Potter immer noch der elfjährige Bengel, den sie beschützen müsste.

Es knackte etwas und er blickte hinter sich. Sein Blick traf auf grüne Augen, gefolgt von rotbraunen.

„Potter was machen sie hier?“ der angesprochener blieb neben ihm stehen. „Professor McGonagall meinte, ich solle zu ihnen gehen und die Erstklässler mit in Empfang nehmen“.

Severus nickte knapp und sah dann auf Tom, der sich gerade neben sie gestellt hatte.

„Sie will bestimmt, dass die Anfänger nicht unter Schock stehen wenn sie dich gesehen haben.“ Gab dieser von sich.
 

Harry musste schmunzeln, daran hatte er auch schon gedacht.

„Und was willst dann du hier?“

„Ich soll sie als zweiter Lehrer in Empfang nehmen. So lernen sie wenigstens auch einen netten Snape kennen“

„Du hast doch keine Ahnung, Tom“ Snape zischte den Namen wieder wie schon das andere Mal.

Neugierig betrachtete Harry erst Snape, der mit grimmiger Mimik wieder auf den See sah und dann Thomas, der ihn anlächelte.

Er hatte mit ihm geredet, als sie an den See gegangen waren und fand dass er so gar nicht, wie sein Bruder war. Freundlich, offen, nicht so verbissen, eigentlich kaum zu glauben.

Die rotbraunen Augen sahen stumm auf den Jungen. Harry hatte das Gefühl diese schon einmal gesehen zu haben.

Auch kannte er diesen Blick, den Thomas hatte. Dieser war Harry nur zu gut bekannt. Er hatte ihn selbst oft genug aufgehabt, es war das falsche Lächeln und die Trauer in den Augen des jüngeren der Beiden, die ihn mit diesem verbanden. Was wohl sein Leiden war? Es sah aus als wäre es mehr als ein Mensch allein ertragen könnte. Fast derselbe Ausdruck wie bei Snape, als er in seinen Armen starb.
 

Tom warf Severus einen kurzen Augenblick einen traurigen Blick zu, dann wandte er sich an Harry Potter. Dem Jungen, der Godric in sich trug, der ihn von diesem Monster befreite. Seine Augen verengten sich kurzzeitig.

Wusste er vielleicht, wer er - Tom wirklich war? Er kannte sein wahres Aussehen, auch wenn es schon seine Zeit her war, dass er ihn sah.

Doch dann hätte er anders reagiert. Außerdem hatte Tom beobachtet, wie Harry den Gargoyle angesehen hatte, als dieser auf ihn reagierte.

Er wusste also noch nichts davon, was er in sich trug.

Er sah wieder auf den See.

Tom selbst hatte damals skeptisch reagiert, als er Salazar in sich fand. Er hatte diesen aber zum Reden gehabt und einiges darüber erfahren ein Erbe der Gründer zu sein.

Es war eine Wissenschaft für sich, das alles zu verstehen. Vielleicht sollte er ihm helf…?

Er seufzte.

Es war schlimm genug, dass er dieses Monster gewesen war, aber jetzt ein Helfer zu werden sprach genauso gegen seine Natur. Er war nicht hier um Harry zu helfen! Nein, er war hier um Severus etwas klar zu machen.

Tom sah wieder zu seinem alten Partner. Seine Magie wirkte schon, Severus sah jünger aus, als er es eigentlich war. Sein Blick glitt wiederholt zum See, wo er die ersten Lichter bemerkte.
 

„Sie kommen“, sagte Severus ruhig und kühl in die Stille. Ihm war es nicht recht, dass Tom hier mit ihm stand.

Potter ging ja noch, solange er sich ruhig verhielt war er auszuhalten. Aber Tom! Er stockte in seinen Gedanken.

Hatte er Potter gerade als erträglich bezeichnet? Verdammt, er musste sich zusammenreißen. Nur weil Tom da war, wurde Potter erträglich. Das konnte so nicht gehen.

Er betrachtete Hagrid, wie dieser aus einem der Boote stieg und dem ersten Erstklässlern dabei half.

Danach stellte sich der Halbriese vor Potter und begrüßte ihn freudig.

„Harry, schön dich wieder zu sehen“

„Freut mich auch, Hagrid“, dieser umarmte den Halbriesen.

Die Anfänger waren alle aus den Booten gekrabbelt und standen nun vor den Vier.

Sie sahen alle auf Potter und Hagrid, die sich jetzt nebeneinander aufgestellt hatten.

„Mein Name ist Professor Snape, ich werde sie jetzt in die große Halle führen. Dort werden sie in der Mitte stehen bleiben, bis ihr Name aufgerufen wird. Danach werden sie nach vorne gehen und ihnen wird der sprechende Hut aufgesetzt, der ihr Haus bestimmen wird.“ Mit diesen kühlen Worten sah der Professor noch einmal auf die Schüler, die alle ängstlich zu ihm aufblickten.
 

Ein paar nickten, andere sahen schon fast Hilfe suchend zu den Anderen drei, die sie für Lehrer hielten. Als dieser sich jetzt umdrehte und die anderen Zwei es ihm gleichtaten, wurde die kurze Stille unterbrochen und eine kleinen Gruppe hing sich hinter ihm auf. Harry sah herum und betrachtete während des Laufens die fünf Schüler, die sich an seine Fersen geheftet hatten. Er lächelte ihnen kurz zu, wand sich dann aber wieder an Snape, der ohne auf einen der Neuen zu achten, in die große Halle schritt.

Dort angekommen wies er die Schüler an, zu warten und ging dann auf seinen Platz am Lehrertisch. Harry sah etwas verunsichert umher.

„Potter kommen sie!“, erklang der Befehl seines Mentors und Harry drehte sich zu diesem. Snape deutete auf einen Teil am Tisch von Slytherin, der wohl für die Studenten gedacht war. Ohne weiter zu zögern setzte er sich auf diesen und ignorierte die misstrauenden Blicke der restlichen Slytherin.
 

McGonagall fing an, die Neuen zu begrüßen und in die Häuser einzuteilen. Die kleine Gruppe, die sich vorher an Harry gehalten hatte, kam nach Gryffindor.

Was für ein Zufall.

Danach begann die Direktorin, die üblichen Regeln und Neuheiten zu erklären.

„Ich freue mich, sie alle dieses Jahr wieder in Hogwarts begrüßen zu dürfen. Es gelten immer noch die Standardregeln.

Des Weiteren gelten die Verbotene für das Betreten des verbotenen Waldes und das Baden im Schwarzen See. So jetzt zu etwas Erfreulicherem.

Wir begrüßen in diesem Jahr drei neue Lehrer hier in Hogwarts. Professor Lupin wird ab jetzt in dem Fach Verteidigung gegen die Dunklen Künste unterrichten, außerdem wird er der neue Hauslehrer von Gryffindor sein.“ Remus grinste etwas schüchtern auf die Schüler, als er sich kurz erhob.

„Professor Black wird die Jahrgänge eins bis vier in Verwandlungen unterrichten.“ Sirius verbeugte sich kurz, sah aber weiterhin mehr auf Remus als auf seine neuen Schüler.

„Und nun begrüßen wir noch einen Lehrer aus dem Ausland, Professor Snape“ Nun erhob sich Thomas. Er lächelte in die Menge hinein, blickte in die aufgerissenen Augen und überraschten Gesichter der Schüler.

Diese kannten ja DEN SNAPE, der, der nie lächelte und alle nur demütigte. Genau dieser sah seinen Bruder schon mit mörderischen Blicken an. Einen Snape, der lächelt, war etwas Neues. Das hatte auch Harry feststellen müssen. Thomas setzte sich wieder.
 

Severus betrachtete die überraschten Blicke zwischen ihm und Tom. Sie würden sicher fragen, warum er Snape hieß, das würde wieder Unruhe im Unterricht geben.

„Er wird in dem Fach Geschichte der Magie unterrichten“, sagte nun McGonagall und beendete damit die kurze Unruhe, ehe sie das Essen eröffnete.

Die meisten Schüler fingen zum Glück an zu essen und kümmerten sich nicht weiter um Tom.

Doch die Gryffindor waren wie immer eine Ausnahme, er sah den Tisch dieses Hauses an und bemerkte wie sie immer wieder auf ihn und seinen ‘Bruder‘ zeigten, dazu irgendetwas tuschelten. Na super das würde wieder etwas werden. Tom stupste ihn kurz an. Mit strafendem Blick sah er auf ihn.

„Was?“, fauchte er,

„Ich denke, du solltest etwas essen, sonst werden sie noch eine ganze Weile uns so anstarren.“

„Die werden so oder so noch weiter starren und damit das klar ist, du bist daran schuld.“ Severus war der Hunger vergangen. Lustlos fing er an, in seinem Essen herumzustochern, ohne etwas davon zu probieren.

„Severus? Alles ok mit dir?“ fragte ihn Minerva.

Er nickte kurz,

„Es ist alles ok Minerva, ich war nur in Gedanken“.

„Dann ist gut, ich hoffe, du wirst dich mit Harry arrangieren können. Er ist sehr gut, nach den Test Ergebnissen zu urteilen …“,

„Versuch mir nicht Potter sympathisch zu machen.“

„Was ist denn so schlimm an ihm, Bruder?“ mischte sich jetzt Tom ein.

„Das fragst ausgerechnet du?“ zischte er zurück.

„Ich hatte eine nette Unterhaltung mit ihm.“

„Halt dich von ihm fern“, zischte er noch einmal Tom an.

„Warum?“, fragte dieser jetzt sichtlich erstaunt nach.

Warum? Das wusste er selbst nicht. Er sah noch einmal mit einem tödlichen Blick in seine Richtung, ehe er sich von der Tafel erhob und durch den Lehrereingang die große Halle verlies.
 

Harry sah Snape hinterher.

Was war den los? Sonst blieb er doch auch immer trotz der Ansprache. McGonagall sah nicht sehr glücklich aus. Sie fing an mit Snape Nummer zwei über etwas zureden. Von dem Gespräch bekam er allerdings nicht viel mit, da ihn einige Schlangen ansprachen.

„Hey, was macht ein Gryffindor am Tisch der Schlangen?“ Es waren ein paar Siebtklässler, die Harry noch aus der Schulzeit kannten, er betrachtete diese ruhig.

„Ich bin dieses Jahr für mein Studium in Slytherin. Habt ihr ein Problem damit?“ Sie sahen ihn kurz an, schüttelten aber dann die Köpfe,

„Solange du keinen Ärger machst, bist du willkommen“, sagte nun einer, der Malfoy sehr ähnlich war.

Erstaunlich, wie nett Schlangen sein konnten.

Kurz darauf ging er selbst in seinen noch eigenen Gemeinschaftsraum. Wann wohl Hermine kommen würde? Er freute sich auf seine beste Freundin. Ron war für die Lehre des Drachenzüchters zu seinen Brüdern Fred und George gegangen, sodass sie sich nur noch selten sahen.

Die Zwillinge hatte nach dem Krieg beschlossen etwas anderes zu machen, was ihre Eltern begrüßten. Die zwei ältesten Söhne waren seitdem glücklich dabei, die Drachen zu ärgern.

Er vermisste seinen Freund, aber er hielt es standhaft aus.

Harry war mittlerweile im dritten Stock angekommen, da wo sich die geheime Tür befinden musste.

Kurz blieb der Grünäugige neugierig an der Wand stehen und tastete an dieser entlang, bevor er zu dem Portrait von Salazar ging.

„Nachtlilie“

„Harry, schon so schnell fertig?“

„Ja schon, wie geht es ihnen?“

„Sprich mich doch nicht so förmlich an, wir kennen uns dafür doch lange genug.“

„Ok, Salazar. Könnte ich jetzt vielleicht rein?“

Der Gründer gab den Eingang frei. Er ging sofort den kleinen Gang entlang, um in den Studententeil des Hauses zu gelangen.

Dort legte Harry sich auf das Sofa und betrachtete die Decke. Es war mittlerweile wohlig warm in dem Raum, sodass er seinen Pullover auszog und auf einen der Sessel legte. Es war fast wie früher, nur das er alleine war. Kurz schloss er die Augen. Er würde in den nächsten Tagen mal zu Remus und Sirius gehen.
 

~~~

Severus war unterdessen in seinen Sessel gesunken. Er hatte für die nächsten Tage genug von seinem Sofa, sodass er es dafür benutzte, um Bücher zu stapeln, damit er sich ja nicht darauf niederlies. Er sah zu den Büchern, die sich teils aus der Bibliothek, teils aus der Nokturngasse zusammensetzten.

Alle hatten irgendwie mit Wiederbelebung und anderen Zaubern um dieses Thema zu schaffen.

Würde er jemals eine Antwort finden?

Tom hatte angedeutet eine zu haben, aber mit ihm wollte Severus nicht reden. Nicht jetzt, noch nicht, wenn überhaupt.

Müde schloss er die Augen.

Morgen war der erste Schultag. Wenigstens fing dieser einigermaßen gut an, da er die Erstklässler hatte und somit seinen Ruf wieder einmal gerecht werden könnte.

Sie sollten sich vor ihm fürchten.

Seine Mundwinkel zogen sich zu einem höhnischen Grinsen. Mal sehen, wie die Gryffindor sich dieses Jahr die Punkte versauten. Diese rote Pest hatte keinen Respekt vor seinem Fach oder ihm.

Müde stand er auf und ging zu seinem Schlafzimmer. Wenn er heute nicht schlafen konnte, wüsste er auch nicht. Er war selten so müde gewesen. Und das, obwohl er es gewohnt war, kaum, bis überhaupt nicht zu schlafen. Wahrscheinlich war genügend Schlaf nicht gut für ihn.

Er ließ sich auf sein Bett fallen.
 

~~~

Tom saß noch immer neben der alten Hexe und aß mit ihr. Severus war gegangen, als er Harry erwähnt hatte. Und dann hatte er auch noch gesagt, halt dich fern von ihm. Was sollte das jetzt schon wieder?

Er hatte schon seit heute Nachmittag so seltsam reagiert, als Potter in der Tür gestanden hatte.

In Gedanken versunken merkte er nicht, wie McGonagall in angesprochen hatte.

„Thomas?“

„Hmm ja? Entschuldigung“

„Weist du, was mit Severus ist? Heute Morgen hatte er so gut ausgesehen und jetzt.“ Ihre Stimme drückte Sorge aus. Verband die beiden etwa etwas?

Es stimmte aber.

Heute Morgen schien er entspannt, was wohl daran lag, das er ihn in einen tiefen Schlaf versetzt hatte gestern Abend.

Doch dann…

Tom hatte, ihn noch einmal kurz gesehen als Severus von den Slytherin Räumen zurückkam und schon da hatte er eigenartig ausgesehen. Als hätte er gerade etwas Unwirkliches erlebt.

Sicher war er selbst, am Ende der Grund.

Neugierig, wie Tom war, musste er jetzt aber erst einmal wissen, was zwischen der Hexe und dem Tränkemeister lief.

Er wusste zwar, dass sich Severus nicht für Frauen interessierte, zumindest nichtmehr, seit sie zusammen waren, aber es kam ihm verdächtig vor.

Der andere ließ selten jemanden an sich ran, zeigte nie etwas von seinem Inneren und seinen wahren Gefühlen. Tom schüttelte den Kopf.

Was dachte er hier?

Gefühle von Severus? Eben diese konnte er sich nicht mehr erhoffen, dafür hatte er zu viel zerstört. Nur durch das Monster in ihm.

Also ging es ihn nichts mehr an, jedoch

„Ich denken ihn bedrückt etwas, sagen sie, sie scheinen meinen Bruder gut zu kennen“,

„Ich habe ihn damals betreut, nachdem ich ihn so aufgefunden hatte. Er hat lange nicht richtig mit mir geredet, bis ich irgendwann durch einen Zufall etwas miterlebt habe, was ich nicht hätte sehen sollen. Seitdem haben wir so etwas wie eine Freundschaft aufgebaut, wenn man das so nennen kann.“

Tom blickte sie an.

Er selbst hatte durch Zufall damals nur mitbekommen, wie Harry in die große Halle gekommen war. Hatte gesehen, wie dieser vor Severus auf den Boden gesunken war. Schon ein komischer Anblick, Dumbledores Goldjungen neben dem Spion zu sehen.

Er sah auf den Platz des Jungen. Potter war gegangen. Die meisten der Schlangen schienen noch darüber zu diskutieren.

Tom musste lächeln, ein waschechter Gryffindor in Slytherin, das würde nicht lange gut gehen.

Er wand sich wieder zu McGonagall

„Sagen sie, was haben sie damals erlebt?“

„Oh ich weiß nicht, ob ich das sagen darf,“

„Ich bin sein Bruder und will ihm nur helfen, jedoch sagt er nichts über die Zeit.“ Sie nickte.

„Nun ja, ich habe einen seiner Träume mitbeobachtet.“

„Einen Traum.“

„Eher einen Alptraum. Er wird in diesem getötet und sie waren auch … da.“ Sie brach ab und starrte auf ihn.

Tom sah die Hexe an

„Verstehe, ich war Voldemort.“ Die Direktorin nickte zaghaft. Nachdenklich blickte Tom wieder auf den leeren Platz von Harry. Severus träumte von ihm und seinem Tod? Aber Severus war nicht gestorben, zumindest nicht richtig. Toms Magie hatte ihn davor bewahrt.

Severus konnte nicht sterben, nicht solange er selbst noch lebte. Kurz schüttelte Tom den Kopf, er musste mit ihm reden.

Zielstrebig stand er nun auf und verließ die große Halle. Er musste es irgendwie schaffen, mit dem Anderen ein ordentliches Gespräch anzufangen. Vielleicht könnte Salazar ihm dabei helfen?
 

~~~~Montag Morgen~~~~
 

Am nächsten Morgen war Harry auf dem Weg in das Tränkeklassenzimmer. Verdammt, warum musste er denn zu Tränke?

Er war Student für Verteidigung und Schwarze Magie. Nicht Tränke!

Wenigstens war es eine erste Klasse, da konnte Snape ihn nicht so diskriminieren wie früher.

Die ersten Gryffindor gingen mit ihm in den Raum, betraten diesen unruhig. Fast wie er damals selbst, stiegen sie herum und betrachteten alles genau. Dagegen saßen die Slytherin einfach nur da und sahen in ihre Bücher.

Harry ging zu dem Tisch, in der Nähe des Pultes und setzte sich.

Er wusste, das Snape diesen Tisch immer für Studenten nutzte. Er selbst hatte schon oft genug an diesem bei Strafarbeiten arbeiten müssen. Von dem Pult hatte Snape einen besseren Blick auf das, was hier geschah.

Als nun einer der Gryffindor sich vor ihn stellte und anstarrte, sah Harry auf diesen. Er lächelte den blonden Jungen an

„Was gibt’s?“

„Du bist doch ein Gryffindor, warum bist du bei den Schlangen?“

Harry sah ihn an:

„Wie du siehst, bin ich kein Schüler mehr und gehören nicht direkt zu einem der Häuser.“ Er zeigte auf seine Krawatte, die wie am Anfang jedes Schülers schwarz war.

„Ich bin lediglich in Slytherin, weil ich dort mein Zimmer habe und jetzt solltest du dich besser setzen“, warnte er den jungen Gryffindor vor. Dieser jedoch stellte sich protestierend vor ihn.
 

Die Kerkertür flog auf und die Klasse, bis auf Potter, zuckte zusammen. Sein gewohnter Auftritt in der ersten Klasse.

Mit stechendem Blick und schnellen Schritten ging er auf sein Pult zu und betrachtete den jungen Gryffindor, der vor dem grünäugigen Bengel stand.

„Darf ich fragen, was sie hier vorne wollen?“ Der Blonde zuckte zusammen und schlich sich auf seinen Platz zurück. Wie gewohnt hielt Severus seine kühle Ansprache und sah dabei mit Freuden zu wie die ersten Gryffindor anfingen unruhig zu werden.

Severus bemerkte schnell, das die meisten der Schüler dieses Hauses hilfesuchend zu Potter sahen, doch diesen schien es nicht zu stören. Er saß unberührt auf dem Studentenplatz.
 

Harry sah zu seinem Mentor auf und ignorierte die Hilfe suchenden Blicke der Erstklässler.

Er war nicht mehr in diesem Haus. Er war in keinem Haus mehr, das einzige was ihn zu interessieren hatte war sein Studium. Auch wenn er immer noch nicht verstand, warum er in Zaubertränke anwesend sein musste. Aber das würde er auch noch herausfinden, nur nicht jetzt. Jetzt war es daran aufzupassen. Immerhin wollte Harry selbst hier etwas lernen.

Snape hatte in der Zeit den ersten Trank erklärt und wo sie was finden würden. Er hatte sich wirklich nicht geändert. Die Schüler standen gerade auf und holten sich zögernd die ersten Zutaten, nachdem sie das Rezept abgeschrieben hatten. Als sein Mentor sich vor ihn stellte und mit bedrohlichem Blick auf ihn hinab sah, zuckte er kaum merklich zusammen.

„Bewegen sie sich heute auch noch Potter?“ Harry verstand nicht.

„Sir, ich habe nichts mit Tränken zu tun“

„Haben sie den keine Ahnung, was sie studieren? Tränke gehören genauso in die Schwarze Magie wie Verteidigung.“ Der Grünäugige starrte den Tränkemeister an.

“Was?“

„Haben sie ihr Gehirn im Gemeinschaftsraum gelassen, was denken sie denn, was der Wolfsbanntrank ist?“

„Ein Trank?“

„Ein schwarzmagischer Trank und jetzt fangen sie an“, zischte sein Gegenüber noch einmal.

Harry stand zögernd auf und bemerkte wie die Klasse ihn anstarrte. Verdammt Snape konnte ihn immer demütigen, egal wie alt er war.

Und er musste auch noch zustimmen. Snape hatte recht. Tränke gehörten zu Schwarzer Magie. Es gab um einige mehr als bei weißer Magie. Wieso hatte er das bloß übersehen? Gut, wohl eher verdrängt.

Ohne weiter darüber nachdenken zu wollen, holte er sich eines der Bücher aus dem großen Regal neben dem der Trankzutaten und musste lächeln. Er hatte sein Altes damals hier gelassen, weil er sich sicher gewesen war es nichtmehr zu benötigen und jetzt hielt er es wieder in der Hand. Langsam fing er an sich die Zutaten zu besorgen.
 

Was dachte sich Potter denn? Dass er ihn aus Spaß mit in seinen Unterricht nahm? Hatte er wirklich so wenig Ahnung von Schwarzer Magie? Mit finsterem Blick beobachtete Severus wie der Schwarzhaarige sich eines der Bücher aus dem Regal nahm und es lächelnd ansah. Eigentlich sollte der Junge einen schwarzmagieschen Trank brauen, aber etwas Wiederholung konnte nicht schaden, um seine Fähigkeiten einzuschätzen. Ein paar Minuten sollten dafür reichen.

Severus drehte sich weg und kümmerte sich wieder um die Erstklässler. Diese waren bereits dabei die ersten Tränke schon im Ansatz falsch zu machen. Besonders die Gryffindor schafften dies. Er ließ zwei der Tränke verschwinden und wurde von den Schülern fragend angesehen.

„Nochmal“, knurrte er lediglich und ging weiter durch die Klasse.
 

Harry sah, wie Snape sich gerade mit seinem alten Haus rumstritt und die ersten Punkte abzog. Gut, Snape hatte alles gegeben was die Schüler brauchten, um den Trank perfekt zu brauen, doch die Erfahrung fehlte. Es war ja kein gefährlicher Trank, was maximal geschehen konnte, war übler Gestank.

Harry war unterdessen schon fast fertig mit seinem einfachen Heiltrank und beobachtete die schwach rosa Flüssigkeit, kurz bevor er diese abfüllte. Der Trank war einfach und schnell zu brauen, wenn man geübt war.

Snape, der gerade zu ihm gesehen hatte, nahm nun die kleine Phiole und stellte sie auf sein Pult.

„Potter“, knurrte der Tränkemeister in seine Richtung und zeigte auf ein anderes Regal in dem Bücher standen, die Harry noch nie in seinem Leben gesehen hatte.

Seit wann standen die dort?

Er ging zu diesem und beobachtete, wie sein Lehrer es ihm gleichtat. Snape nahm eines der Bücher heraus und hielt es ihm hin.

„Seite 21“, mit diesen Worten wand er sich wieder der Klasse zu.

Harry ging unterdessen zurück auf seinen Platz und betrachtete das Buch interessiert. Er hatte solch ein Tränkebuch noch nie gesehen. In schwarzem Leder gebunden, ohne Titel und relativ dünn.

Fast wie ein Notizbuch.

Der Grünäugige schlug das Werk auf und blätterte vorwichtig auf die angegebene Seite. Er bemerkte schnell, dass es ein schwarzmagisches Buch war, es hatte Tränke in sich, die er noch nie gehört hatte. Außerdem war es handgeschrieben und es war nirgends ein Autor vermerkt. Als er auf der Seite ankam, die Snape ihm genannt hatte, stockte er.

„Professor?“

„Was ist Potter?“ Harry sah auf die Seite, wo sich das Rezept für den Wolfsbanntrank geschrieben fand.
 

Severus bemerkte den irritierten Blick von ihm und lächelte höhnisch.

„Das wird ihre Aufgabe für die nächste Woche, dann ist Vollmond.”

Leicht geschockt sah Potter ihn an und schluckte.

Er war immer noch so leicht zu verunsichern. Na wenigstens etwas.

Sollte der Junge mal zeigen was er konnte, wenn er schon so früh in den praktischen Teil seines Studiums wechselte. Sein Heiltrank hatte gut ausgesehen, wenn man außen vor ließ, das er einer der einfachsten Tränke war die es überhaupt gab.

„Aber es ist der Wolfsbanntrank“,

„Es ist nur ein Grundtrank des Wolfbanntrankes. Lesen sie richtig!“ sagte er noch einmal mahnend in seine Richtung.

Severus beobachtete weiter, wie der jungen Mann verzweifelt auf das Rezept starrte. Gut es konnte einiges schief gehen bei dem Grundtrank. Trotzdem war er einfach und simpel.

Zumindest sollte sogar Potter diesen Trank brauen können. Wenn der jedoch schon dachte, dass er ihm wirklich Lupins Trank brauen ließ, dann war er dümmer als der Flohsack. Immerhin würde Minerva ihn verantwortlich machen für einen wildgewordenen Werwolf auf dem Schulgelände.
 

Harry war geschockt. Er sollte Remus Trank brauen? Auch wenn es nur ein Teil dieses Trankes war.

Er wusste selbst, dass er eine Niete in Tränke war, Snape ihn nicht mochte aber ihn vor so eine Aufgabe zu stellen? Immerhin war das ein ungeheurer Druck auf ihm. Wenn er es nicht schaffte, musste Remus sich wieder unkontrolliert der Verwandlung hingeben und Sirius die ganze Nacht in seiner Nähe bleiben.

Sich aus dem Schock lösend, machte er sich wiederwillig an die Arbeit, schrieb das Rezept ab, holte die Zutaten.

Der Trank war kompliziert, zumindest sah es für ihn so aus und es konnte schnell etwas schief gehen!

Wiederwillig setzte er einen neuen Kessel auf und brachte die Grundzutat auf die richtige Temperatur.
 

Severus hatte gerade wieder zwei der Tränke verschwinden lassen, die statt leicht rosa, grell grün geworden waren.

Soviel konnte man nun wirklich nicht falsch machen. Mit finsterem Blick wandte er sich zu Potter, der gerade damit kämpfte Wolfwurz richtig zu zerkleinern. Na wenigstens hatte er sich den richtigen Kessel herausgesucht. Die Stunde war für die erste Klasse fast vorbei und bis jetzt hatte niemand einen brauchbaren Trank geschaffen.

Ohne etwas anzukündigen, ließ er mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabes alles Geholte und Verarbeitete der Schüler verschwinden. Diese sahen überrascht zu ihrem Professor.

„Die Stunde ist beendet“, sagte dieser nun kühl und sah zu, wie die Schüler schnell zusammenpackten und flüchtend den Raum verließen.
 

Harry hatte alles mitbekommen und beobachtet.

Darüber seinen Trank vergessen und nicht mehr auf Temperatur geachtet.

Snape stand neben ihm und betrachtete den Kessel kühl.

„Potter!“ Sagte er laut genug um Harry zusammenzucken zu lassen. Der Grünäugige drehte sich ruckartig, um wobei ihm die Drachenschuppen aus der Hand in den Kessel fielen. Er sah auf den Inhalt des Kessels und beobachtete, wie dieser zu blubbern begann.

„Was haben sie da gemacht?“ Fragte sein Mentor und deutete weiter auf den Kessel, der Inhalt wurde gerade blau. Na super, er hatte mal wieder einen Trank versaut.

Jetzt konnte es ja nicht mehr...

Snape nahm seinen Arm und zog Harry von dem sich plötzlich aufbäumenden Kessel weg. Der Grünäugige starrte seinen Mentor an, der sich gerade noch rechtzeitig wegdrehte, bevor der Kessel mit einem lauten Knall explodierte.
 

Severus hatte Potter gerade noch wegziehen und sein eigenes Gesicht schützen können, als der Kessel auch schon in tausend Teile zersprang. Und wieder dieses Stromschlag–Gefühl in der Hand. Langsam richtete er sich auf.

Die Splitter fanden sich in seinem Umhang wieder. Ein paar andere in den Haaren der Beiden. Potter krallte sich gerade in den Stoff seiner Robe.

„Potter“, zischte Severus dem jungen Mann zu, der schaute zögernd seinen Lehrer an.

„Wären sie so freundlich mich loszulassen?“ Der Angesprochene zuckte ruckartig zusammen, wobei er den Griff von der Kleidung des Älteren löste. Severus war unterdessen damit beschäftigt, seinen Umhang auszuziehen und die Teile des Kessels darin zu begutachten.

„Sir?“ kam es zögerlich von dem Jüngeren hinter ihm.

„Was, Potter?“

„D…Danke. Aber warum haben sie den Kessel nicht verschwinden lassen, wie bei den anderen?“ War ja klar, dass Potter das fragen würde.

„Nicht jeden Kessel kann man mit Zaubern belegen.“

Der Grünäugige nickte kurz.

„Potter, sie werden das was sie angerichtet haben jetzt beseitigen. Wenn die nächste Stunde beginnt, will ich, dass es hier ordentlich ist.“ Der Braunhaarige nickte kurz und machte sich langsam an die Arbeit.

Severus dagegen ging aus seinem Klassenraum, in Richtung seines Büros. Den Mantel im Arm, mit zügigen Schritten lief er auf die dunkle Tür zu, als sich ein paar braunrote Augen dazwischen schoben.

„Bruder, alles ok bei dir? Ich hab den Knall gehört.“

„Verzieh dich!“

„Hübsche Splitter.“

Ignorierend ging er an Tom vorbei in sein Büro, um den Mantel auszutauschen. Um die Löcher könnte er sich auch noch später kümmern. Jetzt musste er wieder zurück. Er hatte die Klasse extra zehn Minuten eher entlassen und jetzt hielt ihn gerade Tom auf.
 

~~~

Harry war gerade dabei, die letzten Reste zusammenzukehren als sich die Tür öffnete. Er sah sich um und erblickte Sirius, der gerade in den Raum schritt.

„Harry, alles klar bei dir?“

„Sirius, was machst du hier? Hast du keinen Unterricht?“

„Erst nächste Stunde. Was ist passiert?“

„Ich hab einen Trank versaut.“

„Ist mit dir alles klar? Der Knall ging durch die ganze Schule!“ Er deutete auf die ganzen Splitter, die Harry gerade wegräumte.

„Ja, Snape hat mich vorher weggezogen.“ Sirius sah Harry überrascht an.

„Die Fledermaus hat dir geholfen?“

„Jap.“

Harry lächelte etwas. Grummelnd setzte sich Sirius auf einen der Schülertische und starrte nachdenklich in den Raum.

„Ich hab noch nie erlebt, dass die Fledermaus irgendwem geholfen hat“

„Dann solltest du besser hinsehen!“ schnarrte eine kalte Stimme von der Tür her.

Die zwei sahen sich um und erblickten Snape, wie er mit grimmigem Blick und neuem Umhang auf sie zutrat.

„Was machst du hier, Flohfänger, hast du nichts zu tun?“

„Ich wollte nach meinem Patensohn sehen, weißt du eigentlich wie laut der Knall war? Blutsauger“, blaffte Sirius zurück.

In gewohnter Manier zog der Tränkemeister eine Augenbraue hoch und betrachtete Harrys Paten.

„Potter ich hoffe, sie werden den nächsten Trank nicht vernichten. Sonst werden sie die weiteren Zutaten dafür selbst besorgen“, sagte dieser nun ohne seinen Blick von Sirius abzuwenden.
 

Black knurrte

„Sei mal etwas netter zu uhh.“ Potter hatte Black einen Ellenbogen in die Rippen gehauen,

„Ja Sir, entschuldigen sie.“

Severus, der das Ganze jetzt etwas skeptisch begutachtete, ging zu seinem Pult und sah noch einmal auf die restlichen Splitter in der Seite seines Tisches.

Diese Kessel waren aber auch zu empfindlich. Leider waren sie aber auch die Einzigen, in denen dieser Trank seine komplette Wirkung entwickelte.

Er sah wieder auf.

Potter schob gerade den Köter aus dem Raum.

Gut so.

Das der auch zu allem einen Kommentar hatte. Als ob er noch nie jemanden geholfen hatte.

Bedachte man die letzten zwei Jahre, stimmte das vielleicht aber die ganzen Jahre zuvor hatte er Potter dauernd helfen müssen.

Dieser hatte gerade die letzten Reste weggeräumt und war dabei einen neuen Kessel zu suchen.

„Vergessen sie es Potter, sie werden keinen Weiteren finden“

„achja? Und warum nicht?“

„Für den Trank es ist ein spezieller Kessel nötig.“ Der Grünäugige sah auf ihn,

„Das wusste ich nicht.“ Also hatte er sich vorhin zurecht gewundert, dass er genau den richtigen Kessel genommen hatte.

„Wo gibt es diese Kessel?“ Überrascht von dieser Frage sah Severus von den Papieren auf,

„Sind eine Spezialanfertigung, die werden nicht so einfach verkauft, ich werde nächste Woche selbst einen besorgen.“

„Und wie soll ich da weiter den Trank brauen?“ Gut daran hätte er denken müssen. Nur Potter konnte so schnell Tränke versauen, abgesehen von Longbotten. Er hätte besser auf ihn achten sollen.

„Ich hab noch welche, also werden sie sich anderen Tränken widmen.“ Severus griff nach seinem Buch. Potter sah diesem hinterher.

„Professor?“
 

Der Tränkemeister drehte sich zu ihm.

„Was ist das für ein Buch?“

„Sind ihre Augen schon so schlecht? Ein Tränkebuch“

„Ja aber von wem? Ich habe keinen Titel oder Autor gesehen.“ Er sah in die schwarzen Augen des anderen, die sich schon fast liebevoll auf das Buch richteten. „Kein Wunder, es ist von mir“, antwortete Snape ruhig und ohne irgendwelchen Hohn in der Stimme. So ruhig kannte er den Älteren gar nicht.

Doch die Ruhe wurde von einer auffliegenden Tür unterbrochen, bei der Harry zusammenzuckte. Verdammte Schreckhaftigkeit die er seit Ende des Krieges besaß.

Snape sah mit seinem üblichen kühlen Gesichtsausdruck zu dieser, wo sich jetzt ein Siebtklässler mit Gebrüll umdrehte und jemanden anschrie.
 

Warum, bei Merlin, hatten die Schüler von heute kein Respekt vor fremdem Eigentum?

Nun wütend ging Severus auf den Gryffindor zu, der gerade ein paar Schüler aus seinem eigenen Haus anschrie.

„20 Punkte Abzug für Gryffindor, für Beschädigung Schuleigentums und Mr. Jackson, Strafarbeit bei Mr. Filch“, sagte er in gewohnter Manier. Der junge Löwe sah ihn wütend an, traute sich jedoch nicht etwas zu erwidern. Stattdessen sah er an dem wütenden Tränkemeister vorbei zu Potter. Dieser jedoch starrte unentwegt auf das Tränkebuch auf seinem Pult, welches er dort abgelegt hatte, bevor er zur Tür gegangen war.

Es sah so aus, als wollte Potter gerade danach greifen.

Mit langen Schritten ging er wieder zu diesem und lies es mit einer kurzen Handbewegung verschwinden.

„Nehmen sie sich ein anderes aus dem Schrank und suchen sie sich einen, ihrer Meinung angemessenen Trank und brauen sie diesen“, knurrte er ihn an.

In seinem Buch waren so einige schädliche Zaubertränke geschrieben, ganz abgesehen von den ganzen Zaubern. Er konnte keinen neugierigen Bengel gebrauchen, der diese am Ende noch ausprobierte.
 

Harry hatte sich fast zu Tode erschreckt, als der Tränkemeister plötzlich vor ihm stand.

Es war schon fast traurig, dem Buch beim Verschwinden zuzusehen.

Warum hatte Snape das getan? Gut, es war sein Buch. Es hieẞ, das er den Wolfsbanntrank erfunden hatte?

Nein, das war doch der ..., wow er wusste wirklich nichts über Zaubertränke.

Nach Snapes Aufforderung ging er mit einem kurzen Nicken zu ihm, an das Regal und las sich die Titel der hundert anderen Bücher durch.

Er spürte den Blick des älteren auf sich ruhen und beobachtete aus dem Augenwinkel heraus, den Mann in schwarz.

Snape ließ ihn erst wieder aus den Augen, als die Schüler sich hinsetzten. So widmete Harry sich in Ruhe den Büchern im Regal.

Es waren verschiedenste Tränkethemen. Langsam fuhr er mit den Fingerspitzen über die Buchrücken und blieb bei einem Dunkelrotem hängen. Der Titel lautete –Tränke für das Leben-, langsam, ganz vorsichtig zog er es aus dem Regal.

Die Schüler saßen ruhig, fast bewegungslos in dem düsteren Raum und sahen ihn ungläubig an, als er sich wieder nach vorne begab und das Buch durchblätterte. Warum war es eigentlich so dunkel? Gerade eben schien es doch noch hell in dem Raum. Harry sah auf die Fenster, die mit dicken Vorhängen verdeckt, keinen Lichtstrahl mehr in den Raum ließen.

~

Severus beobachtete wie Potter sich das Buch nahm, welches er erst vor Kurzem dort hingestellt hatte. Er hatte es damals in einem alten Buchladen gefunden. Unter Tausenden anderen Büchern, es war sichtlich alt und manches war in Runen geschrieben. Um manche Texte übersetzen zu können, hatte er verschiedenste Runenbücher und viele Stunden gebraucht.

Er sah zu der siebten Klasse der Slytherin und Gryffindor, die vor ihm saßen.

Eine Handbewegung später zogen sich die schwarzen schweren Vorhänge vor die Fenster, sodass es angenehm dunkel in dem großen Raum wurde.

Mit gewohntem Ton fing er den Unterricht an.

„Ihr werdet heute einen Trank brauen, bei dem eine der Zutaten kein helles Licht verträgt. Das heißt, sie werden alle den heutigen Trank bei diesen besonderen Gegebenheiten brauen.“

Die Schüler stöhnten leise genervt auf.
 

Harry war gerade auf einer Seite mit alten Schriftzeichen angekommen, als Snape den Unterricht wie gewohnt begann. Es war verflucht dunkel und die paar Kerzen spendeten nur mäßig Licht. Aber da musste er jetzt durch, wenn er nicht wiederholend den Trank brauen wollte, den er damals schon versaut hatte.

Das Buch war wirklich interessant. Die ganzen Runen wären bestimmt etwas für Hermine. Es schien nicht nur alt, sondern auch selten zu sein, da er es noch nie irgendwo anders gesehen hatte.

Er blätterte etwas weiter und sah sich nun ein Rezept für einen Heiltrank an. Dieser war ganz anders als die, die er bis jetzt kennengelernt hatte. Er sollte am Ende grell rosa sein und bestand aus ganz anderen Zutaten als die heutigen. Na, das sah doch interessant aus.

Er nahm Feder, Tinte und Pergament. Schrieb das Rezept ab und studierte die Zutaten.

Harry hätte nie gedacht, dass ihn Tränke einmal interessieren würden.

Er sah kurz zu Snape, der gerade von einem kleinen Rudel von Gryffindor Schülern belagert wurde.
 

„Professor?“

„Haben sie keine Aufgabe?“

Einer der Löwen hatte ihn angesprochen. Hinter diesem Stand sein restliches Rudel.

„Sir, warum heißt der neue Professor auch Snape?“ Hatte er es doch gewusst, dass diese Geschichte seinen Unterricht stören würde.

„Er ist mein Bruder und jetzt arbeiten sie endlich weiter“, das Rudel löste sich auf. Ein paar beäugten kurz die Splitter im Pult, gingen aber ruhig auf ihre Plätze, nachdem sie die Zutaten geholt hatten.

Dieser Tag würde schrecklich werden.

„Warum kennen wir ihn nicht?“, drang von irgendwoher die Frage.

Mit stechendem Blick sah er sich in der jetzt regungslosen Klasse um.

„Weil es sie nichts angeht“, knurrte er noch einmal gefährlich.



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