Emotions(un)fähigkeit
"Hehe Sasuke Ich glaube wir sind uns sehr ähnlich"
Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Schmerzend und unwiderruflich, brennend, surreal und doch so echt. Nach all dem, was ich getan habe, denkt der Idiot immernoch, dass wir uns ähnlich sind? Dabei habe ich alles getan um es zu verhindern.
Eine Windhauch, der aus meinem Fenster herein strömt, lässt meine Haarsträhnen umherwirbeln.
Es ist nur ein Hauch, ein winziger Hauch des nächtlichen Windes und doch so angenehm das ich mit einem Stöhnen die Augen schließen muss. Es ist angenehm, doch nicht angenehm genug um meine Gedanken, Sorgen, ja Empfindungen in eine geordnete Bahn zu bringen.
Ich konnte es nicht verhindern und bis heute nicht akzeptieren, dass uns so viele Differenzen trennen.
Wie oft habe ich schon an dich gedacht, Naruto? Nicht das ich so was zähle -dass wäre unter meinem Niveau-, jedoch habe ich das starke Gefühl, dass es die fünziger Grenze längst überschritten hat. Es hat ja so oder so keinen Sinn auch nur einen Gedanken an dich zu verschwenden.
Ja, es hat keinen Sinn, auch nur einen verfickten Gedanken an dich zu verschwenden.
Oh seit wann benutze ich den solch Wortwahl?
Spöttisch grinse ich. Mein Vater währe nicht stolz.
Doch lange amüsiert mich der Gedanke nicht mehr, denn plötzlich würge ich.
Schlecht.
Mir wird Schlecht bei dem aufkommenden Gefühl. Ein Gefühl, was ich im Moment schwer beschreiben kann. Ein Gefühl, dass Schwertern gleicht. Es ist so ähnlich als ob mir ein Dolch überall reingejagt wird.
In die Lunge-ich kann nicht Atmen.
In den Magen-mir wird schlecht
In meine Brust.-es zerfetzt mein Herz.
Ja ich als Uchiha habe auch ein Herz- es wird ungeniert herrausgerissen, bis ein großes Loch mein Inneres ziert. Nicht, dass es mein Inneres noch dunkler machen kann als es ist. Das wäre fast unmöglich aber weißt du was, Naruto?
Das ist verdammt nochmal alles deine beschissene Schuld.
Nur du bist an meinem Leid schuld, du Egoist, du egoistischer Vollidiot. Es ist verdammt egoistisch von dir mich an zulächeln. Jede Tag schenkst du mir das warme Lächeln, was mich komischerweise immer an Sonnenblumen und Weltfrieden erinnert, und denkst nicht eine Sekunde über die Konsequenzen nach. Verdammtes Arschloch.
Du weißt nicht, was du mit mir machst während du lächelst, wahrscheinlich habe ich nicht mal selber das Wissen was im Moment mit mir geschieht. Du bedeutest mir nichts, Naruto. Rein gar nichts.
Während ich auf dem Rücken liege und meine Gedanken weiterziehe, versuchte ich das verdammte Gefühl der Lüge loszuwerden.
Du bist mir egal und was mit dir passiert, war mir genauso egal wie die Tatsache, dass ich hier liege, um 5 Uhr 34, wenn ich mich nicht irre, und an meine, egal wie lange ich starre, immer weiß bleibende Zimmerdecke schaue.
Meine weiße, verschwimmende Zimmerdecke. Verschwimmend?
Sachte hebe ich die Hand und führe sie zu meinem Gesicht. Meine eben noch raue Hand überzieht sich mit sachter, salziger Feuchtigkeit.
Ich weine.
Doch erschüttert mich nicht die Tatsache dass ich weine, sondern die Tatsache dass ich weine.
Sasuke Uchiha
Mein Mund ist trocken und in meinem Hals hängt ein unangenehmer Kloß, der mir das Schlucken schwer macht.
Alles wird so schwer. Die Tränen erkämpfen sich unbeirrt den Weg über meine blasse Wange, sie kitzeln mein Kinn bis sie schließlich funkelnd runtertropfen.
Fest kneife ich die Augen zusammen und obwohl ich mir bewusst bin, dass diese Methode meine Tränen nur stärker anfeuert meine Wangen runterzufließen, so kneife ich sie dennoch mit aller Kraft zu. Zu groß ist der innerliche Druck, zu groß die Trauer, zu groß die Wut über mich selbst, sodass mir eigentlich keine Wahl bleibt, als die Augen so fest vor der Realität zu verschließen, wie ich nur konnte.
Ein Wimmern entflieht meiner trockenen Kehle was sich schnell zu einem Schluchzer entwickelt, bis ich schließlich gänzlich ausbreche und anfange zu weinen, Verdammt! Wieso gerade jetzt, heute, hier, so?!
Liegt es an der Tatsache, dass ich mich in Lügen verstrickt habe, was dich an geht? Du bist mir nicht wichtig, versuche ich laut zu sagen aber mein Gewissen und mein trockener Mund verhindern, dass es zum aussprechen dieser Worte kommt.
Ich will es so gerne sagen, so gerne in dein Gesicht sagen und mich dabei ergötzen die Wut und Trauer in deinen Augen sehen zu dürfen.
Es könnte so einfach sein.
Aber das würde nicht gehen. Ich würde es nie aussprechen können, mich nie an deiner Verletzbarkeit ergötzen können ohne, dass ich selber dabei zu Grunde gehe. Wie könnte ich es aushalten dem einzige lebende Individuum, dass mir mehr bedeutet als ich mir selber, ins Gesicht zu lügen?
Mein familiärer und männlicher Stolz wollen es nicht zulassen, dass ich meinen Gefühlen dir gegenüber im Klaren werde.
Ich kann keine klaren Gedanken fassen den die Tränen achten leider nicht drauf, dass ich sie hier nicht haben will. Ein Uchiha weint nicht.
Schon gar nicht ein Sasuke Uchiha.
Ich fasse mir an den Kopf, massiere mit Zeige- und Mittelfinger die Schläfen und stöhne genervt auf. Ich hasse Kopfschmerzen, die sind wie eine Plage und kommen immer dann, wenn man(n) sie nicht gebrauchen kann. Ich stöhne wieder. Gott, wie ich das hasse! Überhaupt hasse ich alles, was mir auch nur ansatzweise auf die Nerven geht. Ja alles. Du gehst mir so auf die Nerven, Naruto.
Gott, wie du mich nervst mit deinem dummen Grinsen und deinen Narben mit denen du aussiehst wie eine Katze, ja verdammt auch deine Hände nerven mich, weil ich nicht aufhören kann sie anzustarren, während ich dabei denke, ob und wie du dich schon selber angefasst hast. Oder an Wen du gedacht hast.
Du glaubst es gar nicht wie gerne ich dich manchmal einfach erwürgen würde! Einfach so Zack und fertig. Warum glaubst du, habe ich das nicht einfach gemacht? Einfach so?
Ich hasse dich nicht.
Plötzlich wirkt die erdrückende Stille in meinem Zimmer noch unangenehmer als sie eh schon war.
Ich kneife die Augen peinlich berührt zu.
Ich hasse dich nicht, obwohl du mich nervst.
Viel zu sehr hatte ich Angst meine Gedanken an diesen Punkt zu bringen, an diesen ganz bestimmten Punkt der mir sagt, dass ich wohl doch nicht der Gefühlslose Krüppel bin für den mich alle halten.
Alle, sowie auch Ich.
Glücksgefühle strömen durch meinen Körper und wie automatisch wandert meine recht Hand immer weiter abwärts. Ich spüre meine harte Erektion.
Wann bin ich eigentlich hart geworden? Egal. Sanft streichle ich über meinen verdeckten Penis, stelle mir vor das es deine Hand ist, die mich liebkost, stelle mir deine männliche Hand vor und kann mir ein Seufzer nicht verkneifen.
Meine Lippen fange ich zwischen meinen Zähnen um nicht hemmungslos aufzustöhnen. Mit meiner linken Hand kralle ich mich in das billige, gepunktete Bettlacken, während ich meinen verdeckten Penis im festen Griff heraushole.
Fest presse ich die Lippen aufeinander. Verdammt, ob deine Hand genauso vorgehen würde?
Würde sie auch über die empfindliche Eichel reiben, die Spitze mit dem Daumen necken oder würde sie die gesamte Länge meiner steinharten Erektion quetschen bis die ersten Lusttropfen raus Quirlen?
Oder würde deine Hand gar was anderes mit mir anstellen?
Das Pochen meiner Lenden wird immer stärker, unerträglicher. Oh Gott, Naruto! Mehr! Immer schneller atmend gebe ich mich meiner Ekstase hin.
Stöhnend strecke ich mich, lege den Kopf in den Nacken, denn zu gut ist die Vorstellung , dass du mich befriedigst, Naruto.
Meine Hand soll deine sein. Sie soll in diesem Moment dir gehören und Sachen mit mir anstellen, die mich jetzt schon Sabbern lassen.
Ich kann nicht anders. Ich hab mich zu oft danach gesehnt dir nah zu sein, obwohl ich es mir selber verbiete. Nur du sollst mich Stöhnen hören. Du sollst hören wie ich deinen Namen rufe, ihn rausschreie und mich aufbäume. Mein Orgasmus überrollt mich kurze Zeit später so heftig, dass ich meinen Rücken durchdrücke bevor meine Hand mit meinem Samen bespritzt wird.
Oh Gott. War Onanieren je so befriedigend gewesen?
Ich schließe die Augen, doch anstatt die Nachwirkungen meines Höhepunktes zu genießen, kommen alle davor existierenden Gefühle wieder und die Empfindungen meiner Lust sind dafür verschwunden. Nicht nur das ist gerade verschwunden. Meine Hoffnung, mein Optimismus, meine Ekstase und mein gerade eben noch da gewesenes lächeln auf meinen Lippen ist ebenfalls wie weggewischt.
Doch der Schmerz in der Brust zieht wieder beinahe unerträglich und die Kopfschmerzen sind ebenfalls wieder da!
Ich betrachte meine Hand und wische sie an dem scheußlichen Bettlacken ab.
Meine Gedanken sind wieder durcheinander, während mein Kopf dröhnt. Aber etwas.. ein Gedanke war mir nie so klar gewesen, wie in diesem Augenblick. Noch nie war mir etwas so schmerzlich bewusst wie das. Etwas was nicht mal mein sonst so starker Stolz verhindern kann und es auch nie konnte. Ich belüge mich nicht mehr selber, denn die Wahrheit ist mir so lange bewusst.
Es ist mir ewig bewusst gewesen, auch wenn ich erst mal eine saftige Portion Kopfschmerzen, literweise Tränen und die Lust von dir berührt zu werden brauchte, um es zu erkennen.
Wusstest du, dass Hass und Liebe vom Prinzip her das Selbe sind?
Liebe ist keine Emotion. Es sind mehrere Emotionen in einem Ganzen, was ich galant einen Emotionsklumpen nenne.
Und Hass? Hass brennt sich nach kurzer Zeit in diesen Klumpen ein und umschließt ihn, macht den Klumpen hart.
Zynisch lächle ich und blicke auf die Samen verschmierte Hand ehe ich die andere, Tränen benetzte Hand, hob um die beiden zu vergleichen.
Ob nun die Tränen oder mein Orgasmus den Klumpen aufweichen ließen kann ich nicht sagen. Vielleicht habe ich auch nur eine Meise aber..
Ich lie..mag dich.
Vielleicht sind wir uns doch ähnlicher als ich dachte, Usurantonkachi.
