Naruto von LenaVanTionas (Die Erben des Dämonenkönigs) ================================================================================ Kapitel 4: Die Wahrheit ----------------------- Hey Leute! Da ich im Moment sowieso krank im Bett liege, dachte ich mir, dass ich dann auch gleich ein bisschen an meiner Naruto FF weiterbasteln könnte und - voillá! Das neue Kapi ist fertig! Da möchte ich mich auch gleich ganz herzlichst entschuldigen, dass es diesmal so lange gedauert hat, doch dafür ist das Kapi mal wieder besonders lang! ^^ Ich hoffe es gefällt euch! Viel Spaß! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel - Die Wahrheit Zwei Jahre. Zwei Jahre sind bereits vergangen, seit sich Naruto und Kyuubi getroffen hatten. Der Beginn ihrer Freundschaft. Der Beginn ihrer Verbundenheit. Und der Beginn eines richtigen Lebens für Naruto. Seit er das erste Mal von selbst in sein Unterbewusstsein abgetaucht war hatte sich etwas in ihm verändert. Er fühlte sich mit einem Mal besser und geborgener. Und nicht nur das. Sobald er sich konzentrierte, konnte er sich mit Kyuubi unterhalten. Er musste nicht mehr immer in sein Unterbewusstsein eintauchen, um mit seinem Freund zu sprechen. Es strengte ihn teilweise noch immer an und verursachte Kopfschmerzen, wenn er sich so lange und so stark konzentrieren musste. Mit der Zeit allerdings wurde es besser. Der alte Hokage fand noch immer nur selten Zeit für den Blonden, doch diesem machte es kaum mehr etwas aus. Wenn er sich einsam fühlte oder alleine war, dann brauchte der Junge nur die Augen zu schließen und sich auf die Wärme in seinem Inneren zu konzentrieren. Dann brauchte er nur noch seine Seelenspiegel wieder zu öffnen und schon wäre Naruto wieder bei ihm. Bei seinem besten Freund Kyuubi. Er erzählte ihm viel. Von seiner alten Heimat, in der er lebte, bevor er hierher kam. Naruto wollte alles darüber wissen, doch Kyuubi hatte nur laut gelacht und meinte, er würde ihm das erzählen, was er bereits verstehen könnte. Natürlich war Naruto alles andere als begeistert und hatte beleidigt seine Wangen aufgeblasen, was den Fuchs allerdings noch mehr amüsiert hatte. Auch Naruto musste Lächeln, als er sich daran erinnerte, was ihm Kyuubi zuletzt erzählt hatte. Flashback „Nun erzähl schon!“ „Ist ja gut, Kleiner.“ Wie so oft lag Naruto abends an der Flanke von Kyuubi, die Hände über dem Bauch verschränkt und sich in das weiche Fell kuschelnd. Es war ungefähr ein halbes Jahr her, seit Naruto wusste, dass Kyuubi in ihm versiegelt war und wie er wusste, wie er mit ihm reden konnte. Er war in seiner Wohnung gewesen und hatte sich schlafen gelegt. Wie ihm Kyuubi einmal geraten hatte, war es besser, wenn Naruto fest am Schlafen war und dann in sein Unterbewusstsein eintauchte, als wenn er es wirklich bewusst tat. Es war besser für seine Seele, meinte er. Auch, wenn der Junge nicht wirklich wusste, was Kyuubi damit meinte, so vertraute er diesem doch und tat, was der Fuchs ihm riet. Kyuubi räusperte sich kurz. Es war schwer, über seine Heimat zu sprechen. Vermisste er sie doch und wollte am Liebsten sofort wieder zurück. Doch selbst wenn er könnte, würde er es wahrscheinlich nicht tun. Immerhin hatte er nun jemanden, um den er sich kümmern musste. „Die Welt, aus der ich komme, liegt an einem anderen Ort als diese hier. Mit einem strahlend blauen Himmel, welcher von dunkelblauen Schlieren durchzogen ist. Die Sonne ist rot, ein warmes, helles rot. Saftige Wiesen und blühende Bäume, Pflanzen und Blumen, wohin das Auge reicht. Eine fantastische Welt.“ Naruto hing geradezu an den Lippen seines besten Freundes. Die Faszination und die Freude, welche in Kyuubis Stimme mitschwang, während er von seiner Heimat erzählte, schienen den Jungen anzustecken. „Deine Welt scheint dir wirklich viel zu bedeuten“, vermutete der Uzumaki lächelnd. Auch Kyuubi lächelte. „Du hast Recht, ich liebe diese Welt. Sie ist groß, vielleicht ebenso groß wie diese Welt, vielleicht auch kleiner. Das kann niemand sagen. Und es interessiert uns auch nicht.“ Verwirrt sah Naruto auf. „Wieso nicht?“ Kyuubi gluckste. „Es interessiert uns einfach nicht. Wir haben jeder unser Reich und unser Revier, welches es zu verwalten und beschützen gilt. Wir leben in Harmonie.“ Der junge Uzumaki sah mit großen Augen zu seinem besten Freund. „Wie schön…“ sagte er voller Ehrfurcht. Denn auch wenn er noch ein Kind war, Naruto wusste bereits, dass es in der Welt, in der er lebte, keinen Frieden gab. Keinen wahren Frieden. Es gab friedliche Zeiten zwischen den Dörfern und auf der Welt, doch es herrschte überall Kampf, irgendwelche Menschen waren immer am Kämpfen oder töteten wahllos. Er verstand nicht, warum es so war, wenn es nicht sein musste. So, wie Kyuubi ihm von seiner Heimat schilderte, dann bewies das doch, dass auch Frieden herrschen kann. „Und du lebst in dieser Welt alleine?“, wollte Naruto wissen, obwohl er es kaum glaubte. Wenn man an solch einen schönen Ort lebte, dann musste man sein Glück doch mit jemand teilen können. Der Blick des Fuchses wurde plötzlich weich und sanft. Ein Ausdruck, den Naruto nur äußerst selten in dieser Intensität bei Kyuubi gesehen hatte. „Kazumi…“, hauchte der Dämon liebevoll und seine Augen schlossen sich. „Meine Frau“, sagte er leise. Mit großen Augen sah Naruto den Dämon  an. „Ein liebevolleres und gütigeres Wesen findet man in keiner Welt. Sie ist die Schönste von allen.“ Unbewusst schwangen die Schweife des Dämons umher, sammelten Chakra an den Spitzen und fuhren weiter durch die Luft. „Ihr rosanes Fell strahlt regelrecht in der aufgehenden Sonne. Es ist so weich wie kaum etwas anderes auf dieser Welt. Sieben Schweife, welche sie ihr eigen nennt und ihre unglaubliche Stärke präsentieren. Ihre rot glühenden Augen sind wie ein warmes Feuer, welches die Seele erwärmt.“ Eine Gestalt formte sich aus dem zerstreuten Chakra. Eine wunderschöne Füchsin mit sieben Schweifen. Ihr Fell schien rosa zu sein. Es war nur ein kleines Gebilde aus Nebel, Chakra und Erinnerungen, doch es verursachte ein angenehmes Gefühl in Narutos Innerem. Naruto öffnete den Mund und sah sich das Phänomen vor seinen Augen an. Er wagte es nicht, einen Ton von sich zu geben. Vorsichtig streckte Naruto eine Hand aus und versuchte, die Figur zu ergreifen, doch schon verwischte die Füchsin wieder. Blutrote, warme Augen sahen zu Naruto. Ein sanftes Lächeln zierte sein Maul. „Ich würde alles für sie tun. Ihr gehört mein Leben und meine Seele. Niemals würde es für mich eine andere Frau an meiner Seite geben.“ Die Art, wie Kyuubi über seine Frau sprach, zeigte Naruto, wie sehr er sie doch liebte und wie wichtig sie ihm war. Umso trauriger war Naruto, dass sein bester Freund nun hier eingesperrt war. Noch schlimmer allerdings wäre es, wenn… „Habt ihr eigentlich Kinder?“, wollte Naruto in seiner unnachahmlichen kindlichen Art wissen, welche Kyuubi zum Schmunzeln brachte. Mit einem seltsamen Blick sah der Fuchs Naruto an. Der Blonde konnte diesen Blick einfach nicht deuten. Er hatte etwas Freudiges und Erwartungsvolles und doch war er irgendwie traurig. Dann seufzte Kyuubi. „Nein“, sagte er und Bedauern lag in seiner Stimme. „Nein, wir haben keine Kinder, obwohl Kazumi sich so lange Kinder gewünscht hat.“ Plötzlich legte sich ein Grinsen auf das Maul von Kyuubi. Es war voller Trauer und doch zeigte es auch Vorfreude. „Aber vielleicht wäre das eine Entscheidung von mir, die ich überdenken sollte.“ Naruto nickte bekräftigend. Grinsend ließ sich der junge Uzumaki wieder nach hinten fallen. „Das solltest du wirklich. Das würde euch beiden bestimmt beide glücklich machen.“ Auch Kyuubi legte sich wieder hin und erzählte Naruto noch mehr. Wie er in seiner Heimat durch die Wälder streifte, wie es sich anfühlte wahrhaftig frei zu sein und die wahre Liebe zu kennen. Naruto schloss entspannt die Augen und lauschte den Erzählungen seines Freundes. Insgeheim wuchs in ihm der Wunsch, dass auch er eines Tages diese Welt und die Frau sehen könnte, die dem Dämon alles bedeuteten. Flashback Ende Ja, Kyuubi hatte ihm eine Menge erzählt. Und der Kleine war dankbar dafür. Die Gespräche mit dem Fuchs erfüllten das Leben des Jungen und Naruto war glücklich. Auf den Rat von Kyuubi hin bat Naruto den 3. Hokagen um Bücher über Jutsus, Chakrakontrolle, Geschichte, und so weiter und so fort. Eben alles, was ein Ninja wissen muss. Zwar hatte der Kleine das Kunai von dem Hokagen, doch die Übungen damit waren alles andere als erfolgreich. Schließlich hatte der alte Hokage nicht die Zeit, ihn zu trainieren und Kyuubi konnte ihm nur Tipps geben, doch wie man es richtig machte, war mit einem Trainer an seiner Seite schon besser. So beschlossen Kyuubi und Naruto, dass sich der Blondschopf erst einmal um sein Wissen kümmern sollte. Zuerst war Sarutobi von der Bitte seines kleinen Schützlings überrascht. Woher kam nur der plötzliche Wissensdurst? Aber der alte Mann freute sich, dass Naruto sich so für das Dasein eines Ninjas interessierte und beschaffte ihm jede Menge Bücher. Jedenfalls solche, die Naruto mit seinen jungen Jahren auch verstehen konnte.   Und so lernte Naruto. Er lernte die Geschichte der Shinobi, dazu eignete er sich Wissen über Jutsus, Strategien und dem Überleben in der Wildnis an. Doch auch allgemeine Dinge wie Kochen und Backen standen auf seinem Lehrplan. Er war noch sehr jung, doch Kyuubi versuchte bereits ihm zu erklären und beizubringen, wie er sein Chakra kontrollieren konnte. Er hatte gewaltige Chakrareserven und daher viel es ihm relativ einfach bereits erste Jutsus einzusetzen. Die Jutsus, welche Sarutobi ihm gab, verstand Naruto sehr schnell und er verschlang die Informationen und Techniken geradezu. Obwohl ihm sozusagen kein Lehrer zur Seite stand lernte Naruto erstaunlich schnell. Mit seinen acht Jahren hatte der junge Uzumaki bereits das Jutsu der Verwandlung erlernt, das Jutsu des Tausches, das Jutsu des Körperflimmerns und die Aktivierung eines Zündungszettels. Die nützlichste Technik für den jungen Uzumaki war allerdings das Jutsu der Schattendoppelgänger. Durch seinen enormen Chakrahaushalt würde Naruto niemals in der Lage sein, einen vernünftigen, normalen Doppelgänger zu erschaffen. Und einen weiteren Vorteil gab es für Naruto bei dieser Technik. Jeder Schattendoppelgänger, welcher aufgelöst oder zerstört wurde, übertrug seine Erfahrungen und Erinnerungen an das Original. So war Naruto in der Lage, mehrere Schattendoppelgänger an einem Tag zu erschaffen und für sich trainieren zu lassen. Die einen lasen, die anderen trainierten und die restlichen versuchten sich an den verschiedenen Jutsus, um diese perfekt beherrschen zu können und an seiner Chakrakontrolle. Kyuubi hatte zudem festgestellt, dass Naruto nicht in der Lage war, Genjutsus zu wirken. Er hatte Talent dafür, da war sich Kyuubi sicher. Schließlich war er der Sohn seiner Mutter! Aber mit seinem großen Chakrareserven, mit denen er bereits gut umgehen konnte, war es ihm nicht möglich, einfache Genjutsus zu wirken. Der Dämon kannte zwar welche, die auch Naruto einsetzen könnte, doch dafür war die Zeit noch nicht gekommen. Man konnte sagen, was man wollte, doch der Fuchs war sehr stolz auf seinen jungen Schüler. Der Junge war sehr intelligent und lernfähig. Kyuubi war überzeugt, dass dieses Talent auf die Gene seiner Eltern zurückzuführen war. Schließlich waren auch die Beiden Meister ihrer Fächer. Naruto war durch das Leben in Konoha und dem frühen Training mit Kyuubi teilweise abgehärtet und seine kindliche Naivität wurde weggespült. Doch dieses Verhalten zeigte er nur gegenüber den Dorfbewohnern und anderen Kindern. Natürlich, er war ein Kind und für ein solches war es nur natürlich, sich mit anderen Kindern treffen zu wollen und zu spielen. Doch Naruto hatte schnell eingesehen, dass die Menschen sich nicht für ihn interessierten und Angst vor hm hatten. Und diese Angst und Abscheu projizierten sie auf ihre Kinder. Naruto tat es weh, dass sah Kyuubi seinem kleinen Schützling an, aber er biss die Zähne zusammen und konzentrierte sich vollends auf seine Zeit mit Sarutobi, Kyuubi und seinem Training. Nur seinen Sensei und besten Freund Kyuubi und den alten Hokagen lächelte Naruto an und in ihrer Gegenwart war er so wie immer.  So wie ihn die Verbindung zu dem Fuchs gemacht hatte. Ein aufgewecktes und fröhliches Kind. Nun war es wieder soweit. Der 8. Geburtstag des blonden Uzumaki war angebrochen. Und an diesem Tag erwartete Naruto eine weitere Geschichte. Eine Geschichte, die Antworten auf Fragen enthalten sollte, welche sich Naruto schon seit er denken konnte stellte. „Was für ein Geschenk willst du mir denn machen?“, wollte Naruto neugierig wissen. Der Fuchs hatte in ihrem Gespräch gestern erwähnt, dass er ein Geschenk für den Blonden hatte. Nur Naruto wusste einfach nicht, was es sein könnte. Schließlich war Kyuubi eingesperrt und konnte demnach für den Jungen nichts besorgen. Doch das brauchte er auch nicht. Auch wenn der Uzumaki sich für diese Gedanken leicht schämte, für ihn war die Freundschaft zu dem Dämon schon ein größeres Geschenk, als das ihm einer der Dorfbewohner je machen könnte oder auch nur wollte. Er stand wieder vor dem Gitter, hinter welchem der riesige Fuchs eingesperrt war. Das Papier mit der Aufschrift `Siegel´ prangte mitten auf den Türen und es herrschte noch immer ein seltsames Licht. Mit der Zeit, welche Naruto bei seinem Freund verbrachte wurde es jedoch immer heller und heller. Es war beinahe so, als wenn helllichter Tag in seinem Unterbewusstsein herrschen würde. Auch das Wasser verschwand langsam und hinterließ einen glatten, sauberen Boden. Kyuubi lächelte ihn an. Er hatte es sich angewöhnt, eine kleinere Form anzunehmen, wenn er sich mit dem Jungen traf. So war es für sie beide bequemer und so konnte er seinem Schützling auch das Gefühl geben, dass sie wahrhaftig ebenwürdig waren. „Du bist nun acht Jahre alt, Naruto“, stellte der Dämon fest. „Ich denke, dass du nun alt genug bist, dass ich anfangen kann, dich zu trainieren.“ Ein freudiges Funkeln erschien in den blauen Seen und begeistert öffnete der Blonde bereits seinen Mund, bevor seine gute Stimmung in Verwirrung umschlug. Leicht legte Naruto den Kopf schief. „Und wie willst du das machen?“, fragte Naruto. Offenbar konnte er sich nicht vorstellen, wie so etwas möglich sein sollte. Nachsichtig lächelte der Fuchs. „Du hast viel Zeit in deinem Unterbewusstsein verbracht, Naruto, ohne, dass es dir geschadet hat. Deine Seele war bereits sehr verletzt und es war ein hohes Risiko, dass du hier regelmäßig hergekommen bist.“ Leicht seufzte Kyuubi. Ein gewisses Schuldgefühl stellte sich bei dem Dämon ein. Er hatte Naruto nie davon abgehalten, ihn zu besuchen, obwohl er wusste, dass es gefährlich war. Und doch war es in seinen Augen notwendig, konnte doch nur so die Seele des Blonden heilen. „Ich weiß natürlich, dass es schöner ist, wenn man sich gegenübersteht und sich in die Augen sehen kann, wenn man miteinander spricht und es dich sehr angestrengt hatte, mit mir über unsere Gedankenebene zu sprechen.“ Naruto nickte zustimmend. Alles, was sein pelziger Freund da sagte, stimmte. Er fand es viel schöner und auch angenehmer, wenn er Kyuubi gegenüberstand. Eine innerliche Wärme erfüllte ihn. Und er vermutete stark, dass es dem Fuchs ebenso ging. „Mit der Zeit, welche wir uns nun schon kennen, wurde es besser,“ erklärte Kyuubi weiter. Auf den verständnislosen Blick von Naruto hin, deutete Kyuubi auf den Raum, welcher vollkommen anders aussah als zu der Zeit ihrer Begegnung. Und Naruto verstand. „Das war also alles nur so dunkel und nass, weil es mir nicht gut ging?“, wollte der Blonde wissen. Kyuubi nickte, wobei sein Blick leicht traurig war. „Genau. Deine Seele hatte Risse erlitten, Schmerz und Einsamkeit hatte sie in Form von Wasser langsam gefüllt, solange, bis dein Unterbewusstsein vollkommen überflutet gewesen wäre. Und dann…“ Der Dämon wagte es nicht, auszusprechen, was die Konsequenzen davon gewesen wären. Doch Naruto hatte inzwischen bereit so viel gelernt, er verstand ihn auch so. Stille herrschte zwischen den beiden Freunden, welche eine leicht bedrückte Note hatte. Kyuubi dachte nach. Es war an sich wirklich knapp gewesen. Zwar war das Wasser noch relativ niedrig gewesen, doch es hätte nur ein größeres, niederschmetterndes Erlebnis für den Jungen gebraucht und seine Seele wäre gebrochen. Das Wasser hätte diesen Raum überflutet und Naruto und er selbst wären… Kyuubi erschauderte. Er war wirklich froh, dass er bereits so früh mit dem Blondschopf hatte reden können. Ansonsten wäre es vielleicht wirklich zu spät gewesen. Eine Möglichkeit, an die Kyuubi nicht einmal denken wollte. Um von diesen trüben Gedanken wegzukommen, schüttelte der Dämon leicht seinen Kopf. Es brachte nichts, darüber nachzudenken, was hätte passieren können. Es war noch mal gut gegangen und dem Jungen ging es gut. Das war alles, was für Kyuubi zählte. Nun musste er sich darauf konzentrieren, was geschehen sollte. „Hier, in deinem Unterbewusstsein, können wir trainieren. Deine seelische Verfassung ist viel besser und deine kindliche Psyche wieder stabil. Das bedeutet, du kannst viel Zeit hier verbringen. Du musst nur bedenken, dass die Zeit hier zwar anders vergeht als außerhalb deines Unterbewusstseins, dennoch vergeht sie. Das dürfen wir beide nicht vergessen.“ Zwar wirkte der Junge etwas verwirrt, doch er grinste breit und nickte einmal kräftig. „Ist gut. Ich werde daran denken!“, versprach er. „und du bringst mir auch ganz viele Jutsus und Techniken bei?“, wollte Naruto ganz aufgeregt wissen und der kindliche Schimmer der Neugier war wieder in seine Augen getreten, der Kyuubi zum Schmunzeln brachte. „Oh ja, ich werde dir ein paar Sachen beibringen. Jedenfalls die, die du bereits einsetzen kannst.“ „Das ist klasse!“, rief Naruto laut und lief beinahe im Kreis vor lauter Aufregung. Laut lachte Kyuubi auf und ließ Naruto herumlaufen. Er wollte dem Kleinen seine Freude lassen. Es gab genug Situationen, in denen er sie zerstören musste. So, wie er es auch an diesem Abend beschlossen hatte… „Das ist aber noch nicht alles, oder?“, riss Naruto den Dämon aus seinen Gedanken. Die blauen Augen des Jungen sahen erwartungsvoll zu dem Fuchs. Kyuubi lag direkt vor ihm hinter dem Gitter. Er hatte seine Größe wieder auf etwa drei Meter beschränkt. „Nein, das war noch nicht alles. Ich…“ Kurz schwieg Kyuubi. „Ich möchte dir etwas erzählen.“ „Ja? Toll!“, freute sich Naruto riesig und machte sich bereits auf den Weg, um das Gitter zu durchqueren. Wie immer wollte er es sich an der Flanke seines besten Freundes bequem machen, wenn er ihm etwas erzählte. „Was möchtest du mir denn erzählen? Von deiner Heimat? Nein, warte! Erzähl mir etwas über die Jutsus, die du mir beibringen willst, dann kann ich - !“ „Warte!“, unterbrach Kyuubi rasch den Redefluss seines kleinen Schützlings. Zudem stand er schnell auf und stellte sich dem Blonden in den Weg. Ruckartig blieb Naruto stehen und sah verwirrt zu seinem besten Freund. „Was ist denn, Kyuubi?“, fragte Naruto. Hart schluckte Kyuubi. Er war völlig überfordert mit dieser Situation. „Es…“ begann er, doch der Dämon wusste nicht, wie und wo er anfangen sollte. Da es für ihn und den Jungen besser war, sagte er „Setzt dich vor das Gitter. Das ist besser.“ Nun war Naruto noch verwirrter. Leicht legte er den Kopf schief. „Warum?“ Der Dämon blickte flehend zu seinem Schützling. „Bitte Kleiner, vertrau mir. Setzt dich einfach vor das Tor.“ Der drängende und irgendwie auch traurige Tonfall in der Stimme des Dämons ließ Naruto die Augen weiten. „Kyuubi…?“, sagte Naruto leise. In ihm kroch die Angst hoch. Er hatte seinen Freund noch nie so gesehen. So fertig und irgendwie aufgelöst. Als müsste er etwas tun, was er nicht wollte. Etwas, vor dem er Angst hatte. Kyuubi hingegen schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Er spürte die Angst seitens Naruto, natürlich spürte er sie. Und doch konnte er dem Kleinen nicht helfen. Denn schließlich… hatte der Fuchs selber mehr als genug Angst. Furcht kroch ihm in die Knochen und in jedes seiner Glieder. Kyuubi legte sich wieder hin, seine Pfoten legte er übereinander, damit Naruto deren Zittern nicht bemerkte. Natürlich entging es dem Jungen trotzdem nicht. Nun wirklich beunruhigt setzte sich Naruto widerwillens vor das riesige Gitter, hinter dem sein Freund eingesperrt war und wartete darauf, dass der Dämon etwas sagte. Natürlich war er neugierig, doch etwas bange war ihm auch, daher drängte er seinen Freund nicht. Was Kyuubi ihm wohl erzählen wollte? Und was konnte daran nur so schlimm sein? Kyuubi schloss nochmals die Augen und atmete tief durch. Er wusste, der Junge hatte ein Recht auf die Wahrheit. Er war alt genug und alles in dem Fuchs sträubte sich dagegen, das Vertrauen des Blonden noch weiter zu beanspruchen, wenn dieser nicht wusste, was er getan hatte. Wie könnte er jemals wieder in diese kindlichen blauen Augen sehen, die dennoch die Wahrheit nicht kannten? „Ich will dir… etwas über… deine Eltern… erzählen…“ Die Stimme des Fuchses war nur leise und doch erschien es dem Dämon und auch Kyuubi in der gespenstischen Stille so, als hätte er geschrieen. Alles in ihm wehrte sich dagegen, dem Jungen zu erzählen, was damals wirklich mit seinen Eltern geschah. Doch er wusste, es musste sein. Narutos Augen hingegen weiteten sich. „Mei-… meine Eltern…?“, stammelte der Blonde geschockt. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augen wurden immer größer. Wie viele Jahre fragte er sich bereits, wer seine Eltern waren? Warum sie nicht bei ihm waren. Seit er denken konnte, wollte er nichts sehnlicher, als dass sich diese Fragen beantworten wurden. Nie konnte ihm aber jemand eine Antwort geben. Weder Opa Hokage, noch sonst jemand. Natürlich, er fragte nicht im Dorf herum, ob irgendjemand wusste, wer er war und wer seine Eltern waren. Aber wenn Sarutobi es nicht wusste, dann würde es im Dorf doch garantiert auch niemand wissen. Oder…? Und jetzt sollte Kyuubi, das Wesen, welchem er am Meisten vertraute, plötzlich eine Antwort für ihn haben? „A-… Aber…“ Naruto war nicht in der Lage, auch nur einen Satz herauszubringen. Kyuubi schüttelte den Kopf. „Bitte. Lass mich einfach erzählen“, bat er und Naruto schloss den Mund. Stillschweigen und mit zusammengepresstem Mund saß er dem Dämon gegenüber. Leise seufzte Kyuubi. Er war da. Der Moment, der alles entscheiden konnte. Langsam begann er zu erzählen. Die Zeiten waren ruhig in Konoha. Der Krieg war vorüber, die Menschen lebten friedlich. Lautes Lachen war auf den Straßen zu hören. Die Menschen waren glücklich und genossen ihr Leben. Ich allerdings hatte nicht so viel Glück. Ich war gefangen, gefangen in einem Menschen, versiegelt vor vielen Jahren. Eingesperrt in einem Käfig wie diesen war ich gezwungen, Jahre zu verbringen, ohne, dass sich meine Lage ändern sollte. Jeder Versuch, mit meiner Wirtin zu sprechen, versagte. Sie hörte meine Stimme nicht oder wollte mich nicht hören, ich weiß es nicht. Die Zeit verging. Es gab keine Möglichkeit, meinem Gefängnis zu entkommen. Langsam aber sicher verfiel ich der Dunkelheit und konnte nur noch daran denken, freizukommen. Und dann kam der verhängnisvolle Tag! Er begann wie jeder andere Tag vorher auch. Nur eine Sache war anders. Meine Wirtin erwartete ein Kind. Zusammen mit ihrem Mann und mehreren Anbus begab sie sich in eine Höhle außerhalb von Konoha. Denn bei der Geburt ist das Siegel eines weiblichen Wirtes sehr geschwächt. Es hätte brechen können und ich wäre frei gewesen. Mit aller Macht versuchte ich, freizukommen. Es war mir gleich, ob sie dabei Schaden nahm oder nicht. Alles, was mich interessierte, war, das ich wieder frei war. Egal, welchen Preis dies hatte. Doch ihr Mann versuchte alles, um das Siegel zu stärken und mich gefangen zu halten. Meine Wut stieg, ich raste vor Zorn. Ich wollte raus, hinaus in die Welt, zurück in meine Heimat und zurück zu meiner Frau. Unzählige Jahre waren bereits vergangen, seit ich zum ersten Mal eingesperrt wurde und ich hätte alles getan, um frei zu sein. Doch als das Siegel schwach war und immer schwächer wurde, bemerkte ich noch etwas Anderes. Es war jemand in dem Dorf, jemand, der dort nicht hingehörte. Ein Feind, welchen ich seit langer Zeit als verbannt betrachtete und nie gedacht hätte, dass ich ihn jemals wieder spüren würde. Rasend vor Zorn durch meine Gefangenschaft und die Anwesenheit meines Feindes wurde mein Wille, aus meiner Wirtin auszubrechen noch größer. Mit aller Macht stemmte ich mich gegen die Gitter und sah zu, wie sie langsam aber sicher brachen. Plötzlich war es still. Alles wurde ruhig um mich herum, meine Wirtin war verstummt, ihr Mann hatte seine Bemühungen eingestellt, mich gefangen zu halten. Ich wollte diese Chance nutzen und einen Angriff starten, welcher das Siegel zerbersten lassen würde. Niemand achtete mehr auf mich und jegliche Geräusche waren verstummt. Dafür hörte ich plötzlich etwas anderes. Das Schreien eines neugeborenen Babys. Verblüfft hielt ich inne, hatte ich so etwas doch noch nie gehört. Jedenfalls nicht von einem Menschen. Unbändige Freude durchflutete mich plötzlich und ich wusste, diese Gefühle konnten nur von meiner Wirtin stammen. Obwohl sie Schmerzen verspürte, war sie doch unbeschreiblich glücklich. Durch das geschwächte Siegel konnte ich durch die Augen meiner Wirtin sehen und ich erblickte ihren Mann, einen hoch gewachsenen blonden Mann, welcher ein kleines Bündel im Arm hielt. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen und Tränen der Freude rannen über seine Wangen und ich spürte, dass es meiner Wirtin ebenso ging. Ich versuchte, einen Blick auf das Kind zu werfen, meine Befreiungsversuche hatte ich inzwischen komplett eingestellt. Zu fasziniert war ich von diesem Augenblick, der so wenig mit mir selbst zu tun hatte. Doch plötzlich durchzuckte mich ein grauenhafter Schmerz, welcher mich laut aufheulen ließ. Ich hörte nur verschwommen, dass es meiner Wirtin ebenso ging. Ihr Mann brüllte auf. Durch ihre Augen sah ich, wie jemand in einem dunklen Umhang das Neugeborene in Händen hielt und es mit einem Kunai bedrohte. Schrill knurrte ich auf. Ganz gleich, was sie meiner Wirtin und ihrem Mann antaten, es war mir gleich. Selbst mit mir konnten sie machen, was sie wollten, doch ich würde niemals zulassen, dass einem unschuldigen Kind etwas passieren würde, bevor es überhaupt die Chance auf ein Leben hatte. Ich war ein Dämon, doch wir Dämonen schützen unsere Nachkommen und Kinder wie Schätze. Für uns gibt es nichts wertvolleres. Wieder dieser Schmerz, den ich mir nicht erklären konnte. Keuchend brach ich fast auf dem Boden meines Gefängnisses zusammen. Ich spürte, wie die Frau, in welcher ich gefangen war, bewegt wurde. Ich fragte mich, warum ihr Mann so etwas zuließ, seine Frau war von der Geburt noch viel zu erschöpft, es konnte also nicht gewollt sein. Der Schmerz wurde stärker und wieder musste ich aufheulen, es war schrecklich. Als ich meine Augen öffnete, sah ich durch ihre Augen und was ich sah, ließ mich laut und schrillend aufknurren. Mein Feind stand genau vor uns und betrachtete uns mit einem breiten finsteren Grinsen. Ich wollte mich aufrichten und ausbrechen, ich wollte diesen Bastard zerfetzen und töten, als mich eine weitere Schmerzenswelle in die Knie zwang. Ich hörte, wie mein Feind etwas zu mir sagte, doch ich verstand die Worte nicht, der Schmerz war zu stark. Plötzlich sprang Tor auf und ich spürte eine Art Sog, als ich auch schon den Körper meiner ehemaligen Wirtin verließ und frei war. Endlich frei! Doch lange konnte ich mich an meiner neu gewonnenen Freiheit nicht erfreuen. Egal, wohin ich auch sah, überall sah ich ihn. Der Schmerz trübte meine Sinne und ich wusste nicht mehr, was Wirklichkeit war und was nicht. Alles, wirklich alles in diesem Dorf wurde als mein Feind angesehen. Ich zerstörte das Dorf und tötete wahllos Menschen, welche mir im Weg waren. Der Schmerz wurde stärker und heulend wand ich mich unter meinem Leid. Meinem Leid und meine Schuldgefühle. Ich wollte niemals Menschen töten, wenn diese nicht meine Familie bedrohten und dann so etwas. Ich konnte mir meinen Zustand nicht erklären, bis ich eine dunkle Stimme hörte. „Die Verbannung hat auch uns gut getan. Unsere Kräfte sind gewachsen und unsere Gifte noch stärker. Euer Leid ist unsere Freude.“ Da begriff ich, dass mein Feind meiner Wirtin eines seine wirksamsten Gifte verabreicht haben musste. Sie verspürte starke Schmerzen, doch für mich war es, als würde pures Leid durch unsere Adern gepumpt und jeder meiner Sinne war wirkungslos. Durch mein vernebeltes Bewusstsein spürte und sah ich, wie der Mann meiner dato ehemaligen Wirtin versuchte, mich zu bezwingen, doch er schaffte es nicht. Was sollte ein einzelner Mensch auch tun können? Nur meine ehemalige Wirtin sammelte ihre letzten Kräfte und benutzte ihr Chakra. Durch dessen spezielle Kraft entstanden Ketten, welche mich umschlangen und an den Boden ketteten. Ich konnte mich nicht bewegen und die Schmerzen wurden immer schlimmer. Doch da bemerkte ich noch etwas anderes. Ein Altar wurde aufgestellt und auf diesen wurde das Neugeborene seiner Wirtin und ihres Mannes aufgebahrt. Selbst durch die Schmerzen sickerte langsam die Bedeutung dieser Situation in mein Gehirn und ich war geschockt. ~ NEIN!!! ~ Ich wollte nicht wieder versiegelt werden, ich wollte nicht wieder in einem kleinen Gefängnis beinahe dem Wahnsinn verfallen. Ich wollte endlich wieder frei sein! Mein Feind tauchte plötzlich genau zwischen den beiden Menschen auf und starrte mich verhöhnend an. Voller Wut riss ich an den Ketten, sie zersprangen und ich hob meine Pfote. Blitzschnell schlug ich zu. Blut spritzte. Doch es war nicht das Blut meines Feinde, wie ich bemerkte, als ich wieder einigermaßen klar denken und sehen konnte. Es war auch nicht das Blut des Babys, welches ich, wie ich entsetzt feststellen musste, ebenso getroffen hätte. Nein. Es waren die Eltern des Kleinen, welche sich gemeinsam der Kralle in den Weg gestellt haben, welche ihr Kind aufgespießt hätte. Die Kralle, welche für meinen Feind vorgesehen war, der gar nicht mehr da war. Meine verschleierten Augen wanderten zu dem Baby, welches auf dem Altar lag. Friedlich schlummernd sollte es daliegen, doch es schrie, laut und weinerlich. Als wenn es spüren könnte, dass um es herum Schreckliches geschah und wie knapp es dem Tod entkommen war. Der Mann vollführte Fingerzeichen, eine Macht ging plötzlich von ihm aus, welche selbst mir Angst einjagte. Er bereitete eine Kunst vor, welche mich erneut versiegeln sollte, doch es war mir gleich. Ich konnte nur das Kind ansehen. Ein blonder Schopf Haare war auf dem Kopf zu erkennen, winzige kleine Hände und Füßchen, drei schnurrhaarähnliche Striche auf jeder Wange. So wie es dalag, sah es mehr als nur schutzbedürftig aus. Mit einem Schlag erlosch mein Hass und meine Wut, die Schmerzen wurden betäubt. Langsam klärte sich mein Verstand und meine Sinne kehrten zu mir zurück. Ich besah mir das Ausmaß meines Angriffes. Und begriff. Ich begriff, was ich getan hatte. „Es tut mir Leid…“ Leise, fast schüchtern konnte ich diese Worte herausbringen. Die beiden Verletzten erstarrten. „Ich wollte nie, dass es so weit kommt. Ich wollte nie auch nur einen Menschen töten. Jedenfalls nicht, wenn diese mich nicht zuerst angreifen. Doch dieser Schmerz, den auch du gespürt hast, hat mich gezwungen, anzugreifen. Ich sah Feinde, wo keine waren. Und es tut mir leid.“ Tief holte ich Luft. Auch in dieser Situation konnte ich meine Wut nicht zügeln. „Doch ihr elenden Ningen! Ich habe versucht, mit euch zu reden, habe versucht, mich euch zu erklären, doch ihr wart zu eitel und zu voreingenommen, um auch nur einem Wort von mir Beachtung zu schenken. Und nun bekommt ihr die Rechnung dafür! Hättet ihr mir zugehört, dann hätte dieses Massaker hier verhindert werden können. Und euer Sohn müsste nun nicht alleine aufwachsen!“ Die beiden Angesprochenen sind beinahe am Verzweifeln, doch es blieb keine Zeit mehr. Sie legten ihr Chakra zusammen. Kyuubis Augen weiteten sich. „Wie könnt ihr so etwas tun?! Wisst ihr überhaupt, was ihr eurem Welpen damit antut?! Die Ningen aus eurem Dorf werden ihn hassen! „Was sollen wir tun?!“, wollte meine ehemalige Wirtin wissen und Tränen liefen ihr über das blutleere Gesicht. Die Verletzung, welche ich ihr und ihrem Mann beigebracht hatte, forderte ihren Tribut. „Was sollen wir deiner Meinung nach tun?!“ „Überlasst ihn mir.“ Die Augen der beiden weiteten sich. „Was?!“ „Überlasst ihn mir“, wiederholte ich ruhig, obwohl das nicht viel bringen würde. „Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich mich um ihn kümmern werde. Versiegelt mich in ihm, doch sorgt dafür, dass ich mit ihm sprechen kann. Euch kostet es nun das Leben, dass ihr mir nie Beachtung geschenkt habt. Ihm, einem unschuldigen Kind soll es nicht ebenso ergehen.“ Irgendetwas scheint der Blondschopf in mir gesehen zu haben, dass er mir glaubte. „In Ordnung.“ „Du glaubst ihm?!“, Seine Frau war völlig entsetzt. „Wie kannst du diesem Dämon glauben?!“ „Haben wir eine Wahl?“, war seine Gegenfrage. Sie verstummte und weinte nur noch stärker. Wir wussten alle drei, dass wir alle kaum eine Wahl hatten. Entweder sie vertrauten mir und gaben ihrem Kind somit noch eine weitere Chance oder sie sperrten mich völlig ein und ihr Sohn war alleine. Völlig alleine. Der Blonde vollführte noch ein paar letzte Handzeichen, während sie beide sich verabschiedeten. Ich hörte nicht hin, drehte leicht meinen Kopf. Es war nur für den Jungen bestimmt, auch wenn ihre Worte für ihn keinerlei Sinn ergaben. Wir teilten noch einen letzten Gedanken miteinander, bevor das Jutsu und die Versigelung eintraten und um uns drei alles in Dunkelheit versank. Kyuubis Augen waren durch Trauer getrübt, als er sie wieder öffnete und zu seinem Schützling hinab sah, welcher merklich blasser war als sonst und ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte. „So verloren zwei Menschen an einem Tag ihr Leben. Zwei Menschen, die an diesem Tag erst ihrem Sohn das Leben ermöglicht haben. Zwei Menschen, die ihrem Sohn nicht dabei zusehen konnten, wie er heranwuchs. Mein vorheriger Wirt, Kushina Uzumaki, eine Kunoichi aus dem Strudelreich und ihr Mann, Minato Namikaze, Konohas Gelber Blitz und Hokage der vierten Generation.“ Die Augen von Naruto wurden noch größer, wenn das überhaupt möglich war. In ihnen war deutlich das Entsetzen zu sehen. Langsam bildeten sich Tränen. „Ich hörte ihre Gedanken. Sie waren sich an diesem Tage so nah wie noch niemals zuvor. So konnte ich nicht nur die Gedanken meiner ehemaligen Wirtin hören, sondern auch die ihres Mannes. Sie dachten dasselbe wie ich. Sie dachten an aneinander, an ihren Partner, ebenso, wie ich an Kazumi dachte. Sie wussten, sie würden sterben. Ihre letzten Gedanken galten dir und sie dachten beide dasselbe.“ Tief holte Kyuubi Luft. Zitternd und aufgelöst. „Ich liebe dich.“ Die Worte verklangen in dem riesigen Raum, schienen wie durch ein Echo immer und immer wieder durch die Luft zu gleiten, bis sie völlig verstummten und eine vollkommene Stille hinterließen. Der Dämon schloss die Augen. Nun hieß es zu warten. Kyuubi hatte alles gesagt, was gesagt werden musste. Der Kleine kannte nun die Wahrheit. Jetzt musste er entscheiden. Entscheiden, wie er dem Fuchs, welcher ihm seine Eltern nahm, von nun gegenüberstehen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)