Splash Paint von HellmotherEva ================================================================================ Kapitel 4: Erste Eindrücke -------------------------- „Und, kommt er?“ Audrey sah erwartungsvoll zu ihrem Bruder und spielte mit Coopers Leine herum, während sie an der Straße standen „Ja, er holt uns sogar ab. Er hat aber einen Smart, ist zwar ‘nen Mädelsabschrecker, aber er bringt dich von einem Punkt zum anderen. Also müssten du und Cooper euch in den Kofferraum quetschen.“, erklärte Henry, so als ob es etwas völlig normales wäre. „Sag mal…“ Fassungslos starrte Audrey zu ihm „Du verarschst mich doch!“ „Nö.“ „Oh Mann, du bist definitiv zu lange auf der Uni! Irgendwann fängst du noch an mich besoffen anzurufen während du halbnackt auf ‘ner Studentenparty bist.“, motzte Audrey. „Ach komm schon, stell dich nicht so an. Burger King ist ganz in der Nähe, uns erwischt schon keiner. Zudem… Solche Partys werden erst NACH den Klausuren gefeiert. Wie kommst du eigentlich in der neuen Schule klar?“ Aha, dachte Audrey sich, Vom Thema ablenken kann er ja ganz toll. „Na ja“, begann sie „Nicht so… Ist um ehrlich zu sein scheiße. Ich red mit den anderen kaum was, aber die reden auch nicht mit mir. Ich bin da voll die Außenseiterin. Ich hab zwar tolle Lehrer, aber die Mitschüler sind halt scheiße. Da gibt’s übrigens ‘nen Typen der heißt auch Henry, so wie du.“ „Echt? Aber ich würde sagen du müsstest vielleicht einen Außerschulischen Kurs belegen, vielleicht lernst du da noch mehr Leute kennen.“ „Bist du blöd“, widersprach Audrey „Ich opfre doch nicht mehr Freizeit als nötig für die Schule. Hast du eigentlich schon Freunde?“ „Also ich komm mit Billy und Nathan ganz gut zurecht, ja, ich würde sie als Freunde bezeichnen. Na ja, aber ich bin ja auch schon länger als nur eine Woche hier. Mit dir wird das sicher auch bald was.“ „Na wenn du meinst…“ In diesem Moment kam ein schwarzer Smart vor ihnen zu stehen und Billy sah aus der heruntergekurbelten Scheibe. „Hey Alter, das mit deiner Schwester geht gar nicht Mann!“, war das erste was Billy sagte. Der junge Afroamerikaner hatte Dreadlocks, die ihm bis knapp über die Schulter reichten, trug ein Bob Marley T-Shirt und knielange Shorts. Wow. Es war beeindruckend was für Leute ihr Bruder alles kannte. Ob er so auch an Drogen kommen würde? Ach, verdammte Vorurteile! Audrey wollte sie ja aus ihrem Kopf haben, aber sie waren eben da. „Na gut“, meinte Billy „Wenn sie sich duckt und der Hund auf ihr sitzt geht das“ Er deutete nach hinten „Aber gut, mach den Kofferraum auf, ich hab‘s geschafft die Instrumente einer halben Reggaeband in dieser Karre zu befördern, die Kleine und der Hund sind kein Problem“. „Was für ‘ne Reggeaband?“, hakte Audrey nach, als ihr Bruder den Kofferraum öffnete und sie sich in die schmale Spalte zwischen Sitze und Heckklappe quetschte. Cooper kam nur mit Mühe in den Kofferraum. „‘N Kumpel von mir“, erklärte Billy und Henry zog in diesem Moment den Kofferraum zu „Ich bin übrigens Bill Sawo Austin, aber alle nennen mich Billy“, stellte er sich nun Audrey vor „Meine Mutter ist ‘ne jamaikanisch stämmige Schwarze, mit Wurzeln in Kenia und mein Dad-“ „BILL! Alter, ernsthaft, laber nicht jeden mit deiner Lebensgeschichte voll! Du erzählst uns hier von Dingen die du nie miterlebt hast! Du musst nicht jedem erzählen dass deine Ur-ur-ur-ur-ur-ur-urgroßeltern eingeschiffte Sklaven waren, echt Mann! Ich erzähl auch nicht jedem dass meine Vorfahren aus Irland kamen.“, unterbrach Henry ihn genervt. Es schien wohl so als hätte es dieses Gespräch schon hundert Mal gegeben. „Buddy, chill mal. Nicht so vor der Lady da hinten.“, meinte Billy beschwichtigend und entlockte Audrey ein Kichern. „Ach, hör nicht auf den“, meinte sie „Ich bin Audrey.“ „Schön dich kennenzulernen. Und wer ist der Gentleman da?“, fragte Billy und fuhr los. „Der Hund meines Grandpas, Cooper. Hat Henry dir nie von ihm erzählt?“ „Tudor? Ne, der redet nur über Mädels.“ „Ach, dann warst du das am Telefon? Du bist der der Geschichte studiert?“, hakte Audrey nach und kraulte Cooper hinter den Ohren. Es war verdammt seltsam im Kofferraum eines Smarts zu sitzen, aber nun gut. „Ne Buddy“, wand Billy ab „Das ist Nathan. Aber wir nennen den inzwischen alle so. Ich studiere lieber was sinnvolles, mit dem ich auch Geld verdienen kann: Medizin. Aber erzähl mal von dir, du willst also in Zukunft auf die süßen Schätze meiner Schwester aufpassen?“ „Hä?“ „Na Peggy und Lucy.“ „Äh, ja, aber nur vorrübergehend“, erklärte Audrey schnell, als ihr plötzlich ein seltsamer Geruch in die Nase stieg „Was riecht hier so?“ „Graaaas.“, antwortete Billy langezogen, doch lachte sich einen Moment später am Steuer kaputt. Er hatte Audreys schockiertes Gesicht im Rückspiegel gesehen… herrlich. Sie fielen jedes Mal drauf rein. Und Billys Lachen war ansteckend, es war einfach das lustigste Lachen was Audrey je gehört hatte. „Audrey, vergiss es, der verarscht dich nur“, versicherte Henry ihr und sah ungeduldig auf die Ampel „Das ist sein widerlicher Wunderbaum, den er schon vor Ewigkeiten hätte austauschen sollen, aber er will ihn ja behalten-“ „-Weil es ein Bob Marley Wunderbaum ist! Da, meine Schwester hat Marleys Visage drauf verewigt. Du weißt wie geil meine Schwester zeichnen kann!“, erklärte Billy und zeigte auf den Wunderbaum, der am Rückspiegel hing. „Ja, du bist ein Bob Marley-Junkie.“, meinte Henry. „Ja, ich hab sogar ein Original-Autogramm auf Ebay ersteigert! Oh Mann, was ich alles dafür getan hätte um den mal Live zu sehen…“ „Also ich will mal auf ein Konzert von Pink.“, meinte Audrey und kraulte Cooper hinter den Ohren, als er unruhig zu fiepen begann. „Ja Mann, Pink ist auch gut. Wenigstens hast du guten Musikgeschmack, dein Bruder hat nämlich keinen davon abbekommen.“ „Echt nicht? Henry, hast du nicht mal Greenday gehört?“, wollte Audrey wissen. „Ja“, meinte er genervt „Als sie noch gut waren.“ Entsetztes ächzen entwich sowohl Billy als auch Audrey. „Die SIND gut!“, widersprach Audrey ihm gespielt schockiert. „Ach Leute, können wir bitte wann anders über die qualitative Hochwertigkeit von Musikern reden? Ich hab Hunger!“, stöhnte Henry und schlug die Hände über den Kopf. „Ist ja gut Buddy, wir sind da.“ Billy bog nach rechts ab und parkte seinen Smart mit einer einzigen Wendung zwischen einem Hydranten und einem Briefkasten. „Juhu! Essen! Und ich kann meine Beine wieder durchstecken!“, jubelte Audrey, als Henry ihr den Kofferraum aufmachte und sie hinaus konnte. „Lassen wir Cooper im Wagen?“, fragte Henry. „Nein, lieber nicht, könnte zu heiß werden. Binden wir ihn einfach da vorne an.“, meinte Audrey und nahm seine Leine. „Sag mal, wie alt ist Cooper eigentlich?“, fragte Billy als er sein Geld zusammenkratzte, immerhin mussten er und Henry genug zusammenhaben um für Audrey auch noch was zu kaufen. „Hmm… Ich weiß es nicht… Also ich glaub der ist sogar ein bisschen älter als ich und ich bin fünfzehn.“, erklärte sie und band ihn unter einem Baum, an einem Geländer an, welches eigentlich dazu da war, um Hunde von dem Baum fern zu halten. „Wow, der ist wirklich extrem alt“, meinte Billy anerkennend „Ich hatte auch mal ‘nen Hund, Zohan, ein Terriermischling. Aber den hatte ich schon vor dem Film… Also dem Film ‚Leg dich nicht mit Zohan an‘. Der ist aber nach grade mal drei Jahren an Krebs gestorben… Also Zohan… Also der Hund. Genau wie Marley.“ „Wer war Marley?“ „Bob Marley“, antwortete Henry schnell „Also Audrey, was willst du essen?“ „Chrispy Chicken, dazu mittlere Pommes und Fanta. Und vergess‘ Servietten nicht.“, antwortete sie und schlenderte zu einem leeren Tisch. Sie warf noch einen Blick auf ihr Handy. Es war jetzt zwei Uhr, das hieß dass sie seit heute Morgen um zehn Uhr auf den Beinen war. Oh je, wie sollte sie nur den Rückweg nach Hause schaffen? Als sie alle drei mit ihrem, mehr oder weniger nährreichen Mittagessen fertig waren und Audrey Cooper losband, fiel ihr plötzlich etwas dramatisch-wichtiges ein. „Äh, Henry, wo gibt’s hier ‘nen Drogeriemarkt oder so?“ „Warum fragst du?“ „Ich brauch Hundefutter, nur ‘ne ganz kleine Packung, Cooper hat seit Stunden nichts mehr gegessen.“ „Achso…“ Henry dachte einen Moment lang nach, dann schien ihm etwas einzufallen „Also ich weiß wo, da kommst du ganz leicht zur Fuß hin.“ „Ach scheiß drauf“, kam es plötzlich von Billy, der schon in Richtung Auto lief „Wir fahren.“ Als Audrey mit einer aufgerissenen Hundefuttertüte auf einer Bank saß, Cooper daraus fressen ließ, neben ihr Henry und Billy, musste das schon ein seltsames Bild abgegeben haben. Aber bitte. „Woah, ich bin dir soooo dankbar Billy!“ Als sie gegen drei Uhr wieder bei der Uni ankamen und zum Wohnheim liefen, damit Audrey die Ratten abholen konnte, war Audrey Billy mehr als nur dankbar! Sie hatte noch nie eine so hilfsbereite Person gesehen. „Ach, keine Sache, Buddy. Pass einfach schön auf meine Süßen auf, denn wenn unser Betreuer merkt dass wir Ratten im Zimmer haben gibt das richtig Ärger.“ „Ja und… Oh, Audrey, ich hab ‘ne Idee: Stell du dich bitte an unser Fenster, wir geben dir den Rattenkäfig dann da durch, dann musst du damit nicht durch den Gang laufen.“, schlug Henry vor. „Ja Mann! Das ist doch mal ‘ne gute Idee.“, bekräftigte Billy ihn. „Klar, mach ich, welches ist euer Fenster?“ „Das vierte, da.“ Henry zeigte auf ein Fenster mit weißen Vorhängen. „Okay, warte da einfach.“ Wie ihr gesagt wurde wartete Audrey artig an dem Fenster, bis dieses nach einigen Sekunden geöffnet wurde und Billy ihr bereits den Rattenkäfig entgegenhielt. „Pass gut auf sie auf, ja Mann?“ „Versprochen. Ich werd alles in meiner Macht stehende tun, damit Grandpa und Dad sie nicht töten.“ Ironie oder ernst, das war grade die Frage. „Hoffentlich! Wir melden uns sobald wir ein zu Hause für sie gefunden haben“, versicherte Henry ihr „Aber jetzt müssen wir erst mal diesen Saustall aufräumen. Keine Ahnung wo Nathan ist, aber der bekommt was zu hören.“ „Also dann, Buddy“ Billy hielt ihr die Faust hin „Brofist, war mir echt ‘ne Ehre dich kennenzulernen, komm deine Schnarchmütze von Bruder mal öfter besuchen.“ „Ach was, du bist viel cooler als alles was ich bisher sehen durfte. Das war der beste Samstag seit Wochen!“ Audrey spürte wie sie rot wurde, schlug ihre Faust jedoch gegen seine, so gut es mit der Holzkiste im Arm ging. „Also dann Audrey, guten Heimweg, ruf mich an wenn du zu Hause bist.“, verabschiedete sich nun auch Henry und winkte ihr ein letztes Mal durch das Fenster zu. „Bye!“ Es war ein seltsamer Anblick. Audrey, mit Holzkiste auf dem Schoß, in der Ratten waren und einem alten Hund an der Leine, saß mutterseelenallein in diesem fast leeren Bus, den sie beinahe nicht mehr erwischt hätte. In Omaha hätte sie der Busfahrer fast nicht mitfahren lassen und eine alte Dame, an der sie sich vorbeigedrängt hatte, hätte, als sie bemerkte dass in dem Käfig Ratten waren, fast einen Anfall bekommen. Zudem war Audreys letztes Geld für diese Busfahrt draufgegangen und sie musste noch dreihundert Meter zur Fuß laufen, bis sie auf der Farm war. Und DANN musste sie schnell in die Scheune, den kleine Raum aufschließen und den Schlüssel dafür mitgehen lassen… Wenn DAS alles war. Der Bus hielt und Audrey stieg aus. „So Cooper“, meinte sie und zog ihre Hose hoch, wobei sie den Käfig kurz zu Boden stellte „Jetzt ab nach Hause.“ Es war inzwischen fast halb sieben. Auf einem der Felder links von ihr wurde gerade mit einem Mähdrescher das letzte Getreide der Saison geerntet, da sah Audrey ihn zum allerersten Mal. Er stand auf einer Weide, rechts von ihr, die ihr, als sie heute Morgen hier her gelaufen war, um ehrlich zu sein gar nicht aufgefallen war. Wie auch? Wenn kein Tier auf dieser Weide stand war sie unscheinbar. Der morsche Holzzaun war auch nicht gerade vorbildlich. Doch da stand er: Eher unscheinbar, schüchtern, stand er zwischen einer Herde Kühe, an denen er mit gesenktem Kopf und großen Schritten vorbei lief. Nicht gehetzt oder übermäßig schnell, aber er schien die Nähe der Kühe nicht zu wertschätzen. Er war nicht das schönste Pferd was Audrey je gesehen hatte oder so, aber er war schön genug, dass sie stehen blieb und ihre Augen nicht von ihm wandte. Er schien sie noch nicht bemerkt zu haben, denn sonst wäre er stehen geblieben und hätte sie zumindest kurz angesehen. Aber nein, er lief einfach stur weiter, die Ohren nervös in alle Richtungen drehend. Die Sonne musste ihn geblendet haben, denn er schüttelte seine lange Mähne auf und wand den Kopf wieder Richtung Boden. Ein paar Mal schüttelte er seinen Schweif auf um ein paar umherschwirrende Fliegen zu vertreiben. Die goldene Abendsonne ließ vor allem seine schwarzen Fellpartien in einem leichten, goldenen Ton glänzen, doch er suchte noch immer das weite vor den Kühen. Cooper bellte auf. Und jetzt schien er Audrey bemerkt zu haben. Er war stehen geblieben und sah in ihre Richtung, nur einen Moment, dann wand er den Blick wieder ab und wenn Audrey nicht völlig verrückt war, dann hätte sie gesagt dass das Pferd nachdachte. Darüber ob er weitergehen oder zu ihr traben sollte. Und er entschied sich für zweiteres. Wann Audrey das letzte Mal ein Pferd berührt hatte, war sicher Jahre her. Aber jetzt war sie ganz dicht davor es wieder zu tun. Sie hatte, als sie zehn war, Reitunterricht genommen, aber ob sie davon noch irgendetwas wusste war die Frage. Sie war seit damals gar nicht mehr geritten. „Hey mein Junge“, sprach sie ihm mit ruhiger Stimme zu und setzte den Rattenkäfig ab „Komm mal her.“ Eher zögerlich kam der Hengst näher, doch das was Audrey nun sah, ließ ihren Atem stocken – im negativen Sinne. Seine achso ‚schöne, lange Mähne‘, wie sie gedacht hatte, war völlig verfilzt. Hier hätte auch kein kämmen mehr geholfen, die Mähne musste mit einem Scherer abgetrimmt werden. Und sein Schweif? Nun ja, der hätte vielleicht auch mal gestutzt werden sollen, denn er schliff auf dem Boden. So sehr, dass er in Kuhscheiße schliff. „Oh je, du armer du, was hat man denn mit dir gemacht?“, fragte sie besorgt und strich ihm vorsichtig von der Stirn, über das Auge zum Hals hinab, wobei ihre Hand nach nur ein paar Mal streicheln, einen halben Feinstaubfilter an der Backe hatte. „Meine Fresse, was hat man mit dir gemacht? Also jetzt mal ehrlich, du siehst ja ganz schlimm aus…“, meinte sie und begann ihm, zumindest etwas, vom Dreck zu befreien, indem sie ihm den Hals klopfte. In der Abendsonne konnte man jedes einzelne Staubkorn sehen, welches aus dem Fell geklopft wurde und es schien einfach nicht aufzuhören. Sie ließ ihren Blick weiter zu seinen Hufen wandern… Obwohl, die waren völlig in Ordnung. Eigentlich war der Rappschecke ein hübscher Hengst, aber sein Fell war eine Katastrophe. Aber eigentlich war der Hengst recht ruhig. Er schien Audrey Geklopfe und Gestreichle zu genießen und je länger sie es tat, umso tiefer ließ er den Hals sinken. Er war entspannt und schien wirklich froh über Audreys Putzhilfe, bis… Cooper bellte… und fast den Rattenkäfig zerlegt hatte. Und schneller als Audrey schauen konnte war der Schecke mit aufgestelltem Schweif in der Kuhherde verschwunden. „Cooper! AUS!“, fuhr sie den Hund an und riss ihn am Halsband von den Ratten zurück. Denen ging es jedoch gut, der Käfig hatte standgehalten. Aber Cooper hatte etwas ganz tolles getan: Er hatte sie wieder auf die Uhrzeit aufmerksam gemacht. „Okay mein Junge, bleib. Und still!“, mahnte sie Cooper und machte ihm klar dort zu bleiben wo er war. Wie Gollum, so blöd dieser Vergleich auch schien, schlich Audrey mit der Holzkiste unter dem Arm in die Scheune ihres Großvaters, holte den Schlüssel für den kleinen Raum, schloss ihn auf und das erste was sie dann tat war es, das Fenster zu öffnen. Sie erstickte hier drinnen. „Okay meine Süßen“, begann sie und sah zu den Rattenschwestern, die heute schon genug durchmachen mussten „Ihr beide bekommt erst mal nur etwas Heu, was anderes kann ich hier nicht finden. Morgen bekommt ihr dann Gemüse, ja? Tut mir leid, aber was anderes kann ich euch grade nicht bieten.“, erklärte sie ihnen. Oh Gott, sie erklärte Ratten, dass… Vergiss es. „So, das muss reichen. Ich mach hier morgen auch mal sauber, dann könnt ihr hier morgen auch mal etwas Auslauf bekommen, okay? Aber heute kann ich nicht mehr, war ein verdammt langer Tag.“ Sie redete also echt mit Ratten… „Cooper? Warum ist denn die Scheune offen?“, drang plötzlich eine Stimme von draußen und Audrey bekam einen halben Herzinfarkt. Ihr Vater! Oh nein! Warum war der nicht arbeiten?! Ne, halt, der hatte ja um sechs Uhr Feierabend… So schnell sie nur konnte holte sie von draußen etwas Heu, stopfte es Peggy und Lucy in den Käfig, schloss das Fenster, riss die Türe zu, verschloss sie mit zittriger Hand und steckte den Schlüssel weg – keine Sekunde zu früh. „Audrey? Was machst du denn hier? Und wie lange bist du schon hier?“ „Aaaach“, begann sie kichernd „Grade eben erst gekommen. Ich wollt noch schnell nach den Katzen sehen.“ „Oh, nicht nötig, deine Grandma hat sie schon gefüttert. Aber komm jetzt rein, willst du uns nicht erzählen wie’s bei deinem Bruder war?“ „Ähh… Ja klar! Beim Abendessen, gute Idee! Komm, gehen wir rein.“ Oh verdammt, das war soooo knapp gewesen. SO verdammt knapp. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)