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Ein anderes Leben

Was wäre, wenn Harry gar kein Potter und auch kein Junge ist?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hatte Langeweile, also gibt's schon heute das neue Kapitel :)
Gewöhnt euch aber nicht dran!^^ Komplett anzeigen

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Ein ganz normaler Tag...

„…“ = Reden

*…* = Denken
 

Ein ganz normaler Tag…
 

„Komm sofort her, Freak!“ Diese freundlichen Worte rissen einen vierjährigen Jungen aus dem Schlaf.

Verängstigt kauerte er sich zusammen. Schon im nächsten Moment konnte er schwerfällige und polternde Schritte über sich hören, die ihm sagten, dass sein Onkel die Treppe herunter kam.

Wenige Sekunden später wurde auch schon die Tür zu seiner Kammer aufgerissen. „Wenn ich rufe, hast du zu hören, klar?!“ „Ja, Sir“, kam es leise von dem kleinen Jungen, welcher von seinen Eltern Harry genannt wurde. „Und jetzt geh sofort hoch und entferne die Spinne aus Dudleys Zimmer!“

Schnell huschte der Kleine an seinem wütenden Onkel vorbei und die Treppen hoch. Anschließend ging er in das riesige Zimmer seines dicken Cousins, welcher sich gerade unter der Bettdecke versteckte und dabei vor sich hin wimmerte. Nach einigem Suchen fand der schwarzhaarige Junge auch den Auslöser dieser Angst. Eine Langbeinspinne hockte in der oberen Zimmerecke neben Dudleys Bett.

Verzweifelt fragte er sich nun, wie er dort hoch kommen sollte, schließlich war er erstens nicht der Größte und zweitens müsste er, um überhaupt etwas näher an die Spinne heran zu kommen, auf das Bett seines Cousins steigen.

Schließlich nahm er seinen Mut zusammen und kletterte tatsächlich auf das Schlafgestell und stieg über seinen Bruder hinüber, darauf bedacht, diesen bloß nicht zu berühren. Nun war er direkt unter der Spinne und streckte eine Hand nach ihr aus.

Sein Arm jedoch war, wie er bereits angenommen hatte, zu kurz. *Freak muss schaffen, muss es schaffen, muss schaffen*, redete er sich wie ein Mantra ein. Fasziniert, aber auch erschrocken beobachtete er, wie sein Arm immer länger wurde, bis er sich schließlich die Spinne schnappen konnte. Er nahm sie vorsichtig an einem ihrer langen Beine und als er sie sicher in der Hand hielt, setzte sie Verkürzung seines Armes ein.

Als dieser wieder normal war, kletterte Harry vom Bett und stieg wieder die Treppen hinab und öffnete die Haustür, durch die er hinaus trat. Vorsichtig setzte er die Spinne ins Gras.

Danach ging er wieder ins Haus und anschließend in die Küche. Zuerst deckte er den Tisch für drei Personen. Als dies mit viel Mühe vollbracht war, schob er einen Stuhl vor den Herd. Anschließend holte er sechs Eier und Bacon aus dem Kühlschrank und stellte sie auf die Ablage neben dem Herd. Mühsam kletterte er nun auf den Stuhl und stellte sich wackelig hin.

Mit akribischer Genauigkeit ließ er nun drei Eier so in die Pfanne fallen, dass es hinterher aussah, wie ein einzelnes Großes. Das Gleiche tat er mit zwei weiteren Eiern, sodass er nun ein riesen-/ und ein mittelgroßes Spiegelei hatte. Nachdem er auch noch das letzte Ei in die Pfanne schlug, ließ er das Ganze leicht anbräunen, bevor er die Baconstreifen oben drauf legte. Wenige Minuten später wellten diese sich schön gebräunt und auch die Eier waren nun goldbraun gebraten.

Der Kleine machte den Herd aus, während im gleichen Moment die Familie Dursley an dem gedeckten Tisch Platz nahm. Schnell kletterte er vom Stuhl, der gefährlich kippelte, streckt die Hände nach oben und erreichte gerade noch so den Pfannengriff. Unter Höchstanstrengung schleppte Harry das Essen zum Tisch, darauf bedacht, dieses nicht fallen zu lassen. Das war gar nicht so leicht, wog die Pfanne doch schon halb so viel wie er selbst.

Am Tisch wurde er von drei unfreundlichen Augenpaaren empfangen. Nachdem er seinem Onkel das riesige, seinem fast gleichaltrigem Cousin das mittelgroße und seiner Tante das normale Spiegelei auf den Teller gelegt hatte, räumte er noch schnell am Herd auf und wollte dann schweigend die Küche verlassen, als er von seinem Onkel aufgehalten wurde: „He, Junge! Ich habe gehört, dass du auf Dudley Bett geklettert bist?!“ „Ja, Sir“, flüsterte der Kleine. Er wusste, lügen brachte nichts. „Das gibt heute Abend dann fünf Schläge extra!“, knurrte sein Onkel unheilverkündend, während er sich das Gesagte in seinem Notizheft vermerkte, das er stets in der Brusttasche seines Hemdes bei sich führte.

Niedergeschlagen schlich der kleine Junge in seine Kammer, wo er sich Putzzeug herausholte. Er fing mit der oberen Etage an, und putzte anschließend in der unteren.

Als er fertig war ging er wieder in die Küche, die seine Verwandten bereits wieder verlassen hatten. Dort räumte er den Tisch ab und stellte das Geschirr in den Geschirrspüler.

Er trat gerade in den Flur, als sein Onkel mit dem Autoschlüssel in der Hand die Treppe herunterpolterte. Mit den kleinen Schweinsäuglein fixierte er seinen Neffen, ehe er meinte: „Auf der Treppe waren Wassertropfen, also drei weitere Hiebe! Du bist echt zu nichts nutze! Und jetzt schneide gefälligst die Hecke, Bursche!“ Dann ließ er den kleinen Schwarzhaarigen einfach stehen und fuhr zur Arbeit.

*Warum niemand Freak auch lieb?*, fragte sich der Kleine und holte schniefend eine Heckenschere. Während ihm die Tränen unaufhaltsam über die Wange liefen, fing er an, die überstehenden Zweige abzuschneiden. Bei besonders dicken Ästen hatte er kaum die Kraft dazu, diese abzutrennen. So in seine Arbeit vertieft, bemerkte er auch nicht die dunklen Gestalten, die ihn aus dem Schatten heraus beobachteten.

„Das soll er sein? Dieses schmale Bürschchen ist Harry Potter?“ „Das ist zumindest das richtige Haus. Und sieh dir seine Stirn an!“ „Die Narbe! Es gibt sie tatsächlich!“ „Ja, sie sieht aus wie ein Blitz!“ „Lass uns gehen und Tom Bescheid sagen.“ So wie sie gekommen waren, so verschwanden die beiden Gestalten auch wieder wie im Nichts.

Nach einigen Stunden Heckenschneiden, schlurfte Harry wieder nach drinnen. Verschüchtert stieg er die Treppen hoch zu Dudleys Zimmer, wo er zaghaft an dir Tür klopfte.

„Herein“, erklang die herrische Stimme seiner Tante. Langsam öffnete er die Tür und fand seine Tante und seinen Cousin auf dem Teppich spielen vor. Sehnsüchtig blickte er auf das Spielzeug, doch als er den ungeduldigen Blick seiner Tante auf sich spürte, fragte er schnell, aber leise: „Darf Freak trinken, Ma‘am?“ „Hast du denn deine Arbeit erledigt?“ „Ja, Ma’am.“ „Nun, das werde ich mir erst mal ansehen!“, sagte sie schnippisch. Dann wandte sie sich zu ihrem Sohn: „Dudders, Mummy ist gleich wieder da! Wenn etwas ist, dann kommst du sofort zu mir, in Ordnung? Mummy will doch nicht, dass es ihrem Duddy-Schatz an irgendwas fehlt!“ Dudley verstand vermutlich das meiste nicht wirklich und spielte einfach weiter.

Seine Mutter stand auf und begutachtete jede einzelne Arbeit ihres Neffen. Zu ihrer Verärgerung konnte sie keinen Makel finden und ging deshalb missmutig in die Küche. Dort nahm sie ein Schnapsglas und füllte es mit heißem Leitungswasser, welches sie Harry hinhielt.

„Du hast viel herumgefuscht, doch will ich mal so nett sein und gönne dir etwas zu trinken.“ „Vielen Dank, Ma’am. Freak froh sein, so nette Tante haben!“ „Ja, da kannst du dich wirklich sehr glücklich schätzen! Nicht jeder behandelt ein Stück Dreck wie dich so liebevoll! So, und nun geh in dein Zimmer und warte auf deinen Onkel!“

Harry gehorchte sofort und nun saß er in seinem Kämmerlein und wartete. Vor Langerweile aber auch vor allem wegen Müdigkeit schlief er ein.

Das nächste was er wahrnahm, war ein Schwall eiskalten Wassers über sich. Wimmernd sprang er auf.

„Wer hat dir erlaubt mitten am Tage zu schlafen?!“, wetterte sein Onkel los. „Verzeihung, Sir“, schluchzte der Kleine. „Heul nicht rum oder bist du ein Mädchen?!“, herrschte der dicke Mann ihn an, „Vier weitere Schläge! Jetzt komm mit!“

Er zog den zitternden Jungen mit in den Keller, wo er ich zwang, sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen. Kurz darauf ertönte schon der erste Knall, den der Gürtel erzeugte.

Die Tränen flossen dem kleinen Schwarzhaarigen in Strömen übers Gesicht, doch gab er keine lauten Töne von sich, wohlwissend, dass er dann noch mehr Schmerzen erleiden musste. Ab und an traf ihn auch mal eine Faust.

Irgendwann schaffte es das ohnehin zu magere Kind nicht mehr, die Schmerzen zu unterdrücken und die Ohnmacht übermannte es.

... Oder etwa nicht?

… Oder etwa nicht?
 

Ächzend versuchte Harry sich zu bewegen, aber bei jeder kleinsten Regung spürte er Schmerzen. Der Boden unter ihm war hart und kalt. Scheinbar lag er immer noch im Keller. Es war dunkel und er war alleine.

Weinend versuchte er eine Position zu finden, in der er den pochenden Schmerz nicht vollständig spürte.

Etwas wirklich Neues war diese Situation für ihn nicht. Es kam oft vor, dass er nach seiner Bestrafung hier eingesperrt wurde. Dennoch machte ihm die Dunkelheit jedes Mal auf’s neue Angst.

Stumm weinend blieb er liegen. Harry wusste, dass es noch Stunden dauern konnte, bis jemand kam und ihn aus dem Keller holte.

Plötzlich hörte er oben Schreie, die eindeutig von seinen Verwandten stammten. Kurz darauf erklangen Schritte, die scheinbar das ganze Haus erkundeten. Schließlich wurde die Kellertür aufgerissen und Licht drang in den dunklen Raum ein. Wimmernd kniff der kleine Junge die Augen zusammen. *Bitte keine Schläge!*, hoffte er verzweifelt. Das Letzte, was er mitbekam, war das Geräusch scharf eingezogener Luft, ehe er wieder in die Schwärze driftete.

Vollkommen geschockt starrte der dunkelhaarige Mann auf das Stück Haut und Knochen, das wohl ein Kind sein sollte. So hatte er sich das Wiedersehen mit seinem Patenkind sicherlich nicht vorgestellt! *Was haben die verdammten Muggel mit dir gemacht, mein Kleiner?* Innerlich verfluchte er sich selbst dafür, dass er nicht früher gekommen war und Harry aus den Klauen dieser Monster befreit hatte.

„Mach dir keine Vorwürfe, Sirius, du konntest doch nicht ahnen, dass sie selbst vor einem Kind nicht Halt machen! Niemand konnte das ahnen!“ Ein blonder Mann trat neben Harry`s Patenonkel und starrte traurig auf den jungen Harry.

„Ich hätte für ihn da sein müssen! Ich bin schließlich sein Pate!“, beharrte Sirius und hob den viel zu leichten Jungen vorsichtig auf seine Arme, hoffend, diesen nicht noch mehr zu verletzen.

„Du hättest nichts tun können, schließlich warst du noch bis vor kurzem in Askaban!“ „Lass es, Lucius! Ich hätte rechtzeitig etwas unternehmen müssen!“

Bevor der andere wieder widersprechen konnte, war er schon appariert und dem Blonden blieb nichts anderes übrig, als das Dunkle Mal erscheinen zu lassen und ebenfalls von dem Ort zu verschwinden.

Nur wenige Stunden später erwachte Harry. Entsetzt bemerkte der Vierjährige, dass er in einem Bett lag und sogar in eine kuschelige Decke gewickelt war.

Trotz der Schmerzen sprang er schnell auf und blickte sich gehetzt um. Er durfte doch kein Bett benutzen! Bestimmt gab es wieder heftigen Ärger.

Panisch riss er die Augen auf, als er sah, wie sich die Türklinge senkte. Es trat eine blonde Frau ein.

Wimmernd wich Harry zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Schützend hielt er sich die Hände vor das Gesicht, was die Frau erschrocken wahrnahm.

„Hey Kleiner, ich tu dir doch nichts! Hab keine Angst!“, versuchte sie beruhigend auf das verstörte Kind einzureden, der jedoch keine Reaktion darauf zeigte. Vorsichtig trat die Frau etwas näher, nur um mitzukriegen, dass der Junge sich noch enger an die Wand presste, als wollte er sich in ihr verkriechen.

Langsam ging die Blonde vor dem kleinen Häufchen Elend in die Hocke und sprach sanft:

„Du bist in Sicherheit, mein Kleiner! Niemand tut dir hier etwas! Ich bin Narzissa und wie heißt du?“ Natürlich wusste sie, wen sie vor sich hatte, doch wollte sie den Kleinen dazu animieren, selbst etwas zu sprechen. Dennoch bekam sie keine Antwort. *Warum ist Frau nett zu Freak? Freak hat doch Bett benutzt!*

Mit Tränen in den Augen betrachtete Narzissa das Kind, während sie ihn automatisch mit ihrem eigenen Sohn, Draco, verglich, der vermutlich gerade seinen Daddy über dessen Auftrag ausfragte. Er war nur wenige Monate älter, als dieser Junge vor ihr und verhielt sich doch so komplett anders als Harry.

Wer konnte ihm das auch verübeln, wurde der Schwarzhaarige doch vermutlich schon lange misshandelt.

Automatisch wurden ihre Beschützerinstinkte für dieses kleine Geschöpf geweckt, das sich dort so panisch versuchte vor ihr zu verstecken.

Was wollte diese Frau von ihm? Harry verstand es nicht. Seit wann war er denn wichtig?

Narzissa seufzte schwer und erhob sich dann. *Hier komme ich ja doch nicht weiter. Vielleicht sollten wir uns etwas anderes überlegen.* Alle waren nämlich der Meinung, dass der Kleine wohl am ehesten auf Narzissa reagieren würde, da diese abgesehen von Severus wohl die meiste Erfahrung mit Kindern hat.

„Wenn du möchtest, werde ich dich erst mal in Ruhe lassen.“, sprach sie sanft. Mit einem letzten Blick auf den Jungen, verließ sie das Zimmer.

„Dobby!“ Der Hauself erschien. „Achte bitte auf Harry, er sitzt in diesem Zimmer. Aber zeig dich ihm nicht!“ „Natürlich, Ma’am“, gehorchte er und verschwand wieder.

Daraufhin ging die Frau in den Salon, wo sie sich zu ihrem Mann auf Sofa setzte und allen Anwesenden berichten musste, was sich in dem Zimmer des Potters ereignete.

Harry hatte sich immer noch nicht von der Stelle bewegt. Dennoch war er viel entspannter, als zuvor.

Wenn er alleine war, fühlte er sich sicher. Dann konnte ihn niemand schlagen.

Draußen war es bereits dunkel.

*Komischer Tag*, dachte er sich. Zuerst verlief alles wie immer. Er musste arbeiten und anschließend erhielt er die Bestrafung für Widerworte oder schlechte Arbeit. Doch dann wurde er hier her gebracht, an einen fremden Ort zu einer fremden Frau, die sich komisch verhielt. Wusste sie denn nicht, dass er die Pest war? Wenn sie es herausfand, würde sie ihn bestimmt wieder zu seinen Verwandten schicken.

*Niemand Freak haben will*, meinte er traurig. Auch diese Narzissa wird ihn bestimmt hassen, wenn sie erst mal merkte, was für ein Abschaum er war. So etwas war er nämlich. Das haben seine Tante und sein Onkel ihn immer bezeichnet. Was das eigentlich genau war, wusste er nicht. Jedenfalls war er etwas Ekliges, dass es nicht wert war, geliebt zu werden.

Er zuckte zusammen, als er wieder das Geräusch der sich öffnenden Tür vernahm. Blinzelnd und wieder ängstlich blickte er nun zu dieser und konnte einen Kopf mit pechschwarzen Haaren erkennen. Kurz darauf sah er genau in dunkelblaue Augen, die sich in sein Gedächtnis brannten.

Nach dem Kopf folgte auch der Körper und nun stand ein etwa 20 Zentimeter größerer Junge vor ihm, der ihn neugierig betrachtete.

„Wer bist du?“, wurde Harry gefragt. Erst mal antwortete er nicht und er war sich nicht einig, ob er diesem Jungen vertrauen konnte. Sein Cousin war schließlich auch in seinem Alter und hat ihn trotzdem oft gehauen.

Schließlich antwortete er jedoch: „Bin Freak.“ „Komischer Name. Ich bin Silas. Was machst du hier?“

„Freak nicht wissen“, nuschelte Harry leise, den anderen nie aus den Augen lassend, um rechtzeitig fliehen zu können.

„Wollen wir zusammen spielen, Freak?“ „Spieln?“ „Ja, zum Beispiel Verstecken oder Fangen. Wir können auch Fliegen, mein Dad hat mir zum Geburtstag einen eigenen Besen geschenkt, toll, nicht wahr?“ „Was ist Gebutsag?“, fragte Harry neugierig nach. Dudley hat so was schon mal gesagt, aber an diesem komischen Tag musste Harry die ganze Zeit im Schrank bleiben.

„Du weißt nicht, was ein Geburtstag ist?“, fragte Silas entsetzt. „Tut Freak leid, Sir!“, meinte der Kleinere schnell und wich mal wieder zurück. *Freak wieder Schläge kriegt?*

Der andere Junge sah ihn verwundert an. *Was hat Freak denn?*, fragte Silas sich. Dies fragte er auch, erhielt jedoch keine Antwort. „Bist du müde?“, erkundigte er sich. Harry jedoch starrte ihn nur weiterhin an. „Weißt du was? Wir werden jetzt zusammen in dein Bett krabbeln und dann rufen wir Susi und die bringt uns Kekse!“, bestimmte Silas. Dann zog er Harry einfach mit sich zu dem riesigen Bett und stieg selbst hinein.

Harry war aber noch so überrascht, dass er wieder nicht reagierte, also lugte der andere über den Bettrand und fragte: „Kommst du?“ Zögerlich folgte Harry der Aufforderung. Irgendwie hatte er das Gefühl, dem anderen vertrauen zu können. Dieser hatte ihn ja eben auch nicht geschlagen.

Als beide nebeneinander unter der Bettdecke saßen, rieft Silas: „Susi!“ und Harry bekam den Schreck seines Lebens.

Harry, du bist ein Zauberer!

Harry, du bist ein Zauberer!
 

Mit einem lauten Knall erschien die Hauselfe Susi und verneigte sich. „Was kann Susi für jungen Master tun?“ „Wir wollen Kekse!“, befahl der Junge mit den dunkelblauen Augen. Nach einer weiteren Verbeugung verschwand das nicht so schöne Wesen wieder und das Erwünschte zu holen.

Silas, der das Zittern neben sich bemerkte, drehte sich verwundert zu dem kleineren Jungen um. „Hey, was hast du?“

„Was war das?“, fragte dieser ängstlich. „Das war Susi, eine unserer Hauselfen.“ „Hauselfe?“ Irritiert starrte Harry zu dem anderen.

„Du weißt nicht, was eine Hauselfe ist?“ *Warum weiß Freak das alles nicht? Er weiß nicht, warum er hier ist, was ein Geburtstag ist und auch nicht was eine Hauselfe ist.*

„Nein?“, meinte Harry unsicher, wobei es mehr nach einer Frage klang. „Hauselfen sind Wesen, die den verschiedenen, meist reinblütigen, Familien zugeteilt werden und für diese dann ohne Gegenleistung arbeiten müssen. Meistens bekommen sie aber etwas zu essen und einen Schlafplatz von der Familie.“

„Freak Hauself sein?“ „Nein, warum?“ „Freak doch auch immer arbeiten muss.“ „Warum musst du denn arbeiten?“ „Freak doch zu nichts anderes gut!“ „Wer sagt das denn?“ „Tante und Onkel.“ „Ach Quatsch! Bestimmt kannst du noch etwas anderen! Kannst du gut fliegen?“ „Fliegen? Mit Flugzeugt?“ „Was ist denn ein Flugzeug? Nein, natürlich meine ich Besenfliegen!“ „Besenfliegen? Mit Besen putzt man, nicht fliegen.“

Mittlerweile war Harry vollkommen verwirrt. ER verstand nicht, wovon der andere immer sprach.

„Klar fliegt man mit einem Besen! Ich hab dir doch erzählt, dass mein Dad mir einen Besen zum Geburtstag geschenkt hat. Das ist der neueste auf dem Markt! Das ist zurzeit der Standardbesen in der Quidditschnationalliga!“ „Quddist… wie bitte?“ „Du hast noch nie von Quidditsch gehört?! Wo lebst du eigentlich?“, fragte Silas entgeistert. „Tut-Tut mir l-leid!“, stammelte Harry. *Jetzt hast Freak Silas verärgert!*

„Wieso tut dir immer alles leid? Und sag mal… Bist du ein Muggel?“, der Größere starrte ihn an.

Jetzt hatte Harry wirklich etwas Angst. Er wusste schon wieder nicht, was dieses seltsame Wort bedeutete. Bekam er jetzt Schläge? Zitternd rutschte er aus dem Bett und verkroch sich wieder in die Ecke des Zimmers.

Silas jedoch war ebenso verwirrt, wie Harry. Warum hatte der andere immer so eine Angst? Und was sollte er jetzt machen? „Freak?“, fragte er vorsichtig nach, erhielt jedoch nur ein Wimmern. Hatte der andere einen Anfall?

Unsicher stieg er ebenfalls aus dem Bett und ging zur Tür. *Am besten hole ich Hilfe!*

„Bin gleich wieder da“, sagte er zu Harry, für den diese eigentlich beruhigend gemeinte Worte eher wie eine Drohung klangen.

Silas rannte durch die Korridore auf der Suche nach irgendeinem Erwachsenen. Im Kaminzimmer wurde er schließlich fündig.

„Daddy! Du musst mitkommen! Freak hat irgendeinen Anfall!“, brachte er außer Atem hervor. Verwirrt wurde er angeblickt.

„Freak?“ Verwundert betrachtete Severus seinen sechsjährigen Sohn. Dieser sah ziemlich gehetzt und auch etwas verwirrt aus. „Na Freak! Dieser Junge im Gästeflügel! Ich habe mich vor Draco und Blaise versteckt, weil ich gerade keine Lust hatte, mit ihnen zu spielen und dann hab ich Freak gefunden. Und der sitzt jetzt zitternd in der Ecke. Und kannst du dir vorstellen, dass er nicht wusste was ein Geburtstag, ein Muggel oder Quidditsch ist? Ist er vielleicht selbst ein Muggel?“

Ruhig hörte der Mann dem Redeschwall seines Sohnes zu. Dennoch erschreckte es ihn schon etwas, dass der Junge im Gästezimmer scheinbar wirklich komplett unwissend war, was die Zaubererwelt betraf.

*Dreckige Muggel!*, brummte er in Gedanken.

„Nein, Silas, er ist kein Muggel! Er weiß nur noch nichts über Zauberei, weil er bei welchen aufgewachsen ist. Und warum nennst du ihn eigentlich ‚Freak‘?“, fragte Severus, der Tränkemeister Hogwarts, den kleinen Schwarzhaarigen streng.

„Weil er doch so heißt!“ „Wer sagt das?“ „Na er selbst. Ich hab ihn gefragt, wie er heißt und er hat gesagt, Freak. Warum spricht der eigentlich so komisch? Wie ein Baby!“, machte sich Silas lustig. Nun, er mochte den anderen eigentlich, aber noch mehr mochte er es, andere zu ärgern. „Rede nicht so von ihm! Er hat es wohl nie wirklich gelernt!“, stauchte Severus den Jungen zurecht. *Also von mir hat er diese Gehässigkeit nicht!* „Und er heißt im Übrigen Harry, also nenne ihn nicht mehr Freak!“

„Jaja, Daddy. Aber vielleicht sollten wir mal zu ihm gehen? Bestimmt hockt der immer noch in der Ecke!“

Nach einem kurzen Abstecher ins Tränkelabor, folgte der Tränkemeister seinem Sohn zu Harrys Zimmer.

Erschrocken zuckten die Augen des Letztgenannten zur Tür, als sich diese mal wieder öffnete, diesmal jedoch gleich zwei Personen eintraten. Die erste war der Junge, der ihm eben diese seltsamen Sachen erzählt hat und die andere ein ihm unbekannter Mann, der diesem Silas aber etwas ähnlich sah. Nur hatte dieser hier, abgesehen von einigen klitzeklein anderen Gesichtszügen und einem anderen Haarschnitt, schwarze Augen und eine leichte Hakennase, die aber nicht groß auffiel.

Würde dieser ihn nun bestrafen? Mit jedem Schritt, den der große Mann auf ihn zumachte, presste Harry sich noch mehr an die Wand.

„Frea… äh… Harry! Ich habe meinen Daddy mitgebracht, der will dir helfen!“, erklärte Silas.

Severus kniete sich langsam neben Harry und hielt ihm eine Phiole entgegen, während er sanft zu ihm sagte: „Hier, trink das, Kleiner! Das ist Medizin, damit zu dich beruhigen kannst.“

Misstrauisch starrte Harry dem Mann ins Gesicht. Anschließend verweilte sein Blick auf der angebotenen Flüssigkeit.

Er hatte noch nie Medizin bekommen. Er wusste nur, dass Dudley immer geschrien und geweint hat, als er Medizin nehmen musste. Aber seine Tante hat immer gesagt, dass Medizin Dudley helfen würde und Tante Petunia würde Dudley niemals etwas Schlechtes geben.

Mit sich selbst hadernd zuckte seine Hand kurz zu der Phiole, nur um anschließend doch wieder zurückgezogen zu werden.

„Nun nimm schon“, forderte Severus Harry auf, und hoffte, der Junge würde den Trank annehmen, zitterte er doch immer noch extrem. „Wir möchten dir doch nur helfen!“

Tatsächlich streckte der Kleine zögernd seine Hand aus und schnappte sich schnell die Phiole, darauf bedacht, den anderen bloß nicht zu berühren. Schaudernd kippte er den Inhalt in sich hinein und merkte sogleich, wie sich beruhigende Wärme in ihm ausbreitete. Wachsam blickte er zu den anderen beiden und murmelte leise ein ‚Danke‘.

„Also Harry“, begann Severus, „sicherlich fragst du dich, warum du hier bist.“ Freundlich sah er den Jungen an, während sein eigener Sohn sich neben ihn setzte und Harry ebenfalls anblickte.

„Wer ist Harry?“, fragte Harry nach und hoffte, er würde für diese Frage keinen Ärger bekommen.

„Ähm… nun ja, Harry ist der Name, den deine Eltern sich für dich ausgesucht haben“, erklärte Severus geduldig, hatte er doch nach der Erzählung seines Sohnes mit so einer Frage gerechnet.

„Ich nicht Freak heißen?“ „Nein, Freak ist ein ganz blödes Wort und so heißt du sicherlich nicht!“, meinte der einzige Erwachsene im Raum und versuchte seine Wut auf die Muggel für’s erste zu unterdrücken. „Deine Eltern haben dich Harry genannt und so soll es auch jeder andere tun! Und ich habe gehört, du hast von den Begriffen ‚Muggel und Quidditsch‘ noch nie etwas gehört.“ „Ja, e-es tut mit l-leid, Sir!“

*Jetzt Freak bekommen Schläge!“ Trotz des Beruhigungstrankes, der in der Phiole enthalten war, stieg die Panik wieder in Harry auf.

„Hey Kleiner, alles ist in Ordnung! Das kannst du doch auch gar nicht wissen, ebenso wie Silas nicht wissen konnte, dass du diese Begriffe nicht kennst.

„Weißt du, Harry, deine Eltern waren etwas Besonderes.“ An dieser Stelle zog Severus ein Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen, was jedoch Harry zum Glück nicht bemerkt, da er sein Gesicht in seinen Händen verbarg.

„Und diese Besonderheit haben sie auch an dich weitervererbt. Harry, du bist ein Zauberer!“

Vollmond

/…/ = Telepathie
 

Vollmond
 

„Ein… Zauberer?“, fragte Harry ungläubig, aber schüchtern nach. Er hatte davon schon mal etwas gehört. Als er seine Tante danach gefragt hat, wurde er abends noch heftiger bestraft.

Wieder fing er an zu zittern. *Freak bin! Schlechte Kreatur!*, redete er sich die Worte seiner Tante ein.

Bestürzt bemerkte Severus, dass der Kleine die Wirkung des Beruhigungstrankes scheinbar durch seine Panik nun komplett gebrochen hat. Dann nahm er eine Bewegung neben sich wahr.

Als er sah, wie sein Sohn zu Harry kroch, wollte er ihn erst zurückhalten. Er wusste nicht, wie dieses vermutlich misshandelte Kind darauf reagieren würde. Silas aber war schneller und hat den Kleineren bereits in eine Umarmung gezogen.

Harry versteifte sich, kannte er Berührungen doch nur, wenn er mal wieder Schläge bekam. Aber der andere Junge legte nur seine Arme um ihn. Ein warmes Gefühl stieg in ihm auf. Er hatte mal gesehen, wie seine Tante dasselbe bei Dudley gemacht hat, als der traurig war.

Schutzsuchend schmiegte er sich an den Älteren, der ihm beruhigend über den Rücken strich.

Verblüfft beobachtete Severus, wie sein Sohn es schaffte, dass der Kleine aufhörte zu zittern. Normalerweise ließen Kinder, mit schlechten Erfahrungen bei Berührungen, diese doch gar nicht zu. Harry aber verkroch sich ja nahezu in den Armen seines Sohnes.

Dennoch vermutete der Tränkemeister, dass es vielleicht langsam auch zu viel für Harry werden könnte. Man wachte schließlich nicht alle Tage in einem fremden Zimmer auf, lernte komplett neue Leute kennen, wurde von diesen auch noch liebevoll behandelt und es wurde einem bei Muggeln aufgewachsenen Vierjährigen gesagt, dass er ein Zauberer war. Zudem war es bereits schon ziemlich spät.

„So, Zeit ins Bett zu gehen“, sagte er daher. „Aber wir sind noch gar nicht müde!“, quengelte Silas herum.

„Na dann ruht ihr euch eben nur aus. Aber im Bett!“ „Ich will aber bei Harry bleiben!“ „Dann schlaf meinetwegen hier, wenn Harry das in Ordnung findet.“ „Du hast doch nichts dagegen, oder Harry?“, fragte Silas, während er sich bereits auf den Weg machte, um seine Schlafsachen zu holen.

Dem Vierjährigen war sehr unwohl bei dem Gedanken in einem Bett zu schlafen. Er hatte dies bisher noch nie gedurft und einmal, als er sich heimlich mal auf Dudleys Bett gelegt hat, nur um mal zu spüren, wie sich das anfühlt, hat er zu den zusätzlichen Schlägen noch Essensentzug bekommen. Aber die Leute hier waren bisher sehr nett zu ihm, auch wenn er nicht wusste wieso. *Bin doch nur ekliger Freak!*

Stumm sah er zu, wie Silas wieder ins Zimmer trat. Dieser zog sein Kissen und seine Decke hinter sich her. Unter dem Arm hatte er eine große Stoffschlange geklemmt. Dies alles schmiss er auf das riesige Bett im Zimmer.

„Aber erst zieht ihr euch um und putzt eure Zähne!“, warf Severus streng ein. „Ich will aber nicht!“, kam es störrisch von Silas. Während Harry wieder nicht wirklich verstand, was gerade los war. *Freak Zähne putzen darf?* Auch dies haben sein Onkel und seine Tante ihm untersagt. Für so etwas wie ihn, gab man doch kein Geld für eine Zahnbürste aus!

„Ich will keine Widerworte hören, Silas! Ansonsten kannst du in deinem Zimmer schlafen!“

Murrend leistete der Sechsjährige seinem Vater Folge und holte schnell noch seine Zahnbürste aus seinem Badezimmer um anschließend im Bad dieses Zimmers zu verschwinden.

„Na los Harry, du kannst diese Zahnbürste benutzen!“, sprach der Tränkemeister nun den Jüngsten an, während er diesem eine Kinderzahnbürste herbeizauberte.

Harry sah sich das mit großen Augen an. Vorsichtig nahm er dem schwarzhaarigen Mann die Zahnbürste ab, die dieser ihm aufmunternd in die Hand drückte.

Ehrfürchtig starrte Harry darauf, jedoch wusste er nicht, was er nun damit tun sollte. Petunia, Vernon und Dudley haben sie sich immer in den Mund gesteckt.

Unsicher tat Harry nun das gleiche, immer wieder ängstlich zu dem Erwachsenen sehend.

Dieser sah das Kind erst etwas irritiert an, reimte sich dann aber eins und eins zusammen.

„Komm mal mit, Harry!“, meinte er ruhig und ging voran in das Badezimmer, das sein Sohn gerade verließ.

„Ich gehe schon mal ins Bett!“, verkündete dieser.

Severus nickte ihm zu und widmete sich dann wieder dem anderen. „Gibst du mir mal bitte die Zahnbürste, Harry?“ Harry gab sie ihm sofort, jedoch war sein Blick unendlich traurig. „Hey, was hast du denn, Kleiner? Ich will sie dir doch nicht wegnehmen!“ Der kleine Wuschelkopf sah ihn nur ungläubig, aber hoffnungsvoll an.

Also beeilte er sich. Er hielt die Bürste unter den Wasserstrahl im Waschbecken und tat anschließend etwas Zahnpasta darauf. „So, jetzt mach mal den Mund auf, Kleiner!“ Und wieder durchtränkte Angst die Augen des Jungen. „Ich möchte dir nur zeigen, wie du dir die Zähne putzen kannst“, erklärte Severus ihm geduldig.

Auch Silas wollte früher nie den Mund öffnen, aber das wohl nur aus Sturheit. Da musste man dann einfach mit kleinen Drohungen kommen, wie zum Beispiel Flugverbot oder ähnlichem, sonst kam man bei diesem dickköpfigen Jungen nicht weit.

Dies hier jedoch war eine ganz andere Situation. Vor sich hatte Severus ein verstörtes Kind, dem man mit Ruhe alles erklären musste.

Tatsächlich schien das zu wirken, denn der Mund öffnete sich. Zwar zögerlich, aber immerhin!

„Gut, Harry!“ Severus führte die Zahnbürste zu den Zähnen und fing an sie vorsichtig zu schrubben, während Harry stocksteif den Mund offen hielt. „Zuerst bürstest du auf der Kaufläche, also oben auf den Zähnen, dann auf der Außenfläche, also hier“, erklärte Severus weiter. Nebenbei bürstete er auch genau auf den gesagten Flächen. „Und zum Schluss auf der Innenfläche, also hier.“

Harry versuchte sich alles zu merken, um spätere ja nichts falsch zu machen.

Als Silas‘ Vater fertig war, spülte er die Zahnbürste noch schnell aus und stellte sie zu der Bürste seines Sohnes in den Zahnputzbecher. Als er wieder zu Harry sah, musste er schmunzeln.

„Du kannst den Mund wieder zumachen!“

Schnell kam Harry dem nach. „Na los, in Bett jetzt! Du bist sicher müde!“

Zögerlich ging Harry zurück ins Zimmer und noch zögerlicher krabbelte er ins Bett zu dem älteren Jungen, der ihn schon ungeduldig erwartete. „Gute Nacht, Dad“, sagte er noch schnell zu seinem Vater, ein deutlicher Hinweis, dass dessen Anwesenheit nicht mehr erwünscht war.

„Gute Nacht, Silas, gute Nacht, Harry!“, lächelte der Älteste.

„Gu-guten N-Nacht“, stotterte Harry. Noch nie hat ihm jemand eine gute Nacht gewünscht. Severus ließ noch ein kleines buntes Lichtlein neben dem Bett leuchten, machte aber sonst alle Lichter im Zimmer aus. Mit einem letzten „Schlaft gut!“, verließ er den Raum und schob die Tür an.

Unsicher kuschelte Harry sich in seiner Decke ein. Diese war schön warm, nicht so dünn wie das alte, verdreckte Leinentuch, dass er bei den Dursleys immer bekommen hatte.

Stumm lauschte er Silas‘ Erzählungen, die von Erlebnissen mit dessen Eltern und Freunden handelten. Irgendwann jedoch schliefen beide Jungen ein.
 

Die Uhr schlug halb eins. Konstante Geräusche hallten an den Wänden in den leeren Fluren wieder. Verursacher dieser gespenstisch klingenden Geräusche tapste bereits seit zwanzig Minuten durch das riesige Manor.

Eine Pfote kam um die Ecke, es folgte noch eine, noch eine und schlussendlich eine vierte. Mit ihnen bog sich ein schmaler, weiß-silberner Körper. Goldene Augen blitzten neugierig hervor. Dem Instinkt folgend durchstreifte der kleine Wolfswelpe weiter die Gänge, bis es schließlich in einem riesigen Garten stand. Auch diesen ließ das Kleine schnell hinter sich und lief in den Wald. Auf einer großen Lichtung hat es sein Ziel erreicht. Der runde Mond ließ die Wiese in einem mysteriösen Licht erscheinen und erhellte die gigantischen Körper des Wolfsrudels.

Sofort hatte das Junge alle Blick auf sich haften. Während einige der Wölfe einfach liegen blieben und von dieser Position aus das Wolfsjunge betrachten, bewegten sich andere geschmeidig auf den weiß-silbernen Welpen zu, hielten jedoch inne, als der größte von ihnen, ein pechschwarzer Wolf, ebenfalls imposant auf den Neuankömmling zuschritt. Respektvoll machten die anderen Wölfe ihrem Alpha Platz, der sie jedoch nicht weiter beachtete.

Stattdessen betrachtete er mit unverhohlenem Interesse den Welpen. /Wer bist du?/, erklang die dunkle Stimme des Anführers in ihrer aller Köpfe. Er kannte alle Werwölfe seines Rudels und dieses hatte er noch nie gesehen. Jedoch hatte er eine Vermutung und er betete zu allen Göttern, dass sie sich genau bestätigen mögen. Sowohl der Geruch, als auch das Aussehen deuteten darauf hin.

Jedoch kam keine Antwort, denn was keine wusste war, dass der fremde Welpe nicht gehört hat.

/Wer bist du, Kleine?/, fragte der Alpha erneut. Das Wolfskind, übrigens ein Mädchen, reagierte aber wieder nicht. Stattdessen sah es alle nur aus großen Kulleraugen an und kläffte leise.

/Warum antwortet sie nicht, Fenrir?/, fragte nun einer, der anderen Wölfe. /Ich weiß es nicht/, gab dieser zurück, das Kleine nachdenklich musternd. *Ist dies vielleicht gar nicht der Mensch, hinter dem Werwolf? Hatte der Wolf die Kontrolle, sodass das Mädchen hier gar nicht mitbekam, dass es überhaupt verwandelt war?*, machte der Alpha, niemand geringeres als Fenrir Greyback, sich seine Gedanken, *Aber sie muss es sein! Alles deutet darauf hin! Aber wie kommt sie hier her?*

/Wir lassen sie über Nacht hier und sehen ja spätestens morgen früh, wer sie ist/, meinte er zu den anderen gewandt und nahm den Welpen vorsichtig im Nacken zwischen seine Zähne. Für ihn stand eigentlich schon fest, wer es war und diese würde er garantiert nicht mehr gehen lassen!

Verwundert sahen die anderen zu ihrem Anführer, der das fremde Junge so sanft behandelte. Solch eine Art kannte man doch sonst gar nicht von dem am meisten gefürchteten Werwolf der vermutlich gesamten Welt.

Diesen jedoch ließ das kalt und er legte seine Fracht vorsichtig auf dem Moos ab. Anschließend rollte er sich um die Kleine herum ein.

Diese ließ sich das gerne gefallen und schmiegte sich noch mehr an den schwarzen Wolf. Ja, hier war sie richtig, das spürte sie instinktiv. Zufrieden schloss sie die Augen, wissend, dass sie wohl behütet war.

Gewissheit

Gewissheit
 

Die Sonnenstrahlen fielen durch die Bäume und erhellten die grüne Lichtung. Es war sechs Uhr morgens und nach und nach begannen sich die ersten Wölfe zurück zu verwandeln. Dennoch schliefen die Besitzer der nun menschlichen Körper weiter. Verständlich, zogen die Verwandlungen doch an ihren Kräften. Einige Minuten später lagen zirka noch zwei Drittel des Rudels als Wölfe im Gras. Dies waren die stärksten und meistens auch älteren unter ihnen, die die Verwandlung ihres Körpers nach Belieben steuern konnten und nicht an den Vollmond gebunden waren.

Etwa zwei Stunden später wachte der erste auf. Dieser war zufällig auch der Leitwolf. Sofort schaute er hinab zu dem eingerollten Wesen, welches dicht an ihn gekuschelt noch schlief. Schwarze, wuschelige Haare fielen in sein Blickfeld, welche definitiv nicht mehr zu seinem Fell gehörten. Vorsichtig, um das Kind nicht zu wecken, verwandelte Fenrir sich zurück und hockte sich anschließend neben den schwarzhaarigen Wuschelkopf.

*Harry Potter?!*

Langsam erwachten auch die anderen des Rudels und gesellten sich vorsichtig zu ihrem Alpha. Erschrocken sahen sie auf das Glückskind der Weißmagier, auf den Jungen, der den Dunklen Lord außer Gefecht gesetzt hatte. „D-das ist ja H-Ha-Harry Po-Potter!“, stammelte einer der unteren Werwölfe.

Aber auch Fenrir konnte es nicht glauben. Hatte er sich so getäuscht? Er konnte es sich nicht wirklich vorstellen. Es hatte echt alles gepasst und nun war seine ganze Hoffnung umsonst gewesen?

Ohne ein weiteres Wort machte er auf dem Absatz kehrt und rauschte Richtung Manor davon, viele verwirrte Werwölfe hinter sich lassend.

„Severus!“ Wie ein Verrückter hämmerte er gegen die Tür zum Schlafzimmer des Tränkemeisters. Erst nach einigen Minuten wurde die Tür aufgerissen und der Leitwolf sah sich rotfunkelnden Augen gegenüber.

„Sag mal, bist du wahnsinnig geworden?“, fuhr der dunkle Lord, welcher nur in Boxershorts vor ihm stand, persönlich den Werwolf an.

„Nein, man munkelt, dass ich das schon immer war“, kam es ungerührt zurück, während Fenrir sich einfach an dem nur wenig kleineren Mann in das Zimmer schob, die Proteste ignorierend.

Direkt vor dem großen Ehebett blieb er stehen. Ignorierend, dass der Tränkemeister unter der Bettdecke scheinbar nichts, und wenn doch, nur sehr wenig anhatte, kam er direkt zu Sache: „Hat Potter Blockaden auf sich?“ „Du kommst für so eine dämliche Frage um halb neun hier ins Zimmer geplatzt? Wie kommst du überhaupt auf Harry?“, fauchte Severus ungehalten.

„Er ist gestern Nacht auf die Lichtung gekommen und das als weiblicher Werwolf!“ „W-Was?!“, kam es unisono von den Eheleuten.

„Eine süße, weiß-silberne Wölfin, mit goldenen Kulleraugen!“ „A-Aber wie kann das sein?!“ Selten sah man den dunklen Lord so fassungslos. „Ich tippe auf Blockaden“, knurrte Fenrir dunkel, „Und wenn sich meine Vermutung bestätigt, landet der Verantwortliche dafür auf meiner Speisekarte!“

„Du meinst, er ist“ „Ja, glaub ich, Tom!“, unterbrach der aufgebrachte Werwolf den dunklen Lord.

„Also zuzutrauen wäre es dem Alten!“, stimmte Severus nachdenklich zu, „Dreh dich um Fenrir!“

„Warum?“, kam es verständnislos zurück. „Weil ich mir was anziehen will, du Depp!“

Knurrend, aufgrund dieser Beleidigung, kam der Angesprochene der Aufforderung nach.

Severus zog sich schnell um. Als er gerade das Hemd zuknöpfte hielt er inne.

„Äh, Fenrir?“ „Was?“ „Aber Welpen sind doch noch nicht gefährlich, oder? Also sie greifen nicht aus Instinkt Menschen an, oder?“, fragte der Tränkemeister angespannt.

„Nur wenn sie sich bedroht fühlen.“ „Warum fragst du das, Schatz?“, mischte sich Tom nun ein. „Silas hat doch bei Harry übernachtet, antwortete Severus nun wieder beruhigter. „Ach so, ich sehe gleich mal nach ihm.“ „Okay Tom, dann schaust du nach unserem Kleinen und ich sehe mir Harry mal genauer an. „In Ordnung."

Als Fenrir neben dem Rascheln der Klamotten noch Kussgeräusche hörte, verdrehte er die Augen und meinte: „Ich gehe schon mal vor, Severus. Wenn’s irgendwie in euren Plan passt, beeil dich bitte!“

„Ja, ich komme gleich zu euch raus.“

Damit war für Fenrir alles besprochen und er verschwand wieder zu seinem Rudel.

Dieses hatte es sich mittlerweile in kleinen Grüppchen auf der Wiese verteilt und sah ab und an immer wieder zu dem immer noch schlafenden Jungen. Als ihr Alpha jedoch wieder erschien, verstummten die Gespräche und die gesamte Aufmerksamkeit wandte sich Fenrir zu.

„Ihr könnt gehen. Wir sehen uns spätestens nächsten Vollmond wieder hier!“, sprach dieser nun zu den erwartungsvollen Werwölfen. Nach einem letzten respektvollen Nicken zu ihrem Anführer verschwanden die Werwölfe von der Lichtung.

Der Zurückgebliebene gestattete sich ein Seufzen, bevor er sich dem Kleinen zuwandte, der langsam Anzeichen für ein Erwachen zeigt.

Blinzelnd öffneten sich die immer noch schlaftrunkenen Augen. Irritiert huschten die Pupillen umher.

Als er der riesigen Person neben sich gewahr wurde, sprang Harry blitzschnell auf und stolperte rückwärts, sodass er direkt auf dem Hintern landete. Ängstlich wurde Fenrir angestarrt.

„Guten Morgen, Harry! Ich bin Fenrir“, sagte der Mann zu dem verstörten Jungen. Dieser jedoch hatte viel zu viel Angst, um antworten zu können.

In diesem Moment kam aber auch schon Severus. Er hatte seinen Mann extra im Manor gelassen, da er den Kleinen nicht noch mehr erschrecken wollte. Vor allem, da wohl noch viel aufregendere Ereignisse in der nächsten Zeit passieren werden, sollte sich Fenrirs Vermutung bestätigen.

„Hallo Harry, hast du gut geschlafen?“, fragte er nach, erwartete jedoch keine Antwort, weshalb er gleich weiterredete, „Fenrir vermutet, dass du einige böse Zauber auf dir hast. Darf ich mal gucken, ob er Recht hat?“ Fragend sah er den kleinen Jungen an, der vorsichtig zwischen ihm und dem Werwolf hin und her blickte.

„Keine Angst! Ich hab dir doch schon gesagt, dass dir hier niemand etwas tut. Wir möchten dir nur helfen!“, beruhigte Severus, der sich denken konnte, was in dem Jüngsten vorging.

Langsam beruhigte Harry sich. Dieser schwarzhaarige Mann war bis jetzt immer nett gewesen, hatte ihm sogar die Zähne geputzt! Und bei dem anderen, Fenrir, überkam ihn ein seltsames Gefühl. Ein, Gefühl, was er gar nicht kannte. Es fühlte sich vertraut an, jedoch verschreckte ihn die Größe und scheinbar große Macht des Mannes.

Zögerlich konnte er sich dann doch dazu durchringen, sein Einverständnis zu erklären. Verstehen tat er aber immer noch nicht, was die beiden Männer jetzt mit ihm machen wollten. *Böse Zauber?*, fragte er sich. Als der schwarzhaarige Mann dann wieder den Holzstock herausholte, hielt er ganz still.

Anschließend spürte er ein angenehmes Kribbeln, das seinen Körper durchflutete.

Stirnrunzelnd sah Severus auf den kleinen Jungen vor sich. „Und?“, fragte Fenrir ungeduldig.

„Es liegen zwei mächtige, und vor allem weißmagische Blockaden auf ihm“, kam es ungläubig zurück. Gut, Severus hatte es ja bereits geahnt, aber dann die Gewissheit zu haben, war nochmal eine andere Sache. „Was bewirken diese?“ „Also die eine verändert das Aussehen und die andere unterdrückt seine Magie. Der Alte hat ganz schöne Arbeit geleistet!“

„Kannst du die Blockaden lösen?“, fragte der Größere sofort nach. „Ja, dazu muss ich aber noch zwei Tränke holen. Am besten ihr kommt mit rein. Die Blockaden sollte man sowieso eher auf einem Bett lösen.“

„Kommst du mit, Harry?“, fragte Fenrir diesen mit seiner Tiefen, aber diesmal unglaublich liebevoller Stimme.

Unsicher blickte Harry zu dem bestimmt 2m großen Mann und sehr muskulösen Mann. Seinem Instinkt folgend nahm er die dargebotene Hand an. Sofort fühlte er ein neues Gefühl in sich, konnte es aber nicht zuordnen.

Erstaunt sahen die beiden Erwachsenen zu dem Kleinen, der so vertrauensvoll die Hand des überall gefürchteten Werwolfes annahm.

„E-Er spürt es auch, oder?“, fragte eben dieser und ein Strahlen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Scheint so.“ Lächelnd sah Severus sich dieses schöne Bild an, was sich ihm bot.

Der wohl wildeste und gefürchtetste Mann, der zufällig auch noch ein Werwolf war, und der kleine, verängstigte Junge in einem trauten Einverständnis.

Harry selbst verließ sich einfach nur auf seine natürlichen Instinkte und schmiegte sich an den starken Arm des riesigen Mannes. Nun war es ihm egal, wohin sie gingen, solange er nur bei diesem Fenrir bleiben konnte. Das erste Mal, seit er denken konnte, fühlte er sich sicher. Hier musste er keine Angst haben, dass ihm etwas passierte. Die beiden Männer unterhielten sich, während die drei Richtung Gebäude wanderten. In der Eingangshalle kam ihnen Tom entgegen.

Während Fenrir dem zurückgeschreckten Jungen leise erklärte, dass das Silas anderer Dad sei und ihm auch nichts tun würde, unterhielt sich Severus mit seinem Mann.

„Silas hat scheinbar gar nichts von Harrys Ausflug mitbekommen. Er ist gerade aufgewacht, als ich nach ihm geschaut habe und hat mich gleich nach Harry gefragt“, berichtete der dunkle Lord.

„Und was hast du gesagt?“ „Dass Harry schon wach sei und du, Severus, dich um ihn kümmerst.“ „Gut, und wo ist er jetzt?“ „Ich bin noch geblieben, bis er sich fertig gemacht hat und hab ihn dann zu den anderen zum Frühstück geschickt. Aber sagt mal, was ist bei der Untersuchung heraus gekommen?“

„Zwei Blockaden. Eine für das Aussehen, die andere für die Magie“, erklärte Severus seinem Ehemann. „Kannst du sie brechen?“ „Ja, wir waren gerade auf dem Weg ins Labor.“ „Ich werde euch begleiten“, beschloss Tom und ging, von den anderen gefolgt, voraus.

Nach einiger Zeit blieben sie vor einer Steinwand am Ende des Ganges stehen und Tom tippte mit seinem Zauberstab eine Reihenfolge von den Steinen in der Wand an, worauf sich die Wand teilte (wie in der Winkelgasse :D) und einen großen Raum mit vielen Kesseln und ekligen Zutaten in Gläsern freigab.

Mit zielsicheren Schritten steuerte Severus ein Wandschränkchen an und kramte zwischen einigen Phiolen rum. Schließlich kam er mit einer gefüllten auf die Wartenden zu.

„Das ist sie“, sprach er, „aber am besten gehen wir auf Harrys Zimmer, damit der Kleine sich hinlegen kann.“

Diesmal ging er voraus und Tom, sowie Fenrir mit Anhang gingen ihm hinterher.

Dort angekommen wandte sich der Werwolf wieder an das Kind: „Harry, würdest du dich bitte einmal auf das Bett legen? Dann kann Severus dir den Trank geben, damit du von den bösen Zaubern befreit wirst.“

Harry aber drückte sich nur noch mehr gegen Fenrir. „Möchtest du, dass ich mich mit zu dir lege?“, fragte dieser sanft. Nach anfänglichem Zögern nickte Harry zaghaft.

Daraufhin zog Fenrir den Jungen vorsichtig mit zu dem Bett, in das sie sich schließlich nebeneinander legten, der Kleine ganz dicht an den Erwachsenen geschmiegt.

Dann reichte Severus auch schon die Phiole an. „Trinkst du die bitte, Harry? Das kann etwas kribbeln“, erklärte er fachmännisch. Unsicher sah der Gefragte zu Fenrir und als dieser ihm aufmunternd zunickte, nahm er die Phiole leicht zitternd an und trank sie, ohne das Gesicht zu verziehen, aus.

Zuerst passierte gar nichts, doch dann wurden alle von einem gleißend hellen Strahlen, das Harry wie ein Kupon umhüllte, geblendet. Eine mächtige Magiewelle schwappte über sie hinweg und rollte in alle Richtungen, hinaus in die Welt, weiter.

Als das Licht verebbte, lag dort ein Kind, welches so gar keine Ähnlichkeit mehr mit Harry Potter besaß.

„Nimue…“

Das Wunder

Das Wunder
 

„Sie ist wunderschön“, hauchte Fenrir ehrfürchtig. Liebevoll blickte er auf das kleine, zierliche Mädchen herab, das da vollkommen schutzlos und scheinbar vor Erschöpfung eingeschlafen, in dem großen Bett lag. „Das ist sie“, bestätigte Tom und betrachtete mit seinem Ehemann, sein Patenkind ebenfalls.

Lange Wellen von glänzend silbernem Haar flossen den schmalen Rücken hinab, die Schatten von langen Wimpern fielen über die feinen Gesichtszüge des Kindes.

„Sie sieht weder dir noch Bella wirklich ähnlich“, merkte Severus an, „aber das tat sie ja schon nicht mehr, nach diesem Wunder vor vier Jahren.“ „Ein wundervolles Wunder war das“, murmelte Fenrir. Ein Wunder, das seine Spuren auf diesem Kind hinterlassen hat, ein Wunder, das der Anfang einer Prophezeiung war.
 

Flashback Anfang
 

„Nein!“, kam es mittlerweile nur noch kratzig von der erschöpften Frau zwischen den weichen Kissen auf dem Bett. Zum Toben und Schreien hatte sie bereits keine Kraft mehr und so beließ sie es dabei, schluchzend den leblosen Körper der Neugeborenen sanft an sich zu drücken. Die Geburtshelfer hatten das Schlafzimmer bereits verlassen, um den Eltern einen Moment alleine zu geben.

„Schhhhh“, versuchte der große Mann sie zu beruhigen und wiegte seine Frau und den Körper des Kindes ruhig hin und her, während er sie mit seinen starken Armen umfasste. „Warum… Fenrir, warum… unser… Baby?“, kam es abgehackt von der völlig fertigen Frau. „Ich weiß es nicht, Bella“, antwortete er mit rauer Stimme. Auch ihn ließ das Ganze nicht kalt und so liefen ihm stumme Tränen die Wangen herunter. So verharrten die beiden in dieser Position.

Der eigentlich schönste Tag in ihrem Leben hat sich zum Albtraum entwickelt.

In den Abendstunden begannen die Wehen, fast zwei Monate zu früh. Es gab keine andere Lösung, als das Kind bereits jetzt zur Welt zu bringen. Mithilfe von Bellas Schwester, Narzissa, und Severus Snape, die beide eine Heilerausbildung und zudem bereits ein eigenes Kind auf die Welt gebracht hatten, sollte dies im Schlafzimmer geschehen.

Nach einigen Stunden und vielen Komplikationen war das Kind da, doch leider gab es keine Lebenzeichen von sich. Keinen einzigen Atemzug.

Dunkelbraune Locken klebten feucht auf dem aschfahlen Kopf, viel zu dünne Ärmchen hingen schaff am Körper herunter. Genauso lag das Kind nun in Bellas Armen.

Der Vollmond strahlte am Himmel und von draußen konnte man das Heulen der Werwölfe hören, die heute ohne ihren Alpha auskommen mussten.

Vorsichtig löste Fenrir sich von seiner Frau, die dies vermutlich noch nicht mal wirklich wahrnahm, und trat an das große Fenster. Langsam zog er die Vorhänge zur Seite und öffnete das Fenster, damit die Seele seiner Tochter, in den Himmel fliegen konnte.

Plötzlich fiel ein einziger Strahl des Mondes auf das große Bett und endete genau bei dem kleinen, toten Mädchen. Gebannt starrte Fenrir auf dieses Bild und auch seine Frau tauchte langsam von dem Ort zurück, zu dem sie sich in ihrer Trauer hinein geflüchtet hat.

Das Licht ummantelte das Kind in einen glitzernden Nebel und als dieser sich langsam zurückzog, waren es nicht mehr dunkelbraune, sondern silberne Löckchen, die das Mädchen zierten. Mit Staunen bemerkten die Eltern, dass langsam Lebenskraft in dem Kind erwachte und Bella spürte gleichzeitig, wie ihre Tochter begann, sich langsam zu regen.

Mit Tränen der Freude in den Augen sah sie ihren Mann an, der glücklich auf sie zukam und mit ihr zusammen auf ihren kleinen Liebling herabblickte.

Zuerst verzog sich das Gesichtchen der Kleinen, bis ein kleines Schluchzen ihren Mund verließ, welches sich rasch in Weinen umwandelte.

Schnell half Fenrir seiner Frau, die Brust frei- und das Kind zum Stillen anzulegen.

„Nimue Luna Greyback“, hauchte Bella und strich ihrer Tochter sanft über den Kopf. „Luna?“, hakte Fenrir nach. Von diesem Namen war vorher nie die Rede. „Ja, die römische Mondgöttin. Gefällt dir der Name nicht?“, kam es enttäuscht. „Doch, natürlich! Ich hab mich bloß gewundert.“

„Ist sie nicht wunderschön?“, murmelte Bella und betrachtete verträumt die kleine Nimue. „Unsere Tochter“, flüsterte Fenrir. Die vorherige Trauer war nun vollkommen verschwunden und wurde durch unendliches Glück ersetzt.

Zwar verstanden beide noch nicht, was es mit diesem Wunder auf sich hatte, doch waren sie nur unglaublich dankbar, dass sie ihre Tochter nun doch lebend in den Armen halten konnten.

Diese war nun scheinbar satt und wurde von ihrer Mutter sanft an ihren Vater übergeben.

Bella spürte bereits die ganze Zeit, dass dieser ungeduldig genau auf diesen Moment wartete und obwohl es ihr extrem schwerfiel, ihre kleine Tochter abzugeben, wollte sie auch Fenrir dieses Glück gönnen. So richtete sie in der Zwischenzeit schon wieder ihre Kleidung.

„Hey, meine Kleine. Ich bin dein Daddy“, sprach der Werwolf leise und sanft zu der Kleinen in seinem Arm. Er hatte unglaubliche Angst, ihr irgendwie wehzutun. Sie sah doch so zerbrechlich aus und er war ja auch nicht gerade der Zierlichste. Neugierig sah er zu, wie seine kleine Prinzessin blinzelte und zum allerersten Mal ihre Augen öffnete. Gold-braune Kulleraugen blickten unfokussiert in die Richtung seines Gesichtes.

Vorsichtig legte Fenrir sich nun neben seine Frau ins Bett, um ihr auch eine bessere Sicht zu geben.

„Sie hat deine Augen, Bella.“ „Nur das Gold stammt vermutlich vom Mond“, warf sie ein, „Sollten wir den anderen Bescheid geben?“ „Nein. Ich finde, dieser Moment gehört uns“, bestimmte Fenrir und legte die Kleine vorsichtig in die Mitte zwischen ihnen. Liebevoll blickte er auf seine Familie, von der er nie dachte, sie jemals zu haben.

Seit er in der siebten und Bellatrix in der sechsten Klasse war, waren sie ein Paar. Jedoch wussten dies nur ihre engsten Freunde. Etwa ein Jahr später erfuhren es dann leider Bellas Eltern, Druella und Cygnus. Natürlich gab es einen riesigen Streit, schließlich war er ein Werwolf.

So wurde Bella von ihren Eltern mit Rodolphus Lestrange verlobt. Dieser wurde ebenso von seinen Eltern dazu genötigt, da er eine Beziehung mit Regulus Black führte. Die Hochzeit sollte ein Jahr später stattfinden. Unglücklicherweise starben sowohl Bellas, als auch Rodolphus bei einer gemeinsamen Mission, auf die Tom sie wütend geschickt hatte, und Bella und Rodolphus konnten die Verlobung bereits zwei Monate nach ihrer Schließung wieder lösen.

Jetzt, anderthalb Jahre später waren sowohl Rodolphus und Regulus, als auch Bella und er glücklich verheiratet und das Resultat von seiner und Bellas Liebe lag nun zwischen ihnen und gähnte herzzerreißend.

Schmatzend schloss die Kleine wieder ihre Augen und schon bald konnte man ihr ruhiges Atmen vernehmen.

„Danke“, hauchte Fenrir und küsste seine Frau sanft über ihr Kind hinweg. „Wofür?“ „Für deine Liebe, für dein Dasein, für unsere wunderschöne Prinzessin!“ „Mh, dann danke ich dir aber auch dafür“, kam es leise zurück. Nach einem letzten, liebvollen Kuss, schlief auch Bella beruhigt und glücklich ein, während Fenrir liebevoll über seine Familie wachte.

Am nächsten Morgen lugte Narzissa vorsichtig hinein und als sie das heulende Bündel in den Armen ihrer kleinen Schwester sah, fing sie an zu weinen. Natürliche hatte auch sie sich riesig auf ihre Nichte gefreut, die zusammen mit ihrem kleinen Draco hätte aufwachsen können. Sie hatte mit ihrer Schwester gelitten, als das Kind leblos auf die Welt kam. Und nun lebte es scheinbar doch!

Lange erzählte Bella ihrer Schwester, was sich letzte Nacht noch ereignet hatte. Auch Fenrir, der die Geschichte ja bereits kannte, hörte aufmerksam zu. Plötzlich stutzte er: „Das ist mir letzte Nacht gar nicht aufgefallen, aber diese Geschichte erinnert mich an eine Prophezeiung, die mir mein Vater mal erzählt hatte. Alle hielten es für ein Märchen. Wartet mal...
 

Die Eine, das Kind des Mondes, naht heran…

jenem geboren, der als erster dem Mond die Stirn bot,

geboren, wenn Wolfsgeheul den siebenten Monat begleitet…

und der, der die Welt beherrschen will, wird sie als Gefahr kennzeichnen,

aber Sie wird die Macht des Mondes besitzen…

und der eine muss von der Hand des anderen sterben,

denn keiner kann leben, während der andere überlebt...

das Kind des Mondes wird geboren werden,

wenn der Vollmond am Himmel steht und der siebente Monat stirbt.“

(Harry Potter Prophezeiung umgeändert)
 

„Du meinst, Nimue ist das Kind des Mondes?“
 

Flashback Ende

Reaktionen

Reaktionen
 


 

Bereits zwei Tage sind vergangen und Harry, oder nun Nimue, schlief immer noch. Fenrir ist ihr in der ganzen Zeit nicht einmal von der Seite gewichen und hat quasi auf ihrem Bett campiert. Endlich hatte er seine kleine Prinzessin wieder.

Diese regte sich nun langsam, rieb sich die Augen und schlug blinzelnd die Augen auf. Der gefürchtetste Werwolf musste bei diesem niedlichen Anblick lächeln. Dies änderte sich auch nicht, als die gold-braunen Augen erschrocken auf ihn gerichtet wurden. Ruhig, um die Kleine nicht zu erschrecken sprach er: „Na, du kleine Schlafmütze. Wie fühlst du dich?“ „Ich“, stammelte das Mädchen, zuckte aber bei der glockenhellen Stimme zusammen und schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund.

„Hey, ganz ruhig! Weißt du noch, dass Severus dir diesen Saft gegeben hat, damit die bösen Zauber von dir entfernt werden?“ Zaghaft nickte das Kind. „Es hat geklappt. Ich weiß, dass das jetzt bestimmt ganz erschreckend ist, aber du bist kein Junge“, entschied sich Fenrir für die direkte Art. Es brachte niemandem etwas, lange um den heißen Brei herumzureden.

„Fr-Freak bin?“, schlug ,Harry‘ leise vor. „Nein, das bist du ganz sicher nicht!“, kam es hart von dem großen Mann, jedoch zügelte er sich, als er sah, dass seine Kleine ängstlich zurückschreckte. Sanft erklärte er: „Du bist jetzt ein Mädchen, aber das ist gar nicht schlimm!“ „Freak bin, böser Freak!“, schluchzte die Silberhaarige.

Hilflos sah Fenrir auf das weinende Kind. Er wusste doch nicht, wie man mit einem weinenden Kind umging! „Du bist kein Freak! Du bist ein süßes, kleines Mädchen und weißt du was? Alle hier mögen dich ganz dolle“, versuchte er sie zu trösten, was aber nicht wirklich etwas brachte.

„Möchtest du dich mal im Spiegel ansehen?“, kam Fenrir eine Idee. Alle Mädchen mochten es schließlich, sich im Spiegel zu betrachten! Schnell beschwor er einen großen Spiegel her, den er jedoch mühelos mit einer Hand halten konnte. Er hielt ihn dem kleinen Mädchen direkt vor die Nase, doch diese vergrub ihr Gesichtchen nur noch mehr im Kopfkissen. Sie wollte es nicht sehen, wollte nicht sehen, wie ekelhaft sie doch war.

„Nun schau doch mal! Schöne, lange Haare hast du“, versuchte der riesige Mann zu locken, doch die Kleine weinte nur noch mehr und zwischen den ganzen herzzerreißenden Schluchzern konnte man immer wieder die Worte ,Freak‘ und ,eklig‘ heraushören. Fenrirs Wut auf alle, die Schuld am Zustand seiner Tochter waren, stieg ins Unermessliche, doch er hielt sich zurück, um nicht vor der Kleinen auszurasten.

*Mensch Bella, warum kannst du jetzt nicht hier sein?*, dachte sich Fenrir verzweifelt und hoffte, dass das Mädchen sich bald beruhigen würde. Mittlerweile war sie immerhin schon so weit, dass es sich nicht mehr anhörte, als würde sie gleich ersticken.

Als auch das letzte Schluchzen nach einiger Zeit verging, wagte es Fenrir, sie erneut zu ermutigen: „Na los, der Spiegel beißt dich auch nicht. Nur einmal kurz gucken!“ Zaghaft lugte die Silberhaarige in Richtung Spiegel, nur um sich mit schreckensweiten Augen wieder im Kopfkissen unterzugraben und das Weinen begann erneut.

Langsam wusste Fenrir sich echt nicht mehr zu helfen. Das Kind vor ihm war ja das reinste Wrack! *Was soll ich denn jetzt tun*, fragte er sich hilflos und blickte hoffnungsvoll zur Tür, als diese sich öffnete und Severus herein spähte. „Severus, dich schickt der Himmel! Ich weiß einfach nicht, was ich mehr tun soll! Die Kleine hat ja einen regelrechten Anfall!“

Wäre die Situation nicht so ernst, würde Severus sicherlich über den verzweifelten Gesichtsausdruck des Werwolfes lachen. So aber schaute er ihn nur mitfühlend an und trat nun in das Zimmer ein. Hinter ihm wurde Silas sichtbar, der nun nach seinem Vater den Raum betrat. Sofort ging er auf das Bett zu und sah neugierig auf das Mädchen, welches sich darin versteckte.

„Hey, du bist also Nimue?“, sprach er an die Jüngere gewandt. Fragend sah Fenrir zu Severus. „Ich habe es ihm erklärt“, meinte dieser bloß achselzuckend.

„S-Silas?“, kam es leise aus dem Bett. „Ja, ich bin hier. Du bist ein hübsches Mädchen! Pansy und Milli sind nicht so schön“, sprach Silas leichthin, während die Erwachsenen dieses Gespräch lächelnd betrachteten. Nimue (ich nenn‘ sie jetzt nur noch so) starrte ihn mit großen Augen an. So etwas Nettes hat sie noch nie gehört, zumindest nicht von ihren Verwandten. „Du kannst ja mal mitspielen, wenn Draco, Blaise, Milli und Pansy da sind! Meistens ist es langweilig, mit denen zu spielen, aber dann können wir ja einfach weggehen.“ „Fre“, nach einem strengen Blick von Severus korrigierte sie sich: „Ich darf mitspielen? Nicht störe?“ „Klar darfst du mitspielen! Ich mag dich! Und wenn die anderen was dagegen haben, spielen wir halt alleine oder ich sag Vater, er soll mit ihnen schimpfen!“, bestimmte Silas. Zum ersten Mal lächelte Nimue zaghaft ein wunderschönes Lächeln. Dass sie nun ein Mädchen und kein Junge mehr war, schien in diesem Moment kurz vergessen.

Liebevoll betrachtete Fenrir seine Tochter. Eben war sie noch total verstört, doch nun schien sie glücklich. Was Kinder untereinander alles bewirken konnten! Aber er wünschte sich, auch bald so eine Beziehung zu seiner Tochter aufbauen zu können, sie auch trösten zu können, wie es Silas gerade etwas geschafft hatte.

Severus war stolz auf seinen Sohn, auch wenn dieser vermutlich nicht mal wusste, was er gerade gemacht hatte. Natürlich machte der Tränkemeister sich keine Illusion, dass jetzt alles gut, für die Kleine wurde. Misshandlungen brauchten lange, um verarbeitet zu werden, jedoch waren sie scheinbar bereits auf einem guten Weg dorthin.

Dann aber verzog sich Nimues Gesicht. Traurig sagte sie leise zu dem anderen Kind: „Aber nicht so gehen kann.“ Verwirrt wurde sie angesehen, sodass sie schnell unter der Bettdecke abtauchte. „Wieso denn nicht?“, fragte Silas irritiert. „Bin Mädchen.“

Niedergeschlagen seufzte Fenrir auf. Dann sprach er sanft zu der Bettdecke: „Das wird sich nicht mehr ändern, Kleine! Aber wenn du willst, helfe ich dir, damit zurechtzukommen und viele andere würden dir auch helfen! Weißt du, dass kommt jetzt etwas direkt, aber du bist meine Tochter. Ich bin dein Daddy, meine Kleine.“

*Da-Daddy? Freak keinen Daddy! Freak kommt aus Hölle!*, dachte sich besagte Tochter traurig. Natürlich hätte sie gerne einen Daddy, aber sie war doch eine Ausgeburt der Hölle! Das sagten ihr Onkel und ihre Tante jedenfalls immer. Leise kam genau das von der Bettdecke oder besser gesagt, von dem Kind darunter.

Der Werwolf wurde käseweiß vor Wut. „Severus, bleibst du bei ihr? Ich habe ein Anliegen mit Tom zu klären!“, knurrte er. Nach einem Nicken seitens des Schwarzhaarigen rauschte er aus dem Zimmer.

Silas hatte währenddessen bemerkt, dass die Bettdecke anfing zu zittern, als Fenrir die Stimme erhob. Langsam stieg er ins Bett und hob vorsichtig die Decke an. Darunter lag Nimue eingeigelt und am ganzen Körper zitternd.

Jetzt hatte sie Fenrir verärgert. Er würde sie jetzt bestimmt bestrafen wollen. Dabei mochte sie den Mann doch irgendwie. Sie verstand nicht wieso und sie wusste auch, dass ihr das Recht dazu fehlte, aber er sagte, er sei ihr Daddy und wenn er das sagte, vielleicht stimmte es ja. *Fenrir Freak nicht haben will*, schoss es ihr durch den Kopf und Tränen liefen ihre Wange herunter. Verzweifelt sog sie an ihren Haaren, in der Hoffnung, wenigstens diese Freakigkeit loszuwerden.

Silas verstand das Mädchen nicht. Gut, sie war vorher ein Junge und es war bestimmt eine große Umgewöhnung, aber dafür hatte sie jetzt Eltern, die sie liebten. Er konnte ja nicht wissen, dass Nimue genau diesen Punkt nicht glaubte und eher vom Gegenteil ausging. Freaks hasste nun mal jeder!

Als der Junge aber sah, dass die Kleine an ihren Haaren zog, scheinbar mit dem Wunsch, sie auszureißen, hielt er ihr kurzerhand die Hände fest und umarmte das weinende Mädchen.

Severus bekam die Sache mit den Haaren nicht mit, da sie sich unter der Bettdecke abspielten. Er bemerkte nur erleichtert, dass das Weinen nach einiger Zeit langsam wieder verebbte.

Währenddessen stürmte ein wütender Fenrir Greyback in das Büro des Dunklen Lords.

„Tom, wo leben Nimues ,Verwandten‘?“, knurrte er ungehalten. „Äh, Ligusterweg Nummer 4 in Little Whinging. Wieso?“, kam es verwirrt zurück. „Wieso?! Die haben meine Tochter misshandelt. Ich werde ihnen einen kleinen Besuch abstatten und sie mal misshandeln!!“, wurde Fenrir immer lauter. „DU kannst da nicht einfach hin! Was ist, wenn der olle Gichtsack auftaucht?“ „Das ist mit vollkommen egal! Soll der doch kommen! Er hat schließlich die größte Schuld an der ganzen Sache! Den mach ich alle!“ Sorgevoll beobachtete Tom den aufgebrachten Mann dabei, wie er wütend auf und ab ging und vor sich hin fluchte.

„Da du eh ohne meinen Segen gehen würdest, begleite ich dich! Ich möchte mir auch mal die Leute ansehen, die meinem Patenkind die Kindheit verwehrt haben!“, überlegte der Dunkle Lord und mit einem grausamen Grinsen auf den Lippen apparierten die beiden wohl gefürchtesten Männer der Zaubererwelt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ich nicht als Karl Theodor zu Guttenberg abgestempelt werde:
Auf die Idee mit dem erst leblosen Kind, das durch den Mond plötzlich doch erwachte
und silbernes Haar bekam, bin ich leider nicht alleine gekommen,
sondern hab sie aus ,Avater - Herr der Elemente´ gemopst und für meine Zwecke leicht umgeändert und eingebaut. Hoffe das stört keinen! ^_^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (20)
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Von:  Kagomee16
2013-03-10T16:46:23+00:00 10.03.2013 17:46
ein klasse kapi^^
mach schön weiter so^^
bin echt gespannt wie es weiter geht^^

lg kagomee16
Antwort von: abgemeldet
16.03.2013 22:22
Danke für dein Kommi!
Ich bemühe mich :D
Müsste bald weitergehen,
also kannst du dich bald wieder entspannen^^

Von:  Lestat_de-Lioncourt
2013-03-09T10:13:32+00:00 09.03.2013 11:13
Ein total schönes Kapitel! Vor allem die Geduld, die Severus mit dem Kleinen hat, find ich beeindruckend. Würde man ihm ja normal weniger zutrauen >///< Ich zumindest *zugeb*
Und die Geschichte mit dem kleinen Welpen ist richtig süß geworden! Da bin ich tierisch gespannt, wie es weiter geht und wer das Kleine ist. ^^
Antwort von: abgemeldet
10.03.2013 12:55
Ja, ich hätte es Severus auch nicht zugetraut, aber er überrascht einen immer wieder :D
Die Wolfgeschichte geht im nächsten Kapitel weiter und das muss nur noch freigeschaltet werden *selbst ungeduldig bin*
Von:  InaBau
2013-03-09T06:29:00+00:00 09.03.2013 07:29
Ach herrje! Da tun sich ja immer mehr Fragen auf. Harry liegt bei Silas im Bett, während ein weiblicher Wolfswelpe bei Fenrir und seinem Rudel auftaucht. Vielleicht gehören Harry und der Welpe zusammen und sind eine und dieselbe Person? Aber während Harry gebannt ist, ist dies bei dem Welpen anscheinend nicht der Fall. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und was sich am Morgen zeigt. Ob der Welpe zu dem männlichen Harry wird?
Bitte schreib ganz schnell weiter! Ich bin ja schon so neugierig!
Danke auch für deine Mühe! Du hast gut geschrieben.
Antwort von: abgemeldet
10.03.2013 12:51
Jajaja, das würdest du wohl gerne wissen, was?^^
Was da passiert, erfährst du im nächsten Kapitel und ob du es glaubst, oder nicht: Ich hab mich diesmal echt beeilt und soeben bereits das nächste Kap hochgeladen :D
Dauert nur wieder mit der Freischaltung :(
Bitte, immer wieder gerne. Man tut, was man kann ;)
Von:  Hachi42
2013-02-25T18:24:51+00:00 25.02.2013 19:24
interessanter Anfang^^ bin gespannt was du noch so alles daraus machst...potenzial hat sie auf jeden Fall^^ hoffe ich höre bald wieder was von dir ;)
Antwort von: abgemeldet
07.03.2013 20:07
Danke für das Lob *geschmeichelt sei*
Würde mich freuen, wenn du auch den Rest interessant finden wirst :D
Versuche das Potenzial auszuschöpfen und hoffe, ich scheitere nicht daran :)
Hören tust du ja jetzt was von mir^^
Und das neue Kapitel müsste eigentlich spätestens morgen da sein; hab's eben hochgeladen... :)
Von:  sasa56
2013-02-18T18:25:58+00:00 18.02.2013 19:25
super kapitel
jetzt weiß harry das er eine zaubere ist
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Antwort von: abgemeldet
07.03.2013 20:04
Jaah, jetzt weiß Harry, dass er ein Zauberer ist,
schließlich hat Severus es ihm verraten :D
Hoffentlich gefällt das nächste Kapitel dir auch! :)
Von:  InaBau
2013-02-18T04:41:42+00:00 18.02.2013 05:41
Endllich klärt mal jemand Harry auf! Das wurde auch langsam Zeit. Kein Wunder dass der Erwachsene wütend auf die Muggel wird, als er sich Harry so anschaut. Schade, dass die Muggel wohl tot sind. Sie sollten etwas leiden, finde ich.
Harry fürchtet Schläge und hat zurecht Angst. Zum Glück hatte Severus einen Beruhigungstrank dabei und Harry nahm ihn an!
Dieser klärt Harry auf, dass er ein Zauberer ist.
Ich bin wirklich froh, dass sich endlich ein Erwachsener erbarmt und sich um Harry kümmert. Wann er wohl einen der Anderen kennen lernt? Wird er dann noch mehr Angst haben?
Ich bin mir fast sicher, dass es so sein wird.
Er wird sich noch sehr lange vor Erwachsene fürchten. Er kennt ja keine Liebe oder Zuneigung,
sondern nur Schmerzen und Leid.

Es dauert bestimmt, bis er jemanden außer Silas in seiner Nähe duldet.

Ich mag dieses Kapitel. Hoffentlich geht es ganz schnell weiter!
Antwort von: abgemeldet
07.03.2013 20:02
Vielleicht konnte man die Muggel ja noch retten, sodass man sich später noch intensiver um sie kümmern kann ;)
Die anderen wird er wohl auch bald kennen lernen...
Und es wird schon noch welche geben, die er in seiner Nähe dulden wird, aber dazu später... :D
Das nächste Kap hab ich übrigens gerade hochgeladen (sorry für die lange Wartezeit :/) und im übernächsten wird sich dann vielleicht einiges klären^^
Vielleicht kann man sich ja schon im nächsten Kapitel etwas erahnen...

Von:  Lestat_de-Lioncourt
2013-02-17T22:45:41+00:00 17.02.2013 23:45
Ach, man muss ja nicht immer von allem und jedem Fan sein. Obwohl ich zumindest durch die Filme doch etwas vertraut bin mit den Charakteren und der Geschichte selbst... Aber deshalb find ich es auch immer wieder interessant und spannend, wenn jemand mit genau diesen Charakteren eine eigentlich neue Geschichte aufbaut. Die Charaktere sind zwar namentlich die selben, es gibt auch viele andere Faktoren, die mit der Originalgeschichte ident sind, aber die Geschichte selbst verändern manche wirklich gut. Und deine gefällt mir da eben wirklich! ^^
Antwort von: abgemeldet
07.03.2013 19:53
Ich bin auch nicht von allem Fan... z.B. nicht von Gemüse :D
Und ich finde, man kann sich Charaktere irgenwie besser vorstellen, wenn man weiß, wer eigentlich damit gemeint ist...
Zum Beispiel, wenn sich Harry komplett verändert könnte man von Anfang an einem OC nehmen, aber dadurch, dass man weiß, dass es eigentlich Harry ist, versteht man die Person besser... zumindest geht das mir so :D
Versteht du, was ich meine?... Mh... ich vertehe es irgendwie selbst nicht so richtig^^
Aber ich freu mich echt voll, dass dir mein Geschichte gut gefällt und hoffe, dass ich dich nicht enttäuschen werde :D
Von:  Lestat_de-Lioncourt
2013-02-12T11:37:18+00:00 12.02.2013 12:37
Noch gar kein Kommi? Na, dann mach ich den Anfang...

Ich bin ja eigentlich kein echter Fan von Harry Potter >> weder Bücher noch Filme. Damit fang ich nicht so sonderlich viel an, ABER ich mag deine Geschichte. Mit dem kleinen Harry kann man regelrecht mitleiden und hofft einfach (ich zumindest), dass es für ihn bald besser wird. Darum steck ich die FF in meine Favos und werd neugierig auf neue Kapitel warten ^.~
Antwort von: abgemeldet
12.02.2013 16:33
Danke erstmal für dein Kommi! :)
Du bist kein Fan von HP??!! Was bist du?! *auf Krankheiten untersuch*...Nein, Scherz :D
Ich hoffe auch, dass es Harry bald besser geht, also stehst du schon mal nicht alleine da ;)
Wäre schön, wenn diese FF in deinen Favos bleibt und dir dementsprechend auch weiterhin gefällt!^-^




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