Geheimnisse von DhalaElenaAngel (Was in der Vergangenheit wirklich geschah) ================================================================================ Kapitel 7: Einkauf ------------------ „… und nach all dem, was da ans Tageslicht kam, haben wir gemeinsam beschlossen, dass es das Beste für den Jungen ist, wenn er sich zur Erholung für unbestimmte Zeit ins Ausland begibt“, endete Albus seine Ansprache vor den Reportern mit ernster Miene und noch bevor die entsetzten Reporter protestieren oder auch nur Fragen stellen konnten, hatte er den Rückweg angetreten, hinein in die Sicherheit des Grundstücks von Hogwarts, wo Hagrid ganz entschieden und mit einem Knall die Gitter zufallen ließ. Doch er wusste, so sicher, wie er es gern hätte, war es hier nicht. Einige Drachen wären sicher förderlich. Einen Drachenzähmer, dem er vollkommen vertraute, hatte er ebenfalls an der Hand und der wiederum hatte einen sehr begabten Heiler als Verlobten. Dazu noch das Angebot von Gringotts und sein Vertrauen in einen weiteren Kandidaten… vielleicht konnte er dieses Jahr für einen reibungslosen Ablauf der Lerneinheiten garantieren. Es schien auf einmal schon lächerlich einfach. Ja, so könnte es klappen. Zufrieden mit den langsam Form annehmenden Plänen begann Albus, die Treppenstufen hochzusteigen, schnipste sich einen Zitronendrop in den Mund, an dem er genüsslich lutschte. Damit war das Treppen steigen doch gleich viel einfacher. Dem Gargoyle legte er einfach nur seine Hand auf den steinernen Kopf, das reichte, damit sein Wächter den Weg wieder freigab, ihn nach oben in seine Wohnung und das Büro ließ. Inzwischen waren mehrere Tage vergangen, seit Sev wieder zurück zu seinem Langzeitlover gegangen war, da Lucius sehr penetrant war, bestand durchaus die Chance, dass die Lage sich endlich beruhigt hatte, es war also Zeit, mal einen kleinen Kontrollbesuch zu machen und zu sehen, wie es seinem außergewöhnlich sturen Ziehsohn und seiner Ziehenkelin ging. Er sollte vielleicht eine Packung Bertie Botts Bohnen mitbringen und vielleicht auch einige Schokosachen. Caitlyn war so dünn, sie konnte jede Kalorie sicher gebrauchen. Schließlich hatte Albus die Tür zu seinem Büro erreicht, öffnete sie – und erstarrte. „Severus?“, fragte er vorsichtig, als er den schneeweißen Mann an seinem Tisch sitzen sah, vor sich ein Denkarium, randvoll mit Erinnerungen und das erste Mal konnte er nicht sagen, was bei dem jungen Man überwog – Wut, Abscheu oder einfach nur Verzweiflung. Das letzte Mal, dass der Tränkemeister auch nur annähernd diesen Zustand erreicht hatte, war gewesen, als er von Lucius‘ Hochzeit erfahren und alle Kontakte zu Diesem abgebrochen hatte, trotz all der Zusicherungen, dass der Narcissa nicht liebte und nur dem Befehl des Vaters nachkommen würde. „Bitte sag mir, du hast dich nicht schon wieder mit Lucius gezofft.“ Denn diese Jahre waren damals die Hölle gewesen und auch er war einige Male kurz davor gewesen, Severus einfach vor die Tür zu setzen, so unerträglich hatte der Beste sich benommen, was bei seiner Geduld doch erschreckend viel sagte. Severus war überrascht gewesen, als er seinen Ziehvater nicht angetroffen hatte, doch dann hatte er, bei einem Blick aus dem Fenster, die Presse gesehen und sich erinnert. Der Andere hatte eine Ankündigung machen wollen, über Harrys Verschwinden ins Ausland, so, dass auch Voldemort sicher dort nach dem Jungen suchen würde, während seine Tochter, er merkte nicht mal, dass er das dachte, sicher hier bleiben konnte. Also hatte er die Zeit genutzt, das, was er gesehen hatte, in das Denkarium gefüllt, wissend, dass Albus es ohnehin sehen wollen würde und er duldete Niemanden in seinem Kopf. Voldemort war schlimm genug gewesen, seither war er da doch sehr eigen. Er musste aber auch dann noch einige Zeit warten, bevor Albus endlich, wie immer an einem der widerwärtigen Bonbons nuckelnd, in sein Büro zurückkam und ihn erst mal besorgt musterte. „Das hier hat nichts mit Lucius zu tun“, gab er dumpf zurück. „Nur mit unserer Unfähigkeit“, fügte er an, machte eine einladende Handbewegung. „Ich will Rache und du wirst mir das nicht ausreden. Du kannst mir gern helfen, aber dieses Mal werde ich nicht verzichten. Und Lucius übrigens auch nicht. Er hat gekotzt, ich empfehle also, dein widerliches Bonbon aus dem Mund zu entfernen, bevor du dir das hier ansiehst.“ Noch immer war seine Stimme tödlich ruhig und nur die verdächtig ratternden Gläser ließen erahnen, wie geladen er wirklich war und wie aggressiv er sich fühlte. „Was genau werde ich da sehen?“, fragte Albus, doch etwas besorgt über diese kryptischen Worte, die so gar nicht zu dem aufbrausenden, wütenden Verhalten ihres letzten Treffens passte. Dazu noch diese unnatürliche Ruhe, die der Mann verzweifelt zu wahren versuchte. „Etwas, das dir nicht gefällt, also nimm das verdammte Bonbon raus!“ „Schon gut“, murmelte Albus, hob beschwichtigend seine Hände, wissend, dass Severus jetzt wohl wirklich gefährlich war. Er nahm das Bonbon aus dem Mund und seufzte. Es war noch nicht ganz weg und doch eigentlich so gut! Aber Sicherheit ging vor. Er ließ sein Kleinod mit einem letzten Seufzen im Müll verschwinden, setzte sich dann an seinen Schreibtisch und zog das alte, elegant verzierte Denkarium zu sich. Severus ballte und entspannte seine Fäuste wieder und wieder, wartete ungeduldig ab, während Albus jede Farbe verlor. Es ging ihm nicht um ein Deut besser, als Lucius oder ihm selbst. Gut. Dann würde er auch nicht aufgehalten werden, denn was die Wenigsten wussten, war, dass auch Albus einen sehr gesunden Durst nach Rache hatte und die oft auf eine sehr slytherinhafte Art und Weise einforderte. Wer das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, dass der Mann ein Gryffindor war, war Severus ohnehin ein Rätsel. Natürlich hatte er auch das Kind, gerade jetzt, nicht allein gelassen. Lucius saß bei Caitlyn, sollte die, wider Erwarten, vor Mittag wieder aufwachen, auch, wenn er es bevorzugen würde, selbst da zu sein, denn er bezweifelte, dass sein Lover das Mädchen zum Essen bringen konnte. Dazu war der Blonde nicht streng genug und er hatte gar keine Erfahrung mit derart misshandelten Kindern. Allerdings hatte Lucius sofort beschlossen, Caitlyn zu schützen und zu verwöhnen. Mehr, als er es ohnehin schon vorgehabt hatte. Severus sah auf, als er ein Geräusch hörte, das ihn durchaus an ein Würgen erinnerte, hielt dann inne. Er war wenig überrascht über Albus‘ Zustand, als der wieder aus dem Denkarium auftauchte. Ihm war auch jedes Mal schlecht und doch hatte er sich all die Bilder immer wieder ansehen müssen. Um sich selbst zu erinnern, um genaue Listen zu erstellen. Er wollte später auch noch mal mit Janson reden, fragen, ob der Körper von Lilys Tochter noch mehr geschädigt war. Ob sie später Kinder bekommen konnte, ohne ihr eigenes Leben dabei zu riskieren, ob man was gegen die extreme Kurzsichtigkeit machen konnte, die vermutlich durch die vielen Schläge auf den Kopf ausgelöst worden war. Er wollte nicht, dass die Kleine abhängig sein würde von so einem unpraktischen Gestell, das die Tendenz hatte, im falschen Moment zu Bruch zu gehen. Dann aber wurde Severus abgelenkt, durch einen lauten Knall, als eine Vase schlicht zersprang, zusammen mit zwei der Fensterscheiben. „Albus!“, zischte er aufgebracht. „Hier sind noch andere als du, die von Splittern erwischt werden können! Reiß dich zusammen! Ich bin der Unbeherrschte!“ Das brachte Albus tatsächlich zur Vernunft. Er schloss kurz die Augen, rief seine auszüngelnde Magie in sich zurück. „Und wir haben das nicht gesehen“, flüsterte er ungläubig, tief schockiert. Er hatte gewusst, es war nicht schön, aber dass es so schlimm war, das schockierte den alten Mann, er musste sagen, dass er gedacht hatte, Severus sei ein schlimmer Fall von Vernachlässigung und Misshandlung gegeben, aber der hatte schon fast eine Traumkindheit gehabt, im Vergleich dazu. „Was hast du vor?“, fragte er schließlich. „Denn es bringt ihr nichts, wenn du im Knast landest und so viel Einfluss, wie ich habe, für Mord werde auch ich nur schwerlich schon wieder eine Entschuldigung bringen können, wie du weißt.“ Severus zuckte mit den Schultern. „Ich will, dass Umbitch öffentlich bloßgestellt werden wird, sie soll sich nicht mal mehr trauen, ihre Krötenfresse aus einem Mauseloch zu stecken, ohne einen Absatz in Selbige zu bekommen! Und wenn du sagst, die Muggel kommen davon, drehe ich mich um und gehe!“ „Niemand kommt davon“, erklärte Albus ruhig. „Ich werde gleich mit den Muggelbehörden Kontakt aufnehmen. Für Leute wie die gibt es nichts Schlimmeres, als die öffentliche Bloßstellung. Dadurch wird diese Familie alles verlieren. Aus den Erinnerungen können wir Fotos ziehen, dazu einen Film über die versuchte Vergewaltigung, ich kenne einen muggelgeborenen Zauberer, dem ich vertraue, der uns dabei helfen wird.“ „Helfen, wie Pomphrey?!“, zischte Severus aufgebracht. „Severus, das war nicht fair“, sprach Albus leise. „Ich bin nicht perfekt, das habe ich nie behauptet. Das waren Andere.“ Severus zwang sich, tief durchzuatmen. Für ihn schien das einfach nicht genug. Nur den Muggelbehörden freie Hand zu lassen. Er wollte Petunia, die schon Lily so schrecklich gequält hatte, nicht mit einer Verhandlung davonkommen lassen, oder das fette, hässliche Kind mit einem Klatscher auf den wabbeligen Hintern! „Severus, nein“, sprach Albus, noch immer schneeweiß und doch hart. „Keine ungeplante und dumme Rache! Beherrsch dich!“ Dann begann er, seine Stirn zu massieren, während er nachdachte. „Wenn wir Umbridge ganz offiziell anzeigen und die Erinnerungen und die Narben als Beweise einreichen und ich sage, dass der Minister selbst sie mir aufs Auge gedrückt und ihr freie Hand gegeben hat, dann könnten wir…“ „Fudge stürzen“, stellte Severus kalt lächelnd fest, während er sich die Hände rieb, er konnte den Mann, der ihn immer als Mörder und Todesser bezeichnete, der fälschlicherweise entkommen war und nach Azkaban gehöre, so was von nicht ausstehen! Albus lächelte fein, nickte dann. „So etwas in der Art, ja“, stimmte er zu. „Die Öffentlichkeit wird es nicht gern hören, dass der Mann das arme Kind hat quälen lassen, zu allem, was Harry Potter schon durchgemacht hat.“ Oh, auch er hatte ein paar offene Rechnungen mit dem Ministerium für die Sache mit dem letzten Schuljahr und er kam immer für seine Zeche auf. Die Frage war nur, ob die Anderen das dann mögen würden. „Abe wird sicher gern helfen.“ „Merlin steh uns bei, ein Dumbledore ist schon mehr als genug für die Welt“, stöhnte Severus, der den Bruder des Anderen nur zu gut kannte. Die Beiden waren sich erschreckend ähnlich, hätten Zwillinge sein können und teilten exakt dieselben Ansichten. Albus lächelte, doch dieses Mal war es sicher kein warmes Lächeln, wie er es sonst für den Jüngeren übrig hatte. „Man legt sich nicht ungestraft mit meiner Familie an“, erklärte er kalt, sah dann auf. „Ich wollte ohnehin heut bei euch vorbei kommen, um…“ „Nein“, wehrte Severus entschieden ab. „Auf gar keinen Fall! Du bleibst schön, wo du bist und wirst das da regeln!“ Er deutete in Richtung des vollen Denkariums. „Ich habe mit dem Kind alle Hände voll zu tun, dazu hat sich Weasely bei uns eingenistet! Du kannst kommen, wenn wir die Einkaufstour hinter uns haben und das Kind ein Zimmer hat, indem es sich wirklich wohl fühlt, bis dahin will ich nicht mal deinen Schatten an der Wand sehen!“ „Du hast Recht, sie soll sich erst mal an Lucius und dich gewöhnen“, lächelte Albus. „Danach ist noch genug Zeit für den Opa.“ Severus beschränkte sich auf ein unterdrücktes Stöhnen. Das konnte ja heiter werden! Ja, er würde, obwohl er Voldemort zumindest hauptsächlich los war, dieses Jahr eines der anstrengendsten Schuljahre seines Leben haben. Albus konnte sich ein kleines Grinsen trotz der katastrophalen Lage nicht verkneifen. Und er musste noch einen drauf setzen. „Übrigens spiele ich mit dem Gedanken, William und Charles Weasley, sowie Heiler Janson anzustellen.“ „Ich lass mich eingraben“, murrte Severus einfach nur. Ja, das Jahr würde mit Abstand das Schlimmste seiner bisherigen Karriere werden. Der Einfall der Rotschöpfe. Gegen Janson hatte er nichts, der Mann war kompetent und machte seinen Job, aber Weasleys… das musste er nachher Lucius erzählen, der Mann würde begeistert sein! Den Besten hatte ja schon der Schlag getroffen, als er ihm erzählt hatte, dass sein Sohn ein Auge auf Luna Loony Lovegood, die vollkommen durchgeknallte Tochter von Xeno Lovegood geworfen hatte und das Netteste, was er über die Kleine hatte sagen können, war, dass sie wenigstens Blond war und die Kinder wie Malfoys aussehen würden. Das war damals auch ein sehr erheiternder Abend gewesen. „Und jetzt werde ich zurückgehen, um meinen Job zu machen“, fügte er an, er wollte seinen Lover nicht unnötig mit dem verstörten Kind allein lassen, wenn er ehrlich war. „Sssso, ssssso“, zischte Voldemort, während er mit einem zur hässlichen Fratze verzogenen Gesicht, das durch das Grinsen nur noch mehr entstellt wurde, seine Zeitung las. Die letzten Wochen waren für ihn alles andere als erbaulich gewesen, wenn er ehrlich sein sollte. Er hatte zwei seiner Generäle, zwei aus dem inneren Kreis durch Verrat verloren, was schon schlimm genug war, doch dieser widerwärtige, falsche Schleimbeutel, der nicht wusste, wozu es Körperpflegemittel wie Shampoo gab, hatte es auch noch geschafft, einen Weg zu finden, das Mal nicht nur zu deaktivieren, sondern es vollkommen aufzulösen und zwar auf eine Weise, die ihm tagelang heftigste Schmerzen verursacht hatte! Er band ja einen Teil von sich selbst an sein Gefolge, um von deren Magie zu profitieren und dann einen starken Mann wie Snape zu verlieren, war die Hölle. Dazu kam, dass auch Malfoy nicht reagierte, wenn er rief. Ein weiterer Mann, der ihn verraten hatte und er konnte sich dumpf daran erinnern, dass die Schmerzen mal für eine Weile schlimmer geworden waren, es konnte also durchaus sein, dass auch er kein Mal mehr trug. Ein Alptraum! Denn so eine Möglichkeit könnte auch bei anderen Anhängern den Wunsch nach Freiheit auslösen und das durfte er nicht zulassen, sonst würde er seine Macht verlieren und das ging nicht! Er wollte ein Diktator sein, über Leben und Tod entscheiden und ausschließlich seine Ideen durchdrücken! Dazu brauchte er nun mal Macht, Unsterblichkeit und viele Anhänger! Aber gut, er würde Neue finden und wenn er dann gesiegt hatte, was nicht mehr lange dauern konnte, würde er Snape und Malfoy strafen. Er liebte es, den Schreien Gefolterter zu lauschen und er würde den Beiden lange nicht erlauben, zu sterben. Er würde Draco Malfoy auch quälen, ihn erniedrigen und für die Fehler des Vaters büßen lassen, das verstand sich ganz von selbst. Und gerade eben hatte sich ihm eine unglaubliche Möglichkeit aufgetan! Es war so simpel, so einfach, so perfekt! Sein Blick glitt über die Anwesenden. Zwei niedrigrangige Todesser, einer von ihnen würde nach den Ferien sein letztes Schuljahr in Hogwarts haben, er hatte den nervigen Ravenclaw nur aufgenommen, um auch Augen und Ohren unter den Schülern zu haben, allerdings wurde er jetzt als genereller Spion ausgebildet, wo er ja Snape nicht mehr zur Verfügung hatte. Und natürlich Bella und ihr Mann, dessen Bruder aus dem inneren Kreis. Seine neuen Generäle. Sicher, die Frau war ein wenig gestört, das hatte Azkaban sicher nicht verbessert, aber sie war stark, reich und eine gute Strategin. Er winkte die Drei zu sich, wartete, bis die in die Knie gegangen waren. Natürlich mochte er gerade erlesenste Speisen essen und sich bedienen lassen, doch das hieß nicht, dass er Irgendwem die Ehre geben würde, sich zu ihm zu setzen! Er stand über seinen Anhängern und es musste immer klar sein, dass dem auch so war. Wie ging das besser, als zu vermeiden, mit dem gemeinen Fußvolk zu essen? Denn für ihn würde es nie eine vollkommen gleichgestellte Person geben. „Ich habe einen Plan“, erklärte er sofort. „Habt ihr die Zeitungen heute Morgen bereits gelesen, meine Getreuen?“ „Ja, mein Lord“, versicherte Bella sofort für sie drei. Das war eine ihrer Aufgaben. Immer informiert sein. „Habt ihr über Potter gelesen?“ „Selbstverständlich“, lachte die dunkelhaarige Frau. „Ist es nicht herrlich?! Potty-potty, ganz schwach! Wir haben freie Bahn, mein Lord!“ „Crucio“, sprach Voldemort nur gelangweilt, nicht zu stark, aber sicher stellend, dass es die Frau vor Schmerzen schüttelte. „Mach keine eigenen Annahmen, Bella, das bekommt dir nicht“, verlangte er schließlich eisig. „Ich habe einen Plan, einen, der diese Idioten vollkommen in die Knie zwingen und uns den Weg ebnen wird und es ist so viel leichter, als ich es je für möglich gehalten hätte!“ „Wollt Ihr uns einweihen, mein Lord?“,fragte Rabastan mit ruhiger und vor Bewunderung durchtränkter Stimme. Immerhin hatte ihr Herr sie aus Azkaban heraus gebrochen. „Das muss ich wohl, da ihr den Plan auszuführen habt“, knurrte Voldemort, hielt aber einen weiteren Crucio zurück. Das machte sonst, wenn man es zu häufig einsetzte, keinen Eindruck mehr. „Potter ist ein misshandeltes, missachtetes und wenig geliebtes Kind“, grinste Voldemort. „Und er ist, leider, ein starker Zauberer. Doch warum sollte ich ihn als Gegner sehen? Er wurde vom Licht abgeschoben, er wird diese Leute so wenig mögen, wie uns. Ich will, dass einer von euch, ich tendiere zu Rudolphus“, erstens war der Mann der Vernünftigste, zweitens konnte er dann ganz ohne Probleme mit dessen Frau schlafen, sicher, das tat er auch so, aber trotzdem, „den Bengel sucht, ihn auf unsere Seite und dann hierher bringt. Er soll einer meiner Anhänger werden, bis der Krieg gewonnen ist! Anschließend kann ich ihn immer noch beseitigen.“ Er hatte ja absolut nicht vor, seine Macht zu teilen, doch er würde Abstriche machen, bis er an sein Ziel kommen würde, wissend, dass der Goldjunge an seiner Seite Dumbledores Fall sein würde. Ein tiefer, ein unwiederbringlicher Fall, der ihn lange belustigen würde. Er würde anschließend sogar Gnade walten und Potter auf schnelle, gnädige Weise zu beseitigen wissen. Verbündete hatten immerhin, im Gegensatz zu Gegnern und Verrätern, gewisse Privilegien. „Wo… soll ich mit der Suche beginnen?“, fragte Rudolphus etwas ratlos. Immerhin gab es nirgends auch nur einen Anhaltspunkt, wo der Bengel sein könnte. Er hinterblickte die Logik des Ganzen sofort, das war keine große Sache und einige freundliche Worte hatten Menschen schon oft so effektiv gebrochen, wie Folter, er war da so was wie der Experte und somit die beste Wahl für das Vorhaben seines Meisters. „Das ist dein Problem, ich will in einem Monat erste Ergebnisse vor mir sehen!“ Damit entließ er den Mann, während er sich fröhlich ein weiteres Blini mit Kaviar in den Mund schob. Ja, er liebte es, wenn Pläne so herrlich einfach waren, dass selbst Idioten sie verfolgen und erfolgreich umsetzen konnten. „… nicht dahin!“, knurrte Draco hochnäsig. „Milli und Pansy sagen, der Laden an der Rue de Jardin hat viel modischere Sachen! Er ist in der magischen Gasse, hat aber auch eine ganze Abteilung mit Muggelkleidung, vor Allem mit Jeans!“ „Hört sich für mich nach einem Argument an“, merkte Lucius freundlich an. Es war ein guter, ein sündhaft teurer Laden, den sein Sohn da gerade vorschlug, eine Art In-Geschäft der magischen Teenager aus gehobenen Familien, gestaltet wie ein Wohnzimmer, mit generös bemessenen Umkleidekabinen und Sitzecken für die mitgeschleppten Geldbeutel auf Beinen, auch Eltern genannt, die während sie auf ihre Zöglinge warteten, sogar Kaffee und Häppchen bekommen konnten. Wobei sie wohl in dem Fall nicht viel Zeit für Annehmlichkeiten haben würden. Denn in dem Fall war sein Modesinn gefragt und Severus‘ Zuspruch, denn Caitlyn, die noch gar nicht lange genug Mädchen war, um zu wissen, wie man mit so einem Körper umging, würde sich nur Jungenkleidung aussuchen und das würde es auch nicht bringen. Cathie saß einfach nur da, angezogen mit einer Jeans und einem weiten Shirt mit langen Armen, während die Anderen diskutierten, was sie nun tun sollten. Es ging um sie, aber man hatte ihr scheinbar irgendwann im Verlauf des Gesprächs, das Mitspracherecht entzogen. Sie wusste ohnehin noch immer nicht, wie sie die Geschehnisse der letzten Woche einzuordnen hatte. Auf ein Mal war sie praktisch nicht mehr allein, dauernd war Jemand da und damit meinte sie nicht Draco oder Ron, sondern Snape oder Malfoy Senior. Nachdem sie sich bei Ersterem die Seele aus dem Leib geheult und ihn in ihren Kopf gelassen hatte, schien der wirklich immer da zu sein. Morgens, wenn sie aufwachte, saß er auf einem Sessel an ihrem Bett, meist mit der Zeitung oder einem Tränkemagazin, manchmal mit einer Art Notizheft, füllte sie direkt ab mit Tränken, jagte sie ins Bad und brachte sie dann zum allgemeinen Frühstück, wo sie mehr oder weniger an Malfoy übergeben wurde, der ihr beibrachte, wie man sich als Mädchen und Reinblut, dass sie das nicht war, wurde scheinbar von Allen hier verdrängt, zu benehmen hatte, mittags wurde sie wieder zum Essen gebracht und mit Tränken abgefüllt, um anschließend mit Ron und Draco in den Garten gebracht zu werden, auch unter Aufsicht, bis abends wieder Snape kam, der sie wirklich ins Bett brachte, jeden Abend irgendwas in ihrem Kopf machte und sie anschließend zudeckte. Gestern hatte er ihr sogar kurz über die Wange gestrichen. Ein wirklich seltsames Ge-fühl… Eigentlich so, wie sie sich eine Familie irgendwie vorgestellt hatte, aber… Snape mochte sie doch gar nicht! Und jetzt dieser Ausflug für Mädchenklamotten! Sie wollte keine Mädchenklamotten! Ja, sie fand sich langsam mit dem ihr immer noch fremden Körper ab, weil das bei Weitem nicht das Schlimmste war, was ihr je geschehen war, es wurde auch leichter, weil dank dem Tränkemeister einige hässliche Narben begannen, zu verblassen. Das war noch so was, denn vor dem Schlafengehen zog der ihr immer das Shirt hoch, was sie nachts trug und strich irgendwas komisch riechendes auf ihren Rücken und die anderen Narben. Er faste sie an, weit mehr als nötig und es tat nicht weh… Aber die Tatsache, dass sie sich mit dem Körper abfand, hieß noch lange nicht, dass sie Kleider oder Röcke tragen wollte, geschweige denn eine Mädchenschuluniform! Nicht, dass man auf sie hörte. Und dazu kam noch die Diskussion, dass man anschließend einen Schuhladen mit Minischuhen suchen müsse, weil Mädchen nun mal nicht nur Turnschuhe tragen könnten. Erwarteten die wohl möglich, dass sie in Mörderhacken rumrannte, wie die Dinger, die Hermine damals auf dem Ball mit Krum getragen hatte?! Da würde sie sich wirklich alle Knochen brechen! Oder wollte man ihr Lackschühchen mit Schleifchen aufschwatzen?! Nicht mit ihr! Da konnten die lange warten! Kurz musterte Severus das Mädchen, das etwas hilflos und wenig damenhaft auf dem Stuhl am Frühstückstisch saß. Sie hatte in der Woche drei Kilo zugenommen, dank der Tränke und dem Essen, keine Frage. Sie sah noch immer zu dünn aus, aber wenigstens nicht mehr so, als könnte sie einem nachts unter den Fingern weg verhungern. Das nachts nicht kotzen schien seinen Teil dazu beizutragen, so, wie die Tatsache, dass das Mädchen jetzt schlief, statt sich nur rumzuwälzen und gegen den Schlaf zu kämpfen. Doch Kleidung, in der sie sich nicht lächerlich machen würde, wurde langsam zu einem Muss. Und dieser Laden, das wusste er selbst von seinen Schülern, bot Zauber an, so, dass Kleidung sich um eine oder zwei Nummern mit dehnte, je nachdem, wie viel man für solche Zauber bereit war zu zahlen. Und er hatte Geld, denn da seine Mutter die letzte Nachkommin der alten Familie Prince war hatte sein Großvater seinen Namen nicht aus den Stammbäumen löschen oder wegtorpedieren können, so gern er das getan hätte, er war Severus Snape, Lord Prince, war somit, trotz seines verdünnten Blutes, als Reinblut anerkannt und sozusagen beschämend reich, nicht anders, als die meisten anderen, alten Familien wie die Potters oder eben die Malfoys und Parkinsons. Er gehörte zu einer kleinen Elite, einer der Gründe, warum Voldemort immer so scharf auf ihn gewesen war. Seine Fähig-keiten was Tränke betraf, waren nur ein Plus für den Mann gewesen. „Wir gehen in diesen Laden“, stimmte er Lucius schließlich zu. „Die sollen ja von Unterwäsche bis zu Abendkleidern alles haben, dann ersparen wir uns das Gerenne.“ „Abendkleid?!“, japste Cathie entsetzt auf. He, Moment mal! So hatten sie aber nicht gewettet! „Caitlyn, du bist die Tochter eines Lords, dein Vater ist Severus Snape, Lord Prince und du bist durch die Adoption auch noch Lady Potter, du musst nun mal auf dem einen oder anderen Ball erscheinen und ja, das tut man als Anhängerin des weiblichen Geschlechts in der Regel im Abendkleid. Außerdem will Albus, wie ich ihn kenne, zu Halloween für die Älteren wieder einen Ball veranstalten. Oder?“ „Will er“, nickte Severus, ohne auf das vollkommen entsetzte Gesicht seiner Tochter zu achten, ihr standen noch ein paar solcher Schocks bevor. Für die fünften bis siebten Klassen, ab dem Abend, wenn die Feier für die Kleinen um ist und sie sich in ihren Quartieren weiter mit Süßem vollstopfen werden.“ Er trank noch einen Schluck von seinem starken Kaffee und er wusste, davon würde er heut noch Einiges brauchen, um den Tag einigermaßen heil zu überstehen. „Aber…!“ Draco konnte sich ein Prusten dann doch nicht verkneifen. „Sie konnte schon als Kerl nicht tanzen. Patil hat ihn über das gesamte Parkett geschleift!“ „Und wann hätte ich das lernen sollen?!“, biss Cathie sauer. „Während ich mich auf einen Kampf gegen einen Drachen vorbereitet hab vielleicht? Oder während ich vor Irren um mein Leben gerannt bin?! Und ich will nicht auf einen Ball! Ich will nicht…!“ „Denkst du, Albus fragt, ob du willst?“, fragte Severus lakonisch. Er erhob sich schließlich und streckte sich. „Er macht die Anwesenheit verpflichtend, wie er es schon immer getan hat und außer du bist krank, wirst du keine Ausrede irgendeiner Art vorweisen können. Fieberdrops zählen nicht, für die hab ich Gegenmittel“, fügte er sofort an, sich mit Schaudern an diese erste, erschreckend erfolgreiche Erfindung der Weasleyzwillinge erinnernd, die ihm das erste halbe Jahr im letzten Jahr das Leben zur Hölle gemacht hatte. „Kommt, ich will das hinter mich bringen, einkaufen ist schlimm genug, einkaufen mit einem Malfoy ist eine Strafe.“ Lucius hob nur eine Augenbraue. Er wusste ja, was Sev vom Einkaufen hielt. Der Mann hatte seinen persönlichen Schneider, drei Schnitte und zwei Farben, die er trug und bestellte. Langweilig, aber nun mal dessen Art. Aber er hoffte doch, dass seine Tochter da etwas weniger pragmatisch war. Cathie, der spätestens jetzt Übelstes schwante, erhob sich ebenfalls. „Aber ich bin nicht Barbie!“ Kurz zuckten Severus‘ Mundwinkel, klopfte seiner Tochter, die erste Züge vom typischen Snape-Humor zeigte, mitleidig auf die Schultern. „Doch, für einen Tag wirst du es sein.“ „Was ist ein Barbie?“, fragte Lucius verwirrt. „Eine Muggelpuppe für Mädchen mit sehr vielen Kleidern, Zubehör und Schuhen“, erklärte der Tränkemeister amüsiert. „Dann bist du heut Barbie!“, stimmte Draco entschieden zu, sah zu Ron, der nur die Augen verdrehte. „Also los, gehen wir, dann können wir in Paris essen gehen! Und noch etwas…!“ „Draco, langsam“, bat Lucius, doch auch er erhob sich, folgte der lustig gemischten Gruppe zum Empfangsraum, wo er sich von der Elfe seinen Umhang geben ließ, wie Severus auch. „Dann mal los und Caitlyn – Mädchen haben Spaß an so was, also versuch doch, etwas weniger wie das Lamm zu gucken, das zur Schlachtbank geführt wird, ja?“ „Hab aber keinen Spaß“, murmelte Cathie die sich nie wohl fühlte, wenn Jemand vorhatte, Geld an ihr zu verschwenden. „Ähm… Sir?“, meldete Ron sich leise zu Wort. „Mister Weasley?“, nahm Severus den Rotschopf schließlich zur Kenntnis, an den seine Tochter sich in seinen Augen viel zu sehr hing. „Cathie neigt dazu, falsch zu flooen und sie kommt nie aufrecht wieder raus“, erklärte Ron mit einem Grinsen im Gesicht und zuckte nicht mal mit der Wimper, als die Faust gepetzter Person ihn an der Schulter traf. „Verräter!“, zischte Cathie einfach nur empört. „Ist das so?“, fragte Severus, musterte das Mädchen, das nun feuerrot war. Er hatte keine Lust, dass sie fiel, Janson war mit seinen Vermutungen über leicht brechende Knochen recht deutlich gewesen und französisch hatte Caitlyn auch noch nie sprechen müssen. „Dann werde ich mit ihr flooen.“ Im ersten Moment versuchte Lucius, etwas zu sagen, um seinem Erstaunen Ausdruck zu verleihen, doch er verzichtete letztendlich einfach darauf, schüttelte nur den Kopf. Nein, keinerlei Vatergefühle und keine Vorbehalte gegen den rothaarigen Jungen, stellte er amüsiert fest, während er seinem Sohn und besagtem Jungen folgte. Die Beiden würden sicher schon Verkäufer auftreiben. „Komm“, forderte Severus das Mädchen ruhig auf, trat gelassen in die Flammen und packte seine Tochter, die nur unwillig grummelnd seinen Anweisungen folgte, er packte sie sicher um die Taille, auch, wenn er dadurch aufgrund des Höhenunterschiedes ziemlich schief stehen musste, rief ihren Zielort und tat dann elegant aus dem Wirbel der Flammen wieder hervor, wie es sich eben gehörte. Allerdings musste er Caitlyn wirklich gut festhalten und sie sah anschließend ein wenig grün aussah. Daher wartete er einige Sekunden, bevor er es riskierte, sie loszulassen, sah sich dann in der eleganten Halle der Boutique um. Dort standen tatsächlich schon zwei junge Frauen in feinster Kleidung, eine davon redete eine angeregt mit Draco, der bereits, zusammen mit Lucius, Anweisungen zu geben schien. „… Muggeljeans natürlich, lange, nicht zu enge Pullover, Shirts und eben Mädchensachen“, arbeitete Draco seine Liste ab. „Damit wollten wir zumindest mal anfangen, der Rest kommt dann.“ „Hab ich eigentlich irgendwas zu melden?“, fragte Cathie sauer. „Dann würden wir mit einer Hose und zwei Jungenshirts hier raus gehen“, gab Draco sehr gelassen zurück, grinste auch noch frech. „Und vermutlich würdest du statt Slips Boxer haben wollen – oh, nette Schattierung von Rot“, fügte er dann grinsend an. „Nicht fair“, jammerte Cathie, die tatsächlich an so was gedacht hatte, einen Moment lang, aber ganz ehrlich, Boxer fühlten sich für sie gerade... sehr seltsam an. Nun, wo einige Körperteile fehlten. „Malfoy, nie fair“, grinste der jüngere Blonde auch prompt. „Finde dich damit ab, die sind immer so. Darum weigere ich mich, mit Lucius einkaufen zu gehen“, meinte Severus nur, ließ sich in einen der Sessel dort fallen und beobachtete seine Tochter, die einer Tomate gerade recht ähnlich zu sein schien. „Wo wir gerade hier sind…“, grinste Lucius, blickte mit einer gewissen Abfälligkeit auf die immer selben, schwarzen Hosen. „Vergiss es“, zischte Severus kalt. „Diese Diskussion hatten wir oft genug!“ „Schon gut“, seufzte Lucius. Hier war ohnehin nichts Anständiges, das hier war ein Teenieladen. Na ja, Frauen kauften hier noch ganz gern, aber für Männer war hier wenig. Er beobachtete, wie die beiden Frauen begannen, Caitlyn, die sich sichtlich unwohl fühlte, einzukreisen und dann ihre Zauberstäbe zu schwingen. Nur Sekunden später hatte das Mädchen einen ersten Ständer voller Kleidung, mit dem sie in die Kabine geschoben wurde. Drei Stunden später war Cathie wirklich am Ende ihrer überstrapazierten Nerven und den Tränen nahe, als eine der Verkäuferinnen sie in das nächste verdammte Sommerkleid, ein KURZES Kleid steckte. Sie konnte nicht mehr, sie war müde, sie wollte weder Röcke noch Kleider, Blusen oder andere körperbetonte Sachen und als dann noch das Wort Ball fiel, gab sie rundherum auf. „Es reicht“, merkte Severus an, scheuchte die Verkäuferinnen von dem gestressten Kind weg, das kurz vor einem Zusammenbruch vor sämtlichen Leuten stand. Er sah, dass Lucius sich um das Auswählen kümmerte, trat zu dem Mädchen und schloss sie kurz in die Arme, brachte sie in dem Kleid, das sie noch an hatte, auf das Sofa. „Beruhige dich. Ich weiß, das ist eine Umstellung. Aber in einigen Wochen könnte es dir durchaus gefallen, zumindest einige Kleider zu haben“, er strich über den Rücken von Lilys Tochter. „Du bist nun einmal ein Mädchen, das können wir nicht mehr ändern.“ Nein, leider konnte man das wohl nicht mehr ändern, doch es machte Cathie gerade jetzt wieder richtig fertig. Es wurde ihr nur wieder klar, dass sie erneut alles verloren hatte, was sie mal ausgemacht hatte, von ihrem Geschlecht bis hin zu ihrem verdammten Namen! Was sie noch viel mehr störte, was das Bedürfnis, sich wirklich an den Mann zu kuscheln, der ihr Vater war, als könne der alles ungeschehen machen, obwohl der sie noch nicht mal mochte. Aber zumindest kümmerte der sich, gerade in dem Moment um sie und seine Hand war da, wo sie hingehörte und nicht…! Und dann kam es ihr siedend heiß. Ein Rock und ein Kleid, diese Dinge boten gar keinen Schutz! Was, wenn.. Dursley, dessen Pranken…! „Professor!“, rief Ron, der nur sah, wie das Gesicht seiner kleinen Freundin den vertrauten Grünschimmer annahm, während sie ziellos zu versuchen schien, sich das Kleid, in dem sie eigentlich wirklich süß aussah, vom Leibe zu reißen. „Verdammt“, zischte Severus. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Eine Panik mitten in der Öffentlichkeit! Hastig zerrte er eine Phiole aus seiner Tasche, trichterte dem Mädchen mit Hilfe eines medizinischen Griffes einen Beruhigungstrank ein und hielt sie fest. „Ruhig“, sprach er mit leiser Stimme, aber voller Autorität, hob dann ihren Kopf, drang schnell in ihre Gedanken ein, seufzte etwas. „Er ist nicht da und du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich so was zulassen würde, oder?“, fragte er dann leise, gab Cathie eine Phiole mit dem Trank, der ihren Magen beruhigte. „Dein Onkel war ein krankes Schwein, nicht jeder Mann tut so etwas und es liegt sicher nicht daran, ob man Rock oder Hose trägt…“ Cathie merkte, wie sie wieder ruhiger wurde, doch sie fühlte sich immer noch fast nackt. „Ich… ich will…“ „Draco, geh zu deinem Vater, lass dir eine Hose und ein Oberteil geben, das Cathie gleich anziehen kann und dann wirst du ihm das Kleid hier auch noch bringen.“ Er hob seine Tochter hoch, brachte sie in die Umkleide zurück. „Es ist gut, du musst jetzt kein Kleid tragen, aber irgendwann möchtest du genau das vielleicht tun.“ Er wartete, bis der Blonde mit dem Gewünschten kam, einer schwarzen Stoffhose mit einem eingestickten, silbernen Rankenmuster, zusammen mit einem hübschen, langärmligen Oberteil in einem hellen Blauton, der die Augen auch etwas heller scheinen lassen würde. Er gab seiner Tochter Beides, half ihr dann aus dem Kleid, indem er den Reisverschluss öffnete, bevor er die Kabine hinter dem Mädchen schloss. Er wartete noch, bis das Kleidungsstück rausgeworfen wurde, bevor er zurückging, das Teil zu den Anderen an die Kasse legte und der Frau eine spezielle Karte von Gringotts übergab. „Was war los?“, fragte Lucius schließlich leise. „Draco hat…“ „Sie ist zusammengebrochen, sie hat Panik bekommen bei der Vorstellung, an ihrem letzten Tag bei denen einen Rock oder ein Kleid getragen zu haben… und dass das bei einem weiteren Versuch vielleicht…“ Lucius hob nur eine Hand, genauer wollte er es gar nicht wissen, seine eigene Phantasie war ihm gerade mehr als genug und ja, er hatte auch Alpträume gehabt, nachdem Sev ihm diese Erinnerungen gezeigt hatte. „Mehr muss ich nicht wissen. Danke. Aber…hätten wir sie nicht gerade dann ein Kleid tragen lassen sollen? Sie sah bezaubernd darin aus.“ „Du redest von meiner Tochter“, zischte Severus erbost, dass Lucius so etwas auch nur erwähnte. „Soll ich etwa lügen? Wäre ein hässliches Kind dir lieber?“ Das holte Severus in die Realität zurück, er seufzte, legte kurz eine Hand auf den Arm des Anderen. „Tut mir Leid, ich... habe mich einfach noch nicht mal an die Tatsachen gewöhnen können und jetzt wird mir gerade klar gemacht, dass es tatsächlich Kerle geben könnte, die sie… ich weiß nicht, ob sie das nach dem, was ihr passiert ist, zulassen kann“, gab er schließlich zu, sah auf, als seine Tochter nun aus der Umkleide trat und von Weasley in Empfang genommen wurde. Das brachte den Blonden zu einem amüsierten Geräusch. Er musterte die Tochter seines Lovers eine Weile. Sie sah wirklich süß aus, na ja, eben noch sehr dünn, doch vermutlich würde sie bis zu Beginn des Schuljahres wohl noch ein paar Kilo gewinnen können. Sie würde bei den Slytherins auf jeden Fall ungekannte Beschützerinstinkte auslösen, so, wie bei allen anderen Schülern auch. Und ja, sie würde Verehrer haben, aus jedem Haus und es würde Sev wahnsinnig machen! Er freute sich jetzt schon, denn das konnte nur unterhaltsam werden. „Was ist mit dem Thema Schuluniform?“, fragte er dann aber schließlich. „Das hatten wir doch schon ein paar Mal. Sie wird statt des Rockes eine Hose tragen.“ Was Severus noch weit mehr recht war, als bei dem Entschluss, das zuzulassen. „Was sie noch mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken wird, vor Allem, wenn sie ihren neuen Nachnamen erfahren. Ach ja, hast du ihre Sachen schon geholt, ich denke… vielleicht ist ihr Zauberstab ihr nicht mehr gemessen.“ Verdammt! Das hatte Severus wirklich verdrängt! Das musste dringend nachgeholt werden. „Ich werde mich zu angemessener Zeit darum kümmern…“ „Sprich, du hast es vergessen.“ „Ich hatte wohl mehr als genug zu tun!“ Lucius nahm die Tüten, die ihm gereicht wurden, schrumpfte sie und ließ sie in die Tasche seines Geliebten fallen. „Das war keine Anschuldigung, nur eine Feststellung. Komm, gehen wir etwas essen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)