Wahrscheinlich ... Peinlich von Quiana (Sasuke × Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: N-aturelle Geschehnisse ---------------------------------- Gemüse in kleine Scheiben schneiden und ebenfalls in den Topf hinzugeben. Sakura schaute von ihrem Schneidebrett zu seinem. Nicht nur, dass Sasukes Gemüsescheiben ungefähr die gleiche Größe hatten, nein, er schnitt zu allem Überfluss das Gemüse auch noch viel schneller als sie. Etwas, das ihr bisher nie aufgefallen war. Er ging mit dem Messer um, als ob er den lieben langen Tag nichts anderes täte. Ganz im Gegensatz zu Sakura. Sie behandelte Küchengräte mit ihren vierundzwanzig Jahren noch immer wie zu ihren Anfangszeiten. Dementsprechend sah ihr Geschnippeltes auch aus und brauchte sehr lange, bis es fertig war. "Soll ich dir etwas abnehmen? Ich bin gleich fertig mit dem Schneiden." Ohne weiter auf eine Antwort zu warten, griff Sasuke über ihr Brett hinweg und nahm sich eine Kartoffel. "Sehe ich so hilfsbedürftig aus?", fragte Sakura und konnte ihren Finger grade noch davor retten, aufgeschlitzt zu werden. Sie konnte sich noch genau an das letzte blutige Desaster erinnern. "Das war knapp", kommentierte Sasuke, "und ehrlich gesagt ja. Man könnte meinen, dass du heute zum ersten Mal in einer Küche stehst." "Stimmt ganz und gar nicht. Außerdem ist mit mir bewiesen, dass nicht jede Frau in die Küche gehört." Sasuke zog die Schultern hoch. "Kakashi und Naruto mochten dein Essen bis jetzt immer." Sakura lachte und stemmte eine Hand in ihre Hüfte. "Bis jetzt ist ihnen ja auch nicht aufgefallen, dass das Fertigessen war. Etwas warmzumachen schaffe ich schon noch." Die Mundwinkel ihres Gegenübers zuckten leicht. "Die Tatsachen perfekt mit einigen Gewürzen verdeckt, würde ich behaupten." Nachdenklich deckte Sakura den Küchentisch. Sie hatte sich schon lange nicht mehr vernünftig mit Sasuke unterhalten. Entweder war er unterwegs, lernte oder wurde von Freunden, vorzugsweise Naruto, belagert. Dass er noch nicht ausgezogen war, wunderte sie. Mit Kakashi als ihren zweiten Mitbewohner gab es keine Probleme. Er mochte zwar um einiges älter als sie selbst sein, ging dafür aber arbeiten, verdiente gut und zahlte dementsprechend immer etwas mehr Miete. Sakura hatte die vage Vermutung, dass er ab und an sogar noch etwas mehr oben drauf legte. Aber naja, es war seine eigene Entscheidung, was er mit seinem Geld tat. Natürlich ging es ihr bei ihm nicht um Kohle. Er war ein lustiger Mann, wenn auch ab und an etwas merkwürdig. Außerdem hatte er die Angewohnheit immer später als verabredet da zu sein. Sakura hatte nicht das Gefühl, dass Kakashi vorhatte, irgendwann sesshaft zu werden. Zumindest nicht im Sinne, eine Familie zu gründen. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie ihn bis jetzt auch … nie mit einer Frau gesehen. Bevor er eingezogen war, soll er angeblich eine Freundin gehabt haben. Ob das stimmte wusste Sakura allerdings nicht, da Kakashi immer ein anderes Thema ansprach, wenn seine angebliche Ex-Freundin zu Worte fiel. Mit Naruto sah es schon etwas anders aus. Er war ebenfalls Student, verdiente erbärmliche Summen und konnte unerträglich laut werden. Natürlich war er ein lieber Kerl, sonst wäre er wohl kein Freund Sasukes, aber manchmal überspannte er den Bogen einfach. Allerdings konnte Sakura ihn sich auch nicht mehr wegdenken. Ohne ihn wäre es wohl ziemlich langweilig. Sasuke war nicht sehr oft für einen Spaß zu haben und Kakashi … nun ja, der musste lange arbeiten. Zudem konnte Naruto noch weniger kochen als Sakura, was ihm ein paar zusätzliche Sympathiepunkte einbrachte. "Mhh! Du solltest immer mit Sakura zusammen kochen, Sasuke. Dann schmeckt dein Essen immer so lecker wie jetzt." Naruto beeilte sich, noch eine Gabel voll Essen in seinen Mund zu stopfen. Er haute im wahrsten Sinne des Wortes regelrecht rein. Kurz schaute sie zu Sasuke, dann nahm Sakura sich die Zitrone zur Hand. Was er wohl darauf antworten würde? Sie konnte schon kommen sehen, dass er sie nun auffliegen ließ und sie sich nun immer eine Stunde früher mit einem dicken Kochbuch bewaffnet in die Küche stellen musste. Ob das etwas bringen würde, war eine andere Frage. "Weißt du, eigentlich bin ich es", begann Sasuke, als Sakura einen zischend-quiekenden Laut von sich gab. "Verdammt, das brennt!", jammerte sie. Natürlich war der Zitronensaft nicht da gelandet, wo er sollte, sondern direkt in ihrem Auge. "Gebt mir doch eine Serviette!", keifte Sakura und tastete mit zusammengenkiffen Augen nach etwas, das ihr helfen könnte. In ihrer Hektik stieß sie, wie sollte es auch anders sein, das Weinglas von Kakashi um, das er sich nach einem weiteren anstrengenden Arbeitstag gegönnt hatte. Und natürlich ergoss sich der dunkelrote Inhalt direkt auf Sasukes Teller, der sein Essen daraufhin entgeistert musterte. "Es tut mir leid! Oh verdammt, das brennt …" Sakura sprang auf und lief in das Badezimmer. Sie konnte noch hören, wie Naruto etwas von 'nur ein Spritzer Zitronensaft' murmelte. Zerknirscht stand Sakura neben Sasuke und trocknete die Töpfe ab, die er fertig abgewaschen hatte. Nach der Rettung ihres Auges war sie dabei gewesen, sich mehrmals zu entschuldigen und hatte sogar angeboten, die gesamten Kochutensilien, die nicht in die Spülmaschine durften, alleine abzuwaschen, aber Sasuke hatte verneint. Stattdessen half sie ihm nur. Dieses Missgeschick war ihr mehr als nur peinlich, dafür blieben aber die kleinen 'Lügen' die sie ab und an auftischte, weiterhin im Dunklen. "Danke, dass du mich nicht verraten hast", sagte Sakura und schaute zu ihrem Gegenüber. Er war schon immer ein Rätsel für sich und sie konnte nie so genau erahnen, was nun in ihm vorging. Aber vielleicht war es grade das, was ihn so interessant wirken ließ, von seinem Aussehen mal abgesehen. Im Gegensatz zu vielen anderen wusste sie, dass Sasuke einige negative Eigenschaften an den Tag legen konnte, die vor allem Naruto zur Weißglut brachten. "Früher oder später werden sie es eh wissen", erwiderte Sasuke nur und reichte ihr den nächsten Topf. Als ihre Hände sich berührten, zuckte Sakura zusammen. "Du hast mir einen Stromschlag gegeben!", schuldigte sie ihn an. Ihren Mitbewohner schien das nicht zu interessieren. "Irgendwann ist immer das erste Mal", sagte er. Und dabei sollte er Recht behalten. Als sie wenig später in das Wohnzimmer trat, um Sasuke das Telefon zu reichen, wurde ihr bewusst, dass er wirklich ein Auftreten besaß, das anziehend wirkte. Obwohl sie Freunde waren, schien er oft unnahbar. Eine Eigenschaft, die ihn für viele so faszinierend machte. Menschen interessierten sich immer am meisten für die Dingen, die für sie nicht erreichbar waren. Oder es lag daran, dass Sasuke ein kleines wenig wie der Schwarm aus einem Mädchenfilm war. "Telefon für dich", sagte Sakura und reichte ihrem Freund das Gerät. "Irgend so eine Frau möchte dich sprechen." Kurz schien er zu überlegen, dann nahm er es ihr ab. "Hallo?", fragte er. Sakura konnte eine aufgebrachte Stimme am anderen Ende der Leitung hören. Die Frau musste sich furchtbar über etwas aufregen. Sasukes Miene währenddessen wurde immer ernster. Kleine Falten bildeten sich auf seiner Stirn, was eigentlich nur passierte, wenn er wütend war. Grade als er den Raum verließ, kam Kakashi ihm entgegen. "Welche Laus ist dem denn über die Leber gelaufen?", gluckste er und setzte sich auf das Sofa. "Vielleicht eine Ex-Freundin, die ihm jetzt ein Kind unterjubeln möchte", rätselte Kakashi und lachte über seinen eigenen Gedanken. Dann schaltete er den Fernseher an, um die Nachrichten zu schauen. Oh Gott, Sasuke und ein Kind … Sakura schüttelte den Kopf. Das wollte sie sich lieber nicht vorstellen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)