Der Winter kann warten! von Shunya (...oder auch nicht...) ================================================================================ Kapitel 11: Liebesgeständnis á la Tony -------------------------------------- Wir schweigen uns gegenseitig an, seit Tony mir erzählt hat, dass er mich liebt, also indirekt irgendwie. Wie soll ich denn damit jetzt bitte umgehen? Erst klaut er mir den Freund und dann tischt er mir auf, er sei in mich verliebt! Darf ich ihm das überhaupt abkaufen? Was spielt er hier für blöde Spielchen mit mir? Ich schiele zu ihm. Scheinbar weiß er auch nicht weiter. Tony blickt gedankenverloren vor sich hin und in Ruhe betrachte ich ihn. Abchecken kann ich ihn ja trotzdem mal ein wenig, auch wenn ich ihn niemals ranlassen würde! „Ich wollte nicht, dass er dich noch länger verletzt, also habe ich irgendwie versucht ihn von dir wegzukriegen.“ Tony sieht zu mir und hastig drehe ich meinen Kopf weg. Das hört sich schon etwas plausibel an, trotzdem glaube ich ihm noch nicht. „Na ja, dass wir dann im Bett landen und eine Weile zusammen sind, damit habe ich dann nicht gerechnet. Ich war aber froh, dass er dich nicht weiter hintergangen hat und als er dasselbe bei mir getan hat, habe ich Schluss gemacht.“ Tony's Erklärung gefällt mir so gar nicht. Ich will nicht wissen, was die beiden miteinander getrieben haben oder was auch immer, das interessiert mich nicht im Geringsten! Ich bin eben eine sehr nachtragende Person. Das war ich schon immer und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern, da kann Tony sich noch so sehr anstrengen. Ich habe auch nicht vor, es ihm allzu leicht zu machen. Das hat er trotzdem nicht verdient. Außerdem bin ich ja sowieso nicht in ihn verliebt, wieso also sollte ich dann auf einmal sein Freund sein? Das kann er sich sonst wohin stecken! Schmollend sitze ich neben ihm, verschränke meine Arme vor der Brust und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie kalt mir auf einmal ist. Der Kerl soll nur ja nicht auf dumme Ideen kommen. Würde ihm ja wahrscheinlich doch nichts bringen. Tony sieht mich von der Seite an. „Dir ist kalt, obwohl du meine Jacke trägst?“, fragt er leicht belustigt. „Eigentlich sollte mir kalt sein!“, fügt er lächelnd hinzu. Ich brumme nur und kann ihn gerade noch davon abhalten, mir mit seiner Hand durch die Haare zu fahren. Soweit kommt es noch, dass er mich jetzt überall angrabschen darf! Ich habe ihm immerhin noch keinen Freifahrtschein gegeben, dann soll er seine Hände schön da lassen, wo ich sie auch sehen kann. Ich sehe aus dem Auto und bin am Überlegen, ob ich es nicht doch schaffen könnte zu Fuß zur Stadt zu laufen. Es schneit ja jetzt nicht mehr und hell genug ist es auch. Eine Überlegung ist es auf jeden Fall wert. Mein einziges Problem ist nur, dass ich keine Ahnung habe, wo ich hinlaufen muss, um in die Stadt zu gelangen. „Sag mal, wie kommt man eigentlich in die Stadt?“, frage ich Tony leicht angesäuert. Er sieht mich an, als hätte ich ihm gerade gesagt, dass der Weltuntergang doch erst nächstes Jahr stattfindet. „Willst du wirklich da raus? Alleine?“, fragt er mich entsetzt und schaut nach draußen. Wohin will ich denn sonst? Wäre es nicht allzu weit weg, wäre ich schon längst aufgebrochen. „Sag mir einfach wo ich langgehen muss und dann hole ich Hilfe.“ Tony schüttelt heftig mit dem Kopf. „Auf keinen Fall! Ich lasse dich hier nicht alleine losgehen, wenn du dich nicht mal auskennst! Wenn du dich verletzt, kann dir hier draußen keiner helfen!“ „Oh, prima! Das ist aber nett, dass du an meiner Stelle gehen willst!“, meine ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Tony wird blass. „Vergiss es!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)