Melody of a fallen Angel
Kennst du das Lied, das die Raben singen?
In der Stille der Nacht ihre Stimmen erklingen...
...
sie sind die Boten im silbernen Licht,
lausche ihrer Melodie und schlafe nicht...
...
Höre zu; ihre Worte sind wahr,
siehe da, jemand kommt mit der Rabenschar!
...Es ist Raven,
die aus der Dämmerung kehrt,
sie lächelt lieb...und schwängt ihr Schwert.
"Muahahahaha!" (Okay...Gedicht versaut...^-^') Naja, also...ich wollt' halt nen kreativeren Anfang ausprobieren und dachte mir, ich könnte doch mit ner kleinen Gedichtstrophe anfangen. Vielen Dank für eure Kommis, ich hab mich total gefreut und hatte auch gleich viele Ideen für die Fortsetzung. Aber dass der 2. Teil des 5ten. Kapitels überhaupt entstanden ist, verdanke ich nur Kassy-saiya! *knuddel* Danke für deine Hilfe!! ^-^ Na gut, hab euch genug genervt *HEGDL* und Bühne frei für "Dark Wings2- Shadows of heart."
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Die Nacht war kalt. Kälter als alle Nächte zuvor, doch das kümmerte ihn kaum.
Er saß unter der großen Linde und blickte auf den glitzernden schwarzen See vor sich.
Der Mond stand am Himmel und beleuchtete die dunkle Wasseroberfläche, die silbern in den matten Mondstrahlen glitzerte, und einem großen, schwarzen Spiegel glich. Ein kühler Windhauch kam auf und riss einige Blätter mit sich, die einen schnellen Tanz in der Luft aufführten und langsam wieder zur Erde segelten. Auch einpaar seiner Haarsträhnen wurden vom Wind erfasst, doch Ray machte sich nicht die Mühe, sie aus dem Gesicht zu streichen. Bewegungslos saß er immer noch in der gleichen Position da, wie vor fünf Stunden. Fünf Stunden...eigentlich eine lange Zeit...doch was bedeutete schon die Zeit, wenn man unsterblich war? Wenn man die Ewigkeit hatte? Seine Lippen kräuselten sich zu einem bitteren Lächeln. Welch Ironie des Schicksals...er hatte das, wonach sich die gesamte Menschheit im Geheimen sehnte...Kraft, Macht...und Unsterblichkeit. Doch...was bedeutete das alles schon, wenn man das kostbarste Geschenk nicht mehr genießen konnte? Was bedeutete das menschliche Leben, wenn es...untot war? Ray wollte weinen. Er wollte all der Verzweiflung, dem unerträglichen Schmerz, der kaum zu bändigenden Wut Ausdruck verleihen...aber er vermochte dies nicht zutun. Tränen waren ihm fremd geworden...seid...-
...es war schon komisch...er hatte gedacht, ein neues "Leben" anfangen zu können, alles vergessen zu können...doch nein...auf alten Schmerz folgte neuer Schmerz, alte Wunden wurden zu neuen Wunden....und....alles schien sich zu wiederholen. Ein verfluchter Teufelskreis! Sein Leben- dieses Wort hatte er eigentlich schon aus seinem Wortschatz gelöscht- war ein Teufelskreis...ohne Ausweg. Kein Zurück. Nie mehr...niemals mehr...kein zurück...
Ray seufzte, lehnte seinen Rücken an die alte Baumrinde und zog die Knie ans Kinn. Düstere Gedanken passten zu solch einer düsteren Umgebung, dachte er und schloss erschöpft die Augen. Er war müde...so furchtbar müde...er fühlte sich wie ausgelaugt...er konnte nicht mehr...
Das leise Pfeifen des Windes drang an seine Ohren und es schien, als ob er eine leise Melodie tragen würde...eine Melodie...die Ray kannte. Es war ein Lied. Ray hatte es schon so viele Male gehört, doch trotzdem bekam er jedes mal, wenn er es hörte, ein eigenartiges Gefühl im Herzen. Es berührte ihn immer wieder. So blieb er reglos sitzen und lauschte der wunderschönen Stimme, die zu leisen Flötenklängen das traurige Lied sang.
In Zeiten so düster,
mein Herz ruft nach dir,
hörst du mich flüstern,
so helfe doch mir...
Hallten die Worte durch die kalte Nacht und Rays Hände verkrampften sich um den Stoff seiner Hose. Er liebte und hasste dieses Lied....
Im Schatten der Nächte,
mein Dasein verrinnt,
lausche den Worten,
die flüstert der Wind,...
...Höre mein Rufen,
blick' in mein Herz,
hilf mir zu lindern,
den brennenden Schmerz
...
Die Stimme war so schön...so voller Emotionen...sie glich einer traurigen Nachtigall...
Und Ray wusste, wem sie gehörte...
Höre mein Rufen,
blick' in mein Herz,
hilf mir zu lindern,
den brennenden Schmerz...
...
Verweigert vom Schicksal,
die Liebe mir ist,
für ewig verloren,
von meiner Seele vermisst...
...
Hilf mir, oh hilf mir,
so einsam ich bin,
wie grausam das Leben,
macht mehr keinen Sinn...
Die leisen Klänge der Melodie waren schon so nahe, dass Ray leise Fußschritte hören konnte.
Bald würde die Person, der diese Stimme gehörte, ihn erreicht haben...
Höre mein Rufen,
blick' in mein Herz,
hilf mir zu lindern,
den brennenden Schmerz...
...
Zweige knackten und Blätter knirschten als sich eine schlanke Gestalt aus der Dunkelheit löste...ihre Augen funkelten rot...
Höre mein Rufen,
blick' in mein Herz,
hilf mir zu lindern,
den brennenden Schmerz.
Die Gestalt verstummte, nahm die Flöte von ihren Lippen und blickte zu Ray hinunter, der immer noch mit geschlossenen Augen dasaß und keinerlei Anstalten machte, etwas zu sagen.
Ein sanftes Lächeln legte sich auf die roten Lippen der Gestalt, als sie den Jungen da so sitzen sah...er tat ihr irgendwie Leid...
So steckte sie kurzerhand ihre Flöte in den Beutel an ihrem Gürtel und kniete ich neben ihn.
Doch Ray blieb immer noch stumm.
"Ray...", sagte die Gestalt und stupste dessen Schulter an. Langsam öffnete der Junge seine Augen und schaute ins blasse Gesicht des Mädchens. Naja...Mädchen war wohl einwenig untertrieben...sie war zwei Jahre älter als er (also 18...Ray is nämlich in der story 16), und benahm sich auch wie eine reife Frau.
"Delaine...hallo...", erwiderte er tonlos und blickte zur Seite. Das war wohl alles, was er zusagen hatte...
Delaine schnaubte beleidigt und strich sich ihre roten Haare aus der Stirn.
"Was hast du denn jetzt schon wieder?", fragte sie mit einem etwas kühleren Unterton, als sie vorgehabt hatte, "du kannst dich nicht ewig verkriechen und im Selbstmitleid versinken!"
Ruckartig wandte sich Rays Kopf wieder in ihre Richtung und er funkelte sie aus glühenden Augen an. "Selbstmitleid?!", zischte er gehässig, sodass das Mädchen einwenig zusammenzuckte, "sag mir nicht, was ich zutun habe! Du weißt doch gar nicht was Mitleid ist!!" Delaine blinzelte verblüfft. Solch eine Gefühlsumschwenkung hatte sie nicht erwartet. Doch sie konnte Ray einfach nicht böse sein, schließlich war er nicht so, wie der Rest ihres Teams. Seine Art glich nicht der, der anderen Dark Bladers. Er war viel...verletzlicher als sie.
"Schon gut...reg dich ab. Ich wollte dir doch nur helfen ."
"Klar...tut mir Leid...es ist nur, dass...dass ich...-."
"Dass du Angst hast? Dass du dein Leben verfluchst? Dass du alles rückgängig machen willst, was geschehen ist? Dass du alles ungerecht findest und eine zweite Chance bekommen möchtest?", beendete sie den Satz und musste über Rays überraschten Gesichtsausdruck grinsen.
"Ja...aber woher...-."
"Ganz einfach", sie legte ihre Hand auf Rays Schulter, "weil ich auch mal so gefühlt habe, Ray. Als ich von Vampirex (sorry, aba ich kann doch jetzt nimma den Namen ändern^-^''')
gebissen wurde...da...fühlte ich wie du. In dieser Zeit habe ich auch dieses Lied geschrieben.
Oh, es war so schrecklich. Ich weiss wirklich nicht, wie ich es geschafft habe, das alles durchzustehen. Doch...sie mich an! Ich bin glücklich! Glücklich, Ray!"
Sie lachte und ihre helle Stimme hallte durch die Dunkelheit, sie klang verzerrt.
"Du bist auserwählt worden Ray! Dies ist ein Geschenk. Du hast jetzt alles, was ein Mensch haben möchte, und du bekamst eine zweite Chance!"
Delaine erhob sich und lächelte den Jungen an. "Du hast eine zweite Chance. Nutze sie, Ray!
Nutze sie!"
Mit diesen Worten wandte sie sich von ihm ab und schritt wieder in die Dunkelheit hinein, doch bevor sie endgültig von der Schwärze der Nacht verschluckt wurde, blieb sie stehen und sagte in einem veränderten, härteren Tonfall...schon fast befehlend: "Beseitige alles, was dir im Weg steht. Beseitige diejenigen, die dich daran hindern, ein neues Leben anzufangen."
Sie verweilte noch eine Weile und verschmalz dann mit den Schatten.
Ray blieb allein zurück. In seinem Kopf drehte sich alles. Vielleicht hatte Delaine ja Recht!
Was war denn eigentlich daran so falsch? Und wen interessierte schon, was richtig und was falsch war?! Er war ein Vampir! Er hatte ein neues Dasein bekommen, und um es auch führen zu können, musste er die beseitigen, die ihn daran hinderten. Die Bladebreakers.
Und...Kai!! Oh ja...Rays Augen blitzten blutrot auf...er würde sich an ihm rächen...und wie er sich an ihm rächen würde! Es war alles seine Schuld! Verdammt noch mal, es war alles seine Schuld!!
Langsam erhob sich Ray. Seine Haltung zeugte von reiner Selbstsicherheit.
Er wusste, was er zutun hatte. Rache! Alles, woran er denken konnte, war es Rache zu nehmen. Doch vorher musste er noch etwas erledigen. Bevor die Sonne aufging, musste er sich etwas "zu Essen" holen. Denn wenn er es nicht tat, würde er sterben. Das hatten jedenfalls Vampirex und Delaine behauptet. Und wenn ein Vampir "starb" wurde er zu einem Blutgeist. Zu einem aus rotem Nebel bestehenden Wesen, ohne Gefühle. Nur mit dem starken, nicht zulenkenden Instinkt zu töten. Für immer. So blieb ihm also nichts anderes übrig, als sich auf den Weg in die Stadt zu machen. Denn hier neben dem Sumpf gab es kein geeignetes "Futter" für ihn. Er hatte so was noch nie gemacht, doch so, wie es Delaine beschrieben hatte, musste es ein einmaliges Erlebnis sein!
Mit einem lauten, gefühllosen Lachen verschwand er in der Finsternis...
...von vier glühendroten Augen beobachtet.
"Du hast deine Sache gut gemacht, Geliebte.", sagte Vampirex und tätschelte zärtlich Delains Wange. Diese blickte Ray nur stumm und mit einem leichten Anflug von Besorgnis im Blick hinterher. "Glaubst du, es war richtig, ihm das zu verschweigen?", fragte sie und schaute zu ihrem Freund auf. "Ich meine...es war...hinterhältig."
"Hinterhältig?!", Vampirex' Augen blitzten wutentbrannt auf. Er packte unsanft Delains Handgelenk. "Willst du damit sagen ich sei...-."
"Nein! Nein...", verbesserte sie sich schnell und brachte ihn mit einem Kuss auf die Lippen zum Schweigen. "Ich...meinte nur, es wäre besser gewesen ihm zu sagen, dass, wenn er jemanden beißt, für immer und ewig ein Vampir bleiben wird."
...
Okay, okay! Des war be***...nyo, ich hab mich aba bemüht *schluchz* Ich hoffe, dass ihr es trotzdem mögen werdet...und ich hoffe, dass ich trotzdem Kommis krieg, obwohl es so schlecht war...
Na dann, auf bald!!
*Löst sich im Nebel auf*
