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Stealing Tiger

von

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Nicht einmal fünf Minuten später war ich wieder an dem Raum angekommen, in welchem ich vorhin aufgewacht bin. Vor der Tür bleibe ich stehen, um einen Moment zu verschnaufen und meine Gedanken zu ordnen.

Ich hätte nie gedacht, das sie auch ein Straßenkind war. Das sie das gleiche durchgemacht hat wie wir, hat mich in gewisserweise geschockt. Vor allem, da ich ihr vorher an den Kopf geworfen habe, das sie von unserem Leben keine Ahnung hat. Ich sollte mir angewöhnen, erst zu denken, bevor ich etwas sage, außerdem sollte ich mich bei ihr entschuldigen, auch wenn ich sowas abgrundtief hasse. Doch das ist jetzt nebensächlich, zu erst sollte ich die anderen über die Information über die Rothaarige aufklären.

Ein letztes mal atme ich tief durch, ehe ich die Klinke herunter drücke, um die Tür zu öffnen. Augenblicklich liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf mir, als ich den Raum betrete und mich auf dem Bett niederlasse.

Gedankenverloren fahre ich mir mit der Hand durch meine kurzen, schwarzen Haare, ehe ich meine Augen hebe, um den fragenden Blicken entgegen zu sehen. "Du hast lange gebraucht. Was war los?" erhebt Alan als erstes die Stimme und lehnt sich lässig gegen die Holzwand. "Ich habe etwas interessantes heraus gefunden," beginne ich im ruhigem Ton und lasse meinen Blick über die anwesenden schweifen, welche mich aufmerksam ansehen. "Es geht um Valeria, die Rothaarige, gegen die ich gekämpft habe," fahre ich fort und überschlage die Beine lässig, sodass mein Fußknöchel auf meinem Knie ruht, "sie ist nicht das verwöhnte Mädchen, für das ich sie gehalten habe. Sie ist wie wir. Auch sie hat ihr Dasein auf der Strasse gefristet. Sie hat sich alleine durchgeschlagen und musste wie wir um ihr überleben kämpfen, darum habe ich einen Entschluss gefasst."

Still schweigend lauschen mir die Diebe und werfen sich ab und zu verständnisvolle Blicke zu, die sich auf Valerias Vergangenheit beziehen.

Als die Aufmerksamkeit wieder voll und ganz auf mir liegt, beende ich meine kurze Rede: "So lange wir auf diesem Schiff sind, werden wir uns benehmen. Das heißt keine Diebstähle, keine Streits und keine Provokationen. Wir werden uns mit diesen Piraten gut stellen, jedoch werden wir hier nicht bleiben. Klar, sie scheinen nicht so übel zu sein, wenn man sich mal das Beispiel Valeria ansieht, doch sehe ich es nicht ein, dass man uns dazu zwingt, hier zu bleiben. Ich hoffe ihr seid alle meiner Meinung." Einen Moment scheinen die Anderen nachzudenken, ehe sie mir zustimmen.

"Dann werden wir also das beste aus der Sache machen, immerhin bekommen wir nicht mehr häufig die Gelegenheit, Essen und einen Schlafplatz umsonst," grinse ich schließlich und lehne mich zurück. Gerade, als Alan zusprechen ansetzt, wird er von dem Klopfen an der Tür daran gehindert.

Misstrauisch wenden sich alle Augen auf die Tür, welche sogleich geöffnet wird und im Rahmen taucht der blonde Vize auf. Sein desinteressierter Blick wandert durch den Raum und bleibt schließlich an mir hängen. "Du bist wieder wach?" stellt er mit ruhiger Stimme fest und mustert mich einen Moment. "Wie du siehst bin ich das. Aber sag, was möchtest du von uns, Phönix?" frage ich den Blondschopf höflich und setze mich aufrecht hin. "Es gibt Essen und Vater wollte, das ich euch abhole," erklärt er mit monotoner Stimme und zuckt mit den Schultern. Noch immer ist sein Gesichtsausdruck desinteressiert, doch mustern mich seine Augen trotzdem aufmerksam, als würde er erwarten, das ich ihm jeden Moment an die Gurgel gehen. "Nett von dir," lächle ich den Mann minimal an und erhebe mich gelassen.

Gemütlich schlendre ich hinter Marco her, dicht gefolgt von meiner Bande. Immer mal wieder wirft er mir einen misstrauischen Blick über die Schulter zu, wofür ich ihm jedesmal ein schmales Lächeln schenke. Nach kurzer Zeit kommen wir in dem riesigen Speisesaal an, in welchem reges Treiben und unglaublicher Lärm herrscht. Zielstrebig führt uns der Kommandant zu einem freien Tisch, an welchem wir sogleich Platz nehmen. Doch gegen meine Erwartungen, lässt der Blonde uns nicht alleine, sondern setzt sich neben mich.

Scheinbar ist der Junge doch misstrauischer, als er aussieht. Imaginär zucke ich nur mit den Schultern, ehe ich mir eines der Brötchen schnappe, um es zu beschmieren. Schweigend Kaue ich auf meinem Abendessen herum, während sich die Anderen, mit Ausnahme von Marco fröhlich unterhalten. Auch jetzt lässt er mich keine fünf Minuten aus den Augen, was mich allmählich zu nerven beginnt.

"Marco, du musst mich nicht die ganze zeit beobachten. ich werde schon keinen Mist bauen, ganz so lebensmüde bin ich auch nicht, immerhin befinden wir uns hier auf dem Schiff des mächtigsten Mannes der Welt," lächle ich ihm entgegen, nachdem ich mein Mahl beendet habe. "Du kannst so nett zu mir sein, wie du willst, doch Vertrauen werde ich dir nicht. Ich werde dich im Auge behalten und wenn ich merke, das du etwas planst, dann werde ich nicht zögern, um dich davon abzuhalten," raunt er mir drohend zu und fixiert mich mit seinen schwarzen Iriden. "Dann tu, was du nicht lassen kannst, doch wirst du nichts bemerken, da ich nichts plane," zucke ich gelassen mit den Schultern und lächle ihn weiterhin an. Leise schnaubt der Blonde, erwidert jedoch nichts darauf.

Einige Minuten lausche ich den Gesprächen meiner Kameraden, die sich um unseren letzten Raubzug drehen, als ich aus dem Augenwinkel heraus Ace bemerke, der sich neben Marco stellt. "Hey Marco, hast du irgendwo Valeria gesehen?" fragt der junge Kommandant und beugt sich leicht zu ihm herab. "Nein, wieso fragst du?" gibt der Blondschopf zurück, ohne von seinem Essen aufzusehen. "Naja, weil ich sie nicht mehr gesehen habe, seid ihr beide mit Pops geredet habt. Sie ist nicht mal zum Essen gekommen und das ist nicht typisch für sie," erklärt der Cowboyhutträger und kratzt sich nachdenklich am Kopf. Diese Worte bringen den Vizen dazu, doch aufzusehen und die Stirn in Falten zu legen. "Das ist wirklich seltsam, habt ihr sie schon gesucht?" ist es nun an dem Phönix, eine Frage zu stellen. "Ja, haben wir. Thatch, Haruta und Jozu haben schon so gut wie überall gesucht, haben sie aber nicht gefunden. Nicht mal an Deck oder in ihrem Zimmer war sie," antwortet der Schwarzhaarige und wirkt sichtlich niedergeschlagen.

Eine leise Vorahnung schleicht sich in meinen Geist ein, als ich über das Vorangegangene Gespräch nachdenke, welches die drei an Deck geführt haben. Ich kann mir vorstellen, wie sie sich im Moment fühlt, da es mir oft genauso ging. Vielleicht sollte ich sie suchen, doch wo? Wenn schon die Kommandanten nicht wissen, wo sie ist, wie soll ich sie dann finden? Obwohl, eine leise Ahnung habe ich schon. Vielleicht sollte ich einfach mein Glück versuchen.

Diesen Gedanken im Hinterkopf erhebe ich mich und mache mich auf Richtung Tür. Augenblicklich liegt Marcos Augenmerk wieder auf mir, das kann ich deutlich spüren. "Wo willst du hin?" bringt er mit lauerndem Ton heraus. "Ich muss auf die Toilette, ich hoffe das ist erlaubt, Vizekapitän," grinse ich ihm munter über die Schulter zu, ohne stehen zu bleiben. "Ich werde dich begleiten, nur zur Sicherheit," teilt er mir mit, wofür ich innerlich mit dem Kopf schüttle. "Ich gehe nur aufs Klo, da brauche ich keinen Babysitter, außerdem solltet ihr lieber die kleine, rothaarige suchen," gebe ich zu verstehen und ergeben seufzt der Vize. Zufrieden verlasse ich schließlich den Raum, um mich auf die Suche nach Valeria zu machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Madrina
2013-02-09T23:15:55+00:00 10.02.2013 00:15
Hey ho,
sorry das mein Kommi jetzt erst kommt aber ich bin ehr leider nicht zum lesen gekommen, blöde Schule -_-#
Und dabei hatte ich mit meiner Vermutung, bezüglich Vale sogar noch recht, Yeah. Marco muss mal wieder einen auf über misstrauisch machen. Ich glaub da würde ich voll die Kriese bekommen.
Ich hoffe das sie Vale bald finden, mag sie mittlerweile schon lieber.
LG
Madrina


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