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Itachis Leben

Teil 3: Mondschein
von

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Das Katzenkind

Die Reise verlief fast genauso wie die vorherige. Jedoch war das Ziel nicht das Grüne Land, sondern Kumo Gakure. Konan war dort zur Schule gegangen und kannte sich deshalb aus. Und sie wusste, dass dort ein etwa neun Jahre altes Mädchen namens Yugito Nii lebte. Im Körper dieses Mädchens war Nibi, die Zweischwänzige Katze, versiegelt und Konan hatte einmal erlebt, wie allein die Verwendung des Wortes „Jinchu-Kraft“ ausgereicht hatte, um die damals fünfjährige Yugito ungeheuer wütend zu machen und zur Verwandlung zu bringen. Der damalige Raikage hatte einige diesbezügliche Provokations-Versuche gemacht und festgestellt, dass Nibi zwar über einen Charakter, aber auch über extrem unberechenbares Temperament und ungeheure Kräfte verfügte.

Konan fühlte sich jetzt als Yugitos Beschützerin, als die, die sie im Auge behielt. So, wie Sasori auf Gaara achtete und Itachi Naruto und Sasuke schützte.

Sie reisten auf einem Umweg und streiften dabei auch die Grenzen des Feuerreiches. Einen Tag lang blieben sie im unmittelbaren Grenzgebiet und Itachi verfiel wieder in diesen dunklen Dämmerzustand, klagte auf Nachfrage über Herzschmerzen und konnte sich kaum aus dem Zelt bewegen. Konan wollte einen Streifzug über die Grenze machen und Informationen über die Lage in Konoha Gakure suchen. Sasori, der Hiruko wieder abgelegt hatte, versprach, währenddessen auf Itachi aufzupassen. Der hatte sich sofort nach dem Aufstehen ins Zelt zurückgezogen, es abgedunkelt und eine von Konans Schlaftabletten genommen. Als Sasori kurz nach ihm sah, schlief er fest. Sasori bemerkte die fiebrigen Schweißtropfen auf Itachis Stirn nicht.
 

Konan traf bereits kurz hinter der Grenze auf zwei Anbu-Ninja. Sie wusste, dass die Anbu ganz besonders stark waren und dass sie aufpassen musste. Aber sie brauchte die Informationen darüber, ob die Konoha-Ninja nach Itachi suchten und wie für Sasuke gesorgt wurde. Außerdem musste sie wissen, ob im Dorf jemand über die Akatsuki Bescheid wusste.

Konan faltete, so schnell sie konnte, eine Ladung Papierwaffen und schlich sich vorsichtig von hinten an die zwei Ninja heran. Die machten gerade eine kurze Pause und rechneten nicht damit, hinterrücks von einer Sechzehnjährigen angegriffen zu werden. Schon gar nicht darauf, mit Papier attackiert zu werden. Außerdem schienen sie nicht gerade zu den stärksten Mitgliedern der Anbu-Truppe zu gehören.

Konan war stark, Sasoris hartes Trainingsprogramm zeigte seine Wirkung. Nach wenigen Minuten war der Kampf vorbei und Konan hatte die beiden Anbu mit Papierseilen gefesselt.

„Wow, ich bin ja wirklich stark geworden. Wenn man so abgeschottet von der Welt lebt wie ich, fällt es einem selbst wohl gar nicht auf, wie stark man mit der Zeit wird.“ dachte sie, „entweder bin ich wirklich ungewöhnlich stark oder die Anbu sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.“

„Wo-woher kommst du?“ fragte einer der beiden, immer noch etwas überrascht von ihrem schnellen Angriff.

„Das tut nichts zur Sache. Ich will nur Informationen, sonst nichts. Ihr könnt mich auch gern bei eurem Hokage verpfeifen, das ist mir egal. Macht danach, was ihr wollt, aber erstmal verratet ihr mir ein paar Dinge.“ ab und zu machte es Konan fast Spaß, die Fiese zu spielen. Es hatte einen gewissen Reiz und jetzt verstand sie, warum Sasori sich diesbezüglich nicht ganz entscheiden konnte.

„Wir dürfen dir nichts verraten.“ sagte der andere.

„Das werden wir gleich sehen, ob ihr wirklich nichts sagt.“ erwiderte Konan und zog eine kleine Flasche mit kleinen, weißen Perlen darin hervor. Das war ein Mittel, natürlich verboten, das Pain verwendete und gegen das sie wie jedes andere Mitglied der Akatsuki mittlerweile immun war. Die Immunisierung dauerte bei diesem Mittel nur etwa drei Tage.

„Was ist das?“

„Das hier wird euch jede Wahrheit entlocken, die ich wissen will. Wenn ihr nicht von selbst damit rausrückt, schluckt ihr dieses Zeug. Kann auch sein, dass es ein bisschen schmerzhaft wird.“ sagte Konan und dachte: „Diese fiese Masche steht mir echt besser, als ich dachte. Ich darf mich nur nicht zu sehr daran gewöhnen.“ sie zog eine von Sasoris Betäubungsspritzen aus ihrer Gürteltasche. Wenn man die Betäubung richtig dosierte, blieb das Opfer zwar wach, wurde aber weitgehend bewegungsunfähig und war somit nicht mehr in der Lage, Widerstand zu leisten.

Die beiden Anbu waren gefesselt und konnten sich kaum gegen die Betäubung wehren. Den, der zuerst gesprochen hatte, betäubte sie ganz, den anderen nur soweit, dass er ihr die Informationen geben konnte. Sie riss dem, den sie ausfragen wollte, die Maske vom Gesicht und zwang ihn, einige der weißen Perlen zu schlucken. Seine Augen wurden trüb und schläfrig, ähnlich wie unter der Wirkung eines Gen-Jutsu.

„So, und jetzt will ich von dir ein paar Antworten haben.“ zischte Konan.

Der Anbu schien wirklich nicht zu den besten Typen in der Truppe zu gehören. Er stand jetzt unter ihrer Kontrolle und machte mit zunehmender Wirkung der Medikamentenmischung weniger Anstalten, sich zu wehren.

„Ich will alles wissen, was mit dem Uchiha-Clan zusammenhängt. Ich weiß, dass sie verschwunden sind und wer den Mord gestanden hat.“

„Das unterliegt hoher Geheimhaltung. Die Zivilbevölkerung des Dorfes soll so wenig wie möglich darüber wissen. Der Uchiha-Clan wurde für tot und Itachi Uchiha für verbannt erklärt. Er gilt jetzt als Staatsfeind. Sasuke Uchiha lebt im Waisenhaus.“

„Hatte Itachi keine Freunde im Dorf? Was ist mit denen, was wissen die?“

„Yuki Sato, Mi Kagawa und Kurade und Satoru Hagi wurden mit ihren Familien von Danzo weggeschickt. Sie müssen jetzt in einem anderen Dorf leben. Danzo glaubt, dass sie von Itachis Plänen gewusst und niemanden gewarnt haben. besonders Yuki Sato wird diesbezüglich verdächtigt. Hokage Sarutobi weiß allerdings kaum etwas davon. Der Ältestenrat hielt es für besser, ihn nicht weiter zu informieren.“ offensichtlich war dieser Anbu zwar nicht stark, wusste aber eine Menge. Konan hatte den Verdacht, dass er zu einem Anhänger Danzos gehörte.

„Und was weißt du über einen Jungen namens Naruto Uzumaki?“

„Naruto Uzumaki ist der Jinchuriki des Neunschwänzigen Fuchses und der Sohn des verstorbenen Hokage Minato Namikaze.“ der Anbu versuchte, den Mund zu halten, aber die Perlen wirkten fehlerfrei.

„Und wo lebt Naruto im Moment?“

„Er bewohnt ein kleines Zimmer und wird von uns und Iruka Umino genau überwacht. Niemand darf ihm sagen, was in ihm wohnt, damit er nicht auf den Gedanken kommt, seine Macht zu nutzen.“

„Und was glaubt ihr, wo Itachi Uchiha jetzt ist?“ fragte Konan, innerlich kochend vor Wut. Itachi hatte ihr von seinen Problemen mit dem Ältestenrat von Konoha erzählt und jetzt erfuhr sie, dass dieser Rat offenbar alles tat, um Itachis Vergangenheit schwarz zu färben und das Wissen über seinen wahren Charakter auszulöschen. In gewisser Weise kamen diese Alten ihm damit entgegen, aber trotzdem war es eine Gemeinheit.

„Er ist hoffentlich weit weg. Danzo hofft, dass Itachi sich bereits selbst getötet hat. Dann hätte Konoha keinen Ärger mehr mit ihm.“ der Anbu stand definitiv auf der Seite des Ältestenrates.

Die Wut in Konans Bauch kochte hoch und es gelang ihr keine Sekunde länger, sich zu beherrschen. Wie konnte jemand so über Itachi sprechen?! Sich wünschen, er wäre tot?! Der einzige, der vielleicht ein Recht auf diese Gedanken hatte, war Sasuke. Sonst niemand. Niemand hatte das Recht, sich den Tod eines so wundervollen Menschen wie Itachi zu wünschen!

Einmal, ein einziges Mal, ließ Konan ihre Wut an einem Übermittler einer schlechten Nachricht aus. Der Anbu hätte sich sowieso auflösen müssen, weil er alles verraten hatte. Konan zog vier starke Betäubungsspritzen hervor, ihr Lieblingsmittel bei Überfällen, und stieß sie alle gleichzeitig dem Mann in den Hals. In ihrer Wut dachte sie nicht nach und dass sie gerade einen Menschen erstochen hatte, machte ihr erschreckend wenig aus.

Dann löschte sie das Gedächtnis des Anbu, den sie zuerst betäubt hatte.

Noch immer vor Wut kochend, ließ sie den toten Anbu und seinen tief schlafenden Kumpanen einfach liegen und kehrte zum Lagerplatz zurück.

Es war besser, den Toten sofort zu vergessen.

Sasori saß ein Stück vor dem Zelt, er war auf der Reise in seiner wahren Gestalt, und besserte Schrauben und Gelenke seiner Marionetten aus. Er bemerkte, wie aufgebracht Konan war und fragte: „Was hast du gemacht? Gab es Ärger?“

„Dieser verdammten Ältesten! Sasori, mach mich stärker, damit ich diese alten Schachteln eigenhändig erschlagen kann!“

„Hast du Informationen bekommen?“

Konan berichtete Sasori das, was sie erfahren hatte. Sasori wirkte oberflächlich ruhig, aber Konan kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass es ihn nicht kalt ließ. Und als sie von dem toten Anbu berichtete, sagte er: „Pass gut auf, dass dir so etwas nicht zu oft passiert! Es ist nicht gut für junge Mädchen wie dich, zu oft jemanden endgültig zu besiegen. Heb dir das für die wirklich starken Gegnern auf.“

„Ja, Sensei, natürlich. Sag mal, wo ist Itachi? Schläft er immer noch im Zelt?“ fragte Konan.

„Ja, aber er wollte nicht gestört werden und deshalb habe ich nicht nach ihm gesehen.“ sagte Sasori.

„SASORI!! SOLL DAS HEISSEN, DASS DU HIER EINFACH NUR RUMGESESSEN HAST? ITACHI IST NICHT GESUND, KAPIERST DU DAS?“ schrie Konan.

Sie riss die hölzerne Tür des Zeltes auf und rutschte hastig auf Knien hinein.

Dann öffnete sie die Dachluke. Tageslicht fiel von oben ins Zelt und auf Itachis Schlafmatte. Konan sah sein Gesicht: Blut war zu beiden Seiten aus seinen Augen gelaufen und hatte seine langen, dunklen Wimpern verklebt. Seine Stirn und sein Hals glänzten schweißnass. Er sah wieder genau so krank aus wie bei seiner Ankunft bei Akatsuki, vielleicht sogar noch kränker, da er offensichtlich Fieber hatte. Seine rechte Hand war auf sein Herz gepresst und er zitterte wie in einem furchtbaren Albtraum.

Konan machte sich augenblicklich Vorwürfe, weil sie ihm alleingelassen hatte. Sie kniete sich neben Itachi und legte ihre Hand auf seine Stirn.

„Das ist ja richtig hohes Fieber!“ dachte sie erschrocken, „und sein Herz tut wohl auch wieder weh. Ich muss irgendwann mal nach Konoha und diesen Ältestenrat erschlagen!“

Konan rutschte auf Knien aus dem Zelt, riss ein Tuch von der Wäscheleine, die sie am Morgen aufgehängt hatte, und warf es in die Kanne mit dem Wasservorrat. Während sie das überschüssige Wasser wieder aus dem Tuch presste, rief sie Sasori zu: „Du weiß doch ganz genau, dass Itachi dazu neigt, Dinge zu tun, die nicht gut für ihn selbst sind!“

„Tut mir leid.“ antwortete Sasori und er schien es diesmal wirklich mal ernst zu meinen, „sei mir nicht weiter böse, ja?“

Konan sagte nichts dazu, nahm das nasse Tuch, kehrte ins Zelt zurück und legte das Tuch auf Itachis fieberheiße Stirn. Dann wischte sie das Blut aus seinem Gesicht, schob seine rechte Hand weg und legte ihre eigene auf sein Herz. Sie ließ etwas von ihrem Chakra in seinen Herzpunkt fließen und hoffte, dass Shiawase-no-Jutsu ihre glückliche, liebende Energie aufnahm und speicherte. Aber es war zu wenig. Konan hatte ihr Chakra einfach noch nicht gut genug in den schwierigen Medizinischen Techniken geübt. Sie zog Itachi ein Stück hoch und hielt ihn solange in ihren Armen, bis er schließlich aufwachte.

„Dich kann man auch keinen Moment allein lassen!“ seufzte sie.

„Was hast du rausgefunden?“ fragte Itachi, „wie geht es Sasuke?“

„Er wird versorgt und alles andere erzähle ich dir, sobald du dich ein bisschen erholt hast.“ antwortete Konan.

Sofort versuchte Itachi, gesund auszusehen, was aber deutlich misslang.

„Mir geht’s wieder gut.“

„Ja, echt, dir geht’s total gut!“ antwortete Konan ironisch, „du hast ja auch nur Fieber, Herzschmerzen und Augenbluten. Das nenn ich gesund!“

Itachi versuchte, aufzustehen, aber ein Schwindelanfall ließ ihn wieder auf den Futon zurücksinken. Konan hatte wieder einmal Recht: er war wirklich krank und musste zulassen, dass sie sich um ihn kümmerte.

„Ich will dir keine Umstände machen…“ der übliche Satz, den er immer verwendete, wenn er das Gefühl hatte, jemandem zur Last zu fallen.

„Das ist Liebesdienst, klar?“ sagte Konan laut, „du musst nichts weiter tun, als mich einfach mal machen zu lassen! Und denk nicht, dass ich irgendein Problem damit habe, mich um dich zu kümmern!“

Itachi war wirklich ein schwieriger Fall. Da war schon eine gewisse Strenge angebracht.

„Es ist die Nähe zur Grenze, oder?“ fragte Konan, „das macht dich fertig.“

„Ich kenne diese Gegend aus meiner Anbu-Zeit.“ antwortete Itachi.

„Morgen sind wir wieder hier weg. Dann geht’s dir sicher besser.“

Der Rest des Tages ging für Konan mit Lernen und Arbeiten rum, Itachi blieb noch eine Weile im Zelt liegen. Er wusste, dass er sich erst ein wenig ausruhen musste, bevor er wieder sein Lernen und Trainieren aufnehmen konnte. Training konnte sehr ungesund sein, wenn man krank war und er konnte sich mit Fieber auch nicht auf den Lernstoff konzentrieren. Außerdem hätte Konan ihn sicher zurückgehalten, wenn er versucht hätte, aufzustehen und einfach weiterzumachen.

Sie verhielten sich alle möglichst ruhig, da wohl in der Umgebung tatsächlich noch nach Itachis Spuren gesucht wurde. Konan dachte kurz an den Anbu, dessen zu Tode betäubter Körper direkt hinter der Grenze lag und hoffte, dass niemand das verwendete Gift erkannte. Schließlich stammte es von Sasori, einem der berüchtigsten Giftmischer, die die Bingo-Bücher auflisteten.

Am Abend, als Konan und Itachi im Zelt lagen und Sasori wie üblich draußen Wache hielt, schwebte eine regenbogenfarbene Feder vom dunklen Sternenhimmel. Der riesige Vogel, zu dem sie gehörte, wollte erst neben dem Zelt landen und dem Jungen, der darin wach lag, seine Unterstützung zusichern. Aber dann entschied sich der fremdartige, bunt gefiederte Vogel anders. Das Mädchen war ja da und solange sie sich um den sensiblen Jungen kümmerte, musste der Vogel nicht tun. Er schwang seine regenbogenfarbenen Flügel auf und flog, mit einer Spur goldenen Staubes hinter sich, wieder davon. Die Feder löste sich auf.

Itachi war vom Fieber noch so geschwächt, dass er die Präsenz des Vogels nicht wahrgenommen hatte. Er sah Konan an, die mit hübsch verwuscheltem Haar unter der verzogenen Bettdecke lag. Wie jeden Abend, wenn er sie abends in ihrer leichten Nachtwäsche sah, fuhr eine kurze, angenehme Welle aus Liebe und Begehren durch seinen Körper. Er hatte sich noch immer nicht ganz daran gewöhnt und seine Zurückhaltung kämpfte diese neuen Gefühle weiterhin fast automatisch nieder. Aber hier waren keine Mädchen mehr, mit denen er ausschließlich gut befreundet sein wollte. Hier war nur Konan und die erwiderte seine Gefühle, wollte sie sogar mit ihm zusammen leben. Sie gab sich ihm hin, tat alles, was er brauchte und kämpfte so dafür, dass er weiterlebte. Plötzlich erschien ihm die kurze Distanz zwischen den Schlafmatten viel zu weit. Er wollte neben Konan liegen, spüren, wie seine Lebensenergie in ihrer Nähe zunahm und morgen früh ihr verschlafenes Lächeln sehen.

„Halt dich zurück, Itachi. Warte noch.“ mahnte seine Zurückhaltung.

„Nur neben ihr liegen.“ dachte Itachi, „sonst nichts.“

Er stand halb auf, rutschte kniend zu Konan hinüber und legte, zuerst zögerlich, seine Hand auf ihre Schulter. Konan wachte auf, drehte sich zu Itachi um und fragte verschlafen: „Is was? Geht’s dir nicht gut?“

„Ka-kann ich bei dir schlafen?“

„Bei mir oder mit mir?“ Konan lächelte. Sie wusste, was er meinte, wollte aber seine Zurückhaltung bei diesem Thema ein wenig lockern, indem sie jetzt danach fragte.

„Bei dir.“ sagte Itachi.

Konan schlug die Bettdecke beiseite.

„Komm her.“ sie lächelte das süße Lächeln, von dem sie wusste, dass es Itachis Schüchternheit für einen Moment auflöste.

In Konans Armen konnte Itachi viel schneller einschlafen. Dann war es kein Erschöpfungsschlaf nach den Schmerzen, die er jeden Tag litt, sondern ein Erholungsschlaf, in dem Konan ihn über Nacht mit Lebenskraft versorgte und sein Herz beruhigte.

Am nächsten Tag ging es Itachi tatsächlich etwas besser. Er fragte sich, wie gut es ihm erst gehen würde, nachdem er mit Konan geschlafen hatte. Das Glücksgefühl konnte er sich kaum vorstellen. Er wusste so gut wie nichts darüber aus wirklicher Erfahrung und stellte sich vor, dass es sich ähnlich anfühlte wie das, was er an dem Abend auf der ersten Reise mit Konan erlebt hatte. Itachi machte sich wirklich Gedanken über dieses Thema, wobei er jedoch anfangs kaum wagte, einige Worte zu denken: nahm Konan die Tablette, die den Eisprung verhinderte? Würde Shiawase-no-Jutsu die Energie richtig aufnehmen? Wie es sich wohl für Konan anfühlen würde? Itachi wollte ihr auf keinen Fall wehtun, aber er hatte gehört, dass es Frauen beim ersten Mal wehtat. Hoffentlich gelang es ihm, vorsichtig zu sein. Schließlich liebte er Konan und Shiawase-no-Jutsu funktionierte nur, wenn es ihm gelang, sie wirklich glücklich zu machen.

Itachi spürte, dass sein Herz sich bei diesen Gedanken gut anfühlte, als wäre es heil und gesund.

Die folgenden Tage, bis sie Kumo Gakure erreichten, verliefen gleich: tagsüber wurde viel gelernt und trainiert, abends versuchte Konan(fast immer mit Erfolg) Itachi dazu zu bringen, ihr Bett zu teilen. Sie machte sich inzwischen nicht mehr die Mühe, ein Nachthemd anzuziehen, sondern legte sich gleich in Unterwäsche ins Bett. Itachis Zurückhaltung nahm jeden Abend ein Stück weiter ab. Er versuchte noch immer, es zu verbergen, aber sie spürte, dass er immer mehr einsah, dass diese Zurückhaltung bald nicht mehr wichtig sein würde. Da er sich jedoch über die Jahre sehr angewöhnt hatte, solche Gefühle zu unterdrücken, war es keine Sache von ein paar Tagen, das aufzulösen.

Konan nahm jeden Tag zur selben Zeit die Tabletten, die Sayu ihr gegeben hatte und stellte fest, dass ihre Regel sich um einige Tage verzögerte und dann viel schwächer ausfiel als sonst. Sayus Medikamente waren zuverlässig.

Als sie die direkte Umgebung von Kumo Gakure erreichten, fand Konan auf dem Weg immer häufiger Kampfspuren wie Kratzer an Bäumen oder Löcher im Waldboden. Für geübte Augen war klar: das war das Werk eines kontrollierten Bijuu. Aber es waren nicht nur die Spuren einer Jinchu-Kraft. Eine lange Schneise umgerissener Bäume und zerbrochener Felsformationen und große Lichtungen, die durch Zerstörung entstanden waren, wiesen auf mehr als eine große Kraft hin. Das war das Werk von zweien. Konan wusste nur von Yugito. Gab es noch jemand anderes?

„In Kumo scheinen sie eine Menge über Bijuu-Geister zu wissen. Vielleicht haben sie eine besondere Technik, mit der man Bijuu kontrollieren kann.“ sagte Konan zu Sasori, während Itachi ihr half, den komplizierten Kimono für „Kiziko“ anzulegen.

„Hast du nicht gesagt, dass Yugito sich überhaupt nicht unter Kontrolle hat?“ fragte Sasori, „du hast erzählt, dass sie das Zimmer, in dem sie eingesperrt wurde, vollkommen zerstört hat.“

„Das hat sich wohl geändert. Und die zweite Jinchu-Kraft, die es offensichtlich gibt, kontrolliert sich auch bemerkenswert gut.“ Konan schloss zwei Fingerzeichen, Hahn und Ziege, die ihr Haar schwarz färbten, und setzte Kotaktlinsen ein. Die Farbveränderung ihrer Augen war ausschließlich stimmungsabhängig und sehr unzuverlässig.

„Vielleicht sollten wir diese Person, wahrscheinlich auch ein Kind, ebenfalls schützen oder zumindest über die Gefahr informieren.“

Itachi nickte zustimmend und zog den Obi an Konans Kimono vorsichtig fest. Er dachte kurz an Naruto, den Gedanken an Sasuke verbot er sich. Er verlor dann immer eine Menge Kraft, da er mit jedem gezielten Gedanken an Sasuke auch etwas von dessen Hass spürte. Nicht an ihn zu denken war schwierig, schließlich war Sasuke, seit er auf der Welt war, Itachis Lebensmittelpunkt. Und er wollte ihn auf keinen Fall vergessen. Auch das war ein Grund, warum er Shiawase-no-Jutsu aufrechterhielt. Es war eine direkte Verbindung zu Sasuke.
 

Konan ging auf schmalen, kaum ausgetretenen Wegen nach Kumo Gakure. Zwar wäre es in diesem Aufzug einfacher gewesen, einen der Hauptwege zu benutzen, aber dann wäre sie womöglich jemandem aufgefallen. Es war besser, nicht von allzu vielen Leuten bemerkt zu werden.

An ihrem Kimono hingen dieselben Glöckchen wie am Hut ihrer Akatsuki-Uniform und deshalb spürte sie wieder die geheimnisvolle, neblige Aura, die durch das Geräusch ihrer Schritte verstärkt wurde.

In Kumo kannte sie sich sogar besser aus als in Konoha, schließlich war sie hier zur Schule gegangen und hatte in einem kleinen Zimmer in einem der großen Mietsblöcke gewohnt. Es war kaum bewölkt, die Sonne schien. Kumo Gakure schien das einzige Versteckte Dorf zu sein, dessen Name („Dorf unter den Wolken“) nicht richtig passte.

„Ob Yugito Lehrer oder Freunde hat?“ dachte Konan, „oder ist sie allein, so wie die meisten Jinchu-Kräfte?“ dieses Wort gefiel ihr überhaupt nicht, aber es gab keines, das weniger beleidigend klang.

Ein lautes, schrilles „Miiiiiaaaaauuuuu!!“ schreckte sie auf und ließ einen Schwarm dunkler Vögel flatternd aus den Bäumen gen Himmel fliegen.

„Sie ist ganz in der Nähe.“ sagte Konan sich, „so ein lauter Schrei kann unmöglich von einer normalen Katze kommen.“

Mit einem Satz sprang Konan auf den nächstbesten Baum. Wieder freute sie sich über die Vorteile selbstgenähter Kleidung: auf den ersten Blick wirkte der Kimono so, als würde er ihre Bewegungsfreiheit einschränken, so, wie Kimonos es nun einmal an sich hatten. Aber er war speziell für eine Spionagerolle wie Kiziko konstruiert, mit vier langen Schlitzen, die bei normalem Gehen und Stehen überhaupt nicht zu sehen waren und den Anschein eines engen Kimono erweckten, im Rennen jedoch auseinanderklappten wie ein langer, weiter Faltenrock. Sobald sie oben auf dem dicken Ast stand, sah der Kimono wieder ganz normal aus.

Der Ast war in etwa acht Metern Höhe und bot einen guten Überblick auf die gesamte Umgebung.

Von dem Baum aus konnte Konan die zahlreichen Spuren, die eindeutig von Nibi und dem anderen, unbekannten Bijuu stammten, im Zusammenhang sehen. Wege und Schneisen, die die Wesen im Kampf genommen hatten, zogen sich durch den Wald und ergaben aus der Höhe betrachtet eine Karte der Kampffelder. Beide Bijuu schienen mehr oder weniger unter der Kontrolle ihrer Träger zu stehen und an manchen Stellen erkannten Konans geübten Augen, wer im Moment der Verwüstung die Oberhand gehabt hatte: einmal war es der Bijuu, dann war die Zerstörung sehr viel wilder und gewaltiger, ein anderes Mal zeigten gezieltere Bewegungsspuren und Treffer, dass der Träger den Bijuu kontrolliert hatte. Warum die beiden Träger gegeneinander kämpften, konnte Konan nicht aus den Spuren lesen, aber sie erkannte, welche Spuren von Nibi, und welche von dem anderen Bijuu stammten. Es musste sich um ein Wesen mit sehr viel Körperkraft handeln, das eine ganz andere Art von Krallen hatte. Dieses zweite Wesen schien nicht halb so gut kontrolliert zu sein wie Nibi.

Die Stellen, an denen nur Nibis Spuren waren, mussten Trainingsorte sein. Nibi ließ sich also wirklich kontrollieren, auch, wenn Yugito scheinbar ab und zu die Kontrolle aus der Hand zu geben schien. Es gab noch eine weitere Möglichkeit, diese auffälligen Spuren zu erklären. Eine unwahrscheinliche, die, falls sie sich bewahrheitete, einen riesigen Erfolg für Konans und Sasoris Pläne bedeutete: möglicherweise hatte sich Nibi bereits selbstständig zu einem Schmuckshuppet weiterentwickelt! Eine andere Möglichkeit, einen Bijuu so kontrolliert einzusetzen, gab es nicht. Zwar war es möglich, sie zu bannen und unter Verschluss zu halten, aber diese hochkontrollierten, präzise abgezielten Angriffe, von denen die Spuren zeugten, waren für eine Jinchu-Kraft mit einem Bijuu unmöglich. Es gab zwar keine Berichte darüber, ob dieses Kampfmuster auf Schmuckshuppet passte, da bisher noch kein einziges bekannt war, aber es war zumindest die einzige Erklärung.

„Das wäre ja wirklich mal eine gute Entwicklung.“ sagte Konan sich, „ein Bijuu weniger, um den wir uns Sorgen machen müssen. Aber zuerst muss ich herausfinden, ob das stimmt.“

Konan sah sich genau um, suchte nach Anzeichen dafür, dass Yugito gerade in der Nähe war. Sie wusste nicht genau, wie Yugito jetzt aussah. Das Bild in ihrem Kopf war das einer wilden, einsamen Vierjährigen mit blitzenden, schwarzen Augen, dunkelblondem Haar und bläulich-weißen Fingernägeln, die an Katzenkrallen erinnerten. Jetzt war Yugito neun Jahre alt, wahrscheinlich größer und vielleicht weniger wild.

Konan suchte aufmerksam weiter, versuchte, das starke Chakra-Kraftfeld eines Bijuu-Geistes zu spüren und ihre gut ausgebildeten Sinne zu schärfen.

Und dann sah sie sie: ein ganzes Stück weit entfernt, in Konans Rücken, stand Yugito und sie war nicht allein. Neben ihr stand eine Frau in der Jonin-Uniform von Kumo Gakure. Yugito hatte also eine Sensei, die sie anleitete.

Konan sprang auf einen anderen Baum, der näher an den beiden dran war, und beobachtete die Szene. Yugito war inzwischen ein hübsches, großes Mädchen mit langem, blonden Haar und ordentlicher Kleidung. Sie stand mit ausgestrecktem Arm vor einem dicken Baumstamm, der eine große, runde Aushöhlung hatte. Ihr Arm war von rauschendem, blauem Chakra umgeben und nahm langsam sie Form einer Katzenpfote an. Und am Baum brannten kleine, blaue Flammen.

„Jetzt komm schon, Maumau-chan! Konzentrier dich!“ rief Yugito.

Ein lautes „Miau!“ antwortete. War das Nibi?

„Zum allerersten Mal sehe ich ein Schmuckshuppet!“ dachte Konan aufgeregt, „wann und wo sie wohl dem Drachen begegnet ist?“

Eine flammende Kugel aus dichtem, blauem Chakra schoss aus Yugitos Handfläche, formte sich zu einem wirbelnden Shuriken und schnitt den beschädigten Baumstamm glatt ab wie Bambus.

„Perfekt!“ flüsterte Konan, „Yugito hat den Dreh raus. Sie wird sich erfolgreich wehren können, wenn Pain ihr Kakuzu oder Kisame auf den Hals hetzt. Und sie ist der Beweis für die Existenz der Schmuckshuppet-Anlage in den Bijuu. Wenn das, was bei ihr funktioniert hat, auch bei Naruto, Sasuke und Gaara klappt, haben wir’s geschafft!“ sie sah kurz in ihren Handspiegel, überprüfte Make-up und Verkleidung und sprang dann zu Yugito und der Jonin herunter. Augenblicklich verwandelte sich der Arm des Mädchens zurück und sie versteckte ihn hinter ihrem Rücken.

„Gib dir keine Mühe, ich hab dein Training gesehen. Ich will dir nichts tun.“ sagte Konan. Sie versuchte, das bestimmte Gefühl, Kiziko Nari zu sein, in sich zu wecken und überspielte den kurzen Einspiel-Moment mit einem freundlichen Lächeln.

„Wer bist du? Willst du was von meiner Katze?“ fragte Yugito misstrauisch.

„Nein, aber ich hab den Eindruck, dass du sie sehr gut im Griff hast. Mein Name ist Kiziko Nari und ich beschütze Menschen wie dich. Du bist nicht allein.“

„Das weiß ich doch! Und Maumau passt auf mich auf. Sie ist prima und richtig stark.“ Yugito ließ kurz das blau flammende Chakra um sich herum aufleuchten, gab wohl gern mit ihrer Kraft an, „meine Katze geb ich nicht her! Wer die haben will, der soll nur kommen, dem zeig ich, was ‘ne Mieze alles kann!“

„Du bist ja sehr selbstsicher!“ bemerkte Konan.

Yugito nickte stolz. So einen glücklichen Stolz konnten nur Menschen mit Schmuckshuppet haben.

„Wie hast du es geschafft, deinen Bijuu in ein Schmuckshuppet zu verwandeln?“ fragte Konan.

„Ich hab einen riesigen Drachen getroffen. Er ist nur so über das Dorf geflogen, aber ich hab ihn gesehen. Und von da an hab ich mich mit Maumau gut verstanden. Sie ist noch kein ganzes Schmuckshuppet. Ihre Verwandlung ist langsam, aber da sie lieb ist, hört sie jetzt schon auf mich.“ antwortete Yugito, „und irgendwann wird sie ein perfektes Schmuckshuppet.“

Nibi war also noch nicht einmal vollständig weiterentwickelt und trotzdem war ihre Kampfkraft so perfekt kontrollierbar? Die Rätsel, die Bijuu immer wieder aufgaben, verwunderten Konan jedes Mal aufs Neue, wenn sie einem dieser besonderen Wesen begegnete.

Konan wandte sich an die Lehrerin, die sich daraufhin als Narumi Kurada vorstellte.

„Ich bin gekommen, um sie über die Tätigkeiten einer Organisation namens Akatsuki zu informieren. Sie besteht aus einigen gefährlichen, abtrünnigen Ninja, die hinter Bijuu-Geistern her sind. Sie werden irgendwann hier auftauchen und versuchen, Yugito mitzunehmen.“

„Woher wissen Sie davon, Kiziko?“ fragte Sensei Narumi.

„Ich stehe mit Informanten in Kontakt, die über die wichtigsten Vorgänge innerhalb der Akatsuki Bescheid wissen.“ sagte Konan und dachte an Sasori.

„Meine Maumau geb ich nicht her.“ sagte Yugito laut und selbstsicher.

„Du wirst hart trainieren müssen, aber du bist schon auf dem richtigen Weg.“ sagte Konan, „wenn du so weitermachst, wird dir nichts passieren.“

„Wie lange haben wir Zeit, bis wir mit einem Angriff rechnen müssen? Und bekommen wir von ihnen weiter Informationen?“ wollte Sensei Narumi wissen.

„Bis die mit allen Vorbereitungen fertig sind, haben wir noch eine Menge Zeit. Ich schätze, fünf Jahre dauert das noch und Yugito ist die zweite auf der Liste dieser Typen. Ich werde hier noch ein paar Mal herkommen und euch mit weiteren Informationen versorgen.“

„Fünf Jahre? Bis dahin werde ich die stärkste Katze der Welt!“ in Yugitos schwarzen Augen leuchtete der Eifer. Die Katze, die als Schmuckshuppet offenbar auf den Namen Maumau hörte, ließ ein begeistertes Miauen hören. Yugito und Maumau wirkten schon jetzt sehr gut aufeinander abgestimmt. Bis sie ihre Zusammenarbeit perfektioniert hatten, würde Konan sich nach besten Kräften bemühen, die Akatsuki von Kumo fernzuhalten.

„Sie sind noch nicht sehr alt, oder?“ fragte Sensei Narumi und sah Kiziko an.

„Ich bin fünfundzwanzig.“ antwortete Konan. Dieses Alter stand in Kiziko Naris Bingobuch-Eintrag. Den hatte sie schon, seit sie vor vier Jahren im Grenzgebiet des Feuerreiches mit einem Anbu zusammengestoßen war.

Auf einmal veränderte sich Yugitos Verhalten: sie machte ein niedliches Gesicht, hob die Hände gefaltet bis zum Kinn und klimperte mit den Augenlidern.

„Ich hab keine Verwandten, Kiziko. Kannst du bitte meine Patentante sein?“ bat sie mit sehr kindlicher Stimme.

„Yugito ist wie ich.“ dachte Konan, „stark und eigensinnig, aber trotzdem schön und manchmal süß. Sie hat genau wie ich keine Verwandten und muss sich durchkämpfen. Wir sollten uns zusammentun und ich beschütze sie.“

„Ooooch, bittebittebitte!“ Yugito maunzte.

Konan dachte: „Sasori ist mit Gaara verwandt, Itachi hat Sasuke und Naruto. Dann übernehme ich Yugito.“

Das jüngere Mädchen klimperte bestechend mit den Augenlidern.

„Okay. Aber ich bin nicht oft da.“ sagte Konan.

„Yippie!“ jubelte Yugito, „ich hab ‘ne Patin!“

Dann fielen Konan wieder die Spuren des anderen Bijuu ein. Yugito musste den, der den zweiten Bijuu in Kumo Gakure hatte, kennen. Schließlich hatte sie gegen ihn gekämpft.

„Sagt mal, gibt es hier im Dorf noch jemanden, der so ein gewisses Wesen besitzt?“ fragte Konan.

„Na ja…“ Yugito blieb ruhig stehen, „es gibt da so einen völlig bescheuerten Jungen, der ständig Streit sucht und behauptet, viermal so stark zu sein wie ich. Kumo ist unter uns aufgeteilt, er hat den Norden und mein Revier ist der Süden. Aber er kommt ständig über die Grenze und will mein Territorium übernehmen. Sein großer Bruder ist ein hohes Tier im Dorfrat.“

„Wie heißt der Junge und wie alt ist er?“ wollte Konan wissen.

„Er heißt Killerbee Ushi und er ist genauso alt wie ich.“ antwortete Yugito, „wenn er wütend ist, wird er zu einem komischen Ochsenviech mit acht Schwänzen, die wie die von einem Oktopus aussehen.“

„Der Hachibi also.“ sagte Konan leise, „einer der stärksten Bijuu.“

„Ein Vollidiot.“ bemerkte Yugito.

„Wo finde ich Killerbee?“ fragte Konan.

„Er ist meistens auf der anderen Seite des Dorfes, bei den vielen, großen Felsen, wo es ganz trocken ist. Sein Territorium eben.“ antwortete Yugito und fügte etwas arrogant hinzu: „Ich habe ihm sehr deutlich gesagt, dass er mir aus dem Weg gehen soll.“

„Ist er wirklich stärker als du?“ wollte Konan wissen.

„Er sagt’s halt immer. Aber er hat sich nicht wirklich im Griff. Ich schon. Ich komm mit Maumau ja prima klar. Deshalb bin ich sowieso stärker als er. Weil nämlich ohne seine blöde, aufgemotzte Muhkuh kann der Typ rein gar nichts.“ erzählte Yugito und klang dabei ziemlich gnadenlos.

„Killerbee kontrolliert den Bijuu, aber er lässt sich sehr leicht dazu hinreißen, ihn zu benutzen und weiß dann nicht, was er tut. Im Moment ist er mit seinem älteren Bruder irgendwo außerhalb.“ fügte Narumi hinzu.

„A Ushi ist genauso ein Idiot.“ bemerkte Yugito mit derselben trockenen, herablassenden Art wie zuvor. Sie hatte offensichtlich eine nicht allzu hohe Meinung von den beiden und kein Problem damit, das genauso mitzuteilen, wie sie es dachte.

„Wirst du auch nach Killerbee sehen?“ fragte Narumi.

„Wenn ich das nächste Mal herkomme, sehe ich nach ihm.“ sagte Konan.

„Aber mich hast du lieber, ja?“ fragte Yugito, „Killerbee ist wie gesagt ein Vollpfosten und ich will dich nicht mit ihm teilen.“

„Ich muss ihn genauso beschützen wie dich. Ihr werdet beide von derselben Organisation verfolgt werden, wenn auch er am unteren Ende der Liste steht. Es wäre besser, wenn ihr zwei zusammenhaltet.“ Konan wollte nicht wie eine besserwisserische Lehrerin klingen, aber es ließ sich kaum anders sagen.

„Och menno!“ motzte Yugito, „na aber wenn’s halt sein muss…“

„Es geht schließlich darum, dass ihr beide am Leben bleibt. Ihr müsst keine besten Freunde werden, Yugito.“ sagte Narumi.

Yugito dachte eine Weile angestrengt nach, mit verschränkten Armen und einem fast schon beleidigten Gesichtsausdruck. Ihr war deutlich anzusehen, dass es ihr überhaupt nicht gefiel, sich mit ihrem Rivalen zusammen zu tun.

„Na dann… okay.“ sagte sie schließlich und wohl nur, weil sie wusste, dass es um ihr Leben ging.

„Ich muss wieder gehen. Es gibt noch eine Menge, was ich zu erledigen habe.“ sagte Konan, „passt gut auf euch auf. Und ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr meine Verbindung zu euch vertraulich behandelt würdet.“

„Aber natürlich!“ rief Yugito, „ich verpfeif‘ dich nicht, Kiziko-chan!“

„Selbstverständlich.“ sagte Narumi und verbeugte sich.

Konan verabschiedete sich kurz und kehrte dann zum Lagerplatz zurück.



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