What's left of us von Rizuloid (LeaIsa / AkuSai) ================================================================================ Kapitel 1: Memorys ------------------ Well hello~  Willkommen zum ersten Kapitel dieser FF. Ich hab die Angewohnheit, manchmal vor meine Kapitel ein bisschen random Gequatsche von mir hinzuschreiben. Das ist das erste Mal, dass ich eine Kingdom Hearts Fanfiction schreibe, und eigentlich bin ich mit diesem ersten Kapitel sogar zufrieden, nur... ist es irgendwie immer noch zu traurig. Ist es überhaupt möglich, etwas lustiges über Niemande zu schreiben, ohne sie dabei zu verarschen oder auf komplett OOC abzustürzen? xD Anmerkung: Dieses Kapitel spielt ein Jahr, nachdem Saix und Axel der Organisation beigetreten sind. In meinem Kopf müssten sie hier 17 oder 18 Jahre alt sein... kommt jedenfalls ungefähr hin. Ein längerer Text in kursiv bedeutet DRAMATIC FLASHBACK~ yep. Und jetzt viel Spaß beim Lesen! :D ********************************** - Memorys - „Ach komm schon, Saix... Willst du jetzt wirklich schon zum Schloss zurück?“ Axel schenkte seinem Missionspartner einen vorwurfsvollen Blick. Sie befanden sich in Twilight Town und waren bereits zum zweiten Mal hier gewesen, um die Gegend auszukundschaften. Ihre gemeinsame Mission war beendet – aber sie hätten genug Zeit, um noch irgendetwas anderes zu machen. Saix sah nachdenklich aus, vielleicht sogar ein bisschen verwirrt. „Was sollen wir denn sonst tun? Nach einer Mission gehen wir zurück zum Schloss und geben unseren Bericht ab...“ „Das können wir später auch machen“, sagte Axel und streckte sich erst einmal ausgiebig, ehe er seinem Partner andeutete, ihm zu folgen. „Und was willst du machen?“, fragte Saix zweifelnd. „Wir holen uns ein Eis!“ Für einen Moment hielt der Blauhaarige inne, ehe sich tatsächlich der Anflug eines Lächelns auf seine Lippen legte. Er folgte ihm. „Ist das nicht irgendwie sinnlos... ich meine, so zu tun als wären wir Menschen?“, rutschte es ihm dennoch heraus. Axel schüttelte den Kopf und grinste ihn an. Einmal mehr erkannte Saix, dass der Rothaarige sich gar nicht verändert hatte. Zumindest wirkte er so. „Wieso sinnlos? So verlieren wir wenigstens unser Ziel nicht aus den Augen.“ Ihr Ziel... Wieder ein Herz zu erlangen. Das war ihr Ziel, zumindest im Moment. Vor einem Jahr waren sie beide zur Organisation gekommen. Im Moment bestand diese Gruppe aus 8 Personen. Und sie alle waren Niemande – unvollkommene Wesen ohne Herz. Und ohne Gefühle. Anfangs war es auch gar nicht wichtig gewesen, ob sie ein Herz hatten oder nicht. Aber mit der Zeit waren Erinnerungen an ihr altes Leben zurückgekehrt. Auch an die Gefühle, die sie als Mensch besessen hatten. Und so wussten sie plötzlich, welche Gefühle es gibt, und wie sich diese anfühlen – aber selbst waren sie trotzdem leer. Saix wandte für einen Moment den Blick von Axel ab, der vor ihm herging und scheinbar bester Laune war. Sie beide wussten, wer sie waren... Nicht jedes Detail war zurückgekehrt, aber doch Erinnerungen an Dinge – Gefühle – die jetzt nicht mehr vorhanden waren. Vergiss es bloß nicht, Isa... sonst habe ich keinen Grund mehr hier zu sein. Axel hatte das zu ihm gesagt, nachdem sie sich erinnert hatten. „Saix?“ Axel wedelte mit einer Handfläche vor seinem Gesicht herum und sorgte dafür, dass er aus seinen Gedanken schrak. „Äh... was...?“ „Ich hab dich was Wichtiges gefragt, ignorier mich nicht!“ „Tut mir leid. Was hast du gesagt?“ Verlegen griff Axel sich an den Kopf. Eine Geste, die er oft wiederholte. Saix beobachtete ihn ständig, und auch wenn er wusste, dass die meisten seiner Gesten oder Worte nur Versuche waren, menschlich zu wirken, so beschlich ihn das Gefühl, dass gerade dadurch vielleicht wirklich ein wenig Menschlichkeit entstand. „Ich habe... also... als – als wir Niemande geworden sind. Jemand hat uns angegriffen, ich kann mich nur noch an ein seltsames Schwert erinnern. Und du - spielt mir meine Erinnerung einen Streich, oder hast du...?“ „Ja, hab ich.“ Mit großen Augen starrte Axel ihn an. Saix kannte diesen Teil ihrer gemeinsamen Erinnerung bereits. „Irgendetwas stimmt heute nicht. Es ist so ruhig im Schloss...“ Vorsichtig schlich Lea sich durch die Gänge. Er und Isa hatten schon öfters im Schloss von Radiant Garden herumgeschnüffelt, aus purer Neugier. Gewöhnlichen Bürgern von Radiant Garden war der Zutritt für gewöhnlich untersagt. Die Wachen, Dilan und Aeleus, hatten sie meistens schnell entdeckt und ohne Kommentar rausgeworfen, daher hatten sie sich heute aufgeteilt. Er erreichte heute tatsächlich einen Teil, in dem er noch nie zuvor gewesen war – seine Augen erspähten die große Tür, die, soweit er wusste, in die Schlossbücherei führte. Zumindest hatte man ihm das einmal so gesagt. Oder war das doch das Arbeitszimmer von Ansem? Die Tür stand auf jeden Fall... offen. Und das war alles andere als normal. Sein Herz klopfte plötzlich wie wild, als wolle es ihm direkt aus der Brust springen. Seine Hände begannen zu zittern, als er sich der Tür näherte. Durch den offenen Spalt konnte er nichts erkennen. Er schluckte schwer, gab sich einen Ruck und betrat den Raum. Was er sah, würde er nie wieder vergessen. Zwei Körper lagen auf dem Boden, Schüler von Ansem dem Weisen, und sie lösten sich in Dunkelheit auf. Ein schwarzer Rauch, der sie von außen und innen zu zerfressen schien. Er sah noch, wie der kleine Junge, den er als Ienzo kannte, kurz zuckte, die Augen vor Angst weit aufgerissen. Geschockt stolperte Lea zurück und wollte den Raum sofort wieder verlassen, doch er stieß gegen einen Körper. Erschrocken schrie er auf und drehte sich um, ging sofort auf Abstand. Stechend orange Augen starrten auf ihn herab. „W-was... was ist... hier los?“, brachte er keuchend hervor. Der Schock saß zu tief. Und umso schlimmer wurde es für ihn, als er die Waffe in Xehanort’s Hand erblickte. Ich werde sterben – mehr Platz für Gedanken war in diesem Moment nicht. Jetzt noch zu fliehen war unmöglich. Ängstlich schloss er seine Augen, in denen sich Tränen sammelten. Xehanort hob zum Schlag aus. Doch anstatt ihm selbst, hörte er jemand anders schreien – jemanden, der seinen Namen rief. Als er seine Augen öffnete, hatte Isa sich direkt vor ihn geworfen und Xehanort’s Schwert seine Schulter durchbohrt. Alles war zu schnell passiert. Er hatte nicht reagieren können. Alles, was sein verschwommener Blick noch erfassen konnte war, wie sein Leben vor ihm zusammenbrach und langsam in der Dunkelheit verschwand. „Du wolltest mich beschützen.“ Axel sagte das mehr wie eine Feststellung. Es erschien ihm noch nicht wirklich real. „Es war dumm von mir zu glauben, du hättest noch eine Chance zu entkommen...“, antwortete Saix, sichtlich darum bemüht, Axel nicht anzusehen. Es fiel ihm seltsamerweise schwer daran zu denken, was passiert war. „Naja... aber trotzdem... ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie ich dir jemals dafür danken soll“, murmelte der Rothaarige verlegen. Saix schüttelte den Kopf. Sie hatten sich mittlerweile ein Eis geholt, und Axel hatte vorgeschlagen sich zum Uhrturm hinauf zu setzen – dort hätten sie zumindest eine tolle Aussicht. So wie früher, als sie immer auf auf dem rechten Turm des Schlosses von Radiant Garden gesessen waren und gehofft hatten, dass Dilan und Aeleus sie nicht schon wieder erwischten. „Es hat sowieso nichts gebracht.“ „Der Gedanke zählt, Isa.“ Saix versuchte erneut zu lächeln. Irgendetwas schien sich ja doch in ihm zu regen, wenn Axel ihn bei seinem wahren Namen nannte. „Wir waren... wir sind Freunde. Unter Freunden ist es doch selbstverständlich, dass man sich beschützt.“ Für einige Minuten schwiegen sie beide. Sie hatten den höchsten Punkt des Uhrturms erreicht und setzten sich einfach an den Rand, ungeachtet der schwindelerregenden Höhe. Gemeinsam aßen sie das Eis, dass sie sich gekauft hatten. Saix wusste genau, was Axel damit bezweckte. Er wollte, dass sie sich gut genug an ihre Vergangenheit erinnerten, um ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Er wollte ihm klarmachen, dass – Niemand hin oder her – er ihm immer noch wichtig war. „Wir waren nicht nur Freunde“, brach Axel schließlich die Stille, und irgendwie hatte Saix diesen Satz bereits erwartet, „und das weißt du genau.“ Ich habe dich geliebt, hallte es im Kopf des Blauhaarigen. Diese Worte waren ebenfalls eine Feststellung gewesen, eine verwirrende Tatsache, an die sich Axel vor einiger Zeit erinnert hatte. Geliebt... was bedeutete das überhaupt wirklich? Nicht einmal als Mensch hatte er dieses Gefühl zuordnen können. Wann wusste man denn auch, ob etwas Freundschaft war, oder doch Liebe? Das einzige woran er es unterscheiden konnte war, dass er sich vermutlich niemals nach den Berührungen irgendeiner anderen Person gesehnt hätte. Axel... Lea, hatte ihn geliebt – und vermutlich auch umgekehrt. Sie waren beide zu scheu gewesen, um das Thema wirklich anzusprechen, aber es war trotzdem da. Jetzt wusste Saix nicht mehr, was er denken oder glauben sollte. Wie denn auch, er fühlte nichts, er hatte kein Herz, dem er folgen könnte. Aber immerhin half Axel ihm dabei. Er versuchte, ihre alte Zeit selbst als Niemande zu wiederholen, um in ihm den Wunsch zu bewahren, es wieder Realität werden zu lassen. Dank ihm wusste er zumindest, was sein Ziel war, und auch, dass er es nicht verlieren wollte. Ihre Erinnerungen waren schließlich alles, woran sie sich als Niemande klammern konnten. „Hey, jetzt mach nicht so’n Gesicht. Dein Eis schmilzt noch!“, sagte Axel und grinste ihn an. Saix lächelte leicht. Das Grinsen des anderen war für ihn wie ein Kommando, wie ein Stichwort – Hey, ich sollte auch mal wieder versuchen zu lächeln! So wirkte es auf ihn. „Du hast dich wirklich überhaupt nicht verändert“, sagte er und klang dabei irgendwie zufrieden. „Wenns dich beruhigt, du dich auch nicht – bist immer noch auf demselben ‚Ich-tu-mal-so-als-ob-ich-cool-wäre’ – Trip~“ „Willst du dass ich dich schlage?“ „Du kannst es gern versuchen!“ Saix grinste und anstatt seinen Freund zu schlagen, warf er ihm einfach den leeren Eisstiel an den Kopf. Der Rothaarige zuckte, da er eigentlich einen Schlag erwartet hatte, und öffnete irritert wieder die Augen, als er realisierte dass es nur ein Eisstiel war. „Idiot“, sagte Saix und lachte diesmal sogar leise. Eigentlich brauchte er wirklich nicht zu hinterfragen, was er tat. Nicht alles würde wieder genau wie früher werden, daran zweifelte er dann doch zu stark... Aber was immer er von seinem alten Leben retten konnte, das musste es auch wert sein! Nachdem sie den Sonnenuntergang beobachtet hatten, gingen sie gemeinsam zurück zum Schloss. Eigentlich war es merkwürdig, was sie taten. Sie versuchten so zu tun, als ob alles wie früher wäre, als ob sie Herzen hätten. Erst vor kurzem hatte Saix realisiert, dass nicht das Organ selbst überhaupt damit gemeint war, denn sie alle hatten einen vollkommen gewöhnlichen Herzschlag, und auch der Rest ihres Körpers schien normal zu sein. Sie fühlten nur nichts. Nicht das Herz im matierellen Sinne, sondern das Herz im seelischen Sinne war es, was sie verloren hatten. Durch Xemnas, den Anführer ihrer Organisation. Daran hatte er eigentlich keinen Zweifel, jedoch... Xemnas selbst schien es nicht zu wissen. Entweder war er ein verdammt guter Schauspieler, oder er hatte eine gespaltene Persönlichkeit. Und eigentlich interessierte es Saix brennend. Sein Verstand gab ihm nur zwei Möglichkeiten - Entweder Xemnas täuschte sie alle und verfolgte einen eigenen Plan, oder er war tatsächlich jemand anders, nicht derjenige, der sie alle zu Niemanden gemacht hatte. Oder vielleicht war sogar beides möglich. „Worüber denkst du nach?“, fragte Axel plötzlich. Saix hatte, wie schon so oft, gar nicht bemerkt dass sein Partner ihn bereits mehrfach angesprochen hatte. „Über Xemnas“, antwortete er ehrlich, aber sehr leise, aus Vorsicht dass das Gespräch im Schloss gehört werden könnte, „Ob er derjenige ist, der uns zu Niemanden gemacht hat. Wenn er es ist, welchen Zweck verfolgt dann die Organisation? Unser Hauptziel ist es, vollkommen zu werden. Mit Xemnas widerspricht sich das, es sei denn, er ist wirklich... jemand anders. Ich glaube, wir werden hier über mehr als nur eine wichtige Sache im Dunkeln gelassen.“ Axel wirkte auf seine Worte hin nachdenklich. Welch seltener Anblick – meistens dachte der Rothaarige überhaupt nicht nach, sondern sagte einfach grade raus, was ihm in den Sinn kam! Eine Eigenschaft, die auf Saix gleichermaßen dumm wie sympathisch wirkte. Das war auch früher schon so gewesen. „Wenn wir das herausfinden wollen, brauchen wir einen Plan.“ Überrascht sah der Blauhaarige auf. Er hätte nicht erwartet, dass der andere überhaupt auf seine Gedanken eingehen würde. Aber... ein Plan... „Vergiss es. Das endet vielleicht wie unser altes Leben. Vielleicht sogar noch schlimmer“, sagte er sofort und war fest entschlossen, bei dieser Entscheidung zu bleiben. Das Gefühl, an das er sich am stärksten von allen erinnern konnte, war Angst. Die pure Angst, die er gespürt hatte, als Lea hilflos und mit vor Panik weit aufgerissenen Augen auf Xehanort’s Schwert gestarrt hatte. „Nicht noch einmal...“, flüsterte er so leise, dass Axel es nicht hören konnte. Entgegen seiner Erwartungen bestand der Rothaarige tatsächlich nicht auf seinen Vorschlag, sondern schwieg. Die Tatsache beruhigte Saix. Vielleicht war ja doch noch ein bisschen Vernunft in seinem Partner übrig! „Hey, schläfst du heute bei mir?“ Saix glaubte, sich verhört zu haben. Wie war das eben noch mit Vernunft?! „Drehst du jetzt völlig durch?!“, fauchte er, ungewollt wütend, und hätte sich im nächsten Moment selbst für seine Überreaktion schlagen können. „Also für mich war das ein deutliches Ja“, sagte Axel und grinste dabei breit. Für einen Moment spielte sich in Saix’ Kopf ab, was mit einem einfachen ‚schläfst du heute bei mir’ alles gemeint sein konnte. Verlegen wandte er seinen Blick ab. „Axel... wir fühlen nichts. Auch nicht wenn...“ Er beendete den Satz nicht. Er wollte ihn nicht beenden, weil er selbst gerne glauben würde, dass es nicht die Wahrheit war. „Na und?“, entgegnete der Rothaarige, „Wenn wir nichts fühlen, dann nehm ich es erst recht als ein Ja. Weil es dir dann egal sein sollte, ob du bei mir bleibst oder nicht.“ Es kam ihm beinahe vor wie ein schlechter Scherz, aber Saix gingen die Argumente aus. Axel war ein Sturkopf. Wenn er etwas wollte, äußerte er seinen Wunsch stets so direkt, dass es wie ein Schlag auf den Kopf mit einem Hammer wirkte, nur um danach so stur darauf zu bestehen, dass er bekam was er wollte. Saix sagte nichts mehr. Stattdessen folgte er dem anderen durch die schneeweißen Gänge des Schlosses. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)