Fuchsliebe von DarkNaruto (eine ungewöhnliche Liebe) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Kapitel - Vertrag mit Kyuubi ------------------------------------------- Um, hi, Leute ^^° Ja, ja, ich weiß, ich hab seit einer Ewigkeit nichts mehr von mir hören lassen – es war fast ein Jahr! (mein Geburtstag ist diesen Monat schon wieder! Yay :D) – dafür will ich mich aufrichtig entschuldigen v.v (ich sollte keine Versprechungen mehr machen). Wirklich, es tut mir unglaublich leid. Solltet ihr inzwischen glauben, diese Story sei abgebrochen worden oder dergleichen, so ist dem nicht! Erst hatte ich nicht immer Zeit – Berufsschule, Arbeiten, Führerschein und Privatleben nehmen viel davon in kauf (und dann gibt es da noch diese geile Serie “Sherlock“, in der ich auch meinen Lieblingsschauspieler gefunden habe – Martin Freeman *-*, er spielt Dr. John H. Watson) – und dann fehlte mir einfach die Lust. Denn obwohl ich mir vorgenommen hatte, die Kapitel, mit nur kleinen Veränderungen, abzuschreiben, schreibe ich beinahe alles neu und das nimmt Zeit in Anspruch. Ich weiß, dass ist keine Entschuldigung, es tut mir trotzdem echt leid. Ich hoffe doch sehr, es interessiert noch jemand für “Fuchsliebe“ *Daumen drück* Ach ja, ein’s darf ich nicht vergessen, euch vom ganzen Herzen zu danken! Heilige scheiße – 37 Favo’s und 3 Kommi’s – ich kipp aus den Latschen! Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll, ich hab’ euch gar nicht verdient. Ihr seid die Besten, Leute, tausend dank *euch alle knuddel* Mein besonderer Dank geht an: fahnm Red-eye Anubis84 Kommen wir zum aktuellen Kapitel: Es ist bis jetzt das längste von den bisher erschienen Kapitel: 20 Seiten auf Word mit 10.810 Wörtern. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefeiert hatte, als ich ENDLICH fertig war <.< Ich muss euch vorwarnen, in diesem Kapitel ist es ein Auf und Ab der Gefühle, ich bin diesmal besonders stark auf sie eingegangen, weil es so wichtig war. Ich hoffe doch sehr, dass war nicht zu viel des Guten. Okay, das ist diesmal wirklich genug Gequatsche, ihr habt schon viel zu lange auf mich warten müssen. Dann gibt es nur noch eins zu sagen: Viel Spaß! (hoffentlich) ~*~ ~5. Kapitel~>Vertrag mit Kyuubi< In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige. Karl Kraus Stetig perlte ein Wassertropfen nach dem Anderen von den nackten Rohren, das Aufprallen wurde von den Wänden gebrochen und hallte zurück. Die Kälte des Wasser’s, welches an Naruto’s Knöchel schwappte, ließ ihn frösteln, eine Gänsehaut zog sich über seine Arme. Nur schwer unterdrückte er den Drang, sich die Arme zu reiben, um so wenigstens etwas Wärme zurückzubekommen. Starr blickte er zwischen die Gitter des massiven Tore’s, versuchte irgendwas dahinter auszumachen, doch nichts tat sich. Doch plötzlich glühten zwei riesige blutrote Augen aus der Dunkelheit hervor. Gleich darauf erschien auch ein breites Maul, aus welchem schneeweiße rasiermesserscharfe Zähne hervorblitzen. Kyuubi bleckte die Zähne, so dass man glaubte, er würde grinsen. Wäre der Uzumaki auf das Auftauchen des Fuchse’s nicht vorbereitet gewesen, so wäre er sicherlich vor Schreck zusammen gezuckt. Doch stattdessen erwiederte er den starren Blick aus den glühenden Iriden. Sekundenlang starrten die Zwei sich an, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Schließlich öffnete sich das riesige Maul einen Spalt breit und eine große rote Zunge schlängelte sich zwischen den Zähnen hervor. Genüsslich fuhr der Muskel über jeden einzelnen Zahn, ließ diese feucht glänzen, wodurch sie noch bedrohlicher wirkten. Ein hartes Schlucken konnte der Blonde sich letztendlich doch nicht verkneifen. Darauf erschallte ein Kichern seitens des Kitsune. Die Reaktion des Kleineren amüsierte ihn, sehr sogar. Aber er musste schon zugeben, dass der Bengel schon einiges an Mumm besaß. Ein weiteres Kichern verließ seine Kehle, als er sich an ihre erste Begegnung erinnerte. Der Konoha-nin war damals vor Schreck, als er seine Klauen gegen das Tor gedonnert hatte, zusammen mit der Drohung ihn zu fressen, auf seinen Hintern gefallen. Nur schwer hatte er sich ein Lachen verkneifen können. Natürlich hatte er nie vorgehabt den Jungen zu fressen, das wäre ja auch ziemlich kontraproduktiv für ihn. Wenn sein Wirt starb, dann auch er. „Du hast dir ziemlich Zeit gelassen, Naruto“, raunte der Yoko in die Stille hinein, noch immer lag ein breites Lächeln auf seinen schwarzen Lippen. „Kyuubi, was willst du?“, war die geknurrte Antwort. Was wollte der verflixte Fellball jetzt schon wieder von ihm? Sicherlich nichts Gutes. Wann immer er sich in diesem Raum befand, dem Neunschwänzigen gegenüberstehend, endete es in einer mehr oder weniger großen Katastrophe – immer zu seinem Nachteil. „Ich will dir einen Vorschlag machen“, gurrte der Kitsune weiter, ein seltsames Funkeln trat in seine Augen. Mit jeder Sekunde wurde Naruto nervöser. „Einen Vorschlag?!“ Er wusste, er sollte gar nicht erst fragen, sollte sich einfach umdrehen und gehen, sich nicht um das Gesagte des Biju’s kümmern, aber er konnte nicht anders, schon immer hatte er eine ausgewachsene Neugier – er wusste, eines Tage’s würde sie ihm zum Verhängnis werden. „Nicht direkt ein Vorschlag, eher einen Deal.“ Deal hörte sich noch beunruhigender an als Vorschlag. Angespannt ballte der Uzumaki die Hände zu Fäusten, blickte unentwegt in das rotglühende Augenpaar vor sich. Kyuubi sollte nichts von seiner Unsicherheit mitbekommen, doch tief in sich drinnen wusste er, dass er nichts vor dem anderen verbergen konnte. Nur mit Mühe konnte der Dämon sich ein Lachen verkneifen. Er konnte die Nervosität seines Träger’s geradezu auf seiner Zunge schmecken. Eigentlich würde er sich nun an dieser Situation ergötzen, würde sie weiter schüren, nur um ein wenig Unterhaltung zu bekommen und um diesen Bengel zu zeigen, dass er nicht irgendwer war. Doch dafür hatten sie nun keine Zeit, die Sache war zu ernst. Deutlich spürte er, dass mit jeder Sekunde, die verstrich, der Körper des Konoha-nin immer schwächer wurde und somit auch er. Der Junge selber schien es nicht zu bemerken, was sicherlich daran lag, das er in der Realität ohnmächtig war. „Ich bin seit nun mehr Sechzehn Jahren hier eingesperrt.“ Erschrocken zuckte der Blonde zusammen, als der Fuchs so unvermittelt die Stille unterbrochen hatte. Die ganze Zeit waren seine Gedanken um das Gesagte des Anderen gekreist, was dieser nun wieder wollte. Es interessiert ihn brennend – verdammte Neugier! „Eigentlich ist das für mich, der bereits seit Jahrhunderten lebt, ein Wimpernschlag. Doch wenn man eingesperrt ist, zieht sich die Zeit endlos dahin.“ Der Ausdruck in den blutroten Rubinen wurde beinahe traurig, ein seltsames Gefühl machte sich in dem Jinchuriki breit. Ein Stich zog sich durch sein Herz. Was war das? Wieso nahm ihn das so mit? Am liebsten hätte er sich selbst eine reingehauen, er hatte tatsächlich Mitleid mit dem gefährlichsten aller Dämonen – Kyuubi no Yoko. Kami, ihm war nicht mehr zu helfen. Eine kleine Stimme, tief in seinem Inneren, sagte ihm, dass es weitaus mehr war, als pures Mitleid. Er ignorierte sie gekonnt. Stattdessen lauschte er weiter den Worten des Älteren. „Das ist noch nicht einmal das Schlimmste. Ich könnte es ertragen, wenn ich die Gewissheit hätte, eines Tage’s wieder frei zu sein, aber dem ist nicht so. Ich werde dein restliches jämmerliches Leben in dir eingesperrt sein, darauf wartend, dass du stirbst – was auch mein Tod wäre.“ Jedes einzelne Wort hatte Kyuubi mit einer unglaublichen Verbitterung hervorgebracht. Er hatte sich wohl ernsthafte Gedanken über seinen weiteren Verbleib gemacht und so wie es aussah, standen die Sterne wirklich nicht gut für ihn. Naruto konnte die Gefühle seines Gegenübers verstehen – darin war er schon immer ein wahrer Meister gewesen. Niemand wollte eingesperrt werden, keiner verdiente so ein Schicksal. Im gleichen Atemzug wurde dem Uzumaki aber wieder klar, dass der Fuchs nicht irgendwer war. Er war Kyuubi no Yoko, der gefährlichste aller Biju’s, der mit nur einem Schwung seiner neun Schweife einen ganzen Landstrich vernichten konnte. Der Dämon, der vor Sechzehn Jahren sein geliebtes Dorf angegriffen, so viele Menschen getötet hatte – darunter seine eigenen Eltern. Und eins wusste der Blonde ganz sicher, wenn der Kitsune erst frei war, dann würde er es wieder tun, würde höchstwahrscheinlich noch seine gellende Freude daran haben. Nein, so jemand durfte nicht frei sein, egal wie mitleidig er auch erscheinen mag. Jeder verdiente seine gerechte Strafe und das war nun mal die des Neunschwänzigen. Verärgert über sich und diesen verflixten Fellball, verstärkte er den Druck seiner Fäuste, grub seine Nägel tief in’s Fleisch. Verdammt, er hatte einfach ein zu gutes Herz und Kyuubi hatte genau darauf ausgespielt. Die süßen Worte eines Dämon’s, sie waren wie die Schlange im Paradies: Sie versprachen so viel, doch brachten sie letztendlich den Tod. „Soll ich jetzt Mitleid mit dir haben, oder was?! Du bist selbst an deinem Schicksal schuld! Schließlich warst du es, der damals Konoha angegriffen und aus lauter Lust an der Freude es beinahe zerstört hätte! Zudem klebt das Blut hunderte, tausender Menschen an dir! Also tu nicht auf Unschuldslamm, das klappt nämlich nicht!“ Nur gepresst kamen die Worte über seine Lippen, nur mit Mühe konnte er seine brodelnde Wut unterdrücken – sie drohte ihn zu übermannen. Naruto musste daran denken, welches Leben er hätte, wenn der Fuchs nicht gewesen wäre. Er hätte eine Familie gehabt, Eltern, die Dorfbewohner würden ihn mögen – ein perfektes Leben. Der Dämon hatte all dies zerstört, seine Zukunft vernichtet. Nein, Mitleid war genau das falsche Gefühl, welches er ihm entgegen bringen sollte. Ruhig hörte Kyuubi dem kleinen Ausbruch des Uzumaki’s zu, blickte ihn nur stumm mit seinen rot glühenden Augen an. Zu deutlich spürte er die Wut und etwas das Hass ähnelte – wobei er stark bezweifelte, das der Bengel so etwas wirklich empfinden konnte – als wäre es seine eigenen Gefühle. Was auch mehr oder weniger der Wahrheit entsprach, schließlich waren sie miteinander verbunden, waren eins. Er konnte die Gefühle des Jungen verstehen, seine Wut, seine Verbitterung, seinen Hass. Wie die Dorfbewohner ihn behandelt hatten war wirklich abscheulich, selbst für ihn. Bereits in so jungen Jahren musste er die Grausamkeiten der Menschen ertragen, wurde mit ihren tiefsten Abgründen konfrontiert. Das zeichnete ein für’s gesamtes Leben, war der ständige dunkle Begleiter. Am liebsten hätte der Neunschwänzige über sich selbst gelacht. Er philosophierte hier herum, während das Leben des Blonden immer mehr verblasste – sein Leben verblasste! Nein, niemals, er würde sicherlich nicht so erbärmlich sterben, nur weil so ein kleiner Mensch so unvorsichtig war. Er musste Naruto von seiner Idee überzeugen, um jeden Preis. Ansonsten wäre das wohl das Ende, für sie Beide. „Ich verstehe deinen Einwand, er ist berechtigt, doch haben wir nun wirklich keine Zeit für deinen Starsinn. Hier geht es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod – um unser Leben, du dummer Mensch!“, knurrte er frustriert, vielleicht auch mit einer Spur Verzweiflung. Er wollte nicht sterben, zumindest nicht so! Ein Funke von Zufriedenheit strahlte sich in seinem Körper aus, als er bemerkte, wie sich der Konoha-nin anspannte und Aufmerksam seinen Worten lauschte. Doch schnell verblasste der Triumph wieder, er musste sich nun auf das Wesentliche konzentrieren. „Du bemerkst es vielleicht nicht, aber dein Körper wird immer schwächer, verliert zunehmend an Kraft, was übersetzt bedeutet, dass du stirbst – und somit auch ich! Und ehrlich gesagt strebe ich es wirklich nicht an, wegen deiner Dummheit elendig zu krepieren!“ Als der Jüngere seinen Mund zum Protest öffnete, stieß der Kitsune ein warnendes Knurren aus, sofort schloss er seinen Mund wieder. Ungerührt fuhr der Yoko fort: „ Ich will dir helfen.“ Ungläubig verzog sich das Gesicht des Blauäugigen, seine Augen weiteten sich vor Schock. Der gefährlichste aller Dämonen, Kyuubi no Yoko persönlich, wollte ihm, Uzumaki Naruto, einen kleinen unbedeutenden Menschen helfen? Wo war da der Haken? Es gab IMMER einen Haken! Sicherlich hatte der Biju nicht plötzlich seine soziale Ader entdeckt, allein der Gedanke, wäre absolut absurd. „Versteh mich nicht falsch, Kleiner. Denk’ dran, wenn ich dir helfe, dann auch mir. Schon vergessen, was ich dir eins sagte?! Ich bin du und du bist ich – wir sind eins. Und genau deswegen bin ich darauf angewiesen, dass du nicht stirbst. Sagen wir einfach, wir helfen uns Gegenseitig, eine Hand wäscht die Andere. Ich rette dir dein kleines armseliges Leben – zum wiederholten Male – und du tust mir einen Gefallen.“ Eine angespannte Stille entstand, in der die Zwei sich einfach nur anstarrten. Beide waren mehr als angespannt, schließlich stand viel auf dem Spiel – zu viel. „Kommen wir zu meinem Vorschlag, um die Sache zu verkürzen, das Ganze dauert sowieso schon viel zu lange: Ich werde dir mein volles Chakra zur Verfügung stellen, ohne irgendwelche Einschränkungen. Statt dich zu verletzten, wird es dich von nun an beschützen, dafür werde ich sorgen. Doch im Gegenzug wirst du das Siegel lösen und mich aus diesem gottverdammten Käfig befreien-“ „Das ist doch wohl nicht wirklich dein Ernst?! Hältst du mich wirklich für so dumm?! Wenn ich das Siegel breche bist du frei! Und was dann geschehen wird, wissen wir doch beide zu genau, da sterbe ich lieber hier und jetzt, als das zu zulassen!“, unterbrach Naruto den Älteren. Sein Gesicht war knallrot angelaufen, seine blauen Augen funkelten nur so vor Wut, sein gesamter Körper war angespannt. Er musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht vollständig zu explodieren. Was war das bitte für ein dämlicher Vorschlag?! Was war da für seinen Vorteil?! Wenn er wirklich das Siegel lösen sollte und den Fuchsdämon somit unweigerlich befreite, würde ihn das sein Leben kosten. Er würde einfach aufhören zu existieren. Natürlich, für den Kitsune wäre es perfekt, er wäre wieder frei, könnte wieder ungehindert Dörfer zerstören, Menschen töten, Familien auseinanderreißen. Wie kam dieser Fellball nur darauf, dass er sich je auf diesen Vorschlag einlassen würde?! Er hatte doch nicht seinen Verstand verloren. Niemals würde er die Anderen in solch eine Gefahr bringen, seine Freunde den sicheren Tod aussetzten. Nein, dann starb er jetzt lieber, zusammen mit dem Dämon. Ein lautes, wütendes Brüllen unterbrach seine wirren Gedanken. Vollkommen erschrocken verlor er den Halt und landete mit einen Platschen mit seinem Hintern im Wasser. Nur am Rande nahm er wahr, wie sich seine gerade wieder einigermaßen getrocknete Hose mit dem kalten Nass vollsaugte, auch seine Boxershorts durchdrang. Mir großen, schockgeweiteten Augen blickte er zu Kyuubi, rührte sich kein Stück mehr. Nicht allein das Brüllen des Anderen, welches er so noch nie von ihm gehört hatte, sondern vielmehr diese unglaubliche Wut, die er ausstrahlte, ließ ihn innehalten. Sie waberte sozusagen durch den Raum, schien ein eigenständiges Lebewesen zu sein. So hatte er den Fuchs noch nie gesehen und genau deswegen konnte er gar nicht anders, als seinen folgenden Worten aufmerksam zu lauschen. „Wage es nicht, mich noch einmal zu unterbrechen! Lass mich gefälligst ausreden, bevor du deine dummen Einwände von dir gibt’s, Mensch!“ Schnaufend schloss Kyuubi seine Augen, musste sich erst einmal zur Ruhe rufen. Er hatte den starken Drang, seinen gesamten Körper gegen das Tor zu donnern, um es so zu öffnen und sich dann den Jungen vorzunehmen. Konnte der Bengel nicht einmal Fünf Minuten seine Klappe halten?! Nur gottverdammte Fünf Minuten, mehr wollte er doch gar nicht. Frustration machte sich in ihm breit. Kami, seine Nerven machten das nicht mehr lange mit. Tief holte er noch einmal Luft, stieß diese anschließend durch sein Maul wieder aus, so dass das Wasser, welches sich direkt vor seiner Schnauze befand, Wellen schlug. „Natürlich ist mir klar, dass du auf diesen Vorschlag nicht eingehen würdest und das Siegel löst, für so dumm halte nicht mal ich dich. Du sollst das Siegel auch nicht wirklich lösen, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Wenn du meinen Vorschlag annimmst, werde ich es dir erklären. Aber eins versichere ich dir, du noch deine Freunde werden dabei zu schaden kommen. Ich, Kyuubi no Yoko, der Dämonenkönig, der mächtigste aller Biju’s, verspreche es dir mit meinem Namen und Stand.“ Beinahe lautlos trat der Fuchs einen Schritt nach vorne, so, dass der Jinchuriki auch den Rest seines mächtigen Körper’s sehen konnte. In sanften Wellen schlug das seichte Wasser um seine Pfote bis hin zum Blonden. Nur mit größter Überwindung – er musste sich wirklich dazu zwingen – neigte er seinen Kopf gen Boden. Es war nur minimal, aber die Nachricht war dennoch deutlich zu verstehen. ~*~ Bei Sasuke, Sayuri und Co. ~*~ Die Straßen waren mit dem Blut der Feinde geradezu geflutet, nichts erinnerte mehr an das Dorf Mikuru, es war nichts mehr übrig, außer Schmerz und Tod. Laute Schmerzensschreie waren zu hören, baten um Vergebung, um ihr Leben. Doch auch die Schreie verstummten und eine unheimliche Stille trat ein. Nur vereinzelte Oto-nin’s standen noch aufrecht, doch wirklich kampffähig waren auch sie nicht mehr. Laut schnaufend und vor Schmerzen gekrümmt beobachteten sie zusammen mit Kakashi, Yamato, Sakura und Sai den “Kampf“ zwischen Sasuke und Sayuri. Der Uchiha, der bereits aus seinem vorherigen Kampf mit Naruto schon angeschlagen war, musste nun noch einiges mehr einstecken. Sein einziger Vorteil und was ihn auch sicherlich vor dem Tod bewahrt hatte, war, dass das Mädchen keine Übung im Kämpfen hatte. Ihren Bewegungen, sowie ihre Attacken, waren unkoordiniert und eher impulsiv ausgeführt. Das hieß nicht, dass sie nicht Wirkungsvoll waren, ganz im Gegenteil. Wann immer den Schwarzhaarigen doch eine der Blitze getroffen oder auch nur gestreift hatte, schoss ein unglaublicher Schmerz durch seinen Körper, es verteilte sich wie Gift in ihm und anscheinend war es auch so eine Art von Gift. Er bemerkte bereits wie die betroffenen Stellen taub wurden, er sie immer schwerer koordinieren konnte. Es war eine Schande, er war eine Schande. Wie konnte er sich nur von einem kleinen, unbedeutenden Mädchen so zurichten lassen?! Er war Uchiha Sasuke, ein Mitglied des mächtigsten Clan’s von ganz Konoha, er war der Erbe des Sharingan! Natürlich, wenn er wirklich ernst machen würde, könnte er die Weißhaarige mit Leichtigkeit töten, sie war kein Gegner für ihn. Aber sein Auftrag war klar: Er sollte das Gör zu Orochimaru bringen und zwar lebend. Es war nicht so, dass er sich bei der falschen Schlange einschleimen wollte, aber bis jetzt war er noch auf ihn angewiesen, egal, wie sehr es ihn anwiderte, mit dem Älteren die gleiche Luft einzuatmen. Wenn er Itachi eines Tage’s töten wollte, brauchte er dafür Orochimaru, ergo musste er die Gunst des Schwarzhaarigen behalten und das ging nur, wenn er seinen Auftrag erfüllte. Geistesgegenwärtig wich er weiteren Blitzen aus, die auf ihn zugeschossen kamen, indem er sich zur Seite warf und sich dort auf dem Boden abrollte. Ein stechender Schmerz zog durch seinen geschundenen Körper. Er kniff die Augen zusammen und biss die Zähne fest aufeinander, um einen Schmerzensschrei zu verhindern. Auch wenn es für den Sharinganträger gerade alles andere als gut aussah, wollte er sich dennoch nicht die Blöße geben und zu deutlich zeigen, unter welchen Schmerzen er litt. Mit einem Bein kniend im Dreck blieb er schließlich stehen. Schwer atmend und sich die rechte Seite haltend – dort, wo er besonders schmerzhaft aufgekommen war – überblickte er die Situation. Seine Gedanken rasten, suchten verzweifelt nach einer Lösung, um aus dieser Sache noch lebend rauszukommen und Gleichzeitig seinen Auftrag zu erledigen. Die hellroten Augen Sayuri’s huschten zu dem leblosen Körper des blonden Bijusträger’s, er hatte sich in all der Zeit keinen Millimeter bewegt. Sobald ihre Iriden auf die leblose Gestalt trafen entflammte ein neuer, heftiger Schmerz in ihr, der ihre Wut nur noch verstärkte, ihr Hass auf den Uchihaerben wuchs in’s unermessliche. Sie hasste ihn, sie hasste ihn noch mehr als ihr verdammtes Leben. All die Jahre hatte sie in Einsamkeit und Trauer gelebt, nie hatte sie jemand geliebt, nicht einmal ihre eigenen Eltern. Doch dann kam Naruto, ihr Retter, ihr ganz persönlicher Engel, der nur für sie da war. Er flutete die Welt mit seinem strahlenden Licht, machte sie bunt und schön, alles schien sich zum Guten zu wenden. Endlich, nach all diesen schmerzhaften Jahren, durfte sie Führsorge, Freundschaft und Liebe erfahren. Und urplötzlich sollte das alles wieder nichtig sein, so als wäre es nie passiert?! Nein, das konnte und wollte sie nicht hinnehmen. Nur ein einziger Gedanke nahm ihr ganzes Sein ein – Rache! Sie schrie ein weiteres Mal auf, musste einfach ein Ventil für ihre wild umherwirbelnden Gefühle finden. Die Erde bebte noch mehr, riss noch weiter auf, die zerstörten Gebäude sackten in die Öffnungen ab. Die Blitze um ihren Körper wurden gewaltiger, verdichteten sich noch mehr. Die anderen Ninja wichen weiter zurück, die Elektrizität, die in der Luft nun herrschte, war erschreckend. Die Blicke von Sasuke und Sayuri trafen sich. Der Uchiha konnte den unglaublichen Hass, der in diesem kleinen Körper umherwirbelte, zu deutlich sehen und er verstand ihn. Schließlich spürte er genau den gleichen Hass gegenüber seinem ältern Bruder. Und genau deswegen war ihm klar, dass das Mädchen nicht stoppen würde, bis er Tod war. Nichts und niemand konnte sich nun von ihrem Rachefeldzug abbringen. ~*~ Bei Kyuubi und Naruto ~*~ Noch immer herrschte vollkommene Stille, in der sich Kyuubi und Naruto nur anstarrten. Der Fuchs versuchte so viel Ehrlichkeit in seinen Blick zu legen, wie es ihm möglich war. Er wollte dem Blonden beweisen, dass er es wirklich ernst meinte und ihn nicht hereinlegen wollte. Natürlich, er konnte das Misstrauen des Anderen nur zu gut verstehen, hatte er in der Vergangenheit doch eins ums andere Mal bewiesen, dass es ihm nur um seinen Vorteil ging und ihm das Leben der Menschen gleich war. Aber er war es leid, leid immer der “Böse“ zu sein. Das sollte nicht heißen, dass er nun die Freundlichkeit in Person sein würde und sich mit dem Pack aus Konoha anfreunden wollte, aber er war bereit einen Kompromiss abzuschließen, der für beide Seiten zufriedenstellend war. Aber das alles hing am seidenen Faden, es war einzig und allein die Entscheidung seines Träger’s, ob es soweit überhaupt kommen würde. Nachdenklich ballte der Uzumaki seine Hände zu Fäusten, starrte dabei weiter in die blutroten Iriden des Kitsune. Doch, dass, was er glaubte dort zu finden, sah er nicht und genau das brachte ihn in einen gewaltigen Zwiespalt. Eigentlich – und das würde wahrscheinlich jede vernünftige Person tun – wollte er dem Biju entgegen brüllen, dass er nie, wirklich niemals, auf diesen Vorschlag eingehen würde. So jemand wie der neunschwänzige Fuchsdämon durfte einfach nicht in Freiheit leben, es wäre geradezu Selbstmord ihn aus seinem Gefängnis zu lassen. Was er jedoch nicht abstreiten konnte war, dass er den Älteren brauchte. Auch er spürte zu deutlich, dass Sasuke’s Chidori ihm den Tod kosten würde, wenn nicht schnell etwas geschah. Zwar verfügte er auch ohne die Hilfe des Biju’s über eine beträchtliche Menge an Chakra, doch dieses war restlos aufgebraucht. Wenn er also nicht sterben wollte, brauchte er die Kraft des Dämon’s. Doch war dem Konoha-nin sein Tod tausendmal lieber, als seine Freunde und sein Dorf durch Kyuubi’s Befreiung in Gefahr zu bringen. Die Worte des Yoko gingen ihm noch einmal durch den Kopf, hallten immer wieder nach. Sich klangen so ehrlich, sie waren praktisch ein Gebot, welches der Dämonenkönig niemals brechen würde. Doch waren den Worten eines Dämon’s wirklich zu trauen oder waren sie einfach nur eine süße Versprechung um einen dann hinterrücks in den Tod zu führen?! Sein Kopf begann schon unheilvoll zu pochen. Er wusste es einfach nicht. Waren die Worte des Anderen wahr oder eine überzeugend geschauspielerte Lüge?! Sein Verstand schrie Nein, diesem verdammten Dämon ist nicht zu trauen!, doch sein Instinkt sprach da eine ganz andere Sprache. Dieser wollte auf den Vorschlag des Fuchse’s eingehen. Doch war es nicht klüger, auf seinen Verstand zu hören, schließlich sprach er hier von dem gefährlichsten aller der Biju’s, der, der an dem Tod seiner Eltern schuld war. War er wirklich böse oder hatten die Menschen ihn nur zu dem gemacht, was er nun war?! Schließlich erging es ihm nicht anders. Die Dorfbewohner stempelten ihn als böse und gefährlich ab, weil er ein Jinchuriki war, aber niemals würde er einen von ihnen ein Haar krümmen. War es bei dem Kitsune vielleicht genauso?! Natürlich, da war noch die Sache vor Sechzehn Jahren, aber wer wusste schon, ob sich alles damals wirklich so abgespielt hatte, wie die Leute sagten. Er selbst hatte schließlich oft genug am eigenen Leib erfahren, dass sich die Menschen gern etwas ausdachten. Verdammt, was war nun Wahrheit und was Lüge?! „Dein Vorschlag klingt gut, doch musst du verstehen, dass ich noch immer nicht wirklich überzeugt bin. Und genau deswegen will ich dir eine Frage stellen.“ Als Naruto das resignierte Seufzen und das kurze Nicken seines Gegenübers registrierte, hielt er kurz inne. Doch als der Neunschänzige nichts erwiederte, fuhr er fort: „Warum hast du Konoha damals angegriffen?“ Für Sekunden wendete der Größere den Blick ab, hatte er doch mehr oder weniger mit dieser Frage gerechnet. Wenn er dem Blauäugigen die Wahrheit über damals erzählte, würde sich das hundertprozentig zu seinem Vorteil auslegen. Die Frage war nur, ob der Junge ihm auch glauben würde. „Nun gut, ich erzähle dir die Wahrheit über damals und nicht das Lügenmärchen, welches sich die Menschen seit je her erzählen. Auch auf die Gefahr hin, dass du mir keinen Glauben schenkst“, brummte der Ältere mit einer Spur von Verbittertheit. „Sagt dir der Name Uchiha Madara etwas?“ Ein paar Sekunden war es still, war Naruto sich doch nicht sicher, ob Kyuubi eine Antwort erwartete. „Ein wenig, zumindest so viel, wie ich mich aus meiner Akademiezeit noch erinnern kann.“ Peinlich berührt wendete der Uzumaki seinen Blick ab. Ihm war es unangenehm zu zugeben, dass er in seiner Schulzeit nie wirklich aufgepasst hatte, auch wenn jeder von dieser Tatsache wusste. Er war halt besser im Praktischen als in der Theorie. „Also gar nichts, nicht wahr?!“ Tief knurrte der Fuchs. Kami, dieser Bengel raubte ihn noch einmal den Verstand. Bei ihm musste man wirklich bei Null anfangen. „Uchiha Madara hatte eins zusammen mit Senju Harashima Konoha no Sato gegründet, zu dieser Zeit war er das Oberhaupt des Uchihaclan’s. Und vor Sechzehn Jahren war er der Mann, der mich beschworen hatte, um mit meiner Hilfe, eben jenes Dorf zu zerstören.“ Schwer hingen die Worte in der Luft, schienen sie regelrecht zu verpesten. „Moment, warte! Was soll das heißen?!“, brüllte der Blonde entrüstet und völlig verwirrt von den Worten, die er soeben vernommen hatte. „Wenn dieser Madara das damals wirklich getan haben soll, so wie du gesagt hast, dann muss er steinalt gewesen sein!“ Zwar war sein theoretisches Wissen nicht wirklich das Beste, aber das war selbst ihm klar. Konoha wurde vor 5 Generationen – vor Sechzehn Jahren vor 4 Generationen – gegründet. Was er zudem wusste, war, dass Tsunade die Enkelin des ersten Hokage, Senju Harashima, war – das hatte er irgendwo mal aufgeschnappt. Wenn man also davon ausging, dass sowohl Harashima wie auch Madara, als sie Konoha gegründet hatten, bereits erwachsene Männer waren und eben diese Zeit schon mehrere Generationen her war, funktionierte es einfach nicht, dass der Uchiha vor Sechzehn Jahren noch gelebt haben soll. Kein Mensch konnte so lange leben, das war einfach unmöglich! „Wie er das angestellt hatte, weiß ich genauso wenig wie du. Nur bei einem bin ich mir hundertprozentig sicher, es war Uchiha Madara. Ich kenne dieses Chakra, als wäre es mein eigenes.“ Unverblümt starrte der Fuchs weiter in die blauen Augen seines Träger’s. Ihm war bewusst, dass sich seine Geschichte wie ein Märchen anhörte, aber es war wahr. Und es klang schon wieder so unglaublich, dass es wahr sein musste. Schließlich war er nicht so idiotisch zu glauben, dass der Bengel so einer Story leichtsinnig glauben schenken würde, für so dumm hielt er ihn nun wirklich nicht. Naruto wusste nicht so recht hin mit seinen Gedanken, statt eine Lösung zu finden war er nun nur noch verwirrter als zuvor. Unsicher trat er von einem Bein auf’s andere. Seine Hände fanden den Weg in sein blondes Haar, zerrten an diesem und verwuschelten es noch mehr. Oh, verdammt, was sollte er nur tun?! Ein Bild von Sayuri und seinen restlichen Freunden blitzte vor seinem inneren Auge auf. Er musste zurück, am besten sofort. Wer wusste schon, was in der Zeit, in welcher er mit dem Kitsune diskutierte, in der “realen Welt“ passierte?! Waren seine Teamkollegen noch am Leben? War Sayuri vielleicht schon längst von Sasuke und den anderen Oto-nin’s mitgenommen worden? Wie viel Zeit war überhaupt vergangen? Energisch schüttelte er seinen Kopf. Nein, jetzt war nicht Zeit um sich noch weiter verrückt zu machen. Die Anderen waren stark und er vertraute ihnen voll. Er musste hier und jetzt eine Entscheidung treffen, nur das zählte. Wenn er so darüber nachdachte, war es vielleicht doch möglich, dass Madara so lange leben konnte. In der Welt der Shinobi passierten viele unglaubliche Dinge, die rational nicht zu erklären waren. Es gab so viele Ninja mit den unglaublichsten Fähigkeiten. Warum also sollte es nicht möglich sein, dass ein Mensch ein so gut wie unsterbliches Leben hatte?! Orochimaru strebte dieses Ziel schließlich auch an! Vielleicht war es Uchiha Madara bereits gelungen?! Naruto räusperte sich ein weiteres Mal, da er seiner Stimme nicht traute, als eine weitere Frage wie ein Hammer auf ihn einschlug. „Nehmen wir mal an, du sagst die Wahrheit. Warum sollte Madara das Dorf, welches er selbst mit aufgebaut hatte, Jahre später wieder zerstören wollen?“, flüsterte er mit ungewohnt rauer Stimme. „Diese Frage kann ich dir genauso wenig beantworten, ich weiß es ebenfalls nicht. Madara hatte mir nicht seine Beweggründe erzählt, bevor er mich mit seinem Sharingan kontrolliert hatte.“ Die Frustration, dass der Yoko darauf keine Antwort wusste, war deutlich herauszuhören. Was sollte der Blonde nun tun? Er hatte die Antworten, die er wollte, auch wenn nicht alle zufriedenstellend waren. Sollte er dem Dämon nun glauben schenken oder nicht? Er brauchte eine Entscheidung und zwar schnell, es war schon viel zu viel Zeit verstrichen. Noch einmal blickte er in diese blutroten Iriden, so als wolle er ihm direkt in die Seele blicken – den Eindruck hatte Kyuubi zumindest. Plötzlich schien all die Anspannung, die zuvor noch in dem Körper des Konoha-nin geherrscht hatte, von ihm abzufallen. Seine Schultern sackten ab, seine noch eben verkrampft zu Fäusten geballten Hände lockerten sich. Kurz schlossen sich seine blauen Augen, ein tiefes Seufzen wurde ausgestoßen, ehe er sich wieder öffnete und wieder direkt den Blick des Älteren traf. „In Ordnung, ich bin einverstanden. Erkläre mir deinen Plan, erst dann werde ich dir meine endgültige Entscheidung mitteilen.“ Für Sekunden weiteten sich die Augen des Fuchse’s vor Unglauben. „Gut, sehr gut“, knurrte er erfreut. „Hör’ mir jetzt gut zu, es ist wichtig, dass ich deine gesamte Aufmerksamkeit habe.“ Er wartete auf das Nicken seines Träger’s, ehe er mit seiner Erklärung begann. „Natürlich traust du mir noch immer nicht und bist skeptisch und du hast mein vollstes Verständnis dafür. Eben darum werden wir einen Vertrag abschließen. Es wird kein gewöhnlicher Vertrag sein, so wie er bei euch Menschen normalerweise abgeschlossen wird – es wird einer zwischen einem Biju und seinem Jinchuriki sein. Sollte einer von uns beiden ihn brechen, für das für denjenigen unverzüglich Folgen nach sich ziehen.“ Kurz hielt der Kitsune inne, um die Worte sacken zu lassen und damit der Bengel sich noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen konnte. Ein festes Nicken war ihm Antwort genug. Der Kleine schien ihm schon etwas zu vertrauen, immerhin erwartete er nun keine erneute Erklärung, was genau das für ein Vertrag das war oder aber er erkannte einfach den Ernst der Lage. Plötzlich begann das Wasser unmittelbar vor Naruto’s Füßen an zu blubbern, vor Schreck wich er einige Zentimeter zurück, blieb dann aber an Ort und Stelle stehen. Immer mehr Blasen bildeten sich und stiegen immer weiter an. Aus diesem schoss ein kleiner, rotglühender Wasserstrahl in einen Wirbel empor. Eben in diesem begann etwas zu leuchten. Ohne groß darüber nachzudenken, griff der Blauäugige hinein, sofort platzte das Wasser geradezu weg und landete in einer Art Sprühregen wieder dort, wo es hergekommen war. Als er seine Hand zurückzog, befand sich in dieser eine alte Schriftrolle. Das Papier war alt und schon etwas vergilbt und zerrissen, die Ränder dagegen hatten einen Hauch von Gold und waren völlig unberührt von dem sonstigen Verschleiß. „Öffne sie“, raunte der Neunschwänzige leise. Die Worte, welche sich in der Rolle befanden, waren mit normaler schwarzer Tinte feinsäuberlich hineingeschrieben. Alles in allem war es eine wirklich schöne Schriftrolle. „Ich habe nicht ganz die Wahrheit gesagt. Im Grunde ähnelt sich unser Vertrag mit einem, den du längst abgeschlossen hast – auch wenn unserer eine viel höhere Bedeutung hat und viel tiefer geht.“ Der Blonde reagierte auf die Worte des Fuchsdämon’s nicht, noch immer lag seine Aufmerksamkeit auf der Schriftrolle. Die Worte, welche dort niedergeschrieben wurden, gaben ihm alle Antworten, die er benötigte. Das war ganz und gar kein gewöhnlicher Vertrag, es war so viel mehr. „Der Vertrag mit den Fröschen“, flüsterte er irgendwann in die Stille, seine blauen Augen noch immer fest auf das Pergament fixiert. Kurz runzelte er die Stirn, ehe er den Blick hob und direkt den roten Seelenspiegeln des Yoko’s begegnete. „Einverstanden.“ Dieses einzige Wort wurde von einem festen Nicken begleitet. Ein kleines, beinahe erfreutes Lächeln, konnte Kyuubi sich nicht verkneifen. Pure Euphorie durchströmte ihn – seine Freiheit war so nah, er konnte sie bereits auf seiner Zunge schmecken. Oh, allein der Gedanke daran war wundervoll. Nie hätte er gedacht, es zu vermissen, den Wind durch sein Fell streichen zu spüren. Er hatte es als selbstverständlich angesehen, eine Banalität, doch nun sah er das alles in einem ganz anderen Licht. Freiheit war ein Geschenk, das man kostbar behandeln musste, es konnte einem so schnell wieder entrissen werden. Man wusste erst, was man besitzt, wenn es nicht mehr da ist – noch nie waren diese Worte so wahr. „Sehr gut. Und du hast recht, im groben ähnelt es den Vertrag, den du mit den Fröschen abgeschlossen hast, aber wirklich nur im Entferntesten. Du musst ebenso, wie bei den Fröschen, mit deinem Blut unterschreiben, genauso wie auch ich. Wenn das geschehen ist, hast du einen Vertrag mit den Füchsen abgeschlossen und somit wird der mit den Fröschen annulliert, er ist nichtig. Von da an wirst du, wie zu erwarten, in der Lage sein, allerlei Füchse zu beschwören, mich natürlich ausgeschlossen. Zum einen bin ich in dir versiegelt und zum anderen bin ich Kyuubi no Yoko, der Dämonenkönig. Verstanden?“ Er wartete auf das Nicken seitens Naruto, ehe er fortfuhr: „Wenn wir den Vertrag abgeschlossen haben, wirst du in der Lage sein, uneingeschränkt mein Chakra einzusetzen. Natürlich werde ich dem ganzen einen Riegel davorschieben, wenn du es übertreiben solltest, aber ansonsten stehen dir keine Grenze. Und wie versprochen, wird es dich in keiner Weise schädigen, da wir durch den Vertrag noch näher aneinander gebunden werden – und nein, du wirst dadurch zu keinem Dämon oder Halbdämon, du bleibst ein gewöhnlicher Mensch, wenn auch noch robuster als zuvor.“ Knurrend rollte der Kitsune mit den Augen, als er den Einwurf des Bengel’s im Keim erstickte. Als wäre ein Vertrag, egal wie mächtig er war, in der Lage, die Genetik eines Lebewesens zu ändern – allein der Gedanke war lächerlich. Entweder wurde man als Dämon, beziehungsweise Halbdämon, geboren oder nicht. „Wie dem auch sei. Dass alles ist jedoch nur dann gewährleistest, wenn du dich auch an deinen Teil des Vertrags hält. Und wie du dir bereits denken kannst, beinhaltet der, dass du das Siegel löst – wobei das doch eher die falschen Worte sind. Das Siegel wird nicht wirklich gelöst, es wird nur geändert und erlaubt mir somit mehr Freiheiten, aber ich werde dennoch weiterhin an dich gebunden sein. Sollte irgendeiner von uns beiden den Vertrag brechen, wird das für denjenigen Konsequenzen haben – natürlich hängt die jeweilige “Strafe“ an der Höhe des Vergehens ab. Aber eins kann ich dir versichern, sie werden verheerend sein. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass unser Chakra versiegelt wird. Du solltest dir also wirklich im Klaren sein, auf was du dich da einlässt.“ Er sah das harte Schlucken und das nervöse Zucken der Augen seines Träger’s auf die Worte. Ihm war klar, welch schwere sie hatten, auch für ihn. Doch hatte er von Beginn an gesagt, dass dieser Vertrag weitaus mehr war, als bloß das. Es war ein unwiderrufliches Abkommen zwischen ihnen beiden, dass sie noch näher aneinander brachte als zuvor. Sie gewannen viel, konnten aber auch viel verlieren. Doch sollten sie sich beide an alles halten, was vereinbart wurde, würde es überhaupt keine Schwierigkeiten geben und sie beide würden nur profitieren. Plötzlich rollte Naruto die Schriftrolle zusammen und hielt sich fest in seiner linken Hand. Kyuubi wollte sich schon enttäuscht wieder in die Dunkelheit seines ewigen Gefängnisses zurückziehen, als der Uzumaki den Daumen seiner anderen Hand an die Lippen legte und hinein biss. Als er schließlich Blut auf seiner Zunge schmeckte, zog er seinen Finger wieder zurück. Kurz betrachtete er seinen Daumen, auf welchen sich ein großer roter Blutstropfen bildete, der nach Sekunden seine Stabilität verlor und seinem Finger hinunter ran. Die brummenden Worte Kyuubi’s nahm er nur unbewusst war und selbst wenn nicht, war es doch eine Sprache, die er nicht verstand. Wie von Zauberhand rollte sich das Pergament in seiner Hand alleine auf. Ohne lange zu zögern, rieb er seinen Zeigefinger und Daumen aneinander, als er genug Blut gesammelt hatte, schrieb er seinen Namen rasch auf die dafür vorgesehene Stelle. Gleich darauf wirbelte die Schriftrolle herum und glitt zu dem Fuchs. Dieser streckte seine riesige Pranke durch das Tor, an einer der Krallen tropfte Blut herab. Schnell und effizient schrieb auch er seinen Namen auf das Papier. Gleich darauf begannen die Namen von Kyuubi und Naruto an zu leuchten, verbanden und verformten sich zu einem Symbol. Just in diesem Moment kribbelte der Bauch des Jüngeren, erschrocken zuckte er zusammen. Es tat nicht weh – im Gegenteil, es war sogar recht angenehm – doch es kam so unvermittelt, dass er sich einfach erschrocken hatte. Rasch öffnete er seine Jacke und hob sein Shirt an, um zu sehen, was mit seinem Bauch geschah. Auf diesem prangte, ebenfalls leuchtend, dass selbe Symbol, wie auf der Schriftrolle. Alles in allem gab es keine großen Unterschied zu dem vorherigen Siegel, nur ein paar Zeichen, die der Blonde noch nie in seinem ganzen Leben gesehen hatte – und auch wenn er sich mehr als bewusst war, dass er längst nicht alle Symbole dieser Welt kannte, war er sich ziemlich sicher, dass diese nicht menschlich waren – hatte andere ersetzt oder waren ganz ausgelassen worden. Doch lange damit befassen konnte er sich nicht, denn gleich darauf, als das Leuchten sowohl auf dem Papier wie auch auf seinem Bauch erloschen war, rollte sich die Schriftrolle wieder zusammen und verschwand in einem roten Dunst. „Dieses neue Siegel ist der Beweis für unseren Vertrag. Die neuen Symbole, die du dort siehst, sind die der Fuchsdämonen und sehr mächtig. Jedes steht für etwas anderes. Eines beispielsweise sorgt dafür, dass wir beide uns an den Vertrag halten. Ein anderes verbindet unsere Chakrakanäle unwiderruflich miteinander, so dass du, wie versprochen, uneingeschränkten Zugang auf mein Chakra hast. Sobald du wieder bei Bewusstsein bist, solltest du es spüren. Alles andere kann ich dir später erklären. Nun löse das Siegel!“, knurrte der Dämon. Seine Stimme war zum Ende hin immer hektischer geworden, es war nur minimal, aber dennoch erkennbar. Er war nervös und angespannt, das war deutlich zu spüren. Der Konoha-nin nickte nur, wusste er doch, dass jedes weiteres Wort nur Verschwendung von Zeit war. Denn er spürte in jeder Pore seines Körper’s, dass er dem Kitsune vertrauen konnte – lag dieses Gefühl an dem Vertrag, welchen sie abgeschlossen hatten? Er wusste genau, was er nun zu tun hatte. Das Siegel musste nicht direkt gelöst werden, es würde sich ebenso nur verändern und den Fuchs nur soweit rauslassen, wie es nötig war. Auch war ihm klar, dass er durch diesen Vertrag viel mehr gewonnen hatte, als der Ältere. Zwar konnte der Yoko den Körper seines Träger’s übernehmen und somit “frei“ sein, aber es wäre keine wirkliche Freiheit, er wäre weiter eingesperrt. Er dagegen bekam das dämonische Chakra zu Verfügung, ohne irgendwelche Einschränkungen. Nicht wirklich fair. Und doch wollte es der Biju so, er hatte sogar den Vorschlag gemacht. Ein Verzweiflungsakt, nichts anderes als pure Verzweiflung, der Wunsch wenigstens ein wenig der Freiheit wiederzuerlangen, die er eins besessen hatte. Mitleid keimte in dem Jinchuriki auf, erst jetzt sah er all den Schmerz – er spürte ihn sogar – den der Andere erleiden musste. Doch vielleicht gab es eine Möglichkeit, vielleicht war es möglich, Kyuubi seinen größten Wunsch zu ermöglichen. Ja, er würde es versuchen und es würde ihm gelingen. Immerhin war er Uzumaki Naruto, der Überraschungsninja Nummer 1! Mit erhobenem Haupte’s ging er auf das Tor zu, suchte noch einmal den Blick des Fuchse’s, ehe er seine Augen auf das Siegel richtete. Weiter das Siegel fest fixierend, ging er in die Hocke, spannte seinen Muskeln an – er spürte das Chakra des Kitsune sich an seinen Füßen sammeln. Mit aller Kraft stieß er sich vom Boden ab, das Wasser schwappte und spritze nur so umher, es entstand eine kleine Fontäne. Als er sich direkt vor dem Siegel befand, streckte er seine rechte hand aus und legte sich auf das Papier, der Ältere tat genau das Selbe auf der anderen Seite des Tore’s. Beider Augen schlossen sich, als sie sich nur auf den jeweils anderen und das Siegel konzentrierten. Zu deutlich spürte der Blonde, wie sich das Papier unter seinen Fingern verformte und sich zu etwas völlig neuem bildete. Das alles dauerte nur wenige Sekunden. Beide zogen sich zurück. Die Schwerkraft zahlte nun ihren Tribut und zog den Körper des Konoha-nin zu Boden. Mit einem Platschen kam er im Wasser auf, welches ein weiteres Mal unruhig umher spritzte. Gleich, als er auf den Boden aufgekommen war, wich er zurück, da sich das Tor just in diesem zu bewegen begann. Ohne auch nur ein einziges Geräusch zu verursachen – außer das leise Rauschen des Wasser, als die zwei Hälften des Tore’s, es verdrängten – glitt es langsam und mühelos auf. Gleich darauf trat der neunschwänzige Fuchsdämon aus der Dunkelheit hervor, stolz wie eh und je. Elegant setzte er eine Pfote vor die Andere, sein Körper war kerzengrade, ohne, das es gezwungen erschien. Seine gesamte Ausstrahlung strotzte nur so von Kraft und Anmut – der Jinchuriki war völlig hin und weg. Er wusste, dass der Biju eine mächtige Statur hatte, aber ihn nun vollends zu sehen, ohne irgendwelche Gitter zwischen ihnen und der Dunkelheit, die den Älteren sonst immer umgab, war Naruto vollkommen fasziniert. Der Dämon war einfach eine beeindruckende Kreatur, er konnte verstehen, weshalb gerade der Größere der König der Dämonen war. Man konnte nichts und niemanden mit ihm vergleichen, keine kam auch nur ansatzweise an ihn heran. Als sich diese beeindruckenden roten Rubine auf ihn richteten, kam er sich unglaublich winzig vor, so unbedeutend, nutzlos. Doch von diesen Gefühlen war in den Iriden nicht zu lesen, nur etwas, was Akzeptanz glich, der Blauäugige fühlte sich augenblicklich besser. „Geh’ nun zu deinen Freunden, sich brauchen dich, den Rest besprechen wir später“, brummte die tiefe Baritonstimme Kyuubi’s – sie schien nun viel intensiver als zuvor und ging dem Jungen durch Mag und Bein. Er brachte nur ein Nicken zu Stande, vertraute er seiner Stimme doch nicht mehr, zu viele Eindrücke waren auf einmal auf ihn hernieder geschossen. Ja, später reden war eine perfekte Idee. Jetzt musste er sich erst einmal um seine Freunde kümmern. Wie war es ihnen wohl ergangen? Er hoffte wirklich, dass es ihnen gut ging. Ehe er sich versah, umgab ihn eine alles verzehrende Dunkelheit, die er sich bereitwillig hingab. Doch bevor er vollständig diesen Ort verließ, meinte er zu glauben noch ein gehauchtes „Danke“ gehört zu haben, doch wirklich sicher war er sich nicht. ~*~ Wieder bei Sasuke, Sayuri und Co. ~*~ Ruckartig schlug Naruto seine Augen wieder auf, so als würde er aus einem Traum erwachen. Doch statt diese erholsame Gewissheit zu haben, dies alles nur geträumt zu haben, dass alles nur ein Hirngespinst seines Unterbewusstsein’s war, wurde er in einen Albtraum katapultiert, der sich Realität nannte. Für Sekunden spielte er mit dem Gedanken, die Augen wieder zu schließen und zurück zu Kyuubi zu kehren. Dieser unglaubliche Schmerz, der mit jedem Herzschlag durch seinen Körper jagte, war übermächtig und ließ ihn beinahe sein primäres Ziel aus den Augen verlieren. Einfach wieder in die wohltuende Dunkelheit abtauchen, in der es keinen Schmerz, kein Leid gab, wo alles noch in Ordnung war, oh, wie herrlich das wäre. Gleich nachdem er diese Gedanken gefasst hatte, spürte er das Chakra des Neunschwänzigen in ihm pulsieren. Es war unglaublich, es war wirklich, als sei diese pure Ansammlung an Energie, sein. Der Schmerz verebbte augenblicklich, als sei er nie da gewesen. Wohlig brummte er auf, als sich die tödliche Wunde nach und nach schloss, bis nichts mehr von ihr übrig war, außer makellose, braungebrannte Haut. Das Beben der Erde ließ den Uzumaki aufschrecken und erinnerte ihn zu deutlich daran, weswegen er da war. So schnell, wie es ihm möglich war – da der Boden gar nicht mehr aufhörte zu vibrieren – stand er auf. Mit schockgeweiteten blauen Augen blickte er auf den Trümmerhaufen, der einst Mikuru war. Nichts war mehr übrig, rein gar nichts, es erinnerte viel mehr an ein Kriegsgebiet. Tot, Leid und Zerstörung. Kalte Angst packte ihn, als dem Blonden der Gedanken kam, dass unter all den Leichen, die sich geradezu vor ihm türmten, auch seine Freunde seien konnten. Oh, Kami, nein, bitte nicht! Alles, nur das nicht! Lass mich bitte nicht zu spät gekommen sein! Wie ein Mantra wiederholte er die Worte immer wieder im Geiste. Nichts anderes nahm er mehr wahr, als die Bilder, die sich endlos vor seinem inneren Auge abspielten: Seine Freunde, die Menschen, die ihn so mochten wie er war, brutal getötet. Sie lagen mit weitgeöffneten, stumpfen Seelenspiegeln am Boden, badeten geradezu in ihrem eigenen Blut. Schreckliche Wunden zierten ihre Körper, es fehlten sogar ganze Fleischstücke. Es war ein Bild des Grauens. „Auch wenn diese Gedanken wirklich meinen Geschmack entsprechen – du hast wirklich Fantasie, Kleiner – muss ich doch anmerken, dass sie in dieser Situation alles andere als Vorteilhaft sind. Du solltest dich auf das Wesentliche konzentrieren und deine Augen aufmachen und dich vergewissern, ob deine kleinen Freunde wirklich unter den Opfern sind, ehe du dir irgendwelche Horrorszenerien ausdenkst.“ Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen, sein Körper versteifte sich, ehe sein Kopf hektisch hin und her wirbelte, um den Verursacher der Worte auszumachen. Doch außer noch weiteren Leichen war niemand zu sehen – er war viel zu konfus, um seine Freunde nur wenige Hundert Meter von ihm entfernt zu entdecken. Sein Blut rauschte in seinen Ohren, kalter Schweiß rann seinen Rücken hinab, das laute Pochen seines Herzen’s konnte er in jedem Winkel seines Körper’s spüren – er stand Nahe einer Panikattacke. Es war einfach alles zu viel auf einmal. Erst dass treffen mit Kawashima Sayuri und somit auch die unfreiwillige Konfrontation mit seiner Vergangenheit. Dann das Gefühl puren Glück’s, als eben jenes Mädchen ihn Naruto-onii-sama nannte, ihn als ihren großen Bruder sah – noch immer war alleine der Gedanke daran wundervoll. Das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Teamkollegen, seinem besten Freund, Uchiha Sasuke, der längst so viel mehr war als dass – ein bloßer Freund. Er liebte den Älteren wie einen großen Bruder, so wie er Sayuri wie eine kleine Schwester liebte. Aber eben jener Schwarzhaarige, der ihn so viel bedeutete, wollte ihm seine kleine Schwester entreißen, um sie zu dieser miesen Schlange Orochimaru zu bringen. Die tödliche Wunde, welche der Sharinganerbe ihn verpasst hatte, das darauf folgende Treffen mit Kyuubi und ihre Unterhaltung, sowie den Vertrag, den sie abgeschlossen hatten. Anschließend das Widerkehren in die “reale Welt“ und dieses Blutbad zu sehen, verbunden mit der Angst, dass sich seine Freunde unter den Opfern befinden könnten. Und zu guter letzt hörte er auch noch eine Stimme in seinem Kopf, die genauso wie die des Kitsune klang. Eindeutig, er war Nahe des Wahnsinn’s. „Beruhige dich, Naruto und hör mir ganz genau zu, konzentriere dich nur auf meine Stimme! Atme erst einmal tief durch.“ Ohne wirklich darüber nachzudenken tat der Blonde genau das, was diese tiefe, wohlklingende Stimme ihm sagte. Tiefe Atemzüge folgten, er konnte spüren, wie die Panik nach und nach sich verringerte, während die Stimme weiter beruhigende Worte brummte. „Sehr gut, das hast du gut gemacht, Kleiner. Du weißt doch, wer ich bin, nicht wahr?“, fragte die Stimme. „Kyuubi.“ Es fiel dem Konoha-nin wie Schuppen von den Augen und augenblicklich schämte er sich für sein Verhalten vor wenigen Minuten. Wie konnte er nur so die Fassung verlieren, allein von einer Stimme?! Was für ein Ninja war, der mitten auf einem Schlachtfeld eine Panikattacke hatte?! Er war so erbärmlich. „Hör auf, dich in deinem eigenen Mitleid zu suhlen, das ist nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür, zudem hast du gar keinen Grund, dich zu schämen. Ich bin nicht ganz unschuldig, ich hätte dir sagen müssen, dass es uns durch den Vertrag nun möglich ist, im Geiste zu kommunizieren.“ Zu deutlich konnte der Jinchuriki hören, wie schwer es dem Fuchs fiel, dies zu zugeben und genau deswegen waren diese Worte so wohltuend. Er war diesem großen Fellball wirklich dankbar, wer hätte gedacht, dass Kyuubi no Yoko so nett sein konnte?! Bei Gelegenheit sollten sie sich wirklich einmal ausführlich unterhalten – aber dafür hatten sie später Zeit. Nun, da seine Gedanken wieder klar waren und er sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren konnte, fand er die Anderen sofort. Eine neue Welle der Panik überschwemmte ihn, doch gelang es ihm, sie zu unterdrücken. Der Schock, der auf ihn hereinbrach war viel größer. Was war nur mit dem süßen kleinen Mädchen Sayuri passiert? Sie war nicht mehr wiederzuerkennen. Und das lag noch nicht mal an dem Chakra und den Blitzen, die sie weiterhin umgaben. Viel mehr lag es an ihrem Gesichtsausdruck und ihrem aggressiven Verhalten. Purer Hass zeichnete sich auf ihrem süßen Gesicht ab, ließ ihre Augen wie Feuer brennen. Ihre Schreie voller Wut ließen den Blauäugigen immer wieder zusammen zucken, ein eiskalter Schauer zog sich über seinen Rücken. Wie mechanisch wanderte sein Blick zu dem Objekt, welches den gesamten Hass der Kawashima zu spüren bekam – Sasuke. Dieser sah schon ziemlich angeschlagen aus, aber trotzdem bröckelte seine Fassade nicht. Er schien sich zurück zu halten, da er sie ansonsten wohl ernsthaft, gar töten könnte und das war nun mal nicht Teil seines Auftrag’s. Darüber war Naruto, wenn er ehrlich war, froh, immerhin sicherte es das Leben der Weißhaarigen. Doch wie sah es mit dem Uchihaerben aus? Wenn es so weiterging, würde dieser wohl irgendwann ernsthaft getroffen werden und das war dann sicherlich sein Ende. Angst überfiel ihn. Egal, was sein ehemaliger Teamkollege auch getan hatte, er war immer noch sein bester Freund, sein großer Bruder und er konnte nicht zulassen, dass er starb. Doch wie einen Menschen aufhalten, dessen Einzigste Ziel es war, Rache zu nehmen. Der Konoha-nin schluckte schwer, Sayuri erinnerte ihn zu stark an den Sharinganträger. Würde die Hellrotäugige, wenn es ihm nicht gelang sie rechtzeitig aufzuhalten, genau wie der Nuke-nin werden? Allein der Gedanke daran, ließ seine Eingeweide verknoten. Nein, er konnte nicht noch jemanden an die Dunkelheit verlieren. Sie hatte bereits Sasuke mit ihren Klauen gepackt und zog ihn immer tiefer, so dass er Naruto immer wieder durch die Finger glitt und unerreichbar schien. Und dennoch würde er niemals aufgeben zu versuchen, seinen besten Freund nach Hause zu holen, dahin, wo er hin gehörte. Er wusste, ihm würde es eines Tage’s gelingen, egal, wie lange es auch noch dauern mochte. Bei Sayuri würde er erst gar nicht zulassen, dass es soweit kam. Sein ehemaliger Teamkollege war unerkannt in die Dunkelheit gezogen worden, langsam und heimlich, ohne dass er oder einer der Anderen bemerkt hatten, noch heute hasste er sich dafür. Wenn er es früher erkann hätte, was da mit dem Älteren geschah, hätte er ihn aufhalten können und es wäre niemals so weit gekommen. Ein Schrei seitens Sasuke’s ließ ihn aus seinen trüben Gedanken aufschrecken, gleich daraufhin fokussierten seine Augen wieder das Geschehen. Der Schwarzhaarige war zu Boden gegangen, als ihn scheinbar eine dieser Blitze seine rechte Wange getroffen hatte. Die Schwärze, die sich bereits über einige Stellen seines Körper’s zog, verbreitete sich nun auch auf seiner rechten Gesichtshälfte, befiel sogar sein Augen und färbte es in der dunklen Farbe. Gleich darauf kniff er es mit zusammengebissenen Zähnen zusammen und krümmte sich noch mehr. Er schien höllische Schmerzen zu erleiden. Als ein Schatten über ihn fiel, blickte er mit Mühe auf, es viel ihm wirklich schwer. Mit seinem verliebenden Auge traf er die hellroten des Mädchen’s. Diese blickte mit einem mörderischen Gesichtsausdruck auf ihn herab, bereit dazu seinem Leben ein Ende zu setzen. Wut glomm in ihm auf. So wollte er nun wirklich nicht enden, besiegt von einem kleinen, sechsjährigen Mädchen, die keinerlei Ahnung von Kämpfen hatte. Wenn er starb, dann nur durch die Hand Naruto’s, nachdem er seinen Bruder getötet hatte, etwas anderes akzeptierte er nicht. Er schoss Orochimaru’s Befehl in den Wind. Natürlich, im ersten Moment würde dieser sicherlich außer sich vor Wut sein, aber genauso schnell würde er sich auch wieder beruhigen und ein neues Ziel für eines seiner Experimente finden. Nein, er konnte nun wirklich keine Rücksicht mehr nehmen, auch wenn es selbst ihn schauderte, ein Kind zu töten. Doch nun hieß es, er oder sie. Unterdessen sammelte Sayuri all ihre verbliebene Energie – sie konnte selbst durch den Nebel der Rache spüren, dass ihre Kraft schon bald aufgebraucht war – um den finalen Schlag gegen den schwarzhaarigen Mann auszuführen. Gleichzeitig machte auch der sich zum Angriff bereit. Doch bevor auch nur einer der Beiden einen Finger rühren konnte, ließ sie ein Schrei innehalten: „SAYURI! HÖR AUF DAMIT!“. Augenblicklich blickten alle in die Richtung, aus der, der Schrei gekommen war. Naruto! Naruto-onii-sama! Mit einem kräftigen Sprung stand der Uzumaki genau zwischen Sayuri und Sasuke, sein Blick auf das kleine Mädchen fixiert. Diese verließ augenblicklich ihre gesamte Kraft. Die Blitze und das Chakra verschwanden, als wären sie nie da gewesen, ihre Schultern sackten ein, die Augen weiteten. All der Hass und die Wut, die vorher noch zu deutlich in ihnen geglommen hatten, waren durch puren Schock ersetzt worden. Doch ehe sich die Situation richtig begreifen konnte, hatte der Ältere sie auch schon gepackt und in eine Umarmung gezogen. Ohne es wirklich selbst zu registrieren, schmiegte sie sich an ihn, nahm einen tiefen Atemzug, um seinen unverwechselbaren Geruch einzufangen. Plötzlich füllten ihre Augen sich mit Tränen und ehe sie es verhindern konnte, begann sich zu weinen. Mit all ihrer Kraft hielt sie sich an ihn fest und ließ all ihren Schmerz, Freude, Glück und Unglauben hinaus. Sanft wiegte der Blonde das kleine Mädchen sanft in seinen Armen hin und her, auch ihm standen die Tränen in den Augen, doch weinen tat er nicht. Als sie sich größtenteils wieder beruhigt hatte und nur noch kleines, leises Schluchzen von ihr kam, drehte der Jinchuriki seinen Körper so, dass er Sasuke über den weißen Haarschopf tief in die Augen blicken konnte. Der Uchiha hatte sich in der ganzen Zeit nicht gerührt, hatte nur stumm auf die sich Umarmenden gestarrt. Längst hätte er angreifen können, hätte seinen ehemaligen Teamkameraden nun endgültigen Todesschlag verpassen können – wie er nun nach dem Angriff mit Chidori wieder unversehrt hier stehen konnte, war dem Schwarzhaarigen ein Rätsel – sich das Mädchen schnappen und sie zu Orochimaru bringen können. Doch nichts davon tat er, sein Körper wollte sich einfach nicht bewegen. Langsam begann sich der Konoha-nin etwas von der Hellrotäugigen zu lösen, auch wenn sie ihn weiterhin eisern festhielt. Ihr kleiner Körper schrie, dass sie ihn nicht loslassen durfte, viel zu groß war die Angst, dass das alles nur ein grausamer Traum gewesen war und ihr persönlicher Engel sich wieder in Luft auflösen würde. Als sich ihre Blicke trafen, musste sie noch einmal laut aufschluchzen, neue Tränen begannen sich in ihren Augen zu sammeln. Am liebsten hätte sie sich wieder in seine Arme geworfen und ein weiteres Mal all ihre Gefühle von sich geweint. Doch in seinen blauen Augen konnte sie deutlich sehen, dass er dies nicht zu lassen würde, wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt, doch nun hatte er ihr etwas Wichtiges zu sagen. „Sayuri, was du getan hast, war falsch, tu das nie wieder!“ Ungläubig weiteten sich die Augen der Angesprochenen, sie war zutiefst verwirrt. Ihr war bewusst, auf was ihr “großer Bruder“ da anspielte. Es ging darum, was sie mit diesem schwarzhaarigen Mann, Sasuke, getan hatte. Im Nachhinein war sie schockiert über sich selbst, niemals hätte sie geahnt, solch eine dunkle Seite in sich zu haben, so ein Monster sein zu können. Doch trotz, dass sie vor sich selbst – und das, was scheinbar tief in ihr verborgen lebte – hatte es der Sharinganträger nicht besser verdient. Er hatte ihren Naruto-onii-sama fast getötet, wollte ihn töten, also verdiente er auch den Tod! Der Blauäugige war ein wundervoller Mensch, der solch einen grausamen Tod nicht verdient hatte. Menschen wie der Uchihaerbe, sie verdienten es auf qualvolle Weise zu sterben und sie wollte sein Henker sein, wollte ihm all die Schmerzen zeigen, die, durch den Verlust Naruto’s, in ihr herrschten. Die Kawashima bemerkte, wie ihre Gedanken sich wieder verdüsterten, das der Hass wie schwarzer, dicker, giftiger Teer über ihren Verstand tropfte und ihn langsam wieder ausschaltete. „Du musst mir jetzt ganz genau zu hören, Sayuri. Kannst du das für mich tun?“, hauchte der Blonde beinahe verzweifelt. Er konnte sehen, dass seine kleine Schwester wieder in ihre eigene Dunkelheit abdriftete, sie ihm entglitt. Das durfte er nicht zulassen, sie durfte sich nicht in ihrem eigenen Hass verlieren, sie durfte nicht wie Sasuke werden. Als sich ihre hellroten Seelenspiegel wieder aufklärten, konnte er ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken, doch gleich darauf wurde er wieder ernst. „Ich weiß, dass du das für mich getan hast, das du wütend und traurig darüber warst, dass Sasuke mich verletzt hat, aber das ist keine Lösung. Rache wird dich nicht glücklich machen. Es mag dir jetzt so erscheinen, dass Sasuke es nicht besser verdient hat, doch dem ist nicht so. Kein Mensch, Tier oder Dämon hat das Recht, über das Leben eines anderen zu entscheiden, ob er Leben darf oder nicht. Stell dir vor, es wäre dir gelungen, Sasuke zu töten, du hättest deine Rache bekommen. Doch was ist dann? Dann kommt dir langsam die Erkenntnis, dass du einen Menschen getötet hast. Vielleicht würdest du dich nicht einmal schlecht fühlen oder vielleicht doch. So wie ich dich kenne, würdest du es bereuen, denn du bist ein guter Mensch, der anderen kein Leid zufügen will.“ Kurz hielt er inne, um sich seine nächsten Worte gut zu überlegen, denn sie waren nicht nur für Sayuri. Immer noch keimte in dem Uzumaki die Hoffnung, dass seine Worte seinen besten Freund erreichten und ihn zur Vernunft oder zumindest ihn zum nachdenken brachten. Vielen nannten ihn naiv und er wusste selbst, dass er ein Idiot war, doch er glaubte an seinen Freund und an das Gute, dass nach immer in ihm steckte. Die Hoffnung starb zuletzt. „Am Ende hättest du nichts, außer Schuld, die ewig in dir herrschen würde. Und vielleicht würdest du andere Menschen wiederum traurig machen – mich zum Beispiel! Sasuke ist mein bester Freund, ob du es glauben magst oder nicht, und sein Tod würde mich wahnsinnig traurig machen. Zudem wäre ich bestürz darüber, was du getan hast und das ich dich nicht aufhalten konnte. Und nun sag mir, Sayuri, was hättest du nach deiner Rache? Du wärst allein, hättest nichts mehr – keine Freunde, kein zu Hause, nur Einsamkeit. Ist es das wirklich wert?“ Immer wieder wanderten seine Augen zu dem Uchiha, um dessen Reaktion auf seine Worte zu sehen. Doch wie immer war dessen Gesicht eine ausdrucklose Maske, glatt wie Eis. Traurigkeit machte sich in seinem Herzen breit. Waren seine Mühen vielleicht doch vergebens? Egal was er auch tat, egal was er auch versuchte, er konnte Sasuke nicht erreichen. Er war so nah und doch so fern. Anscheinend wollte der Schwarzhaarige tatsächlich nicht mehr zurück, hatte seine Heimat und Freunde für immer hinter sich gelassen. Seine blauen Augen trafen für Sekunden die dunklen des Älteren und für diese kurze Zeitspanne glaubte Naruto ein Gefühl in diesen finsteren Seelenspiegeln zu sehen. Doch ehe er es erfassen konnte, wendete der Sharinganträger seinen Blick wieder ab. Neue Hoffnung flammte in dem Uzumaki wieder auf. Auch wenn er es sich vielleicht nur eingebildet hatte, bestand dennoch die Hoffnung, das es doch so war und er sich nicht geirrt hatte. Eventuell hatten seine Worte den Größeren doch endlich erreicht, wenn auch nur unbewusst. Und überhaupt er war Uzumaki Naruto, der niemals aufgab, egal wie aussichtslos die Lage auch erschien. Wie hatte er nur eine Sekunde an sich zweifeln können? Wenn er zweifelte würde er es recht nicht schaffen, Sasuke zurück zuholen und er es würde ihm gelingen, daran glaubte er fest. Er würde seinen besten Freund nach Hause holen, Hokage werden – am besten mit dem Uchiha als seine rechte Hand – würde ein hübsches Mädchen finden und mit dieser eine Familie gründen. Und zusammen mit Sayuri würden sie in einem schönen, kleinen Haus leben. Das perfekte Leben. Ja, so würde es eines Tage’s sein und genau deswegen durfte er jetzt nicht aufgeben! „Es… es tut mir leid, Naruto-onii-sama. Ich will nicht, dass du so über mich denkst und enttäuscht von mir bist, ich will doch bei dir bleiben! Schick mich nicht weg, bitte! Ich will nun lieb sein! Bi-bitte, lass mich nicht allein!“ Von neuen begannen dicke Tränen über das Gesicht des kleinen Mädchen’s zu fließen. Ihr erneutes Schluchzen holte den Blonden in das Hier und Jetzt zurück. Sein Herz erweichte sich augenblicklich bei diesem mitleiderregenden Anblick. Ohne viel Federlesen nahm er die Jüngere wieder fest in seine Arme. Es tat ihm wirklich weh sie so zu sehen, doch waren seine Worte nötig gewesen, um sie der Situation klar zu machen. Sie war zwar ein erst 6 jähriges Mädchen, doch war sie, durch die Erlebnisse in ihrem kurzen Leben, ihrem Alter weit voraus. Sie würde ihn verstehen, da war er sich sicher. Stumm starrte Sasuke die zwei Engumschlungenden an, ließ sich unwillkürlich die Worte Naruto’s immer wieder durch den Kopf gehen. Vielleicht hatte er doch Blonde doch recht… Blödsinn! Das sind nur die hirnlosen Worte eines Baka’s! Immer wieder kam der Uzumaki mit diesem Gerede, von Liebe und Freundschaft und diesen Unsinn. Er brauchte niemanden, keine Freunde, kein Konoha, keinen Bruder, keinen idiotischen Chaoten. Die letzten drei Jahre und auch schon die Zeit davor, war er wunderbar alleine ausgekommen. Und wenn Itachi erst tot war und er somit seine Eltern und den gesamten Clan gerecht hatte, würde es ihm noch besser gehen. Ihn würden keine Gewissensbisse plagen. Warum auch? Es gab nichts zu bereuen. Itachi verdiente den Tod, schließlich hatte er ihre Familie eiskalt umgebracht. Auch die süßgerasbelten Worte eines gewissen blonden Versager’s änderten an dieser Tatsache nichts. Was nach den Tod seines Bruder’s kam, dass wusste der Uchiha noch nicht, aber sicherlich war es kein Gefühl der Einsamkeit oder Trauer. Schließlich war die Einsamkeit seid frühster Kindheit sein ständiger Begleiter und hatte ihm noch nie geschadet. Ganz im Gegenteil, sie hatte ihn stärker gemacht, vermischt mit dem Gefühl der Rache. Es gab keine lästigen “Freunde“, die seine Gegner als Angriffspunkt nehmen könnten. Freundschaft und Liebe bedeutete Schwäche – Gefühle brachten keinen Vorteil. Der Schwarzhaarige kam wunderbar auch ohne sie klar und war sogar, was man als glücklich bezeichnen könnte. Sein Leben war gut, ganz genau so, wie es war, mehr brauchte er nicht – bis auf den Tod seines Bruder’s, doch auch dieses Problem würde er auch schon bald aus dem Weg schaffen. Er brauchte niemanden, er brauchte Uzumaki Naruto nicht… Frustriert und völlig konfus mit seinen Gedanken, erhob sich der Sharinganerbe schwerfällig. Fest biss er die Zähne aufeinander, doch trotzdessen, konnte er sich ein Zischen nicht verkneifen. Nach schier endlos dauernder Zeit, hatte er es geschafft. Sein Stand war wackelig und alles andere als fest, aber dennoch strahlte er noch immer die Stärke und den Hohn aus, die seine ständigen Begleiter waren. Als er seinen Blick wieder auf das Pärchen vor ihm richtete, fing er den Blick Naruto’s ein. Etwas unglaublich flehendes und bittendes stand in den blauen Augen geschrieben und fesselten ihn für Sekunden an seinen Platz. Immer wieder wunderte er sich darüber, wie ausdrucksstark diese Saphire waren. Mit ihnen konnte der Jinchuriki eine Geschichte erzählen, ohne auch nur ein einziges Wort von sich zu geben. Ehe auch nur einer der Anwesenden eine Regung von sich geben konnte, war Sasuke auch schon verschwunden. Schwer seufzte Naruto, als sein ehemaliger Teamkollege sich wortwörtlich vor seinen Augen in Luft auflöste. Noch einmal einen Seufzer ausstoßend, vergrub er sein Gesicht in dem weißen Haar. Wirkliche Trauer darüber, dass er es erneut nicht geschafft hatte, den Uchiha zurück zu holen, wollte sich bei ihm nicht einstellen. Natürlich, ein Teil von ihm war mehr als bestürz darüber, schließlich war der Ältere noch immer sein bester Freund und gehörte einfach nach Konoha, ein anderer Teil war einfach nur unendlich glücklich darüber, dass sie alle lebend davon gekommen waren. Just in diesem Moment traten auch Kakashi und die Anderen zu ihnen. „Oh, Kami, Naruto! Geht es euch beiden gut?“, platzte es besorgt aus Sakura heraus, während sie Naruto und Sayuri nach Verletzungen abtastete und diese dann anschließend mit einem Teil ihres verbliebenen Chakra’s heilte. „Ja, alles okay, Sakura-chan, uns geht es gut“, murmelte der Blonde, während er die Kawashima weiter fest in seinen Armen hielt und ihr beruhigend über den Rücken strich. „Viel wichtiger ist nun, was wir tun sollen. Mikuru ist vollkommen zerstört und wir sind nicht gerade unschuldig daran.“ „Du hast natürlich recht, Naruto. Das Einzigste, was wir tun können, ist dafür zu sorgen, dass das Dorf wieder aufgebaut wird. Sobald wir wieder in Konoha sind, werde ich die Hokage davon unterrichten und diese wieder sicherlich sofort dafür sorgen, dass die Dorfbewohner die Hilfe erhalten, die sie benötigen“, brachte Kakashi mit ein. „Aber zunächst sollten wir uns erst einmal ausruhen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Konoha machen.“ Damit waren alle einverstanden, schließlich waren sie von den Kämpfen und auch von der seelischen Belastung stark angeschlagen. Inzwischen war die Sonne längst untergegangen und nur ihr Lagerfeuer, welches sie entfacht hatten, erhellte die Nacht. Ringsum das Feuer lagen sich zusammengerollt unter Decken, die sie zwischen all den Schutt, der eins Mikuru war, gefunden hatten – bis auf Sai, der die Erste Wache hielt, schließlich wussten sie nicht, ob einer der Oto-nin’s nicht vielleicht doch noch zurückkehrten. Vor allem der Uzumaki musste über viele Dinge nachdenken. So viel war nur an einem einzigen Tag passiert, seine Gefühle hatten eine wirkliche Achterbahnfahrt durchgemacht. Allein schon, dass er Sasuke wiedergesehen hatte, hatte ihn emotional völlig aufgewühlt, doch dann kam noch das Aufeinandertreffen mit Kyuubi und der Vertrag, den sie abgeschlossen hatten. Noch immer wusste der Blauäugige nicht, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte und der Fuchs ihm nicht jederzeit einfach so in den Rücken fallen konnte. Doch irgendwie sagte ihm sein Gefühl nach wie vor, dass er nichts zu befürchten hatte und sich keine Sorgen zu machen brauchte. Kami, dass war wirklich zu viel an einem Tag gewesen. Er war wirklich gespannt, wie das alles – mit Sayuri und Kyuubi – weitergehen sollte. Hoffentlich endete weder das Eine noch das Andere in einer Katastrophe. Nachdenklich blickte er in das Feuer, beobachtete die Flammen, wie sie wild umher tanzten, ohne sie wirklich wahrzunehmen. In seinen Armen, fest an seine Brust gedrückt, schlief das kleine, weißhaarige Mädchen. Er war unendlich froh, sie nicht verloren zu haben und er würde dafür sorgen, dass es auch so blieb. Kawashima Sayuri gehörte nun zu ihm, sie war ein Teil seiner Familie geworden, zu seiner kleinen Schwester, die er jetzt bereits so sehr in sein Herz geschlossen hatte. Allmählich wurden auch ihm die Augenlieder schwer, die Anstrengungen des Tage’s zahlten nun ihren Tribut. Ohne wirklich etwas dagegen tun zu können, schlief er Jinchuriki ein. „Gute Nacht, Naruto.“ ~*~ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)