Dunkle Familiengeheimnisse von Sora-nee (Eines Tages verändert sich alles ...) ================================================================================ Kapitel 12: Gerettet -------------------- Als sie bei den Lagerhäusern am Hafen ankamen, war es bereits fünf Uhr morgends. Sie hatten nicht bemerkt, wie lange sie tatsächlich in den Büroräumen verbracht hatten. "Was hat er gesagt in welchem Lagerhaus sie ist?" fragte Jack und zählte bereits. "Das sechste vom Hafenrand aus. Also das dort rechts." entgegnete Yusei. Sie hatten ihre Motorräder etwas abseits in einer kleinen Gasse versteckt und schlichen nun, durch die Schatten, vorsichtig auf das Lagerhaus zu. "Wir sollten uns in zwei Gruppen aufteilen und erst einmal eine Runde drum herum machen, um zu sehen wo und wieviele Eingänge es gibt." meinte Yusei und die anderen nickten zustimmend. "Crow und ich gehen rechts herum, Jack und Kalin ihr geht links herum, aber bleibt im Schatten und macht keinen Lärm. Wir müssen wissen wo wir am besten unbemerkt rein kommen und wir sollten auch versuchen zu sehen wieviele Wachen es sind und wo Lenia sich genau befindet." fügte Yusei noch hinzu. "Keine Sorgen Yu, du kannst dich auf uns verlassen. Wir holen die Kleine da raus, koste es was es wolle." gab Jack zurück und machte sich langsam und leise mit Kalin auf den Weg, das Lagerhaus links herum zu umrunden. Crow und Yusei schlichen an der Wand des Lagers entlang und entdeckten ein paar Fenster, durch die sie hindurch spähen konnten. Sie sahen 3 Männer, die an einem Tisch saßen und offensichtlich Karten spielten. "Wenn das die einzigen Wachen sind, sieht es gar nicht schlecht für uns aus." flüsterte Crow und Yusei nickte. "Komm, erstmal weiter. Wir brauchen einen Eingang, das wir uns an sie ranschleichen können." sagte Yusei und die beiden gingen weiter. Sie trafen Jack und Kalin an ihrem Ausgangspunkt wieder. "Also wir haben ein offenes Fenster entdeckt, durch das wir klettern können. Es ist auch hinter ein paar Containern, so dass wir ungesehen reinkommen müssten. Außerdem haben wir zwei Wachen dabei beobachtet, wie sie in einen LKW Container gegangen sind. Als sie rauskamen hatten sie einen leeren Teller in der Hand. Lenia wird dort drinnen sein, darauf wette ich." erzählte Jack. "Das ist klasse, dann müssten es fünf Wachen sein, von denen wir wissen, Crow und ich haben drei Stück an einem Tisch sitzen sehen, beim Kartenspiel. Und es gibt eine Tür an der Seite, aber ob man sie von innen öffnen kann, weiß ich leider nicht. Wir brauchen einen Plan, am besten wäre es wenn wir uns drinnen wieder aufteilen. Jemand muss die Wachen im Auge behalten und zur Not auch ablenken, während ich in den Container schleiche und Lenia raushole." meinte Yusei. "Ich würde sagen, wir gehen erst mal rein und Entscheiden dann, wie wir vorgehen. So können wir die Situation besser einschätzen, wenn wir vor Ort sind." entgegnete Crow. Die anderen stimmten zu und sie machten sich leise auf den Weg zu dem offenen Fenster. Sie stiegen vorsichtig in das Lagerhaus ein, immer darauf bedacht, keinen lärm zu machen. Als sie alle drin waren spähte Kalin vorsichtig um die Ecke. "Und was siehst du?" fragte Crow ungeduldig. "Ich kann die Typen am Tisch sehen und die anderen zwei, die vorhin den Teller geholt haben. Sie stehen bei den anderen und reden. Der Container in dem Lenia ist, ist dort drüben." er deutete in die Richtung und schaute seine Freunde an. "Also gut, Crow und ich versuchen an den Container zu kommen. Kalin du bleibst hier und beobachtest die Kerle. Jack vielleicht könntest du dich von der anderen Seite anschleichen und wenn es nötig wird, ein paar Geräusche machen um sie abzulenken. Aber geh kein Risiko ein, mach nur so viel wie möglich ist, ohne dass sie dich schnappen." sagte Yusei und entschlossen nickten seine Freunde und machten sich daran, ihre Aufgaben zu erfüllen. Jack schlich sich hinter den gelagerten Kisten entlang auf die andere Seite der Halle, so war er am weitesten weg von dem Container, in dem sich Lenia befand. Yusei und Crow schlichen auf der anderen Seite entlang und versuchten unbemerkt den Container zu erreichen. Plötzlich zuckte Yusei zusammen und knallte gegen eine der Kisten und hätten vor Schreck beinah noch losgeschrieben, wenn Crow ihn nicht gepackt und ihm den Mund zugehalten hätte. "Was ist los?" flüsterte er und schaute sich ängstlich um, doch die Kerle schienen nichts bemerkt zu haben. Yusei griff in seine Tasche und holte sein Handy hervor, das bedrohlich vibrierte. "Oh scheisse ..." fluchte er leis, als er auf das Display starrte und Crow schaute ihm über die Schulter, um ebenfalls zu erkennen, wer der Anrufer war. "Das wird mächtig Ärger geben, aber jetzt müssen wir erst Lenia hier raus holen." flüsterte Yusei und schaltete sein Handy aus, dann lies er es zurück in seine Hosentaschen gleiten. "Dein Vater meldet sich aber auch immer zum falschen Zeitpunkt." meinte Crow kopfschüttelnd und die beiden nickten sich zu, ehe sie nun einige Meter weiter nach vorn schlichen und nun die Seite des Containers erreicht hatten. Einer der Männer kam gerade genau auf Crow und Yusei zu, die sich schnell hinter einer großen Kiste in Sicherheit brachten und hofften, dass der Kerl sie nicht entdecken würde. Jack beobachtete das Treiben, von seinem Platz aus und warf nun einen großen Stapel kleiner Kisten um. Anschließend sprang er in die andere Richtung weg und verschwand so schnell er konnte hinter einem weiteren Container. Die fünf Männer starrten auf den zusammengefallenen Stapel, der Mann, der sich Yusei und Crow genähert hatte, war zu seinen Freunden zurückgekehrt. "Was geht hier vor?" fragte er verwirrt "Ich glaube wir haben Ratten." gab ein anderer zurück und langsam bewegten sie sich auf die Stelle zu. "Das hat Jack gut gemacht." meinte Crow anerkennend und Yusei nickte. Er schlich um den Container herum und öffnete so leise wie möglich die Tür einen Spalt breit, Crow war direkt hinter ihm, als die zwei nacheinander in das Innere des Containers schlüpften. "Mach die Tür nicht ganz zu, sie geht von innen nicht auf." meinte Yusei leis und Crow lehnte die Tür nur an. Jack war inzwischen zu Kalin zurückgekehrt "Oh man die Kerle sind echt eine Pest." flüsterte er "Wo sind Crow und Yusei? Ich kann sie nicht sehen." "Sie sind soeben in den Container reingegangen." gab Kalin ebenso flüsternd zurück und beobachtete aber, was die Männer gerade machten. "Hoffentlich kommen die da heil wieder raus. Wir müssen die Kerle unbedingt daran hindern zum Container zu gehen, oder überhaupt auf die Seite der Lagerhalle, sonst sind sie geliefert." meinet Jack nachdenklich, als er bemerkte, dass die 5 Typen sich wieder zu ihrem Tisch aufmachten.Kalin schaute sich kurz um "Warte hier, ich hab eine Idee." sagte er schließlich und verschwand aus Jack's Blickfeld. Kalin kletterte eine Leiter nach oben, die von einem Haufen kisten verdeckt wurde, weshalb weder Jack noch die Wachen ihn ausmachen konnten. Er gelangte in das obere Stockwerk, das nur einmal um die Halle führte mit einem schmalen Weg ohne Geländer. Er drückte sich an der Wand entlang und versuchte die Schaltzentrale zu erreichen, die auf der anderen Seite war, aber die Wachen durften ihn nicht entdecken und runterfallen wollte er natürlich auch nicht. Jack hatte Kalin ausgemacht und seine Augen weiteten sich, als er sah wo er sich befand und dann entdeckte er die Schaltzentrale und ihm wurde bewusst, was Kalin vorhatte. Er beobachtete ihn die ganze Zeit und atmete erleichtert aus, als Kalin es geschafft hatte die Schaltzentrale zu erreichen. Er verschwand darin und spähte durch die große Glasscheibe in die Halle. An der Decke befand sich eine breite Schiene in der ein Kranhaken war, den man von der Schaltzentrale aus steuern konnte. Kalin lies den Haken langsam an das andere Ende der Halle fahren, wo sich ein großes Gitter befand. Er lies den Haken nach unten und hakte das Gitter ein, dann zog er den Haken wieder nach oben. Seltsamer Weise bemerkten die Kerle nichts und unterhielten sich ruhig weiter. Yusei und Crow waren im Container "Lenia?" flüsterte Yusei und seine Augen versuchten etwas zu erkennen, aber es war einfach zu dunkel, es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. In der hintersten Ecke des Containers konnte er einen dunklen Haufen am Boden liegen sehen. Er trat auf den Haufen zu, während Crow an der Tür stehen blieb und durch einen winzigen Spalt das Geschehen draußen, im Auge behielt. Yusei kniete sich zu Boden und streckte die Hand nach dem Bündel aus und drehte es zu sich. Er konnte nicht viel erkennen, doch was er sah genügte. Es war Lenia, die bewusstlos mit einer großen Platzwunde am Kopf vor ihm lag. Blut rann von ihrer Stirn ihre Wange hinab und hatte neben ihr den Boden schon bedeckt. "Scheiße, Crow sie ist bewusstlos. Einer von diesen miesen Schweinen hat sie niedergeschlagen. Sie blutet aber sie atmet ruhig." flüsterte er Crow zu, der bei diesen Informationen nur mit viel Mühe Ruhe bewahren konnte. "Wartet nur, ..." grummelte er vor sich hin. Yusei riss den Ärmel seines Shirts ab und band ihn Lenia um den Kopf, um die Blutung zu stillen. Dann hob er sie hoch und ging zu Crow zurück. "Wie siehts aus?" fragte er tief schnaufend unter der Last seiner bewegungslosen Schwester. "Einen Moment, ich schreib Jack, dass wir ein Ablenkungsmannöver brauchen könnten." gab Crow zurück und war schon dabei, die SMS an Jack zu leiten. Er erschrak, als sein Handy in seiner Tasche vibrierte, da er immer noch wie gebannt auf das Gitter starrte, das sich langsam den Männern am Boden näherte. Er las die Nachricht durch und tippte schnell als Antwort: "Schon in Arbeit" und steckte das Handy wieder ein. Kalin hatte es geschafft, das Gitter direkt über die fünf Männer zu manövrieren. Er blickte zu Jack runter der die Daumen nach oben reckte, als Zeichen, dass er das Gitter fallen lassen konnte. Er drückte den Hebel mit einem Ruck nach unten, so dass der Haken mitsamt Gitter nach unten auf den Boden krachte. Eine kleine Staubwolke wirbelte auf und man hörte die Männer erschrocken aufschreien. Als der Staub sich legte, sahen sie, dass sie Erfolg hatten. Alle fünf saßen in der Falle. Als es krachte riss Crow die Tür des Containers auf und rannte gefolgt von Yusei nach draußen. Sie warteten erst gar nicht ab, ob es geklappt hatte, sondern rannten schnurstracks zu Jack zurück. Kalin kletterte gerade die Leiter wieder runter als Crow und Yusei mit Lenia auf dem Arm bei ihnen ankamen. Die Männer rüttelten an dem Gitter und versuchten es anzuheben, was ihnen mit vereinten Kräften auch gelingen würde. Aus diesem Grund beeilten sich die Jungs aus dem Fenster zu klettern. Yusei gab Lenia durch das Fenster an Crow weiter und kletterte als letzter nach draußen, gerade als es den Männern gelungen war sich zu befreien. Sie rannten zurück zu ihren Motorrädern und setzten Lenia vor Yusei um sie an ihn angelehnt zu stützen, dass sie nicht runter fallen würde. Sie starteten die Maschienen und fuhren so schnell sie mit Lenia konnten aus dem Hafen raus, in Richtung Yusei`s Haus. Nach einer viertel Stunde waren sie angekommen und fuhren erleichtert in die Garage. "Geschafft, jetzt müssen wir nur noch die Standpauke von meinen Eltern über uns ergehen lassen, was nach allem was wir heute geschafft haben, ein Klacks werden wird." sagte Yusei und die anderen lachten. Plötztlich ging die Tür, die ins Haus führte auf und auf der Treppe stand Yusei`s Vater. Sein Gesichtsausdruck wechselte innerhalb von Sekunden von stocksauer über ungläubig und verwirrt bis hin zu erleichtert und glücklich. "Ihr habt sie zurück gebracht." brachte er atemlos heraus und trat auf die vier grinsenden Jungs zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)