Dunkle Familiengeheimnisse von Sora-nee (Eines Tages verändert sich alles ...) ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Es war wohl der heisseste Tag des ganzen Sommers, es waren 40 Grad im Schatten und die Sonne brannte unerbittlich auf die Erde nieder. Ein Junge mit schwarzen Haaren, die seltsam seitlich nach oben standen und blonde Strähnen beinhalteten, lag bäuchlings auf einer Liege in einem der Gärten. Er war wohl 17 Jahre alt und lies sich von der Sonne grillen, denn ausser Badeshorts trug er nichts. "Yusei, du sollst doch nicht so in der Sonne liegen, du bekommst nur einen Sonnenbrand." konnte man eine Frauenstimme von der Terasse aus hören. "Haha, Mama, wenn er einen Sonnenbrand bekommt, dann hat er die passende Hautfarbe zu seiner Frisur, dann sieht er ganz aus wie ein Krebs." sagte eine Mädchenstimme. Doch der Schwarzhaarige schien nichts zu hören, er hatte Ohrstöpsel in den Ohren und hörte Musik, ausserdem hatte er die Augen geschlossen und schien eingeschlafen zu sein. "Dein Bruder ist manchmal wirklich unmöglich ..." sagte die Frau zu dem Mädchen. Sie hatte langes, blondes Haar, war schlank und trug ein kurzes Sommerkleid mit Spaghettiträgern. Das Mädchen hatte braune, lange und leicht gelockte Haare, die zu 2 Zöpfen gebunden waren. Sie war etwa 15 Jahre alt und trug ein kurzes, rosa Top und dazu einen weissen, knielangen Rock. "Er hört dich nicht, er hat doch seine Kopfhörer in den Ohren." sagte das Mädchen und die Mutter nickte zustimmend. "Ich hab eine Idee ..." sagte die Kleine mit einem fiesen Grinsen und ging raus in den Garten. Sie lief zum Pool und tauchte ihre Hände in das kühle Wasser, dann sprang sie freudig zu ihrem Bruder und legte ihm gezielt die kalten, nassen Hände auf den Rücken. "Aaaahhhhh." schrie Yusei auf und fiel vor Schreck von der Liege. Seine Augen suchten nach dem Übeltäter und er entdeckte seine Schwester. "Bist du irre? Das ist kalt, ich hätte einen Herzinfarkt bekommen können, ich bin doch total aufgeheizt von der Sonne." er saß auf dem Rasen und stützte sich mit den Händen hinten ab. Die Kleine streckte ihm die Zunge raus. "Du bist selbst schuld, Mama hat gesagt, dass du dich nicht in die Sonne legen sollst bei diesen Temperaturen, bald siehst du aus wie ein richtiger Krebs." Yusei betrachtete sich und er war tatsächlich etwas rot geworden, er hätte wohl nicht einschlafen sollen. Er stand auf und setzte ein fieses Grinsen auf. "Na warte, das bekommst du zurück." er packte seine kleine Schwester und lief mit ihr zum Pool und ohne zu zögern sprang er hinein mit ihr unterm Arm. "Aaahhh nein, hilfe Mama ..." rief sie noch bevor sie unter Wasser getaucht wurde. Yusei tauchte wieder auf und zog sich aus dem Pool, seine Schwester tauchte kurz nach ihm auf und blickte ihn böse an. "Musst du immer so übertreiben, ich hatte nicht mal Badesachen an." "Mensch Yusei, ich hab dir doch schon 100 mal gesagt, dass du Lenia in Ruhe lassen sollst." seine Mutter stand hinter ihm und tadelte ihn mit ihrem Blick. "Sie hat doch angefangen, sie wollte es doch so." verteidigte sich Yusei und blickte zu ihr nach oben. Er saß auf dem Poolrand und lies die Beine im Wasser baumeln. Plötzlich wurde er an diesen wieder zurück ins Wasser gezogen. Nach Luft schnappend tauchte er wieder auf. "Siehst du, sie hat auch nur Unsinn im Kopf." sagte er und lachte jetzt aber, dann stürtzte er sich auf Lenia und drückte sie mit dem Kopf unter Wasser. "Treibts nicht zu wild, Kinder. Es gibt dann auch gleich Essen, also solltet ihr da jetzt wieder rauskommen und euch umziehen." sagte die Mutter, hatte aber auch ein Lächeln im Gesicht. Sie war ja froh, dass sich die beiden nie wirklich stritten und sich eigentlich gut verstanden. Yusei war sowas wie ein Held für seine Schwester, sie schaute zu ihm auf und bewunderte ihn und Yusei fühlte sich für sie verantwortlich, er wollte sie beschützen. Niemand durfte sie ärgern, ausser ihm selbst, sie waren ein Herz und eine Seele. Lachend und pitsch nass verliesen sie den Pool, ihre Mutter stand auf der Terasse und hielt 2 Handtücher bereit. "So nass kommt ihr mir nicht ins Haus." sagte sie und reichte den beiden je ein Handtuch. "Wenn ihr euch abgetrocknet habt, geht hoch und zieht euch um, euer Vater müsste auch jeden Augenblick von der Arbeit nach Hause kommen und ihr wisst, dass er es nicht mag, wenn irgendwas nicht so läuft wie er es will. Also keine Streiterein beim Essen ihr zwei." Die beiden nickte und gingen einigermaßen abgetrocknet ins Haus, jeder für sich in sein eignes Zimmer. Yusei zog die nassen Badeshorts aus und holte sich ein paar Sachen aus dem Schrank. Als er angezogen war, überlegte er kurz ob er gleich wieder runter gehen sollte, entschied sich dann doch erst nochmal den Computer anzuschalten. Er setzte sich an den PC und entdeckte das unfertige Program, an dem er gerade arbeietete, dann öffnete er es und fing an daran zu arbeiten. Er vergaß völlig, dass es eigentlich gleich Essen gab und bekam auch gar nicht mit, dass jemand in sein Zimmer gekommen war. Der große Mann, der hinter ihm stand, trug ein weisses Hemd und eine Krawatte, dazu eine schwarze Hose mit einem Gürtel. Er beobachtete eine Weile schweigend, was sein Sohn da tat, dann ging er zu ihm hin und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Yusei ..." Yusei zuckte zusammen und fuhr erschrocken herum. "Vater?" sagte er ungläubig und seine Augen weiteten sich, er wusste, dass sein Vater es nicht mochte, wenn er vor dem Essen noch am Computer arbeitete. " Schalte den Computer aus und komm essen." sagte dieser nur und wandte sich um, dann verlies er das Zimmer, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Yusei blieb total perplex sitzen, so kannte er seinen Vater nicht, er hatte erwartet, dass dieser ihn zusammenstauchen würde, wenn er sah, dass er am Computer arbeitete, aber dem war nicht so. Jetzt fiel ihm auch auf, dass sein Vater erschöpft wirkte, als er vor ihm gestanden war, hatte er einen müden Blick gehabt, so als hätte er einen wirklich anstrengenden Tag gehabt. Er wusste, dass die Arbeit seines Vaters keineswegs einfach war, aber er war gut darin und so hatte er ihn in den ganzen Jahren noch nie erlebt. Es musste etwas vorgefallen sein, doch was, das wusste er nicht. Im Moment wollte er sich auch nicht den Kopf darüber zerbrechen, er war nur froh, dass er keinen Anschiss bekommen hatte und schaltete schnell den Computer aus, dann stieg er langsam die Treppe hinab. Seine Schwester und sein Vater saßen schon am Esstisch, seine Mutter stellte gerade das Essen auf den Tisch und setzte sich dann. Er setzte sich dazu und fand, dass die Stimmung gedrückt war, denn niemand sagte ein Wort. Schweigend verteilte die Mutter das Essen auf die Teller und ausser "Guten Appetitt" wurde während dem Essen nichts geredet. Als alle fertig waren, überlegte Yusei, ob er wohl aufstehen dürfe und schaute fragend zu seiner Mutter. Diese schien seinen Blick jedoch nicht bemerken, sie wirkte besorgt und warf ihrem Mann immer wieder flüchtige Blicke zu. "Darf ich aufstehen?" brach Lenia das Schweigen und die Eltern sahen sie an. "Ja darfst du mein Schatz, aber heute gehts nicht mehr raus, morgen ist wieder Schule." sagte der Vater und Lenia nickte grinsend und stand auf. "Für dich gilt das selbe Yusei." wandte sich der Vater an ihn. "Du bleibst im Haus." er blickte seinen Sohn ernst an, denn er wusste, dass er nach dem Abendessen eigentlich noch mal weg wollte wie jeden Tag. Yusei biss die Zähne zusammen, er hasste es wenn sein Vater so streng war und er wusste nicht mal wieso er zu Hause bleiben sollte, die Schule war ja wohl keine Ausrede, es war ja schließlich erst halb 7, normal durfte er bis um 9 draussen sein unter der Woche. Aber der Blick seines Vaters war so starr, dass er es nicht wagte zu wiedersprechen, so stand er wortlos auf und ging in sein Zimmer. "Was ist denn nur mit denen los? Ich kann doch nichts dafür, wenn Vater Stress hat. Wieso muss er das an mir auslassen." fluchte Yusei laut und warf vor Wut seinen Schreibtischstuhl um, dann lies er sich aufs Bett fallen, als es an der Tür klopfte. "Ja?" fauchte er und die Tür ging auf, seine Schwester blickte etwas zaghaft durch einen Spalt hinein, sofort setzte sich Yusei wieder auf und lächelte. "Komm rein." Langsam ging sie durch das Zimmer und betrachtete dann den umgeworfenen Stuhl. "Was ist los Yusei?" fragte sie und hob den Stuhl auf. "Was soll los sein?" entgegente er mit einem Grinsen, er wollte nicht, dass seine Schwester sich Sorgen machte. Sie zog eine Augenbraue hoch und setzte sich auf den Stuhl, dann verschränkte sie Arme. "Du wirfst also Grundlos deinen Stuhl durchs Zimmer?" fragte sie argwöhnisch, musste aber grinsen. Yusei wusste, dass er Lenia nichts vormachen konnte, sie durchschaute ihn einfach immer. "Ach es ist nur, weil ich nicht weg darf. Vater hat gesagt ich muss heute auch hier bleiben und ich finde das nicht fähr." erklärte er und sah seine Schwester an. "Ja ich versteh es auch nicht, aber er wird es dir doch sicher noch erklären, ohne Grund verbietet er dir das ja nicht." "Du hast ja recht, ich hab überreagiert. Wie gut, dass ich dich habe, du rückst meinen Verstand immer wieder zureecht, sonst würde der Schwachsinn die Oberhand gewinnen und wer weiss, was ich dann nicht schon alles angestellt hätte." er lachte jetzt und Lenia stimmte in das Lachen mit ein. "Was machst du jetzt? Ich mein, wenn du dich nicht mit deinen Freunden treffen kannst." fragte Lenia und Yusei wurde schlagartig klar, dass er seine Freunde zumindest anrufen musste, um Bescheid zu sagen, dass er heute nicht kommen würde. Ohne seiner Schwester zu antworten griff er nach seinem Handy und suchte die passende Nummer im internen Telefonbuch. "Hallo Crow, ich bins. Ich komme heute nicht." hörte ihn seine Schwester sagen, was sein Gesprächspartner von sich gab, konnte sie allerdings nicht verstehen. "Mein Vater hat gesagt, dass ich heute zu Hause bleiben muss. ... Ja sicher ist das blöd und ich weiß nicht warum. ... Das ist eine gute Idee. ... Dann sehen wir uns gleich in der Garage." freudig legte er auf und seine Schwester schaute ihn fragend an. "Darauf hätte ich auch selbst kommen können." erklärte er Lenia "Die Jungs kommen stattdessen her, wenn ich nicht raus darf, wir treffen uns in der Garage." Lenia bekam einen Hauch rosa ins Gesicht, sie hatte eine heimliche Schwäche für Crow, doch das wusste niemand, zumal sie in den Augen der Jungs, wohl sowieso viel zu jung war. "Yusei ... ähm ..." fing sie an und schaute dabei auf den Boden, sie wollte nicht, dass ihr Bruder merkte, dass sie rot wurde "Darf ich vielleicht ... nur wenns euch nichts ausmacht ... mitkommen?" Yusei überlegte kurz, er fand nichts was dagegen sprechen würde. "Klar komm mit." sagte er und ging aus seinem Zimmer raus. "Ich bin in der Garage, die Jungs kommen gleich ..." rief er seinen Eltern im Vorbeigehen zu und verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)