Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 50: Ein Zwischenfall ---------------------------- Sasuke schlief noch. Sein Gesichtsausdruck war der eines unschuldigen Kindes. Richtig niedlich. Ich wandte mich wieder meinem Spiegelbild zu. Mein malträtierter Körper war mit blauen Flecken übersät. Wäre ich ein Mensch gewesen, ich läge jetzt wahrscheinlich in einem Ganzkörpergipsverband in irgendeinem Krankenhaus und würde der Polizei erklären müssen, wer mich dermaßen misshandelt hatte. „Tz.“ Man könnte meinen, es wäre sein erstes Mal gewesen. Am Besten wenn ich in Zukunft diese Sache selbst in die Hand nahm. Aber eines war seltsam. Nicht nur, das er mir keine Energie entzogen hatte, er schien mir sogar welche übertragen zu haben. Unbewusst? Ich hatte bisher nicht gewusst, das ein Batdämon so etwas überhaupt konnte. Und mit meinen Kenntnissen über Pflanzen – hey, wir könnten als Wunderdoktoren durch die Lande ziehen. Ich musste bei der Vorstellung kichern. Der Klang schneller Schritte einer etwas korpulenten Frau drang an meine Ohren. Das war sicher Mama mit dem Frühstück. Nicht gut, wenn sie mich nackt vor dem Spiegel sah mit all den Flecken. Ich beeilte mich und zog mir den Bademantel über, den ich mir am Vortag aus einem der Nachbarzimmer „ausgeborgt“ hatte und ging zur Tür, um ihr zu öffnen. Kaum hatte ich die Tür ganz gentlemanlike für sie geöffnet starrte sie mich aus immer größer werdenden Augen an. Was hatte die Frau denn? Okay, meine Nase sah etwas schief aus durch die Schwellung und auch meine Lippen waren noch nicht verheilt durch den Biss, aber kein Grund mich so entsetzt anzustarren. „Guten Morgen,“ setzte ich an. „Vielen Dank, das sie sie die Mühe gemacht haben uns unser Frühstück ins Zimmer zu bringen.“ Mit einem lauten Scheppern ließ sie das Tablett fallen und ich sprang zurück. Verdammt, was sollte das? „Was – was ist los?“ hörte ich Sasuke schlaftrunken fragen. Ja, das hätte ich auch gerne gewusst. „Wer sind sie?“, wurde ich resolut angefahren. Mist. Das hatte ich ganz vergessen. Wie unvorsichtig von mir. Mama Leone kam das Stück nach vorne, welches ich zurück gewichen war und warf einen Blick in den Raum. Sie sah Sasuke im Bett liegen und die Spuren unserer Nacht waren unübersehbar. Selbst wenn sie es nicht gewesen wären, mein Bett war zweifellos unbenutzt und ich war sozusagen ein fremder Kerl, der nur einen Bademantel an hatte, während der andere Kerl noch seine nächtlichen Anstrengungen ausschlief. Selbst für eine menschliche Nase roch es hier ganz eindeutig nach Sex. Sie warf entsetzt ihre Arme in die Luft und ich hatte keine andere Wahl. Also packte ich ihr Kinn und drehte es ruckartig zur Seite. Ein unangenehmes Geräusch war zu hören, als ihr Genick brach und es kam mir vor, als würde sie mich noch voller Abscheu ansehen, bevor sie zu Boden sackte. Sasuke saß nun hellwach im Bett und starrte mich so ungläubig an, als wäre ich ein Monster. Na ja, eigentlich war ich ja eines. „Ich hatte keine andere Wahl, verstanden.“ Aus den Nebenzimmern hörte ich Geräusche. Der Lärm, den das Tablett verursacht hatte, als es zu Boden fiel zeigte Wirkung. Kamen sie oder zogen sie es vor so zu tun, als hätten sie nichts gehört? Wie auch immer, ich hatte einen Urlaub hier geplant und wenig Lust von der Polizei gesucht zu werden. „Zieh dich an Sasuke. Wir müssen verschwinden.“ Zum Glück kam Sasuke sofort in die Gänge. Er sprang aus dem Bett, warf einen fragenden Blick zur Dusche den ich registrierte und mit einem Vergissesblick beantwortete, griff nach seinen verstreuten Klamotten und zog sich an. Ich zog mir eben die Hose über als ich einen eindringlichen Blick im Rücken spürte. Als ich mich umdrehte, sah ich in Sasukes erschrockenes Gesicht. „War ich das?“ „Wer sonst? Das Sandmännchen? Was für eine bescheuerte Frage, wir haben jetzt keine Zeit, also beeil dich.“ „Ich bin fertig.“ Sasuke sah zu der Frau, die auf dem Boden lag. Ah, gut. „Versteck sie im Kleiderschrank, Sasuke.“ Ich zog sie schnell ganz ins Zimmer und knallte die Tür zu. Mir wurde ein vorwurfsvoller Blick zugeworfen und viel langsamer als zuvor ging er zu ihr und schloss ihre Augen. Was für ein komischer Dämon. Mittlerweile hatten sich tatsächlich einige Italiener auf dem Flur versammelt und fragten sich gegenseitig, was das eben wohl gewesen sei. Ein Glück, das ich sie nicht verletzt hatte und eine Blutspur in unser Zimmer führte. Ich hatte so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Allerdings aufgewacht war ich in einem Albtraum. Wieso hatte Naruto die Frau getötet? Und wie sah er überhaupt aus? Aber ich musste mich zusammen reißen. Letztendlich war Naruto kein mordender Verrückter sondern ein Dämon. Es musste einen Grund dafür gegeben haben. Und anscheinend war Eile geboten. Ich nahm mir trotzdem die Zeit, mir die Frau nochmal anzusehen und nachdem ich wusste, dass sie wirklich tot war, ihre Augen zu schließen. Dann nahm ich sie huckepack und versteckte sie im Kleiderschrank. Was dachte er sich dabei? Da würde sie nicht lange unentdeckt bleiben. Immerhin lagen irgendwelche Essensreste auf dem Boden herum und auch Flüssigkeiten, die nach Tee und Kaffee rochen. Später. Später würde ich mir das erklären lassen. Naruto hatte schon das Schloss geschmolzen und schob zusätzlich das schwere Bett vor die Tür. Dabei fluchte er vor sich hin. Ich verstand Sätze wie, so ein verdammter Mist, warum musste das passieren? Ja, das hätte ich auch gerne gewusst und sah zum Fenster. Naruto stellte sich neben mich. „Du verschwindest durch das Fenster.“ Dann berührte er mich und sah wieder genauso aus, wie ich. „Und du?“ „Ich teste die Fähigkeiten meines vierten Schwanzes.“ „Kannst du nur da dran denken?“ Seine blauen Augen bohrten sich in meine. „Ja. Und du solltest auch an deinen Kräften arbeiten und sie vor allem kennen lernen. Wenn du überleben willst.“ Der Ernst mit dem er sprach jagte mir einen Frösteln über den Rücken. „W...wie meinst du das?“ „So wie ich es sagte, natürlich. Wir werden es nicht immer mit normalen Menschen zu tun haben.“ Ich erinnerte mich an Heji. „Es gibt auch Menschen mit besonderen Kräften. Also los.“ Naruto verschwand einfach vor meinen Augen, aber ich konnte ihn noch riechen. Dann nicht mehr. War er etwa schon draußen? Mittlerweile klopfte jemand an der Tür und rief irgend etwas auf Italienisch, das ich nicht verstand. Höchste Zeit auch für mich zu verschwinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)