Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 48: Die Kraft des Dritten --------------------------------- Mein genialer Plan hatte einen winzigen Fehler. Wir hatten keinen Ausweis. Das Hotel in das wir eincheckten wurde anscheinend von einem Ehepaar mittleren Alters geführt und zum Glück wurden wir erst gar nicht nach unserem Pass gefragt. Sahen wir so vertrauenswürdig aus? Ich warf einen Blick in den Spiegel, den ich von Inari hatte. Sasuke stieß mir schmerzhaft den Ellbogen in die Seite. „Was hätten wir getan, wenn sie den Pass verlangt hätten?“ fragte er flüsternd. „Tja, ungewöhnlich, das sie nicht danach fragten,“ stellte ich genauso leise fest. „Th, gib mir eine Antwort.“ „Magie. Wir hätten sie glauben machen können, das sie ihn schon gesehen haben.“ Die Frau, die wie eine typische italienische Mama aussah, überreichte uns lächelnd den Schlüssel. Sicher dachte sie, wir könnten uns nicht zwei Zimmer leisten. Als hätte Sasuke etwas ähnliches gedacht, beugte er sich zu mir. „Wovon bezahlen wir das?“ „Wir haben noch Geld.“ Ich nahm den Schlüssel und hörte der Hotelbesitzerin zu, wie sie uns den Weg beschrieb. Dann bedankte ich mich und forderte Sasuke auf, mir zu folgen. „Hast du verstanden, was sie sagte?“ „Klar. Ich hab ja nicht umsonst so lange gelebt.“ „Hm, auch wieder wahr. Irgend etwas musst du in dieser Zeit ja gelernt haben.“ Seine Stimme klang leicht aggressiv. War er nervös? Dabei war er es, der das hier so unbedingt durchziehen wollte. „Rede nicht so mit mir. Sonst kannst du´s gleich vergessen. Immerhin geh ich zum ersten Mal mit einem Kerl ins Bett, für den jede sexuelle Aktivität gleichbedeutend mit Fressen ist. Wehe, du versuchst irgend etwas Komisches.“ Sasuke wurde knallrot. „Hab ich nicht vor.“ Unser Zimmer war einfach aber sauber. Es war zwar ein Doppelzimmer, aber mit getrennten Betten. Normal, wenn man bedachte, das wir eigentlich Brüder waren. Bad und Dusche befanden sich auf dem Flur. Ich beschloss, zuerst zu gehen und machte dafür noch einen kleinen Ausflug ins Nachbarzimmer. Die Bewohner waren zwar da, aber sie hörten mich nicht. Gut, das Italiener so laut die Nachrichten im Fernsehen hörten. „Augenblick mal. Willst du so gehen?“ „Wieso? Ich hab alles, Seife, Handtuch, Bademantel und Shampoo, was fehlt?“ „Das meine ich nicht. Willst du mit meinem Körper duschen gehen?“ „Das ist mein Körper. Er sieht nur aus wie deiner.“ „Und wenn du zurück kommst? Verwandelst du dich? Oder geht das etwa noch nicht?“ „Natürlich geht das. Wieso?“ „Gut. Weil – also – so wie du jetzt aussiehst – ich käme nicht in Stimmung.“ „Sei nicht so obszön, okay. Noch so eine Bemerkung und ich spring aus dem Fenster.“ Tz, was war los mit dem Typ? Man könnte glauben, er habe seit Jahren nicht...oder hat er nicht? Doch, hat er. Erst neulich. Als ich vom Duschen zurück kam wurde ich angefahren: „Du siehst ja immer noch so aus wie ich.“ „Sasuke, ich wusste ja nicht, wer mir auf dem Flur begegnen könnte.“ Notgeil, kam mir in den Kopf. Oder schon wieder Hunger? Abwartend blieb Sasuke stehen und sah mich an. „Was ist? Ach so.“ Ich überreichte ihm Shampoo und Seife. „Nicht das. Wir sind jetzt allein oder? Musst du nochmal weg?“ Ich stöhnte. Er brachte mich an den Rand meiner Nervenbelastungsfähigkeit. Darauf hatte ich keine Lust mehr. Ich löste die Verwandlung auf. Zufrieden klemmte sich Sasuke die Duschsachen unter den Arm. „Sag Bescheid, wenn du Kinder willst.“ „Was?“ „Schon vergessen? Ich bekomme auf diese Weise auch die Fähigkeiten der Person, in die ich mich verwandle.“ „Ähm, also – du meinst, wenn du dich in ähm eine Frau...,“ stotterte Sasuke herum. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und verschränkte die Arme hinter meinem Kopf. Das mein Handtuch dabei verrutschte war reiner Zufall, aber ich konnte Sasukes Herzschlag laut und deutlich hören. „Ja, das meinte ich.“ Wenn es auch nur ein Scherz war. Ich würde mich nicht in eine Frau verwandeln. „Geh endlich.“ Sasuke blieb an der Tür stehen. Ohne mich anzusehen fragte er: „Kannst du das?“ „Hm?“ „Neun, nein zehn, Monate lang eine Frau bleiben?“ Er hatte das ernst genommen? „Muss ich nicht. Reicht, wenn ich beim Empfang und bei der Entbindung eine Frau bin.“ Allein die Vorstellung brachte mich zum Lachen. „Und – was für ein Kind würde es dann sein?“ „Wie?“ „Ich meine, ein Kind zwischen mir und der Frau in die du dich verwandelst, oder – unser Kind?“ Ich sah an die Decke. Über so etwas hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, geschweige denn, Informationen eingeholt. Hätte ich nur den Mund gehalten. „Weiß nicht. Aber du bist sowieso schwul, oder etwa nicht?“ „Ja.“ Ich atmete auf, als Sasuke von außen die Tür schloss. Mein Scherz war irgendwie nach hinten los gegangen. Das mir nochmal was nach so vielen Jahren peinlich sein würde...Ich sollte besser aufpassen, in wen ich mich verwandelte. Wenn es ein Tier sein würde, womöglich wäre ich dann läufig – verdammt, was für ein Unsinn. Ich drehte mich auf die Seite. Das war jetzt wirklich noch peinlicher. Nein, mehr als das. Richtig pervers. Ich vergrub mein Gesicht im Kopfkissen. Denk an was anderes. Genau. Sasuke wollte ins Dämonenland. Wenn er es wirklich immer noch wollte, musste ich mir überlegen, wie ich ihn da wieder raus bekam ohne ihn den Gefahren des dunklen Turniers auszusetzen. Nein, auch nicht so das Wahre. An was sollte ich denken? Das er gleich kommt? Ja, ich denke an ihn. Augenblick. Ich könnte ja mal die Fähigkeit des dritten Schweifes testen. Sasuke war ein Dämon. Dazu ein Fledermausdämon, also konnte er alles und jeden aufspüren. Er war perfekt dafür. Wenn er es nicht bemerkte, dann auch kein anderer. Falls er seine dämonischen Gaben überhaupt einsetzte, wohlgemerkt. Frisch geduscht fühlte ich mich wie neu geboren. Naruto hatte mich total durcheinander gebracht. Mit Absicht? Das war ihm zu zutrauen, aber wozu? Ich beschloss, diese Sache nicht mehr zu erwähnen, obwohl er mich fast dran gekriegt hätte. Ein Kind, wie? Es war nicht so, das ich keins haben wollte. Ich drückte auf den Knopf, der sich mitten im Knauf befand und zum Öffnen als auch zum Verschließen diente. „Hey, Naru...“ Wie? Er war nicht da? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)