Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 20: Naruto - Guter Junge -------------------------------- Ich trat das Gaspedal fast durch. Zum Glück konnte ich über einen kleinen Umweg über die Autobahn schneller bei uns zuhause ankommen. Und ich freute mich auch auf Naruto. Hoffentlich wartete er auf mich und hatte keinen Unsinn angestellt. Er war nun mal ein stolzer Dämon, der sich nicht so einfach beobachten lassen wollte. Oder vielleicht gab es da auch eine Art von Gesetz, dass er sich nicht beobachten lassen durfte. Ich konnte natürlich verstehen, das er sich an die Gesetze der Dämonen halten wollte. Aber hier war nun mal die Menschenwelt und das bedeutete Ärger für ihn, nein für uns beide, wenn er etwas komisches vorhatte. Darüber musste ich noch ausführlich mit ihm reden. Damit er es auch verstand, er war ja sehr kindisch. Wie alt war er überhaupt? Älter oder jünger als er aussah, oder vielleicht genauso alt wie es seinem Aussehen entsprach? Ich erinnerte mich an das Bild, welches mir mein Chef gezeigt hatte, es war vor fast 20 Jahren aufgenommen worden. Und da hatte er auch so ausgesehen wie jetzt. Oder aber es gab einen Zwilling. So viele Fragen. Dieser Irre wollte mir aber einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er kannte Naruto doch gar nicht. Aber ganz offensichtlich hatte er ihn als Dämon erkannt, oder zumindest ahnte er es. Und was wenn Naruto kein Dämon wäre, hä? Wer wusste schon, wie viele arme Leute dieser Verrückte auf dem Gewissen hatte. Er scheute auch nicht davor zurück uns beobachten zu lassen und mich erpressen zu wollen. Diesem Kerl war es doch egal, dass ich ein Mensch war, er würde mich gnadenlos bei der Hausverwaltung anschwärzen. Nun ja. Naruto hatte ja selbst zugegeben zu diesen – hm – Wesen zu gehören, aber er tat ja schließlich keinem etwas. Sie waren anders als Menschen, aber das war doch nichts Schlechtes. Wäre es so, hätte er sicher alles abgestritten, aber er war ehrlich zu mir. Und ein Unfall, so wie bei meinem früheren Chef, nun ja, das konnte jedem Mal passieren, letztendlich hatte er mir nur helfen wollen. Im Gegensatz zu so manchem Menschen den ich kannte. Selbst Neji, der sich mein Freund schimpfte, wollte einen Obolus dafür, dass ich seine Karre fahren durfte. Alles was Naruto wollte war, wieder nach Hause zu gehen. Wo war sein Zuhause? Es interessierte mich sehr, ich wollte ihn unbedingt nochmal danach fragen. Aber ganz sicher war es schön dort, denn immerhin war er ja nicht alleine hier in der Menschenwelt. Er hatte auch in dieser Welt Freunde. Diesen Shori zum Beispiel und der war Krankenpfleger, er half den Menschen sogar. Wie hatte er Naruto genannt? Karuma? Naruto hatte verärgert darauf reagiert, das war wohl ein Tabuthema? Eigentlich hatte er mir nicht mehr von seiner Welt erzählt, als das die Umgebung schön wäre. Das konnte ich mir gut vorstellen. Und er schien auch nicht darüber reden zu wollen. Sicher hatte er Heimweh. Verständlich. Schade nur das er, um zurück zu kommen eine Seele brauchte. Ob das so eine Art Eintrittskarte war? Dennoch wollte ich versuchen, ihn bei einer günstigen Gelegenheit noch einmal danach zu fragen. Vielleicht war er dann ja gesprächiger. Ich wäre zu gerne mitgegangen. Was für eine Geschichte ich darüber hätte schreiben können, allein der Gedanke war berauschend. Die Wahrheit über die Dämonen und ihre Welt. Ein ganzes Buch könnte ich darüber schreiben. Ja, und vielleicht sogar für Verständnis und Frieden sorgen zwischen Menschen und Dämonen. Den Nobelpreis erhalten. Wenn Naruto und ich befreundet waren, dann konnte unsere Art so unterschiedlich auch wieder nicht sein. Laut hupend fuhr ein gelber Sportwagen viel zu dicht an mir vorbei. Er schnitt mich einfach, ohne die Vorfahrt zu beachten. Das eben war gefährlich gewesen. Viel zu sehr hatte ich mich von meinen Phantasien und Tagträumen hin reißen lassen. Ob Naruto wohl wusste, wie es im Himmel aussah? Waren das Dämonenreich und die Hölle identisch? Nein ganz sicher nicht. Das waren Geschichten mit denen man die Bibel ausgeschmückt hatte. Selbst die Theologen widerlegten die Geschichte von Noah und seiner Arche. Das könne gar nicht sein, so sagten sie, es hätte noch gar keine Menschen gegeben, zu der Zeit, als es auf unserer Welt zu viel Wasser gab oder so ähnlich. So genau hatte ich nicht zugehört. Konzentriere dich aufs Fahren, Sasuke. Sonst weißt du früher Bescheid, als es dir lieb ist, und Naruto kannst du dann auch nicht mehr beschützen vor diesem Dämonenjäger. Es würde mich ja nicht überraschen, wenn er früher Tiere gejagt hatte. Dann war ihm das zu langweilig geworden und nun – sein Bild sprach für sich. Das war sicher sein Wunschtraum. Endlich tauchte die Ausfahrt auf. Ich hoffte, das Naruto sich noch nicht um unseren Spion gekümmert hatte, wie er es nannte. Verlangt hatte er dafür nichts. Nach meiner Seele hatte er nicht gefragt. Es war einfach nur Hilfsbereitschaft. Auch darüber musste ich mit ihm reden. Von hier aus konnte ich wieder in die Stadt hineinfahren und hielt keine fünf Minuten später vor unserer Wohnung. Ausnahmsweise war der Parkplatz mal nicht belegt. Ich stieg aus, schloss den Wagen mit einem Knopfdruck auf den Schlüsselanhänger ab und stürmte die Treppe hinauf. An der Tür klopfte ich. Besser gesagt, ich hämmerte so wild dagegen das sich die Nebentür öffnete und ein älterer, viel zu dicker Mann mit einem schmutzigen Unterhemd heraustrat. Zahlreiche Flecken auf seiner Kleidung zeigten, dass er es nicht erst seit einer Woche trug und Biergestank wehte mir entgegen. „Was´n hier los – was soll dieser Radau.“ Er pöbelte. Schien auf Streit aus zu sein. Ich versuchte ihn zu beschwichtigen. „Entschuldigen Sie, ich muss ganz dringend in die Wohnung. Muss auf die Toilette,“ log ich. „Komm Süßer, kannst doch bei mir gehen.“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Jetzt war er nicht mehr auf Streit aus, eher auf … aber er war doch verheiratet?! „Meine Frau is net da. Komm rüber, lass uns Spaß haben, na?“ „Äh – nein danke.“ Hatte es sich herumgesprochen, das ich schwul war? „Wieso nicht?“ wurde er wieder laut. „Bin isch dir net gut genuch?“ Naruto öffnete die Tür und erfasste die Situation mit einem Blick. So ein fetter Kerl hatte es auf meine Beute abgesehen. Ich versuchte mir meinen Ärger nicht anmerken zu lassen. Der Fettsack stank nach Sex. Ich warf einen Blick auf seinen Schritt. Ja, die Spuren seiner Selbstbehandlung waren deutlich zu sehen. Und nun wollte er Sasuke? Igitt, pfui Spinne. Ich würde Sasukes Seele nicht mehr wollen, wenn sie so beschmutzt würde. Also legte ich meinen Arm locker um seine Hüfte und zog ihn an mich. „Endlich bist du da, mein Schatz. Ich hatte solche Sehnsucht nach dir.“ Ich beugte mein Gesicht zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange, für den Typ musste es aus diesem Blickwinkel so aussehen, als hätte ich Sasuke geküsst. Sasuke wurde rot. „Aber sag mal, was ist denn das da für einer?“ Sasukes Antwort wartete ich erst gar nicht ab. Ich ließ ihn wieder los und stellte mich mit dem Rücken zu Sasuke und wandte mich an den Schmutzfink dort. Ekelhaft, war mein einziger Gedanke. Obwohl ich sonst meine Gegner nie irgendwie nach ihrer Persönlichkeit oder Äußerem beurteilte. Das war besser, für einen Kampf. Auf diese Weise konnte man ruhig und cool bleiben, was die Chancen auf einen Sieg deutlich erhöhte. Dafür war ich bekannt geworden, beim „Dark Tournament,” als ich Champion wurde und einen Wunsch frei hatte. Auch wenn meine überlebenden Gegner sagten, was für ein elender Kerl ich doch sei. Mein Ziel hatte ich erreicht. Ich durfte in die Menschenwelt zurück. Wegen der Zeitverschiebung hatte ich mich allerdings schwer verrechnet. Keiner meiner Verwandten oder Freunde lebten mehr. Daran war nur die geistige Welt schuld, denen ich zu gefährlich war. Die dachten, ich wolle zum Randalieren herkommen. Ich dachte kurz an Koema und seine Geisterarmee. Aber zwang mich sofort wieder, den aktuellen Feind in Augenschein zu nehmen. „Gibt es Probleme?“ Er streckte seinen Wurstfinger aus und zeigte auf Sasuke damit. Ich musste mich schon sehr beherrschen, um ihn nicht abzureißen. „Der macht hier een Mordsradau. Wie soll ma do schlofe?“ Sasuke setzte zu einer Entschuldigung an, ich nahm ihn wieder um die Hüfte und flüsterte laut, so dass der andere es hörte, „geh schon mal ins Schlafzimmer“, und dann leise nur für Sasukes Ohren, „und schau aus dem Fenster. Hinter der Laterne.“ Sasuke war nicht schwer von Begriff. Er wusste sofort, dass ich von unserem Watching-Brother sprach. Und er war neugierig, also ging er sofort in die Wohnung. Der Alte lachte dreckig. „Doi Mädsche hast abba gut erzogen, wa?“ Ich sah ihn an und meine Augen leuchteten rot auf, ohne dass ich etwas dazu tun musste. Sein Lachen erstarb. „Wenn ich dich noch einmal sehe, wie du mit Sasuke sprichst, bist du tot Fettsack. Verstanden?“ Er nickte heftig und sein Dreifachkinn schwabbelte dabei. Ob er mich verstanden hatte oder nicht war mir egal. Ich nickte trotzdem, um ihm zu zeigen, dass ich seine Niederlage akzeptierte. Schließlich wusste ich, was sich gehört. Dann folgte ich Sasuke. Wie erwartet stand er im Schlafzimmer und versteckte sich hinter dem Vorhang. „Ibiki, zieh die Wache ab,“ ordnete ich an. Ich hatte sie ohnehin nur noch geduldet weil ich wollte, dass Sasuke sie sah. „Geht klar, Kurama. Äh – Chef,“ hörte ich Ibikis leise Stimme. Ich stellte mich neben Sasuke. „Also das ist er,“ meinte der grade und dann „was machst du denn da, er wird dich noch sehen.“ Sasuke packte mich am Ellenbogen und zog mich zu sich hinter den Vorhang. Der Glatzkopf unten holte sein klingelndes Handy aus der Tasche. „Wie bitte? Ich soll die Überwachung einstellen? Sind sie sicher, Boss? Gerade fängt es an, interessant...ja. Ja natürlich, habe verstanden.“ Missmutig packte er sein Handy wieder ein und verließ seinen Posten. „Was ist denn jetzt los?“ fragte Sasuke ungläubig, als der Wachposten ging. „Sasuke, du bist toll. Du hast bestimmt mit deinem Chef gesprochen, oder?“ „Na ja. Ja schon, aber...“ „Einfach Klasse,“ rief ich bewundernd. Sasuke sah mich an, wurde vor Verlegenheit rot und kratzte sich hinter dem Ohr. Der Junge brauchte mehr Selbstvertrauen. Das war eindeutig. Und ich würde es ihm geben, nahm ich mir fest vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)