Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 12: Verdachtsfälle -------------------------- „Sasuke. Pst.“ Ich sah zu dem kleinen, verdreckten Fenster. Naruto war dort. Wahrscheinlich war ihm langweilig. Aber ausgerechnet jetzt musste er auftauchen. Meinen Bericht hatte ich schnell getippt und samt Foto schon abgegeben, beim stellvertretenden Direktor. Der sah ihn sich auch kurz durch. „Gut“, er nickte mir zu. „Ich habe deinen Bericht gestern in der Zeitung gelesen. Leider erst da. Es wäre mir eigentlich ganz lieb gewesen, wenn du sofort damit zu mir gekommen wärst. Ich habe Bekannte bei der Polizei, und für mich ist diese Arbeit nicht nur eine Art um nur Geld zu verdienen und sensationsgeilen Leuten eine Befriedigung zu verschaffen, ich will auch helfen. Mit anderen Worten die Täter fassen.“ Der Mann gefiel mir. „Nun ja, der Chef hat sich den Artikel gar nicht angesehen. Ich hatte ihn nicht mehr in der Hand.“ Er nickte nur. „Es werden keine Spuren mehr da sein, und der einzige Augenzeuge ist auch nicht mehr im Krankenhaus.“ Er klang nachdenklich. „Leider hat er sich auch nicht abgemeldet, mit anderen Worten ich habe keine Ahnung wo er wohnt.“ Bei mir, dachte ich, aber irgendetwas hielt mich davon ab es ihm zu sagen. Naruto hatte mir alles was er wusste erzählt, es war wirklich mutig von ihm gewesen, helfen zu wollen. Und ich wollte ihn nicht schon wieder einem Verhör aussetzen. „Seltsam ist es schon,“ meinte mein neuer Vorgesetzter nun. „Ja,“ stimmte ich betreten zu. Obwohl er nicht mit mir zu reden schien, sondern eher mit sich selbst, hatte ich das Gefühl zumindest ja oder nein sagen zu sollen. Mit verschränkten Armen lehnte er sich im Ledersessel zurück. „Es gibt immer mal wieder Aufenthaltsorte eines Naruto Uzumaki, aber – es gibt kaum Bilder – und – das ist verrückt.“ Wovon redete er? „Was meinen sie?“ „Na ja, der letzte Umzug wurde vor zwanzig Jahren gemeldet.“ Da war Naruto vielleicht ein Jahr alt, dachte ich oder grade mal geboren. Wohl behütet von seinen Eltern. „Hier – ich habe ein Foto.“ Er legte ein altes Foto vor sich auf den Schreibtisch. Ein Babyfoto von Naruto vielleicht, seltsam was wollte er damit? Doch wohl nicht das Foto eines Neugeborenen als Suchplakat abdrucken? Ich beugte mich vor. Es verschlug mir kurz den Atem als auch die Sprache. Der Junge auf dem Foto sah genauso aus wie Naruto, das widerspenstige blonde Haar, das Gesicht. Nur, er war kein Baby sondern ein Junge. Ein junger Mann. Wer war das? Naruto konnte es ja wohl nicht sein. „Wer ist das?“ Mein Vorgesetzter seufzte. „Ja, hab ich mir gedacht.“ „Was denn?“ „Es muss ein anderer Naruto Uzumaki gewesen sein, oder ist es.“ „Ja. Klar. Naruto ist so ich schätze achtzehn. Ich meine jetzt. Nicht älter, eher jünger.“ „Hm.“ Das er wohl Papiere gefälscht hatte, um an eine Wohnung zu kommen verschwieg ich lieber. „Nun gut. Prima. Ich denke diese Story hat einen halbe Seite verdient. Das Bild ist gut geworden und die Leute lieben solche Storys, besonders mit Happy End.“ Ich nickte. „Ja, ich war auch froh. In dem Moment als es passierte, wusste ich nicht wie ich helfen sollte. Das einzige was ich getan habe war, zu fotografieren.“ Ich zuckte hilflos mit den Schultern. Aber die anderen Leute, denen war es nicht besser gegangen. „Ja, hinein rennen kann man ja schlecht. Alle warten gespannt was passieren wird, nur ein oder zwei Leute rennen ohne Hoffnung zum Zoowärter, oder welche Angestellten sonst so rum laufen. Die Leute werden ihre Bilder auch noch an die Zeitungen verkaufen. Es wundert mich, das uns noch keines angeboten wurde.“ „Das könnte daran liegen, das keine Bilder gemacht wurden.“ „Wie bitte?“ „Ja, sie schimpften, weil ihre Kameras und Fotoapparate defekt waren.“ Ich zuckte mit den Schultern. Mein Chef rieb nachdenklich das Kinn. „Äußerst merkwürdig.“ Plötzlich fasste er mich scharf ins Auge. Ich spürte seine Abneigung fast schon körperlich. „Was ist?“ fragte ich verunsichert über den plötzlichen Stimmungswechsel. „Ist es nicht seltsam, das sie nie eine echte Story geliefert haben und nun zwei Knaller hintereinander?“ Was war mit dem Mann eigentlich los? Er konnte doch froh sein, oder nicht? „Ich hörte, die Tür hatte ein sicheres Schloss.“ „Die Tür?“ „Der Pfleger und die Löwen waren getrennt, durch einen stabilen für die Zuschauermenge dennoch kaum sichtbaren Zaun.“ Ich staunte nicht schlecht. Einen Zaun hatte ich auch nicht gesehen. „Es gibt eine Tür in diesem Zaun, der durch ein Schloss gesichert ist. Dennoch konnte der Löwe durch die Tür und wieder zurück, ohne dass das Schloss beschädigt ist. Seltsam nicht wahr?“ „Tja, allerdings. Aber was habe ich damit zu tun? Wir standen vor dem Gehege.“ „Wir?“ Mist, verplappert. „Ja, die Menge und ich.“ Puh, eben noch die Kurve bekommen. „Nun gut. Gute Arbeit. Sasuke nicht wahr?“ Ich war wohl entlassen. Als ich die Tür hinter mir schloss fühlte ich mich sehr eigenartig. Der hatte ja so getan, als wäre das meine Schuld gewesen. Dieser Blödmann. Lee wartete schon. Er hatte wohl auch eine Story. Meist von Kneipenschlägereien. An denen er oft gar nicht unbeteiligt war, im Sinne von er war meist der Auslöser. Bevor er an mir vorbei ging, fragte ich ihn, was er von unserem stellvertretenden Chef hielt. „Na ja. Ich hoffe, wir bekommen bald einen Neuen. Dieser Möchtegerndämonenjäger ist doch nicht ganz dicht.“ „Dieser – was?“ „Der war früher bei der Polizei. Hat jedes Verbrechen einem Dämonen zugeschrieben oder dämonischen Kräften. Deshalb wurde er dann pensioniert. Sozusagen. Oder anders gesagt – rausgeworfen.“ Lee ging ins Büro. „Dämonen? So ein Quatsch.“ Es gab keine Witwe, was mich nicht wunderte, der ich mein Beileid aussprechen konnte, also ging ich wie viele andere oder besser ich wollte nach Hause gehen. Das Naruto mich hier extra abholte, war sehr nett von ihm. „Naruto, komm.“ Er rannte hinter mir her. „Wieso die Eile?“ „Mein jetziger Chef ist ein Verrückter.“ Naruto stöhnte auf. „Hat er sich deinen Artikel nicht angesehen?“ „Doch schon. Er will ihm sogar eine halbe Seite geben. Vielleicht sogar auf dem Titelblatt ich wollte nicht aufdringlich sein und fragen, aber wenn von einer halben Seite die Rede ist ist meist das Titelblatt gemeint.“ „Aber – das ist doch gut?“ „Schon“, ich hielt an, wir waren außer Sichtweise. „Aber der Kerl glaubt an Dämonen. Wenn er was komisch findet – der hat mich ganz merkwürdig angesehen.“ „Dämonen? Hält er dich etwa für einen Dämon nur weil du im Zoo warst? Außerdem war es doch meine Idee. Das ist wirklich verrückt, alle Leute die in den Zoo gehen sind Dämonen, oder wie?“ „Nein, bei den anderen gingen die Apparate ja nicht. Tja, seltsam ist das schon, muss ich zugeben.“ „Find ich nicht.“ Naruto zuckte mit den Schultern wie üblich. „Nicht?“ „Ich glaub nicht, das die einfach nicht mehr gingen, das wäre ja komisch, ich glaub eher, das kein Bild mehr auf dem Film war.“ „Naruto du hast recht, so muss es gewesen sein.“ „Hm,“ er nickte. Ich überlegte ob ich ihm von dem Schloss erzählen sollte, oder dem Foto, das ihm so ähnlich sah. Nein, lieber nicht. Der Junge war ohnehin verstört. Er hatte selbst gesagt, ständig passiertem ihm solche Dinge, am Ende würde er noch glauben, das er von Dämonen gejagt wurde. Nein, sollte der Chef doch glauben was er wollte, er war schließlich nicht umsonst entlassen worden. „Und – wolltest du mich abholen oder gibt es noch etwas anderes?“ Ich hätte erwartet, das er vielleicht seine Wäsche mitgebracht hatte, um sie noch schnell zu waschen. „Ja, gibt es. Ich weiß es ist schrecklich für dich, dass was da mit deinem Chef passiert ist.“ „Ja es ist schrecklich, auch wenn ich ihn nicht mochte.“ stimmte ich zu. Anscheinend hatte er etwas auf dem Herzen, aber wollte mich nicht belasten, wegen diesem Todesfall einer mir bekannten Person. Der Junge war wirklich sympathisch. „So eine Explosion ist furchtbar.“ Ich spürte wie ich blass wurde. Woher wusste er von der Explosion? „Na ja, jedenfalls soll sie dafür gesorgt haben, das der Wagen nun dein Chef verlor die Kontrolle, also nach dem was Lee mir erzählt hat.“ Ich entspannte mich wieder. Der Mann hatte mich wohl schon angesteckt. „Es – ist schon wieder was passiert, aber ich also tja na ja“, Naruto wurde rot und fing zu stottern an. Beruhigend legte ich ihm meine Hand auf die Schulter. „Schon gut. Sag ruhig was es ist. Als Reporter habe ich eigentlich schon alles gesehen, was menschliche Schwächen angeht.“ Ich war sicher, es war etwas Peinliches. „Na ja, ich war in dem Schuppen, unten an der Ecke. Neben mir saß ein Mann, er klappte plötzlich zusammen. Ich bin so erschrocken – ich hab mich auch so geschämt – also...“ „Bist du abgehauen?“ Bedrückt nickte er. „Ich weiß welchen Laden du meinst. Dort drinnen ist es so stickig zuviel Rauch keine Luft, Alkohol da kippt öfters mal einer um.“ beruhigte ich ihn. Aber Naruto schüttelte den Kopf. „Ich würde trotzdem gerne wissen wie es ihm geht.“ Unwillkürlich streichelte ich seinen Arm. „In Ordnung, lass uns nachsehen.“ „Wirklich?“ strahlte er mich an. „Aber klar, für deinen Seelenfrieden.“ Naruto lachte verlegen. Vermutlich war der alte Lustmolch dort schon längst wieder zuhause, oder in einer Ausnüchterungszelle, aber wenn es Naruto beruhigte... „Wieso warst du da eigentlich schon, Sasuke?“ „Was?“ „Woher du diesen Laden kennst.“ Mist, tja. „Ähm, also, Recherche.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)