Der Dämon von Akio21 ================================================================================ Kapitel 4: Erste Kontaktaufnahme -------------------------------- Sasuke Uchiha. Erfolgloser Zeitungsreporter. Da ließ sich bestimmt etwas machen, dachte ich, als ich mir seine „Akte“ ansah. Hinter mir robbte einer dieser ekelhaften Knochenfresser heran. Sie ähnelten vom Körperbau her einem Brett und waren komplett haarlos. Ihre Augen waren rund und ständig offen, weil sie keine Lider hatten. Der Mund war ebenfalls rund, aber sie konnten ihn vorstülpen, so dass man ihre dreieckigen Zähne sah. Beine und Arme waren lang und dünn und so beweglich wie Gummi. Aber wer einmal so ein Scheusal beim Fressen beobachtet hatte, ging ihnen lieber aus dem Weg. Selbst ich, als Dämon hätte mich fast übergeben. Ich warf dem Ding nur einen verärgerten Blick zu, dann nahm ich die Akte vom Uchiha und verzog mich durch das unterirdische Tunnelsystem in eine andere Höhle. Dabei hoffte ich, es würde mir nicht folgen. Natürlich war ich viel stärker, aber allein schon der Gedanke es zu beißen oder sonst wie anzufassen, ließ Übelkeit in mir aufsteigen. Ich setzte mich neben einen Seelenschinder, der zum ungeteilten Chaos gehörte, auf ein ausgebreitetes Fell, welches auf dem Boden lag und nahm mir wieder die Akte vor. Sasuke Uchiha war als Kind ziemlich einzelgängerisch gewesen, aber nicht schüchtern. Dazu ein absoluter Mädchenschwarm und der Klassenbeste. Ich wunderte mich, wieso er noch nie eine langfristige Beziehung eingegangen war und – obwohl ihm doch große Talente in die Wiege gelegt worden waren – so einen miesen Job angenommen hatte. Ich musste zugeben, er fing an mich zu interessieren. Also beschloss ich, ihn mir mal näher anzusehen. Die Gelegenheit ergab sich sogar noch am gleichen Abend, als ich sah wie er aus der Bruchbude von Verlag in dem er arbeitete, mit anderen jungen Männern herauskam, offenbar waren alle in die gleiche Richtung unterwegs. Er quetschte sich in ein Auto, das auch schon bessere Tage gesehen hatte. Na ja. Vielleicht war er ja sentimental, was das Vehikel betraf. Nachdem ich ihn – und nebenbei auch seine Freunde – beobachtet hatte, hatte ich eine ungefähre Ahnung von dem was er sich wünschte. Wie genau ich es anstellen sollte, wusste ich noch nicht, aber ich folgte ihm, überholte ihn dann unbemerkt und stellte mich ihm in den Weg. Er war leicht angetrunken, wusste aber was er tat. Zuerst warf er mir nur einen genervten Blick zu und ging einfach vorbei. Ich folgte ihm, offenbar war er kein Mensch der geduldigen Sorte, denn nach ein paar Minuten drehte er sich zu mir um und fragte abweisend: „Was willst du von mir?“ Dich, dachte ich, aber ich wusste immer noch nicht genau, wie ich an ihn herankommen sollte. Noch dazu als Fremder. Zumindest schien er, was mir auch schon passiert war, keinen sechsten Sinn zu haben. Er hatte keine Ahnung, was ich war, er war einfach nur abweisend. „Ich war vorhin in der Bar,“ fing ich an. „Pah, na und?“ Sasuke drehte sich um und ging einfach weiter. Nein, wirklich nicht so einfach. Mit dem. „Als ich zufällig gehört habe, das du ein Reporter bist – da dachte ich, dass dich [schnell, lass dir was einfallen] ähm, diese Tragödie interessieren würde.“ Zugegeben, ich bereitete mich nie vor, eigentlich war ich es auch gewöhnt, dass man mich rief und nicht umgekehrt. Ich war eher spontan. Immerhin war er stehengeblieben. Er schien einen Moment zu überlegen, ohne sich umzudrehen fragte er dann: „Welche Tragödie?“ Gute Frage. „Der Junge, der zu fast zu Tode geprügelt wurde, als er einem Mädchen helfen wollte.“ Jetzt hatte ich seine Aufmerksamkeit. Er drehte sich ganz Reporter zu mir und fragte: „Was? Wovon redest du? Welcher Junge, welches Mädchen?“ Ich schloss kurz die Augen. Dann zeigte ich ihm meinen blutverschmierten Arm. Jetzt hatte ich seine Aufmerksamkeit. Interessiert kam er näher. „Meine Güte, was ist passiert? Warte, ich rufe einen Krankenwagen.“ Ich spielte ihm einen Schock vor. „Aber da hinten,“ sagte ich und deutete in die Büsche. „Dort...“ ich ließ mich langsam zu Boden sinken. „Nicht schlappmachen.“ Wieso rannte er nicht dahin? Um seine Story zu bekommen? Wieso kümmerte er sich um mich? Na gut, dann würde ich eben ohne gefragt zu werden erzählen. „Drei Kerle mit Messern haben ein Mädchen angegriffen,“ sagte ich mit schwacher Stimme. „Als ein Junge ihr helfen wollte...keine Ahnung, vielleicht ist er schon tot und als ich ihnen helfen wollte...haben sie ihr Messer genommen, schnell, vielleicht kannst du noch was tun.“ „Wo?“ Endlich. Ich deutete mit zitternder Hand in die Richtung wie zuvor. Sasuke rannte einfach los. Ich wartete ab, was er wohl als nächstes tun würde. Was er zu sehen bekam, wusste ich ja. Kurz darauf hörte ich schon Sirenen. Keine zehn Minuten später wurde ich in einen Krankenwagen geschoben. Nun ja. Die erste Kontaktaufnahme hatte irgendwie geklappt. Sobald der Wagen sich in Bewegung setzte, würde ich verschwinden, aber – daraus wurde nichts. Sasuke stieg bei mir ein. Eiskalter Reporter, wie? Er wollte mich wohl ausfragen. Ich bekam so eine blöde Infusion angelegt. Mit einer Lampe wurde mir in die Augen geleuchtet. Schock, ließ ich den Sanitäter auf geistigem Wege wissen. „Und?“ fragte mein Reporter. „Er hat einen Schock.“ Kam auch prompt die Antwort. Sasuke setzte sich dicht neben mich. Klar, was ein echter Reporter war, der ließ sich von so etwas nicht aufhalten. Wieso durfte er überhaupt mitfahren? Ganz sicher hatte er nicht erzählt, dass er als Reporter arbeitete. In seinen Geist eindringen konnte ich nicht, wenn ich wollte, dass er einen Pakt mit mir schloss. Das war gegen die Regel. Sasuke legte mir die Hand auf meinen „gesunden“ Arm. „Keine Sorge, alles wird wieder gut,“ meinte er mit einer warmen und beruhigenden Stimme. Was ist? Was sollte das denn jetzt? Verstört sah ich zur Wagendecke. Hatte er Verdacht geschöpft? Na gut, als ich in der Bar war, hatte ich keine Verletzung. Ja, er war ja nicht dumm. Aber wie sollte ich mich raus reden, wenn er nicht fragte? Und er fragte nicht, stattdessen streichelte er beruhigend meinen Arm. Vielleicht war er ja betrunkener, als gedacht. „Ich bin ein echter Pechvogel. Immer gerade ich in solche Situationen. Egal wohin ich auch komme, immer passiert etwas Schreckliches. Ich glaube, ich bin verflucht.“ „Unsinn. So etwas gibt es nicht. Moment mal, wie meinst du das?“ „Na ja, so wie ich es sagte. Ich werde auf eine Partie eingeladen und was passiert? Ein Amokläufer taucht auf.“ Ich sah ihn an. Seine Augen funkelten jetzt interessiert. Hast du endlich angebissen? „Es ist schon so schlimm,“ sagte ich mit trauriger Stimme, „das keiner mehr mein Freund sein will.“ Ich konnte es sehen. Er hatte endlich angebissen. Für den Anfang reichte das. Ich würde ihm vielleicht noch ein paar Brocken hinwerfen müssen, bevor er bereit war einen Pakt zu schließen. So, dass er Geschmack daran fand. Die Augen schließend ließ ich mich in einen leichten Schlaf fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)