Drag Me to Hell von _Natsumi_Ann_ (rose & lysander (& scorpius)) ================================================================================ Kapitel 1: Rosenblüte... ------------------------ „Geburtstag, das Echo der Zeit.“ ~*~ Scorpius Malfoy war verrückt geworden. Jeder hatte es bereits mitbekommen, es schallte durch die Zauberwelt wie eine Lawine. Man hatte ihn in ärztliche Behandlung gegeben, doch es wurde gemunkelt, dass der ehemalige Ravenclaw der schwierigste Patient sei den St. Mungo jemals hatte. ‘Ein Malfoy in einem anderen Haus als Slytherin, das seien doch schon die ersten Anzeichen gewesen, warum hatte man all das nicht schon früher bedacht.‘ , und dies waren bei weitem nicht die einzigen Bemerkungen, die jeden Tag flüsternd durch die Gassen hallten. Doch die Leute redeten aus Angst und Furcht, sie überspielten jene Panik, die vor ein paar Wochen noch auf den Straßen herrschte. Zunächst waren es nur vereinzelte Orte, die zu Sperrgebieten wurden. Schilder mit der Aufschrift ‘Hütte dich vor dem verbotenen Wald. oder ‘Betreten der heulenden Hütte auf eigene Gefahr.‘. Alles wilde Vermutungen, wo sich das Ungeheuer, dass in den letzten Monaten unzählige Morde begangen hatte, sich aufhalten würde. Die Zeitungen standen voll damit, Berichte, in denen man lauthals spekulierte woher diese neue Gefahr kommen würde. Einige irrwitzige Journalisten kündigten sogar eine Widerkehr von ‚Du weißt schon wem‘ an. Doch dabei war das Ungeheuer, welches als neue Bedrohung der Zauberwelt gedeutet wurde, nur ein einfacher Junge, der sich im Weg verloren hatte. Man entdeckte ihn, als er einer älteren Frau das Herz aus der Brust riss. Pfeil und Bogen hielten ihn nicht auf, erst ein vergiftetes Messer ließ ihn erstarren und zusammenfallen. Und wie er dort so lag verwandelte sich das Monster zurück in jenen braunhaarigen Jüngling, der einst Hogwarts durch seine Leistungen mit viel Stolz verlassen hatte. Man fand eine tiefe Bisswunde auf seinem Nacken. Diagnose: Gekennzeichnet und verflucht durch das Markenzeichen eines Lykaners, oder besser bekannt als Werwolf. Er kam ins Krankenhaus, zunächst. Was danach mit ihm passieren sollte, stand noch in Verhandlung. Draco Malfoy protestierte mit aller Macht gegen die Vernichtung seines einzigen Sohnes, Astoria Malfoy weinte bitterliche Tränen, als man ihnen als Alternative vorschlug, Scorpius in einen abgeschotteten Ort weit weg von der Zivilisation zu verbannen. Die Verhandlung wurde bis heute um einige Male vertagt. Bis dahin ruhte der junge Malfoy abgesichert und verriegelt im Krankenhaus, wartend darauf, dass seine Wunden heilten, wartend bis sein Urteil verstreckt wurde. Denn Erlösung würde es für ihn niemals geben. „Es ist eher hinzunehmen, dass ein Schuldiger freigesprochen, als dass ein Unschuldiger verurteilt wird.“ ~*~ Es war der dreißigste Dezember und das Haus der Weasleys war rappelvoll, wie jedes Jahr an ihrem Geburtstag. Und dieses Jahr waren sogar noch mehr Leute zu Besuch als zuvor das Jahr. Denn ihre Eltern hatten beschlossen einen Doppelgeburtstag daraus zu machen. Die Scamanders, darunter Luna, eine sehr gute und alte Freundin der Familie, hatte auch ihre zwei Söhne mitgebracht. Lorcan und Lysander waren um ein paar Jahre jünger als Rose, doch das besondere an ihnen war, dass obwohl sie Zwillinge waren nicht gleich aussahen und auch nicht am selben Tag geboren wurden. Lorcan hatte das Licht der Welt am 29 Dezember 2009 knapp vor zwölf Uhr Mitternacht erreicht, sein Zwilling folgte um 0:05 Uhr, somit am 30 Dezember, am selben Tag, an dem auch sie geboren wurde, nur drei Jahre zuvor. Lorcan hatte das dichte schwarze Haar seines Vaters geerbt, er war ein Klugscheißer wie es im Buche stand und natürlich hatte er durch diese Eigenschaft eins das Haus Ravenclaw gesucht. Er war trotz seines Alters ein guter Freund von Albus und sogar von Scorpius gewesen. Er war vorlaut, frech und nahm auch sonst kein Blatt vor den Mund. Sein deutliches Interesse an Frauen konnte man kaum übersehen. Rose wusste noch nicht sicher auf welches Weasleymädchen er tatsächlich ein Auge geworfen hatte, aber sie schwankte insgeheim zwischen Roxanne oder Lucy, die nebenbei bemerkt wie Deckel auf Eimer perfekt zu ihm passen würden. Lysander dagegen war ihr dagegen schon immer weitaus sympathischer gewesen. Er war blond wie seine Mutter Luna, und lebte meist in seiner eigenen Welt. Die ehemalige Hufflepuff hätte nicht leugnen können, dass sie schon ab und an ein wenig Herzklopfen bekam, wenn Lysander sie mit einem freundlichen Lächeln begrüßt hatte. Aber er war jünger als sie, somit war sie nicht seine Altersklasse, und zudem schien er immer so unerreichbar. Zumindest waren das ihre Vermutungen, wie immer negativ, für sie zumindest. Doch er hatte sich verändert. Rose hatte schon seit einer geschlagenen Stunde an ihrem Erdbeerstück gesessen, und war kaum zum Essen gekommen, weil sie ihn beobachtet hatte. Sie wusste nicht genau, was sich verändert hatte, aber irgendetwas war es. Früher hätten ihn alle Mädchen wohl als ‚süß‘ oder ‚knuffig‘ beschrieben, doch was sie jetzt dort sah war nicht mehr bloß süß und knuffig. Nie hätte sie geglaubt jemals diese Worte für Lysander in der Mund zu nehmen, doch er wirkte auf irgendeine Art und Weise absolut männlich. Waren es seine Schultern die breiter geworden sind? War es sein scharfer Gesichtsausdruck, der keine Spuren mehr von Verträumtheit zeigte? Und auch sein letzter Babyspeck an seinen Backen war verschwunden, deutlich markierten sich seine Wangenknochen aus dem Gesicht. „Schwirren dir Nargel im Kopf herum oder schmeckt dir der Kuchen nicht, den ich gebacken habe?“, hörte sie plötzlich eine Stimme, die sie wieder in die Realität zurückholte. „Tante Luna, nein natürlich schmeckt er, aber ich war etwas in Gedanken,“ entschuldigte sie sich. Auch wenn die ehemalige Lovegood nicht ihre wirkliche Tante war, so kannte sie es gar nicht anders sie so zu nennen, schon seit sie klein war. „Also doch die Nargel.“ Rose grinste leicht. Luna war bekannt für ihren leicht wirren Aberglauben, besonders, wenn es um magische Tierwesen ging. „Wir haben dir etwas mitgebracht“, erwiderte die Ältere und zog einen Gegenstand aus ihrer Tasche. Es war eine silberne Kette mit einem kleinen Anhänger daran. „Das wäre doch nicht nötig gewesen“, bedankte sich Rose zaghaft und nahm das Geschenk entgegen. Erstaunt betrachtete sie den Anhänger. Die Umrandung war viereckig, dort drauf konnte man ein Tier erkennen. Noch schien Rose noch nicht ganz klar zu sein, um was es sich hier handelte. „Hat Lysander ausgesucht.“, dabei zwinkerte sie der jungen Frau zu, so als ob sie wüsste, dass sie sich nun noch mehr darüber freuen würde. Die ehemalige Hufflepuff wurde leichte rot, lächelte dann aber. „Ich werde mich noch persönlich bedanken.“ „Das wird ihn sicher freuen.“ ~*~ Es geschah ganz unerwartet. Rose schrie sich die Kehle aus dem Hals, ihr Herz raste und ihre Hände fingen Blut, als sie versuchte sich an irgendetwas festzuhalten. Doch vergeblich, sie wurde weiter durch das Haus gezogen, mitten durch die Tür, stieß dabei gegen einzelne Möbel, was ihr weitere Schmerzen bereitete. Ihr Körper wurde durch den kalten Matsch geschliffen, sie kniff ihre Augen zusammen, denn durch die hohe Geschwindigkeit, die das Etwas, was sie gepackt hatte, sie zog, konnte sie sowieso kaum etwas erkennen. Was war nur passiert? Scorpius Malfoy war doch im Krankenhaus – und das bewacht. Wie hätte er entkommen können? War er wirklich so stark, dass er die mächtigsten Zauberer und Wächter bezwingen konnte? Werwölfe waren stark, keine Frage, aber das man sie nicht mit Hilfe Magie bändigen konnte, das war neu. Und hatte dieses Wesen doch ihr ganzes Haus verwüstet und ihre Möbel in einzelne Stücke zerfetzt. Aber warum musste er ausgerechnet sie finden und verschleppen? War das etwa ihr Ende? Hatte sie mit Scorpius noch irgendeine Rechnung offen? Dabei war er doch derjenige, der sie damals verlassen hatte. Sie war fast über ein Jahr in ihn verliebt gewesen damals und dann endlich als sie mit ihm zusammen gekommen war, zerbrach ihre Welt nach zwei Monaten schon wieder. Er war einfach kein Beziehungstyp und seine Worte, die er ihr zum Abschluss gesagt hatte, hatten sie mehr als verletzt. Aber sie hatte ihm mittlerweile auch das verziehen, zumindest war es ihr weitaus egal, sie hatte wieder neues Selbstbewusstsein getankt. Sie hatte ihn das letzte Schuljahr noch ertragen, hatte ihn größtenteils ignoriert, versucht ihren Liebeschmerz zu verdrängen und zu vergessen. Und dann endlich hatte sie sich wieder neu verliebt, auch wenn sie nicht mit dem Jungen zusammen war, doch ihr Herz hatte sich von dem Malfoy gelöst und es gehörte jetzt dem Jungen, dessen Lächeln sie jedes Mal um den Verstand brachte. Also was wollte Scorpius von ihr? Zum Teufel, sie wollte noch nicht sterben. Auch wenn ihr Leben bei weitem nicht perfekt war, sie noch bei ihren Eltern wohnte, ihr gekündigt wurde und ihre Freunde sich immer mehr in die Weltgeschichte verteilten, sie wollte leben. Das heftige Schnauben und Knurren des Wolfes verängstigte sie noch mehr. Doch dann schleuderte er sie in die Luft, sie flog, wusste nicht mehr wo oben und unten war, dann landete sie hart auf dem Untergrund des Bodens. Die Kette um ihren Hals flog dabei von ihrem Kopf und landete knapp vor ihr im Dreck. Just rappelte sie sich auf, ignorierte das Brennen in ihren Gliedern und wollte nach dem Geschenk greifen, doch dann zuckte sie zurück. Zwei glühende rote Augen musterten sie aggressiv und angriffslustig. Das Tier schnupperte jedoch zunächst an dem Anhänger und zog dann mit seinen scharfen Zähnen die Kette aus dem Matsch. „Mach es nicht kaputt, es bedeutet mir zu viel!“, rief sie einfach ohne Nachzudenken, Tränen sammelten sich in ihren Augenhöhlen. „Scorpius“, hauchte sie „Was willst du noch von mir? Du hast mir soviel Herzschmerz gebracht und jetzt wo ich wieder ansatzweise glücklich bin zerstörst du alles. Und das an meinem Geburtstag.“ Just stoppte der riesige Wolf und erstarrte leicht in seiner Haltung. Die Kette in seinem Maul löste sich und fiel zu Boden. Er wich ein paar Schritte zurück, sah das Mädchen noch einmal an und machte dann auf allen vier Pfoten kehrt. Es war als wäre er niemals da gewesen, Rose blickte in eine schwarze nichtssagende Leere. War es vorbei? Hatten seine Worte ihn wirklich erreicht? „Misstraue deinem Urteil, sobald du darin den Schatten eines persönlichen Motivs entdecken kannst.“ ~*~ Am nächsten Tag hatte es in allen Zeitungen gestanden. Es war der Hauptartikel des Tagespropheten: Scorpius Malfoy diese Nacht ums Leben gekommen., keiner wusste genau wie es passiert war, ob er sich selber zugerichtet hatte oder etwas anderes Grausames. Man fand ihn aufgeschlitzt in seinem Krankenbett, die Schwestern hatten berichtet, dass er sein Zimmer niemals verlassen hätte. Blutbeschmiert hatte Narzissa Malfoy ihren Enkel in den Armen gehalten, ihre Finger hatten sich unter sein Shirt gelegt, sie spürte weitere Narben. Als sie es hochstreifte, erstarrte ihr Blick. Sie bekam kaum Luft und schrie entsetzt durch das halbe Krankenhaus. Das halbe Ministerium folgte auf ihren Schrei. Skeptisch schritt Hauptinspektor Ted Remus Lupin voran, um sich das Ganze aus der Nähe anzusehen. Was er dann zu Gesicht bekam, schockierte ihn fast genauso sehr wie die Großmutter des Opfers. Tiefe Wunden übersäten den Rücken und Bauch des ehemaligen Koboldausbilders. Doch das war nicht alles. Buchstaben machten sich darauf kenntlich. Durch das viele Blut kaum lesbar, und dennoch jemand hatte eine Botschaft hinterlassen. ‘Alles Gute zum Geburtstag, Rosenblüte.‘ Und obgleich die Menschen in Panik hätten geraten müssen, welch Scheusaal diesen Mord begangen hatte und für wen diese Nachricht gälte, so vergaßen sie diesen Vorfall schneller, als es eigentlich moralisch vereinbar gewesen wäre- denn jemand hatte den Malfoy, den Werwolf endlich zur Strecke gebracht. Und wenn ein Mörder einen anderen Mörder zur Rechenschaft zog, so dankte es ihm die Gesellschaft still und heimlich. ~*~ Es war der 30 April, ein Hexenfeiertag, Walpurgisnacht, als Rose Weasley in de Sterne blickte und teils glücklich, teils schweremutig seufzte. „Heute wäre sein Geburtstag gewesen“, erwiderte sie leise, lehnte sich dabei leicht an den jungen Mann, der neben ihr saß. Lysander hob eine Augenbraue. „Du meinst Scorpius? Musst du immer noch soviel an ihn denken?“ Die Brünette schüttelte den Kopf. „Versteh mich nicht falsch, ich denke nicht in dieser Art und Weise an ihn. Ich habe vor seinem Tod schon längst ein Auge auf wen anderes geworfen und das weißt du auch!“ Der Blond grinste leicht. „Und beinahe hätte ich es niemals rausbekommen“, hauchte er in ihr Ohr, wodurch sie eine Gänsehaut bekam. „Aber du solltest seinen Tod nicht bedauern, er hat dir das Herz gebrochen. Hat sich solange gehalten, wie du für ihn da warst, und als du ihn am meisten gebraucht hättest hat er sich von dir getrennt. Und du weißt, dass er sich schnell mit jemand anders vergnügt hat danach. Ganz im Gegensatz zu dir.“ „Ja du hast Recht. Aber ist das ein Grund, um glücklich über jemand anderes Tod zu sein? Menschen werden verletzt, das passiert nun mal.“ „Ich werde dich niemals verletzen.“ „Versprich nicht zu viel. Aber das größte Geschenk was mir jemand jemals machen konnte, war, dass du dich auch endlich in mich verliebt hast und ich die Chance bekam mit dir zusammen sein zu dürfen.“ Gerührt strich er ihr durchs Haar, hob ihr Kinn leicht an. Blau traf Braun. Er hatte es viel zu spät erkannt, aber er wollte dieses Mädchen nie mehr missen. „Alles Gute zum Hexensabbat, Rosenblüte.“ Dann küsste er sie. Er schloss die Augen, sie riss sie auf, in ihrem Kopf machte es Klick. “Geburtstag, der Tag an dem man all die Schmerzen der Vergangenheit loslassen sollte und neu beginnen sollte.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)