Growing Up von Minami (NaruSasu | SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 21: broken ------------------ Keiyō Bank.   Naruto blieb stehen, als er diese Buchstaben auf der Leuchtanzeige eines großen, modernen Gebäudes sah und seufzte. Er vergrub die Hände in seiner Hosentasche und beobachtete mit zusammengepressten Lippen die Menschen, die die Bank durch die großen Glastüren betraten und wieder verließen.   Hier war er nun, Naruto Uzumaki, siebzehn (in ein paar Wochen achtzehn) Jahre alt und kurz davor, sich das erste Mal mit seiner Kreditkarte Geld abzuheben. An sich war dies ja etwas völlig Normales und Alltägliches, aber er hatte dennoch mit einem schlechten Gewissen zu kämpfen.   Er hatte schließlich schon das gesamte Monatsgehalt seiner Ausbildungsstelle ausgegeben, weswegen er nun etwas von dem wenigen Geld holen musste, was ihm seine Mutter vererbt hatte. Tsunade hatte ihm gesagt, dass er das Geld auf dem Konto lassen und nur für Notfälle benutzen sollte und im Moment, da befand er sich eben in einer Notsituation.   Sein Koks war komplett verbraucht und er brauchte Nachschub. Er brauchte Nachschub, es war kein wollen, es war ein brauchen! Er hatte bereits die letzten zwei Tage ohne Kokain auskommen müssen, da er komplett blank war, und jetzt ging es einfach nicht mehr.   Er hatte sich in den letzten Tagen so elendig, so schlecht und so erbärmlich, wie schon lange nicht mehr gefühlt und er hielt es einfach nicht mehr aus. Er hielt es nicht mehr aus ohne diesen Rausch, ohne das Gefühl der Freiheit und dem Gefühl, einfach über allem und jedem zu stehen. Über den Schmerzen und der Trauer.   Naruto brauchte es wie die Luft zum Atmen, also hatte er beschlossen, an das Ersparnis seiner Mutter zu gehen. Seine Mom hätte schließlich auch nicht gewollt, dass es ihm so elendig ging, oder? Nein, Kushina hatte immer gewollt, dass er glücklich war, also war absolut nichts Verwerfliches daran, dass er ihr hart erspartes Geld nun für Drogen ausgeben würde.   Naruto knabberte an seiner Unterlippe und betrachtete eine Gruppe von in Anzügen gekleideten Business-Männern, die die Treppenstufen hinauf gingen und die Keiyō Bank betraten und beschloss, es ihnen gleich zu tun.   Also setzte er sich mit schnellen Schritten in Bewegung und betrat die Bank. Sie war viel größer, als man von außen erwarten konnte und voll mit formal gekleideten Frauen und Männern. Naruto kam sich total deplatziert vor mit seinem orangen, labbrigen T-Shirt und der grauen Jeanshose, die an den Knien schon total zerfetzt und zerlöchert war.   Er fühlte sich sehr unwohl. Besonders, als er die missbilligenden Blicke einiger Leute auf sich spürte, die ihm wegen seiner schmuddeligen Kleidung zugeworfen wurden. Er sah für einen Moment auf seine schmutzigen und voll gekritzelten Chucks herunter, bevor er zielstrebig auf einen der drei Geldautomaten zuging. Je schneller er hier raus konnte, desto besser.   Aber das Glück schien nicht auf seiner Seite zu sein, da die Automaten außer Betrieb waren. Nicht nur einer, sondern direkt alle drei. „Fuck.“ Stöhnend warf Naruto den Kopf in den Nacken und starrte für einen kurzen Moment an die weiße, makellose Decke (Vielen Dank, du Arschloch da oben!), dann begab er sich in Richtung Schalter.   Er stellte sich bei der kleinen Schlange an und überlegte, ob er die Sache wirklich durchziehen sollte, während er wartete. Irgendwie war es ihm unangenehm, beim Schalter und einer der überfreundlich lächelnden Mitarbeiterinnen sein Geld zu holen. Es war nicht gerade eine kleine Summe, die er abholen wollte, und die Damen würden bestimmt Fragen stellen.   „Scheiße“, murmelte er leise vor sich hin und schob die Daumen in seine Hosentaschen, die restlichen Finger gegen seine Oberschenkel trommelnd. Der ältere Herr vor ihm drehte sich um und warf ihm einen bösen Blick zu, doch Naruto ignorierte ihn.   Geschlagene zehn Minuten später waren die drei Personen vor ihm endlich bedient und er nun an der Reihe. „Äh, hi“, begrüßte er die lächelnde Mitarbeiterin, „Ich wollte etwas Geld abheben.“   „Natürlich.“ Sie nickte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Narutos Blick fiel auf das Namensschild, das an ihre Brust geheftet war. Suzuki war ihr Name und sie schien in etwa in seinem Alter zu sein, vielleicht zwei oder drei Jährchen älter. „Dann bräuchte ich Ihre Kreditkarte und Ihren Personalausweis, bitte.“   „Öhm, ja klar. Moment.“ Naruto holte seinen alten, abgewetzten Superman-Geldbeutel aus seiner Gesäßtasche. „Was ist eigentlich mit den Automaten?“, wollte er wissen, während er mit gerunzelter Stirn nach seiner Kreditkarte suchte, „Sind die echt alle drei kaputt? Das wäre echt ein komischer Zufall.“   „Die sind nicht kaputt“, erklärte sie ihm, während sie geduldig wartete, „Die Automaten sind leider manipuliert worden. Wir haben aber schon einen Fachmann angerufen, der die Fehler beheben wird.“   „Ah, achso, okay.“ Naruto gab ein Summen von sich und nickte. Er grinste zufrieden, als er die Kreditkarte endlich gefunden hatte und zog sie heraus. Er erstarrte für einen Moment, als er die feinen, weißen Flecken auf der Kante sah und rieb diese schnell mit dem Daumen weg.   Fuck, die Karte benutzte er doch immer, um das Koks zu verfeinern! Hoffentlich war ihr nichts aufgefallen, hoffentlich hatte sie die Spuren Kokain nicht gesehen…   „Kay, hier.“ Sein Lächeln war gezwungen, gemischt mit einem Hauch von Angst, als er ihr die gewünschten Gegenstände übergab.   „Vielen Dank.“ Sie lächelte ebenfalls, warf einen Blick auf seinen Personalausweis und stutzte kurz.   Naruto schnaubte amüsiert auf. „Ja“, sagte er und rieb sich über den Nacken, „Nicht sehr vorteilhaft getroffen, ich weiß.“   Nicht sehr vorteilhaft getroffen, eine nette Umschreibung für „Ich-seh-absolut-beschissen-auf-dem-Bild-aus-und-ich-weiß-es“. Normalerweise würde Naruto sagen, dass er ein fotogener Mensch war. Ihm wurde oft gesagt, dass er ein schönes Lächeln hatte und dieses präsentierte er auch immer stolz auf seinen Fotos.   Bei diesem Bild lächelte er zwar auch, aber irgendwie ließ dies seine Backen bei diesem Schnappschuss extrem… dick wirken. Er sah aus wie ein Eichhörnchen und als wenn das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, sah es auch noch so aus, als würde er schielen.   Ja… Wirklich ein wunderschönes Foto. Naruto war ein wenig verärgert, weil ihm der Fotograf, der diese Bilder geschossen hatte, nicht gesagt hatte, wie beschissen er darauf aussah, aber gut. Jetzt war es zu spät, um sich darüber aufzuregen. Außerdem war es ja schon irgendwie witzig, das konnte er nicht leugnen. Deswegen hatte er es ja auch genommen und keine neuen schießen lassen.   „Es ist niedlich“, kommentierte Suzuki mit funkelnden Augen und nahm seine Kreditkarte (Oh fuck, bitte, bitte, bitte, lieber Gott, lass sie nichts bemerken, lass sie nichts bemerken) in die Hand, um sie durch den Schlitz an ihrem Computer zu ziehen. Sie wartete einen kurzen Moment und fing dann an, auf der Tastatur herum zu tippen, der Blick auf den Computerbildschirm fixiert. „Wie viel Geld möchten Sie denn abheben, Uzumaki-san?“   Verwirrt wollte Naruto sie fragen, woher sie seinen Namen kannte, aber dann fiel ihm ein, dass dieser ja auf seinem Personalausweis und seiner Kreditkarte stand. Er schnaubte leise. Wow, er stand heute definitiv neben der Spur.   „Ähm, ich hab an, uh, 20.000 Yen gedacht“, sagte er und kratzte sich an der Wange, „Falls das geht.“   Die Mitarbeiterin nickte und warf ihm ein Lächeln zu. „Einen Moment, bitte“, meinte sie, tippte noch etwas auf ihrem Computer ein und verschwand dann im Nebenzimmer.   Naruto atmete Erleichert aus, glücklich darüber, dass er sein Geld ohne Probleme zu bekommen schien und weil sie ihm keine komischen Blicke zugeworfen oder irgendwelche Nachfragen gestellt hatte. Er lehnte sich mit der Hüfte leicht gegen die Theke, während er darauf wartete, dass die Dame wieder zurück kam.   Er hatte keine Ahnung, wohin sie gerade verschwunden war und woher sie sein Geld holen wollte. Vielleicht hatten sie noch einen Geldautomaten in diesem ominösen Raum. Vielleicht befand sich aber auch ein Geld scheißender Esel hinter der Tür, wer wusste das schon. Ihm war es egal, solange er möglichst schnell seine Kohle bekam, damit er sich endlich neues Koks kaufen konnte.   Knapp eine halbe Minute später kam sie schließlich wieder aus dem Nebenzimmer, ein paar Geldscheine in den Händen haltend. „So“, sagte sie, als sie wieder bei der Theke stand und überreichte ihm das Geld, „Hier sind Ihre 20.000 Yen, Uzumaki-san.“   Naruto nahm die Yen-Scheine dankbar an. „Cool, danke“, meinte er und stopfte sie mit einem Grinsen in seine Geldbörse. Fuck, endlich… Endlich hatte er Geld, um sich neue Drogen zu kaufen! Alleine diese Tatsache konnte seine schreckliche Stimmung ein wenig anheben.   „Vergessen Sie nicht ihren Ausweis und Ihre Kreditkarte“, sagte die Dame ihm, als er seinen Geldbeutel wieder wegräumen wollte und deutete auf die zwei Gegenstände auf der Theke.   „Oh. Äh, hups, hehe.“ Verlegen verstaute Naruto die Sachen in den Fächern seines Geldbeutels. Er war so aufgeregt, dass er nun endlich sein Koks kaufen konnte, dass er total durch den Wind war vor lauter Vorfreude. Wie peinlich.   „Danke nochmal, tschau!“ Naruto warf ihr ein ehrliches Lächeln zu und drehte sich um, um schnell aus der Bank zu verschwinden. Was die Dame wohl denken würde, wenn sie wüsste, dass sie gerade einen Junkie bedient und ihm Geld für Drogen gegeben hatte?   Obwohl, Junkie… Naruto würde sich nicht unbedingt als Junkie bezeichnen, er würde nun schließlich erst zum zweiten Mal Koks kaufen und er sah nun wirklich nicht so abgefuckt aus wie manch andere der Leute, die er in seinem Viertel herum hocken sah.   Pfeifend stieg Naruto in den Bus, um sich zurück in sein Viertel befördern zu lassen. Es war zwar erst achtzehn Uhr, was hieß, dass das Warehouse 13 noch gar nicht geöffnet sein würde, aber das Lagerhaus war auch gar nicht sein Ziel.   Er hatte sich bei Akatsuki umgehört und diese wussten, wo er den Drogendealer, der ihm vor ein paar Tagen das erste Mal Kokain verkauft hatte, finden konnte. Sie wussten sogar seinen Namen! Kisame hieß er und scheinbar war er tagsüber ganz in der Nähe vom Warehouse 13 anzutreffen.   Naruto grinste und war in diesem Moment verdammt froh, dass er nicht umgezogen und in seiner Wohnung im Hokage-Viertel wohnen geblieben war. Er wohnte wirklich im perfekten Eck und hatte alles, was sein Herz begehrte, ganz in seiner Nähe.   Das Warehouse 13, die Tankstelle, die ihm Alkohol verkaufte, Drogendealer, der Haupttreffpunkt der Akatsukis. Keiner dieser Orte war weiter als zwanzig Minuten von seinem Hochhaus entfernt, weswegen er sich wirklich glücklich schätzen konnte, was er natürlich auch tat.   Einige Minuten später stieg er bei einer Bushaltestelle im Hokage-Viertel aus und sah sich um. Hier irgendwo sollte sich Kisame laut Konan befinden. In irgendeiner Seitenstraße, also machte er sich mit gerunzelter Stirn auf die Suche.   Die Ecke, in der er sich hier befand, war wie tot. Außer ein paar am Boden liegenden und schlafenden Pennern begegnete er keiner Menschenseele, was ihn schon sehr verwunderte. Wie konnte man hier Drogen verkaufen, wenn keine Sau da war?! Das konnte sich doch überhaupt nicht lohnen!   „Verdammt…“ Fluchend presste Naruto die Lippen zusammen und blieb stehen. Er musste sich vertan haben, anders konnte er sich das nicht erklären. Er glaubte nicht, dass Konan ihn angelogen hatte, er vertraute ihr, weswegen er mutmaßte, dass er wohl in der falschen Ecke war.   Er wohnte zwar hier, aber da das Hogake-Viertel wirklich verdammt groß war kannte er sich hier auch nicht allzu gut aus, weswegen es durchaus sein konnte, dass er sich verlaufen und in die falsche Richtung gegangen war.   „Mir bleibt aber auch nichts erspart, ey…“ Schlecht gelaunt pustete sich Naruto eine Haarsträhne aus den Augen und wollte sich umdrehen, da hörte er es plötzlich; ein Geräusch.   „Psst. Hey… Hey, Kleiner.“   Naruto verkrampfte sich, da er die Stimme sofort erkannte, obwohl er sie erst einmal zuvor gehört hatte. Aber sie hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt, diese tiefe, leicht rauchige Stimme. Er drehte sich ein paarmal im Kreis, während er versuchte herauszufinden, woher sie kam, da sah er in einer der engen, schmutzigen Seitengassen plötzlich einen Schatten.   Er runzelte die Stirn und ging einen Schritt näher. Noch einen und noch einen, bis er schließlich sah, dass der Schatten einer Person gehörte, die sich mit dem Rücken gegen die alte Steinmauer lehnte. Und nicht nur irgendeine Person…! Sie war groß und breit, fast schon gebaut wie ein Bodybuilder und diese blau schimmernden Haare…   Das war er! Das war die Person, die Naruto gesucht hatte! Kisame, der Drogendealer, der ihm vor einigen Tagen im Warehouse 13 Kokain verkauft hatte.   Naruto schob die Hände in seine Hosentasche, um zu verbergen, wie sehr diese gerade zitterten, und bewegte sich auf ihn zu. „Hey.“   Kisame neigte den Kopf leicht in die Höhe, als Naruto auf ihn zukam, die Hände ebenfalls in seiner Hosentasche vergraben. „Ah“, machte er, als der Andere vor ihm stand und schnalzte mit der Zunge, „Ich wusste doch, dass mir dein blondes Haar bekannt vorkommt, Kleiner. Wir haben uns schon gesehen, huh?“   „Ähm, ja“, antwortete Naruto und zog die Schultern leicht hoch, eine unbewusst defensive Geste. „Haben wir.“   Fuck, er war echt nervös. Er kam sich so vor, als wäre er die kleine Maus und Kisame die dicke, fette Katze, die nur darauf wartete, dass er irgendeinen Fehler oder ein Anzeichen von Unsicherheit von sich gab, damit er sich auf ihn stürzen konnte.   Er leckte sich über die Lippen und hoffte, dass Kisame das leichte Zittern seines Körpers nicht bemerkte oder als ein Zeichen der Kälte abtat.   „Wir haben uns im Warehouse gesehen, huh?“ Kisame verschränkte die Arme vor der breiten Brust und winkelte eins seiner Beine an, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. „Kann mich allerdings nicht daran erinnern dir gesagt zu haben, wo du mich außerhalb vorfinden kannst.“   „Äh“, machte Naruto und runzelte leicht die Stirn. Bildete er sich das nur ein oder klang Kisame irgendwie… skeptisch, misstrauisch sogar? Hatte er etwa Angst und dachte, dass Naruto ein Undercover-Cop wäre oder so?   Er musste schnauben wegen der Absurdität dieser Idee. Das war sein Vater gewesen, ein Polizist, er war nur ein kleiner, siebzehnjähriger, erbärmlicher Junge, der gekommen war, um sich ein Tütchen Drogen zu kaufen und zu vergessen.   „Ich weiß es von Konan“, sagte er schließlich und ließ seine Zunge über seine Zähne gleiten, „Falls du sie kennst.“   Kisame lachte auf. „Klar kenn ich das Mäuschen“, erwiderte er und leckte sich über die Lippen, ein hungriger Ausdruck in den Augen, „Sie ist echt scharf, was? Ihre Figur und dieser Knackarsch… Wow.“   Naruto zuckte mit den Schultern, da er bis jetzt nie wirklich auf ihren Körper geachtet hatte, aber sie hatte ein hübsches Gesicht, das war ihm trotz ihrer toten Augen aufgefallen. „Sie ist cool“, sagte er, „Ich mag sie.“   Konan war wirklich cool. Obwohl sie fünf Jahre voneinander trennten (Konan war 22 Jahre alt, Naruto hatte nachgefragt) waren sie irgendwie einfach auf derselben Wellenlänge und verstanden sich sehr gut. Sie erzählte zwar nicht allzu viel von sich, aber sie schien dennoch seine Gegenwart zu genießen, da sie ihm immer zuhörte und immer in seiner Nähe war.   Man konnte sagen, dass Konan seine Bezugsperson in Akatsuki war, obwohl er sich mit den anderen Mitgliedern auch ganz gut verstand, aber mit niemanden verbrachte er so viel Zeit, wie mit ihr und mit niemanden sonst fühlte er sich so sehr verbunden, obwohl sie alle ähnliche Schicksale teilten.   Sie hatten einfach eine besondere Bindung zueinander und das, seitdem sie sich das erste Mal in die Augen geblickt hatten.   „Woher kennst du sie denn, Kleiner?“, wollte Kisame mit hochgezogenen Augenbrauen wissen, „Ich wusste nicht, dass sich solch eine Lady mit Knirpsen wie dir abgibt.“   „Ich gehör zu Akatsuki“, antwortete Naruto ihm, „Ich hab Konan im Warehouse 13 kennengelernt und sie hat mich zu Akatsuki gebracht.“   „Echt? Solche Kinder wie dich nehmen die da inzwischen schon auf?“ Kisame brach in Gelächter aus, ein lautes, barsch klingendes Geräusch, welches durch die kleine Gasse schallte.   Naruto presste die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, die in seiner Hosentasche verstauten Hände zu Fäusten geballt. Er mochte es ganz und gar nicht, dass Kisame mit ihm umging, als wenn er ein kleines Kind wäre, aber er wollte auch nicht den Mund aufmachen aus Angst, den Anderen zu verärgern und dann keine Drogen mehr zu bekommen.   „Wie alt bist du überhaupt, Kleiner?“ Kisame zog eine Augenbraue hoch und legte den Kopf leicht schief. „Hilf mir mal auf die Sprünge, ich kann dir irgendwie überhaupt kein Alter zuordnen.“   Narutos Herzschlag beschleunigte sich bei dieser Frage. Kisame wollte sein… sein Alter wissen? Fuck… Was war, wenn er Drogen nur an Volljährige verkaufte, sollte er bei seinem Alter also lügen und sagen, dass er zwanzig war? Aber was war, wenn Kisame dann seinen Ausweis sehen wollte und sah, dass Naruto ihm dreist ins Gesicht gelogen hatte… Das würde ihm sicherlich auch nicht gefallen…   „Wieso… Wieso willst du das wissen?“, fragte er stattdessen und versuchte, die Panik in seiner Stimme zu verbergen.   „Aus Neugierde, Knirps, mach dir nicht sofort ins Hemd.“ Lachend schlug Kisame ihm auf die Schulter. „Ich hab keine Hintergedanken mit der Frage, ich will die Antwort einfach nur wissen, weil ich dich wirklich in gar keine Alterskategorie stecken kann.“   „Oh“, sagte Naruto langsam und nickte. Er beschloss, die Wahrheit zu sagen. „Ich bin siebzehn… Noch! Ich werd in drei Wochen aber achtzehn.“   Kisame summte. „Siebzehn“, wiederholte er und rieb sich übers Kinn, „In dem Alter hab ich auch angefangen. Du weißt schon, mit dem Drogenhandel und der Prostitution und dem ganzen geilen Scheiß.“   Naruto riss die Augen auf. „Pro… Prosti…“ Was zur verfickten Hölle?! Kisame ging auf den Strich, wirklich?! So ein Kerl?!   Kisame runzelte die Stirn, als er seine ungläubige Miene sah, bevor er auf einmal in schallendes Gelächter ausbrach. „Nicht ich!“, grölte er mit amüsierter Stimme und schlug sich auf den Oberschenkel, „Ich bin Zuhälter, keine Hure.“   Immer noch glucksend schüttelte er den Kopf und rieb sich mit dem Daumen über die Augenwinkel. „Hast du Interesse?“, fragte er ihn mit einem Grinsen nach, „An einer feinen Dame? Ich kann dich mit ein paar echten heißen und vor allem auch billigen Miezen zusammenbringen.“   „Äh, nein, danke.“ Naruto rieb sich mit einem schiefen Grinsen über den Nacken. „Kein Interesse.“   „Hm.“ Kisame gab ein Grunzen von sich. „Wie sieht’s aus mit einem knackigen Kerl? Wäre das vielleicht eher was für dich?“   „Nee, ich…“ Naruto krallte die Finger leicht in sein blondes Nackenhaar. „Ich suche nicht nach Sex.“   „Schade, aber dein Pech.“ Kisame zuckte mit den Schultern und betrachtete ihn dann von oben bis unten. Naruto war der intensive Blick, mit dem er angesehen wurde, etwas unangenehm, weswegen er anfing leicht herum zu zappeln.   „Wenn du Bock auf schnelles Geld hast, dann meld dich bei mir“, meinte Kisame nach ein paar Sekunden, ein unheilbringendes Glitzern in den Augen, „Ich denke, du würdest gut ankommen bei meiner Kundschaft. Ein blonder Twink bringt immer viel Geld ein.“   „Twink?“, wiederholte Naruto mit zusammengezogenen Augenbrauen und versuchte seinen verknoteten Bauch und die Tatsache, dass ihm gerade tatsächlich ein Job als Hure angeboten wurde, zu ignorieren. Ihm, einem Minderjährigen!   Kisame schnalzte mit der Zunge und drückte sich von der Wand ab. „Kommen wir zum Geschäft.“   Naruto war etwas überrascht von dem plötzlichen Themenwechsel, aber nickte dann. Das war schließlich der Grund, weswegen er her gekommen war. Drogen. „Ich wollte… wollte Koks kaufen“, sagte er und holte seine Geldbörse aus seiner Gesäßtasche. „Du… Du verkaufst mir doch noch etwas, oder…?“   „Wieso sollte ich nicht? Weil du minderjährig bist?“ Kisame gluckste erheitert auf. „Ich verticke jedem, der ein bisschen Kohle hat, meinen Stoff, Kleiner“, sagte er ihm, „Zu meinen Kunden gehören sogar Vierzehnjährige.“   Vierzehnjährige… Vierzehnjährige! Wow, das war… Das war krass. Naruto war nie wirklich bewusst gewesen, wie verkorkst diese Jugend doch war, aber jetzt, wo er immer tiefer und tiefer in diese Szene schlitterte… Krass.   „Oh, okay, dann…“ Naruto leckte sich über die Lippen und sah ihn an. „Koks.“   Kisame summte und holte ein Tütchen aus seiner Jackentasche. „Wie viel willst du?“, fragte er nach.   „Ich hab an zwei Gramm gedacht“, meinte Naruto und öffnete seine Geldbörse, „Wenn das geht.“   „Klar geht das, der Kunde ist König.“ Kisame grinste ihn an und holte zwei Tütchen, gefüllt mit jeweils einem Gramm Kokain, heraus. „Ich hoffe, du hast genug Geld dabei, Knirps. Der Preis, den ich dir im Warehouse gemacht habe, war ein Einsteigerangebot, aber jetzt wird’s teuer.“   Naruto knabberte an seiner Unterlippe und starrte auf die Yen-Scheine, die er eben noch in der Bank geholt hatte. „Ich weiß. Wie viel?“   „16.000 Yen. 8.000 Yen pro Gramm.“   Naruto atmete erleichtert aus der Nase aus und kramte die angegebene Menge aus seinem Geldbeutel, um sie Kisame zu übergeben. Dieser grinste, als er das Geld entgegen nahm und überreichte ihm im Gegensatz dazu seine zwei Tütchen Kokain.   „Viel Spaß damit“, meinte er, während er das Geld nachzählte und überprüfte, ob es auch echt war, bevor er es in seine Hosentasche steckte, „Wenn du dein Schnee aufgebraucht hast, dann kannst du gerne wieder kommen, Kleiner. Ich bin immer hier oder im Warehouse 13 anzutreffen.“   „Okay.“ Naruto nickte, ein erleichtertes Lächeln auf den Lippen, da er endlich sein Koks in den Händen hielt und sich gleich endlich, endlich, endlich wieder gut fühlen konnte. „Werd ich machen.“   „Bis dann, Knirps.“ Kisame hielt zur Verabschiedung die Hand in die Höhe. „Oh, und richte Konan einen Gruß von mir aus.“   „Werd ich machen.“ Naruto winkte ihm kurz zu und drehte sich dann schnell um, um nachhause zu eilen.   Endlich wieder vergessen können. Endlich wieder gut fühlen. Endlich wieder… leben.   ~ xXx ~   „Magst du Puderzucker, Naru-chan?“ Große, unschuldige, braune Augen starrten ihn neugierig an.   „Puderzucker?“ Naruto, der gerade damit beschäftigt war, eine in seinem Schoß sitzende Mai zu zeigen, wie man Chibis malte, hielt verdutzt inne, die Stirn leicht gerunzelt. „Bei Waffeln und so schon. Wieso fragst du? Hast du hunger drauf?“   „Uh-uh!“ Mai schüttelte mit dem Kopf, die zu einem Pferdeschwanz geflochtenen Haare wild umher fliegend. „Aber Naru-chan hat Puderzucker auf der Nase! Das sieht lustig aus!“   Naruto erstarrte bei diesen Worten, der Mund zu einem stummen „Oh“ geöffnet. Puder… Puderzucker? Er hatte- „Nicht!“, rief er panisch aus und umfasste eine kleine Hand, die sich auf sein Gesicht zubewegte.   Mai blies die Wangen auf, sichtlich beleidigt, weil sie ihren geliebten Naru-chan nicht anfassen durfte.   „Das ist kein…“ Naruto starrte sie mit aufgerissenen, panischen Augen an, das Herz schmerzhaft in seiner Kehle schlagend. „Das ist…“ Fuck. Fuck, fuck, fuck. FuckfuckfuckFUCK. Er schluckte mit einigen Schwierigkeiten und versuchte so, sein Herz wieder zu seiner eigentlichen Position zu befördern. Vergebens.   „Ich muss eben auf Toilette“, sagte er Mai und hievte sie von seinem Schoß, „Mal du so lange weiter, okay?“ Er tätschelte ihr den Kopf und drehte sich dann ohne eine Antwort abzuwarten um und eilte mit schnellen Schritten in Richtung Badezimmer.   Er ignorierte den überraschten Blick, den Miyako ihm zuwarf, und schloss im Bad angekommen die Tür hinter sich ab. Naruto fuhr sich kurz durchs Haar, atmete zitternd aus und ging zum Waschbecken. Er stützte beide Hände am Becken ab, blickte für ein paar Sekunden auf seine weißen Handknöchel und hob schließlich den Kopf, um in den Spiegel zu sehen.   Der Anblick, der ihn dabei begrüßte, erschreckte ihn. Die letzten Tage, Wochen sogar hatte er es vermieden, in den Spiegel zu sehen. Aus Angst. Aus Angst, dass er tatsächlich so tot aussah, wie er sich die meiste Zeit über fühlte. Aus Angst, dass seine Augen genauso leblos wirkten wie Konans und jetzt…   Nach den ganzen schrecklichen letzten Wochen sein eigenes Spiegelbild zu sehen war erschreckend. Erschreckend, weil er die Person, die ihn mit seinen großen, panischen Augen ansah, gar nicht wieder erkannte.   Das konnte er nicht sein, oder? Waren seine Haare wirklich so spröde und matt, so wild abstehend und einfach nur total ungepflegt wirkend? Wo war die gesunde Bräune seiner Haut hin und wer hatte sie mit diesem blassen, kränklich aussehendem Ton ersetzt?   Seine Lippen waren trocken und gerissen und seine Mundwinkel schienen permanent nach unten zu hängen. Und seine Augen… Naruto keuchte, als er in seine dumpfen, blauen Augen blickte und umfasste den Waschbeckenrand mit mehr Kraft.   Seine Augen, das Tor zur Seele und das Körperteil, das ihm schon so oft komplimentiert wurde, hatten das Strahlen, für welches er bekannt war, komplett verloren und wirkten einfach nur noch trüb und… und… tot.   Er konnte es nicht leugnen, er konnte es nicht abstreiten. Seine früher so strahlend blauen Augen hatten wirklich jedes Anzeichen von Lebensfreude verloren. Konan hatte Recht. Er sah so aus wie sie. Er sah aus, wie ein Zombie.   Aber seine Augen waren noch nicht einmal das Schlimmste… Das schlimmste war seine Nase. Zitternde Finger legten sich auf seine Wangen, während er sich langsam näher an den Spiegel lehnte. Er konnte nicht glauben, dass ihm bis jetzt noch niemand auf seine Nase angesprochen hatte, sie sah einfach… sie sah…   Sie war komplett geschwollen, die Nasenschleimhäute deutlich gerötet und entzündet. Jetzt wusste er auch, wieso er bei den letzten Linien Koks, die er sich reingezogen hatte, immer solche Schmerzen beim Schniefen gehabt hatte.   Irgendetwas musste er bei der Kokseinnahme falsch gemacht haben, dass er seine Nase in den wenigen Wochen, in denen er nun kokste, schon so sehr zugerichtet hatte. Naruto beugte sich noch näher an den Spiegel und dann sah er es plötzlich. Das weiße, feine Pulver, das auf seiner Nasenspitze klebte.   Koks. Er hatte tatsächlich Koks auf der Nase und die Kinder… Die Kinder… Oh fuck, die Kinder! Was war, wenn nicht nur Mai, sondern auch noch ein paar andere der Kleinen das weiße Zeug auf seiner Nase bemerkt hatten? Was ist, wenn sie bei ihren Eltern nachfragten, was es war? Wenn sie erfuhren, dass ihr geliebter Naru-chan Drogen nahm?   Naruto wollte doch ihr Vorbild sein, er wollte eine Person sein, zu der die Knirpse heraufsehen konnten und der sie später einmal nacheifern wollten… Aber konnte er das in seinem Zustand sein?   War er, Naruto Uzumaki, ein Vorbild? Konnte ein Mensch, der jeden Tag mehrere Linien Koks in sich hinein pfiff und sich die Kante gab, bis er kotzend auf dem Boden seines Wohnzimmers lag, konnte der wirklich ein Vorbild sein?   „Nein…“, wisperte Naruto leise, der ganze Körper zitternd und die Augen auf seine Nasenspitze fixiert, „Nein. Ich bin kein Vorbild… Nicht ich, ich bin… Ich bin das komplette Gegenteil, ich bin…“   Ein zitternder Atemzug verließ seine Lippen, als er das Gesicht in seinen Händen vergrub und ein trockenes Schluchzen von sich gab. Nein, er war kein Vorbild, nicht so… So konnte er den Kindern nicht weiter unter die Augen treten, er wollte nicht, dass sie mit solch einem erbärmlichen Häufchen Elend wie ihm zu tun hatten…   Er durfte nichts mit kleinen, noch so leicht manipulierbaren Kindern zu tun haben. Er musste weg von ihnen, er musste… „Weg“, flüsterte er und ließ die Hände langsam von seinem Gesicht fallen, „Ich muss…“   Naruto schluckte und warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor er den Kopf schüttelte und den Wasserhahn aufdrehte. Er wusch sich das Gesicht und versuchte, die Spuren seiner Erbärmlichkeit abzuwaschen, doch das konnte er nicht. Egal, wie rigoros er auch schrubbte, das Gesicht, das ihm im Spiegel anstarrte, war und blieb nichts weiter als ein erbärmliches Stück Scheiße.   Langsam drehte er den Wasserhahn wieder zu und griff nach einem Handtuch, um sich abzutrocknen. Das Koks auf seiner Nase war weg, aber dafür hatte er mit solch einer Kraft geschrubbt, dass seine entzündeten Nasenschleimwände angefangen hatten zu bluten.   Naruto rieb sich mit dem Handrücken ein paarmal über die Nase und zog diese geräuschvoll hoch, ehe er sich umdrehte und das Bad verließ. Miyako, die gerade mit zwei Jungs Memory spielte und der aufgefallen war, wie viel Zeit er im WC verbracht hatte, sah ihn besorgt an.   „Alles in Ordnung?“, fragte sie nach.   ‚Nein‘, wollte Naruto sagen, ‚Nichts ist in Ordnung‘, doch er tat es nicht und nickte stattdessen mit dem Kopf. Er ging auf Mai zu und lächelte, als er sah, dass sie nicht alleine war und sich nun auch Konohamaru zu ihr gesellt hatte.   Mai und Konohamaru, die zwei Kinder, die er in sein Herz geschlossen hatte. Die zwei Kinder, die ihm so wichtig waren und deren er unbedingt ein Vorbild sein wollte, weswegen er… weswegen er…   „Naru-chan!“ Konohamaru grinste ihn an, als er ihn entdeckte. „Wo warst du?! Ich hab dich gesucht!“   „Sorry, ich war…“ Naruto schluckte, die Kehle trocken wie Schleifpapier. „Ich war auf Toilette.“ Er ging langsam in die Hocke, damit sie auf Augenhöhe waren. „Hey“, sagte er leise, schwerfällig und legte seine Hand auf Konohamarus Schulter, „Du bist mein bester Kumpel, das weißt du, oder?“   Konohamaru grinste so breit, dass Naruto jeden seiner kleinen Zähne sehen konnte. „Weiß ich!“, erwiderte er stolz und schlug sich mit der Faust auf die Brust.   „Gut.“ Naruto lachte schwach. „Ver… Vergiss das nie, okay?“, sprach er weiter und strich ihm mit dem Daumen einen Kekskrümel vom Kinn, „Du und ich, wir beide werden immer beste Kumpels sein, egal, was ist.“   „Für immer?“, fragte Konohamaru hoffnungsvoll nach, die großen, braunen Augen gefüllt mit solch einer Verehrung und Liebe, dass Naruto es für einen Moment die Kehle zuschnürte und er nicht mehr atmen konnte.   „Für immer“, bestätigte Naruto mit einem gebrochenen Wispern. Er versuchte seine zitternden Lippen zu einem Lächeln zu formen, aber es gelang ihm nicht.   Konohamaru runzelte die Stirn, als er das sah. „Was ist looos?“, fragte er nach und schlang die kleinen Arme um Narutos Nacken, „Naru-chan sieht traurig aus!“   „Nicht traurig sein, Naru-chan!“, mischte sich nun auch Mai ein und presste sich an seine Seite, das Gesicht halb in seiner Brust vergraben, „Wenn Naru-chan traurig ist, dann bin ich auch traurig!“   Naruto biss sich hart auf die Unterlippe und legte den Kopf in den Nacken. Fuck, diese Kinder… Diese niedlichen, kleinen... Wie sehr Naruto sie doch liebte, wie sehr er sie liebte…! Und dennoch musste er… musste er sich…   „Naru-chan!“ Konohamaru blies die Wangen auf und zog an seinem blonden Haar. „Ignorier uns nicht!“   „Naru-chan…“ Mai krallte ihre Fingerchen in sein Shirt. „Nicht traurig sein.“   „Ich… Ich bin nicht…“ Naruto atmete langsam aus und senkte blinzelnd den Kopf. „Ich bin nicht traurig“, sagte er, während die erste Träne langsam über seine Wange rollte, „Es ist alles gut bei mir.“   Konohamaru presste die Lippen aufeinander, die Augenbrauen zusammengezogen. „Du weinst…“   „Nicht weinen!“, rief Mai und presste sich näher an ihn, die Augen groß und glitzernd, „Nicht weinen, Naru-chan, nicht weinen!“   „Es ist alles gut“, versicherte Naruto ihr mit einem schwachen Lächeln, als er ihr Gesicht sanft zwischen seine Hände nahm und mit den Daumen über ihre feuchten Augenwinkel rieb, „Du bist wirklich ein tolles Mädchen, weißt du das, Mai-chan?“   Sie sah ihn an und zog geräuschvoll die Nase hoch, die Finger in sein Shirt gekrallt.   „Du bist auf dem richtigen Weg“, sprach Naruto weiter und beugte sich vor, um seine trockenen Lippen auf ihre Stirn zu pressen, „Ich bin mir sicher, dass du später erst ein tolles Mädchen und dann eine wundervolle Frau sein wirst, Mai-chan.“   Mai runzelte verwirrt die Stirn und schob die Unterlippe hervor. „Warum redet Naru-chan so komisch?“, wollte sie wissen.   „Weil ich dich lieb hab“, sagte Naruto lächelnd und ließ langsam die Hände fallen, „Und genau deswegen muss ich jetzt a-auch… auch gehen.“   „Wo gehst du hin?“, fragte Konohamaru sofort nach, „Ich komm mit! Ich will mit Naru-chan kommen!“   Naruto lachte atemlos, während er spürte, wie die nächste Träne seinen nassen Augen entkam und sich ihren Weg über seine Wange bahnte. „Du bist ein kleiner Rabauke, Konohamaru“, sagte er und zwickte ihm liebevoll in die Nase, „Aber du hast das Herz am richtigen Fleck und ich bin wirklich stolz, dass ich dein Kumpel sein darf.“   Konohamaru verhärtete den Griff, den er um Narutos Nacken hatte, doch der Blonde zog seine Arme sanft weg und erhob sich langsam. Naruto sah sie an, blickte in ihre verständnislosen, verletzten Augen und rieb sich fluchend mit dem Arm übers Gesicht.   „Wo gehst du hin?“, fragte Konohamaru ihm erneut, als sich Naruto einen Schritt von ihnen weg bewegte, „Naru-chan?“   „Tut mir leid“, sagte Naruto mit gebrochener Stimme, „Aber ich… Ich…Ich muss wirklich gehen.“   Er drehte sich schnell um und sah sich suchend nach seiner Chefin, Chikako, um. Er konnte sie im Hauptraum nicht finden, also ging er in die Küche und dort stand sie, mit der Hüfte gegen die Küchentheke gelehnt und in einer Hand eine Tasse Kaffee haltend.   „Oh, Naruto-san!“ Sie lächelte, als sie ihn erblickte, doch es verschwand schnell, als sie die nassen Spuren auf seinem Gesicht sah. „Was ist los?“, fragte sie besorgt nach und legte die Tasse ab, „Alles okay bei dir? Ist was passiert?“   „Es tut mir leid…“, krächzte Naruto und verbeugte sich vor ihr, „Aber ich… Ich kann nicht mehr, ich… Ich muss die Ausbildung abbrechen, ich muss… Ich muss weg.“   „Was?“ Chikako runzelte verwirrt die Stirn und ging einen Schritt auf ihn zu, „Was meinst du, Naruto-san? Was ist-“   „Vielen Dank!“, unterbrach Naruto sie mit einem Schluchzen, die Hände zu Fäusten geballt, „Danke für alles, Chikako-san, wirklich, aber… Ich kann nicht mehr, ich bin… Ich muss hier weg, ich muss meine Ausbildung abbrechen. Tut mir leid…“   Chikako öffnete den Mund, doch Naruto gab ihr keine Chance, etwas zu erwidern und drehte sich stattdessen um, um in den Flur zu eilen und in seine Chucks zu schlüpfen. Er konnte hören, wie Chikako mehrmals seinen Namen rief, doch er ignorierte sie und lief stattdessen auf den Ausgang zu.   Er schloss für einen Moment die Augen, als ihm der kalte Wind wie ein Peitschenschlag ins Gesicht schlug, doch er hörte nicht auf zu laufen. Er musste weg von hier, weg… Er war hier nicht richtig, er gehörte hier nicht hin…   Es fiel ihm nicht leicht, die Kinder und den Kindergarten hinter sich zu lassen. Es zerfetzte ihm regelrecht das Herz, aber es war die richtige Entscheidung, das wusste Naruto. Er tat das Richtige.   „Tut mir leid“, wisperte Naruto und rieb sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht, während er in Richtung Bushaltestelle lief. „Konohamaru und Mai-chan, es tut mir so unendlich leid, aber...“   Er wusste, dass er den Kleinen das Herz brechen würde mit seinem plötzlichen Verschwinden und ohne sich richtig verabschiedet zu haben. Vielleicht würden sie ihn hassen… Ja, Konohamaru würde ihn bestimmt hassen, aber das war gut…   Es war zwar schmerzhaft, aber es war gut. Es war besser von den Kleinen gehasst zu werden, anstatt dass sie zu ihm heraufsahen und solch ein erbärmliches Stück Dreck wie ihn anhimmelten und mit Liebe und Zuneigung überhäuften, die er gar nicht verdient hatte.   Er konnte den Schmerz verkraften und er würde den Hass jeder Zeit der Verehrung vorziehen. Denn er war kein Vorbild, er war das komplette Gegenteil davon. Er war einfach nur….   „Erbärmlich…“, sprach Naruto flüsternd weiter und leckte sich über die salzige Oberlippe, „Es ist das Beste, wenn ihr mich nie wieder sieht… Es ist am besten….“   ~ xXx ~   Mit einem Seufzen legte Naruto den Kopf in den Nacken und fuchtelte mit der weißen, durchsichtigen Flasche vor seinem Gesicht umher. „Schon wieder leer“, sagte er, während seine Augen schwerfällig den vereinzelten, letzten Tropfen, die in der Flasche umher geschüttelt worden, folgten.   Er seufzte erneut und setzte die Lippen an der Flaschenöffnung an. Seine glasigen, halbgeschlossenen Augen starrten an die Decke, während er die letzten Tropfen Wodka auf seiner Zunge schmecken konnte. Schmatzend rieb er sich mit dem Handrücken über den Mund und warf die nun leere Flasche achtlos zu Boden und zu den anderen, die dort herum lagen.   Heute war zwar nun der zweite Tag, seitdem er seine Ausbildung zum Erzieher abgebrochen hatte, aber seine Gedanken schweiften dennoch immer und immer wieder zurück zu den Kindern, zu Konohamaru und Mai.   Er vermisste sie. Fuck, wie sehr er sie vermisste! Aber es war die richtige Entscheidung gewesen, jegliche Verbindungen zu ihnen abzubrechen und den Kindergarten zu verlassen, das wusste er. Aber das hieß natürlich nicht, dass diese Trennung ohne Schmerzen verlief.   Ihm war bis davor nie wirklich bewusst gewesen, was für einen großen Einfluss die kleinen Knirpse doch auf ihn hatten und wie glücklich sie ihn gemacht hatten. Aber jetzt… Jetzt, wo er den zweiten Tag ohne strahlende Kulleraugen und glückliches Gelächter verbringen musste, da wurde ihm klar, wie gut ihm die Arbeit im Kindergarten doch getan und wie sehr er es geliebt hatte.   Aber das war nun vorbei. So, wie er jetzt war, immer betrunken oder komplett zugedröhnt, war er kein guter Umgang für Kinder und Naruto war froh, dass ihm dies trotz seines verkorksten Daseins bewusst geworden war und er gehandelt hatte. Richtig gehandelt.   Naruto lächelte leicht und erhob sich mit Schwierigkeiten, um in die Küche torkeln zu können. Er war wirklich komplett voll, alles drehte sich um ihn herum und er hatte sich auch schon mehrmals übergeben müssen, aber es war immer noch nicht genug.   Er musste trotz des Alkohols, der nun in seinen Adern floss, an die Kinder denken und genau das wollte er nicht, also brauchte er mehr. Mehr, mehr, mehr! Vielleicht konnte er so viel trinken, bis er nichts mehr fühlen und nichts mehr denken konnte. Bis er schlief.   Ja. Das war doch ein schöner Gedanke. Schlafen und nichts mehr fühlen, keine Schmerzen, keine Trauer, keine Einsamkeit, einfach nur schlafen. Schlafen für immer. „Das hört sich gut an“, lallte Naruto, ein verzerrtes Lächeln auf den Lippen, als er nach einer Flasche Sake griff.   Seine Finger zitterten und er hatte Angst, die wertvolle Flasche fallen zu lassen, also umfasste er sie mit beiden Händen und wankte zurück ins Wohnzimmer. Auf den Weg dahin trat er in sein eigenes Erbrochenes, aber irgendwie war ihm dies scheißegal.   Er wollte einfach nur trinken und schlafen und nichts mehr fühlen. Alles andere war ihm im Moment egal, war unwichtig und irrelevant. Naruto setzte sich aufs Sofa und fing an, mit dem Deckel der Flasche herum zu kämpfen.   Seine motorischen Fähigkeiten hatten Dank der reichlichen Alkoholeinnahme ziemlich gelitten und so fiel es ihm überraschend schwer, einen kleinen, nervenden Deckel von einer Flasche abzudrehen. Er fluchte alle paar Sekunden, die Zähne fest zusammengebissen, doch nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er es endlich geschafft und schmiss den Drecksdeckel mit einem triumphierendem „Hah, du Arschloch!“ auf den Boden.   Er stülpte die Lippen um die Öffnung und warf den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken. Seine Kehle war inzwischen schon taub wegen dem ganzen Wodka, den er getrunken hatte, weswegen er das Brennen des Sakes gar nicht mehr wirklich wahrnehmen konnte.   Naruto trank so hastig und gierig, dass ihm vereinzelte Tropfen aus den Mundwinkeln und übers Kinn liefen, also nahm er die Flasche von seinen Lippen und wollte sich gerade den Sake vom Gesicht wischen, da ertönte plötzlich ein Klingeln, das ihn zusammenschrecken ließ.   „Fuck!“ Er fluchte lauthals, da etwas von dem Sake über seine Hände geschwappt war und legte die Flasche auf dem Wohnzimmertisch ab, um sie an seinem T-Shirt trocken zu putzen.   Mit gerunzelter Stirn sah sich Naruto um und konnte das Klingeln, welches ganz aus der Nähe zu kommen schien, erst nicht einordnen, doch dann wurde ihm bewusst, dass es sein Handy war. Jemand rief ihn auf seinem Handy an.   Er wollte es zuerst ignorieren und sich wieder seinem Alkohol widmen, doch das Klingeln war so penetrant, dass er davon Kopfschmerzen bekam und einfach etwas unternehmen musste! Also stand Naruto mit einem Stöhnen auf und ließ seinen Blick umher schweifen.   Gut eine halbe Minute später konnte er sein Handy schließlich auf dem kleinen Schrank im Flur entdecken und ging schwerfällig darauf zu. Er war ziemlich langsam unterwegs, aber das Klingeln hörte und hörte einfach nicht auf, weswegen er sich sehr wunderte, wer ihn da anrief. Es musste irgendjemand sein, der wirklich dringend mit ihm sprechen wollte.   Endlich im Flur angekommen nahm er sein Handy in die Hand und sah mit verengten Augen aufs Display. Er sah ein S, oder war es ein B?, aber das war auch schon der einzige Buchstabe, den er so halbwegs erkennen konnte, also drückte er das Gerät gegen sein Ohr und nahm das Gespräch an.   „Hallo?“   „Naruto.“   „Oh.“ Er musste lächeln. Es war Sasuke. Sasuke rief ihn an! „Hey, Sasuke!“   Es herrschte für einen kurzen Moment Stille. „Hab ich dich geweckt?“, fragte Sasuke schließlich nach, die Stimme misstrauisch.   Naruto schnaubte. Es schien so, als hätte Sasuke sein betrunkenes Lallen als ein verschlafenes Nuscheln interpretiert. „Dummi!“, rief er mit einem Lachen aus, „Noch nicht, aber ich wollte jetzt schlafen.“   Es herrschte erneut Schweigen, diesmal allerdings ein sehr, sehr langes. Obwohl niemand von ihnen sprach kam es Naruto so vor, als wäre die Temperatur auf einmal um zehn Grad gesunken. Er presste die Lippen zusammen und schlang die Arme um seinen Körper.   Ihm war kalt.   „Du bist betrunken“, sagte Sasuke schließlich. Es waren nur drei, kleine Worte, aber selbst in seinem alkoholisierten Zustand konnte Naruto ihnen entnehmen, wie sauer sein Freund gerade war. Sauer und… enttäuscht.   „Nein“, stritt Naruto ab und schlang die Arme fester um seinen Körper, „Bin ich nicht.“   „Wie viel?“, fragte Sasuke mit kalter Stimme nach, „Wie viel hast du getrunken, Naruto?“   „Das geht dich nichts an“, erwiderte Naruto defensiv. Er wollte nicht, dass Sasuke das Ausmaß seines Alkoholkonsums erfuhr. Irgendwie… schämte er sich dafür.   Naruto konnte hören, wie Sasuke mit den Zähnen knirschte. „Natürlich geht mich das etwas an“, sagte er, „Ich bin dein Freund, also beantworte mir meine Frage, Naruto.“   „Nein“, erwiderte Naruto, der sich mit einem Mal viel, viel nüchterner fühlte, und krallte die Finger in sein Shirt, „Das werd ich nicht.“   „Dann sag mir wenigstens, warum du getrunken hast“, befahl Sasuke.   Naruto lachte humorlos auf. „Als wenn du das nicht wüsstest“, erwiderte er bitter.   „Das tue ich auch nicht“, sagte Sasuke, der Ton gefährlich leise, „Wie soll ich es wissen, wenn du meine Anrufe nicht annimmst und dich nicht bei mir meldest?“   Naruto öffnete den Mund, schloss ihn nach ein paar Sekunden aber wieder, da er nicht wusste, was er daraufhin sagen sollte.   „Ist es wegen deiner Mutter?“, fragte Sasuke nach, „Besäufst du dich-“   „Halt die Klappe!“, unterbrach Naruto ihn zischend, „Halt den Mund, Sasuke!“   Für ein paar Sekunden herrschte Stille, in der nichts außer ihrem Atem zu hören waren. Narutos schnell und gehetzt, während Sasukes tief und langsam war.   „Also ist es deine Mutter.“   Naruto schniefte lauthals aus der Nase aus, aber erwiderte ansonsten nichts.   „Ich kann verstehen, dass es dir schlecht geht, Naruto“, sagte Sasuke, der scheinbar seine Annäherungstaktik gewechselt hatte, die Stimme nun deutlich sanfter, „Aber Alkohol ist keine Lösung.“   Der Blonde erstarrte. Genau dasselbe, genau solch einen Satz, den hatte Kushina ihm vor einer gefühlten Ewigkeit auch schon einmal gesagt. Er konnte sich an ihr besorgtes Gesicht erinnern, an die müden, aber intensiven Augen.   „Alkohol ist nie eine Lösung“, hatte sie ihm gesagt, hatte es gehasst, wenn er zur Flasche griff und was tat er? Was tat ihr Sohn, um seinen Schmerz zu überwinden? Er trank Alkohol.   „Naruto.“ Sasukes Stimme holte ihn aus seinen Gedanken. „Deine Mutter hätte nicht gewollt, dass-“   „Halt die Klappe!“, brüllte Naruto in den Hörer, die Finger inzwischen mit solch einem harten Griff in sein T-Shirt gekrallt, dass die Knöchel weiß wurden, „Du hast doch keine Ahnung, Sasuke, du hast überhaupt keine Ahnung!“   „Oh doch, ich weiß sehr viel mehr, als du dir eingestehen willst!“, erwiderte Sasuke, nun ebenfalls mit lauterer Stimme, „Ich weiß, wie sehr es Kushina gehasst hat, wenn du Alkohol getrunken hast. Wenn sie wüsste, dass du nun genau dies tust, dann-“   „Halt die Fresse!“ Naruto wurde plötzlich von solch einer Wut übermannt, dass sein gesamter Körper anfing zu beben. „Halt die Fresse, Sasuke! Halt die Fresse, halt die Fresse, halt einfach nur deine verfickte-“   „Sie wäre enttäuscht!“, spie Sasuke in den Hörer, „Sie wäre abgrundtief enttäuscht von dir, Naruto!“   „Du hast doch keine Ahnung!“, brüllte Naruto zurück. Seine Stimme war inzwischen so laut, dass sie durch die Wohnung hallte. „Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie es mir geht! Was ich fühle und wie schwer ich es habe! Du kannst den Schmerz, den ich fühle, einfach nicht nachvollziehen! Deine Mutter lebt noch, dein Vater auch, du-“   „Das ändert nichts daran, dass du gerade Scheiße baust und dass du genau das machst, wovon dich deine Mutter immer abhalten wollte und wovor sie Angst hatte! Du machst das Falsche, genau das Falsche, du-“   „HALT DIE FRESSE! Du hast keine Ahnung, du verficktes Arschloch, also sag mir nicht, was falsch und was richtig ist!“ Die Hand, in der er das Handy hielt, war zur Faust geballt und obwohl er ein gefährliches Knacken hören konnte, lockerte er seinen Griff nicht.   Naruto war gerade so wütend, so verfickt wütend auf Sasuke, auf sich selbst, auf einfach alles, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. Seine Brust hob und senkte sich schnell, während er gehetzt ausatmete und versuchte, die ganze Wut, die sich in seinem Bauch gestaut hatte, loszuwerden, aber es half nichts.   Er fühlte sich so, als würde er gleich platzen vor Wut! Sasuke verstand es nicht, Sasuke kapierte einfach nicht, wie elendig er sich fühlte, wie einsam, wie frustriert, wie beschissen, wie verletzt… Sasuke kapierte es einfach nicht, weil er nicht bei ihm war!   Er war drei Stunden von Naruto entfernt und ließ ihn allein zurück in Konoha und mit seinen Gedanken, seinem Schmerz, seinem Hass… Sasuke hatte ihn allein gelassen, so wie jeder andere auch.   „Ich hasse dich“, zischte Naruto giftig. Seine Worte waren leise gesprochen, aber mit solch einer Abneigung und einem Abscheu, dass Sasuke abrupt verstummte. „Ich hasse dich, Sasuke. Ich hasse dich!“   Beim letzten Satz schmiss Naruto sein Handy mit einem Schrei gegen die Wand und drehte sich um. „Fuck“, sagte er, als die ersten Tränen über seine Wangen liefen und marschierte zurück ins Wohnzimmer.   Er krallte eine seiner Hände in sein Haar und zog grob an den blonden Strähnen, während er mit der anderen die Flasche Sake umfasste. „Fuck. FuckfuckFUCK“, sagte er. Dann legte er den Kopf in den Nacken und trank.   ~ xXx ~   „Du bist öfter hier.“   „Mh?“ Naruto, der gerade damit beschäftigt war, einen Schluck Bier zu trinken, ließ die Flasche langsam fallen. „Was?“, fragte er nach und leckte sich über die Lippen, die Augen auf Konan fixiert.   „Du bist öfter bei uns“, sagte Konan, „Und vor allem früher.“   „Oh.“ Naruto runzelte die Stirn und starrte auf seine Flasche. „Ja, ich schätze schon“, erwiderte er langsam und nahm noch einen Schluck.   „Hat das einen bestimmten Grund?“, fragte Konan nach.   Naruto sah sie an. Er war wieder bei den Akatsukis und an deren Haupttreffpunkt unter der alten Brücke. Es war relativ früh, kurz nach vierzehn Uhr und normalerweise konnte man Naruto nie vor achtzehn Uhr bei ihnen antreffen. Aber da hatte er ja auch noch seinen Ausbildungsplatz im Kindergarten gehabt…   Sein Blick verfinsterte sich. „Ja“, gab er zögerlich zu und stellte die Flasche neben sich auf dem Boden ab. „Hat es.“ Er zog die Beine an seine Brust und schlang beide Arme herum. Er starrte für ein paar Sekunden auf die Straßenlaterne ihm gegenüber, bevor er sein Kinn auf seinen Knien abstützte und Konan ansah.   Sie blickte zurück. Sie sah wirklich bezaubernd aus mit ihrem schwarzen T-Shirt und den eng anliegenden Bluejeans. In Narutos Augen strahlte sie immer einen gewissen Hauch von Grazie und Eleganz aus, selbst mit der Flasche Wodka, die sie in ihren Händen hielt.   Ihre Augen machten ihm zwar immer noch Angst, aber er hatte sich inzwischen an sie gewöhnt. Genau so wie er sich daran gewöhnt hatte, dass sie nie viel sprach und nie lächelte und generell eigentlich keine Emotionen zeigte. Es war befremdlich, aber Naruto schätzte, dass sie nicht hier und bei den Akatsukis wäre, wenn sie einen Grund zum Lächeln hätte.   Naruto lehnte seine Wange gegen seine Knie und schloss die Augen. „Bis vor ein paar Tagen hab ich noch eine Ausbildung gemacht“, fing er an zu erzählen, „Aber jetzt hab ich sie abgebrochen und deswegen hab ich auch mehr Zeit, um bei euch herum zu sitzen und mir die Kante zu geben.“   Er gab ein humorloses Schnauben von sich und schlug langsam die Lider auf. Konan sah immer noch zu ihm und sie nickte, als sich ihre Blicke trafen. Sie nahm einen Schluck von ihrem Getränk. „Warum hast du aufgehört?“   Naruto presste die Lippen zusammen. „Weil ich nicht mehr konnte“, sagte er. Sein Gesicht war immer noch in ihre Richtung gedreht, doch er sah sie nicht mehr an und blickte stattdessen auf einen Punkt rechts von ihrer Schulter, „Und weil es falsch gewesen wäre.“   Er seufzte und lehnte sich zurück, die Hände hinter sich auf dem steinigen Asphalt abgedrückt. „Ich hab eine Ausbildung zum Erzieher gemacht“, sagte er, die blauen Augen auf den wolkenbezogenen Himmel gerichtet.   Naruto wusste nicht, warum er ihr dies erzählte, aber irgendwie fühlte es sich… richtig an. Er hatte bis jetzt noch niemanden von seinem Ausbildungsabbruch erzählt und genau dies belastete ihn. Er musste sich dies einfach von der Seele reden, er brauchte Bestätigung um zu wissen, dass er das Richtige getan hatte.   Und Konan… Konan war perfekt dafür. Naruto vertraute ihr, er wusste, dass sie nicht schlecht von ihm denken oder ihn verabscheuen würde, weil es Tage gab, an denen er angeheitert und auf Koks in den Kindergarten gegangen war. Dass er selbst im Kindergarten gekokst hatte.   Konan würde ihn verstehen und genau deswegen beschloss er auch, ihr davon zu erzählen. Er leckte sich über die Lippen und neigte den Kopf leicht zur Seite, damit er in ihre braunen Augen blicken konnte.   „Ich hab es geliebt“, fing er an zu erzählen, „Mit den Kindern zu arbeiten und ihnen Sachen beizubringen. Ich hab es wirklich geliebt, es war meine Leidenschaft.“   Konan nickte und winkelte die Beine an. Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Aber dennoch hast du die Ausbildung abgebrochen.“   Nun war Naruto derjenige, der mit dem Kopf nickte. „Ja“, bestätigte er. Sein rechter Mundwinkel zuckte und zog sich zu einem schiefen Lächeln in die Höhe. „Ich bin… Vor ein paar Tagen hab ich gekokst, im Kindergarten, und eines der Kinder…“   Er leckte sich über die Lippen und senkte beschämt den Blick. „Eins der Kinder hat mich auf meine Nase angesprochen“, sagte er leise und deutete auf diese. Seine Nase war inzwischen noch geschwollener, als sie es noch vor ein paar Tagen gewesen war.   Seine Nasenscheidenwände waren entzündet und rot. Er musste andauernd die Nase hochziehen und aus ihr bluten tat er auch schon fast täglich. Er hatte aber auch Angst deswegen zum Arzt zu gehen, da man ihm inzwischen ansehen konnte, dass er kokste.   Anfangs konnte er seine Drogensucht noch halbwegs gut verheimlichen und verstecken, aber jetzt… Jetzt war das unmöglich. Jeder, der ihm auch nur den kleinsten Blick zuwarf erkannte sofort, dass er ein Kokser und Schniefer war.   Konan runzelte kaum merklich die Stirn. „Du solltest das behandeln lassen“, sagte sie ihm, „Es sieht sehr entzündet aus.“   Naruto zuckte mit den Schultern. „Ist schon okay“, erwiderte er und rieb sich über die Nase. Er blickte auf seinen Handrücken – Blut.   „Kokst du im Moment?“, fragte sie weiter. Ihre Stimme klang so emotionslos wie eh und je und auch ihre Miene war komplett ausdruckslos, aber dennoch wusste Naruto irgendwie einfach, dass sie sich Sorgen um ihn machte. Und das freute ihn.   „Eine Linie pro Tag“, sagte er und lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter, die halbgeschlossenen Augen auf dem Boden gerichtet, „Ich würd gern mehr, aber ich weiß, dass ich wegen meiner Nase vorsichtig sein muss.“   „Okay.“ Konan nickte und führte ihre Wodkaflasche zu ihren Lippen.   „Es ist schwer“, gab Naruto zu, „Ich koks normalerweise viel mehr am Tag, aber es geht halt einfach nicht. Meine Nase blutet nach dem Schniefen immer wie Sau, aber naja… Ich hab ja noch das.“ Er nahm seine Bierflasche in die Hand und fuchtelte mit einem schwachen Grinsen damit herum. „Also ist es okay.“   Für einen Moment herrschte Stille. Naruto konnte hören, wie sich Deidara und Sasori, zwei andere Mitglieder von Akatsuki, im Hintergrund über Kunst unterhielten und schloss die Augen. Er war wirklich verdammt müde. Normalerweise nahm ihm das Kokain diese Müdigkeit, aber da er heute noch keine Linie gezogen hatte, war er dementsprechend echt kaputt.   „Hast du deswegen aufgehört?“, fragte Konan nach einigen Minuten, „Wegen den Kindern?“   „Mhmh.“ Naruto nickte langsam und atmete geräuschvoll aus. „Die Kleinen haben mich verehrt. Sie haben… Sie haben wirklich zu mir aufgesehen, sie haben mich bewundert und da konnte ich einfach nicht… Ich…“   Er biss sich auf die Unterlippe und kniff die Augen mit mehr Kraft zusammen, als er ein Brennen hinter den Lidern spüren konnte. „Ich konnte das einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, weiß du?“, flüsterte er leise, die Stimme zitternd, „Dass sie jemanden wie mich so bewundern… Einen Nichtsnutz wie mich, der sein verficktes Leben nicht auf die Reihe bekommt und nichts anderes macht außer saufen, koksen und in Selbstmitleid zu versinken.“   Naruto lachte tonlos und beugte sich zurück, um mit beiden Händen über sein Gesicht zu reiben. „Es ist mir sehr schwer gefallen, die Kinder loszulassen, da ich sie wirklich liebe und sie mir gut getan haben, aber… Ich hab ihnen eben nicht gut getan.“   Ein bitteres Lächeln huschte über seine Züge und er ließ die Hände in den Schoß fallen. „Deswegen musste ich gehen. Es gab keine andere Möglichkeit, ich musste gehen, ich… Es war…“ Naruto ließ seine Zunge über seine Eckzähne gleiten und sah sie verzweifelt an.   Er musste es hören, ihre Bestätigung… Er brauchte einfach das Wissen, das Wissen, dass er richtig gehandelt hatte, dass er trotz seines verkorksten Lebens noch wusste, was richtig und was falsch war und danach handeln konnte.   „Es war die richtige Entscheidung“, sagte Konan ihm. Ihre Augen bohrten sich in seine und in dem Moment wusste Naruto, dass sie diese Worte ernst meinte und dass sie es nicht nur gesagt hatte, um sein Gewissen zu beruhigen.   „…Ja.“ Naruto lächelte schwach und griff nach seiner Bierflasche. „Das war es.“   Konans Mundwinkel zuckten ganz leicht und ihre Lippen verzogen sich zu etwas, was einem Lächeln verdächtig ähnlich sah, und irgendwie berührte Naruto diese überraschende Geste so sehr, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen und er den Kopf zur Seite drehen musste.   Es tat wirklich gut, sich das alles von der Leber geredet zu haben und zu wissen, dass er tatsächlich etwas richtig getan hatte. Zu wissen, dass er sein eigenes verficktes Leben zwar nicht auf die Reihe bekam, aber wenigstens noch richtig handeln konnte, wenn es um andere Menschen ging.   So diskret, wie möglich, rieb sich Naruto über die feuchten Augen und drehte den Kopf dann wieder zu Konan. Inzwischen war ihre Miene wieder ausdruckslos, aber sein Blick blieb dennoch auf ihren Lippen hängen. Zuerst auf ihren vollen, ungeschminkten Lippen, bevor er langsam herunter wanderte.   „Wie lange hast du das schon?“, fragte er sie und betrachtete die kleine, silberne Kugel unter ihrer Unterlippe, bevor er ihr wieder in die Augen sah, „Das Piercing?“   „Seit drei Jahren“, antwortete Konan ihm.   „Es ist cool“, meinte Naruto, „Ich mag es.“ Er lächelte sie leicht an und legte eine Hand auf seine vernarbte Wange. „Ich wollte auch immer ein Piercing, in der Unterlippe.“ Er rieb mit dem Daumen über seine trockene Lippe.   „Dann lass dir eins stechen“, erwiderte Konan und strich sich die Haare aus den Augen, „Was hält dich davon ab?“   „…Huh“, machte Naruto nachdenklich und schnalzte mit der Zunge. Stimmt, was hielt ihn davon ab? Eigentlich war es immer nur der Fakt gewesen, dass er minderjährig war, aber er war sich sicher, dass Konan bestimmt mindestens einen Piercer kannte, der auch einen Siebzehnjährigen stechen würde.   Und wenn nicht Konan, dann bestimmt Pein! Er hatte schließlich das ganze Gesicht voll und kannte sich in der Szene sicherlich aus.   „Wie teuer war dein Piercing?“, fragte er Konan.   „3.500 Yen“, antwortete sie, „Es kommt allerding darauf an, wo du dich stechen lässt. Mein Bauchnabelpiercing hat etwas mehr gekostet.“   „Oh wow, du hast ein Nabelpiercing?“ Überrascht hob Naruto beide Augenbrauen. „Das ist echt cool.“ Grübelnd beugte er sich vor und stützte sein Gesicht mit beiden Händen ab. „Ich find wie gesagt Lippenpiercing geil“, meinte er, „Zunge hat aber auch etwas.“   „Ein Freund von mir ist Piercer“, sagte Konan, „Wenn wir zusammen hingehen, dann würde er dir sicherlich ein gutes Angebot machen.“   „Echt?“ Naruto blickte sie hoffnungsvoll an. „Ich hab im Moment nicht so viel Kohle, aber ich könnte mir morgen Geld von der Bank holen oder so und dann… Naja…“ Er biss sich auf die Unterlippe. „Falls du nichts anderes vorhast und Bock hast, dann könnten wir vielleicht…?“   Konan nickte. „Können wir machen.“   Naruto atmete erleichtert aus, während die Vorfreude ein angenehmes Kribbeln in seinem Bauch auslöste. Er lächelte sie an. „Danke, Konan“, sagte er, „Danke.“   ~ xXx ~   Sie haben zwei verpasste Anrufe.   02. 10. 2012 um 17:34 Uhr – Sasuke   03. 10. 2012 um 19:51 Uhr – Sasuke   Sie haben drei ungelesene Nachrichten.   Von: Sasuke Ruf mich zurück, Naruto.   Von: Sasuke Naruto.   Von: Sasuke Geh ans Handy, wir müssen reden.   ~ xXx ~   „Oh! Hi, Konan! Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen!“   Sie hatten noch nicht mal fünf Schritte ins Piercing- und Tattoostudio herein gemacht, da wurden sie auch schon von einem großen, glatzköpfigen Mann begrüßt. Er war sehr muskulös und breit und hatte außerdem einiges an Metall und auch Tattoos im Gesicht, sodass Naruto doch ein wenig mulmig wurde und er froh war, dass die gesamte Aufmerksamkeit des Kerls erstmals nur auf Konan lag.   „Hallo, Kaito.“ Konan nickte ihm zu und legte eine ihrer Hände auf seinen Rücken, als er sie zur Begrüßung in eine Umarmung schloss.   „Immer noch so hübsch, aber kühl wie damals.“ Grinsend schnipste Kaito ihr gegen die Nase und wandte sich an Naruto, eine Augenbraue in die Höhe gezogen. „Wer ist denn der Zwerg da?“   „Äh, hey!“ Naruto lächelte ihn unsicher an und rieb sich mit einer Hand über den Nacken. „Ich bin Uzumaki, Naruto.“   „Hm“, machte der Kerl, „Kaito. Mir gehört der Schuppen hier.“ Er drehte den Kopf wieder zu Konan. „Kennst du den Winzling oder ist er dir nur hinterher gelaufen?“   Kaito fragte sie mit solch einer Ungläubigkeit, dass Naruto schnauben musste. Tja, er und Konan, sie waren schon wirklich ein ungleiches Paar. Konan war ruhig und gelassen, während Naruto laut und aufgedreht war. Sie trug sehr schlichte, einfarbige Kleidung, während Naruto mit seinen grellen Orange- und Rottönen definitiv auffiel.   „Er ist ein Freund von mir“, sagte Konan und ein warmes Gefühl breitete sich bei diesen Worten in Narutos Brust aus, „Er wollte sich piercen lassen.“   „Der Kleine?“ Kaito zog beide Augenbrauen in die Höhe und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wie alt bist du?“   „Äh…“ Nervös ließ Naruto seine Zunge über seine Zähne gleiten und sah aus den Augenwinkeln zu Konan herüber. Ob er die Wahrheit sagen sollte…? Sie hatte gesagt, dass es kein Problem für den Piercer sein würde, wenn er noch nicht volljährig war… „Siebzehn… Ich werd in knapp einer Woche achtzehn.“   „Siebzehn.“ Kaito schnalzte mit der Zunge. „Dir ist schon bewusst, dass ich gegen das Gesetz verstoße, wenn ich dich jetzt piercen würde, huh?“ Er kratzte sich an der Brust. „Hast du ein Einverständnis deiner Eltern?“   „Geht schlecht.“ Narutos Blick verfinsterte sich. „Die sind nämlich beide tot.“   „Na, wenn das so ist, dann muss ich dich bitten zu gehen.“ Kaito legte ihm eine Hand auf die Schulter und schubste ihn in Richtung Ausgang, bevor er auf einmal scharf nach rechts abbog und ihm stattdessen zu einem Stuhl führte. „Nur ein Scherz, Kleiner. Konans Freunde sind auch meine Freunde.“   Naruto, der die Schulter vor Anspannung verkrampft hatte, ließ sie mit einem erleichterten Lachen wieder zusammensacken. „Das war nicht witzig, Mann“, sagte er ihm und ließ sich auf den bequemen Stuhl plumpsen.   „Fand ich schon.“ Kaito grinste ihn an und entblößte dabei seine spitzen Zähne und das Piercing, das er in seinen Lippenbändchen hatte. „Also, was soll es sein?“   „Ich bin mir noch nicht ganz sicher…“ Naruto runzelte die Stirn und rieb sich nachdenklich übers Kinn. „Ich hab entweder an ein Lippenpiercing gedacht oder eins in der Zunge.“   „Wieso nicht beides?“, schlug Kaito mit erhobener Augenbraue vor. „Ich mach dir beide zusammen, Knirps, sogar im Sonderangebot.“   „Ugh, ja, das Preisthema.“ Naruto rieb sich über den Oberarm und biss sich auf die Lippe. Er hatte zwar noch gut 25.000 Yen in seinem Geldbeutel, aber die konnte er nicht nur für Piercings ausgeben. Er hatte nicht mehr allzu viel Geld auf dem Konto und er brauchte ja auch noch Kohle, um sich sein Koks und seinen Alkohol kaufen zu können.   „Wie viel würden beide Piercings denn kosten?“, fragte er langsam nach, „Wenn’s zu teuer ist, dann kann ich mir nur eins leisten.“   „Hmm“, summte Kaito und drehte sich auf dem kleinen Lederhocker, auf dem er saß, im Kreis herum. „Eigentlich 13.500 Yen, aber wie gesagt, ich mach dir ein Angebot, Kiddie. Ich stech dir ein Lippen- und Zungenpiercing für insgesamt 10.000 Yen.“   Er grinste ihn an. „Das ist ein echt verflucht billiger Preis und ich tu das auch nur, weil du meine süße Konan kennst. So ein gutes Angebot bekommst du nicht nochmal, also was meinst du?“   10.000 Yen. Das war wirklich billig und Naruto bezweifelte, dass ihm ein anderer Piercer auch einen Rabatt von ganzen 3.500 Yen geben würde, also nickte er mit einem Strahlen. „Ist abgemacht!“   „Süß, wie du dich freust.“ Kaito tätschelte ihm den Kopf und zog seine Einwegschuhe an, bevor er zum Desinfektionsmittel griff. „Ich bin nur froh, dass du mich nicht nach einem Nasenpiercing gefragt hast, denn fuck, das hätte ich dir nicht machen können.“   Er sprühte sich die Hände ein und tippte Naruto vorsichtig auf den Nasenrücken. „Verdammt, Kleiner, deine Nase ist total entzündet! Wie viele Lines hast du dir am Tag reingepfiffen, um das hinzukriegen? Fünfzig?!“   Naruto zog die Augenbrauen zusammen. Er mochte es ganz und gar nicht, wenn man ihn auf seine Nase ansprach. Er fühlte sich dann immer wie ein Verlierer. Ein Loser, der nicht mal richtig koksen konnte. „Ich hab nie mehr als fünf am Tag geschnieft“, war seine gemurmelte Antwort, „Aber anscheinend hab ich irgendetwas falsch gemacht oder der Geldschein war voller Keime oder so, keine Ahnung. Auf jeden Fall hab ich meine Ration deutlich reduziert.“   „Das ist auch besser so“, erwiderte Kaito, der damit beschäftigt war, seine Arbeitsmaterialien zu sterilisieren und so keimfrei zu machen. „Aber hey, wenn dein Näschen wieder geheilt ist, dann solltest du vielleicht an einen Nasenring denken oder so. Du hast niedliche Sommersprossen und da würde dir ein Piercing sicherlich stehen.“   Narutos Magen verknotete sich bei diesen Worten schmerzhaft. Sommersprossen… Wenn er das hörte, dann musste er an ihn denken, an… Er krallte die Finger leicht in die Armlehne des Lederstuhls, auf dem er gerade saß. „Mit welchem fangen wir an?“   „Wie du willst.“ Kaito zuckte mit den Schultern. „Lippe vielleicht?“   Naruto nickte langsam. „Okay. Ich will aber, äh… Keinen Ring oder so. Ich hab an so einen kleinen Stecker gedacht.“   „Ist klar, Mann. Ich hätte dir am Anfang eh keinen Ring geben können. Unterlippe muss immer mit so einem provisorischen Stecker gepierct werden“, erklärte Kaito und stand auf, um Naruto den Stecker zu zeigen, den er ihm gleich in die Haut stechen würde.   „Achso, okay.“ Naruto verspannte sich leicht, als der Andere anfing, seine Mundpartie zu desinfizieren und nach dem Lokalanästhetikum griff.   „So. Wo willst du es denn haben, Kleiner? Links oder rechts?“, fragte Kaito nach.   „Äh…“ Naruto runzelte die Stirn. Mh, darüber hatte er bis jetzt noch gar nicht nachgedacht. „Rechts“, sagte er schließlich und zuckte leicht mit den Schultern, um zu symbolisieren, dass es ihm eigentlich ziemlich egal war.   „Von deiner Seite aus, ne?“, fragte Kaito sicherheitshalber nach.   „Jepp, von mir aus.“ Naruto schluckte, als die Stelle betäubt wurde und sah zu Konan herüber, die bislang schweigend an seiner Seite gestanden hatte. Ihre Blicke trafen sich und Naruto lächelte sie so gut, wie es mit langsam betäubter Lippe ging, an. Sie hatte zwar nicht versucht, ihn zu beruhigen oder ihm Mut zu machen, aber das brauchte sie auch nicht. Ihre alleinige Präsenz war mutmachend genug!   Das Stechen der Piercings ging relativ schnell und vor allem überraschend schmerzfrei von dannen. Es hatte trotz der Betäubung zwar etwas wehgetan, aber bei weitem nicht so sehr, wie Naruto gedacht hatte! Obwohl er den Schmerz beim Zungenpiercing schon etwas heftiger fand, aber es war definitiv aushaltbar.   Knapp eine halbe Stunde später hatten sich Naruto und Konan verabschiedet und waren nun auf den Weg zurück zur Brücke und den anderen Akatsuki Mitglieder. „Es ist komisch“, sagte Naruto. Er streckte die Zunge heraus und versuchte, so auf den Stecker in dieser zu linsen, doch er schaffte es nicht. „Fühlt sich jetzt voll ungewohnt an beim Sprechen.“   Es fühlte sich nicht nur komisch, sondern hörte sich auch noch komisch an! Aber das war höchstwahrscheinlich auf die noch wirkende Betäubung zurückzuführen. Das Sprechen fiel ihm echt schwer und er war überrascht, dass Konan ihn trotz seines Nuschelns und träger Zunge verstehen konnte.   „Es steht dir“, meinte Konan, „Beide Piercings, es war also eine gute Entscheidung.“   „Heh, danke.“ Naruto grinste sie an und hob die Hand, um mit seinem Lippenpiercing zu spielen, da fiel ihm wieder ein, dass Kaito ihn davor gewarnt hatte, da es sich sonst schnell entzünden könnte, also ließ er sie wieder fallen. Eine entzündete Nase reichte ihm. „Ich glaub, er steht auf dich“, meinte er stattdessen mit einem spitzbübischen Funkeln in den Augen, „Kaito, mein ich jetzt.“   „Ich weiß“, sagte Konan und strich sich die Haare aus dem Gesicht.   „Aber du nicht auf ihn, huh?“ Naruto schob die Hände in die Hosentasche. Er musste daran denken, wie Konan immer zu Pein herüber sah, wie sie immer in seiner Nähe war und darauf achtete, dass es ihm gut ging und dass er nicht zu viel trank.   „Du magst jemand anderen, oder?“, fragte er mit einem sanften Lächeln nach.   Konan, die die ganze Zeit über nach vorne gesehen hatte, ließ ihren Blick kurz zu Boden sinken, bevor sie zu ihm herüber sah. „Ja“, bestätigte sie.   Naruto nickte, immer noch lächelnd. „Cool“, sagte er und meinte es auch. Konan und Pein… Sie sahen gut zusammen aus und man bemerkte, wie viel sie für den jeweils anderen empfanden. Sie wären ein schönes Pärchen.   „Magst du jemanden?“   Diese Frage überraschte Naruto, also blickte er verdutzt zu Konan herüber, die ihn ansah. Er öffnete den Mund, biss sich dann auf die Unterlippe und drehte den Kopf zur Seite. „Können wir gleich mal eben bei der Tanke vorbei schauen?“, fragte er sie, „Ich wollte mir neuen Wodka kaufen.“   Konan nickte.   ~ xXx ~   Sie haben elf verpasste Anrufe.   04. 10. 2012 um 11:36 Uhr – Sasuke   04. 10. 2012 um 20:11 Uhr – Sasuke   04. 10. 2012 um 20:32 Uhr – Sasuke   04. 10. 2012 um 22:23 Uhr – Sasuke   05. 10. 2012 um 14:02 Uhr – Sasuke   05. 10. 2012 um 19:04 Uhr – Sasuke   05. 10. 2012 um 21:42 Uhr – Sasuke   06. 10. 2012 um 06:03 Uhr – Sasuke   06. 10. 2012 um 20:13 Uhr – Sasuke   07. 10. 2012 um 19:38 Uhr – Sasuke   08. 10. 2012 um 20:59 Uhr – Sasuke   Sie haben sieben ungelesene Nachrichten.   Von: Sasuke Naruto.   Von: Sasuke Geh ans Handy, Naruto.   Von: Sasuke Bitte…   Von: Sasuke Naruto.   Von: Sasuke Warum meldest du dich nicht?   Von: Sasuke Melde dich bei mir… Bitte.   Von: Sasuke Bitte. Ich mach mir Sorgen um dich, Naruto, also bitte… Meld dich bei mir. Ich will dir doch nur helfen.   ~ xXx ~   „Endlich!“ Naruto stöhnte, als er sich an den Esstisch plumpen ließ und griff nach dem Tütchen Kokain. „Endlich, ey!“   Es fiel ihm von Tag zu Tag schwerer, nur eine Linie Koks pro Tag zu schniefen, aber leider Gottes war seine Nase immer noch entzündet, weswegen es einfach keine andere Möglichkeit gab. Sie sah allerdings nicht mehr ganz so schrecklich aus und schien auch langsam zu verheilen, was hieß, dass er sich bald wohl wieder mehr von dem weißen Pulver gönnen konnte.   Summend zerkleinerte Naruto es mit seiner Kreditkarte und legte es zu einer Linie zusammen. Inzwischen war er schon wirklich geübt im Umgang mit Drogen, weswegen er für die Vorbereitungen nie länger als ein oder zwei Minuten brauchte.   Er nahm sich einen Geldschein und machte sich daran, diesen zu einem Röhrchen zusammen zu rollen, da klingelte es plötzlich an der Tür. „Fuck!“ Naruto zuckte erschrocken zusammen und legte sich eine Hand über sein schnell pochendes Herz, die Augen weit aufgerissen.   Wer… Wer konnte das nur sein? Konan und Co. konnten es nicht sein, da Akatsuki nicht wusste, wo er wohnte. Kisame, sein Drogendealer, konnte es auch nicht sein, aber wer war es dann…? Das waren momentan eigentlich die einzigen Menschen, mit denen er noch verkehrte, weswegen ihn der plötzliche Besuch umso mehr überraschte.   Konnte es vielleicht die… Die Polizei sein? Naruto schluckte schwerfällig herunter, die Kehle wie Schleifpapier, während ihn dieser Gedanke langsam aber sicher in Panik versetzen ließ. Die Polizei… Wer konnte es sonst sein, wer konnte ihn sonst besuchen? Hatten sie etwa mitbekommen, dass er Drogen nahm? Hatten sie-   Ein Klopfen an der Haustür unterbrach seine Gedanken. „Naruto?“   Diese Stimme… Er… Naruto kannte sie. Das war kein Polizist, es war niemand von Akatsuki, es war… Es war… „Sasuke…“ Der Name verließ mit einem Wispern seine trockenen Lippen, während er mit geschockten Augen zur Tür herüber sah.   Sasuke war da… Sasuke war tatsächlich da! „Sasuke…“ Naruto lächelte leicht und krallte die Finger in sein Shirt, während sich sein Herz in seiner Brust zu überschlagen schien. Aus Freude. Aus Freude und aus…   Er öffnete den Mund zu einem stummen ‚Oh‘, als er den Blick von der Tür abwandte und stattdessen wieder nach vorne sah. Auf den Tisch, an dem er gerade saß. Auf das weiße Pulver, was sich auf diesem befand. Auf das Koks.   „…Fuck!“ Naruto sprang panisch auf, als es erneut klopfte, die Augen auf das Kokain fixiert. Sasuke war hier, nur wenige Meter von ihm entfernt, während Naruto… Während er…   „Oh Gott…!“ Komplett überfordert von der Situation krallte Naruto beide seiner Hände in sein Haar und sah vom Koks zur Haustür herüber und wieder zurück. Und dies mehrmals.   Sasuke war da. Die Person, die er schon seit über zehn Jahren kannte. Die Person, mit der er seit über einem halben Jahr in einer Beziehung war. Die Person, die drei Stunden von ihm entfernt wohnte, aber dennoch… Sasuke war hier, bei ihm, in Konoha. Sasuke…   „…Darf davon nichts erfahren“, beendete Naruto seine Gedanken mit einem Wispern. Sasuke wusste, dass er trank, aber er hatte keine Ahnung davon, dass er Drogen nahm und dies war auch etwas, was Naruto geheim halten wollte.   „Naruto…! Naruto, ich bin es. Sasuke!“ Das Klopfen wurde immer lauter und energischer, genau wie die Stimme des Dunkelhaarigen. „Mach auf, Naruto. Mach auf.“   „Oh Gott… Oh Gott, oh… Fuck.” Naruto zog mit solch einer Gewalt an seinen Haaren, dass er ein schmerzhaftes Kribbeln auf der Kopfhaut wahrnehmen konnte, doch er ignorierte es. Im Moment gab es wichtigere Dinge! Er musste das Koks wegräumen… und zwar schnell!   Aber wie…? Er konnte es nicht einfach zurück ins Tütchen tun. In seiner Panik würde die Hälfte von dem Pulver danebengehen und das war keine Option, dafür war es viel, viel zu wertvoll. Vielleicht sollte er… Vielleicht sollte er irgendetwas darüber legen? Ein Tuch oder so.   Ja… Ja, das war eine Möglichkeit, aber irgendwie war ihm das zu… Es war ihm zu unsicher, die Möglichkeit, dass Sasuke es entdeckte war viel, viel zu hoch und dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Konnte er nicht eingehen. Aber was sollte er stattdessen machen?   Naruto warf einen Blick zur Tür, da es auf einmal verdächtig still geworden war und wollte schon erleichtert ausatmen, da fing sein Handy plötzlich an zu klingeln. Laut. „Oh… Fuck. Fuck, fuck, fuck!“ Mit wackeligen Beinen ging er ins Wohnzimmer, um einen Blick aufs Handy und die Anruferkennung zu werfen, da erstarrte er erneut.   Eingehender Anruf von: Sasuke   „Naruto.“ Da war sie wieder, Sasukes Stimme, die durch die Haustür leicht gedämpft, aber dennoch deutlich zu verstehen war. Naruto biss sich auf die Faust, während er gehetzt vom Handy zur Tür blickte. Fuckfuckfuck! „Ich kann dein Handy hören, Naruto, und ich weiß, dass du ohne nie dein Haus verlässt.“   „Nein…“, krächzte der Blonde leise und schüttelte den Kopf, „Nein, nein, nein…!“   „Ich weiß, dass du da bist, Naruto“, sprach Sasuke weiter. Das Klingeln des Handys verstummte und es herrschte für einen Moment Ruhe. „Also mach die Tür auf. Es ist lächerlich, dich weiter zu verstecken. Ich weiß, dass du da bist, also mach gefälligst auf. Sofort.“   Das letzte Wort war nur noch ein kaltes Zischen und ließ Naruto mit einem Wimmern zusammenzucken. Er konnte die Tür nicht aufmachen, er konnte es nicht! Nicht, wenn noch Koks auf seinem Tisch lag, er musste dies irgendwie weg bekommen…!   „Schniefen“, wisperte Naruto leise und lief auf den Tisch zu. Er stolperte in seiner Hast über eine herum liegende Sakeflasche und fiel mit einem Stöhnen auf den Boden.   „Mach sofort die Tür auf, Naruto!“, brüllte Sasuke sofort, dem dieses laute Geräusch natürlich nicht entgangen war. „Ich kann dich hören! Mach dich nicht lächerlich und öffne die Tür! Ich will nur mit dir reden, nicht mehr!“   „Gleich…“, sagte Naruto zitternd, doch seine Stimme war so leise, dass Sasuke sie wahrscheinlich nicht hören konnte. Auf allen vieren krabbelte er zum Esstisch und nahm den Geldschein in die Hand, der ihm vor einiger Zeit auf dem Boden gefallen war. „Gleich, ich muss nur… Ich muss eben…“   Er zog geräuschvoll die Nase hoch und rieb sich aus Gewohnheit mit dem Handrücken über diese, da sah er es plötzlich: Blut. Er blutete. Er blutete aus der Nase und in diesem Moment… In diesem Moment wurde Naruto klar, dass es keinen Sinn hatte.   Seine Nase… Seine geschwollene, entzündete, blutende Nase verriet ihn. Sie würde Sasuke seine Drogensucht verraten.   „Mach endlich die Tür auf, Naruto! Ich geh nicht eher, bis du sie aufmachst!“   „Ich kann nicht…“ Mit gebrochener Stimme schlang Naruto die Arme um das Tischbein und lehnte seine Stirn gegen die Kante, die Augen fest zusammen gekniffen. „Ich kann nicht, Baby, ich kann nicht… Nicht so…“   Sein Brustkorb hob und senkte sich inzwischen heftig, aber Naruto hatte immer noch das Gefühl, viel zu wenig Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen. Er hatte das Gefühl, als würde er gleich ersticken. „Nicht so… Ich will nicht, d-dass du mich so siehst, Sasuke…“   Naruto schüttelte mit dem Kopf, während die erste Träne langsam über seine Wange glitt. „Nicht so… so abgefuckt und… e-erbärmlich und… Es geht nicht…“ Langsam schlug er die Lider auf und starrte mit glasigem Blick nach geradeaus.   Das Klopfen und Sasukes Rufe wurde immer sporadischer, bis es schließlich aufhörte, aber Naruto wusste, dass Sasuke noch da war. So schnell würde er nicht aufgeben. Sasuke stand immer noch vor seiner Tür und wartete darauf, dass sein Freund die Tür aufmachte.   Aber das würde nicht passieren. Das würde definitiv nicht passieren. Naruto konnte ihm so einfach nicht unter die Augen treten, er konnte es nicht. Er schämte sich… Er schämte sich dafür, ein erbärmlicher, elendiger Drogenjunkie zu sein, der sein Leben ohne Alkohol und Koks nicht mehr auf die Reihe bekam.   Mit einem Schluchzen leckte er sich über die salzige Oberlippe und ließ seinen Blick umher wandern, bis er beim Fensterbrett hängen blieb. Bei der Urne und bei den Orchideen. Bei Mom und Dad.   Die Urne, die in den letzten Wochen nicht beachtet wurde. Die Urne, über die in den letzten Wochen nicht liebevoll herüber gestreichelt wurde. Die Urne, die inzwischen von einer feinen Staubschicht bedeckt war.   Mom… Oh Gott, Mom.   Aber die Urne, das war noch nicht das Schlimmste. Das schlimmste waren die Orchideen.   Die Orchideen, die über zehn Jahre lang wegen der Pflege und der Liebe seiner Mutter geblüht hatten, waren nun wegen Nichtbeachtung verwelkt. Die meisten der einst wunderschönen, pinken Blütenblätter waren herunter und auf den Boden gefallen, während die wenigen Blüten, die noch an den kahlen Ästen hingen, vertrocknet und eingegangen waren.   ‚Dad… Dad, ich hab… Ich hab Dad umgebra-‘   Eine der leblosen Blüten fiel von den Ästen und segelte langsam zu Boden. Naruto beobachtete sie mit seinen Augen und folgte ihr, bis sie auf dem Fußboden angekommen war.   ‚Ich hab Dad verloren‘, wurde ihm bewusst, ‚Ich hab Dad endgültig verloren, genauso wie Mom und jetzt… Jetzt werde ich Sasuke auch noch verlieren.‘   „Naruto…. Bitte… Mach auf…“   Er konnte das leise, erschöpfte Wispern seines Namens hören und vor allem, vor allem konnte er den Schmerz in dieser Stimme hören. Den Schmerz, den er zu verantworten hatte. Naruto legte den Kopf in den Nacken und weinte.   -----------------------------------------------------------------------------------------------   GAH! Sorry, dass das Kapitel so spät kommt, aber mein Internet ging die komplette letzte Woche nicht und ugh, sorry x__x Ich hoffe, es hat euch gefallen und äh, joa uwu Ich war ehrlich gesagt ein wenig traurig, weil ich beim letzten Kapitel am wenigsten Feedback bekommen hab, obwohl mich eure Meinung da doch am meisten interessiert hat >'D Es war schließlich das erste Mal, dass ich etwas über Drogen schreibe und meine Beta fand die Szene nicht so gut, weil sie sie zu detailliert fand, aber naja :D Deswegen freu ich mich umso mehr über die Meinungen, die ich bekommen hab und dass sie zum größten Teil positiv waren, weil ich echt Schiss hatte ;A;"   Hach… Was für ein Kapitel das doch ist .__. Ich muss zugeben, dass ich hier wieder weinen musste… Und zwar, als sich Naruto von Konohamaru und Mai verabschiedet hat ;____; Ich weiß nicht, aber iwie hat mich das echt fertig gemacht und ugh X_X   Die Sache mit Sasuke macht mich aber natürlich nicht weniger fertig .__. Einige hatten in den Kommis gefragt, wieso er nicht zu Naruto gefahren ist und tja… Hab ich mir für dieses Kapitel aufgespart >‘D   Oh Mann, ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll, es war echt schwer das Kapitel zu schreiben und ich hab mich die ganze Zeit so schrecklich beklemmt gefühlt und ughhh ;__;   Hach ja… Und jetzt gibt es noch ein Kapitel… Nur noch ein, mit über 15.000 Wörtern sehr langes, Kapitel und dann ist schon wieder eine Fanfic von mir beendet .o. Ich werd Coffee Break übrigens veröffentlichen, wenn Growing Up vorbei ist :3   Hm… Ich hab die ganze Zeit das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben… Als wenn ich irgendetwas noch erwähnen wollte ó.ò Wenn ich das Kapitel vorm Hochladen das letzte Mal durchlese und nach Fehlern absuche, dann les ich bestimmte Sachen und denk „HACH! Dazu musst du was in deinem arschlangen Nachwort sagen, das die meisten bestimmt eh nicht lesen“, aber meistens vergess ich’s doch wieder «;   Oh, achso, ich weiß es wieder – Naruto hat zwei Piercings, yeah 8DD Normalerweise bin ich kein großer Fan davon, Charakteren Piercings zu geben, die im Original keins haben, aber in dem Fall… Da fand ich’s iwie passend und joa… :DD   Ich hatte auch viel Spaß daran, Kisame zu schreiben, obwohl ich keine Ahnung hab, ob er besonders IC ist oder eher total OOC x’D Aber ich hatte Spaß und das zählt >:c   Ein Twink ist übrigens ein junger, schlank gebauter und knabenhafter Kerl, ohne viel Körperbehaarung 8D Ich kenn mich aus in der Schwulenszene, okay, ich kenn den gesamten Gayslang aber ich weiß, dass das sicherlich nicht alle verstanden haben, deswegen wollte ich es erwähnt haben 8)   Also ja… Noch ein Kapitel T^T   Im letzten Kapitel von Growing Up: Naruto geht Sasukes Besuch nicht mehr aus dem Kopf und er sieht ein, dass er vielleicht doch einen Fehler gemacht hat… Einen riesengroßen Fehler. Kann er diesen noch beheben oder kommt seine Einsicht vielleicht zu spät? Viel zu spät…? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)