The flavor of hibiscus von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Story) ================================================================================ Kapitel 21: Lost... ------------------- Eine ganze Weile stand er vor dem Anrufbeantworter. „Hat sie es geschafft ... ist sie aus dem Flieger raus gekommen...?“, fragte er leise nach und legte seine Stirn in tiefe Falten, rieb sich über den Nacken und stöhnte auf, ehe sein Blick zur Haustür wanderte. Vorher hatte es geklingelt ... hatte er Maya erneut verpasst?? Es kehrte Leben in den Körper des Mannes zurück und schon lief er in Richtung Eingang! Alex riss die Haustür auf und sah sich um. Niemand zu sehen. Er lief zurück zum Anrufbeantworter und lauschte zum wiederholten Mal der Nachricht von Maya. Bei ihrem Liebesgeständnis wurde ihm heiß und kalt zugleich! Sein Herz schlug wie wild und er konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen, so sehr dachte er an sie. An Maya. An ihre Liebe und an einfach alles. Nervös wanderte er durch das Haus. So viele Fragen wanderten ihm durch den Kopf. War sie aus dem Flugzeug gekommen? War sie auf den Weg hier her? Hatte sie vielleicht geklingelt? Schließlich stand er im Schlafzimmer, zerrte wahllos Kleidung aus dem Schrank und stopfte diese in seine Tasche um sich nur wenige Momente später im Taxi wieder zu finden. Unruhig tippte er eine SMS. „Bin in London. Kümmere dich um Dusty. Melde mich wenn ich zurück bin. Alex.“ Nur ein paar Momente später klingelte sein Telefon. Alex seufzte. „Scott, ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen! Ich fliege nach London und ruf bei dir an, wenn ich wieder zurück bin...“ „Ist ja okay, das hab ich begriffen, aber warum fliegst du nach London?!“ „Ich muss jemanden suchen...“, knirschte Alex mit den Zähnen. „Wen? Die Queen?“ „Ha ha. Lass die Scherze.“ „Okay, Spaß beiseite, du meinst nicht zufällig dieses kleine Coyote Ugly Girl... die kam doch aus England und hat dir den Kopf verdreht.“, wusste Scott bereits sehr wohl Bescheid. In den letzten Wochen sprach Alex ja ständig von ihr! Da sah doch ein Blinder, was er empfand! „Wäre möglich.“, brummte Alex und hörte wie Scott tief durchatmete. „Alex, du willst in einer Woche am Ironman teilnehmen. Du kannst jetzt nicht einfach einem 22 jährigem, putzigem Ding hinterherlaufen. Bitte sag mir nicht, dass du in einer Midlifecrisis steckst!“, seufzte Scott genervt in den Telefonhörer. „Ich stecke in überhaupt nichts. Ich habe mich ganz einfach verliebt .... sie tut mir gut Scott. Warum sollte ich nicht versuchen sie zu erobern? Ist es nicht das, was ein Mann macht, der sich verliebt? Die Frau seines Herzens erobern?“, fragte Alex ruhig nach. „Schon aber ... Alex, sie ist ein Kind...“ „Sie ist 22 und kein Kind.“, gab Alex leicht gereizt zurück. „Und wie alt bist du?“ „Darauf willst du jetzt rumreiten, oder was?“ „Ich versuche dir nur eine Dummheit auszureden.“, wehrte Scott ab. „Eine Dummheit war es nicht ans Telefon zu gehen ...“ „Hast du dir das gut überlegt...?“ “Ja!“, beharrte Alex engstirnig. „Ich glaube nicht.“ “Scoooott“, beklagte sich der Australier genervt. „Ich werde jetzt mein british girl suchen, ganz egal ob es dir gefällt oder nicht.“ „Du weißt schon wie groß London ist ...“ „So ungefähr.“, zuckte Alex mit den Schultern und warf einen Blick aus dem Fenster. Zahlreiche Häuserfronten zogen an ihm vorüber und immer wieder sah der Taxifahrer zu ihm nach hinten, musterte ihn interessiert und lauschte vermutlich den Worten des Schauspielers. „Okay, nur um das ganze zu begreifen: Du fliegst nach London um ein Mädchen zu suchen, von dem du keine Ahnung hast, wo es wohnt ... du weißt schon wie unrealistisch sich das anhört!“ „Wann ist Liebe jemals realistisch, Scott? Ich finde sie schon, mach dir darum mal keinen Kopf. Pass du bitte auf Dusty und das Haus auf, alles weitere regelt sich schon irgendwie.“, nickte Alex, sehr überzeugt von seinen Worten. „Bleibt mir denn eine andere Wahl? Ich kann dich von der Dummheit ja wohl kaum abhalten.“ „Stimmt ... und danke!“, verabschiedete sich Alex noch eifrig und legte auf, nur um wenige Momente später ein Flugticket nach London zu buchen. Direktflug. ‚Nur’ 20 Stunden. Ihm drehte sich jetzt schon der Magen um, doch er war bereit dieses Opfer für die Liebe zu bringen. Er brauchte Maya ins einem Leben. Sie war sein Sonnenschein! Sie brachte ihm das Lachen! Alex zögerte, ehe er eine weitere Nummer wählte und sich kurz darauf Koan meldete. „Ich bin’s. Alex.... Koan, du musst mir die Adresse von Maya sagen.“ Der Hawaiianer brauchte ein paar Sekunden, ehe er tief Luft holte und ihm antwortete. „Alex, ich kann dir nicht einfach ihre Adresse geben. Bei aller Freundschaft, Alex, aber das geht zu weit. Ich weiß ja noch nicht mal, ob sie dich überhaupt sehen will.“, brummte Koan und seine Stirn legte sich in tiefe Falten. Er räumte gerade die letzten Überreste von Maya beiseite, um Platz für einen neuen Studenten zu machen, der von der Warteliste nachrutschte. „Koan, ich liebe diese Frau... und sie mich. Ich habe nur zu spät meine Post durchgesehen, um sie aufzuhalten. Bitte, bitte, bitte, ich verlange nie wieder was von dir, aber bitte sag mir, wo ich sie finden kann. Du meintest vorher was von den Slums?“, bettelte Alex, in der Hoffnung wenigstens ein paar Antworten zu erhalten. Er brauchte dringend Antworten. Genauso wie er Maya wieder bei sich brauchte. Mit ihrer teils kindischen und überdrehten Art versüßte sie ihm das Leben, zeigte ihm, wie schön es war zu leben! „Alex...“ „Bitte.“, flüsterte er in den Hörer. Das Taxi hielt bereits am Flughafen und ohne groß auf den Preis zu achten, drückte er dem Taxifahrer eine 100$ Note in die Hand und murmelte ein ‚Der Rest ist für Sie’, sprang aus dem Wagen, schnappte seine Tasche und raste los. Der gewaltige Flughafen von Honolulu hieß ihm willkommen. Alex schob sich vorbei an wartenden Passagieren, Blumenmädchen, die Neuankömmlinge mit einem ‚Aloha’ begrüßten und einigen Fans, die ihn natürlich sogleich entdeckten. „Bist du dir sicher, dass du ihr nachfliegen ...“ “Koan! Wenn ich mir nicht sicher wäre, würde ich dich darum nicht bitten! Ich kann gerade nur noch an sie denken und daran, was ich ihr sagen will.“, knirschte Alex deutlich mit seinen Zähnen. Das heute aber auch alle an seinen Entscheidungen zweifelten. So als ob er sonst immer vollkommen irrationale Entscheidungen traf! Der Hawaiianer am anderen Ende der Leitung seufzte auf. „Ich schick dir eine SMS, aber ich warne dich, wenn mein Chef das rausfindet, bekomme ich Probleme, also tust du gut daran, niemanden mitzuteilen, woher du die Nummer hast.“ “Keine Sorge! Ich werde schweigen wie ein Grab!“, freute sich Alex und hielt nur wenige Momente später die heiß ersehnte Adresse in Händen. Jetzt konnte er Maya suchen gehen... nur wie es dann weiterging, darüber konnte er sich jetzt noch keine Gedanken machen. Erstmal musste er nach London kommen. Nur drei Stunden später saß er in einem gigantischen Airbus, startete in den Himmel, in Richtung verregnetes London.     Maya wanderte durch die Straßen und seufzte einmal auf, bevor ihr Blick auf ihr Handy fiel. „Warum hab ich ihm meine Nummer nicht gegeben... hatte ich tatsächlich Angst vor Telefonterror ...?“, fragte sie sich selber und seufzte auf. Ihre Schritte waren langsamer als sonst, was nicht zuletzt an der Tasche lag, die sie mit sich herum schleppte. Bei einer Bank angekommen ließ sie die Reisetasche fallen und ließ sich darauf nieder. „Was mach ich denn jetzt, es wird bald dunkel ...“, jammerte die Britin und sah hinauf zum Aloha-Tower, dessen großer Turm in der untergehenden Sonne glitzerte und er schier verschmolz mit dem pazifischen Ozean... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)