The flavor of hibiscus von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Story) ================================================================================ Kapitel 13: Touch the sky ------------------------- Mit wippenden Schritten verließ Maya die Villa und schon als sie das Tor passierte konnte sie Alex erblicken. Lässig lehnte er an seinem Motorrad. Der Helm hing am Lenker und auf seinen Lippen lag ein kleines Lächeln als er Maya erblickte. Innerlich atmete er auf, denn bis zu letzt hatte er nicht mit ihrem Kommen gerechnet. Seine blauen Augen funkelten und doch ließen sich die dunklen Augenringe nicht verbergen. „Aloha.“, lächelte er ihr entgegen und neigte seinen Kopf zur Seite. Ihre Lederjacke stand ihr hervorragend. „Good afternoon.“, zwinkerte ihm die Britin zu. „Meine Entschuldigung angenommen?“, fragte er nach und wog den Kopf etwas hin und her. Maya blieb vor ihm stehen und zog ihre Augenbrauen dabei nach oben. Dann hob sie ihre Hand und schnippte ihm gegen die Stirn. Alex blinzelte. „Ist das jetzt ein Ja, oder ein Nein?“, wollte er wissen. „Das ist ein ‚Du bist ein Idiot und noch dazu hast du einen Blumenladen überfallen’.“, antwortete sie ihm. Alex grinste. „Ich gestehe: Ich bin ein Idiot, aber einen Blumenladen habe ich nie überfallen.“, hob er schwörend seine Hand. „Dennoch bleibt die Frage im Raum stehen, ob ich ein Idiot bin, dem du verziehen hast, dass er sich noch dazu als Arsch bewiesen hat...“ Erneut schnippte sie ihm gegen die Stirn. „Für was war das?“, fragte er nach und neigte seinen Kopf hin und her. „Einfach so... wollten wir nicht irgendwo hin fahren?“, wich sie seiner vorangegangenen Frage aus. „Aber...“, wehrte sich Alex blinzelnd. „Ob ich dir Verzeihe entscheide ich mich noch.“, meinte sie und schon versteckte sie ihr Gesicht hinter dem Helm, den sie auf ihren Kopf platzierte. Alex grinste wieder, angelte sich seinen Helm und setzte ihn sich ebenfalls auf. „In Ordnung, aber darauf nagel ich dich noch fest.“, raunte er ihr scherzend zu und schwang sich auf sein Motorrad. Maya atmete noch einmal tief durch, ehe sie sich hinter Alex nieder ließ und ihre Arme um seine Taille schwang. Etwas unsicher rutschte sie an ihn heran. Wie gut, dass er eine dicke Lederjacke trug, denn ansonsten hätte sie wohl seine Muskeln unter ihren Fingern gespürt. Seit sie ihn das erste Mal aus dem Fenster beobachten durfte, wanderte immer wieder das Bild seines perfekten Oberkörpers durch ihr Kopfkino. „Gut festhalten, british girl.“, rief Alex ihr noch locker zu und schon startete das Motorrad und somit die Fahrt ins Unbekannte! „Pff, bleibt mir ja nichts anderes übrig, Aussie...“, brummte sie vor sich hin. Alex lachte auf und lenkte sein Motorrad sicher durch den Straßenverkehr. Eine ganze Weile tingelten sie durch die Straßen von Honolulu, ehe der erste Highway in Sichtweite kam. Steile Auffahrt, Schlangenlinien und so vieles mehr durfte auf dem Pali Highway nicht fehlen. Schnell fuhren sie die Hügellandschaft nach oben. Der Wind wehte an Maya vorüber, hüllte sie ein und das Gefühl der Beschleunigung gab ihr immer wieder ein kleines, aufstrebendes Gefühl. Es kribbelte richtig in ihrer Magengegend, wenngleich ihr ein wenig mulmig zu Mute war. Deshalb hielt sie sich vielleicht auch besonders stark an Alex fest. „Deine erste Motorradfahrt?“, rief er durch das Brausen des Windes und das Dröhnen der Maschine zu ihr zurück. „Hmm, ja...“, nuschelte sie leise. Alex wiederholte seine Frage. Maya seufzte auf. „Jaaa.“, antwortete sie dann lauter und schmiegte sich noch enger an den Schauspieler heran, der eigenartiger Weise in diesem Moment höchst zufrieden mit der gesamten Situation wirkte. Nach einer weiteren Kurve beschleunigte er erneut um endlich den lästigen Lastwagen vor sich zu überholen. Danach erstreckte sich vor ihnen die weite Natur von O’ahu.  Die zerklüfteten Hügel zu ihrer rechten Seite waren bewaldet und grün, ragten hoch in den Himmel und auf der anderen Seite glitzerte Honolulu im Licht der Sonne. Die Stadt lag in Mitten einer herrlichen Idylle! Überall war es grün und fast könnte man meinen Honolulu wäre nur ein kleines Dorf, so weit entfernt wie sich Alex und Maya mittlerweile befanden. Viele kleine und große Schäfchenwolken zogen über den strahlend blauen Himmel hinweg, doch schon im nächsten Moment war alles verschwunden. Sie brausten durch einen langen Tunnel. Maya schloss ihre Augen und genoss einfach nur das unglaubliche Gefühl der Fahrt. Die Lichter des Tunnels spielten vor ihren geschlossenen Augen und führten ein paar kleine Tänzchen auf. Im nächsten Augenblick wurde es wieder heller. Sie sah auf und blinzelte irritiert. Ein leises „Wow“, verließ die Lippen der Britin. Links und rechts säumten hohe, dünne Bäume die Straße. Die Bäume wuchsen über ihren Köpfen schier zusammen und bildeten eine Art Baum-Tunnel. Alex ging ein wenig vom Gas und ließ Maya die Zeit sich diesen Anblick zu gönnen. Dann folgte der nächste Hügel. Es ging höher und höher und immer noch höher. Maya wurde langsam ganz mulmig zu Mute. Dennoch konnte sie wohl kaum an Flucht denken und auf einmal war es vorbei. Sie blinzelte irritiert und ließ ihren Blick über die herrliche Natur gleiten, die sich um sie herum erstreckte. Vor ihnen lag ein bewaldeter Hügel und zu ihren Seiten erstreckten sich seine hohen Arme, die genauso wie der Hügel selbst vollkommen grün war. „Wo sind wir...“, fragte Maya und hob blinzelnd ihren Kopf, sah sich interessiert um. „Mount Ka’ala. Wolltest du den Berg nicht besuchen?“, rief er nach hinten. Sie begann augenblicklich zu strahlen. Es war jetzt fast zwei Wochen her, dass sie das beiläufig erwähnt hatte. „Oookay, du bist sehr nah dran, dass ich dir verzeihe...“, murmelte sie und sogleich lachte Alex auf. „Wart du nur, bis wir da sind, dann hast du gar keine andere Wahl, als mir zu verzeihen.“, sprach er überaus überzeugt von sich selber. Erneut ging es ein kleines Stück höher, doch dann waren sie da. Alex parkte, wurde aber am Absteigen gehindert. Maya klammerte sich nach wie vor an ihm fest und starrte in die herrliche Landschaft, die sie wie ein kleines Paradies umgab. Dem Himmel ein kleines Stück näher sah sie sich andächtig um. „Komm schon, wollen wir uns nicht ein kleines bisschen umschauen? Hättest du nur auf den Motorrad sitzen wollen, hätten wir auch in der Stadt bleiben können.“, witzelte der Schauspieler und tätschelte kurz ihre Hand. Die Bewegung kehrte zurück in Maya, die sogleich nickte und ihren Klammeräffchengriff löste. Noch etwas zittrig in den Beinen stieg sie vom Rücken der Maschine und nahm sich mühsam den Helm ab. Einige ihrer Haare standen elektrisiert ab und auch ansonsten war ihre schwarze Löwenmähne absolut verwuschelt. Alex schmunzelte und entledigte sich zuerst seines Helmes und gleich darauf seiner Handschuhe und der Jacke. Alles wurde über den Lenker geworfen. Er nahm Maya ihr Motorradoutfit ab. Sie stand vor ihm. Unbewegt, mit halb offenen Mund und faszinierten Blick. „Na komm schon. Wir haben noch einen kleinen Aufstieg vor uns.“, meinte Alex, legte seinen Arm um ihre schmalen Schultern und zog sie auch schon mit sich. Maya nickte, schweigend. „Weißt du was ich nicht ganz verstehe.“, erhob sie auf einmal ihre Stimme. Er ließ seinen Blick zu ihr wandern und eine kleine Falte bildete sich zwischen seinen Augenbrauen. „Du wirst es mir sicher gleich verraten.“, murmelte er. Der sanfte Wind glitt durch die bewaldeten Hügel, brauste über den Berg hinweg und sorgte für eine angenehme, kühle Luft. „Warum hast du so ein Problem damit, nett zu sein? Nur weil du nicht mehr alles bekommst?“, fragte sie ihn ganz offen und sah zu Alex nach oben. Er war fast einen Kopf größer als sie... „Ich kann dir auch nicht sagen, was in mich gefahren ist... irgendwie wurde mir an dem Abend alles zu viel und ich habe mich nach einer Veränderung im Leben gesehnt.“ „Na die hättest du fast bekommen. Statt Villa ein kleines Zimmer mit Toilette direkt neben dem Bett.“, schüttelte sie ihren Kopf. „Du hast ja Recht... ich war früher einfach anders und jetzt wird mir klar, dass ich nicht mehr der Mann bin, der bekommt, was er will, sondern nur das, was er verdient.“ Als Antwort schnippte Maya ihm gegen die Stirn. „Stimmt. Du bekommst das, was du verdienst. Schon mal darüber nachgedacht, dass genau das reicht um dich glücklich zu machen? Was bringt es dir denn, immer mehr zu wollen, wenn du eigentlich alles hast. Du hast ein Dach über den Kopf, Freunde ... ich schätze eine Familie und auch zumeist einen Job. Findest du wirklich, dass Jammern was bringt.“, fragte sie ihn ehrlich und sah einen Moment in diese unglaublich blauen Augen, die nicht umsonst die Spiegel zur Seele genannt wurden. „Ich will einfach eine Veränderung. Aber ich denke ich habe and er falschen Stelle gesucht...“, murmelte er und schlenderte weiter. „Es gibt viel schlimmere Dinge. Hör nur nicht auf ein netter Kerl zu sein, denn als Mistkerl bist du nicht so wirklich überzeugend.“, zuckte sie mit ihrer Schulter. Alex grinste breit. „Einverstanden. Dann beweis ich mich mal als netter Kerl und jetzt auf, bevor ich dich noch den Berg hoch tragen muss.“ Maya grinste breit. „Oh ... ich hätte nichts dagegen einzuwenden.“ Und ehe er es sich versah hockte das Klammeräffchen auf seinen Rücken. Zuerst blinzelte er irritiert, doch dann legten sich seine Hände mit einem leicht süffisanten Grinsen unter ihren Po, um sie festzuhalten. „Wenn du kneifst, weißt du hoffentlich, was dich erwartet.“, drohte Maya. „Inzwischen ist es meine Stirn gewohnt.“, brummte er. „Oh du irrst dich. Ich werde dich zu Boden ringen...“ Er hob seine Augenbrauen. „Du? Mich? Kleines, du bist nicht wirklich meine Kampfklasse!“, lachte er auf. Ein schwerer Fehler, wie sich nur wenige Sekunden herausstellte....       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)