The flavor of hibiscus von abgemeldet (Eine Alex O'Loughlin Story) ================================================================================ Kapitel 9: The wrong way ------------------------ Es war anstrengend, das Leben im Paradies. Vormittags Vorlesungen. Nachmittags Tauchen und vertiefender Unterricht. Abends Schlafen. Nachts arbeiten! Ja, so sah es aus. Ihr überaus anstrengendes Leben und noch war das Ende des Monats nicht in Sicht und auch mit dem Geld sah es nicht so rosig aus, wie es Maya wohl gerne hätte. Aus dem Grund schob sie Sonderschichten und war immer dankbar, wenn Koan sie um fünf Uhr vor der Bar abholte, um sie nach Hause zu holen. So auch in dieser schwülen Nacht. Es roch nach Regen und die dunklen Wolken, die über den Himmel zogen, verdeckten den Sternenhimmel und den vollen Mond, der über Honolulu schien. Maya zog ihre Augenbraue nach oben, als sie den Club verließ, denn ein lautes „God save the queen“, schallte ihr entgegen. „Alex...?“, fragte sie nach und betrachtete den Schauspieler, der auf der Motorhaube eines alten, amerikanischen Autos hockte und ihr zuprostete. In seiner Hand lag eine durchsichtige Flasche... Wodka! Er prostete ihr entgegen und genehmigte sich einen weiteren Schluck. Maya sah nach links und nach rechts. Nur das fahle Licht der Straßenlaternen erhellte den Parkplatz. Ansonsten wirkte er absolut gruselig. „Was machst du hier?“, fragte sie nach und näherte sich ihm. Ihre abgetragenen, roten Chucks schlurften über dem Boden und ab und an trat sie auf den offenen Senkel. „Koan hat angerufen! Ich soll dich einsammeln, er hat ein kleines Problem mit Luna und Claire... irgendein Essensdebakel.“, murmelte er und trank wieder. „In dem Zustand fährst du?“, fragte sie nach und zog ihre dünne Jacke enger um sich herum. „Irgendwie muss ich nach Hause kommen.“, zuckte der Australier mit seiner Schultern. „Woher bitte kommst du?“, wollte sie wissen und schon als sie näher an ihn heran getreten war, konnte sie den Alkohol und den Rauch riechen. „Kann dir doch egal sein.“, brummte er und warf die mittlerweile leere Flasche davon. Klirrend zerschellte das Glas am Bordstein und sprang in tausenden Splittern auseinander. Empört blickte Maya ihn wieder an. Seine Haare waren verwuschelt, sein Gesicht blass und die Ringe unter seinen Augen kamen nicht von einer kleinen Feier. Mayas Hände wanderten in die Hosentaschen ihrer kurzen Jeansshorts und wieder glitt ihr Blick über den Schauspieler. „Ich glaube ich geh lieber zu Fuß...“ „Hab dich nicht so.“, brummte Alex, stieß sich von seinem Wagen ab und wankte ein paar Schritte. Was war nur los mit ihm?? Maya wich einen Schritt zurück. Er blieb nach ein paar mal unsicheren hin und her wanken sicher stehen. „Scheiße...“, brummte Alex. Die Britin hob eine Augenbraue. „Ich hab keine Ahnung, was mit dir los ist, aber du solltest in dem Zustand nicht mehr fahren...“, meinte sie und streckte ihre Hand aus. „Weißt du was ich sollte??! Ich sollte nicht immer so verdammt nett sein!“, fuhr er sie an und wieder wich Maya etwas zurück. Sie schluckte einmal. Oh wie sehr sie betrunkene Männer hasste! Die waren zu allem in der Lage und das wollte ihr absolut nicht gefallen! „Na das schaffst du gerade ohne Zweifel... du bewährst dich als Arschloch... was ist los?“, fragte Maya nach und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Es dauerte einige Augenblicke, ehe Alex mit der Sprache raus rückte. Er strich sich durch seine Haare und taumelte ein wenig hin und her. Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass er bislang keinen Autounfall gebaut hatte! „Deine feine Freundin hat mich in die Scheiße geritten.“, verkündete er mit einem Mal. „Meine wer....?“, wollte sie wissen und lupfte eine Augenbraue in die Höhe. „Claire...“, meinte er und schüttelte seinen Kopf. Alex wankte zu seinem Wagen, holte irgend so ein Klatschmagazin hervor und warf es in die Richtung von Maya. Sie machte keinerlei Anstalten die Zeitschrift aufzufangen und so flatterte sie kurz durch die Luft, bevor sie auf dem Boden landete. Die Augenbraue nach oben gezogen und die Arme abwehrend vor der Brust verschränkt guckte sie auf das Titelblatt. „Mr. O. und seine Vorlieben...“, las sie und langsam schien es ihr zu dämmern. „War der Sex wenigstens gut?!“, witzelte sie in die Richtung von Alex, der sie mit versteinerter Miene anblickte. An der Motorhaube seines Wagens lehnend verlor sich der Blick aus den sonst so strahlenden Augen im Leeren. Er seufzte schwer auf und strich sich zittrig durch die Haare. „Es war ein Fehler, so schaut es leider aus.“ „Das hätte ich dir gleich sagen können, aber wenn es um eine vollbusige Blondine geht, scheint die Männerwelt nur noch mit einem Gehirn zu denken.“, sprach Maya knapp und zuckte mit den Schultern. Erst jetzt ging sie in die Hocke und sammelte die Zeitung ein. Nur kurz überflog sie den Zeitungsartikel. Sie würgte gespielt. „Du hast sie also mitten in der Natur flach gelegt und jetzt plaudert sie über deine Vorlieben für Freiluftsex?“, fragte sie nach. Claire war ein kleines Biest, aber Alex war doch selber Schuld! Warum beschwerte er sich also?? „Sie hat mich angemacht!“, rief er verteidigend. „Und von dem kleinen Wörtchen ‚Nein’ hast du noch nie was gehört?“, kam sofort zurück. Er beschwerte sich hier über was, das er sich selbst zuzuschreiben hatte und betrank sich deswegen? „Sie war da und ich war frustriert...“, verteidigte sich Alex und rieb sich das Gesicht. Maya schüttelte ihren Kopf. „Oh my god.”, raunte die Britin und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Alex suhlte sich ja geradezu in Selbstmitleid! Sie stöckelte an ihm vorbei und warf die Zeitung demonstrativ in einen Abfalleimer. „Weißt du, warum sie das tut? Um im Gespräch zu sein... sie denkt nicht an dich, sondern nur an ihren Stand... indem du ihr jetzt so viel Platz einräumst und doch tatsächlich zulässt, dass sie dir eins auswischt, gibst du den Medien nur noch mehr Möglichkeit sich daran aufzugeilen. Lass sie doch über dein Sexleben diskutieren. Da steht nämlich mit keinem Wort drinnen, dass du es nicht bringst... was also ist so schlimm daran?“, fragte Maya und betrachtete den Mann, der gerade einem kleinen Häufchen Elend glich. Er seufzte schwer auf. „Ich habe einen Sohn und das sind Dinge, die er nicht lesen sollte...“ Maya biss sich auf die Unterlippe und lehnte sich neben ihn an die Motorhaube. Das Licht der Scheinwerfer brach sich an ihren langen Beinen und warf einen langen Schatten auf den Asphalt. „Du kannst es jetzt nicht mehr ändern und es hat sicher auch nichts mit deiner Nettigkeit zu tun.“ “Doch hat es...“, nickte Alex brummend. „Ich war früher nicht so.“ „Wie warst du denn früher?“, fragte Maya nach und stützte ihre Unterarme auf die Motorhaube. So wanderte ihr Blick gen Himmel. „Ich war .... rebellisch und nicht gerade nett. Mir sind die Frauen nachgelaufen, ganz einfach weil sie darauf stehen... und jetzt... meine letzte hat mich verlassen, weil ich zu .... sesshaft geworden bin, meine Rolle hab ich nicht bekommen, weil mir das Bad-Boy-Image fehlt und Blondie liefert mich an die Presse aus... das wäre mir früher nicht passiert.“, beklagte er sich. „Möglich. Aber vielleicht hätte dich damals eine Frau verklagt, weil du zu hardcore bist, du hättest eine Rolle nicht bekommen, weil dein Image zu schlecht ist und das keiner am Film will und Blondie hätte dich an die Presse ausgeliefert und über deine perversen Sexneigungen berichtet. Du kannst es drehen wie du willst, das ändert nichts an der Tatsache, dass du im Rampenlicht stehst und ich sag es nicht gerne... auch du musst mit Niederlagen leben und Rückschläge verdauen. Es gibt schlimmeres im Leben, also hör auf dich in diesem Selbstmitleid zu suhlen, das hält ja keiner aus.“, rollte die Britin mit den Augen und warf ihm einen vielsagenden Blick zu. „Dennoch hab’ ich keine Lust mehr den netten Kerl zu mimen...“ „Dann hör doch auf damit.“, witzelte Maya und bereute ihre Worte schon ein paar Sekunden später. Alex starrte sie an, bevor er sich einen Ruck gab und ehe es sich Maya versah, hatte er sie gepackt. Ihr entwich ein kleiner Aufschrei und natürlich versuchte sie sich zu befreien... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)