Vom Regen in die Traufe von Stubsii ================================================================================ Kapitel 4: Schenk mir ein Wunder -------------------------------- Wenige Tage vergehen, bis schließlich der Tag der Beerdigung gekommen ist. Alle Länder haben sich versammelt um sich von ihrem alten Freund zu verabschieden. In der kleinen Kapelle ist es langsam recht eng. Wer hätte geahnt, dass so viele Leute sich versammeln würden. Gilberts engste Freunde haben sich in den ersten Reihen niedergelassen. Darunter Ludwig, Elizabeta, Roderich, Antonio und Francis. Der kleine Italiener, Feliciano, hat sich seine Robe übergeworfen und hält nun die Abschiedsrede. Eine halbe Stunde später gehen alle nach draußen – Ludwig, Roderich, Antonio und Francis tragen den Sarg, ein einfaches Modell aus Eichenholz, nach draußen um ihn in das ausgehobene Grab hinabzulassen. Auch hier spricht Feliciano noch ein paar Worte des Abschieds, bevor alle eine rote Rose und eine handvoll Sand in das Grab werfen. Der letzte der seine Rose in das Grab wirft und sich verabschiedet ist Ludwig. Er geht an das Grab und, der sonst so starke Mann, hat die letzte Nacht bis jetzt nur Tränen vergossen und macht sich Vorwürfe, dass er hätte besser aufpassen müssen. Er hätte sich um seinen großen Bruder kümmern müssen, genau wie der Preuße es immer für ihn getan hatte. Doch Ludwig sieht ein, dass er sich lieber in seiner Arbeit verkrochen hatte und gar nicht bemerkte, wie es um seinen Bruder stand. Der Deutsche schaut in den Himmel, als würde er erwarten, dass sein Bruder vielleicht als Geist auftauchen würde und ihm eine Ohrfeige verpassen, dafür, dass er doch tatsächlich weint. Wahrscheinlich würde Gilbert anfangen zu lachen und ihn fragen, wo der starke Ludwig geblieben ist. Doch statt eines Geistes sieht man einen Vogelschwarm vorbeifliegen. Einer der vielen Vögel löst sich aus der Gruppe, schnappt sich eine letzte Rose, die noch übrig ist, lässt sie in das Grab fallen und landet schließlich in den zerzausten Haaren Ludwigs. Gilberts kleiner Vogel, Gilbird, wollte sich wohl auch verabschieden. Ludwig streckt eine Hand nach oben aus und tätschelt das kleine Tierchen. „Keine Sorge. Um dich werde ich mich besser kümmern, als ich es bei meinem Bruder getan habe.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)