Kakashi - Mein Retter in der Not von Hidaso (Nach keiner wahren Begebenheit...) ================================================================================ Ist das etwa seine ECHTE Wohnung? --------------------------------- Ruhe. Verwirrung. Erstaunen. Traurigkeit... „WO BIST DU VERDAMMT NOCHMAL!?“ „H-hier!“ Vorsichtig antworte ich der immer hysterischer gewordenen Stimme. Ich spüre nahezu, wie eilig sich jemand in meine Richtung bewegt. Schließlich stürmt ein weißer Blitz auf mich zu, krallt sich meine Oberarme und schüttelt mich einmal kurz. „Was ist passiert? Wo ist die Verletzung? Oh Gott, ich dachte du wärst tot!“ „Ka-... Kakashi...?“ „Ja! Wer sonst?!“ Sein Blick zuckt wieder an mir herunter, es fühlt sich so an, als würde er mich damit erdolchen. Wobei auf eine gute Art. Ein Blick, der so sehr von Sorge erfüllt ist, dass er mich damit ersticht... Anders kann man es nicht beschreiben. Fassungslos wie ich bin, ist es echt schwer, mich endlich wieder zu besinnen... Immerhin kneife ich die Augen etwas zusammen und traue mich etwas zu sagen. Seine Gegenwart tut gut, ich fühle mich nicht mehr alleine. „Was ist... überhaupt los?“, mit leicht gequältem Ausdruck schaue ich ihn an. Ich bin mir sicher, dass er irgendwie von dem Vorfall gerade mitbekommen hat. „WIE?...“ Er ist kurz still, runzelt dann aber die Stirn und lässt mit den Händen etwas lockerer, dass ich schon fast nach hinten falle, mich mit dem rechten Fuß aber noch abfange. „Rin hat gemeint du wurdest im Hinterhalt angegriffen und hat mich sofort verständigt! Du solltest wohl ein Kunai zwichen die Augen bekommen haben...“ Prüfend lunst er zwischen meine Art, streicht ungläubig über die Stelle und stutzt. „Wieso...?“ Ich schweige. Wenn ich ihm erzähle, was wirklich passiert ist, würde ich wahrscheinlich für immer eine seiner wenigen Freundschaften zerstören. Damit könnte ich nicht leben... Ich führe mir selbst noch einmal vor Augen, was passiert ist. Ich wurde von ihr gerufen, damit ich perfekt in ihrer Ziellinie stehe. Sie ruft, dass ich sterben soll und wirft das Kunai. Ich bin in Gedanken versunken, höre noch ein „Stirb du elende Drecksau!“ und verstehe den rest nicht. Wenn sie also nur davon ausgegangen ist, dass ich im sterben liege, muss sie mit den letzten Worten, die ich gehört habe, auch schon verschwunden sein. Anders kann ich es mir nicht erklären. „Jetzt sag endlich! Wieso, verdammt nochmal!“ Er drückt meine Arme wieder fester, dass ich kurz aufstöhne. Sein Blick macht mir Angst. Auch wenn es immer noch ein besorgter Blick ist, macht er mir tierische Angst. Ich kann Kakashi zwar voll und ganz verstehen, aber es ändert einfach nichts daran, dass mir der Blick Angst macht! Ich würde wahrscheinlich genauso panisch gucken, wenn ich schon wieder eine wichtige Person aus meinem Leben genommen bekäme. Beziehungsweise, mir jemand sagt, dass da eine Person, die mir wichtig ist, stirbt. Wie viele waren es bei ihm nochmal? Sein Vater, Obito, Minato..? Noch ein paar, von denen man nichts weiß? „Sprich bitte mit mir!“ Noch mit selbigen Worten drückt er mich schützend an seine Brust. Wie eine Puppe werde ich mitgezogen und spüre seine starken Arme um mich. „Ich bin nicht... verletzt...“ „Das.. weiß ich...“ Und wieso beharrt er so darauf, dass ich ihm erzähle was passiert i-...? „Wieso hat Rin das dann gesagt?“ Also... deswegen... Ich schlucke, versuche mich von ihm wegzudrücken, aber kann seiner Umarmung nicht standhalten und lehne mich wieder an ihn. „Jetzt erzähl es mir doch einfach!“, seine Stimme erhebt sich wieder, ich hole tief Luft, nehme mit Mut und brülle gegen seine Weste, fange mit den letzten Worten an zu schluchzen, weil ich mir bewusst werde, was ich da überhaupt erlebt habe: „Weil sie... den Anschlag auf mich verübt hat... und wollte, dass ich sterbe! Damit keiner darauf kommt, dass sie es war, hat sie Sie als erstes angesprochen,... wahrscheinlich aber nicht darüber nachgedacht, welches Leid das... für... Sie... ist...!!“ Ich breche in Tränen aus, schlinge mit einer schnellen Bewegung die Arme so fest um Kakashi, wie ich kann und weine. Weine einfach nur. Weine, weil ich weiß, dass es mir danach besser geht. Ich weiß nicht, wie lange wir hier stehen, wie lange ich weine, wie lange er das hier mit mir aushält, aber ich bin froh, dass jemand für mich da ist. Egal wie fern ich vielleicht von Zuhause bin, er ist für mich da. Ich habe es zwar die letzte Woche oft bezweifelt, doch jetzt bin ich mir sicher, dass ich ihn in mein Herz geschlossen habe. „Schh...“, kommt es irgendwann vorsichtig von ihm. Anscheinend merkt auch er, wie ich langsam Ruhe finde. Ich spüre, wie es in meinem Hals kratzt und ich langsam nicht mehr kann. Meine Umarmung wird etwas schwächer und ich bemerke auf einmal, dass Kakashi zittert. Ich spüre je ruhiger ich werde, immer mehr seinen Herzschlag und schließe schniefend die Augen, horche und lasse meinen Nacken vom samtigen Wind streicheln. „Sie... zittern...“, stelle ich leise fest. Er schweigt, jedoch höre ich, wieder er tief durchatmet und etwas herunter schlucken zu scheint. Ich kenne ihn gut. So gut, um zu wissen, dass er nachdenkt. Sicher bin ich mir nicht, aber ich vermute, dass es um seine Freundschaft mit Rin geht und er sich fragt, wie so etwas passieren konnte... „Wie soll ich Rin bloß verstehen...“, flüstert er auf einmal. Durch seine Brust zieht sich ein mysteriöser Hauch und ich atme unbewusst tief durch. „Ich weiß es nicht. Ich würde es Ihnen wirklich sagen, wenn ich einen Rat habe... Doch im Moment bin ich zu sehr von schlechten Gefühlen geplagt, da sollte ich keine Tipps verteilen...“, antworte ich leise, worauf er nur ein leichtes Schnauben von sich gibt und mir einmal mit der Hand über den Kopf streicht. „Schon okay...“ Wir stehen noch einen Moment still da, lauschen dem Klang der Nacht, werden sanft vom Wind verzaubert und mit dem Rascheln der Blätter betäubt. Eine gewisse Harmonie besteht, jedoch kann ich einfach nicht vergessen, was passiert ist. Vor allem macht mir eines immer wieder aufs neue Bedenken. Ich muss stetig an die verhüllte Person, aus meinen Träumen, denken... „Ich mache mir Sorgen...“ Aha... worauf willst du hinaus. Ich will nicht noch mehr Trübsal blasen, als eh schon... „Besser, du schläfst bei mir...“ Wa-was? Ihm scheint irgendwie egal zu sein, was ich davon denke, oder? Denn er hat jetzt einfach meine Hand genommen und zieht mich hinter sich her... Wenn er mir doch einmal mehr von seinen Gedankengängen verraten würde... tse... Typisch Kakashi, denkt erstmal im Stillen nach, analysiert und nimmt zwischendrinnen „logische“ Maßnahmen, bevor er sein Ergebnis preis gibt... Vielleicht sind die Maßnahmen ja sogar logisch, aber ich will gar nicht, dass sie logisch sind! Naja, irgendwie ja schon, aber.. bei.. IHM? „Du hast doch sicherlich nichts dagegen oder?“ Toll. Wenn er mich so fragt, kann ich nicht anders als „Nein“ zu sagen... Baka!... Hrmpf... Liebevoller Baka... Hrmpfrm.... Stilvoller Baka... Na gut... er ist kein Baka... Ich mag ihn ja... Still schleicht sich mit meinem letzten Gedankengang ein Lächeln auf meine traurigen Lippen und ich versuche den Rest des Weges noch im vollen Gang zu genießen. Ich hoffe, dass Ikamo sich keine Sorgen macht... Ach... immer positiv denken, Michelle! Tut er schon nicht. Nach einem kurzen Moment, zieht Kakashi einen Schlüssel hervor, schließt die Tür zu einem Treppenhaus auf und blockiert mit seinem Fuß die Tür. „Hereinspaziert.“ Ich bin froh, dass er langsam sein nachdenkliches Gesicht verloren hat, zwar erkennt man, dass ihm etwas auf dem Herzen liegt, aber ich versuche ihn möglichst normal anzusehen. Das beste, ist in solchen Situationen, einfach zu überspielen. Ich kann nämlich eh nicht gut trösten... ehe... War schon immer so. Wenn Freunde von mir etwas auf dem Herzen hatten, war ich immer diejenige, die meinte „Ist doch nur bla bla bla“ oder so einen Dreck... Also wie gesagt, in dem Thema habe ich es nicht gut drauf. Aber gut... da ich jetzt gerade eh um einiges verunsichert bin, versuche ich mit den Gedanken mal bei der Sache zu bleiben, auch wenn es mir schwer fällt, mir nicht immer über alles Gedanken zu machen. Schüchtern schaue ich mich um, trete ein und folge Kakashi. Wir gehen hoch in die erste Etage und mit jedem Schritt, jeder neuen, überwundenen Stufe, schlägt mein Herz höher und aufgeregter. Ach du Scheiße, ich darf seine Wohnung sehen... Oder eher: Ich SOLL seine Wohnung sehen, weil er sich ja so SORGEN um mich macht... Seine... Wohnung! Meine Güte, ich muss mich echt wieder einkriegen. Denk an... denk an... ja woran soll ich denken...? Argh. Ein Klacken... Achso, nur die Tür... Nur. Die. Tür?! Meine Fresse, wir sind da! Ich schlucke leise, klammere mich an der Wand fest und starre Kakashi an. „Kommst du, oder wollen wir auf schöneres Wetter warten?“ Naja, Witze reißen, kann er immerhin noch. Vorsichtig schleiche ich auf die Tür zu, lunse zögerlich um die Ecke und bin erstmal baff. Baff wegen diesem tollen Stil. Baff wegen der Ordnung Und baff, weil es SEINE Wohnung ist. Die Wohnung von meinem Retter! Krass man! Einfach. Nur. Krass! Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, wie ich in der Nacht ein Auge zumachen werde, ohne daran zu denken, bei wem ich übernachte! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)