Liebe mit Hindernissen von Sora-nee (Yusei x Jack) ================================================================================ Kapitel 30: Wahre Liebe ----------------------- Ich bin wohl irgendwann eingeschlafen, denn als ich die Augen wieder aufschlug war es bereits hell. Schwache Sonnenstrahlen fielen zwischen den Rillen des Rollos durchs Fenster in mein Zimmer. Ich rollte mich auf den Rücken und wollte aufstehen, was ich als schweirig herausstellte, da sich mein Unterleib anfühlte, als würde irgend etwas darin stecken und sich tief hineinbohren. Es schmerzte ziemlich, doch ich schaffte es dann auf zu stehen und suchte langsam meine Klamotten zusammen, um mich anzuziehen. Ich konnte immer noch nicht fassen, was letzte Nacht passiert war und die Gedanken daran, liesen Tränen in mir aufsteigen. Ich kniff die Augen zusammen und schüttelte entschieden den Kopf. Immer wieder fragte ich mich, wieso er das getan hatte, er hat sich ja noch entschuldigt, bevor er ging, doch ich fand keine plausible Erklärung. Ich wusste nur, dass ich jetzt schnell zu Jack wollte, ich wollte wissen, wie es ihm geht und ob er wieder ansprechbar war. Mein Herz sehnte sich nach ihm und ich war mir jetzt sicher, dass ich zu ihm gehörte und das mit Kalin nur eine Phase war, die es nun zu beenden galt. Vor allem nachdem, was letzte Nacht passiert war, das konnte ich ihm nicht verzeihen und wollte es auch nicht, ich wollte nur noch zu meinem Jacky. Laufen war gar nicht so einfach, mir tat jeder Schritt weh, es zog durch meinen Unterleib, als wenn ein Messer darin stecken würde. Verkrampft hielt ich mir den Bauch, als ich mich langsam zur Tür bewegte. "Das kann ja heiter werden." dachte ich "Wie soll ich so bloß D-Wheel fahren? ... Egal, irgendwie wird es gehen, es muss gehen, ich will Jack unbedingt sehen." Vorsichtig öffnete ich die Tür und spähte durch einen kleinen Spalt. Ich konnte niemanden sehen, also vergrösserte ich den Spalt ein Stück. Kalin lag auf den Sofa mit dem Gesicht zur Rückenlehne und schien zu schlafen, die Zimmertür von Crow war geschlossen, aber die von Jack stand offen. War Bruno etwa wach? Wenn ja, wo war er? Ich öffnete die Tür jetzt ganz und ging so leise wie möglich nach draussen, dann schloss ich dir Tür vorsichtig wieder, da ich Kalin nicht aufwecken wollte. Ich hatte keine Lust, jetzt mit ihm zu reden und mich vor allem noch aufhalten zu lassen, ich wollte nur schnell zu Jack. Ich schlich auf Zehenspitzen zur Wohnungstür und drückte ganz sachte die Klinke runter, dann schlüpfte ich schnell nach draussen und zog die Tür so leise wie möglich wieder zu. Ich stieg so schnell es meine Schmerzen zu liesen die Stufen zur Werkstatt hinab. Treppen laufen war noch viel schlimmer als geradeaus. Ich krümmte mich bei jedem Schritt und kam mir vor als wär ich mindestens 80 Jahre alt. Als ich in die Werkstatt kam, entdeckte ich Bruno, der gerade an Jack's D-Wheel herumschraubte. "Guten Morgen, du bist aber früh auf." begrüßte ich ihn und er drehte sich um. "Guten Morgen Yusei. Willst du irgendwo hin?" "Ja, ich will ins Krankenhaus zu Jack." "Verstehe ..." er erhob sich und schaute mich an. Ich versuchte so normal wie möglich zu laufen, dass es nicht auffiel, doch ich bewegte mich wie eine Schnecke und verzog bei jedem Schritt das Gesicht. "Alles in Ordnung bei dir? Du siehst aus, als wenn du Schmerzen hättest." sagte Bruno und beäugte mich besorgt "Ja, alles klar. Mach dir um mich keine Gedanken." gab ich zurück und winkte mit einer Handbewegung ab. Endlich erreichte ich mein D-Wheel, ich blieb stehen und stütze mich darauf ab, um kurz zu verschnaufen, eine Hand hatte ich auf meinen pochenden Unterleib gepresst. "Oh man, der spinnt doch echt." dachte ich und schüttelte den Kopf. "Sicher, dass bei dir alles okay ist?" Bruno stand plötzlich hinter mir und hatte mir seine Hand auf die Schulter gelegt, er musste wohl gesehen, dass ich so komisch da stand. "Aber ja, mir gehts gut." sagte ich nur und versuchte mich aufzurichten, doch wieder stach es durch meinen Bauch und ich krümmte mich wieder zusammen. Bruno packte mich, anscheinend befürchtete er, dass ich zu Boden gehen würde. "Das sieht nicht gut aus, vielleicht solltest du dich mal von einem Arzt untersuchen lassen?!" sagte er ruhig und stützte mich noch immer etwas. Ich brauchte keinen Arzt, da ich genau wusste, von was die Schmerzen waren, aber das konnte ich Bruno ja wohl schlecht sagen, das war einfach zu intim, zumal ich ihn erst einen Tag kannte. "Nein, schon gut. Einen Arzt brauch ich nicht." sagte ich und er betrachtete mich weiterhin sorgenvoll "Hast du was am Bauch?" fragte er, da ich mir immernoch mit einer Hand verkrampft den Unterleib hielt. "Ja, aber nur wenn ich mich bewege." presste ich hervor und richtete mich jetzt langsam auf. "Vielleicht, solltest du nicht fahren, wenn du solche Schmerzen hast." meinte er schließlich "Nein, ich muss zu Jack. ... Tust du mir einen Gefallen?" Bruno schaute mich jetzt verwundert an. "Klar, was denn?" fragte er "Wenn Kalin frag, du hast mich nicht gesehen. Crow kannst dus sagen, aber auch nur mit dem Hinweis, dass ers Kalin nicht sagen soll." Verwirrt starrte er mich an, doch er hinterfragte nicht, sondern nickte nur. "Ich danke dir." sagte ich noch und wandte mich dann meinem D-Wheel zu. ich zog den Helm auf und versuchte mein Bein über das D-Wheel zu schwingen, dass ich aufsitzen konnte, Bruno half mir, indem er mich stützte, was ich ja lieb von ihm fand. Ob er ahnte, weshalb ich diese Schmerzen hatte? Keine Ahnung, war mir jetzt auch eigentlich egal. Ich bedankte mich noch einmal bei ihm und fuhr dann los. Das Fahren an sich war nicht so schlimm, so lange ich mich nicht groß bewegte, nur als ich dann am Krankenhaus ankam, musste ich ja auch wieder absteigen. "Oh man." seufzte ich als ich den Helm abzog. Irgendwie schaffte ich es dann mein Bein wieder runter zu ziehen und atmete erst mal tief durch, um die Schmerzen los zu werden, ich wollte nicht dass Jack irgendwas bemerkte. Er musste erst mal gesund werden und hatte genug eigne Probleme. Ich klammerte mich an das Geländer der Treppe, die zum Eingang des Krankenhauses führte. Langsam und mit schmerzerfülltem Blick zog ich mich nach oben. Als ich endlich oben ankam, machte ich abermals eine Pause, ich sammelte mich und versuchte dann so normal wie möglich, die Gänge des Krankenhauses zur intensiv Station, entlang zu laufen. Es klappte auch einigermaßen gut, auch wenn ich mich nicht sehr schnell bewegte, so kam ich immerhin relativ schmerzfrei, nach einigen Minuten, vor Jack's Zimmer an. Ich stellte mich gerade hin, schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch, dann schlug ich die Augen wieder auf und klopfte. Doch es kam keine Antwort, womöglich schlief er gerade. Langsam öffente ich die Tür und spähte in das Zimmer hinein. Jack lag in seinem Bett und hatte die Augen geschlossen, neben ihm piepte wie gewohnt das EKG und zeigte seinen Puls. Er hatte keinen Beatmungsschlauch im Hals, als war er wohl defintiv auf dem Weg der Besserung. Ich versuchte leise die Tür wieder zu zu machen, nachdem ich den Raum betreten hatte, doch sie klickte laut, als sie ins Schloss fiel. "Wer ist da?" hörte ich Jack, was mein Herz einen Freudensprung machen lies. Ich drehte mich um und ging ein paar Schritte vorwärts, langsam natürlich. "Hallo Jack." ich lächelte ihn an. Er musterte mich kurz, erwiderte dann aber mein Lächeln. "Ich freu mich dich zu sehen, Yusei." "Und ich freu mich dich so zu sehen, dir gehts anscheinend wieder viel besser." Ganz langsam bewegte ich mich zu seinem Bett hin, meine Füße hoben kaum vom Boden ab, als ich lief und leider musste ich einige Male die Augen zusammen kneiffen, weil wieder ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib zog. Ich verfluchte Kalin in Gedanken dafür, doch jetzt zählte nur Jack. Ich freute mich wahnsinnig, ihn wach zu sehen und dass er mit mir sprechen konnte. Ich war wirklich erleichtert. Jack beobachtete mich die ganze Zeit und ich setzte mich langsam und mühevoll auf den kleinen Hocker, der neben seinem Bett stand, leider presste ich dabei irgendwie automatisch meine Hand gegen meinen schmerzenden Bauch. "Ja mir gehts besser, mein Bein ist zwar gebrochen und ich hab hier und da noch Prellungen, die mir Zeitweise zu schaffen machen, aber der Doktor hat gesagt, als ich heut morgen beim Ultraschall war, dass keine inneren Blutungen mehr vorhanden sind. Ausserdem war schwer verwundert darüber, wie gut ich mich auf einmal erholte, das verdanke ich dir, Yusei." erklärte er und lächelte mich liebevoll an, meine Wangen fingen an zu glühen bei seinen Worten. Doch plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck, er blickte mich ganz ernst an. "Was ist mit dir los? Du hast Schmerzen, stimmts?!" Ich wollte ihn damit nicht belästigen, ich würde es ihm irgendwann später erzählen, doch wenn ich es ihm jetzt sagen würde, würde ihn das nur aufregen und das war jetzt nicht gut für ihn. "Nein, halb so wild." sagte ich deshalb nur und schaute ihn an. Er zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hätte es eigentlich wissen müssen, dass er nicht aufgeben würde, bis ich es ihm sage und ausserdem war ich mir ziemlich sicher, dass er sich denken konnte, weshalb ich Schmerzen hatte. "Du machst mir nichts vor, Yusei. Ich kenn dich lange genug und ich will jetzt wissen, was passiert ist. Ich sehs dir an, dein Bauch tut weh, wenn du dich bewegst. Hälst du mich für doof, ich weiss woher das kommt." sagte er bestimmt und seine violetten Augen schienen mich zu durchbohren. Ich seufzte "Na gut ich sags dir, aber nur wenn du mir versprichst, dich nicht aufzuregen." Man was war ich doch blöd, jetzt würde er sich doch erst recht aufregen, misstrauisch schaute er mich an, ich war mir sicher, dass er an Kalin dachte und dass er ihm am liebsten den Hals umdrehen würde. Aber er nickte schließlich und starrte mich weiterhin an. "Es war Kalin ..." sagte ich langsam "Er ... er hat ..." ich konnte es ihm einfach nicht sagen und ausserdem wurde mir ganz komisch bei dem Gedanken an letzte Nacht, mein Magen zog sich unangenehm zusammen und ich rang mit mir, um nicht auf der Stelle loszuheulen. Jack schien das zu bemerken, denn legte sanft seine Hand auf meine und schaute mich an. "Hat er dir weh getan?" fragte er mich sanft, fast flüsternd ich nickte matt. Er schien nicht überrascht, ich wusste, dass er sich schon denken konnte woher meine Schmerzen kamen. Sein Blick wurde finster. "War das Absicht?" fragte er jetzt mit nicht mehr so ruhiger Stimme, sie zitterte sogar ein bisschen. "Jack bitte nicht aufregen, es ist halb so wild, ehrlich." versuchte ich ihn zu beruhigen, ich sah ihm an, dass er sauer war. "Das sieht mir aber nicht danach aus. Sag mir jetzt, was er dir angetan hat." hakte er weiter nach. Ich hatte keine andere Wahl, als es ihm zu sagen, seine Augen waren so stechend und fordernd, ich konnte seinem Blick nicht standhalten. "Er ... hat ... mich vergewaltigt." sagte ich tonlos, doch Jack hatte es verstanden. Erstaunlicher Weise blieb er ganz ruhig und ich schaute ihn an. "Ich wusste es, er ist ein Drecksack, ich werde ihn fertig machen, sobald ich hier wieder raus bin." sagte er und schaute mich an, dann legte er zärtlich seine Hand auf meine Wange "Ich habe gehört, was du gesagt, als ich noch an diesem Beatmungsschlauch hing. Deine Worte gaben mir die Kraft, die ich brauchte, um wieder aufzuwachen." seine Stimme war wieder ganz ruhig fast zärtlich. "Mein Engel, ich liebe dich und ich will dich wieder an meiner Seite haben." Ich war so überwältigt von seinen Worten, dass ich im ersten Moment sprachlos war. Tränen rannen meine glühenden Wangen hinab, es machte mich glücklich, was er eben zu mir sagte und ich weinte, aber vor Freude. Ich war so froh, dass er mich überhaupt noch wieder haben wollte, nachdem was ich ihm angetan hatte, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu weinen. Jack setzte sich etwas vor, so gut es ging, da sein Bein ja in einer Schlinge hing. Dann legte er seine Arme um mich und zog mich zu sich. Leise schluchzend lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust. "Shhh, alles wird gut. Ich werde nicht zulassen, dass dir noch mal jemand so weh tut." flüsterte er und streichelte meinen Kopf. "Jack, ich ... ich bin so froh, dass du mich noch willst. Ich habe einen großen Fehler gemacht und es tut mir wahnsinnig leid, was ich dir angetan habe. Ich liebe dich so." immer noch rannen Tränen in Strömen über mein Gesicht. "Ich weiss und ich werde dich nie mehr gehen lassen." sagte er ruhig. Langsam beruhigte ich mich wieder und sah ihn an, seine Augen strahlten so viel Güte und Liebe aus, dass ichs gar nicht glauben konnte. Zärtlich strich er mit seinen Fingern über meine Wangen und entfernte meine Tränen, dann lehnte er sich vor. Sein Gesicht war auf einmal so nah, dass ich ausser seinen Augen nichts mehr sehen konnte. Ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut und mein Herz began zu rasen. Ich wusste, was gleich passieren würde und das machte mich irgendwie nervös, ich war so aufgeregt, dass ich leicht anfing zu zittern. Auch Jack's Puls hatte sich erhöht, das konnte ich an dem schneller werdenden piepen erkennen, doch ich achtete nicht darauf, denn Jack schloss seine Augen und legte seine Lippen ganz zärtlich auf meine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)