Liebe mit Hindernissen von Sora-nee (Yusei x Jack) ================================================================================ Kapitel 24: Hoffnung -------------------- Ich wurde unsanft von dem Klingeln meines Handys geweckt, ich schaute auf die Uhr, es war erst 4 Uhr morgens. Ich schaltete schnell und griff mit zittrigen Fingern nach meinem Handy. "Ja?" meldete ich mich und hielt den Atem an, ich befürchtete das Schlimmste, wenn mich jemand um diese Uhrzeit anrufen würde. "Was? Oh mein Gott. ..." ich schnappte nach Luft und hörte dem Anrufer aufmerksam zu "Ich verstehe ... Zum Glück ... Ja, danke für den Anruf. ... Bis nachher." Kalin war inzwischen auch aufgewacht und schaute mich augenreibend an. "Was ist denn los?" nuschelte er, anscheinend war er nicht ganz bei sich. "Trudge hat mich eben angerufen." sagte ich knapp und konnte sehen, wie Kalin's Blick zur Uhr fiel, schlagartig schien er hellwach zu sein. "Wie Trudge? Ist was mit Jack?" fragte er schnell und schaute mich besorgt an. "Naja, wie mans nimmt. Sein Herz ist gegen Mitternacht stehen geblieben ..." Kalin schlug sich die Hände vor den Mund und atmete zischend ein "Sie konnten ihn aber wiederbeleben, dann haben sie ihn sofort operiert, die OP dauerte bis eben und Trudge rief mich sofort an, um mir zu sagen, dass Jack wieder heil aus dem OP gekommen ist. Sein Zustand ist soweit stabil, aber sie haben ihn noch immer im künstlichen Koma gelassen und er wird auch noch beatmet." erklärte ich ihm und während ich es sagte, sackten die Worte erst bei mir und ich realisierte, dass Jack beinahe gestorben wär. Kalin nahm langsam die Hände wieder von seinem Mund weg und schaute mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Erleichterung an. Er atmete laut aus und machte eine seltsame Handbewegung, es sah aus, als ob er mich in den Arm nehmen wollte, es sich auf halben Weg dann doch anders überlegte. Erleichterung machte sich in mir breit, ich war froh, dass Jack noch lebte, auch wenn sie ihn dafür mitten in der Nacht noch operieren mussten, er hatte wohl schwere innere Blutungen und die mussten gestillt werden. Jetzt konnte ich jedenfalls nicht mehr schlafen, ich wollte so schnell wie möglich zu Jack, doch dafür war es noch zu früh. Ich beschloss mich nochmal hinzulegen und mich wenigstens auszuruhen, auch wenn ich nicht einschlafen würde. "Alles in Ordnung?" fragte mich Kalin und schaute mich etwas misstrauisch an, ich nickte und lächelte sogar leicht. "Lass uns noch ein bisschen schlafen, es ist noch mitten in der Nacht." sagte ich dann zu ihm, streckte den Arm aus und zog ihn zu mir. Ich muss dann wohl doch noch mal eingeschlafen sein, denn ich wurde von den Sonnenstrahlen geweckt die durchs Fenster fielen. Schnell setzte ich mich auf und Kalin erschrack, bei meiner plötzlichen Bewegung. "Was ist los?" fragte er müde und rieb sich die Augen "Nichts ..." ich schaute auf die Uhr, es war halb 10 "Es ist nur schon halb 10, ich würde jetzt gerne zu Jack ins Krankenhaus gehen." Kalin nickte und stand auf, ich schlüpfte ebenfalls aus dem Bett und zog mich schnell an. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, während ich mich anzog, doch als ich mich umdrehte verlies er gerade das Zimmer. Ich folgte ihm und fand ihm im Wohnzimmer, es war eine seltsame Stimmung. "Lass uns noch zusammen frühstücken." schlug er vor und lächelte leicht, ich hatte zwar keinen Hunger und Lust zu frühstücken hatte ich auch nicht, ich wollte am liebsten so schnell wie möglich zu Jack, aber ich wollte Kalin nicht vor den Kopf stossen, also stimmte ich zu. Zusammen gingen wir dann in die Küche und machten ein kleines Frühstück zurecht. Beim Essen unterhielten wir uns kaum, die Stimmung war gedrückt, ich wusste ja, dass Kalin mit Crow reden wollte und war ihm deshalb auch nicht böse. Als wir fertig waren, erhob er sich als erster. "Ich fahr jetzt zu Martha und rede mit Crow, ich komme dann ins Krankenhaus und hol dich ab." sagte er und kam auf mich zu, dann packte er meine Hände und schaute mir in die Augen. "Lass dich nicht unterkriegen, Jack packt das." flüsterte er und dann gab er mir einen sanften Kuss, der ein Lächeln über mein Gesicht huschen lies. Ich nickte und er lies mich los, dann wandte er sich um und ging zur Tür. Ich wartete noch einen Moment und ging dann auch hinunter in die Werkstatt. Kalin war schon weg, also schritt ich langsam zu meinem D-Wheel und stieg auf. Es dauerte nur 10 Minuten, dann stellte ich mein rotes D-Wheel vor dem Krankenhaus ab und stieg langsam die Stufen zum Eingang hinauf. Trudge wartete schon auf mich, wie ichs mir gedacht hatte. "Da bist du ja Yusei, ich hatte dich früher erwartet." sagte er, als ich vor ihm stehen blieb. "Äh ja, ich wollte auch schon längst da sein, aber Kalin wollte noch frühstücken ..." erklärte ich ihm "Wie geht es Jack denn?" Trudge's Miene wurde ernst "Nicht so gut, die OP heute Nacht war zwar erfolgreich, sie konnten die inneren Blutungen stillen, aber muss immer noch künstlich beatmet werden und wann er wieder aufwachen wird, oder ob er überhaupt wieder aufwachen wird, bleibt fraglich." er schaute mich mit einem seltsam, traurigen Blick an. Mir rutschte das Herz in die Hose, als ich seine Worte vernahm und mein Magen drehte sich um, doch ich riss mich zusammen, ich wollte jetzt einfach nur zu ihm, ich wollte ihm sagen, wie sehr es mir leid tut und wie sehr ich ihn liebe. "Kann ich zu ihm?" "Ich denke schon, geh nur, ich bleib hier, vielleicht solltest du vorher noch mit dem Arzt reden." sagte Trudge und ich nickte "Gut werde ich tun." dann wandte ich mich ab und ging mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und leicht zitternd Richtung intensiv Station. Auf dem Flur, vor Jack's Zimmer, kam mir schon der Stationsarzt entgegen. "Wollen sie zu Herrn Atlas?" fragte er mich und blieb 2 Meter von mir entfernt stehen. "Ja, können sie mir sagen, wie es um ihn steht?" der Arzt zögerte "Nachdem Herzstillstand heute Nacht, mussten wir in notoperieren, soweit lief alles gut und wir haben auch die Medikamente, die ihn im Koma hielten abgesetzt, aber wacht nicht auf und atmet auch nicht allein, deshalb ist er noch an der Beatmungsmaschiene angeschlossen. Ich kann ihnen nicht sagen woran das liegt, normalerweise hätte er wieder zu Bewusstsein kommen müssen." erklärte der Doktor ich nickte kurz, als Zeichen, dass ich es verstanden habe "Darf ich zu ihm?" fragte ich dann noch und der Arzt nickte, dann griff ich nach der Klinke und öffnete die Tür. Ich schloss die Tür wieder hinter mir und näherte mich langsam seinem Bett. Das EKG piepte gleichmäßig und zeigte einen Puls von 62, sein Brustkorb hob und senkte sich mechanisch durch den Schlauch in seinem Hals. Dieser Anblick lies gleich wieder Tränen in mir aufsteigen, ich setzte mich abermals auf den kleinen Hocker neben seinem Bett und griff nach seiner Hand. Augenblicklich erhöhte sich sein Puls auf 76 und sank nicht wieder. "Weiss er, dass ich hier bin? Der Arzt sagte doch er wär bewusstlos." dachte ich und schaute ihn gespannt an, ob er sich irgendwie bewegen würde, doch dies war leider nicht der Fall. Einzig sein Puls blieb bei dieser Geschwindigkeit. Ich strich zärtlich mit dem Handrücken über sein Gesicht. "Oh Jack, bitte wach doch wieder auf..." flüsterte ich und packte seine Hand mit beiden Händen, dann kniff ich die Augen zusammen und Tränen tropften auf Jack's Hand. Sein Puls beschleunigte sich abermals und war jetzt schon bei 98, das war ziemlich schnell, für das, dass er nur da lag. Ich hörte das schnellere piepen und sah auf, dann drückte ich fest seine Hand. "Jack ..." hauchte ich nur "Kannst du mir hören? Dann gib mir ein Zeichen." Ich hoffte so sehr, dass er irgendwas tun würde, mein Herz raste vor Aufregung und Anspannung, als ich zusah, dass das EKG immer schneller piepte. Jack hatte jetzt schon einen Puls von 112, das war doch irre, wenn das so weiterging würde er einen Herzinfarkt bekommen. "Jack bitte, beruhig dich. Ich bin bei dir, ich gehe nicht weg. Ich werde dich nie mehr verlassen, Jack hörst du mich? Ich liebe dich so sehr. Bitte wach auf." meine Stimme klang flehend und Tränen liefen unaufhörlich aus meinen Augenwinkeln, als ich plötzlich einen sanften Druck an meiner Hand spürte. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das nur eingebildete hatte oder nicht. Hatte Jack eben meine Hand gedrückt? Plötzlich sprang die Tür auf und der Doktor gefolgt von 2 Schwestern betraten das Zimmer, hektisch betrachtete der Arzt das EKG und schüttelte dann den Kopf. "Wie kann das sein? Wieso hat er so einen hohen Puls?" murmelte er "Schwester? Holen sie die Spritze, wir müssen ihm ein Beruhigungsmittel spritzen, das ist nicht gut für seinen Körper, wenn er sich jetzt so aufregt." Schnell verschwand die Schwester aus dem Zimmer, dann wandte der Doktor sich an mich. Ich saß immer noch auf dem Hocker und hielt Jack's Hand. "Vielleicht ist es besser, wenn sie jetzt wieder gehen." Schockiert über seine Worte rührte ich mich nicht vom Fleck, ich schaute zu Jack, dessen Atmung irgendwie seltsam wurde, es sah fast so aus, als würde er sich gegen die Beatmung wehren und wollte wieder selbst atmen. Plötzlich riss er die Augen auf und griff mit einer Hand, die ich nicht festhielt, nach dem Schlauch in seinem Hals und zog ihn schnell heraus, dann setzte er sich auf und hustete laut. Es klang fast als würde er ersticken. Ich war wie erstarrt und konnte nicht fassen, was ich da sah. Doch die 2te Schwester zog mich von ihm weg und ging schnell mit dem Doktor zusammen zu Jack. Er checkte ihn schnell durch und drückte ihn zurück in die Kissen. Da kam die 2te Schwester mit der Spritze zurück, sein Puls lag jetzt bei 139. Der Arzt zog die Spritze schnell auf "Halten sie ihn fest." rief er den Schwestern zu, die taten, was er verlangte und mit einem gezielten Stich in die Vene, spritzte der Doktor Jack das Beruhigungsmittel. Augenblicklich entspannte er sich und sein Puls beruhigte sich wieder er sank langsam zurück bis er wieder bei 67 konstant weiter piepte. Ich starrte Jack immer noch ungläubig an und langsam breitete sich Freude in mir aus, Jack war aufgewacht zwar nicht zurechnungsfähig, aber ich hielt es für ein gutes Zeichen. "Ich glaube, er braucht die Beatmung nicht mehr, er atmet allein und regelmäßig, die Sauerstoffsättung liegt bei 92%, das ist gut." meinte der Arzt und wies die Schwestern das Zimmer zu verlassen. Jetzt wandte er sich an mich "Ich weiss nicht wieso, aber anscheinend haben sie etwas in ihm ausgelöst, dass ihn aus dem Koma geholt hat. Er braucht jetzt aber noch Ruhe, vielleicht kommen sie besser morgen wieder." Ich nickte, dass Jack auf dem Weg der Besserung war, erleichterte mich und ich konnte ruhigen Gewissens vorerst nach Hause gehen. Als ich den Flur entlang schritt, schlich sich ein Grinsen über mein Gesicht und ich wischte die Tränen aus meinem Gesicht. Trudge begegnete mir auf dem Flur und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Yusei? Ist was passiert?" ich bemerkte ihn erst, als er mich ansprach "Äh ja, Jack ist aufgewacht und hat sich den Beatmungsschlauch rausgerissen. Der Arzt hat ihm ein Beruhigungsmittel gespritzt, er schläft jetzt wieder, aber er atmet allein, ich glaube er wird es schaffen." erzählte ich Trudge "Das ist ja großartig, Gott sei Dank." gab er zurück. "Ich fahr jetzt nach Hause, ich komme morgen wieder, der Arzt meinte, dass Jack Ruhe brauchen würde." Trudge nickte und wir verabschiedeten uns voneinander, ich ging nach draussen und stieg die Stufen vor dem Eingang hinab. Plötzlich blieb ich mitten drin stehen. Eine Person kniete vor meinem D-Wheel und schien daran herum zu basteln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)