Liebe mit Hindernissen von Sora-nee (Yusei x Jack) ================================================================================ Kapitel 22: Schock ------------------ Yusei's Sicht: ich weiss nicht, wie lange wir unterwegs waren, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Irgendwann hielt Kalin vor einem großen weissen Gebäude, das ich als Krankenhaus ausmachte. Ich sprang von seinem D-Wheel hinunter und zog den Helm ab. Wie ein Robotor bewegte ich mich auf die Eingangstür zu und Kalin folgte mir. Kaum hatte ich das Gebäude betreten, kam mir Trudge entgegen. "Yusei, ich muss erst mit dir reden, bevor ich dir erlauben kann zu Jack zu gehen." sagte er sofort und ich blieb stehen. "Nein nicht hier." sagte er kopfschüttelnd und wie mit seiner Hand in eine Richtung. Ich folgte ihm und Kalin war immer noch hinter mir, das konnte ich spüren, ich war ihm dankbar, dass er mich nicht hat alleine gehen lassen. An einer Tür blieb Trudge stehen und öffnete diese, dann wies er uns den Raum zu betreten und uns zu setzen. Ich wollte aber gar nicht sitzen, dennoch tat ich es, weil sowieso alles sinnlos war, was ich gerade tat. Trudge setzte sich mir gegenüber und schaute mich an, Kalin saß neben mir, ich hatte meine Finger ineinander verschränkt und meine Hände lagen auf dem Tisch. Kalin legte seine Hand auf meine und schaute dann auch zu Trudge, gebannt warteten wir, was er uns sagen wollte. Obwohl ich das meiste eh schon wusste. "Also Yusei, es sieht im Moment nicht gut aus, ich will dich nur darauf vorbereiten, was dich erwartet, wenn du das Zimmer betrittst." ich nickte leicht und Trudge fuhr fort. "Er liegt auf der Intensivstation und ist an einigen Geräten angeschlossen. Er wurde ins künstliche Koma versetzt, weil die Ärzte der Meinung waren, dass dies im Moment das Beste für seinen Körper wär. Er hat sich allem anschein nach vom Dach des Hauses neben dem Büro des Sicherheitsdienstes gestürzt." er hielt inne und schaute mich und dann Kalin an, dann wieder mich. Ich blieb bewegungslos und ohne eine Miene zu verziehen sitzen, beobachtete ihn einfach und lies seine Worte auf mich einwirken. "Er wird zudem noch künstlich beatmet auf Grund des Komas, ist er nicht mehr in der Lage selbst zu atmen. Sein Zustand ist kritisch, die Ärzte kämpften um sein Leben, sie konnten ihn einigermaßen stabilieren und eigentlich darf niemand zu ihm. Aber ich war mich sicher, dass du ihn sehen wollen würdest, so konnte ich die Ärzte davon überzeugen, dass du zu ihm darfst, aber nur allein." er schaute jetzt Kalin an "Es tut mir leid, aber du musst hier warten." im Augenwinkel konnte ich sehen, dass Kalin nickte und mir einen flüchtigen Blick zu warf. "Er hat mehrere Knochenbrüche und muss noch operiert werden, doch das wollen sie morgen früh machen, so lange er über Nacht einigermaßen stabil bleibt." fuhr Trudge fort "Ich muss dich aber noch was fragen Yusei ..." sagte er langsam und schaute mich mit festem Blick an. Ich nickte nur, was er wohl als Zeichen verstand die Frage zu stellen: "Weisst du warum Jack sich vom Dach des Hauses gestürzt hat?" Ein beklemmendes Gefühl legte sich auf meine Brust, als er mich das fragte und ich rang kurz nach Luft. Ich schüttelte langsam den Kopf, ich wollte es ihm nicht sagen, deshalb hatte ich so reagiert, ich würde es ihm wohl zu einem späteren Zeitpunkt sagen Aber ich wollte erst zu Jack. "Nun gut, es tut mir leid, aber ich musste dir diese Frage stellen, ... die Arbeit verstehst du?!" sagte er dann und stand auf. "Ist schon okay." gab ich zurück und erhob mich ebenfalls. Kalin hielt meinen Arm fest und ich drehte mich zu ihm um. "Ich bin gleich wieder da." sagte ich zu ihm doch er schaute mich besorgt an "Mir gehts gut, glaub mir." fügte ich noch hinzu und beugte mich zu ihm hinunter, um ihm einen flüchtigen Kuss zu geben. Dass Trudge nun mit offenem Mund dastand und zu uns schaute, war mir egal. Kalin lies meinen Arm los und ich folgte Trudge zur intensiv Station. Ich versuchte ruhig zu bleiben und mich innerlich auf das vorzubereiten, was ich gleich zu Gesicht bekommen würde. Vor einer Tür blieb er stehen. "Da drin liegt Jack, warte hier, ich werde schnell dem Arzt Bescheid sagen, dass du jetzt zu ihm gehst." Trudge ging schnellen Schrittes den Flur entlang und bog um eine Ecke. Ich stand vor der Tür und rührte mich nicht, ich fühlte mich immer noch einigermaßen gut und ich konnte es mir einfach nicht erklären. Nach ein paar Minuten kam Trudge zurück und gab mir ein Zeichen, dass ich das Zimmer nun betreten darf, er würde vor der Tür warten. Ich griff nach der Klinke und atmete tief durch, dann öffnet ich langsam die Tür und ging hinein. Bevor ich mich umsah, schloss ich aber schnell die Tür wieder hinter mir. Ich konnte ein regelmäßiges Piepen hören und drehte mich nun um, so dass in den Raum hinein sah. Dort stand ein Bett auf dem Jack lag, er sah furchtbar aus, hatte überall Schrammen und blaue Flecken. In seinen Mund führte ein dicker Schlauch, auf seiner Brust klebten Sensoren, genauso wie an seinem Zeigefinger, dort klemmte ebenfalls ein Sensor. Die Sensoren auf seiner Brust, waren wohl das EKG, das die Herzfrequenz überwachte, weshalb es die ganze Zeit piepte, der Sensor, der an seinem Zeigefinger klemmte, war für die Sauerstoffsättigung in seinem Blut. Ich schaute mir das Gerät an, er hatte einen regelmäßigen Puls von 65 und die Sättigung lag aber nur bei 78%. Ich wandte meinen Blick jetzt wieder Jack zu, dessen Brust sich mechanisch hob und senkte, mit einem seltsam zischenden Geräusch, was wohl an dem Beatmungsgerät lag. Er war noch an einen Tropf angeschlossen, der über ihm hing und mit einem Schlauch in seine Hand führte. Sein eines Bein war eingegipst und hing in einer Schlinge, um sein Becken hatte er eine seltsame Stütze, ich fragte mich, ob dies auch gebrochen war, mitten auf dem Brustkorb hatte er ein gewaltiges Hämatom, das fast alle Farben aufwies. Es war einfach nur ein grauenvolles Bild Jack so zu sehen. Langsam näherte ich mich ihm, ich wusste, dass er im Koma lag und mich deshalb nicht hören konnte, aber ich wollte trotzdem mit reden. Ich setzte mich auf einen kleinen Hocker neben seinem Bett und legte meine Hände auf seinen Arm, dieser war ganz kalt, was mich für einen Moment erschaudern lies. Irgendwie fühlte ich mich seltsam leer und war nicht in der Lage Emmotionen zu zeigen, wie ich meinen Freund so da liegen sah. Plötzlich piepte das Gerät etwas schneller, sein Puls stieg auf über 80 an, aber nur für einen Moment, dann sank er wieder auf 65 runter. Ich fragte mich, ob er meine Berührung gespürt hatte und sein Puls deshalb gestiegen war. Ich strich sanft mit dem Handrücken über seine Wange und schaute ihn an, es war ein Bild des Jammers. "Jack ..." flüsterte ich in sein Ohr, da ich mich zu ihm hingebeugt hatte "Es tut mir so leid, ich wollte dir nicht wehtun und schon gar nicht wollte ich, dass du sowas dummes machst." jetzt legte sich ein beklemmendes Gefühl über meine Brust, ich schnappte nach Luft, das Atmen fiel mir schwer und dann ... endlich stieg unheimlich Trauer in mir auf und Tränen lösten sich aus meinen Augen. Ich nahm Jack's Hand in meine und küsste sie, dann legte ich meinen Kopf neben seinen, mit dem Gesicht nach unten und schluchzte in das Kissen. "Jack ... Wieso nur hast du das gemacht? Ich weiss, ich hab dir wehgetan und es tut mir unendlich leid. Jack ich liebe dich ..." langsam hob ich den Kopf und meine Tränen tropften nun in sein Gesicht, doch er rührte sich einfach nicht. Mechanisch hob und senkte sich seine Brust, während das EKG ruhig weiter piepte. "Bitte werd wieder gesund ..." Irgendwas schnürte mir meine Brust zu, die Luft blieb mir weg und dann wurde alles schwarz. Ich spürte, wie mir jemand auf meine Wange tätschelte "Yusei? Komm schon wach auf." vernahm ich eine Stimme und schlug die Augen auf. Ich hörte das Piepen, also war ich wohl noch in Jack's Zimmer, is lag auf dem Boden und hatte irgendwie Kopfschmerzen. Trudge kniete neben mir und sah jetzt erleichtert aus. Ich setzte mich auf und hielt mir meinen Kopf, der verdächtig doll hämmerte. "Was ist passiert? Was mach ich denn auf dem Boden?" fragte ich verwirrt und Trudge sah mich an und zog eine Augenbraue hoch. "Ich denke, dass das zu viel für dich war und du solltest jetzt auch besser wieder gehen." sagte er langsam und ich versuchte immer noch meine Gedanken zu sortieren, was gar nich so einfach war mit den Kopfschmerzen. "Aber was ist passiert?" fragte ich erneut "Nunja, ich war nicht dabei, aber ich schätze mal, dass du das Bewusstsein verloren hast und dann bist von diesem Hocker gekippt, wahrscheinlich mit dem Kopf vorran." erklärte und stand auf, dann hielt er mir seine Hand hin, um mir auf zu helfen. Ich ergriff sie ohne zu zögern und zog mich hoch, dann fiel mein Blick wieder auf Jack. Es fiel mir schwer ihn anzusehen, meine ganzen Gefühle kamen wieder hoch, ich kämpfte mit den Tränen, Trudge schien dies zu bemerken und führte mich langsam aus dem Zimmer raus. "Du solltest jetzt besser nach Hause gehen, ich werde dich morgen früh anrufen, wenn er aus dem OP zurück ist, oder falls sich was ändert, dann melde ich mich natürlich auch sofort." sagte Trudge, nachdem er die Tür von Jack's Zimmer hinter uns geschlossen hatte. Ich nickte nur und lies mich von Trudge zurück zu Kalin führen, der sofort aufsprang, als er mich sah. "Yusei? Was ist passiert? Du siehst furchtbar aus ..." sagte er schnell und ich schaute ihn an. "Ich weiß nicht genau, ich habe Kopfschmerzen." gab ich nur zurück "Lass uns nach Hause fahren." fügte ich noch hinzu und wieder lösten sich Tränen aus meinen Augenwinkeln. Es war einfach zu viel Jack so zu sehen, die Trauer und die Angst, die ich die ganze Zeit verdrängt habe, schien mich nun zu überwältigen. Kalin nickte nur und zusammen verabschiedeten wir uns von Trudge, ich bedanke mich noch bei ihm, dann verliesen wir das Krankenhaus und fuhren schnell nach Hause zurück. Ich war kaum im stande, die Treppen hochzu steigen und als ich endlich geschafft hatte ging ich direkt in mein Zimmer und lies mich bäuchlings auf mein Bett fallen. Die Tränen, die ich die ganze Zeit zurückgehalten hatte übermannten mich jetzt und ich weinte heftig in mein Kissen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)